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1942_08_12 Die Starken


mariaK

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DIE STARKEN

 

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 Nachdenken

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Stellt euch vor, dass ihr an die Tafel einen Kreis mit einem bestimmten Durchmesser gemalt habt. Das Zentrum dieses Kreises, das mit einer Eins gekennzeichnet ist, bestimmt die Kraft, mit der die Welt geschaffen wurde. Mit der Zwei kennzeichnen wir den Kreis selbst, der die Grenze der Welt ist. Die drei ist aber der Durchmesser, das heißt die Kraft, die Inhalt in die Welt brachte. Der Mensch durchläuft dieselben Zahlen: die Eins, die seine Welt geschaffen hat; die Zwei, die seine Welt begrenzt hat und die Drei, die in seine Welt Inhalt und Bedeutung gebracht hat.

 

Als Schüler des Lebens wollt ihr lernen, aber gleichzeitig wollt ihr Lehrer werden. Heute lässt es sich nicht leicht Lehrer werden. Früher musste man, um Lehrer zu werden, mindestens vier, fünf Klassen beenden. Mit der erstklassigen Bildung wurde man Lehrer. Jetzt muss man, um Lehrer in der Grundschule zu werden, das Gymnasium abgeschlossen haben. Um Gymnasiallehrer zu werden, muss man die Universität beenden. Jemand will Professor werden. Dafür ist es nicht nur nötig, das Gymnasium und die Universität beendet zu haben, sondern man muss sich in einem Wissenschaftszweig spezialisieren. Jemand möchte ein mächtiger, gelehrter Mann werden, oder sich in einer geistigen Hinsicht ausdrücken. Wie kann man das erreichen? Man muss viel auf einem gewissen Gebiet gearbeitet haben und dann kann man seinen Wunsch realisieren. Um einen gewissen Zustand zu erreichen, muss der Mensch Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} zu dem empfinden, was er erlangen möchte. 

 

Was ist der Unterschied zwischen den Begriffen Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch)? Unter Liebe (ljubov) verstehen wir das, was ständig gibt und niemals nimmt. Unter \textit{Liebe} (obitsch) verstehen wir das, was immer nimmt und niemals gibt. Gott manifestiert sich im Menschen durch Seine Attribute: Er gibt und nimmt ständig. Für manche ist das unklar. Sie können sich nicht vorstellen, wie Gott ständig gibt und ständig nimmt. Dass manche gewisse Dinge nicht verstehen, das bedeutet nicht, dass diese nicht existieren. Viele Dinge versteht der Mensch nicht, aber dennoch geschehen sie. Wie werdet ihr den Prozess des menschlichen Denkens erklären? Auch die Gelehrtesten können den Prozess des Denkens nicht genau erklären, aber das Denken fließt, legt einen gewissen Weg zurück. Das Verstehen oder Nichtverstehen dieses Prozesses unterbricht den Gedankenfluss nicht. Um zu erklären, wie die Gedanken kommen und vor allem nach welchen Gesetzen sie sich bewegen, muss der Mensch Herr seiner Gedanken werden. 

 

Wenn wir zum Gedanken kommen, der aus den Zahlen eins, zwei und drei besteht, sagen wir, dass er dynamisch sei. Jeder Gedanke, der ein Objekt um sich herum erschafft und ihm einen gewissen Inhalt beifügt, ist dynamisch. Jeder Gedanke, der nichts erschafft, nichts begrenzt und dem Menschen keinen Inhalt und keine Bedeutung gibt, ist schwach. Ihr werdet widersprechen und sagen, dass ihr gut denkt. Wer gut denkt, singt gut. Und umgekehrt: Wer nicht gut singt, kann nicht denken. Der Schwache denkt nicht gut. Wer nicht stark und vernünftig ist, kann ebenfalls nicht gut denken. Der Starke hat gute Gedanken, gute Gefühle und gute Taten. Jemand wird sagen, dass er seit Jahren die Lehre Gottes befolgt, aber immer noch nicht stark und gut geworden sei. Woher weiß er das? Seit Jahren wird der Weizen in die Erde gesät und offensichtlich ist er derselbe geblieben; er hat sich nicht verändert, aber verrichtete und verrichtet bis heute seine Arbeit. Der Mensch lebt und existiert dank des Wassers, der Luft und des Lichtes. Wenn der Mensch seinen Mund auf- und zumacht, strömt die Luft in ihn hinein und heraus. So nimmt er auch das Wasser zu sich. Wenn er seine Augen öffnet, empfängt er das Licht und macht Gebrauch von ihm. Folglich, seit der Erschaffung des Menschen bis heute, empfängt er ein und dieselben Elemente zur Erhaltung seines Lebens und offensichtlich ist er derselbe geblieben, aber der Unterschied zwischen dem Urmenschen und dem heutigen Menschen ist groß. 

