Ani Posted September 21, 2019 Report Share Posted September 21, 2019 5.3 Involution und Evolution Danov lehrt, dass die menschliche Seele ein Strahl von Gott oder ein göttlicher Funke ist, die in sich selbst alle Möglichkeiten enthält, weil sie Gott im Menschen vertritt. Die göttliche Natur im Menschen zeichnet sich durch große Veranlagungen und Kräfte aus, die wie kleine Samenkörner sind, sie geht von Gott aus, durchläuft die materiellen Formen von Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen und entfaltet dabei immer mehr die Kräfte, die in ihr als Veranlagung vorhanden sind. Dieser Vorgang des Hinabsteigens dauert so lange, bis der Mensch sich als Individuum auf der Erde, in der physischen Welt, begreift. Das Hinabsteigen vom Absoluten, vom ewigen Ursprung, in die stoffliche Welt wird nach Danov »Involution« genannt. Involution bedeutet nach Danovs Interpretation wörtlich Einwicklung, d. h. der Geist, der göttliche Ursprung, wickelt sich ein und bedeckt sich mit immer mehr Umhüllungen, um sich schließlich in der materiellen Welt zu äußern. Wenn das Absolute, der göttliche Ursprung im Menschen, auf diese Weise den tiefsten Punkt der Verstofflichung erreicht, beginnt der Rückweg von der materiellen Welt zu Gott. Abb. 1: Involution und Evolution — das Hinabsteigen des Geistes in die Materie und das Hinaufsteigen zu Gott Dieser Prozess des Hinaufsteigens oder Aufstiegs wird nach Danov Evolution oder »Abwicklung« genannt: »Die Involution ist das Hinabsteigen von Gott zur Materie, und die Evolution ist das Hinaufsteigen von der Materie zu Gott [...]. Dies bedeutet, dass jedes Wesen von Gott als göttlicher Strahl ausgeht, alle Welten durchläuft und wieder zu Gott zurückkehrt.« Kürzer formuliert er es so: die Involution ist das Ausgehen von Gott und die Evolution die Rückkehr zu Gott. An einer anderen Stelle in seinen Werken erklärt er diese zwei Prozesse auf andere Weise: die Bewegung vom Zentrum zur Peripherie wird Involution genannt und die von der Peripherie zum Zentrum Evolution. In der biblischen Erzählung vom Sündenfall wird nach Danov das Thema der Involution symbolisch angedeutet. Nach Danovs Auslegung spricht Christus darüber auch im Gleichnis vom verlorenen Sohn, der sein Vaterhaus verlässt und danach unter immer schlechteren Bedingungen lebt (die Entfernung vom Zentrum des Lebens, dem göttlichen Ursprung, und das Eindringen in immer dichtere Materie - die Involution, bis der Sohn entscheidet, wieder zu seinem Vater zurückzukehren - die Evolution). An einer anderen Stelle in seinen Vorträgen erwähnt Danov, dass die Involution der Menschheit bereits mit dem Auszug aus dem Paradies angefangen hat. Danov stellt weiterhin fest, dass die offizielle Wissenschaft diese zwei Prozesse nicht unterscheidet und alles Evolution nennt. Danov lehrt, dass das wichtigste Ereignis und der entscheidende Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit und der Welt die Ankunft Christi auf der Erde ist. Mit der Ankunft Christi beginnt das Hinaufsteigen, die Evolution der Menschheit. Christus gibt den Anstoß dazu. Er hat jene Kraft auf die Erde gebracht, die die Umkehr, die Wende vom involutionären Prozess zum evolutionären, ermöglicht. Dieser Anstoß trägt dazu bei, dass die Menschheit, wenn sie an den Tiefpunkt der Verstofflichung gelangt, die Kräfte findet, um das Hinaufsteigen zu beginnen, das persönliche egoistische Leben zu überwinden und ins Leben für das Ganze einzugehen. An der Grenze zwischen Involution und Evolution erlebt jeder Mensch eine innere Krise mit großen Leiden und Prüfungen. Aus dieser Krise geht er erneuert, erhellt und erleuchtet von der neuen Idee - Gott zu dienen - hervor. In diesem Moment begreift er, dass das Höchste, das dem Leben einen Sinn gibt, in Selbstlosigkeit, Opfern und Dienen besteht. Abb. 2: Die Ankunft Christi auf der Erde markiert den Wendepunkt in der Entwicklung der Menschheit. Durch Christus geht die Menschheit von der Involution in die Evolution über. Das Hinausgehen aus dem individuellen Bewusstsein und das Hineingehen in das kollektive und das kosmische Bewusstsein ist der Anfang der Evolution. Danov präzisiert aber, dass die Entwicklung der Seelen nicht gleichzeitig verläuft. Aus diesem Grund sind seit der Ankunft Christi nicht alle Seelen in die Evolution übergegangen. In der Zeit Christi betritt Danov zufolge nur ein sehr kleiner Teil der Menschheit den Weg der Evolution. Das sind die Menschen, die die neue Form der Liebe - die Liebe als Prinzip - angenommen und das persönliche egoistische Leben überwunden haben und der Menschheit insgesamt dienen. Die anderen, die noch im persönlichen Leben stehen, setzen das Eindringen in immer dichtere Materie fort. Doch der Anstoß, den Christus gegeben hat, arbeitet bereits im Bewusstsein der ganzen Menschheit, so dass zuletzt ein immer größerer Teil der Menschheit von der Involution zur Evolution übergeht. Gegenwärtig haben allerdings nur die fortgeschrittenen, erwachten Seelen der Menschheit mit der Evolution ihren Aufstieg begonnen. Danov fügt hinzu, dass es für alle Fragen sowohl eine involutionäre wie auch eine evolutionäre Lösung gibt. Der Fehler der Menschen besteht ihm zufolge darin, dass sie immer noch die involutionären Lösungen anwenden - also Abneigung und Gewalt. Die evolutionären Methoden zur Lösung der Fragen sind aber Liebe und Freiheit. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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