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5.4 Erwachen des kollektiven Bewusstseins


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5.4 Erwachen des kollektiven Bewusstseins

Das Leben ist nach Peter Danov eine ununterbrochen aufsteigende Bewegung. Es erschließt dem Menschen allmählich immer neue Kräfte der lebendigen Natur. Im Prozess seiner Entwicklung erhält der Mensch einen immer größeren Zugang zur Realität. Jede Epoche nimmt einen Schleier des Daseins weg. Bei der aufsteigenden Bewegung des Lebens arbeitet jede Kultur neue Eigenschaften der menschlichen Natur heraus. Sie erschließt dem Menschen neue Seiten der Natur und bringt ihn in Berührung mit ihnen. Jede Kultur erhebt das menschliche Bewusstsein auf eine höhere Stufe und schafft neue Lebensformen sowie geistige und materielle Werte.

Im Zusammenhang mit seiner Lehre von Involution und Evolution und dem Beginn der Entstehung einer sog. Sechsten Rasse auf der Erde erklärt er auch den Prozess der Veränderung, der die Evolutionsentwicklung begleitet und parallel dazu im menschlichen Bewusstsein anbricht. Der Übergang von der Involution zur Evolution ist von einer Erweiterung des Bewusstseins und vom Eintreten in eine höhere Form - in ein kollektives Bewusstsein - begleitet. Dies wird nach Danov übereinstimmend mit der Entwicklung der Kräfte erfolgen, die in die menschliche Seele hineingelegt und mit der Entwicklung des Lebens und des Bewusstseins verbunden sind. Ein wichtiger Punkt in Danovs Lehre ist, dass die Menschheit allmählich von der Form des individuellen Bewusstseins in die höhere Form des kollektiven Bewusstseins überzugehen beginnt.

In seiner Lehre stellt er die folgenden grundsätzlichen Formen der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins vor, die die Menschheit von altersher bis heute durchlaufen hat und in Zukunft noch durchlaufen wird:

· 1) Urgesellschaftliches kollektives Bewusstsein

· 2) Individuelles Bewusstsein

· 3) Kollektives Bewusstsein

· 4) Kosmisches Bewusstsein

· 5) Göttliches Bewusstsein

Danov berücksichtigt in seiner Lehre auch Rassen und Kulturen, durch die die Menschheit gegangen ist und die die offizielle Wissenschaft nicht kennt, wie z. B. die lemurische und die atlantische Rasse und betrachtet dann die heutige weiße Rasse mit ihren verschiedenen Kulturen von der altindischen bis zur Gegenwart. Dabei teilt er sie wie folgt ein: die indische, persische, mittelägyptische, assyrischbabylonische, hebräische, griechisch-römische sowie westeuropäische Kultur.

Die verschiedenen Formen des Bewusstseins unterscheiden sich in dreifacher Hinsicht: in Umfang, Klarheit und im Verhältnis zur Natur.

Im Zeitalter des urgesellschaftlichen kollektiven Bewusstseins hat der Mensch ein umfangreicheres Bewusstsein gehabt. Der ursprüngliche Mensch hat sich dabei als eins mit allen Mitgliedern der Gruppe oder des Stammes, zum dem er aufgrund der Blutsverwandtschaft gehört, verstanden. Alle anderen Menschen befanden sich außerhalb des Kreises seines kollektiven Bewusstseins. Sie waren für ihn fremde Wesen, womit die vielen Stammesfeindschaften und Kriege in der damaligen Zeit zu erklären sind. Das Gefühl der Einheit mit dem Stamm ist jedoch mehr unbewusst oder nur halb bewusst gewesen. Das Bewusstsein des ursprünglichen Menschen war undeutlich und nebelhaft und nicht so deutlich und abgegrenzt wie das Bewusstsein des gegenwärtigen Menschen. Der damalige Mensch konnte (in der le-murischen Epoche) nicht zu sich selbst »Ich« sagen, sondern er verstand sich als Teil des Stammes, zu dem er gehörte.

Das Aufkommen des individuellen Bewusstseins in der atlantischen Epoche ist durch die Festlegung des Verhältnisses zu anderen Menschen und zur Umgebung und außerdem durch das Aufkommen gewisser eigener innerer Kriterien charakterisiert. Die Entwicklung der Verstandesfahigkeiten hat begonnen. Die allmäh-liehe Entwicklung des persönlichen Bewusstseins erfolgt auf Kosten des kollektiven Unterbewusstseins, das sich zu verkleinern beginnt. Die dritte Eigenschaft des Bewusstseins - das Verhältnis zur Natur - ist für den damaligen Menschen vergeistigt und lebendig gewesen. Die innere Seite ist für ihn realer als die äußere, die materielle Seite.