 

Heute suchen alle Menschen nach der richtigen Lösung der sozialen Fragen. Eine der sozialen Fragen ist die des Heiratens. Jeder möchte wissen, welche die richtige Weise zur Lösung dieser Frage ist. Wer soll heiraten? -- Nur derjenige, der klug, gut und gesund ist. Er wird gesunde und gute Nachkommen hervorbringen. Wenn du nicht klug, gut und gesund bist, heirate lieber nicht. Es gibt keinen Grund zu heiraten und schwache Nachkommen in die Welt zu setzen. Die Welt benötigt kluge, gute und gesunde Menschen. Jede junge Frau und jeder junge Mann, die heiraten möchten, sollen diesen Anforderungen entsprechen. In diesem Fall sollen sie heiraten. Was ist der Wille Gottes? -- Der Wille Gottes ist bestimmt: Nur der kluge, der gute und der gesunde Mensch soll heiraten. Gott schuf die ersten Menschen klug, gut und gesund und erlaubte ihnen zu heiraten. Denjenigen, die nicht klug, gesund und gut sind, verbot Er zu heiraten. Der Mensch heiratet in jedem Moment, ohne die Bedeutung des Heiratens zu verstehen. Jeder Bissen Brot, den man in den Mund legt, ist nichts anderes als das Heiraten. Kaut der Mensch das Brot richtig und der Magen verdaut es gut, entwickelt der Mensch Kraft. In diesem Sinne stellt die Kraft, die der Mensch erlangt, das Kind dar, das aus der Heirat zwischen dem Menschen und dem Brot geboren wird. Mit dem Brot heiratet nur der, der klug, gut und gesund ist. Das zeigt, dass das mentale System, das Atmungssystem und das Verdauungssystem in ihm gut entwickelt sind. Wenn eines der Systeme nicht gut arbeitet, wird der Mensch essen, aber das Brot wird nicht richtig verwertet werden und der Mensch kann nicht die nötige Kraft entwickeln. Er wird essen, aber die Verdauung wird nicht richtig funktionieren. Was für einen Sinn hat diese Ernährung? Es liegt ein Sinn darin, dass der Mensch heiratet, das heißt sich mit dem Brot verbindet, aber er soll es gut benutzen. 

 

