mariaK Posted March 27, 2013 Report Share Posted March 27, 2013 Die Widersprüche im Leben Jetzt werde ich über die Widersprüche im Leben, oder die Widersprüche im Leben des Schülers sprechen. Das Zeichen V nimmt man als Symbol des Widerspruches. Alle Schüler unterliegen oft der Angst und dem Zweifel, die gewöhnlich zusammen gehören. Habt ihr euch die Frage gestellt, warum ihr Agst habt? Ich gebe euch zum Beispiel die Aufgabe, einen Aufsatz zu einem gewissen Thema, oder zu einer Lektion zu schreiben und in euch entsteht die Angst, dass ihr diese Aufgabe nicht erfüllen könnt. Woher kommt diese Angst? Bei dieser Angst handelt es sich um eine Eigenschaft des niedrigen Verstandes, des niederen Manas. Wenn der Mensch nichts besitzt, kann er dann Angst haben? Nehmt einmal an, dass ihr nur ein Bewusstsein habt, über das ihr verfügt, keine physische Form. Kann in diesem Fall die Angst in euch geboren werden? Die Angst ist also eine Folge im Bewusstsein, dass der Mensch befürchtet das, was er hat, verlieren kann, oder das was er will, nicht erwerben kann. Wenn im Bewusstsein des Menschen der Gedanke entsteht, dass er das, was er wünscht verlieren wird, dann kommt die Angst. Z. B. hat der Mensch Angst, sein Leben zu verlieren. Wenn er aber denkt, dass er das, was er wünscht nicht erhalten wird, so erscheinen die Zweifel. Jetzt möchte ich euch psychologisch erklären, warum die Zweifel in der Seele des Menschen entstehen. Wenn die Angst erscheint ist der Wille schwach. Die Angst zeigt immer einen schwachen Willen an. Das liegt in der Natur des Menschen. Der Zweifel zeigt, dass der Intellekt schwach ist. Man gibt euch zum Beispiel eine Arbeit auf und ihr beginnt zu zweifeln, ob ihr sie erledigen könnt. Warum? Weil ihr fühlt, dass euer Intellekt nicht imstande sein wird, diese Aufgabe zu erfüllen. Wenn aber euer Verstand hell und fähig ist, kann kein Zweifel entstehen. Der Zweifel muss einen Antrieb geben um die Tätigkeit des Verstandes zu erwecken. Wie kann man den Verstand stärken? Wenn euer Verstand schwach ist, sollt ihr die blauen Schwingungen des Lichtes empfangen. Die grüne Farbe in der Natur ist materiell. Der Mensch wird zum Materialisten, wenn er sich zuviel mit der grünen Farbe beschäftigt. In dieser Situation beginnt er an Häuser, Felder, Geld und Reichtümer zu denken. Deshalb haben die Materialisten die grüne Farbe gern. Sie ist ihre Lieblingsfarbe. In der grünen Farbe steckt die gesamte gegenwärtige Evolution, sie ist überwiegend. Die Angst ist auf die Abwesenheit von Kraft zurückzuführen. Wenn die Angst stark in jemandem wirksam ist, ist es gut, wenn er die orangene Farbe zum Ausgleich der Kräfte empfängt. Damit vermag er sich zu kurieren. Wenn ihr abends Angst empfindet, sollt ihr tagsüber die orangenen Sonnenstrahlen assimilieren, dann wird der Zustand normal denn die Angst wird in Vernunft verwandelt. Ihr denkt z. B. dass ihr nicht ängstlich seid. Ihr habt Glauben, überlegt und philosophiert viel, aber wenn es ein Erdbeben gibt, seid ihr gleich auf der Straße draußen. Wenn ihr euch auf der Straße seht, denkt ihr, wie ihr da so schnell hinaus gekommen seid. Ihr habt auch keine Geistesgegenwart und euer Wille kontrolliert den Verstand nicht. Wenn ihr euch z. B. verbrennt, denkt nicht, es war zu einer Zeit, als die Angst und das Gefühl der Vorsicht notwendig gewesen ist, aber heute war sie einmal unnormal. So hat sie sich in ein schmerzhaftes Gefühl verwandelt. Die Achtsamkeit, die Vorsicht, die Vernunft, sind alles Kontraste der Angst. Ihr sollt wissen, dass ihr in einer Welt lebt, in der es entgegengesetzte Kräfte gibt, welche im Widerspruch zur Evolution und dem Weg, dem ihr folgt, stehen. Wenn die Angst