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1922_08_21 Musik, Arbeit und Fasten


mariaK

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Musik, Arbeit und Fasten


Sprechen wir jetzt unsere zweite Formel aus: 

Es gibt keine Wahrheit wie die göttliche Wahrheit. Nur die göttliche Wahrheit ist Wahrheit. 

Wenn ihr diese Formel aussprecht, dann bemüht euch, sie mit einer möglichst weichen Stimme auszusprechen; die Vibrationen sollen weich sein. 

Der Mensch muss in der physischen Welt zuerst essen, nicht wahr? Danach spürt er, dass er satt geworden ist. Dann ruht er sich aus; danach - als dritter Zustand -, nachdem er sich ausgeruht hat, beginnt er nachzudenken. 

Bei uns ist es genauso: Zuerst haben wir gegessen, nach dem Essen haben wir uns ausgeruht und jetzt denken wir nach, nicht wahr? 

In der Schule haben wir das folgende Thema gestellt: Was ist die beste Arbeitsmethode?

Während des ganzen Jahres macht ihr persönliche Beobachtungen und Versuche: Was ist die beste Methode für eure Arbeit – für euch? 

Ihr seid jetzt als Schüler manchmal schlecht gelaunt. Nehmt dann die Musik als ein Mittel, um euch einzustimmen. Wir sprechen jetzt den ersten Buchstaben, das A, mit offenem Mund aus. Wenn ihr diesen Buchstaben gewöhnlich aussprecht oder ihn aber in einen Ton kleidet, dann habt ihr zwei unterschiedliche Wirkungen dieses Buchstabens. Zum Beispiel sagt man im Bulgarischen: „Aaa“ -- das bedeutet: „Du bist es?“ Die Dinge, die wir zum ersten Mal erkennen, versetzen uns in Erstaunen. Das bedeutet – das erste Erwachen des Bewusstseins oder das erste Erwachen des vernünftigen Lebens. Das ist da A. Und dann sagen wir: Aaa. 

Alle singen: Aaa – allmählich wird es stärker, dann schwächer, dann verklingt es. 

Manchmal bist du nicht gut gestimmt – sprich dann Aaa. Ihr seid jetzt wie manche Aristokraten, die sagen: „Mit kleinen Dingen beschäftigen wir uns nicht, nicht einmal mit einem Napoleon, vielmehr mit tausenden!“ Und dieses A kann vieles bringen. Wenn du schlecht gelaunt bist – dann beginne über das A wie über die erste Manifestation des Bewusstseins nachzudenken. „Woran denkst du?“ fragt man dich. „Mein Bewusstsein ist erwacht, und ich möchte wissen, wozu dieses A benutzt werden kann.“

Wir sprechen jetzt alle zusammen den Buchstaben A aus. Ihr habt gehustet. Wir sehen jetzt, inwieweit euer Bewusstsein erwacht ist. Eine ausgezeichnete Übung! Das sind allgemeine Übungen, versteht ihr? Ihr müsst sie notieren.

Das A wird mit den folgenden Bewegungen gesprochen: Der linke Arm zur Seite gestreckt, beide Arme zur Seite gestreckt, die Arme auf der Brust, dann die Arme wieder geöffnet. Beide Arme nach vorne, dann die Hände auf den Kopf, dann auf die Brust, dann auf den Kopf, dann der rechte Arm zur Seite gestreckt, dann beide Hände auf den Kopf. Diese Übung soll mehrmals ausgeführt werden. 

Merkt euch diese Übungen; es sind okkulte Übungen. Ihr könnt sie oft machen. Also kann dieses A in vielerlei Hinsicht nützlich sein. Viele Dinge können jetzt auf musikalische Weise ausgeführt werden. 

Wir machen jetzt eine musikalische Übung mit den Buchstaben A, O und U. Wenn wir zum O kommen, legen wir unsere Hände auf die Augen. Wenn wir zum U kommen, legen wir unsere Hände auf die Ohren und zeigen dem physischen Menschen, dass er gerecht sein muss, nichts anderes. Wenn wir zum O kommen, ergreifen wir unsere Augenlider von oben. Wisst ihr, was das bedeutet? Den Vorhang zu lüften, nichts darf vor Gott, der alles weiß, verborgen bleiben. 

Wir können das O in unterschiedlicher Weise singen. Wir können unsere beiden Finger auf die Augen legen; das bedeutet, unsere Augen für die Außenwelt zu schließen, damit wir in die innere Welt, in uns selbst hineingehen.

Alle singen O (mit einem nervösen Ton).

Also, ihr seid nicht bereit, eure Augen zu schließen; ihr seid nicht bereit, euch selbst zu verleugnen. 

Man singt das O mit folgenden Bewegungen: Die Hände auf die Augen, dann die Augenbrauen von oben ergreifen. Ein Lied mit dem Buchstaben U: Beide Finger auf die Ohren, der eine unten. 

Die Hälfte von euch singt den Buchstaben A, die andere Hälfte O. Hört zu – jetzt singe ich. 

Der Lehrer singt. Alle singen das Lied auf A, O, U mit den folgenden Bewegungen: 

A – die Hände auf die Brust, 
U – die Hände auf die Ohren,
O – die Hände auf die Augen bei den Augenbrauen,
A – die Hände auf die Brust, 
U – die Hände auf die Ohren,
O – die Hände auf die Augen.

Das Lied, das heißt die Übung mit dem A, gelingt am besten – das bedeutet, der Anfang, der Grund, ist am schönsten. Ich habe eine Methode, die ich noch nicht überprüft habe. Es ist eine musikalische Methode. 

Der Lehrer singt folgende Worte: Fir-für-fen Tao Bi Aumen. 

Ich gebe euch dieses Liedlein, damit ihr euch einstimmen könnt. Ihr könnt euch mit diesem Lied immer einstimmen. Es gibt kein Seelenleid, bei dem die Seele nicht positiv gestimmt werden könnte. Der letzte Teil des Liedes ist der stärkste Punkt. 

