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2.3.4 Gesänge


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2.3.4 Gesänge

In den heutigen Liedersammlungen der Weißen Bruderschaft sind 186 Gesänge enthalten, die 30 Gesänge der Paneurhythmie sind dabei nicht eingeschlossen. In der neuesten Ausgabe der »Gesänge vom Meister« (2006) und in der vorherigen ausführlichsten Ausgabe »Gesänge der Weißen Bruderschaft (1999) lassen sich die Gesänge in drei große Gruppen einteilen:

I. Teil - »Brüderliche Gesänge«. Sie stammen aus der Anfangsperiode nach der Gründung der Gemeinschaft. Den Herausgebern zufolge tragen sie Züge der ersten Schritte des Schülers, dem Suchen der Seele nach Trost in Demut und hingebungsvollem Dienst für Gott mit Ergebenheit, Glauben, Zuversicht und reiner Freude. In diesem Teil sind außer den von Peter Danov neu geschaffenen Gesängen auch Psalmen und orthodoxe Gesänge enthalten.

II. Teil - »Gesänge vom Meister«. Hier haben die Gesänge einen ganz anderen Charakter. Sie heißen »okkulte musikalische Übungen« und stammen aus der Periode nach der Eröffnung der okkulten Schule im Jahre 1922. Viele von ihnen entstehen während der Vorlesungen. Es wird bei jedem Gesang angegeben, in welcher Vorlesung - mit Datum und Nummer der Vorlesung - er entstanden ist. Diese Gesänge sind überwiegend von Peter Danov erschaffen. Bei den anderen ist angegeben, dass sie in Zusammenarbeit mit Musikern aus seiner Schülerschaft entstanden sind. Bei den okkulten Übungen ist vermerkt, dass es sich nicht um gewöhnliche Melodien handelt, sondern dass sie einen melodischen Aufbau und eine musikalische Architektonik besitzen, die der Wissenschaft nicht bekannt sind und eine innere Kraft erzeugen. Diese Gesänge sollen der geistigen Umerziehung dienen und tragen neue Elemente ins Bewusstsein hinein.

III: Teil - »Gesänge, Melodien und Themen vom Meister, die bis 1944 nicht veröffentlicht wurden.«

Bei jedem einzelnen Gesang befinden sich gleich unter dem Titel oder im Anhang der Buchausgabe die wichtigsten Angaben wie das Datum und der Ort der Entstehung sowie der Name des Autors des Textes und der Name des Komponisten der Melodie (von Danov oder von einem Schüler). Weiterhin sind die erste Veröffentlichung sowie das für den Gesang Charakteristische angegeben - manchmal auch Idee, Zweck, Sprache und Anwendung. Text und Musik des größeren Teils stammen von Peter Danov, der überall als »der Meister« bezeichnet wird. Es gibt aber auch Gesänge, deren Musik und Text von Schülern verfasst werden. Schließlich gibt es auch gemischte Gesänge - solche, deren Melodie von Danov stammt und deren Text von einem Schüler verfasst ist (derartige Gesänge gibt es auch oft bei den »Brüderliche Gesänge«) und solche, deren Melodie von einem Schüler nach einem Text von Peter Danov komponiert worden ist (das kommt selten vor). Nach der Datierung entstehen die meisen Gesänge in den 20er, 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Nach Aussagen der Weißen Bruderschaft gibt es keine weitere Abgrenzung oder Unterscheidung der Gesänge. Sie könnten aber auch auf folgende Weise charakterisiert werden: der Stil eines Teils der Gesänge ähnelt sehr den bulgarischen Folkloregesängen mit ihren Themen, die sich auf Alltag und Landleben beziehen. Darin wird z. B. über junge Mädchen und Burschen, über Treffen auf dem Land und die Arbeit auf dem Feld gesungen. Danov erklärt, dass es sich um Vorbilder handelt, in denen er eine tiefe symbolische Bedeutung sieht. So stellt z. B. eine junge schöne Frau den neuen Gedanken, die schöne Idee, das Göttliche im Menschen, dar. In anderen Gesängen dieses Typs werden der Glaube oder bestimmte Tugenden hervorgehoben, die entwickelt und gezeigt werden sollen.

