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2.5 Empfang des Sonnenaufgangs


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2.5 Empfang des Sonnenaufgangs

Der Empfang des Sonnenaufgangs ist eine Praxis, die charakteristisch für die Weiße Bruderschaft ist. Danov erklärt die Bedeutung dieser Praxis zunächst mit der physischen Wirkung der Sonne auf den Menschen. Er lehrt, dass die Sonnenenergien und ihre Wirkung im Moment des Sonnenaufgangs nicht nur für die ganze lebendige Natur, sondern auch für den menschlichen Organismus als Teil der Natur am effektivsten sind. Sie enthalten Lebenskräfte und Heilenergie für alle lebendigen Organismen sowie Energien, die den Menschen noch nicht bekannt und für ihre Sinnesorgane noch nicht wahrnehmbar sind. Den Sonnenaufgang zu empfangen bedeutet, mit der Sonne bewusst in Verbindung zu treten, damit diese Kräfte durch den Organismus strömen können. Danov erklärt, dass man dafür keinen blinden Glauben braucht. Dies ist keine Art der Götzenanbetung - wie es Danov von seinen Gegnern vorgeworfen wird -, sondern es ist ein tiefes Verständnis für die grundlegenden Gesetze der Natur. »Wir müssen immer in Übereinstimmung mit ihren Gesetzen [der Natur] leben und verstehen, dass in ihnen die wahren Methoden für das menschliche Leben enthalten sind. Wenn man in Übereinstimmung mit diesen Gesetzen lebt, können die Menschen klug, gesund, stark und glücklich werden.«

Außer dem physischen und gesundheitlichen Einfluss der Sonne berücksichtigt Danov auch ihre symbolische Bedeutung. Er erklärt, dass es drei Sonnenaufgänge gibt. Der erste ist der Aufgang der physischen Sonne. Diese Sonne empfangen alle: Menschen, Tiere und Pflanzen. Der zweite Aufgang ist der Sonnenaufgang in der geistigen Welt. Der dritte Aufgang ist der göttliche, der Sonnenaufgang in der göttlichen Welt. Der physische Aufgang symbolisiert den Aufgang der geistigen Sonne im Menschen. Danov zeigt den Schülern, dass sie ihren Blick auf die geistige Sonne im Menschen richten müssen, die eine Quelle des Lebens, des inneren Lichtes und der Liebe ist und die mit dem ungelöschten Feuer verbunden ist, das im Inneren eines jeden Menschen glüht. Die Schüler sollen bestrebt sein, die innere Stimmung zu erreichen, in der sie den Aufgang der geistigen Sonne beobachten können.

Als Beispiel für die Beobachtung und den Vergleich zwischen dem physischen und dem geistigen Sonnenaufgang fuhrt Danov an, dass die physische Sonne allen gleichermaßen Leben und Licht gibt, ohne dass sie Dankbarkeit erwartet oder etwas dafür bekommt und das ununterbrochen jeden Tag. In gleicher Weise äußert sich auch das Göttliche, das gibt und dann verschwindet. Gott ist die Liebe. Auf diese Weise sollen die Schüler lernen, in sich eine gleichermaßen uneigennützige und freigibige Liebe zu den anderen und zur sie umgebenden Welt zu entwickeln.

Die Sonne als Symbol hängt auch noch mit Danovs Lehre von der Entstehung oder dem »Aufgang« der Sechsten Kultur zusammen. Die aufgehende Sonne ist ein Symbol der Sonne, die in den erwachten Seelen und in der erwachten Menschheit aufgehen wird. Außerdem bezeichnet Danov den Prozess der Bewusstseinserweiterung und des Erwachens jeder einzelnen Seele als >Morgendäm-merung< oder >Erblühen der menschlichen Seele<. Das Erblühen der menschlichen Seele, sagt Danov, ist ein großes Ereignis in der göttlichen Welt, worüber sich alle Engel und erhabenen vernünftigen Wesen freuen. Der Lehre zufolge könnte das Erblühen auch in einem konkreteren Sinn begriffen werden, nämlich als jeder schöne Gedanke, der im Menschen hell aufleuchtet, als jeder neue Antrieb, der in ihm das heilige Feuer auflodem lässt, und als jedes neue Gefühl, das man als kostbares Geschenk erhält, durch das man zu einer tieferen Einsicht des Lebens kommt. Dies wird auch als Weg »der Morgendämmerung« oder »des Sonnenaufgangs« bezeichnet.

Die Anhänger der Weißen Bruderschaft empfangen den Sonnenaufgang an einer möglichst hohen Stelle - einem Hügel oder Gipfel. Sie ersteigen ihn jeden Morgen und wenden sich nach Osten. In Schweigen, Kontemplation und Konzentration warten sie, bis der erste Sonnenstrahl am Horizont auftaucht. Beim Erscheinen der Sonnenscheibe heben die Anhänger ihre rechte Hand bis auf Höhe der Schulter, der Arm wird beim Ellbogen eingeknickt, die geöffnete Handfläche wird nach vorne gewendet und mit geschlossenen Fingern nach oben ausgestreckt. Danach wird an der gleichen Stelle der Morgendienst durchgeführt.

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