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1922_10_18 Psychische Betrachtung


mariaK

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Psychische Betrachtung

 

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Es wurden die Essays über das Thema "Charakterzüge des Lebens."

 

Jetzt werde ich euch eine psychische Übung geben. Alle werdet eure Hefte oder Notizbücher rausnehmen und den Titel der Übung aufschreiben: Psychische Betrachtung. Die Übung ist nicht schwer, aber auch nicht leicht. Während der Übung soll ihr Magen frei sein.

 

Übung: Hebt eure Hand mit gespreizten Fingern nach oben, mit der Handfläche zum Gesicht und den Zeigefinger der rechten Hand setzt ihr auf den Zeigefinder der Linken (ihre Spitzen). Betrachtet, welche Gedanken durch euer Bewusstsein durchgehen werden. Welchen Gedanken auch durch euer Bewusstsein durchgehen wird, notiert ihn kurz mit zwei drei Worten. Es kann auch keinen Gedanke durch euren Verstand durchgehen -- das soll euch nicht stören. Dabei sollt ihr betrachten, ob der Gedanke angenehm ist, ob er positiv oder negativ ist. Wenn er negativ ist, notiert ihn mit einem schwarzen Punkt; wenn er positiv ist --mit einem hellen Punkt. Ihr sollt ehrlich in euren Betrachtungen sein, wie sie in Wirklichkeit sind, ohne in Verlegenheit zu geraten. Zum Beispiel reist ihr von Sofia bis zum Dorf Dragalevzi. Beiderseits von links und von rechts trefft ihr unterschiedliche Dinge. Wenn ihr eine genaue Beschreibung des Weges geben wollt, werdet ihr alles notieren, was ihr gesehen habt, ohne in Verlegenheit zu geraten. Denkt nicht, dass wenn ihr eine gewisse Tatsache, wie sie in Wirklichkeit ist feststellt, ihr euch bloßstellen werdet. Diese Tatsache stellt euch nicht dar; sie ist etwas, dass von euch getrennt ist.

 

Wenn ihr die Zeigefingern mit den Spitzen gegeneinander stellt, werdet ihr eure Gedanken eine Minute lang konzentrieren. Danach werdet ihr der Zeigefinger auf den Mittelfinger der linken Hand stellen und werdet euch wieder eine Minute lang konzentrieren; ihr werdet betrachten, welchen Gedanken durch euren Verstand durchgehen werden. Danach werdet ihr den Zeigefinger auf den Ringfinger der linken Hand stellen und am Ende auf den Daumen. Lasst euren Zeigefinger so auf jeden Finger ca. eine Minute lang stehen, indem ihr eure Gedanken betrachtet, die durch euren Verstand durchgehen und sie in eurem Heft notieren. Wenn ihr diese Übung macht, werdet ihr spüren, dass aus jedem Finger eine besondere, spezifische kosmische Energie kommt. Also ist jeder Finger eine Leiter besonderer Art Energie einer besonderen Strömung. Wenn der Zeigefinger alle Finger durchgeht, werdet ihr eure beiden Hände berühren, aber nur am Ende der Finger. In diesem Zustand der Hände werdet ihr schön denken. Macht diese Übung zwei Mal am Tag, morgens und abends, aber hauptsächlich nach dem Beenden der von euch vorgesehenen Arbeit. Dieser ist der erste Übungsteil.

 

Der zweite Teil der Übung unterscheidet sich ein bisschen vom ersten und nämlich: man erhebt die rechte Hand mit gespreizten Fingern mit der Handfläche zum Gesicht gerichtet. Der Zeigefinger der linken Hand stützt den Zeigefinger der rechten Hand, aber diesmal nicht bei der Fingerspitze, sonder bei der Fingermitte. In diesem Zustand der Fingern werdet ihr eure Gedanken ca. zehn, zwanzig Sekunden lang konzentrieren. Dann wird der Mittelfinder der linken Hand den Mittelfinger der rechten Hand und ihr werdet wieder eure Gedanken konzentrieren. Dann wird der Ringfinger der linken Hand den Ringfinger der rechten Hand stützen usw. Beim Stützen jedes Fingers werdet ihr eure Gedanken für zehn, zwanzig Sekunden konzentrieren. In diesem Zustand der Finger werdet ihr eure Hände über den Kopf heben und eure Gedanken eine gewisse Zeit konzentrieren und dann die Hände runter lassen. Das werdet ihr drei Mal machen und danach die Hände ruterlassen, aber die Hände jetzt voneinander getrennt.

 

Die Übung werdet ihr eine Woche lang machen, als alles zusammen vierzehn mal. Wenn ihr diese Übung macht, werdet ihr sehen, welche die Äußerungen eures Bewusstseins sein werden und inwiefern das Feld dieses Bewusstseins wach und erweitert ist. Nehmt die Übung ernst. Macht es, wenn ihr alleine sind und nicht vor den Menschen, damit sie es nicht verderben. Wenn jemand sieht, dass ihr nur den einen Finger gehoben habt, wird er sich sagen: "Dieser Mensch rechnet etwas." Wenn er sieht, dass ihr die zwei Finger erhoben habt, wird er staunen, was ihr macht.

 

Die beiden Hände des Menschen haben sich bei unterschiedlichen Bedingungen gebildet: die rechte bei der Involution des Menschen, die Linke bei der Evolution. Also, wenn der Mensch aus der Unsichtbaren Welt herabstieg, der größte Teil der Energie floss durch seine rechte Hand. Aber diese Energie lief zuerst durch das linke Hirnteil, dann durch das Herz und zu aller Letzt durch den Verstand.