Oberhand im Menschen gewonnen hat, zeigt sich das durch unregelmäßige Bewegungen der Hände und der Beine. In dieser Situation sollt ihr die Angst mit den orangenen Strahlen regulieren. Die Angst vermehrt die negativen Eigenschaften des Menschen. Wenn z. B. jemandem ein kleiner Schaden, oder eine Unannehmlichkeit passiert, wird sie dieselbe wenigstens zehn Mal übertreiben. Wenn jemand ein Leid durchlebt hat, wird sie es nicht normal beschreiben, sondern es wesentlich übertreiben. Zwischen dem Zweifel und der Angst gibt es eine gewisse Analogie. Der Zweifel hat zum Beispiel die Eigenschaft, die Fehler des Menschen zu übertreiben. Aus einem kleinen Anlass kann der Mensch grosse Schlussfolgerungen ziehen. Nehmen wir an, dass ihr einen Autor gelesen habt, der an einem zukünftigen Leben, an Gott zweifelt. Das zeigt an, dass sein Verstand nicht entwickelt ist. Er kann ein Gelehrter sein, einen starken Intellekt haben, aber sein Verstand ist nicht entwickelt. Unter dem Verstand verstehen wir alle Fähigkeiten und Gefühle, den Intellekt und die Kräfte, die darin enthalten sind. Der Intellekt stellt den niedrigen Verstand, den niederen Manas im Menschen dar, die Vernunft den höheren Verstand, den höheren Manas. Es gibt Menschen mit einer stark entwickelten Vernunft und einem schwachen Intellekt und andere mit einem starken Intellekt und einer schwachen Vernunft. Beiden unterlaufen aber Fehler. Es gibt Philosophen mit ausgezeichneten Systemen, aber für natürliche Angelegenheiten sind sie so unwissend, dass selbst die kleinen Kinder mehr als sie wissen. Ein Engländer z. B. ein berühmter Prediger, ein grosser Philosoph, sagte in einer seiner Predigten, dass die Schafe nur Wasser trinken würden, wenn sie krank seien. Was zeigt dies an? Dass sich dieser Prediger in seinen philosophischen Gedanken von der Wirklichkeit, die ihn umgibt, sehr weit entfernt hat. Dieser Prediger hatte eine entwickelte Vernunft und einen schwachen Intellekt. Eigentlich trinken die Schafe nämlich kein Wasser, wenn sie krank sind, sondern wenn sie gesund sind, trinken sie welches. Jetzt behaupten viele der gegenwärtigen Menschen, so wie dieser Prediger, dass Gott nicht existieren würde, d. h. dass die Schafe Wasser trinken, wenn sie krank sind. Dieser Mensch ist in seinen Beweisen schwach, weil er die Existenz Gottes mit falschen Tatsachen beweisen will, wie dieser, dass die Schafe Wasser trinken würden, wenn sie krank sind. Gott ist ein Wesen, das nicht zu beweisen ist! Er ist außerhalb jeglicher Beweise. Gott ist ein Wesen, außerhalb der Zeit und des Raumes, außerhalb des Bewusstseins, außerhalb des Lebens, außerhalb jeglicher menschlicher Intelligenz u.s.w. Gott ist außerhalb der Zeit und des Raumes, er enthält aber zugleich in sich die Zeit und den Raum. Er ist außerhalb des Bewusstseins, aber er enthält in sich das Bewusstsein. Er ist außerhalb der Intelligenz, aber er enthält in sich die Intelligenz. Wie könnt ihr das verstehen? Also Gott den Grenzenlosen kann man nicht beweisen. Alles was auf der physischen Welt nicht bewiesen werden kann, gebärt Zweifel im Verstand der Menschen. Eigentlich sind aber nur die Dinge real, welche nicht bewiesen werden können. Alles was zu beweisen ist, ist nur ein Schatten der Realität. Indem ich sage, dass manche Dinge nicht zu beweisen sind, heißt das, dass man nicht über sie nachdenken und überlegen kann. Ihr könnt an sie denken, soviel ihr wollt, aber ihr könnt sie nicht in Zeit und Raum beweisen. Also, wenn der Zweifel in euren Verstand durchdringt, sollt ihr wissen, dass ihr nahe an der Realität seid. Zur Erläuterung dieses Gedankens werde ich das folgende Beispiel anführen. Stellt euch vor, dass ihr keinen