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  1. Ani

    1924_07_06 DU SOLLST LIEBEN

    DU SOLLST LIEBEN Vortrag des Meisters Peter Danov, der am 6.Juli 1924 beim zweiten Jugendtreffen in SOFIA gehalten worden ist (nach stenografischen Niederschriften) In der Welt gibt es ein Gesetz, das der gegenwärtigen Menschheit in seinem Kern unbekannt ist. Dieses große Gesetz der Vernunft ist unbekannt, denn die menschliche Seele und der menschliche Geist sind noch nicht bis zu einer solchen Entwicklungsstufe vorgedrungen, dass sie seine Größe begreifen können. Dieses Gesetz wurde durch die zwei großen Gebote des Evangeliums überliefert, von denen Christus sagt, dass sie die Grundlage für den Aufbau der gesamten Welt darstellen. Es sind: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, aus deiner ganzen Seele und mit all deinem Verstand.“ „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“[1] Um den Sinn dieser zwei großen Gebote erfassen zu können, genügt es nicht, dass wir sie lediglich lesen. Einerseits verlangen sie die Erläuterung ihres tiefen Sinnes und andererseits – ihre Anwendung. Um verstehen zu können, was im Getreidekorn oder im Kern einer beliebigen Frucht steckt, reicht es nicht, dass wir sie nur sehen, sondern wir müssen die Körner in die Erde säen, damit sie wachsen, Früchte tragen und damit man ihre Früchte kosten kann. Ohne diese inneren Prozesse führt das Lesen der Verse aus dem Evangelium sowie das Betrachten der Körner zu keiner Erkenntnis. Sie stellen bloße Tatsachen dar, denen es an einer inneren Erklärung und an Licht mangelt. Die Verhältnisse und die Zusammenhänge zwischen diesen Tatsachen sind unbekannt. Und jede Tatsache, deren Zusammenhänge ungeklärt bleiben, lässt im Menschen Zweifel aufkommen. Diese Tatsachen sind nicht geprüft, aber man könnte sie prüfen. Solange man sie jedoch nicht geprüft hat, gelten sie als nicht überprüfte Wahrheiten. Damit also etwas geprüft werden könnte, müssen wir uns nach jenen Methoden richten, die in Übereinstimmung mit den der Vernunft der Natur innewohnenden Gesetzen sind. Wenn der Mensch diese Methoden nicht anwendet, würde er immer wieder an seinen Nächsten, an sich selbst und sogar an Gott zweifeln. In diesem Falle wäre der Zweifel unvermeidbar. Solange der Mensch auf Tatsachen stößt, zwischen denen kein Zusammenhang besteht, wird er zweifeln. Warum er zweifelt, weiß er selbst nicht. Denjenigen, der zweifelt, kann man mit einem Stein vergleichen, der einen Hang hinabrollt. Der Stein könnte eine schiefe Ebene hinunter-, jedoch nie hinaufrollen. Eine Granate, die aus einem Geschütz geschossen wird, kann allerdings bis zu einer gewissen Höhe emporsteigen. Wenn sie diese Höhe erreicht hat, fällt sie hinunter, wo sie explodiert. In diesem Zustand kann sie nicht mehr emporsteigen. Der Stein oder die Granate können sich nicht nach Belieben hinauf- oder herabbewegen, doch der Mensch kann nach seinem Willen hinauf- und hinuntersteigen. Bei den unbewussten und den mechanischen Prozessen besteht kein Zusammenhang zwischen den einzelnen Tatsachen, allerdings existiert dieser Zusammenhang in den bewussten Prozessen. Als ein bewusstes Wesen stellt der Mensch die Zusammenhänge der Tatsachen in seinem Leben fest und lernt daraus. Sobald der Mensch sagt, er soll den Herrn und seinen Nächsten lieben, erhebt er sich bewusst und nutzt die neuen Bedingungen, auf die er stößt. Das ist eine Wahrheit, die in ihrer Vollständigkeit begriffen werden muss. Wird sie in ihrer Vollständigkeit begriffen, so bringt sie neue Elemente ins Leben – Öffnung und Freiheit. „Du sollst deinen Herrn lieben!“ Warum sollst du deinen Herrn lieben? Weil Er der Vater aller Menschen ist. Alle Menschen sind von Gott geschaffen und trotzdem existieren zwischen ihnen disharmonische Beziehungen. Wie ist es möglich, dass vernünftige Wesen, die aus dem großen Sein Gottes entstanden sind, Meinungsverschiedenheiten untereinander haben? Wie würdet iht euch diese Anomalie erklären? Die Philosophen erklären sie unterschiedlich. Ich würde sie allerdings nur feststellen, ohne sie zu erklären, denn jegliches Erklären der Dinge schließt gleichzeitig ihre Verneinung mit ein. Ist es notwendig, die Tatsache zu erklären, dass der Arm anfängt zu verwesen und zu stinken, wenn man ihn vom Körper abhackt? Wieso beginnt dieser Arm zu verwesen? Da er die Verbindung zum Ganzen verloren hat. Aufgrund dessen sagen wir, dass die Sünde nichts anderes ist als ein Prozess des Verwesens, der zeigt, dass sich der Mensch vom Ganzen getrennt hat, d.h. von Gott. Was sollte der Mensch tun um sich von der Sünde zu erlösen? Er muss zu Gott zurückkehren, mit der Bitte, dass Er ihn an die Stelle zurückbringt, von der er sich getrennt hatte. Kehrt er an die Stelle zurück, von der er sich getrennt hatte, so hört damit auch der Prozess des Verwesens auf. Deshalb soll der Arm, als Teil des ganzen Organismus, an der Stelle bleiben, wo die Bedingungen für seine Entwicklung günstig sind. Welche Stelle ist das? Der Boden. Sollte der Samen auf den Boden fallen, so würde er die günstigen Bedingungen finden, zu leben und sich zu entwickeln. „Du sollst den Herrn lieben!