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1919_08_24 Methode der Selbstkontrolle


mariaK

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Methode der Selbstkontrolle

-- Ich würde gerne wissen, was ihr im Verlauf eines Jahres - heute beginnend - tut.
-- Auf dass wir für den Herrn arbeiten, uns geistig erheben, und alle unsere Arbeiten mit Weisheit verrichtet werden.

-- Das ist schön, aber ich möchte, dass ihr einen klaren Begriff von der Arbeit habt. Wenn ihr einen Schüler fragt, was er tun möchte, dann antwortet er: "`Ich möchte lernen."' Wenn ich euch frage, und ihr antwortet: "`Wir möchten für Gott arbeiten"', dann sollt ihr wie der Schüler handeln, der sagt: „Ich möchte lernen."' Nachdem in ihm dieser Wunsch entstanden ist, sucht er die Schule, um mit der Arbeit zu beginnen. Sagt der Schüler, nachdem er die Schule gefunden und in sie eingetreten ist: "`Ich bete, dass die Schule mir das Bewusstsein gibt zu lernen"'? Nein. Wenn er einmal eingetreten ist, dann soll der Schüler den Willen zu lernen haben. Die Schule kann ihm nur die Schulfächer verordnen und ihm Erklärungen dazu geben. Er aber soll in sich selbst den Willen zu lernen haben. Ich sehe, dass ihr den Wunsch habt, den Willen Gottes zu erfüllen, aber ihr fragt euch, wie. Ich möchte euch zeigen, wie ihr das tun könnt. 

Wir beginnen mit Geometrie -- ihr werdet zeichnen lernen. Ihr zeichnet ein gleichschenkeliges Dreieck, dessen Seiten nicht länger als 50 cm, aber auch nicht kürzer als 10 cm sind. In dieses Dreieck hinein zeichnet ihr noch zwei kleinere gleichschenkelige Dreiecke. Deren Größe soll den Seiten und der Fläche entsprechen:\\ 

10 cm  5 mm

20 cm  10 mm

30 cm  15 mm

40 cm  20 mm

50 cm  25 mm 

Auf die Schenkel schreibt ihr, wie es hier gezeigt wird: 

Das Dreieck bewahrt ihr irgendwo im Zimmer auf, oder ihr legt es in euer Notizbuch. Jeden Abend vor dem Einschlafen zeichnet ihr darauf mit den entsprechenden Farben Punkte, indem ihr eure Gedanken, Gefühle und Handlungen beobachtet: Inwiefern ihr das Gleichgewicht behalten habt, wo ihr während des Tages abgewichen seid, wo ihr hinkt – ob ihr auf dem Weg der richtigen Entwicklung geht. Dieses Dreieck ist ein Schema, das zeigt, wo ihr am meisten hinkt: sei es im Verstand, im Herzen oder im Willen; sei es in der Seele, im Geiste oder im Körper; sei es in den Gefühlen, in den Gedanken oder in den Handlungen. 

Das Gesetz ist das folgende: Wenn ihr einen Fehler macht, dann verändert ihr das Dreieck und in euch entsteht ein Ungleichgewicht. Dann bemüht ihr euch, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Ihr sollt nicht mit einer Verstimmung des Geistes zu Bett gehen, sondern zusehen, dass ihr Harmonie in euren Geist bringt. Sonst würdet ihr zerstören, was ihr aufbaut. Was ich euch gebe, ist eine praktische Methode zur Selbsterkenntnis und Besserung.
 
Ich gebe euch eine Anleitung, mit welchen Farben ihr die Punkte in den Dreiecken zeichnen sollt – wie ihr sie malen und schöner machen könnt.

Die Punkte setzt ihr dorthin, wo die Tätigkeit und die Wirkung am stärksten ist: die schwarzen außerhalb der Dreiecke; sie bewegen sich von oben nach unten und bei der Hypotenuse von links nach rechts. \\


   Die Punkte zeichnet ihr so ein:

    
    