Haltet Folgendes fest: Alles ist dann wertvoll, wenn es zum richtigen Zeitpunkt geschieht. Dann wird es vernünftig benutzt und führt zu guten Resultaten. Wenn ihr heiratet, heiratet zum rechten Zeitpunkt. Wenn ihr gebärt, gebärt zum rechten Zeitpunkt. Was wird aus einem Kind, das nach dem ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten, siebten und achten Monat nach seiner Empfängnis geboren wird? Was zeichnet eine Frau aus, die der Mutter bei der Geburt beisteht, die das Kind nur einen oder zwei Monate nach seiner Empfängnis trägt? Werdet nicht die Mutter eines solchen Kindes. Steht der Geburt eines solchen Kindes nicht bei. Habt Geduld, bis zum neunten Monat zu warten. Es ist nicht leicht, einer solchen Mutter bei der Geburt beizustehen. Noch schwieriger ist es, ein solches Kind zu gebären. Eine solche Geburt ist die Folge des alten Lebens, wo es Krankheiten, Missverständnisse und Widersprüche gab. Das alte Leben ist ein trüber Niederschlag, der zerfließen soll. Das neue Leben bringt reines, kristallklares Wasser. Das Leben fließt aus der göttlichen Liebe heraus, die ständig gibt. Das Leben fließt auch aus der \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} heraus, die alles nimmt. Über Gott wurde gesagt, dass Er alles gibt und alles nimmt, aber nicht über den Menschen. Der Mensch kann weder alles geben noch alles nehmen. Kann der Mensch alles von demjenigen wollen, der ihn liebt? Was gab er ihm, um alles von ihm zu verlangen? Gab er ihm einen Verstand? Gab er ihm ein Herz? Gab er ihm einen Körper? Wenn du ihm nichts gegeben hast, hast du dann das Recht, von ihm alles zu verlangen? Die Mutter und der Vater gebären das Kind, gaben etwas von sich, haben also folglich das Recht, etwas von ihm zu verlangen. Aber welches Recht haben die anderen Menschen in Bezug auf das Kind? Jemand sät ein Weizenkorn und denkt, dass er das Recht auf alles hat, was das Weizenkorn gebiert. Die Erde ist die Mutter und er hält sich für seinen Vater. Wer ist jedoch sein Vater? Auch der Vogel kann das Weizenkorn in die Erde graben, ohne sich für seinen Vater zu halten, ohne ein Recht auf ihn zu beanspruchen. Der Vogel gräbt Weizenkörner in die Erde, ohne sich für ihren Vater zu halten, ohne das Recht auf sie zu haben. Das Schwein, wenn es wühlt, kann ein Korn in die Erde graben, ohne sein Vater zu sein. Es vergräbt auch die Weizenkörner, die Maiskörner und die Kiefernsamen, ohne sich Vater zu nennen. 

 

Was versteht man unter den Worten \textit{Vater, Mutter, Sohn}? Der Vater gibt, die Mutter nimmt und bearbeitet die Dinge und der Sohn erfüllt sie. Der Sohn bringt seinem Vater und seiner Mutter Freude. Dieselbe Beziehung sollen wir zu Gott haben. Er ist unser Vater und wir Seine Kinder. Gott freut sich und wir sollen uns auch freuen. Die Fröhlichkeit ist das Recht Gottes, die Freude das Recht des Menschen. Wir sollen uns über die Werke Gottes, über den Verstand und das Herz und über die Freude freuen; uns freuen, dass der Verstand die Dinge studiert und das Herz sie wahrnimmt; uns über alles freuen, was uns gegeben und in uns hineingelegt wurde. "`Sollten wir lieben?"' Ihr werdet lieben, natürlich; dabei ist es umso besser für euch, je mehr Wesen ihr liebt. Wer liebte bis jetzt alle Menschen, die ganze Menschheit? -- Nur Christus. Er kam auf die Erde, liebte alle Menschen und mit seiner Liebe bezahlte er all ihre Schulden. Ihr werdet sagen, dass ihr auch alle Menschen lieben sollt. Um sie zu lieben, sollt ihr für sie sterben und danach für sie auferstehen. Um zu lieben, sollst du von Gott geboren sein, danach für die Menschen sterben und für sie auferstehen. Jeder ist geboren, aber nicht jeder ist bereit, für sie zu sterben. Warum? -- Weil er nicht von Gott geboren wurde. Er ist nicht bereit zu sterben, deshalb kann er nicht auferstehen. Viele Menschen sterben notwendigerweise, deshalb können sie nicht auferstehen, das heißt wachsen. Sie warten auf das neue Licht und die neue Wärme in der Welt, um erst dann aufzuerstehen.

 