Wenn jemand Kummer hat, wenn jemand magenkrank ist, und er geheilt werden möchte, dann kann er es mit diesem Lied machen. Diese Vibrationen werden die Ströme in euch reparieren. Jede schlechte Stimmung, jeder schlechte Zustand ist auf die verlorengegangene Harmonie im Körper zurückzuführen, und diese Musik beginnt euch positiv einzustimmen und euch ein wenig zu massieren. 

Frage: In welcher Sprache ist dieser Satz? 

Es ist eine alte Sprache; der Satz kann nicht wörtlich übersetzt werden. Ich habe ihn so übersetzt: „Ohne Angst und ohne Dunkelheit.“ Diese Übersetzung ist nicht völlig korrekt, das Original bedeutet wesentlich mehr. Es ist nur eine Teilübersetzung; das Ganze kann nicht übersetzt werden, und es ist nicht erlaubt, es zu übersetzen. Dieses Lied muss aufgeschrieben und auswendig gelernt werden. Es ist eine Melodie, die für alle Seelenstimmungen geeignet ist. Damit kannst du einen solchen Zustand des Verstandes, des Herzens und der Seele erlangen, dass du wieder harmonisiert wirst.

Das Wort Aumen bedeutet alle Eigenschaften, die im Göttlichen enthalten sind. Alles, was das Göttliche in sich enthält, soll wachsen und sich in seiner Fülle manifestieren. 

Tao – bedeutet das Absolute, das Nicht-Manifestierte, das Grenzenlose. Bi – bedeutet dasjenige, was sich manifestiert. Aumen – enthält alles für das Leben. Das ist jedoch keine ihr Wesen betreffende Übersetzung. Es sind rhythmische Worte, ein rhythmischer Satz, dessen Vibrationen stark sind. Du musst hier nur das Bewusstsein haben, um die Vibrationen zu verstehen. Wenn du sie vernimmst, wirst du Nutzen daraus ziehen können. Alle okkulten Übungen beginnen mit Musik. Dieses Lied singt ihr nicht draußen, sondern ihr singt es nur, wenn ihr euch versammelt, für euch selbst, für euch, die ihr es versteht; sonst wird das Lied, wenn es nach draußen getragen wird, profaniert. 

Jetzt möchte ich, dass ihr in der Schule ein richtiges Verständnis habt, damit ihr manche Dinge nicht wörtlich auffasst. Jeder lernt nach seinen Fähigkeiten. Darin liegt die Lösung. Das Programm ist so geordnet, dass es die Bedürfnisse von allen entsprechend ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe stillt. Niemand darf es anders verstehen. Ihr sollt nicht denken, dass allen dieselben Aufgaben gegeben werden, dass jeder auf den Mussala* hinaufsteigen muss. Auf den Mussala steigt nur, wer bereit ist. In der Natur blüht nur diejenige Knospe, die an der Zeit und bereit ist. Wer bereit ist, blüht. Ihr blüht, wenn eure Zeit kommt. Ihr braucht euch nicht zu beeilen. In dieser großen göttlichen Schule muss alles zu seiner Zeit geschehen, und darum darf niemand bemüht sein, es zu korrigieren. Alles geschieht zu seinem genauen Zeitpunkt. Wenn ihr einen Versuch macht, werdet ihr durch euer Bewusstsein eine neue Erfahrung machen, die euren Verstand und euer Bewusstsein stärkt, und ihr gewinnt eine größere Zuversicht. Zunächst dürfen wir die Angst in euch nicht herausbringen, sondern sie  zähmen, weil ihr die edelste und erhabenste Idee haben könnt. Wenn dann jedoch die Angst an eure Tür klopft, dann verwerft ihr diese Idee und sagt: „Her mit einer anderen Idee!“ Dann stürzt ihr euch auf eine andere Idee. Es gibt eine okkulte Erzählung: Man erzählt, dass der Hase sich mit einem Revolver und einem Messer ausgerüstet und zu sich selbst gesagt hat: „Wenn mir jemand über den Weg läuft, rede ich Tacheles mit ihm.“ Aber schon beim ersten Geräusch hatte er alles vergessen – auch das Messer! Danach sagte er zu sich: „Jetzt haben sie mich schon wieder erschreckt, doch beim nächsten Mal werd‘ ich‘s ihnen zeigen.“ Doch auch beim zweiten Mal hatte er alles wieder vergessen. Seit Tausenden von Jahren erschrickt der Hase! Warum erschrickt er? Weil es in seiner Seele keine Liebe gibt – er hat keine innere Kraft. 