“ Das heißt, das Große im Kleinen lieben. „Du sollst deinen Nächsten lieben!“ Das heißt, das Kleine im Großen lieben. Warum gewinnt der Mensch den großen Nussbaum lieb? Wegen der kleinen Nüsse, die er tragen wird. Wenn der Mensch diese Nüsse isst, erwirbt er etwas. Sie geben seinem Organismus etwas. Wenn der Mensch die kleinen Nüsse isst, gewinnt er auch den großen Nussbaum lieb, weil aus ihm das Wohl kommt, das in seinen Früchten steckt. Wenn der Mensch das weiß, begreift er, dass sich das Kleine ohne das Große nicht offenbaren kann, und richtet natürlich seinen Blick darauf. Wissenschaftlich ausgedrückt: Man soll das Kleine im Großen und das Große im Kleinen lieb gewinnen, damit das Verwesen, die Disharmonie, die Differenzen und der Tod in unserem Leben aufhören und sich stattdessen das Erhabene, das Edle und das Schöne offenbaren, wonach jeder Mensch strebt. Folglich: Wollt ihr euer Leben regeln, so sollt ihr das Große im Kleinen und das Kleine im Großen lieben! Würde der Mensch dieses Gesetz anwenden, könnte er die verlorene Harmonie in seinem Leben wiederherstellen. Also ist nur die Liebe in der Lage Harmonie ins Leben zu bringen. Die Menschen sprechen heute über Liebe, ohne ihre Manifestation in den drei Welten zu unterscheiden: in der physischen, der geistigen und der Göttlichen. Wenn man auf die physische Manifestation der Liebe stößt, d.h. der Liebe, die sich in der physischen Welt äußert, so seht ihr, dass sie vergänglich, vorübergehend, unbeständig ist. Zwischen der Manifestation der Liebe in der physischen Welt und den Äußerungen des Magens, mit denen sich die Ökonomen beschäftigen, lässt sich etwas Gemeinsames feststellen. Heutzutage behandeln alle Gelehrten die ökonomische Frage nach dem Brot. Jeder schreit: Brot wollen wir! Auch im Vaterunser heißt es: „Unser täglich Brot gib uns heute.“ Aber solange der Mensch nur an seinen Magen denkt, begreift er nur ein Drittel von der Liebe. Die Liebe in der physischen Welt zeichnet sich durch die Eigenschaft aus, die Teile vom Ganzen abzutrennen. Welcher Junge oder welches Mädchen trennen nicht die Geliebte oder den Geliebten von ihrem Zuhause, von ihren Eltern und Verwandten, wenn sie sich verlieben? Der Junge sagt, dass er seine Geliebte so sehr liebt und sie zu sich nehmen möchte. Auch das Mädchen sagt dasselbe. Dass ihre Eltern unter dieser Trennung leiden, davon wollen sie nichts wissen. Der Junge und das Mädchen denken, dass sie ihre große Liebe zueinander zum Ausdruck bringen, wenn sie sich von ihren Eltern, von ihren Verwandten trennen. Ihr Bestreben ist richtig, jedoch ist die Handlungsweise falsch. Es ist schön, wenn sich ein Junge und ein Mädchen lieben. Ihr Wunsch allerdings, sich von ihren Nächsten zu trennen und nur füreinander da zu sein, ist nicht richtig. Letzten Endes finden sich die Eltern mit der Trennung ab, aber sie sind der Meinung, dass etwas in dieser Liebe nicht stimmt. In der Tat, es vergeht nicht viel Zeit, die Tochter fängt an, ihre Eltern immer öfter zu besuchen und sich über ihren Geliebten zu beschweren. Warum ist sie unzufrieden? Weil sie zu begreifen beginnt, dass diese Liebe sie geistig nicht befriedigt. Die zweite Manifestatiion der Liebe ist in der geistigen Welt. Diese Liebe nennen wir geistig. Der Platz der geistigen Liebe im Menschen ist in der Brust. Wenn sich diese Liebe richtig äußert, empfindet der Mensch eine gewisse Öffnung der Brust. Sollte sie sich nicht richtig äußern, empfindet der Mensch Leid, eine Verengung der Brust. Ohne einen sichtbaren Grund spürt er einen Druck, eine Beklemmung, ein Weh in der Brust. Dieses Leid ist auf Disharmonie in den Gefühlen des Menschen zurückzuführen. Wenn sich der Mensch Rechenschaft über dieses Leid ablegen würde, sähe er ein, dass der Grund dafür im Zweifel liegt. Er zweifelt an demjenigen, den er liebt. Überhaupt zweifelt man an Menschen, die man liebt. Wenn man jemand nicht liebt, zweifelt man auch nicht an ihm. Der Zweifel entsteht zwischen Menschen, die sich lieben. Das bedeutet, dass sie gehofft hatten etwas voneinander zu erhalten. Sollte man euch euren Geliebten wegnehmen, würdet ihr gleich anfangen zu zweifeln, ob er sich vielleicht nicht über eure Gefühle lustig macht. Der Zweifel ist ein Merkmal für eine gewisse Disharmonie in den Gefühlen des Menschen. Ihr begegnet einem Bekannten und beginnt, ihm eure heiligen Gedanken, euer Credo, eure Ansichten über Gott mitzuteilen. Solange ihr sprecht, hört er euch zu und tut so, als ob er eure Ansichten versteht und schätzt. Sobald ihr euch aber ausgesprochen habt, fängt er an, euch auszulachen, euch Dummkopf, Tölpel zu nennen, weil ihr an solche Dinge glauben könnt. Wenn ihr euch trennt, empfindet ihr große Traurigkeit, als ob ihr eure heiligen Gefühle spottbillig verkauft hättet. Ihr bedauert, dass ihr offen wart und eurem Freund eure intimsten Gefühle