 

Wenn ihr diese Übung macht, werdet ihr sehr aufpassen, und euch selbst betrachten, welche Veränderungen in eurem Bewusstsein durchgehen. Es können keine Veränderungen stattfinden, aber das soll euch nicht entmutigen. An sich ist die Übung interessant, ohne von ihr viel zu verlangen. Diese Bewegung der Finger ist eine ganze Musik. In Zukunft wird man ein solches okkultes Instrument bauen können, mit dem man auch spielen kann. Die gegebene Übung hat eine praktische Anwendung. Wenn ihr schlecht gelaunt seid und riskiert, das Gleichgewicht zu verlieren, macht diese Übung ein paar Mal, bis ihr euren normalen Zustand wiederherstellt. Bei der Berührung jedes Fingers sollt ihr nachdenken. Wenn ihr den Zeigefinger berührt, werdet ihr euch sagen: "Ich soll edelmütig in allen meinen Taten sein!" Wenn ihr euren Mittelfinger berührt, werdet ihr sagen: "Ich soll gerechter sein, über alle Dinge im Leben richtig denken." Bei der Berührung des Ringfingers, werdet ihr euch sagen: "Ich soll die Wissenschaften und die Kunst lieben!" Beim Berühren des Kleinfingers werdet ihr euch sagen: "Bei allen Verhandlungen soll ihr aufrichtig sein und die Gesetze der materiellen Welt berücksichtigen. Folglich hinsichtlich eures objektiven Verstandes werdet ihr euch ihm als Herr stellen und ihm sagen: "Horch, ich will von dir, dass du edelmütig, gerecht, vernünftiger Diener bist, mich nicht belügst und bestiehlst, und deine Rechnungen gut abschließen." So werdet ihr mit euch selbst und mit eurem objektiven Geist sprechen. Wenn er versteht, dass er einen guten und vernünftigen Herr hat, ist der objektive Verstand immer bereit zu hören. Im Menschen äußern sich zwei Verstande, aber der höhere Verstand soll immer in ihm über den objektiven Herrschen. In den Tieren herrscht der objektive Verstand, deshalb sind sie grausam. In den Wiederkäuern herrscht der subjektive Verstand. Die Bibel nennt diese zwei Verstande die zwei Menschen -- der Mensch des Fleisches und der Mensch des Geistes, die immer zusammen leben.

 

Wenn ihr die Übung macht, sollt ihr gleichzeitig über die Planeten nachdenken, mit denen die unterschiedlichen Fingern verbunden sind. Der Daumen wird z.B. durch Venus beeinflusst, der Zeigefinger durch Jupiter, der Mittelfinger durch Saturn, der Ringfinder durch die Sonne und der kleine Finger durch Merkur.

 

Beendet ihr die beiden Übungsteile, werdet ihr die folgende Bewegung über eure Fingern machen: ihr werdet den rechten Zeigefinger auf die Spitze des Kleinfingers stellen und ihn bis unten, bis zum Handgelenk; von dort werdet ihr den Finger nach oben bis zur Spitze des Ringfingers bewegen; von dort wieder zum Handgelenk und dann bis zu der Spitze des Mittelfingers; von der Spitze dieses Fingers steigt der Zeigefinger bis zum Handgelenk ab und dann nach oben bis zur Zeigefingerspitze; von ihr wieder abwärts und dann aufwärts bis zur Daumenspitze. Auf diese Weise wird der rechte Zeigefinger alle Planeten durchlaufen, er wird Mars des Krieges und den Mond der Fantasie berühren. Die Finger der Hand müssen offen sein.

 

 

Es ist gut, wenn ihr die Übung macht, die Uhrzeit genau, also die Minuten und die Sekunden zu notieren, wann ihr angefangen habt. Diese Übung erfordert große Pünktlichkeit, da sie mit dem Raum und mit der Zeit verbunden ist. Es ist zu empfehlen, euch von einer Sonnenuhr zu leiten. Diejenigen, die empfindlich sind, können die Übung dann machen, wenn auf dem Horizont der erste Sonnenstrahl erscheint. Bei diesem Zustand werdet ihr ausgezeichnete Resultate haben. Wer empfindlich ist, kann sich mit dem Rücken nach Osten umdrehen und fühlen, wann der erste Sonnenstrahl erstrahlt. In diesem Moment nämlich wird er im Sonnengeflecht eine kleine, angenehmen Wärme spüren. Da der Rückengrat mit der sympathischen Nervensystem verbunden ist, ist er in der Lage, die Wärme der ersten Sonnenstrahlen wahrzunehmen. Manchmal können wir den folgenden Versuch machen: jeden Morgen vor Sonnenaufgang wird die ganze Klasse im Freien rausgehen und den Rücken nach Osten umdrehen und sich konzentrieren. In dieser Zeit sollen die Augen von allen verbunden sein und nicht sehen. Ich werde betrachten, wann der erste Sonnenstrahl erscheinen wird. Von Zeit zu Zeit werde ich fragen, ob die Sonne aufgegangen ist. Diejenigen, die empfindlich sind und diese Wärme im Sonnengeflecht empfangen haben, werden sofort sagen: "Die Sonne ist aufgegangen!"' Jeder kann selbst diese Versuche machen, seine Empfindlichkeit zu prüfen. Manchmal nehmt ihr diese Wärme war, aber zweifelt daran, ob die Sonne aufgegangen ist oder nicht. Jedes Zweifeln ist eine Bewusstseinsspaltung. Wenn sich das Bewusstsein spaltet, verliert ihr eure inneren Eindrücke.

 

Stilles Gebet

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