Zu den Gesängen mit Volksmotiven und Melodien gehören zwei wichtige musikalische Werke: die »Bulgarische Rhapsodie« und die »Bulgarische Idylle« (das letzte Werk gehört zur Ausführung der Paneurhythmie und wird am Ende des zweiten Teils der Paneurhythmie nach »den Sonnenstrahlen« aufgeführt). Die »Bulgarische Rhapsodie« entsteht im Jahre 1934. Hier werden bulgarische Motive und die erhabensten Vorbilder aus dem bulgarischen Volksepos wiedergegeben. Die Symbolik in ihnen stellt den mystischen Weg der Seele dar, die danach strebt, in Berührung mit der göttlichen Liebe zu kommen. Peter Danov übergibt die »Bulgarische Idylle« den Schülern im Jahr 1920. Der tiefere Sinn der »Idylle« ist die Beschreibung der Sehnsucht der Seele nach dem Ewigen und nach dem Großen im Leben - sie will den inneren Sinn des Lebens verstehen, die ewige Gerechtigkeit und die ewige Liebe, die das ganze Dasein ausfüllen. Die Seele erblickt die Existenz einer schönen Welt in sich selbst und will sie zur Realität werden lassen.

Andere Gesänge betreffen direkte Elemente der Neuen Lehre. Sie beziehen sich auf die Sonne, die Liebe, das göttliche Leben, das Erwachen der Seele, die Erhöhung der Seele, die Geburt des Lebens und auf Gott, die Gotteserkenntnis, den Glauben, die Auferstehung, das Weizenkom, die Morgenröte des Neuen Lebens, die weiße Farbe (mit einer symbolischen Bedeutung), das Hinaufsteigen ins Gebirge, die Atmung u. a. Oder sie betreffen konkrete Tugenden, nach denen dann auch die Titel der Gesänge benannt sind: die Liebe, die Gerechtigkeit, den Frieden, die Barmherzigkeit, das Gute, die Freiheit, das Erbarmen, die Reinheit, die Freude, die Sanftmut u. a. Ein Gesang, der eng mit der Lehre verbunden ist, heißt »Hymne an die Sonne«. Unter dem Titel steht die Erläuterung »Gebet beim Sonnenaufgang«. Er ist nach Text und Musik von Peter Danov geschrieben. Auch dieser Text hat eine symbolische Bedeutung. Es geht hier nicht um die Verehrung der physischen Sonne, sondern um Gott, der wie eine Sonne im Geist des Menschen aufgeht, die Seele erneuert und ihr ein neues Leben bringt. Man trifft eine Reihe von Gesängen, die der Sonne als Thema gewidmet sind.

Es gibt Gesänge mit einem tiefen religiösen Sinn, z. B.: »Vaterunser«, »Gott ist Liebe«, »Gott ist Groß«, »Der Geist Gottes«, »Kühnheit in Christus«, »Besingt Christus«, »Für den himmlischen König«, »Das Gelobte Land«, »Neue Kleider«. Hier könnten auch eine Reihe von segensreichen und dankbaren Gesängen an Gott eingeordnet werden, einige Gesänge haben z. B. den Titel »Gebet« oder »der Gesang der Engel«. Im Gesang »Besingt Christus« wird Christus als Sohn Gottes anerkannt, der auf die Erde gekommen ist und wegen der Sündhaftigkeit der Menschen den Tod erleiden musste, um sie durch die Auferstehung zu erretten. Andere Gesänge dieser Art sind: »Die Stimme des lebenden Herrn - die Neue Auferstehung«, »Das geheime Abendmahl« (in watanischer Sprache), »Hymne der Großen Seele«, »Erleuchtung«, der Gesang - »Er kommt!« Diesem Teil der Gesänge lassen sich auch die oben erwähnten orthodoxen Gesänge zuordnen, die von der Bruderschaft verwendet werden, wie Ne 41 »Der Engel rief« und N«43 »Dich besingen wir«.