mitgeteilt habt. Diese Lage ist zu vergleichen mit der Entführung eurer liebsten Tochter durch ihren Geliebten. Er nimmt eure Tochter, behält sie nur für sich alleine und lässt euch um sie trauern, genauso wie um eine eurer großen und heiligen Ideen. Die dritte Manifestation der Liebe ist in der Göttlichen Welt. Der Platz dieser Liebe ist im Haupt des Menschen. Wer diese Liebe erreicht hat, beschenkt alle reichlich und distanziert sich nicht von den Menschen. Nicht nur, dass ihr euch nie von jemand trennt, dem ihr die Göttliche Liebe geschenkt habt, sondern ihr werdet ein Teil von ihm. Ihr schließt euch ihm an; ihr seid bereit ihm bei allen Schwierigkeiten und Leiden einen Gefallen zu tun. Ihr teilt mit ihm alle seine Freuden und Leiden. Die Göttliche Liebe gibt dem Leben aller Menschen einen Sinn. Sie schafft echte Beziehungen zwischen den Menschen, d.h. dauerhafte, ewige Beziehungen. Die Göttliche Liebe bringt Freude und Fröhlichkeit, Freiheit und Weitsinn für die menschliche Seele. Um zu dieser Liebe zu gelangen, muss der Mensch die ersten zwei Phasen der Liebe durchlaufen, denn sie sind die ersten Stufen des Lebens. Die erste Manifestation der Liebe in der physischen Welt kann man mit der Zirkulation des Blutes in den Adern vergleichen. Das reine arterielle Blut fließt durch den ganzen Körper und ernährt ihn. Jede Zelle nimmt einen Teil des reinen arteriellen Blutes auf und überträgt nach dem Gesetz des Stoffwechsels etwas von sich. Das stört die Reinheit des arteriellen Blutes, infolgedessen wird es unrein. Das unreine oder venöse Blut fließt wieder ins Herz zurück um dort gereinigt zu werden. So fließt das Blut gereinigt wieder durch den Körper, um jeder lebendigen Zelle einen Teil seines Lebens, d.h seiner Energie, zu geben. Am Prozess des Blutkreislaufs lassen sich die zwei großen Gesetze erkennen: die Äußerung der Liebe des Großen zum Kleinen und des Kleinen zum Großen. Die Liebe, die von der großen Quelle des Lebens kommt, ist rein, gesund, energievoll. Wenn sie das Kleine berührt, d.h. die Zellen, beschmutzt sie sich und kehrt zurück um sich zu reinigen. Wenn das venöse Blut nicht ins Herz zurückfließen würde, d.h. in seine Lebensurquelle, könnte es nicht gereinigt werden. Rein muss das menschliche Blut sein. Rein muss der Mensch sein. Deshalb steht in der Heiligen Schrift, dass nur diejenigen, die reinen Herzens sind, Gott sehen werden. Nur sie können sich der Urquelle des Lebens nähern, geläutert und erneuert werden. Viele fragen sich, ob es möglich wäre, dass der Mensch auf der Erde lebt, ohne sich zu beschmutzen und seine Reinheit zu verlieren. Dem Menschen kommen tatsächlich gewisse Gedanken, gewisse Gefühle und Erlebnisse, die die Reinheit seines Herzens stören, jedoch muss er wissen, auf welche Weise er gereinigt werden kann. Zuerst muss er die Ursache dieser Gedanken und Gefühle erkennen; er muss wissen, woher sie stammen, und dann muss er zur Großen Quelle des Lebens gehen um sich dort zu waschen. Genau so, wie sich der Mensch verunreinigen kann, hat er auch die Möglichkeit geläutert zu werden. Das gilt für jene Menschen, deren Bewusstsein erweckt ist, die dem Reich Gottes nahe sind. Diesen Seelen nämlich will Gott sich offenbaren. Sie haben beide Gesetze erfüllt – die Liebe des Kleinen zum Großen und des Großen zum Kleinen. Dann gelangen sie bereits zum dritten Gesetz – Gott zu erkennen. Wenn der Mensch Gott erkennt, erreicht er jenes Leben, das ihn frei machen kann. In der Heiligen Schrift steht: „Gott ist Liebe.“ Wie erkennen wir das? Durch das Leben, das uns gegeben ist. Das Erste, wodurch Gott seine Liebe offenbart hat, ist das Leben. Wir sehen, dass sowohl den kleinen als auch den großen Wesen Leben geschenkt wird. Also offenbart Gott seine Liebe durch das Leben der Kleinen und der Großen. Es ist einer der charakteristischen Züge des Großen, dass es sich auch in den kleinsten und schwächsten Formen äußert, wodurch es seine Liebe offenbart. Wenn ihr das wisst, so sollt ihr auch für das Wenige, das man euch gibt, dankbar sein! Eines Tages wird das Kleine wachsen und auch das Große in sich aufnehmen. Wenn ihr einseht, dass euer Leben im Vergleich zu anderen unbedeutend ist, bedankt euch auch dafür. Auch das unbedeutendste Leben entspringt Demjenigen, Der ohne Ausnahme alle Lebewesen liebt. Zweifelt nicht an der Liebe des Allmächtigen. Sogar in den finstersten, stürmischsten und fürchterlichsten Nächten eures Lebens sollt ihr euch den Gedanken vor Augen halten, dass Gott euch liebt. Und auch in den hellsten, stillsten und schönsten Tagen eures Lebens sollt ihr euch den Gedanken vor Augen halten, dass Gott euch liebt. Gottes Liebe ist das heilige Postament, auf welchem das Leben aller Wesen basiert. Auf dieses Postament nämlich könnt ihr eure Zukunft aufbauen. Wenn ihr eure Zuversicht auf diesen Felsen verliert, würde euer Leben zerstört werden und seinen Sinn verlieren. Alle Propheten der Vergangenheit, alle Apostel, alle Gelehrten, Philosophen, alle guten Menschen haben diese Erfahrung gemacht. Solange sie mit Gott verbunden waren, hatte ihr Leben einen Sinn. Sobald sie diese Verbindung unterbrachen, verlor ihr Leben seinen Sinn. Es ist für euch heute leicht zu zitieren, dass irgendein Prophet oder Apostel dies oder jenes gesagt hat. Es ist auch leicht Christi Worte zu zitieren, aber ihr sollt wissen, dass diese Menschen durch große Prüfungen gehen mussten um die großen Wahrheiten des Lebens zu verkünden. Christus sagt: „Ich sage das, was mich der Vater gelehrt hat.