Kehren wir zu den Zahlen eins, zwei, drei zurück. Was bedeuten sie? In ihnen verbirgt sich vieles, aber nur für denjenigen, der ihre innere Bedeutung versteht. Für ihn bringen diese Zahlen Vernünftigkeit, Güte und Kraft. Wann wird der Krieg enden? -- Wenn ihr die Zahlen eins, zwei und drei in eurem Leben anwendet. Sie lösen alle Probleme auf. Wenn die Liebe (ljubov) und die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} beginnen, gemeinsam zu arbeiten, wird sich die Welt verbessern. Wann werden wir uns von den Leiden und den Krankheiten befreien? -- Wenn sowohl ihr Gott liebt als auch eure Leiden und eure Krankheiten Gott lieben. Die Liebe birgt den Glauben und die Hoffnung in sich. Lasst die Krankheiten in euch nicht zu, bevor ihr Gott nicht liebt. Ihr erlaubt ihnen, sich in euch zu verlieben und euch zu quälen. Jede Krankheit ist ein nicht eingeladener Gast. Wie werdet ihr den nicht eingeladenen Gast lieben und wie wird er euch lieben? Seid dem Leiden und den Krankheiten gegenüber wachsam und lasst sie nicht in euer Haus, bis sie ihre Beziehung zu der Ersten Ursache nicht geregelt haben. Dasselbe wird vom Menschen gefordert. Niemand hat das Recht zu lieben, solange er nicht Gott liebt. Die Liebe beinhaltet ein inneres Begreifen der Dinge. Wie wirst du eine Frucht essen, wenn dir nicht zuerst dazu das Recht gegeben ist? Wenn ihr keine Liebe in euch habt, habt ihr kein Recht, die Früchte der Bäume zu essen. Die ersten Menschen aßen von der verbotenen Frucht und brachten Unglück über sich und über die ganze Menschheit. Von der verbotenen Frucht zu essen, das bedeutet, ohne Liebe zu essen. 

 

Folglich, wenn ihr Gottes Liebe wahrnehmen und anwenden wollt, folgt dem Weg Christi. Er kam auf die Erde und machte den Versuch, alle Menschen zu lieben. Er zahlte teuer für diesen Versuch, aber sein Versuch erwies sich als erfolgreich. Das bedeutet, dass Christus ein zweites Mal auf die Erde kommen wird, um denselben Versuch zu machen. Wenn er ein zweites Mal kommt, erwartet ihn dasselbe Schicksal. Sollt ihr euch das wünschen? Heute soll sich die ganze Menschheit für Christus aufopfern, der sich als Erster opferte und bewies, dass er alle Menschen liebt. Der Mensch kann sich nur für denjenigen opfern, der sich für ihn geopfert hat. Die Mutter, die sich für ihr Kind geopfert hat, hat das Recht, etwas von ihm zu verlangen. Aber sie hat kein Recht, etwas von fremden Kindern zu verlangen. Aus demselben Grund kann der Mensch nur etwas von den Gedanken fordern, die er geboren hat. Aber was wird er von den Gedanken verlangen, die nicht aus seinem Kopf stammen? Sie haben nichts mit ihm gemein. 

 

Viele fragen sich, ob Gott existiert oder nicht. Manche glauben an Seine Existenz, andere glauben daran nicht, aber sowohl die einen als auch die anderen haben keine Angst vor Gott. Sie fürchten sich vor den Menschen, vor den Tieren, aber nie vor Gott. Es ist nicht nötig, sich zu fürchten, aber die Menschen sollen Gott achten und mit Seinem Willen in Einklang sein. Hütet euch davor, in den Zustand des Frevlers Teufel zu geraten, der ständig gegen den Namen Gottes frevelte, weshalb man ihn aus dem Paradies vertrieben hat. Wer sich anmaßt, seinem Schöpfer gegenüber einen Frevel zu begehen, der folgt dem Weg jenes Frevlers und unterschreibt selbst sein Urteil. Sprecht nichts Schlimmes über die Menschen, um die sich Gott als Seine eigenen Kinder kümmert. Überhaupt, lasst euch nicht von Frevel, von Kritik und Schmähungen verleiten, um den Platz, der für euch im Himmel bestimmt wurde, nicht zu verlieren. 

 

Heute wird von allen Menschen ein waches Bewusstsein gefordert, um zu wissen, wie sie sprechen und was sie tun. Kommt ihr zu den göttlichen Angelegenheiten, lasst sie nicht andere für euch tun. Jeder soll seine Arbeit selbst tun, die ihm zuteilwurde. Führt er sie nicht aus, wird er teuer zahlen. Die göttlichen Arbeiten sollen in die Hände desjenigen gelegt werden, der sie als die seinigen annehmen kann. Mit ihnen treibt man keinen Handel; mit ihnen kann man seinen materiellen Wohlstand nicht sichern. Sie werden freiwillig und mit Liebe getan. Was für eine Arbeit ihr auch immer macht, wendet euch an Gott, um zu sehen, ob Er sie billigt oder nicht. Ob der Mensch auf die Welt kommt, heiratet oder stirbt, er soll zuerst die Billigung Gottes suchen. Hat er nicht Seine Billigung, wird sich sein Leben in eine Hölle verwandeln. Was für einem Dienst ihr auch immer nachgeht, verlangt nach der Billigung Gottes. Nur dann könnt ihr euch auf Erfolg verlassen. Ohne Ihn wird sich das Gute in das Böse verwandeln. Mit Ihm wird sich das Böse in das Gute verwandeln. 