Freund im Leben habt. Könnt ihr dann an ihm zweifeln? Natürlich nicht. Wenn ihr aber einen Freund habt, gibt es schon jemanden an dem ihr zweifeln könnt. Ihr zweifelt z. B. daran, ob er euch liebt, ob er wie ihr denkt, usw. Der Zweifel stellt also die negative Seite der Realität dar. Das Gleiche kann man auch von der Angst sagen. Kann der Mensch vor dem Angst haben, was er nicht sieht? Der Mensch kann nur davor Angst haben, was er sieht. Oder er kann Angst davor haben, was er nicht versteht, was er sich nicht erklären kann. Nur die unerklärlichen, die heimlichen Dinge schaffen im Menschen Angst. Wenn euch nachts, wenn ihr schlaft, jemand aus dem Zimmer herausholt und euch irgendwo draußen in der Natur, in einer unbekannten Umgebung lässt, wo ihr weder den Osten noch den Westen bestimmen könnt, werdet ihr da nicht Angst haben? Ihr werdet natürlich Angst bekommen, ihr werdet panische Angst erleben. Ihr könnt euch nicht erklären, warum ihr jetzt in der Natur seid. Ihr wisst noch, dass ihr im Zimmer gewesen seid und geschlafen habt, aber wer euch hinausgetragen hat und warum, das wisst ihr nicht. Die Realität, in der ihr euch jetzt befindet, schafft in euch die Angst. Um euch von der Angst zu befreien, sollt ihr jetzt zu denken beginnen, wie, und auf welche Weise euer Transport vonstatten gegangen ist. Wenn ihr die Ursache findet, und euch ihr Erscheinen erklären könnt, wird die Angst verschwinden. Stellt euch noch eine andere Situation vor, welche Angst in euch hervorzurufen in der Lage ist. Ihr sitzt in eurem Zimmer und überlegt. Plötzlich kommt durch die offene Tür ein Bär herein. Ihr bekommt gleich Angst und lauft weg. Es ist in diesem Fall gut, dass ihr noch eine zweite Zimmertür habt, durch die ihr hinaus könnt. Sobald ihr jemanden trefft, erzählt ihr ihm, dass ein Bär in euer Zimmer gekommen ist und euch beinahe überfallen hätte. Wenn ihr jetzt aber keine zweite Tür habt, sollt ihr euch verteidigen und mit dem Bären kämpfen. Wenn ihr aber geistesgegenwärtig währt, würdet ihr überlegen. Zuerst würdet ihr euch fragen: "`Wie ist es möglich, dass ein Bär in mein Zimmer kommt?"' Dann werdet ihr euch den Bären genau anschauen und verstehen, dass es kein wirklicher Bär ist, sondern ein Mensch, der sich ein Bärenfell übergezogen hat. Dann werdet ihr auch sehen, dass es euer Freund gewesen ist, der sich mit euch einen Spaß erlauben wollte. Also, wenn die Angst in den Verstand des Menschen durchdringt, läuft er durch die Tür des Herzens weg. Wenn die Angst bis ins Herz durchdringt, läuft er durch die Tür des Verstandes weg. Wenn eine Gefahr auf den Menschen zukommt, hat er immer eine offene Tür, durch die er fliehen und sich retten kann. Wenn die Angst ins Herz des Menschen durchdringt, soll er sich fragen:"`Ist das alles real, was ich da sehe, fühle und erlebe?"' Wer sich beherrschen kann, der kann sich ruhig im Wald auf einen Stein setzen und an ihm können die wildesten Tiere, wie Tiger oder Löwen vorbeigehen, ohne dass sie ihm einen Schaden zufügen. Sie werden an ihm vorübergehen, ohne ihn zu berühren. Wenn er ängstlich ist, werden sie ihn aber unbedingt überfallen. Vor dem tapferen, vor dem mutigen Menschen treten auch die wildesten Tiere zurück. Sie fühlen seine Kraft und haben Angst vor ihm. Und in Wirklichkeit hat der mutige Mensch einen starken Willen, einen starken Gedanken. Er vermag sich zu konzentrieren. Könnt ihr jetzt sagen, was dieser Hund der an uns vorbeigegangen ist, denkt? Wie ihr gesehen habt, ist er stehengeblieben, hat euch kurz angeschaut und ist weitergegangen. Hat dieser Hund verstanden, dass ihr Schüler einer okkulten Schule seid? Er hat verstanden, dass ihr euch wegen einer wichtigen