Und jetzt entscheiden wir: Wir machen dies und das – wir nehmen das Messer, aber wir werden trotzdem gebeutelt und sagen dann: „Wir sind gescheitert, aber ein zweites Mal werden wir nicht scheitern.“ Warum sind wir gescheitert? Weil wir die Liebe, diese große Kraft, nicht haben. Darin liegt die große Wahrheit. Wir müssen also die Liebe in unser Herz legen und dann können wir alles tun. Jemand von euch könnte sagen: „Er begrenzt mich“. – Nein, in der Liebe gibt es keine Begrenzungen. Jeder, der in die Liebe hineingeht, wird sie folglich erfahren – sie ist grenzenlos. Wenn ihr alle in die Freiheit und in die Liebe hineingeht, werdet ihr eine so große Weite finden, dass ihr alle frei leben werdet. Die einzige Kraft, welche uns Freiheit und Leben geben kann, ist die Liebe. Ich möchte, dass dieser Gedanke, dass mit Liebe alles möglich ist, sich eurem Verstand einprägt. Ihr macht Versuche, und ich sage: „Das nächste Mal, wenn ihr auf den Mussala steigt, schicke ich euch Bären – und ihr sprecht das Wort Liebe aus. Ihr sagt: „Die Angst draußen und die Liebe drinnen.“ – Und der Bär wird vor euren Füßen niederknien und zu euch sagen: „Bitte schön!“ Aber wenn die Angst drinnen ist und die Liebe draußen, wird er euch bespucken. So ist es auch in der Welt. Wer wurde nicht bespuckt? Und gemäß dieser Gewohnheit bespuckt euch jemand und sagt: „Du bist ein ehrloser Mensch.“ Warum? – Weil du ehrlos bist; du möchtest die Menschen belügen. Du hast die Liebe draußen und die Angst drinnen: Pfui – dann spuckt er. So müsst ihr es deuten. Wenn du nach Hause kommst, dann sag‘ zum Herrn: „Herr, ich danke Dir, dass dieser Bruder mir die Wahrheit gesagt hat.“ Selbst wenn du wie der Hase zehn Mal am Tag davonläufst! Die Angst – das ist etwas Konkretes. Die Angst hat auch ihren Platz - jedoch nur in der physischen Welt, für die geistige Welt ist sie nicht nötig. Sie existiert als eine Notwendigkeit, als eine Begrenzung für die physische Welt; dort ist sie nötig. Aber in der geistigen Welt gibt es keinen Platz für die Angst. Die Angst aus der physischen Welt zu tilgen bedeutet, eine Anarchie zu schaffen – die geistige Welt zu zerstören. Wenn wir sie als ein Prinzip in die geistige Welt setzen, zerstören wir die Welt. Nun, wir werden die Angst in die physische Welt setzen und zu ihr sagen: „Hier ist dein Platz.“ Die Liebe werden wir in die geistige Welt setzen. Momentan haben die Menschen die Angst in die geistige Welt gesetzt und die Liebe in die physische – also genau umgekehrt. Wir werden diese Lehre nicht in der Theorie überprüfen, sondern durch Erfahrung. Für diese Versuche haben wir ein reichhaltiges Material. Ihr findet einen Hass in euch, den ihr bereits seit zwanzig Jahren habt, ein fressendes Geschwür. Wenn wir das Wort Liebe aussprechen, sehen wir, welche Ergebnisse dies zeitigt. Ich freue mich, dass ihr solche Fälle habt, damit wir die Kraft der Liebe erkennen können. Wir werden diesen Versuch in der Schule machen und uns freuen, dass es so einen Wundbrand gibt, damit wir die Ergebnisse sehen können. Ich sage euch: „Bringt mir diesen zwanzigjährigen Wundbrand, damit wir sehen, wie sie auf ihn wirken wird. Wenn wir die Worte Tao Bi Aumen aussprechen, kommt alles zu einem guten Ende. Ein solcher Bruder wird aufstehen und sagen: „Danke, einst war ich blind, aber jetzt sehe ich; ich weiß, dass der Hass aufgehoben werden kann.“

Dies ist jetzt der Wunsch derjenigen, die die Schule leiten. Ich sage euch, diese Schule ist sehr ökonomisch. Ich habe es in Sofia gesagt und hier sage ich es erneut: Ich möchte, dass ihr nur eure freie Zeit dafür nutzt. Eine Stunde – die Zeit, in der ihr einen Skandal verursachen oder ein Verbrechen begehen könnt. Diese Zeit möchte ich von euch haben, das heißt, etwas Geringes, und wenn ihr mir mehr gebt, ist es auch gut. Ich sage es zu euch allen – ich möchte die kleinsten Ausgaben haben. Ihr sollt nicht sagen: „Ich bin verheiratet, ich habe Frau und Kinder.“ Die Zeit, während der du dein Kind und deinen Mann beleidigst – diese Zeit möchte ich haben, diese Zeit müsst ihr mit Arbeit füllen. Ihr habt viel zu viele solcher Zeiten! Ich bin sehr schlau, ich bin sehr ehrlich, ich packe euch sehr schlau. Diese Zeit ist nur eine Stunde, aber manchmal streitet ihr drei Stunden lang. Deshalb kann ich manchmal einen Gewinn erzielen. Seht, wenn ihr alle gut werdet, werde ich verlieren. Ich möchte vor euch ehrlich sein, damit ihr nicht denkt, dass ich euch etwas gebe, was in euch folgenden Gedanken hervorrufen könnte: „Woher nehmen wir diese Zeit?“ Eine Stunde Zeit! Manchmal könnt ihr vier fünf Stunden streiten. Das ist viel Zeit. Ich sage euch: „Diese Zeit wird in meinen Geldbeutel fließen. Ihr sollt hinterher nicht sagen, dass ich es euch nicht gesagt habe. Ich hab’s euch gesagt; ich sage euch alles. Wenn ihr alle gut werdet, dann verliere ich. Wenn nicht, dann verliert ihr, und ich gewinne. Jetzt gewinnt ihr oder ich. Oder ich verliere oder ihr. Ich werde also immer in der anderen Partei sein, sowohl beim Verlieren als auch beim Gewinnen. Ihr seid in der Schule, ihr wendet das Gesagte an. Wenn ihr gekränkt seid, kommt zu mir und sagt: „Ich habe eine Arbeit für Euch, für das Leben in der Schule.“ Es gibt gewisse Methoden in der Schule, die nicht so leicht sind. Dann wird es keinen einzigen von euch mehr geben, der, nachdem er diese Methoden angewandt hat, seinen Zustand nicht innerhalb einer Minute transformieren kann, unabhängig davon, wie gekränkt er war. Jedes Gekränktsein wird verschwinden, und ihr werdet euch über eure Veränderungen wundern. Es ist seltsam, wenn ihr sagt: Ich kann nicht. Ich kann und ich kann nicht – das hängt von eurem Bewusstsein ab. 