Einen anderen Teil stellen die Gesänge dar, die auf Psalmen und anderen Bibeltexten basieren und deren Musik von Peter Danov verfasst ist. Hierzu gehören: »Im Anfang war das Wort« (Joh 1, 1-5); »Es war ein Mensch (der Sohn Gottes)« (Johl:6-13); »Ps 91« (Ps 91, 1-2) (die Musik dazu stammt von einem Schüler); »der Ruhm Gottes« nach (Ps 115); »Ich werde mich erheitern« (Jes 61, 10). Es gibt auch einen Gesang, der die sieben Schöpfungstage (nach 1. Mose 1-2) wiedergibt und mit »Das neue Dasein« betitelt ist.

Ein anderer Teil der Gesänge der Bruderschaft betrifft die Natur. Diese beziehen sich auf die Sprache der lebendigen Natur<; auf das Licht, das die Seelen erleuchtet; auf den Frühling (ein Symbol des Neuen Lebens); auf die Sonne als Lebensquelle, deren Strahlen das >Neue Lebern bringen; auf den Tau; auf die Bergquelle und das einträchtige Hinaufsteigen ins Gebirge. Viele dieser Gesänge werden genau so oder doch sehr ähnlich betitelt. In manchen Gesängen wird konkret das Gebirge besungen, manche haben als Titel die Namen der Gebirge oder der Berggipfel, zu denen der Ausflug führt: »Der Ruf des Gebirges«, »Zum Rila«, »Mussala«, »Marsch zum Vitoscha-Gebirge« u. a.

Der Gesang »Bruderschaft, Einheit« wird als Hymne der Weißen Bruderschaft gesungen. Die Musik stammt von Peter Danov, der Text ist von einem Schüler geschrieben.

Ein anderer selbstständiger und interessanter Teil ist der Teil mit den Gesängen, die in jener unübersetzbaren Sprache Peter Danovs geschrieben sind, die er »Watanisch« nennt. Danov sagt zu einigen dieser Gesänge folgendes: »Die Gesänge mit watanischen Wörtern wie >Machar Benu<, >Wenir-Benir< u. a. können nicht übersetzt werden. Sie sind heilige Gesänge oder Mantren. Wir sind heute die einzigen, die diese Neue Musik haben, und nirgendwo auf der Welt gibt es die Gesänge, die hier von oben emfangen werden«. Unter einem der Gesänge - N2 58 -steht die Erläuterung, dass er für die Meditation bestimmt ist. Der Text besteht aus Wörtern und Wortverbindungen in watanischer Sprache. In dieser Sprache sind in der entsprechenden Buchausgabe insgesamt 13 Gesänge veröffentlicht. Darunter befinden sich solche, die vollständig in watanischer Sprache verfasst sind, und andere, bei denen ein Teil in watanischer und ein Teil in bulgarischer Sprache geschrieben ist.

Schließlich gibt es noch Gesänge, die von den Schülern für Peter Danov geschrieben sind. Sie sind ihrem »Meister« gewidmet. Hierzu gehören »Geliebter Meister«, »Dem Meister«, »O, sanftmütiger Meister« und »Gruß an den Meister«.

Es gibt einen Gesang, der »dem Schüler« gewidmet ist, und auch so heißt: »Der Schüler«. Der Text stammt von Danov und die Musik von einem Schüler. Ursprünglich gibt Danov diesen Text den Schülern als Motto. Zu einem Lied wird er erst 1972 von einem Schüler umgestaltet.

Die Schüler halten den Gesang »Ich bin ein Fremdling in dieser Welt« für den tiefgehendsten und eindringlichsten Gesang Peter Danovs. Dieser Gesang ist am 16. Juni 1941 spontan bei einem Gespräch mit Schülern bei »El Schadday« im Gebirge entstanden, wo Danov zusammen mit den Schülern lagert.

Insgesamt wiederholen sich in den Gesängen vor allem Wörter wie Licht, Sonne, Morgenröte, Freude, Kraft, Leben, Frieden, Liebe, Gott, Weisheit, Natur, Seele, Geist, Freiheit, Frühling, das Neue, Wärme, Strahlen, Blumen, Quelle, Reifen, Blühen, Wachsen, Wärme und Sonnenschein in den Gesängen. Dies sind positive Begriffe, welche die Inhalte der Neuen Lehre wiederspiegeln und auf die >Neue Kultur der Liebe< vorbereiten sollen.

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