“ Wenn ihr Gottes Gesetze begreifen würdet, könntet ihr auch wie Christus sprechen. Wenn ihr Gottes Gesetze in ihrer Tiefe begreifen würdet, könntet ihr die wichtigen und wesentlichen Fragen lösen, die euch quälen. Das bedeutet eigentlich Gottes Liebe erfasst zu haben, die durch das Leben offenbart ist. Dieses Leben baut auf die Liebe – Nahrung für die Seele – und auf die Weisheit – Ansporn für den menschlichen Geist. Christus sagt: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Wann? Wenn der Mensch für das Leben, für die Liebe und für die Weisheit dankt, die ihm gegeben worden sind. Es ist gesagt worden: Wer mit dem Kleinen zufrieden ist, ist auch mit dem Großen zufrieden. Wer mit dem Kleinen zufrieden ist und dafür dankt, der hat schon die große Wahrheit des Lebens erkannt, die ihn in all seinen Manifestationen frei macht. Die große Wahrheit des Lebens zu erfassen, heißt, die Welt zu verstehen, jedoch nicht, wie sie die Gelehrten und die Philosophen darstellen, sondern so, wie sie Gott geschaffen hat. Wenn der Mensch die Welt, die ganze Natur begreift, begreift er auch sich selbst. Er weiß, was Gott in ihn gesetzt hat und was er tun soll. Und umgekehrt: Indem der Mensch sich selbst begreift und erkennt, erkennt er das ganze Universum. Er kennt die Eigenschaften und die Zusammensetzung der Materie und weiß, dass alle Körper aus verschiedener Materie gebildet woden sind. Zwei Körper, die der Art und der Form nach gleich sind, unterscheiden sich in ihrer Materie. Zwei Sterne, zwei Sonnen, anscheinend gleich, unterscheiden sich grundlegend in ihrer Materie. Dadurch wird der große Unterschied erklärt, der zwischen den Menschen, zwischen den Planeten, sowie auch zwischen allen Körpern im Allgemeinen besteht. Euch begegnen zum Beispiel zwei Brüder, die von derselben Mutter und vom selben Vater gezeugt wurden. Der eine sagt jedoch immer die Wahrheit und der andere lügt gern; der eine bringt ständig etwas nach Hause mit und der andere nimmt ständig etwas aus dem Haus heraus. Wir sind der Meinung, dass der Unterschied zwischen diesen Charakteren auf die verschiedenen Eigenschaften der Materie zurückzuführen ist, woraus sie geschaffen wurden. Die Materie des Ersten von diesen beiden ist widerstandsfähig dank der Kräfte des Guten, mit dem er verbunden ist. Die Materie des Zweiten ist nicht widerstandsfähig wegen der Kräfte des Bösen, mit dem er verbunden ist. Die Kräfte des Guten vereinigen die Bestandteile der Materie zu einem Ganzen, infoge dessen sie die Materie standhaft machen. Die Kräfte des Bösen bringen die Bestandteile der Materie auseinander, infolge dessen sie die Materie unbeständig machen. Die unbeständige Materie ist die Ursache für die Perturbationen in der Welt. Die Erscheinungen in der unbeständigen Materie bewegen sich zwischen dem Leben und dem Tod. Dort strebt alles nach dem Leben, endet jedoch mit dem Tod. Bei alledem sagen einige Gelehrte, dass der Tod ein Mittel zur Läuterung sei. Wir wissen allerdings aus der Heiligen Schrift, dass Gott dem ersten Menschen gesagt hat: „An dem Tag, da du mein Gesetz überschreitest, musst du des Todes sterben.“ Mit anderen Worten: An dem Tag, da sich der Mensch von Gott trennt, ist er zu Leiden, zum Unglück und zum Tode verurteilt. Also ist der Tod kein Mittel zur Läuterung, sondern ein Ergebnis der Ungehorsamkeit und des Nichterfüllens des Göttlichen Willens. Jemand sagt vielleicht: In meinem Leben habe ich keinen hellen Tag erlebt. Natürlich. Wenn man sich von Gott, von dem Ganzen trennt, werden die hellen Tage des Lebens verschwinden und stattdessen finstere Tage kommen. Die hellen Tage sind in Gott. Getrennt von Gott sind alle Tage finster. Könnte ein junges Mädchen glücklich sein, wenn es weit entfernt von seinem Geliebten wäre? Das könnte es nicht. Solange euer Geliebter und eure Geliebte leben, werdet ihr glücklich sein. Sollte der geliebte Mensch ins Jenseits hinübergehen, würde euch, zusammen mit ihm, auch das Glück verlassen. Die Liebe ist eins der großen Gesetze des Lebens. Außerhalb der Liebe existiert kein Glück. Wenn sich zwei Menschen lieben, wirkt in dem einen das Gesetz des Kleinen und in dem anderen – das Gesetz des Großen. Diese zwei Gesetze sind ineinander verflochten und dazwischen erscheint das Leben. Die einzige Kraft, die den Menschen erhebt, ist seine Verbindung mit Gott. Deshalb empfehlen wir allen Menschen die Liebe zu Gott, ohne jeden Zweifel und jedes Zögern. Also, welche Prüfungen auch immer euch erwarten, verliert nicht den