Wenn ich einen Nagel in eure Hand schlage, leidet ihr, aber wenn ich ihn herausziehe und eure Hand mit einer Salbe behandle, verschwindet der Schmerz. Augenscheinlich gebiert eine Begrenzung eine Disharmonie, und jede Disharmonie gebiert Krankheiten. Diese befinden sich auf verschiedenen Ebenen. Oft, wenn wir das Leben vergessen haben, drücken wir auf eine Taste und verursachen ein Unglück, eine Begrenzung. Darauf reagiert das göttliche Gesetz. Wenn du dieses Gesetz kennst, wirst du sagen: „Pass auf! Du verstößt gegen das Gesetz.“ Ihr dürft euch nicht begrenzen. Jetzt stehe ich da und sage: „Heute gibt’s kein Brot. Was sollen wir tun?“ Wenn ich den ganzen Tag Angst habe, was soll ich dann tun? Du fastest, einen Tag, zwei Tage, drei Tage – der Mensch stirbt nicht wegen des Fastens. Wir denken, dass der Mensch stirbt, wenn er nicht isst. Diese falsche Vorstellung heben wir auf. In alten Zeiten hat man die Angst durch Fasten getilgt. Du fastest einen Tag, zwei Tage, drei Tage und siehst, dass der Mensch infolge des Fastens nicht stirbt, vielmehr selbstsicherer wird. Die Ursachen, die den Menschen müde machen, sind ganz andere. Der Hunger an sich ist eine Kraft, die Leben gibt und das Leben erneuert. Man sagt: „Du wirst hungern.“ Wenn der Mensch hungrig ist, so ist das ein natürlicher Zustand. Ich wünschte gerne, immer hungrig zu sein; hungrig in der Verstandeswelt, hungrig in der geistigen Welt, hungrig in der physischen Welt – es würde mir einen Ansporn geben. Jetzt sagen die anderen: „Du wirst vor Hunger sterben.“ Wie kannst du vor Hunger sterben? Die Menschen sterben nicht vor Hunger, sie sterben vor etwas anderem. Die Angst auf der physischen Ebene heilt ihr zuerst mit Fasten. 

Die erste Weise, die Angst zu heilen, ist fasten. Wenn dieses Fasten dich nichts gelehrt hat, dann fastest du weiter und lädst einen armen Menschen zum Essen ein: „Du holst ihn von der Straße, setzt dich mit ihm an den Tisch und gibst ihm dein Essen. Die zweite Weise des Fastens ist: Er isst, und du sprichst. Die dritte Weise des Fastens ist: Diesem Bruder von dir, den du von der Straße geholt hast, um ihm Essen zu geben, spielst du etwas vor, wenn du spielen kannst – du spielst für ihn, gibst ihm von deinem Wissen und dann merkst du, wie du dich fühlst. Ich gebe ich euch als Aufgabe, dass ihr Versuche macht. Und nun, am ersten Tag, wenn du besorgt bist, wenn du dich in einem sehr bekümmerten Zustand befindest, fastest du, ohne jemanden zum Essen einzuladen. Am zweiten Tag fastest du und lädst jemanden ein: Er isst, und du sprichst. Am dritten Tag fastest du wieder und lädst jemanden zum Essen ein – du spielst für ihn und ihr unterhaltet euch freundschaftlich miteinander. Du holst keinen beliebigen Menschen: Du lädst einen armen Menschen ein, eine Seele, die dir gefällt. Ihn bittest du als Gast zu dir und mit ihm machst du den Versuch. Nur ein Meister oder ein Adept kann diese Versuche mit einer beliebigen Person machen. Erst nach einiger Zeit macht ihr den Versuch mit Menschen, die ihr überhaupt nicht liebt, damit ihr euch einstimmen könnt und gut gelaunt seid.  

Das ist ein anderes Gesetz. Das ist eine Methode, das ist ein Wissen. Es ist nicht leicht, den Menschen zu erziehen. Die Erziehung der heutigen Pädagogen ist keine Erziehung, es ist eine Dressur. Die Erziehung beruht auf ganz anderen, natürlichen Gesetzen. Ich sage zu euch wieder: Die Erfahrung, die ihr habt, tragt ihr mit euch. Ihr werdet jedoch sehen, dass ihr bloß ein Prozent Ausnahmen haben werdet, wenn ihr nach den göttlichen Gesetzen arbeitet. Wir werden diese Gesetze anwenden.

Nun gut, jetzt prüfen wir die Kraft eures Hellsehens. Sagt mir, wenn ich die Bibel öffne, auf welchen Vers ich stoßen werde; ob dieser Vers, auf den ich gestoßen bin, sich auf die geistige, die verstandesmäßige oder physische Welt bezieht. 

Antwort: auf die geistige Welt.

Antwort: auf die Verstandeswelt.

Antwort: auf die physische Welt.

Nun gut, wir haben jetzt drei Meinungen: Die einen sagen, auf die geistige Welt, die anderen auf die Verstandeswelt, die dritten auf die physische Welt. Jetzt sehen wir, wer Recht hat.

Der Lehrer öffnet die Bibel und stößt auf Hesekiel 7,4: 

„Mein Auge zeigt kein Mitleid mit dir, und ich übe keine Schonung, sondern deinen Wandel vergelte ich dir und deine Gräueltaten sollen sich in deiner Mitte auswirken. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.“ 

In welcher Welt ist das Bewusstsein – in der geistigen; das heißt, die erste Meinung ist richtig. 

Also, zuerst wird hier jedem vergolten. Jetzt hört, ihr Rechtschaffenen! Dies ist eine Regel. „Mein Auge zeigt kein Mitleid mit dir.“ Warum zeigt es kein Mitleid? Weil du gegen die göttlichen Regeln verstoßen hast. Der Lehrer zeigt kein Mitleid mit dir und zudem wird er alle deine Aufgaben streichen. Wenn der Schüler spielt und die Töne nicht trifft, dann sagt der Lehrer, dass der Schüler unfähig sei, und gibt ihm eine schlechte Note, eine sechs. „Ich vergelte es Dir“ – die Sechs. 