Angelegenheit versammelt habt, aber was für eine Arbeit das ist, das weiß er nicht. Wenn er vor euch Angst bekommen hätte, würde er bellen, aber eure Gedanken haben ihm eine gewisse Anregung gegeben und er ging seinen Weg weiter. Der Hund hat verstanden, dass hier nicht sein Platz ist. Die Beobachtungsgabe und auch der niedere Manas ist in diesem Hund entwickelt, deshalb blieb er nicht bei uns stehen, sondern ging weiter. Er hat seinen Herrn beobachtet und seine Schlussfolgerung, die er daraus gezogen hat war, dass wie sein Herr oft mit einer Arbeit beschäftigt ist, so auch wir hier irgend eine Arbeit haben. Auf der physischen Welt erscheinen die Angst und der Zweifel auf natürliche Art, aber in den okkulten Schulen werden sie künstlich hervorgerufen. So war es in Indien, in Ägypten und in allen andern okkulten Schulen. Ein Schüler geht z. B. zu einem der Meister einer okkulten Schule, aber der Meister spricht nicht mit ihm. Der Schüler redet, der Meister schweigt. Der Schüler weiß nicht, was er machen soll. Es vergehen einige Tage so. Der Meister schweigt immer noch. Der Schüler beginnt zu denken, ob er nicht zu frühzeitig in die Schule gekommen ist. Danach stellt ihn der Meister vor eine solche Prüfung, dass der Schüler eine grosse Angst erlebt. Dabei beobachtet der Meister, ob der Verstand und der Wille des Schülers gut entwickelt sind. Er beobachtet, wie sich der Schüler zum Ausdruck bringt, und daraus ersieht er seine positiven und negativen Eigenschaften. Die okkulten Schüler sollen positive Eigenschaften haben. Wenn sie irgendwelche negativen Eigenschaften haben, können sie keine richtigen Schüler sein. Wer negative Eigenschaften hat, der kann kein Schüler sein. Also, ihr sollt wissen, dass, was für Schwierigkeiten euch im Leben auch unterlaufen, sie streng mathematisch bestimmt und für eure Entwicklung notwendig sind. Was ihr auch unternehmt, ihr könnt sie nicht vermeiden. Wenn ihr sie in einer Form vermeidet, kommen sie in einer anderen, in einer dritten usw. wieder. Wenn ihr sie in der leichtesten Form vermeidet, werden sie in einer schwereren Form wiederkommen. Es ist bemerkt worden, dass dem Menschen das passiert, wovor er am meisten Angst hat. Das Umgekehrte stimmt auch. Was der Mensch am meisten wünscht, das wird er erreichen. Aus der Sicht der Schule der Weißen Brüderschaft werden die Angst und der Zweifel im Menschen als negative Eigenschaften betrachtet, welche auch anzeigen, dass die höhere Liebe noch nicht bis in sein Herz durchgedrungen ist. Die Angst und der Zweifel zeigen auch, dass die hohe Weisheit nicht in den menschlichen Verstand durchgedrungen ist. Um euch von der Angst und dem Zweifel, wie auch von allen anderen negativen Zügen in euch zu befreien, sollt ihr arbeiten. In dieser Hinsicht verfügt die okkulte Schule über eine Reihe von Methoden zur Arbeit des Schülers an sich selbst. Die erste Eigenschaft des Schülers ist seine Fähigkeit zu arbeiten. Er muss die Arbeit lieben und muss immer bereit sein zu arbeiten. Ein junger Mann, Absolvent einer Universität, geht zu einem Meister einer okkulten Schule und sagt ihm, dass er sein Schüler sein möchte. Während dieser Zeit harkt der Meister den Weinberg und antwortet nichts. Er fragt ihn auf die ein oder andere Weise, nimmt aber nicht die Harke, um mit dem Meister zusammen zu arbeiten. Kann er bei dieser Situation Schüler sein? Nein, der Schüler soll tüchtig und aufgeweckt sein. Er soll eine Harke nehmen und anfangen, mit dem Meister zu arbeiten. So kann er dem Meister Fragen stellen und dieser wird ihm antworten. Das Gespräch zwischen ihnen wird ganz natürlich geführt. Sie werden arbeiten und sich unterhalten. Der Schüler will aber, dass