Glauben an Gott. Nehmt alles mit Demut an. Wenn ihr von irgendeinem großen Unglück betroffen seid, sagt nicht, dass Gott euch vergessen hätte. Manchmal könnte auch Gott den Menschen vergessen, aber nur wenn der Mensch Ihn vergessen hat. Wer Gott vergisst und von der Sonne wegläuft, den vergisst Gott auch. Wenn sich der Mensch im Mittelpunkt der Erde versteckt, weit von der Sonne entfernt, wird er darüber klagen, dass die Sonne ihn nicht liebt. Wenn er an die Erdoberfläche kommt, gewinnt ihn die Sonne wieder lieb. Es hängt vom Menschen ab, ob die Sonne ihn liebt oder nicht. So wie das Verhältnis des Menschen zur Liebe ist, so ist folglich auch das Verhältnis der Liebe zum Menschen. Schrecklich ist die Lage eines Menschen, der sich von Gott getrennt hat. Eine Frau erzählte, in welch einem nervösen Zustand sie sich befinde: Morgens fühle sie, dass sie unglaublich schnell wachsen würde. Von einem Moment zum anderen würde sie immer größer, so groß wie ein Berg, und sie befürchte platzen zu können. Nachmittags fange sie an immer kleiner und kleiner zu werden. Abends würde sie so klein, dass sie befürchte sich aufzulösen. Sie sei bei einigen Ärzten gewesen, die jedoch kein Heilmittel für ihren Zustand finden konnten. Nachdem ich sie angehört hatte, sagte ich zu ihr, dass der Grund für ihren Zustand auf ihre Trennung von Gott zurückzuführen ist. Um den normalen Zustand ihres Organismus wiederherstellen zu können, müsse sie sich mit der Liebe, mit dem Urprinzip des Lebens verbinden. Lebt der Mensch mit Gott, wird er allmählich größer und größer, er wächst. Wenn seine Verbindung zu der Liebe unterbrochen wird, wird er kleiner und er läuft Gefahr im Raum zu verschwinden. Die Bestandteile seiner Materie trennen sich voneinander und fangen an zu zerfallen. Damit die Materie ihren ursprünglichen Zustand wiederherstellen kann, muss sie die Richtung ihrer Gedanken, ihrer Gefühle und Handlungen ändern. Das wird durch bewusste Arbeit am Verstand, am Herzen und am Willen erreicht. Im 13. Kapitel des Briefes an die Korinther sagt Apostel Paulus: „Die Liebe ist langmütig, sie eifert nicht, sie zögert nicht.“ Also, wer stark sein will, darf nicht an Gott zweifeln. Verliert man seinen Glauben an Gott, wird man schwach, machtlos und unglücklich. Um sich mit Gott zu verbinden, muss der Mensch zu seinem ursprünglichen Leben der Reinheit und des Glaubens zurückkehren. Nun will ich kurz eine Geschichte wiedergeben – von einem der Heiligen im Altertum, einem gewissen Apio, der irgendwo in Afrika gelebt hat. Diesem Heiligen wurde die Aufgabe gegeben, alle Tiere miteinander zu versöhnen, die in derselben Gegend lebten, in der auch er lebte. Er verbrachte ganze 20 Jahre in dieser Gegend und betete unaufhörlich zu Gott, dass er ihn lehre die Sprache der Tiere zu verstehen. Apio war sich bewusst, dass er die Sprache der Tiere unbedingt verstehen müsse, um seine Aufgabe gut erfüllen zu können. Eines Tages ging er im Wald spazieren und hörte ein lautes Löwengebrüll. In dem Moment kam hinter den Bäumen ein Löwe hervor, die Tatze erhoben, und begab sich zu dem Heiligen. Als Apio ihn sah, schaute er seine Tatze an und bemerkte einen großen Dorn, der sich tief in sie hineingebohrt hatte. Er beschloss den Dorn herauszuziehen, fing jedoch vorher an, sich mit dem Löwen zu unterhalten: „Ich würde den Dorn aus deiner Tatze herausziehen, aber nur unter der Bedingung, dass du das Vieh nicht angreifst und auffrisst. Komm und wohne bei mir, ich kümmere mich um dich wie um meinen Bruder.“ Der Löwe nahm den Vorschlag des Heiligen an, der unverzüglich mit der Operation begann. Er zog den Dorn aus der Tatze heraus und führte den Löwen nach Hause. Der Löwe lebte brüderlich mit dem Menschen zusammen und wurde sein Schüler. Nach einiger Zeit begegnete dem Löwen im Walde eine Kuh und er sagte zu ihr: „Komm mit mir zu meinem Herrn, du wirst bei ihm leben und neues Wissen erwerben. Er zog einen Dorn aus meiner Tatze heraus und aus Dankbarkeit lebe ich mit ihm zusammen in brüderlicher Eintracht. Du wirst ihm deine Milch geben und er wird dich füttern.“ Kurz darauf versammelte sich eine große Gesellschaft von Tieren um Apio, die nun untereinander wie Brüder, in Frieden und Eintracht lebten. Auf diese Weise erfüllte Apio die ihm übertragene Aufgabe. Als Schüler müsst ihr eure Liebe sowohl zum Starken als auch zum Schwachen in die Tat umsetzen. Wenn ein Dorn in dem Fuß des Starken steckt, wird auch er schwach. Der Mensch ist stark, solange die Liebe in seiner Seele wohnt. In dem Moment, wo die Liebe ihn verlässt, wird er schwach. Das Einzige, das dem menschlichen Leben einen Sinn gibt, ist die Liebe. Wir sprechen nicht von der gewöhnlichen menschlichen Liebe, sondern von jener Liebe, die der menschlichen Seele Ideale schenkt, die das Herz dazu bringt, richtig zu fühlen, den Verstand – recht zu denken, und den Willen – vernünftig zu handeln. Es heißt: „Gott ist Liebe.