 „Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.“ – Ich bin der Lehrer, der sich nicht täuscht, für den in jeder Hinsicht das Falsche falsch und das Richtige richtig ist. Wir sprechen jetzt vom absoluten Recht, welches ein Recht zu jeder Zeit ist. Und dies ist der große Lehrer, der in der Welt ist, der Geist, der alle Dinge verteilt. Er lässt sich nicht belügen und er spricht keine Lüge aus. Ich verstehe es so, dass dieser Vers die drei Welten betrifft. Ja, er betrifft sie. „Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.“ 

Jetzt öffnen wir die Bibel zum zweiten Mal. 

Wird dieser Vers weich sein und von der Liebe oder von der Bestrafung handeln?

Antwort: Beides.

Der Lehrer hat die Bibel geöffnet: 2 Petrus 3,16:

„So wie auch in allen Briefen, wo er von diesen Dingen spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen, was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.“    

Also, in der Schule werden keine dummen Schüler geduldet. „So wie in allen seinen Briefen“ – manche, die die Gesetze nicht verstehen, verdrehen sie. 

Wovon handelt der dritte Vers: von der Liebe, von der Weisheit, oder von der Wahrheit?

Der Lehrer öffnet die Bibel: 2 Petrus 1,6:

„In der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung aber die Geduld, in der Geduld aber die Gottesfurcht.“

Die Liebe – von ihr handelt dieser Vers. Also, die Liebe ist eine Kraft, welche alles ins Gleichgewicht bringt. 

Wenn ihr eure Intuition entwickeln möchtet, dann lasst nicht den Verstand arbeiten. Wenn der Verstand arbeitet, dann behindert er die Intuition. Lasst euren Verstand frei, in einem reinen Zustand, damit er die göttlichen Gedanken, die an uns gerichtet werden, empfangen kann. In diesem Zustand der Ruhe sollt ihr alles vergessen; ihr sollt die Haltung eines Kindes einnehmen, welches auf seine Mutter wartet, die ihm zu essen gibt – es wird nicht viel Zeit vergehen, und ihr bekommt die Antwort. Aber wenn ihr viel nachdenkt und grübelt, kann ein Tag, eine Woche, ein Monat und ein ganzes Jahr vergehen, und ihr erhaltet keine Antwort.

Frage von den Zuhörern: Und wenn der Verstand von der einen zur anderen Seite schwankt, was sollen wir dann tun?

Dann nimmst du ihn an die Kandare und sagst zu ihm: „Du hörst nur auf mich.“

Welches sind die vergänglichen Zustände? Wir durchlaufen einen vergänglichen Zustand – Leugnung des alten Lebens und Empfang des neuen Lebens. Alles das muss mit dem Bewusstsein verrichtet werden. Wir müssen daran glauben, dass das neue Leben seine Formen in sich trägt und nichts anderen bedarf. Es hat nur ein Material nötig, und wir sollen zulassen, dass das Leben seine Wohnung selbst errichtet, weil das Leben aus der Liebe hervorgegangen ist, die Liebe aus dem Geist und der Geist aus Gott. Folglich soll das Leben selbst alle Bedingungen mit sich bringen, weil das Göttliche, das in der Materie und im Leben angelegt ist, gedeiht. 

Ich bemerke, dass unter euch, sowohl in Sofia als auch in den anderen Städten, Schwierigkeiten entstehen. Diese Schwierigkeiten entstehen aus der Tatsache, dass wir selbst unser Leben regeln möchten. Ihr könnt euer Leben nicht selbst regeln. Wir müssen zugeben, dass dieses Leben an sich in seinem Wesen geregelt ist. Ich spreche vom Wesen des Lebens – es ist in uns geregelt. Es gibt kleine Beunruhigungen, die beseitigt werden können. Die Hautschuppen beispielsweise, welche die Poren verstopfen, können beseitigt werden. Wodurch? Durch reines Wasser. Der Hunger kann beseitigt werden. Wodurch? Durch Brot. Der Durst kann beseitigt werden. Wodurch? Durch Wasser. All das dürfen wir nicht beseitigen, sondern befriedigen. Wir haben Aufgaben. 

Manche sagen, dass wir unvollkommen seien. Die Unvollkommenheit sagt, dass es viel zu arbeiten gibt. Zu pflügen, zu säen, zu ernten - es gibt viel Arbeit. Unter einem vollkommenen Menschen verstehe ich denjenigen, der gepflügt, gesät und geerntet hat – in seiner Scheune ist alles bereit, und er hat seinen Hut ins Genick geschoben, er ist mit seiner Arbeit fertig. Das bedeutet, er ist ein vollkommener Mensch. Wir hingegen sagen: „Ich bin ein unvollkommener Mensch. – Ich habe meine Arbeit noch nicht beendet, nichts weiter. Ich kremple meine Ärmel hoch und verrichte meine Arbeit, wie es nötig ist. Dann werde ich vollkommen sein. Und wenn ich sie nicht beende, werde ich nicht vollkommen sein. „Aber hier gibt es viel Arbeit!“ Nein, du sollst in deinem Herzen, in deinem Verstand, in deiner Seele, in deinem Willen und in deinem Körper vollkommen sein. Vollkommenheit für den Verstand und für das Herz. Die neue Erziehungsmethode unterscheidet sich von der heutigen.  
 
Jetzt wird die Arbeit unter uns so verteilt, dass eines Tages diese Welt erneuert und vollkommen sein wird. 
Frage: Wie sollen unsere Beziehungen sein, wenn wir jetzt das neue Leben begreifen: Müssen wir es in unseren Seelen wahrnehmen? Wie müssen wir praktisch handeln, damit wir die Arbeit nicht zerstören?