der Meister seine Arbeit verlässt und sich mit ihm unterhält. Der Meister wird seine Arbeit nicht verlassen. In diesem Fall soll sich der Schüler dem Meister anpassen. Die gegenwärtigen Menschen zweifeln an Gott, weil sie wollen, dass er seine Arbeit unterbricht und sie fragt, welche Leiden sie haben, wie ihr materieller Zustand ist. Mit einem Wort, sie wollen, dass Gott auf sie wie auf Kinder aufpasst. Hier liegt ihr Denkfehler. Sie sollen wissen, dass Gott nie seine Arbeit verlässt. Er kann die Zeit und den Raum verlängern oder verkürzen, dem Menschen eine Möglichkeit zum Lernen, zum Arbeiten und sich zu entwickeln geben, aber seine Arbeit zu unterbrechen, das wird er nie machen. Wenn jemand gehenkt werden soll, wird die Zeit verkürzt, dann vergehen die Tage schnell. Wenn einer jemandem etwas schuldet, dann vergeht die Zeit auch schnell. Sowohl im einen, wie auch im anderen Fall ist es wünschenswert, dass die Zeit verlängert wird. In dieser Hinsicht haben die gegenwärtigen Menschen kein streng bestimmtes Kriterium, oder ein genaues Maß, woran sie die richtige Zeit erkennen können, d. h. die Zeitdauer bestimmen können. Wenn man jetzt von der Zeitdauer spricht, ist das eine Frage, bei der es sich um das Bewusstsein handelt. Wenn ihr euch mit der Geschwindigkeit eines gewöhnlichen Zuges bewegt, werdet ihr die Sonne im Verlauf von zweihundertfünfzig Jahren erreichen. Wenn ihr euch aber mit der Geschwindigkeit des Lichtes bewegt, werdet ihr die Sonne in acht Minuten erreichen. Euer Bewusstsein kann sich also mit der Geschwindigkeit eines Zuges, des Lichtes oder noch schneller bewegen. Also hängen die Zeit und der Raum vom Bewusstsein ab. Das Bewusstsein ist außerhalb der Zeit und des Raumes, außerhalb der Widersprüche, außerhalb der Angst und des Zweifels. Der Raum erzeugt Angst und die Zeit erzeugt Zweifel. Wenn ihr seht, dass derjenige zu euch kommt, dem ihr etwas schuldet, sagt ihr: "'Ist er nicht etwa verwirrt geworden, dass er so früh mit dem Wechsel kommt?"' Wenn zwei disharmonische Gegenstände gleichzeitig verglichen werden, erzeugen sie im Verstand des Menschen einen Zweifel. Wenn diese zwei Gegenstände sich im Raum trennen, erzeugen sie im Menschen Angst. Wenn ihr z. B. ein beleidigendes Wort zu eurem Freund sagt, empfindet ihr im selben Moment Angst, dass ihr ihn verlieren könnt. Die Angst zeigt, dass ihr im Raum seid und in Sorge darüber, dass die Beziehungen zwischen euch und eurem Freund abbrechen könnten. Jetzt stelle ich euch einige Fragen. Ist es besser zu lieben, oder geliebt zu werden? -- Zu lieben. Ist es besser zu geben oder zu nehmen? -- Zu geben. Was passiert dann, wenn alle lieben und geben? Ihr werdet euch gegenseitig zurückstoßen. Zu lieben ist eine Sache, geliebt zu werden ist eine andere Sache. Das sind zwei vollkommen verschiedene Seelenzustände, welche von zwei verschiedenen Prozessen im Leben ausgehen. Zu lieben, das ist ein Prozess der Liebe, wobei man seine Kraft entwickelt. Geliebt zu werden, das ist ein Prozess der Weiheit, wodurch man sein Wissen entwickelt. Gibt es einen Widerspruch dabei? Das heißt, wenn Gott an eurer Seele mit seiner Liebe arbeitet, dann wollt ihr lieben. Wenn Gott an eurer Seele mit seiner Weisheit arbeitet, dann wollt ihr geliebt wer -den. Um geliebt zu werden, müsst ihr Bedingungen schaffen. Ohne diese Bedingungen kann euch niemand lieben. Ihr wollt z. B. dass das Licht bei geschlossenen Fensterläden in ein dunkles Zimmer, und bis in eure Augen durchdringt und euch erfreut. Ist es bei diesen Bedingungen möglich, dass das Licht bis zu euren Augen kommt? Ihr sollt die Fensterläden aufmachen, dann die Fenster selbst und erst dann wird das Licht euer Zimmer