          

    schwarz                       Disharmonie   der Gefühle
                                                                der Gedanken
                                                                der Taten
    schwarz                       Schwäche       des Herzens
                                                               des Verstandes
                                                                des Willens
    schwarz                      Verfall             des Körpers   
    rot                      Aufstieg                    der Gefühle           
                                                               der Gedanken
                                                               der Handlungen 
        
   
    grün                 Aufstieg                    des Herzens          
    
                                                            des Verstandes
    
                                                             des Willens 
    
   
        blau            &      Aufstieg                &           der Seele\\            
        
        &                                             &           des Geistes\\
        
        &                                             &           des Körpers \\ \hline    
        
        
        violett            &      Stärke                &           des Herzens in der Tugend\\     \hline           
        
    violett    &        Unerschütterlichkeit    in der Wahrheit und im Glauben
        
          und   Tapferkeit                                &               
        
    violett                    Sieg                             &           über die Sünde 

 


Die unwillkürlichen Fehler in den Gedanken, den Gefühlen und in den Taten befinden sich im Unterbewusstsein; die willkürlichen Fehler des Herzens, des Verstandes und des Willens im Bewusstsein, und diejenigen der Seele, des Geistes und des Körpers im Selbstbewusstsein.

Erklärung: Wenn eure Gefühle sich in Disharmonie befinden, zeichnet ihr auf der Seite, wo die Gefühle stehen, einen schwarzen Punkt ein. Wenn sich eure Gedanken in Disharmonie befinden, dann malt auf der Seite, wo das Denken steht, oben einen schwarzen Punkt. Wenn ihr Disharmonie in den Handlungen habt, dann malt einen schwarzen Punkt auf der Seite, wo die Handlungen stehen, indem ihr euch von links nach rechts bewegt. Wenn euer Herz verstimmt ist, und ihr eine Schwäche empfindet, dann setzt ihr einen schwarzen Punkt auf der entsprechenden Seite. Geht es euch schlecht, dann bewegen sich die Punkte von oben nach unten; geht es euch gut, dann von unten nach oben. Wenn ihr den ganzen Tag über mit eurer Arbeit zufrieden gewesen seid, setzt ihr einen roten Punkt von oben nach unten. Wenn ihr euch den ganzen Tag bemüht, gewisse Resultate erzielt und einen Aufschwung in der Entwicklung eures Herzens erlebt habt, malt ihr einen grünen Punkt. Wenn ihr euch bemüht und eure Seele im Glauben und in der Tugend weiter gebracht habt, dann malt ihr einen blauen Punkt. Wenn euer Herz stark in der Tugend war und ihr nicht der Verführung und der Sünde zum Opfer gefallen seid, dann werdet ihr in der entsprechenden Stelle einen violetten Punkt setzen. Dasselbe gilt auch für den Verstand und für die Gedanken. Wenn euer Verstand und eure Gedanken zur Stärkung eures Lebens beigetragen haben, setzt ihr in das Dreieck einen roten Punkt, um euren Verstand zu loben.

Wenn der Verstand euch in eurem Leben ein Bein gestellt hat, dann malt ihr einen schwarzen Punkt. Wenn ihr seht, dass euer Verstand eurem Leben die richtige Richtung gegeben hat, dann malt ihr einen grünen Punkt. Wenn euer Verstand die Fragen der Wahrheit und des Glaubens richtig löst, dann malt ihr einen blauen Punkt -- es gibt einen Aufstieg. Wenn ihr tapfer und entschlossen in der Wahrheit wart, dann setzt ihr einen violetten Punkt ins Dreieck. Wenn euer Wille sich für das richtige und gute Leben einsetzt, dann malt ihr an der entsprechenden Stelle von links nach rechts einen roten Punkt. Wenn sich der Wille für eure Selbsterziehung einsetzt, dann malt ihr einen grünen Punkt. Wenn der Wille fest und positiv in der Wahrheit ist -- dann einen blauen Punkt. Wenn er auf dem Weg der Wahrheit unerschütterlich ist, dann einen violetten Punkt. Könnt ihr nach diesem Schema selbst entscheiden, was ihr mit dem Geist, mit der Seele und mit dem Körper machen sollt? Ja -- verfahrt also in dieser Weise. Durch die Arbeit mit diesem Dreieck erkennt ihr, wo ihr abgewichen seid, um euch zu korrigieren.

Die schwarzen Punkte addiert ihr gesondert in einem Notizbuch und multipliziert sie mit der Zahl zwei -- der Zahl des Kampfes -- entsprechend der Farbe, wo die schwarzen Punkten gesetzt wurden.