Ich antworte euch. Es gibt eine okkulte Erzählung, die ich euch in zwei Formen darlege. Eine alte Großmutter wollte heiraten, aber sie war siebzig Jahre alt, mit Falten im Gesicht. Sie hat die Entscheidung getroffen und zu sich selbst gesagt: „Ich werde jetzt einen jungen dreißigjährigen Mann heiraten.“ Sie ging zu einem bekannten Okkultisten, damit er ihr Gesicht verschönert und ihre Falten glättet. Er machte aus ihr eine junge Frau, er reparierte ihr Gesicht, ihre Zähne, und auch das Gehör. Sie wurde schöner, und ein junger dreißigjähriger Mann verliebte sich in sie. Er verliebte sich in sie, und sie heirateten. Sie lud Gäste zum Hochzeitsschmaus ein. Sie war jetzt eine junge Frau, und die Gäste um sie herum waren alle alte Großmütter: „Das ist meine Verwandtschaft.“ Der junge Mann dachte, er habe eine junge Frau gefunden. Nachdem sie geheiratet haben, begann sie allmählich, sich der künstlichen Verbesserungen zu entledigen. Sie zog die Zähne heraus – er sah den leeren Mund und dass sie taub geworden ist; sie lüftete den Schleier – er sah ihre runzlige Haut und die Falten auf ihrem Gesicht. Allmählich sah er das Ungeheuer vor sich – die alte Großmutter! Die andere Erzählung ist umgekehrt. Eine junge schöne Frau wollte sich vor dem Heiraten retten. Sie erschien bei einem Okkultisten, der aus ihr eine alte Großmutter machte. 

Das neue Leben kommt wie eine alte Großmutter: Es ist fürchterlich; alle fürchten sich vor dieser alten Großmutter, aber das neue Leben ist von innen jung. Das alte Leben wird uns wie eine junge Frau dargestellt, aber es gibt dafür keine Basis mehr, es ist eine alte Großmutter. Das sind die innen verborgen liegenden Formen – wer über Intuition verfügt, versteht, wo die Wahrheit liegt. Dieses neue Leben offenbart sich uns, das heißt, dieses Leben existiert unter den fortgeschrittenen Menschen und unter den fortgeschrittenen Wesen. Es gibt eine Hierarchie in den Welten, wo die fortgeschrittenen Wesen leben: Unter ihnen existiert dieses neue Leben, und wir müssen euch zu ihnen schicken, damit ihr seht, wie sie leben. Ihr sagt: „Es gibt doch wahre Menschen!“

Antwort: Wie lässt sich diese Frage lösen? Mit Sehen oder mit Tasten?

Die Frage lässt sich mit Sehen lösen. Ihr alle werdet sehen. Jeder Schüler, der in die Schule kommt, wird sehen. Ihr werdet sehen; ich gebe euch die folgende Regel: Wenn die Liebe in unser Herz kommt, und die Angst hinausgeht, und wenn das Licht in unseren Verstand kommt, und die Dunkelheit hinausgeht, dann werdet ihr alle ohne Ausnahme zu sehen beginnen. Nur dies sind die Bedingungen: Liebe im Herzen und Licht im Verstand. Ihr werdet diese Dinge sehen, und man wird sie euch erzählen. Die wichtigste Bedingung ist, dass ihr die Liebe wahrnehmt und Gott als Liebe erfahrt. 

Wenn jetzt zu euch ein evangelischer Pastor spräche, dann sagte er zu euch: Ihr seid Sünder und dies und jenes. Ich sage euch: Nehmt den Gott der Liebe an, und alles wird geschehen. Wie? – Öffnet eure Herzen. Ihr haltet inne und sagt: „Wird Er kommen? Ich bin ein großer Sünder.“ – Glaubt absolut! Wenn sich euer Herz öffnet, wird Er kommen. Ihr ruft Gott in seiner Sprache an, ihr sprecht nicht in eurer Sprache. Ihr sprecht in seiner Sprache! 

Jetzt muss in der Schule die Angst vollkommen verschwinden, weil diese Angst ein großes Hindernis für mich ist. Wenn ich zu euch in den Vorträgen spreche, dann stören mich eure Gedanken und eure Angst sehr. In den Vorträgen prinzipiell erzähle ich nur von den positiven Dingen, vor denen ihr euch absolut nicht fürchten dürft. Wenn ich spreche, fürchten sich manche und sagen: „Was ist, wenn ich dies und jenes nicht erfüllen kann? Was wird mit mir geschehen, wenn ich nicht auf den Mussala hinaufsteigen kann?“ Ein anderer sagt: „Ich bin alt und verheiratet, ich habe Frau und Kinder.“ All das wird sich sofort regeln. Du wirst auf den Mussala hinaufsteigen und jung werden. Dass du Frau und Kinder hast – das sind keine Hindernisse, es ist ein Privileg. Dass du verheiratet bist, dass du Mann oder Frau bist – das ist ein Privileg, der Herr hat dich zum Arbeiten erschaffen. Bis jetzt hast du dich nur mit dir selbst beschäftigt, aber dies ist eine Arbeit, dich mit anderen, mit deiner Frau und deinen Kindern zu beschäftigen. Zu zweit lässt es sich besser leben. Am schwierigsten ist es, wenn der Mensch alleine lebt. Und mit Kindern? – Mit Kindern ist es noch besser. Sind sie zu zweit, ist eine größere Langeweile, aber mit Kindern ist es eine ganze Musik. 

In Zukunft werdet ihr nicht mehr so heiraten, wie ihr bis jetzt geheiratet habt. Den Schülern aus der Okkulten Schule ist es nicht mehr erlaubt, auf diese Weise zu heiraten. Es ist Gesetzlosigkeit und Verbrechen, ohne Liebe zu heiraten! Wenn du heiratest, rufst du keinen Popen mehr, um dich zu verheiraten. Das ist ein Verbrechen! Es bedeutet, dass du nicht glaubst. Heiraten ist, wenn die Liebe kommt. Wenn die Liebe kommt, dann hat sie die ganze Arbeit verrichtet. Wenn Gott spricht, das ist Liebe. Jetzt ruft man Priester, Bischöfe, man legt Priesterstolen an, man räuchert mit Weihrauch – sie verderben alles. Als Gott die ersten Menschen erschuf und beide zusammenbrachte, vermählte er sie und sagte: „Keine Priester, keine Bischöfe und keine Taufpaten: Ich gebe euch diese Welt mit all ihren Gütern. Geht, arbeitet und macht Gebrauch von diesen Gütern.“ Gott hat Adam in diese Schule eingeführt und zu ihm gesagt: „Höre, das ist eine große Schule. Ihr werdet ernsthaft arbeiten. Ich habe euch alle Bedingungen gegeben, um zu arbeiten und um die Gesetze, die Luft, das Wasser, das Feuer und alle Wesen zu beherrschen. Über all dies werdet ihr herrschen.“

Wenn ihr jetzt in die Schule kommt, dann sagen wir: Das Erste ist, euren Verstand zu beherrschen; das Zweite ist, euer Herz zu beherrschen; das Dritte ist, euren Willen zu beherrschen; das Vierte ist, eure Kräfte zu beherrschen.