durchfluten, in eure Augen kommen und euch lieben. In dieser Situation werdet ihr euch auch über das Licht freuen. Also, zu lieben, das heißt, sich mit dem ersten Prinzip, mit der Liebe Gottes zu verbinden. Geliebt zu werden, das heißt, sich mit dem zweiten Prinzip, mit der Göttlichen Weisheit zu verbinden. Und in Wirklichkeit, nachdem der Mensch Tage, Monate ein oder mehrere Jahre geliebt hat, kommt er endlich in einen passiven Zustand und wünscht, geliebt zu werden. Auf diese Weise wird ein Wechsel der Prozesse, bei dem das Rad des Lebens beginnt, sich in die entgegengesetzte Richtung zu drehen, herbeigeführt. Bei diesem Wechsel der Prozesse entsteht auch ein Wechsel in der Rolle der menschlichen Körper. In der ersten Zeit war die Tätigkeit im Astralkörper oder in der Welt des Herzens konzentriert. Dann aber, beim Wechsel des Verlaufes, ist die Tätigkeit in den Mentalkörper des Menschen übergegangen, d.h. in die Welt des Verstandes. Wenn auch in dieser Welt die Tätigkeit aufhört, begibt sich der Mensch hinunter, um in der physischen Welt zu arbeiten. Also, wenn die Tätigkeit des Menschen in der physischen Welt endet, wechselt sie in die mentale Welt. Wenn sie auch in der Mentalwelt endet, wechselt sie in die Astralwelt Es beginnt dann wieder vom Anfang an. Das zeigt, dass im gesamten Leben des Menschen beständig ein Kreislauf besteht. Das zeigt auch, dass der Mensch nicht immer aud ein und demselben Punkt in seinem Leben bleiben kann. Das hieße, in ewigem Stillstand zu bleiben und das ist unmöglich. Der Mensch kann nicht ständig lieben, oder geliebt werden. Wenn diese Prozesse andauernd sind, wird er in Indifferenz geraten. Genauso kann der Mensch nicht ständig denken oder ständig fühlen. Wenn ihr in eine dieser Situationen geratet, werdet ihr bewusst eine Arbeit suchen, um euren Zustand zu verändern. Wenn ihr z.B. bis zu dieser Zeit geliebt habt, werdet ihr die Bücher eines Autors suchen und sie zu lesen beginnen. Indem ihr seine Bücher lest, liebt er euch. Wenn ihr eure Aufsätze vor jemandem lest, liebt ihr ihn. Wie stark es ist, zu lieben, ebenso stark ist es auch, geliebt zu werden. Warum? Weil jene Seele, welche erwartet geliebt zu wer-den, die schafft einer anderen Seele, welche zu dieser Zeit liebt, einen Impuls. Lieben und geliebt zu werden, bilden die beiden Pole des Lebens. Wer liebt, der schafft die subjektive Welt des Lebens. Deshalb will derjenige, der liebt, sein Bild in demjenigen, welchen er liebt,sehen. Ihr liebt den Spiegel, weil sich eure Gestalt in ihm widerspiegelt. Ihr tragt den Spiegel in eurer Tasche und wenn er euch zerbricht oder ihr ihn verliert, dann bedauert ihr das, weil ihr kein klares Bild mehr von eurer Gestalt haben könnt. Im Spiegel seht ihr eure Gestalt besser, als wenn ihr sie euch im Gedanken vorstellt. Also, derjenige, welchen ihr liebt, gibt immer eurer Lieb einen Ausdruck. Deshalb liebt ihr ihn nämlich. Wenn euer Spiegel etwas schmutzig ist, liebt ihr ihn nicht, weil er kein sauberes Bild eurer Gestalt gibt. Ihr liebt nur denjenigen, der euch begeistern kann, der euch Impulse, Anregungen gibt. Es steht in der Heiligen Schrift:”Du sollt den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen lieben.” Das heißt, das Göttliche in dir widerzuspiegeln. Wenn sich das Göttliche in der menschlichen Seele widergespiegelt sieht, freut sich Gott, weil er weiß, dass dieser Mensch gearbeitet hat. Wenn Gott froh ist, dann freut sich auch der Mensch. Wenn der Mensch seine Freude verliert, so zeigt dies, dass Gott unzufrieden mit ihm ist. So dass der Mensch nicht denken soll, dass die Liebe, welche er äußert, sein ist. Der Mensch ist nur ein Leiter der Göttlichen Liebe und