Die roten Punkte, mit vier bezeichnet, multipliziert ihr mit 2: 4 x 2 = 8; die grünen -- mit 3 bezeichnet: 3 x 2 = 6; die blauen -- bezeichnet mit 5: 5 x 2 = 10; die violetten -- bezeichnet mit 7: 7 x 2 = 14. Das heißt, den entsprechenden Fehler berichtigt ihr mit soviel guten Taten. Wie ihr seht, werdet ihr mit der Mathematik arbeiten. Ihr werdet die schwarzen Punkte finden, die euer Leben, eure Entwicklung, euren Glauben und eure Kraft behindern, und vor all diesen Zahlen ein Minuszeichen setzen, vor den anderen ein Pluszeichen. Jede Zahl, die ihr verloren habt, multipliziert ihr mit zwei. Habt ihr im Leben beispielsweise vier minus, dann multipliziert ihr: 4 x 2 = 8. Die Zahl 8 ist das Gesetz des Geistes; er wird euch lehren zu arbeiten.  
    

Um einen Fehler mit einer mechanischen Genauigkeit berichtigen zu können, müsst ihr notwendig multiplizieren und nicht teilen, weil wir nicht mit Brüchen arbeiten. Ihr habt einen Diener, dem ihr versprochen habt, ihm täglich 10 Leva zu zahlen, aber ihr gebt ihm nur 5 Leva. Wenn ihr diesen Fehler berichtigen wollt, dann müsst ihr ihn mit zwei multiplizieren, nämlich 2 x 5 = 10. Die Zwei zeigt, dass ihr ihm das Doppelte von dem bezahlen sollt, was ihr einbehalten habt, d. h. 10 Leva. Die fünf Leva, die ihr ihm gegeben habt, bilden die Zinsen. Der Herr sagt: "`Ich gebe ihm das Vierfache."' -- d. h. auch die Zinsen. Ihr könnt keinen Fehler berichtigen, wenn ihr ihn nicht multipliziert. Habt ihr jemandem 3 zu geben, dann multipliziert es mit 2, und alles wird seinen Abschluss finden. Durch das Multiplizieren lasst ihr euren Verstand wirken und das in Zusammenarbeit mit dem göttlichen Verstand.

Das, was ich euch als Methode gebe, dient nicht der Strafe, sondern der Verbesserung, denn die Strafe bringt nicht immer eine Verbesserung mit sich. In der Schule gibt es festgelegte Strafen zur Verbesserung der Kinder. Ihr aber werdet gemäß dem göttlichen Gesetz denken und handeln - eurer Verstand arbeitet, wie ihr eure Fehler aufheben könnt. In der geistigen Welt gibt es so ein Gesetz: Die letzte Stunde des Tages und der letzte Tag des Jahres, kompensieren und berichtigen alles und umgekehrt. Sie gewähren die Bedingungen zur Beseitigung des Karmas. Dieses Gesetz ist auch im Leben wahr. Ihr könnt 364 Tage im Jahr verloren haben und am letzten Tag gewinnen; er wird alles kompensieren. Und umgekehrt: Ihr könnt 364 Tage gewonnen haben und am letzten verlieren. Der gegenwärtige Tag ist der göttliche; er kompensiert und glättet alles. Er ist der letzte Tag der Arbeit. Es gibt Tage, die nicht die letzten sind. Ihr könnt Tage, jedoch keine Ochsen und keine Werkzeuge haben. Schiebt eure Arbeit deshalb nicht auf den nächsten Tag. Sagt nicht: "`Ich werde morgen dies und jenes tun."' Nein! Ihr sollt denken, dass jeder Abend der letzte Abend eures Lebens sei. Wenn ihr schläfrig seid und eure Arbeit nicht vollendet habt, dann vermerkt ihr in eurem Notizbuch, dass ihr nachlässig wart. 

Bei dieser Selbstkontrolle darf es keine Selbstverurteilung geben -- ihr sollt keine Sklaven werden. Wenn ihr einen schwarzen Punkt seht, dann multipliziert ihn mit 2 und freut euch, dass euch die Möglichkeit gegeben wird zu arbeiten. Über unsere Taten zu urteilen bedeutet, danach zu streben, uns zu verbessern. Aber man darf nicht sagen: "`Mit meiner Arbeit ist es zu Ende."' Das ist keine Berichtigung, sondern eine Selbstverurteilung. Das darf der Schüler nicht tun. 

Diese Arbeit beginnt ihr am 9. September. Während des ganzen Jahres malt ihr eure Dreiecke und erstattet euch selbst einen Bericht über alles Gedachte, Gefühlte und Getane.

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