“ Von dieser Liebe sprechen wir. Apostel Paulus sagt: „Unser Wissen ist ein Stückwerk und unser Prophezeien ist ein Stückwerk. Wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird das, was wir nur stückweise wissen, enden.“ An einer anderen Stelle sagt er: „Als ich ein Kind war, dachte ich wie ein Kind.“ Das bezieht sich auf das Begreifen und das Anwenden der Liebe. Heute noch verstehen und verwenden die Menschen die Liebe wie Kinder. Wenn über die Liebe gesprochen wird, fragen viele: Ist es möglich unter den heutigen Lebensbedingungen, die Liebe anzuwenden oder ein reines und heiliges Leben führen zu können? Sie stellen diese Frage, denn sie meinen, dass es unmöglich sei, die Liebe und die Reinheit in ihrem Leben anzuwenden. Sie haben Recht, aber nur in einer Beziehung. Es ist unmöglich, dass ein kleines, sechs Monate altes Kind, das keine Mutter hat, rein bleibt. Dieses Kind, das keine Mutter und keine Verwandten hat, ist zum Tode verurteilt. Es wird an seiner eigenen Unreinheit sterben. Wenn das Kind allerdings unter der Fürsorge seiner Mutter und seines Vaters aufwächst, erstarkt es und wird zu einem guten und reinen Leben fähig sein. Für solche Menschen gibt es keine Entschuldigung, wenn sie kein gutes Leben führen können. Für solche Menschen gibt es keine Rechtfertigung, wenn sie die Liebe in ihrem Leben nicht anwenden können. Die Liebe Gottes ist überall und jederzeit anwendbar. Glaubt ihr, dass der Ackermann, der seinen Acker mit Liebe pflügt, weniger ernten wird als die anderen Ackerleute? Nicht nur, dass sein Acker mehr Früchte tragen wird, sondern seine Früchte werden auch gesegnet sein. Glaubt ihr, dass die Beschlüsse, die der Richter mit Liebe erlässt, schwächer sind als diejenigen, die nicht mit Liebe erlassen worden sind? Seine Beschlüsse sind stärker als die ohne Liebe erlassenen Beschlüsse. Der Professor, der mit Liebe an seinen wissenschaftlichen Abhandlungen arbeitet, steht in geistiger Beziehung höher als alle Gelehrten und Philosophen, die nicht mit Liebe arbeiten. Die Liebe ist ein Ansporn, der die Menschen dazu veranlasst, richtig zu denken, zu fühlen und zu handeln. Ohne Liebe existiert kein Leben. Was auch immer der Mensch tut, er muss es mit Liebe tun. Viele Dinge verrichtet der Mensch ohne Liebe, aber Gott duldet alles. Er wartet auf die Zeit, wo das kleine Kind erwachsen, groß und bewusst wird und mit Liebe zu arbeiten beginnt. Bevor das Kind das erreicht, amüsiert es sich mit seinem Spielzeug. Vor Jahren hat man mir folgende Frage gestellt: Wie wird die Ungerechtigkeit erklärt und gerechtfertigt, die in der heutigen Welt existiert? Meiner Meinung nach ist die Welt, die Gott geschaffen hat, vernünftig und harmonisch. Alle Wesen, die in dieser Welt leben, wenden Gottes Liebe und Gottes Gerechtigkeit an. Die Erde aber, auf der die Menschen leben, ist ein Krankenhaus. Wer auf die Erde herabgestiegen ist, der ist gekommen um sich behandeln zu lassen. Ob er will oder nicht, wird er den Ärzten ans Messer geliefert. In Zukunft werden die Menschen, die geheilt sind, in die Göttliche Welt eintreten und erkennen, dass diese ganz anders geschaffen ist als das, was sie sich vorgestellt hatten. Sie werden begreifen, dass die Regeln für die Erde nicht für den Himmel gelten, denn die Erde ist nur ein Krankenhaus, in dem sich kranke Menschen behandeln lassen. In der Heiligen Schrift heißt es: „Die ganze Welt liegt im Bösen“, d.h. in der Sünde. Auch David sagte: „Meine Mutter hat mich in Sünde empfangen.“ Das gibt den Menschen jedoch nicht das geringste Recht zu denken, dass das Leben auf allen Planeten so ist wie das auf der Erde. Die heutigen Menschen befinden sich in einem krankhaften Zustand, von dem sie sich eines Tages befreien werden. Zur Zeit sind sie krank. Wenn ich sage, die Erde ist ein Krankenhaus und die Menschen – Patienten dieses Krankenhauses, sind manche damit unzufrieden und sie wundern sich darüber, warum ich so zu ihnen spreche. Ganz einfach. Wer das versteht, was ich sage, der wird meine Worte nutzen. Wer es nicht versteht, der bleibt allein mit seiner Frage. Müsst ihr fragen, warum die Sonne aufgeht? Die Sonne geht auf und unter und strahlt Licht und Wärme zur Erde. Das ist ihre Aufgabe. Wer versteht, warum die Sonne scheint, der nutzt ihre Energie. Wer es nicht versteht, der bleibt mit seinem Unverständnis. Wer bestimmt die Bewegungsrichtung der Sonne? Wer gibt ihr das Recht, sich in die eine oder die andere Richtung zu bewegen? Auf diese Frage antwortet die Sonne: Ich erfülle ein großes Gesetz, das mir gebietet, mich in die eine oder die andere Richtung zu bewegen, auf- und unterzugehen. Die heutigen Menschen bewegen sich in vier Richtungen: nach Osten, nach Westen, nach Norden und nach Süden. Gerade hat der Mensch beschlossen eine gute Tat zu vollbringen, d.h. im Osten aufzugehen, da wird ihm von irgendwoher ins Ohr geflüstert: Warum hast du beschlossen eine gute Tat zu vollbringen? Jetzt ist nicht die Zeit für gute Taten. Verschiebe die gute Tat auf ein anderes Mal! Dieser Mensch lässt sich von dem Geflüster beeinflussen und sagt: Ich sollte lieber zurückgehen! Es ist jetzt nicht die Zeit für gute Taten. Nachdem er das gesagt hat, versteckt sich die Sonne hinter seinem Horizont und er bleibt in Dunkelheit, im Sonnenuntergang, im Westen des Lebens. In dieser Hinsicht sind die heutigen Menschen Nastradin Hodzha[2] sehr ähnlich. Eines Tages baute sich Nastradin Hodzha einen schönen Ofen und stellte ihn so auf, dass der Mund des Ofens nach Osten schaute. Da begegnete ihm ein Bekannter und sagte zu ihm: „Nastradin Hodzha, warum hast du den Mund des Ofens nach Osten gestellt?