Intelligenz. Alle Schriftsteller, Dichter und Gelehrten haben das bewirkt. Manchmal schreiben sie begeistert, schön und voller Ideen und ein anderes Mal wissen sie nichts zu schreiben. Dann fühlen sie sich arm, so, als ob sie nichts wüssten und nichts verstünden. Wenn die Intelligenz, der erhabene Gedanke, ihr eigene Eigenschaft ist, dann sollten sie immer über sie verfügen können. In Wirklichkeit ist es nicht so. Sie gebären und schaffen nur, wenn ihnen jemand etwas bringt. Also, wenn jemand ihnen den Korb mit Kirschen füllt, dann tragen sie ihn hin und her, geben davon und schreiben. Unter den heutigen Bedingungen drückt die unsichtbare Welt ihre Liebe in der Art der Intelligenz aus. Die Menschen bringen diese Intelligenz zum Ausdruck. Das heißt überhaupt nicht, dass der Mensch ein Automat sei. Er soll er-kennen, dass er ein Träger dieser Intelligenz ist. Indem der Mensch diese Einsicht hatte, soll er sich freuen, dass er etwas aus der Göttlichen Welt bekommen hat, das er jetzt aber vernünftig nutzen soll. Für den nächsten Mittwoch soll jeder für sich beantworten, warum er lieben soll und weshalb er geliebt werden soll. Es ist für mich nicht wichtig, ob ihr diese Fragen richtig beantworten werdet, sondern dass ihr an sie denkt. Es ist wichtig, was ihr erwerben werdet, nachdem ihr einige Zeit überlegt habt. Dieses Thema ist wichtig und ihr sollt daran denken. Die Kraft des Menschen liegt in seinem Gedanken. Wenn ihr denkt, dann werdet ihr etwas erwerben und wenn nicht heute, dann in einem, in zwei oder in mehreren Jahren geäussert werden wird. Wenn ihr dann auch eine richtige Antwort gebt, könnt ihr noch nicht auf dem richtigen Weg sein. Es ist nicht genug, wenn jemand etwas Wahres über die Liebe schreibt. Er muss sie erleben. Also, wer von der Liebe schreibt, der muss unbedingt lieben und er muss fühlen, dass man ihn liebt. Dies zeigt, dass es schwierig ist, über das Wesen der Dinge zu schreiben. Indem ich dieses Thema gebe, richte ich eure Aufmerksamkeit darauf, dass ihr über etwas schreiben werdet, was ihr nicht kennt. Warum? Weil ihr bis jetzt weder geliebt habt, noch geliebt worden seid! Das was ihr Liebe nennt, ist nur ein Schatten der Liebe. Man kann also eure Liebe, noch die Liebe eurer Nächsten eine Realität nennen. Ihr sagt:”Ist es möglich, dass unsere Liebe nur ein Schatten der Liebe ist?” Das kann man überprüfen. Wenn man euch einer Prüfung unterzieht, damit ihr seht, wie eure Liebe ist, dann werdet ihr gleich durchfallen. Ihr habt Lieb, aber nicht so eine von der ich spreche. Inder Göttlichen Liebe, von der ich zu euch spreche, gibt es keine Polarisierung. Es genügt, dass die Liebe nur für einen Augenblick in die Seele des Menschen durchdringt, um dass er eine Erleuchtung seines Verstandes erfährt und in Harmonie mit den Wesen der ganzen Erde und des gesamten Universums kommt. Das kann jeder fühlen der liebt und den man liebt. Das heisst, in den inneren Sinn der Liebe einzudringen. Ihr werdet tausende von Jahren die Liebe er-forschen, solange, bis ihr versteht, was sie eigentlich darstellt. Ihr müsst eine Reihe von Inkarnationen erlebt haben, um wenigstens zum Teil die Realität der Dinge zu verstehen. Wenn die Liebe heute einen Menschen besucht, wird er ihren Strom nicht aushalten und das Bewusstsein verlieren. Er wird auf die Erde fallen und sein Atem und sein Puls werden stehen bleiben. Es bleibt ihm nichts anderes übrig als zu wünschen, wieder in die erste Lage zurückzukommen. Das Nervensystem und der gesamte Organismus des gegenwärtigen Menschen sind nicht genug abgehärtet um die starken Schwingungen, die starken Energien der Liebe auszuhalten. Deshalb empfiehlt die okkulte Wissenschaft ihren Schülern