In der ganzen Epoche der weißen Rasse, durch all ihre Kulturen hindurch, erfolgt eine allmähliche Entwicklung des individuellen Bewusstseins zu einem deutlich abgegrenzten, differenzierten Selbstbewusstsein. Der Umfang ist auf Kosten der Deutlichkeit kleiner geworden, die ihrerseits zunimmt. Danov nennt einige äußere Merkmale der Kulturen, nach denen man dies beurteilen kann. So ist z. B. im Verlauf von tausenden Jahren das kollektive Eigentum in privates Eigentum (mit einer Vielzahl von vorübergehenden Formen und Stufen) übergegangen. Bei der Natur (der dritten Eigenschaft) beginnt man in diesem langen Zeitraum, die äußere materielle Seite für wesentlicher und realer als die innere geistige Seite zu halten. Die Verkleinerung des Umfangs geschieht auf Kosten der Klarheit des Bewusstseins, die sich gleichzeitig vergrößert, was noch von der Entwicklung des Verstands und des Gefühls für Freiheit begleitet wird. Parallel dazu tritt die Menschheit in einen extremen Materialismus ein. Diese Individualisierung der Menschheit erreicht nach Peter Danov im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt, was in der gegenwärtigen westeuropäischen Kultur zu beobachten ist. Beispiele dafür sind die Entwicklung der Philosophie im 18. und 19. Jahrhundert, d. h. der logische abstrakte Verstand, die Naturwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert und das damit verbundene Gefühl für Freiheit, was u. a. durch das Erscheinen des Anarchismus im 20. Jahrhundert und die Aufwertung der Frau belegt wird. Danov lehrt, dass ein anderer Rücklaufprozess beginnt, wenn das individuelle Bewusstsein an seinen Endpunkt gelangt - eine allmähliche Erweiterung und die Rückkehr zu einem kollektiven Bewusstsein, aber in einer höheren Form.

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Abb. 3: Die Entwicklung des Bewusstseins des Menschen in den verschiedenen Epochen.

Der Punkt, an dem sich die Linien kreuzen, bezeichnet den heutigen Stand derEntwicklung

des Bewusstseins, bei dem ein Übergang von einer extremen Individualisierung zu einer

Erweiterung des Bewusstseins stattfindet.

Danov zufolge beginnt heute in der Menschheit die Entstehung eines kollektiven Bewusstseins. Er beschreibt dessen Eigenschaften wie folgt:

»Von heute an geht die ganze Menschheit zum kollektiven Bewusstsein über, d. h. die Menschen beginnen zu begreifen, dass einer den anderen braucht. Bis heute hat jeder Mensch nur für sich selbst gelebt, jeder hat für sich selbst Erlösung gesucht, aber heute spürt die ganze Menschheit innerlich, dass der gemeinsame Zustand verbessert werden muss; so soll die Lage nicht nur für eine gesellschaftliche Klasse, sondern für alle gesellschaftlichen Klassen verbessert werden und zwar auf eine vernünftige Weise. Wir dürfen nicht denken, dass wir allein unser Leben verbessern können.«

Danov verweist auf Zeichen im 20. Jahrhundert, die den Beginn dieses Prozesses bereits andeuten. Das Streben nach Vereinigung und Annäherung zwischen den Menschen tritt z. B. in Erscheinung in der Bewegung des Sozialismus, in der Idee einer Föderation der Nationen (die Vereinten Nationen), in der Schöpfung von Welthilfssprachen (Esperanto), in technischen Erfindungen, die den Menschen bei der Kommunikation helfen - Radio, Telefon, Telegramm und andere Medien. Das neue kollektive Bewusstsein unterscheidet sich vom urgesellschaftlichen kollektiven Bewusstsein dadurch, dass es nicht nur eine Gruppe, einen Stamm, ein Volk oder die eigene Rasse, sondern die ganze Menschheit umfasst. Während das urgesellschaftliche kollektive Bewusstsein unklar und nebelhaft gewesen ist, bleibt die bei der Individualisierung erreichte Klarheit beim Prozess des Erwachens des kollektiven Bewusstseins beibehalten. Dieses kollektive Bewusstsein stützt sich außerdem auf die im langen Zeitraum der Entwicklung erreichten Tugenden und Kräfte der Seele. Das Erwachen des kollektiven Bewusstseins ist ein Ausdruck der Idee der Einheit des Lebens.

Danov lehrt, dass die Evolution unendlich ist und dass es noch weitere höhere Stufen des Bewusstseins gibt. Alle Stufen des Bewusstseins, die über dem individuellen Bewusstsein stehen, werden von Danov als »Überbewusstsein« bezeichnet. So geht das kollektive Bewusstsein in das sogenannte »kosmische Bewusstsein« über, das eine der Stufen des Überbewusstseins ist. Wenn der Mensch in das kosmische Bewusstsein eintritt, entwickeln sich in ihm neue Gehimzentren und Fähigkeiten. Der Unterschied zum kollektiven Bewusstsein besteht darin, dass man sich nicht nur mit den anderen Menschen, sondern mit dem ganzen Universum verbunden fühlt. Der Mensch fühlt, dass er eins mit allem ist, dass alles in ihm lebt und dass er in allem lebt. Danov präzisiert, dass der Mensch mit einem entwickelten kosmischen Bewusstsein der »Neue Mensch«, der »Typ« der »Neuen Kultur« ist. Dieser Prozess erfolgt aber nicht sprunghaft, sondern allmählich. Der neue Typ des Bewusstseins äußert sich anfangs bei einzelnen Menschen, die andere in ihrer Entwicklung übertroffen haben. Auch so erscheint das neue Bewusstsein zunächst nur als vorübergehender Schimmer oder als vorübergehende Erleuchtung im Menschen, und es dauert nur kurze Zeit. Zu Beginn ist es kein dauerhafter Zustand. Nur bei den Fortgeschrittenen unter den Menschen auf der Erde, die Peter Danov »Eingeweihte« nennt, hat das kosmische Bewusstsein einen andauernden Charakter.

Die nächsthöhere Form ist »das göttliche Bewusstsein«. Bei ihm fühlt man die Anwesenheit des »Absoluten Ursprungs«, des »Großen Alles«, in allen Dingen: in jedem Stein, in jeder Pflanze, in jedem Tier und in jedem Menschen.

Danov weist darauf hin, dass Beschreibungen vom Erleben dieser höheren Formen des Bewusstseins als momentaner Schimmer in der Weltliteratur überall anzutreffen sind.

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