“ „In welche Richtung hätte ich ihn sonst stellen sollen?“ „Nach Süden.“ „Gut, ich korrigiere es.“ Er stellte den Mund des Ofens nach Süden und dachte, dass alle Leute mit dieser Korrektur zufrieden sein würden. Aber nach kurzer Zeit sagte ein anderer Bekannter zu ihm: „Nastradin Hodzha, warum drehst du deinen Ofen nicht mit dem Mund nach Norden?“ „Ich drehe ihn auch nach Norden, sagte Nastradin Hodzha.“ Auch das stellte die Leute nicht zufrieden. Ein dritter Bekannter sagte zu ihm, er solle seinen Ofen nach Westen drehen. Und Nastradin Hodzha tat auch das. Als er einsah, dass ihn diese Verbesserungen Geld kosten und dass er die Leute trotzdem nicht zufriedenstellen kann, machte er folgendes: Er stellte seinen Ofen auf einen Wagen und so konnte er ihn immer in die Richtung drehen, wohin die Leute es wünschten. Auf diese Weise stellte er alle Leute zufrieden. Ich sage: Der Mund des unvernünftigen Ofens wird in verschiedene Richtungen orientiert, je nach dem Wunsch und der Auffassung der Leute. Der Mund des vernünftigen Ofens aber ist nur in eine Richtung orientiert. Er lässt sich nicht durch verschiedene Meinungen beeinflussen. In Zukunft, wenn die Menschen den Willen Gottes bewusst und mit Liebe erfüllen, wird man keinen Ofen mehr brauchen. Heute denken die Frauen stundenlang darüber nach, was sie ihren Männern kochen sollen, damit sie sie zufriedenstellen. Denkt das Vogelweibchen darüber nach, was es seinem Geliebten kochen soll? Es sagt zu ihm: Lass uns doch zu einem Bäumchen fliegen und sehen, was die Sonne für uns vorbereitet hat! Sie lassen sich nieder, von Blüte zu Blüte, von Frucht zu Frucht, bis sie ihren Hunger gestillt haben. Weder das Vogelweibchen fragt das Vogelmännchen, woher es etwas zu essen bekommen hat, noch fragt das Männchen das Weibchen, was es heute kochen wird. Die heutigen Menschen fragen sich zuerst: Was kaufen wir heute zum Essen und was wird gekocht? Zur Zeit ist das Essen die wichtigste Frage. Das ist eine Phase der menschlichen Entwicklung. In Zukunft werden sich die Menschen für andere Fragen interessieren. Im Vordergrund wird die Liebe stehen. Wenn du einen Menschen liebst, wirst du unbedingt für ihn etwas kochen wollen. Wenn er dich liebt, wird er ebenfalls für dich etwas kochen wollen. In der Liebe klärt man diese Frage leicht. Da Gott die Menschen liebt, hat er ihnen Nahrung zubereitet: Früchte, Körner, Samen.... Sie haben für nichts zu sorgen. Der einzige Gedanke, der den Menschen beschäftigen sollte, ist, wie er Gottes Willen besser erfüllen kann. Die Menschen klagen heute über das Leben. Sie sagen, es sei schwer zu leben, es gäbe nichts zu essen. Ich sage: Es gibt Brot und Käse. Es gibt Obst und Gemüse, nicht wahr? Ihr werdet sagen, ihr könnt nicht auf Fleisch verzichten. Gibt es ein schmackhafteres Mittagessen als ein Stück Brot, zwei-drei Tomaten und eine Gurke? Im Sommer ist ein solches Mittagessen angenehm, es erfrischt den Menschen. Leicht ist das Leben, wenn der Mensch der Liebe Gottes in sich freie Bahn lässt. Die Liebe Gottes gibt dem Leben einen Sinn, denn sie umfasst den Verstand, das Herz und den Willen des Menschen. So denkt, fühlt und handelt er auf eine besondere Art und Weise. Er ist mit allem zufrieden, was ihm Gott gegeben hat. „Du sollst den Herrn lieben! Du sollst auch deinen Nächsten lieben!“ Das heißt, das Große im Kleinen und das Kleine im Großen zu lieben. Wer dieses Gesetz begreift und anwendet, der öffnet sich innerlich und ist mit allem zufrieden. Wenn man dieses Gesetz nicht begreift, lebt man in ewiger Unzufriedenheit, d.h. im Gesetz der Veränderungen. Wenn der Mensch aus dem Gesetz der Veränderungen heraus will, muss er beginnen Gott in seiner Seele zu lieben. Wer das Gesetz der Liebe anwendet, der spricht wenig, tut jedoch viel. Was er auch immer gedacht oder gefühlt hat, setzt er in die Tat um. Im geistigen Leben verwandeln sich Gedanken, Gefühle und Handlungen in Taten. Was man auch immer zu tun beschließt, Gutes oder Böses, es wird unbedingt geschehen, wenn man in der geistigen oder in der Göttlichen Welt ist. Deshalb sagt man, dass der geistige Mensch ein reines und heiliges Leben führen muss. Wenn du jemand nicht lieben solltest, suche nicht die Gelegenheit ihm deinen Hass zu zeigen, sondern gib ihm alles, was er braucht, und ziehe dich zurück. Nachdem du so gehandelt hast, wird er dich niemals vergessen. Wenn jemand mit etwas unzufrieden ist, gib ihm das, was ihn zufriedenstellen kann. Du sollst mit Liebe geben und dabei keine Angst haben. Die Liebe verwandelt das Bittere und das Saure in Süßes, das Negative in Positives. Deshalb sagt man, dass die Liebe Wunder wirkt. Ein religiöser Mann ging einmal zu einem Priester um zu beichten: „Pater, ich weiß nicht, was ich machen soll, wie ich auf mich einwirken soll. Seit einiger Zeit will etwas in mir stets Wein trinken. Was ich auch immer zu tun habe, sagt etwas in mir nachdrücklich: Wein, Wein will ich!