eine Reihe von Methoden und Übungen zum Abhärten des Verstandes, des Herzens und des Willens mit dem Zweck, die Kräfte ihres Organismus den natürlichen Kräften und Strömen entsprechend anzupassen. Wenn ich jetzt sage, dass eure Liebe ein Schatten der realen Liebe sei, will ich damit sagen, dass ihr diese Liebe noch nicht erlebt habt und keine Erfahrung darüber besitzt. Ihr kennt sie nicht. Wenn ihr einen jungen Menschen seine Liebe beschreiben lasst, wird er sagen:” Ich habe zu ihr von meiner Liebe gesprochen, aber sie hat mich nicht verstanden.” Die junge Frau aber wird sagen:”Ich habe ihn geliebt, aber er wurde mir abtrünnig.” Kann man abtrünnig werden, auch wenn man nicht geliebt worden ist? Wenn ihr jemanden liebt, ist dann die Möglichkeit, fremd zu gehen, geringer? Es ist unmöglich, dass derjenige, den ihr liebt, untreu wird. Wenn es Ausnahmen gibt, sind sie außerhalb der göttlichen Liebe, außerhalb der göttlichen Weisheit. In der Göttlichen Liebe und Weisheit gibt es überhaupt keine Bedingungen zum Untreu werden. Wenn man von Untreue spricht, sollen wir die menschliche Liebe verstehen, d.h. die Liebeder Menschen auf der Erde. Wo es Untreue gibt, kann die Liebe nicht in Frage kommen. Sodass ihr wissen sollt, wo ihr zweifelt, fehlt die Intelligenz. Wenn ihr Angst habt, fehlt die Liebe in eurem Herzen. Damit erschöpft sich die Frage. Das müsst ihr alle als Schüler der okkulten Schule wissen. Wenn ihr von diesen Maximen im Leben nicht geführt werdet, könnt ihr nur die Schatten der Realität erforschen und anschliessend werdet ihr zur Entmutigung und zur Enttäuschung kommen und sagen: "`Alles ist Eitelkeit."' Um nicht in diese Situatuon zu geraten, prüft selbst eure Liebe um zu sehen, was ihr aushalten könnt. Ich gebe euch jetzt zwei Regeln, die ihr immer in Betracht ziehen sollt. Wenn du lieben willst, dann sollst du keine Angst haben. Wenn du geliebt werden willst, sollst du nicht zweifeln. Wendet diese Regeln in eurem Leben an, um zu sehen, inwiefern sie wahr sind. Wenn ihr frei habt, dann denkt an diese Regeln. Wenn ihr die Handlungen der Menschen im Leben beobachtet, ein philosophisches Buch lest oder die Werke mancher Schriftsteller und Dichter studiert, setzt alle ihre Gedankengänge auf euer Sieb und was davon übrigbleibt, das behaltet. Es ist dies das Wertvollste, was euch Nutzen bringen kann. Alles was durchfällt, ist nicht für euch Vertraut dem Sieb eures Herzens und dem Sieb eures Verstandes und habt keine Angst. Könnt ihr sieben? Alle haben schon Mehl gesiebt und kennen diese Kunst Es gibt aber Dinge, die nicht durch euer Sieb rieseln können und trotzdem nicht gut für euch sind. Was macht ihr dann? Ihr sollt euch bücken, sie mit eurem Willen, wie mit einer Zange einzwicken und zur Seite legen. Durch die Gedanken, durch die Gefühle und durch den Willen kann der Mensch die nützlichen von den unnötigen Dingen in seinem Leben trennen. Habt ihr alles verstanden, was ich heute Abend zu euch gesprochen habe? Ihr habt ein Zehntel davon verstanden. Haltet euch an dieses Zehntel. Es stellt eine Maßeinheit dar, derer ihr euch bedienen könnt. Wahrlich stellt der Mensch ein Zehntel der Göttlichen Wahrheit dar. So dass unter einem Zehntel diejenige Maßeinheit zu verstehen ist, womit jeder Mensch, je nach dem Grad seiner geistigen Entwicklung die Dinge misst. Jetzt ist es die Aufgabe, allen Menschen der gesamten Menschheit zu beweisen, dass sie ein Zehntel der gesamten Einheit darstellen. Stilles Gebet Ein Vortrag aus der Jugendokkultklasse, gehalten von Meister Beinsa Douno am 24. Mai 1922, Sofia Link to comment Share on other sites More sharing options...
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