Das ist das Erste in der Schule. Manch einer mag euch fragen: „Heiratet man unter euch, geht man unter euch die Ehe ein, darf man Kinder haben?“ Wunderlich und seltsam sind diese Fragen! Das Leben entwickelt sich so, wie Gott es geordnet hat. Wir möchten nämlich das Leben zu seiner ursprünglichen Reinheit zurückführen, die ideelle Ordnung der Dinge wiederherstellen, das heißt jenes Leben, wie es vom Himmel vorgesehen ist. Der Himmel hat seinen Plan, und wir möchten diesen Plan verwirklichen. Alle Dinge sind vorhergesehen. Denkt ihr, dass alles in diesem Plan nicht gut geordnet ist? Wenn wir ihn umsetzen, werden wir ein ideales Leben haben, wir werden Kinder, Väter und Mütter haben, aber die Kinder werden hundert Mal besser werden als die heutigen. Wenn es jetzt Zeit zum Heiraten ist, dann kommt ein junger Mann, ein zweiter und ein dritter, und die junge Frau weiß nicht, für wen sie sich entscheiden soll. Ist das jetzt Heiraten? Man beginnt zu fragen: „Ist er reich?“ – Nein, nein, das ist nicht die richtige Art. Das Heiraten in der Welt hat einen ganz anderen Sinn. Hier wird nur die physische Seite des Heiratens verstanden. Unter Heiraten versteht man, dass die Seele mit der physischen, mit der geistigen und mit der göttlichen Welt in Berührung gekommen ist. Du sollst wissen, wie du in diesen drei Welten arbeiten sollst, du sollst wissen, wie du die Energien von der einen in die andere Welt transformieren kannst. Und wir, wenn wir es so verstehen, dass das Heiraten nur ein Wachsen bedeutet – dann sollst du zu wachsen wissen und sonst nichts … Manch einer sagt: „Heiraten wir!“ – Du wirst heiraten und wachsen, das muss so sein. Das Wachsen allein löst jedoch die Frage nicht. Wenn du gewachsen bist, aber keine Frucht getragen hast, hast du nichts getan. 

Wir weichen von der Frage ab. Ihr als Verheiratete habt diese Frage gelöst; ein zweites Mal werdet ihr nicht heiraten. Ihr sagt: „Was sollen wir als junge Leute machen?“ – Warum weint ihr an einem fremden Grab? Mit dem alten Leben, sage ich, haben wir Schluss gemacht und wir bringen neue Formen. Diese Liebe, welche der Mensch zu jemandem hegt, soll heilig und göttlich sein! Auf dem Grund der Seele soll der Mensch wissen, dass er vor Gott und für Gott lebt, und dass es vor Ihm keinerlei Täuschungen und Lügen gibt. Ihr sollt tief in eurem Bewusstsein und in all euren Gedanken reinen Herzens sein und euch dessen bewusst sein, was richtig und was nicht richtig ist. Seid so tapfer, dass, wenn ihr eine Sünde begeht, sie sofort vor Gott, vor euch selbst und vor den Menschen beichtet. Bei der Liebe sollt ihr genauso tapfer sein. Ihr sollt sie bekennen. Wenn du deine Liebe versteckst, bist du ein Feigling; versteckst du sie nicht, bist du ein Held. Du sollst sie nicht verstecken. Wenn etwas schlecht ist, dann lass es sich so manifestieren, wie es ist. 

Eines Tages wird Gott zu dir kommen, und du lässt ihn sich manifestieren und sagst: „Herr, heute stehe ich zur Verfügung und lasse Dich so manifestieren, wie du es möchtest. Ich werde Deinen Willen erfüllen.“ Das sagen wir. Das verstehe ich unter einem Schüler. Wenn ich Schüler und Lehrer sage, dann verstehe ich darunter, dass, wenn der Herr kommt, wir ihn sagen lassen, was er sagen möchte, und alle unsere Kräfte darauf verwenden, es zu erfüllen. Wir scheuen keine Mühen und Kosten. – Wir erfüllen alles. Und wenn wir nach Hause kommen, sagen wir: „Herr, wir haben Deinen Willen so erfüllt, wie Du es uns aufgetragen hast.“ Du sollst nicht sagen, dass das Wetter so oder so war und dies und jenes. Nein, du tust es und nichts weiter. Diese Lehre ist richtig, nicht wahr? Ihr müsst tiefes Wissen haben. Ihr sagt: „Wer hilft uns?“ In dieser Schule gibt es Millionen von Arbeitern, die von überall herkommen werden. Sie werden kommen, um zu helfen. Aber zunächst ist es ausreichend, dass ihr beginnt. Wir alle werden so beginnen, daran glaube ich. Ich sage nicht, dass ich daran glaube, sondern ich weiß es – es wird so sein! 

Zuerst kommt ihr in die Schule als Hörer. Ihr kommt mit absoluter Demut. Ihr sollt nicht sehr demütig sein, sondern vollkommen demütig. In dieser Demut werdet ihr euch verjüngen. 

