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1.5 Danovs Werke


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1.5 Danovs Werke

Die Gesamtzahl der Vorträge Danovs beläuft sich nach den Angaben der Weißen Bruderschaft auf 7500. Die bis heute herausgegebenen Nachschlagewerke enthalten etwa 3800 Titel. Die Lehre von Peter Danov wurde 48 Jahre lang verbreitet -von 1896 bis Dezember 1944. Danovs Werke lassen sich in drei große Gruppen einteilen: Sprache (Artikel, Bücher, Vorträge, Vorlesungen, Gebete, Formeln, Dienste), Musik (okkulte musikalische Übungen und Gesänge) und physische Übungen (Paneurhythmie, andere physische Übungen und Atemübungen).

Die Herausgabe der Werke Danovs beginnt bereits zu seinen Lebzeiten und ist bis heute nicht zu Ende gebracht. Man kann bei der Herausgabetätigkeit drei Periöden unterscheiden: 1) von 1896 bis 1944 (Danovs Tod); 2) von 1945 bis 1957; 3) seit 1990.

Bis 1944 wird ungefähr ein Drittel des Gesamtwerkes von Danov veröffentlicht. Von 1945 bis 1957 folgt etwa ein weiteres Drittel. Seit der politischen Wende, ab 1990 bis heute, erscheinen der bis dahin noch nicht veröffentlichte Rest und Neuausgaben der früheren Teile. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Teil der noch nicht erschienenen Werke während der Zeit des Kommunismus verloren gegangen ist. Am 6. Dezember 1957 vernichtet die damalige bulgarische Regierung fast alle bis dahin veröffentlichten Werke Danovs und inkriminiert sie. Ein Nachschlagewerk mit allen damals gehaltenen Vorträgen blieb jedoch erhalten. Es wurde von Danovs Stenographin Elena Andreeva zusammengestellt und dient als Basis für die anderen Nachschlagewerke. Die erschienenen Kataloge geben auch Aufschluss über die Werke, die bis zum heutigen Tag nicht erschienen sind.

Gegenstand dieses Kapitels werden nur die von Danov selbst genehmigten Werke sein, die bis zu seinem Tod 1944 herausgegeben worden sind. Im Folgenden werden nur die ersten Auflagen aufgefiihrt. Die Zusammenstellung der Werke erfolgt nach Typen und in Bänden zusammengefasst in chronologischer Reihenfolge. Die Bandbezeichnungen und die Erscheinungsjahre sind mit angegeben. Die einzelnen Vorträge werden wegen ihrer zu großen Anzahl namentlich nicht aufgelistet, sie sind außerdem in eigenständigen bulgarischen Katalogen aufgefiihrt. Ebenso sind die Übersetzungen von Danovs Werken in andere Sprachen und ihre Verbreitung im Ausland vor 1944 und nach 1990 nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit.

Außer diesen Artikeln hat Peter Danov zwei Werke selbst herausgegeben. Sie gehören zur Anfangsperiode: »Die Wissenschaft und die Erziehung« (1896) und »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« (1912). Alle anderen Werke Danovs sind Aufzeichnungen von Schülern, die zuerst in einzelnen Broschüren und dann in Bänden veröffentlicht wurden. Stenographen schreiben die Vorträge nieder und protokollieren schon bei den ersten geschlossenen Versammlungen der Kette. Seit dieser Zeit gibt es die sogenannten »Protokolle«. Seit 1903 fungieren als Protokollanten P. Gumnerov und D. Golov. Seit dem 16. März 1914 werden die Vorträge von Todor Galabov aufgezeichnet, der im bulgarischen Parlament als Stenograph arbeitet. Er veröffentlicht sie ohne redaktionelle Überarbeitungen. Nach Todor Galabov, der ins Ausland geht, werden die Texte von Pascha Todorova, Lehrerin eines Sofioter Gymnasiums, stenographiert und dechiffriert. 1920 schließen sich ihr Savka Keremidtschieva und 1928 Elena Andreeva an. Die Letztgenannte hat eine Zeitlang auch als Parlamentsstenographin gearbeitet. Die niedergeschriebenen Texte werden von den dreien miteinander verglichen, und vorhandene Lücken in einem Text werden mit Hilfe der anderen zwei ergänzt. Danov sieht den zuletzt entstandenen Text durch und trägt die notwendigen Korrekturen ein. Später wird ein literarischer Rat gegründet, der ftir die korrekte Veröffentlichung der Vorträge verantwortlich ist. Als die Tätigkeit dieses Rats aus unbekannten Gründen eingestellt wird, beschäftigt sich nur noch Pascha Todorova mit der Vorbereitung der Texte für die Veröffentlichung. Sie beginnt die Texte zu redigieren, wobei sie die Zustimmung von Danov braucht. Mit ihm werden auch alle Fragen der Herausgabe besprochen. Peter Danov fördert zwar die Arbeit der Herausgabe, nimmt aber selbst nicht aktiv daran teil. Die Veröffentlichung seiner Werke erfolgt auf der freiwilligen Initiative seiner Schüler.