 

Beachtet die folgenden Regeln im Leben: Esst reine Nahrung, trinkt reines Wasser, atmet reine Luft, lebt in einem gesunden Haus. Wascht euch die Füße und die Hände, bevor ihr ins Bett geht. Geht nie mit ungewaschenen Händen und Füssen ins Bett. Wenn ihr schlecht gelaunt seid, sucht die Ursache nicht außerhalb von euch, aber tut etwas, um euch zu entlasten. Wascht euer Gesicht, eure Hände und Füße mit warmem Wasser. Wenn eure schlechte Laune nicht verschwindet, badet, geht in der frischen Luft spazieren. Kritisiert euch nicht gegenseitig, dass dieser oder jener nicht gut sei. Unter denjenigen, die nach Gott suchen, gibt es keine bösen Menschen, aber es gibt solche, die sich in einem Reifungsprozess befinden. Bis die Frucht reif wird, durchläuft sie viele Phasen: als Knospe, als Blüte und als angesetzte, noch grüne, saure oder herbe Frucht. Es muss eine gewisse Zeit vergehen, bis sie reif, süß und genießbar wird. Wenn das der Fall ist, freut euch, dass es Bedingungen gibt, dass ihr von der Frucht Gebrauch machen könnt. Freut euch, dass es Bedingungen gibt, klug, gut und stark zu werden. Wer macht den Menschen klug? -- Gott. Wartet dann darauf, dass Gott euch Bedingungen bereitstellt, das zu erlangen, was ihr nötig habt. Öffnet eure Herzen für Gott ohne Angst. "`Wir sind noch nicht bereit."' Von euch hängt es ab, bereit zu sein. Reinigt euer Haus, lüftet es. Er wird kommen und euch Seinen Segen geben. Empfange die Liebe Gottes in deinem Haus, um ihre Güter zu nutzen. Sie bringt die kostbaren Dinge -- Nahrung, Licht, Wärme und Luft. Sie macht den Menschen klug, gut und stark. Sie verleiht dem Leben einen Sinn und nähert die Menschen einander an. Sie hebt die Hindernisse und die Widersprüche zwischen ihnen auf. Ohne Liebe kann nichts erreicht werden. Wie sehr ihr euch auch anzustrengen vermögt, euer Leben wird sich in eine Hölle verwandeln, wenn die Liebe weit weg von euch ist. Öffnet euch für die Liebe, um ins Paradies und in den Bereich der Unsterblichkeit zu kommen.

 

Viele möchten gut sein, ohne den geraden Gedanken erlangt zu haben. Das ist unmöglich. Der Mensch soll an erster Stelle denken. Sein Gedanke soll durch das Gehirn gehen, dann durch das Herz und schließlich durch den Körper. Wenn er den Körper als Kraft erfasst, dann sagen wir, dass der Mensch in seinem Verstand Licht trägt. Empfange die Liebe (ljubov) in deinem Verstand, die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} in deinem Herzen und die Kraft in deiner Seele, um klug, gut und stark zu sein. Wendet die Vernunft, die Güte und die Kraft an, um euch und euren Nächsten zu helfen. Wisst ihr, dass ein Verwandter von euch krank ist, heilt ihn nicht mit Arzneimitteln, sondern zehn Menschen sollen ihn besuchen und jeder von ihnen soll seinen Gedanken auf ihn richten, dass er gesunden wird. Wenn er den Gedanken annimmt und an ihn glaubt, wird er von seinem Bett aufstehen. Der Gedanke ist eine mächtige Kraft, die den Menschen heilt und erhebt. 