“ Der Priester war ein vernünftiger Mensch und kannte sich in der Psyche des Menschen gut aus. Deshalb sagte er zu dem Mann: „Wenn du gerne Wein trinken möchtest, trinke ein bisschen.“ Ihr werdet sagen, es sei gefährlich, dass der Mensch Wein trinkt, er könnte ein Trunkenbold werden. Es ist nichts Gefährliches dabei, denn im gleichen Moment werden sich in ihm viele entgegenwirkende Kräfte bilden. In ihm werden verschiedene Wünsche aufkommen und er wird anfangen nachzudenken. Wer nachdenkt, der kann kein Trunkenbold werden. Wenn der Mensch Wein trinkt, kann er auch Wasser trinken; wenn er Wasser trinkt, kann er auch Wein trinken. Zwischen dem Wasser und dem Wein gibt es eine bestimmte Verbindung. Der Wein ist aus dem süßen Wasser der Trauben entstanden. Es heißt, dass Christus das Wasser in Wein verwandelt hätte. Das ist nicht wortwörtlich zu verstehen. Das Verwandeln des Wassers in Wein ist eine mystische Handlung, die richtig verstanden werden muss. Der Wein, den Christus gemacht hat, war ein besonderer Wein. Es lohnt sich einen solchen Wein zu trinken. Wichtig ist es, dass keiner von euch das Wasser in Wein verwandeln kann, wie es Christus vor 2000 Jahren getan hat. Als Schüler müsst ihr die vernünftige Liebe in euch aufnehmen, vernünftig handeln. Was auch immer die anderen über euch sagen, es ist unwichtig. Dankt für alles, was euch gegeben wird. Das, was euch in einem bestimmten Moment gegeben wird, ist das Beste für euch. Ihr wisst nicht, was Gott für euch vorgesehen hat; ihr wisst nicht, was sein Endziel ist. Sollte dich auch die ganze Welt angreifen, du darfst Gott nicht verraten. Du weißt doch, dass wir alle in Gott leben und uns in Ihm bewegen. Wenn du daran glaubst, sollst du wissen, dass Gott alles, was auch immer dir passiert, zugelassen hat. Warum hat er es zugelassen? Wegen etwas Gutem, das du heute noch nicht einsehen kannst, morgen allerdings schon sehen wirst. Folglich darfst du dich nicht entmutigen lassen, egal ob dein Mann oder deine Frau grob zu dir sein werden, wer weiß, wozu es gut ist. Das ist Gottes Wille. Darin steckt etwas Gutes, was du eines Tages verstehen wirst. Während du die groben Worte deines Mannes oder deiner Frau hörst, sage dir: Wie schön sind diese Worte! Es gibt etwas Gehaltvolles und Wertvolles darin, etwas, was man diesen Worten entnehmen kann und untersuchen muss. Sie verbergen irgendeinen Schatz in sich. Im Altertum trug ein Adept einen Edelstein bei sich. Damit er nicht gestohlen würde, wickelte der Adept den Stein in einen unreinen, übel riechenden Stoff ein. Wer an ihm vorbeiging und den üblen Geruch spürte, entfernte sich gleich und ging zur Seite. So bewahrte der Adept seinen Edelstein. Niemand vermutete, dass in dem unreinen, übel riechenden Stoff ein Edelstein steckte. Ihr müsst also wissen, dass in jedem beleidigenden Wort, das von außen unangenehm riecht, etwas Wertvolles steckt. Wenn jemand ein beleidigendes Wort zu euch sagt, sollt ihr ihm gegenüber nicht voreingenommen sein, sondern dieses Wort in eure Hände nehmen, es auswickeln, gut abwaschen und das Wertvolle daraus entnehmen. Wenn ihr schon wisst, dass der Mensch für Gott lebt und stirbt, sollt ihr auch die Familienbeziehungen als solche betrachten, in denen sich Gott offenbart. Was auch immer im Leben auf euch zukommt, Gutes oder Böses, betrachtet es als etwas, das nach Gottes Willen geschieht. Eine andere Lösung der Gegensätze gibt es nicht. Wollt ihr sehen, wie das Gesetz der Liebe im Leben wirkt, unterwerft euch freiwillig dem Willen Gottes. Also arbeitet als Schüler an dem dritten Gesetz: Gott erkennen in allen Formen des Lebens. Was auch immer euch passiert, sagt euch: Das ist der Wille Gottes. Wenn ihr für alles dankt, was euch im Leben passiert, werdet ihr Gott im Großen und im Kleinen erkennen können. Das heißt, Gott in Seinem Wesen zu erkennen. Habt ihr diese Stufe erreicht, so werdet ihr alle in das neue Leben eintreten, wo sich die Beziehungen der Menschen zueinander auf der Liebe begründen. Ich wünsche euch, dass die Liebe über euren Verstand, eure Herzen, eure Seelen und über euren Geist herrscht. Ich wünsche euch, dass ihr die Liebe, die Weisheit und die Wahrheit in allen Äußerungen eures Lebens anwendet. Übersetzung aus dem Bulgarischen von Tonka Petrova Redakteur – Eli Gerassi [1] Matthäus, 22:37,39 [2] Eine weisheitsvoll-satirische Gestalt aus der türkischen Folklore, die während der türkischen Fremdherrschaft in die bulgarischen Volkserzählungen übergegangen ist.
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