Jeder Band enthält die Vorträge, die vom September - dem Beginn des neuen Lehrjahres in der Schule der Weißen Bruderschaft - bis zum Sommer des nächsten Jahres gehalten werden. Die in den okkulten Klassen vorgetragenen Vorlesungen werden zuerst in einzelnen Broschüren veröffentlicht. Nach dem vierten Jahr werden sie, wie die Vorträge, in Bänden zusammengefasst. Die Vorlesungen sind, wie die Vorträge, chronologisch geordnet. Meistens wiederholt die Bandbezeichnung den Namen der ersten Vorlesung.

Danov setzt sich nicht das Ziel, seine Lehre systematisch zu ordnen und einheitlich darzustellen. Daher entsteht bereits zu seinen Lebzeiten für die Kritiker die Schwierigkeit, die ganze Lehre zu erfassen und zu analysieren. Danovs Anhänger sagen, dass er nicht bestrebt ist ein geschlossenes religionsphilosophisches System darzulegen, weil er vorwiegend ein Mensch mit einer tiefen innerlichen Einsicht ist, der Aufgaben mit einem vorwiegend praktischen, aufklärerischen und erzieherischen Charakter betreut und seine Lehre mit persönlichen Beispielen, Hinweisen und Erklärungen veranschaulicht. Danov betont die praktische Seite seiner Lehre im Leben, »[...] um sich die größte Kunst des vernünftigen Lebens anzueignen, das Kraft, Gesundheit und Lebensfreude, Erwachen und Vervollkommnung der Begabungen, ununterbrochenes Wachstum und Jugend, wahre Sozialharmonie und höhere Schönheit bringt«.Danov nutzt bei seinen Vorträgen die jeweils Vorgefundenen individuellen Situationen seiner Zuhörer und geht auf diese Gegebenheiten ein. Der Sprachstil Danovs zeichnet sich durch Einfachheit und Zugänglichkeit aus. Er will das Wissen jedem verständlich und klar vermitteln. Deshalb verwendet er oft Beispiele aus dem alltäglichen Leben oder er zieht Schlussfolgerungen mit Hilfe kurzer Erzählungen oder Gleichnisse.

Danov behauptet, dass in seinen Vorträgen und Vorlesungen die Gesetze und Prinzipien und vor allem die Methoden für die Anwendung der göttlichen Lehre im Leben des Schülers dargestellt sind. Er stellt die Überprüfung und die Anwendung der Kenntnisse in der Praxis in den Mittelpunkt. Jedes Beispiel in den Vorträgen ist, so Danov, eine Arbeitsmethode. Von den Vorträgen wird von jedem einzelnen Zuhörer das verstanden und angewandt, wozu sein Verstand fähig und bereit ist. Die Bedeutung seiner Vorträge liegt Danov zufolge in der Aneignung und Anwendung dieser Methoden im Alltag oder in der jeweiligen individuellen Lebenssituation: in der Familie, bei der Arbeit, in der Schule und in der Gesellschaft. Danov lehrt, dass das Leben selbst eine Schule ist, in der man täglich lernt, überprüft und anwendet.

Für seine Vorträge ist kennzeichnend, dass er vor den Zuhörern prima vista vorträgt, ohne sich vorher auf die Vorlesung vorzubereiten. Danov sagt dazu, dass das von ihm Vorgetragene nicht von ihm selbst kommt, sondern das Wort Gottes sei. Auf den ersten Blick sehen seine Vorträge unstrukturiert aus: lange Abweichungen vom Grundgedanken, ständiges Wechseln der Themen und keine vollständigen Erklärungen, ständig im Aufbruch zu etwas anderem. Deshalb werden Danov häufig ein Mangel an Zusammenhang, Kontinuität und Folgerichtigkeit sowie das Fehlen einer allgemeinen übergeordneten Struktur - Einleitung, Hauptteil und Schluß - in seinen Vorträgen vorgeworfen. Die Anhänger hingegen verweisen auf Danovs Begabung, die Fragen in den Gedanken seiner Zuhörer wahrzunehmen und während des Vortrags jedem gleichzeitig zu antworten. Danov selbst sagt außerdem, dass bei seinen Vorträgen noch unsichtbare Zuhörer anwesend sind und dass die Worte auch an sie gerichtet sind. In den Vorträgen und Vorlesungen, so behauptet er, sind die Ideen und die Methoden einer neu entstehenden Epoche - die der >Sechsten Rasse< - enthalten, und deshalb müssen sie in Zukunft, sagt er voraus, lange Zeit und sehr sorgfältig untersucht werden. Danov empfiehlt, die Vorträge langsam und gründlich zu lesen und nachzudenken und, wenn möglich, dabei Notizen zu machen.

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