 

Der Mensch benötigt mehrere Dinge: Schönheit, Güte, Barmherzigkeit; Brot, Wasser, Luft und Licht. Um diese Eigenschaften zu erlangen, soll er denken. Ob er will oder nicht will, soll er denken. Wenn er gerade denkt, wird er gut und stark werden. Das wird von allen Menschen gefordert. Wer nicht klug, gut und stark wird, dessen Kopf wird leiden. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir alle klug, gut und stark sind. Bessere Zeiten als die heutigen gibt es nicht. Jeder wird für sich arbeiten, um klug, gut und stark zu werden. Jeder soll seine Arbeit tun, die für ihn bestimmt wurde. Jedem wurde ein Teil des göttlichen Feldes gegeben und jeder wird arbeiten und denken, um seine Arbeit gut zu beenden. Keine Kraft in der Welt ist im Stande, eure Arbeit zu behindern. Wenn ihr bis jetzt auf Hindernisse gestoßen seid, verbirgt sich die Ursache in eurer Schwäche. Keiner kann den Starken behindern. 

 

Eines Tages hörten die Spinnen, dass der Elefant durch ihr Reich gehen würde und entschieden sich, ihn aufzuhalten, ihn nicht zu sich hereinzulassen, um sie zu stören. Sie begannen, Netze auf seinen Weg zu spinnen, um ihn zu behindern. Alle Spinnen im Reich sammelten sich und begannen ihre Netze zu spinnen. Sie sponnen ganze Tage und Nächte und als ihre Barrikade fertig war, kam der Elefant. Er lief hürdenlos durch die Spinnenfestung. Als sie ihn fragten, was er dabei spürte, wedelte er ruhig mit dem Schwanz und sagte: "`Ich spürte nichts."'

 

Der Elefant kommt auch in die Welt: Er wird das Reich der Spinnen durchqueren und nichts wird von ihren Netzen übrig bleiben. Alle Spinnen werden ihn fragen, was er gespürt habe, aber er wird ruhig antworten: "`Ich habe nichts gespürt."' Der Elefant stellt die Liebe dar. Die Liebe kommt in die Welt. Sie wird alle Hürden durchlaufen, aber wird nichts spüren. 

 

Lege die Liebe (ljubov) in deinen Verstand, die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} in dein Herz und die Kraft in deinen Körper, um Gebrauch von den Gütern des Lebens zu machen. Strebe danach, die Kraft, das Gute und die Vernünftigkeit zu äußern, die Gott in dich gelegt hat. Das bezieht sich auf denjenigen, der bereit ist, der Liebe (ljubov) zu dienen. Wer nicht bereit ist, der Liebe (ljubov) zu dienen, soll sich an das alte Leben halten. Wer die Liebe, die \textit{Liebe} (obitsch) und die Kraft wahrgenommen hat, soll noch jetzt mit der Arbeit beginnen. Niemand darf fragen, wie er arbeiten sollte. Sollt ihr dem Maler sagen, wie er arbeiten soll? Wenn er eine Leinwand, Farben und Pinsel hat, dann weiß er, wie er zu arbeiten hat. Beginne zu malen, ohne zu fragen, wie du malen sollst. Die Zeiten sind verschärft, sie warten nicht, dass man lange theoretisiert.

 

Alle sollen versuchen, eine Melodie mit den folgenden Worten zu bilden: "`Liebe, sei gut! Liebe, sei stark!"' Die Liebe (ljubov) und die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} geben einen Impuls im Leben des Menschen. Singt die Worte:

 

Ich kann lieben, gut werden.

 

Ich kann lieben, stark werden.\footnote{Daraus entstand das Lied "`Az moga da ljubja"'.}

 

Wer die Liebe annehmen will, sollte versuchen, irgendeine Melodie mit dem gegebenen Text zu komponieren, das alte Notizbuch seines Lebens zu schließen und ein neues zu öffnen. Er sollte in das neue Notizbuch die Worte schreiben: "`Ich kann lieben, gut werden. Ich kann lieben, stark werden."' Danach wird jeder zu sich selbst sagen: "`Herr, ich bin bereit, alles um Deinetwillen zu machen, weil Du mich geliebt hast."'

 

 

 

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 \textit{Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.} 

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 12. August 1942, 5.00 Uhr -- Sofia-Izgrev

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