Ich wünsche, dass in euch ein Impuls zum Lernen entsteht, wenn ihr die Schule betretet, und dass in euch jenes heilige Feuer zum Wissen brennt, jenes heilige Feuer zur Weisheit, zur Wahrheit und zur Liebe. Dieses Feuer soll so brennen, dass es in ihm nichts anderes gibt, das es beeinträchtigen könnte, und in diesem Feuer soll alles brennen und lodern, was mit euch in

Berührung kommt. Solch ein Feuer soll es sein! Wir möchten Schüler, die Menschen sind, die Kerzen zum Brennen bringen können, also Schüler mit brennenden Kerzen. Schüler, die nicht brennen können, möchten wir nicht. Wir möchten Schüler, die Kerzen zum Brennen bringen können: Sie sollen das Heu und die Häuser anzünden – alles soll brennen! Wer diesem Feuer standhalten kann, soll bleiben. Wer dem nicht standhalten kann, soll gehen. Diejenigen, die von den Kommunisten sagen, dass diese das Messer ziehen, haben Recht. Sie haben Recht: Beschneidung braucht es in der Welt. Aber was wird denn gesagt? Die Weinreben dürfen nur vom Weingärtner beschnitten werden. Der Gärtner muss sie schneiden, er muss die Bäume in seinem Garten selbst pflegen, und nur der Gärtner, der davon etwas versteht. Wer darf euer Herz berühren? Nur der Herr darf es berühren. Gebt ihr es jemand anderem, dass er es berührt? Gebt ihr es jemand anderem, dann ist es zu Ende. Niemand ist in der Lage, euer Herz zu berühren. Nur der erfahrene Gärtner darf es berühren, wenn er in euer Herz kommt. Und wenn er in euren Weingarten kommt, dann weiß er, wie er ihn durch Beschneiden pflegt. 

Deshalb stelle ich mich hin und sage: Ihr müsst notwendig die Liebe empfangen. Es gibt keinen anderen Weg. Alles andere wird sich regeln. Was für eine andere Philosophie? – Keine andere Philosophie, kein anderes Nachdenken. Ihr habt nachgedacht und nachgedacht. Wir wenden es in diesem Jahr an und sehen die Resultate. Kann Gott unsere Herzen in Ordnung bringen und unseren Weingarten beschneiden? – Er kann. Das hat es noch nie gegeben, dass der Herr nicht in der Lage gewesen wäre, unsere Herzen in Ordnung zu bringen, unseren Weingarten zu beschneiden, und das so schön! Nur er kann unsere Herzen in Ordnung bringen. Es gibt keinen zweiten in der Welt wie Er. Er ist der Eine! Ich möchte jetzt die Herzen und den Verstand derjenigen prüfen, die am fähigsten sind, diese Arbeit zu vollbringen. Wenn ihr den Herrn auf eine alte Weise ruft, wird er euch nie empfangen. Wisst ihr, was Elisa gemacht hat, als er den Mantel von Elias genommen hat? Welche Worte er gesprochen hat? Kann jemand diesen Vers zitieren? Er hat seinen Mantel genommen, sich darauf gesetzt und gesagt: „Im Namen des Gottes von Elias.“ Und ihr, wenn ich euch diesen Mantel gebe, wie sollt ihr diese Worte aussprechen? Was sagt ihr, wenn ihr an den Jordan  kommt?

Antwort: Im Namen des Gottes der Liebe. 

Jetzt geht es um die Frage nach der Schule. Die Welt, die wir die Schule Christi nennen, ist eine Schule, eine große Schule. Und ich möchte, dass in euch dieses Bewusstsein entsteht, dass ihr euch als Schüler dieser Schule bewusst seid. Dann können jene richtigen Beziehungen entstehen. Ihr werdet euch Sorgen machen: „Werden wir sehen können, ob unser Lehrer uns etwas offenbaren wird, und ob wir etwas erreichen können?“, usw. Das sind leere Fragen. Wenn ich euch in die Schule aufnehme, dann darf sich euer Bewusstsein nicht verlieren. Eines Abends werde ich euch mitnehmen, ihr werdet euer Bewusstsein für diese Welt verlieren, und ich werde euch in die astrale Welt bringen. Dort werdet ihr viele Dinge sehen. Von diesem Moment an werdet ihr gleichzeitig in beiden Welten leben. Ihr sagt: „Wir werden sterben.“ Nichts passiert; alles wird erhalten bleiben.

Manchmal streiten sich Mann und Frau; hier können wir euch nicht versöhnen. Wir nehmen euch beide mit ins Jenseits, und wir unterhalten uns mit euch. Danach wird der Mann, nachdem er am Morgen aufgestanden ist, sagen: „Frau, ich habe so einen Traum gehabt, ich vergebe dir.“ Und die Frau sagt: „Ich habe gestern Nacht auch so einen Traum gehabt, und ich vergebe dir.“ Dann ist die Sache erledigt. Ein anderer Fall. Zwei Menschen: der eine hat Schulden und möchte nicht zahlen; er gesteht es nicht zu, doch der andere besteht auf seinem Recht. Sie streiten zehn Jahre lang vor Gericht. Wir nehmen sie ins Jenseits und erzählen ihnen vom Karmagesetz. Sie wachen auf und erzählen einander: „Ich habe geträumt, dass du der Schuldner und ich der Gläubiger bin.“ Der andere: „Ich war auch dabei. Höre, ich möchte nicht, dass du zahlst; ich lasse dir die Schulden nach. Wir wollen das Geld den Armen geben!“ Sie geben das Geld den Armen. Sie reichen sich die Hände, die Frage ist erledigt. Alles geschieht leicht und magisch. 

Nur dann, wenn die Liebe in euch kommt, wird es keine Mühen geben, welche nicht überwunden werden könnten. Wenn ihr alle das Gesetz anwendet, werdet ihr nach einem Jahr wie junge Stiere, wie die Stiere von Baschan (Psalm 22,13) springen.

Jetzt sollt ihr euch, was die Schule angeht, nicht sehr beeilen, noch besonders langsam sein: Ihr sollt euch in die allgemeinen Klassen einschreiben, und das, was in seinen Kräften steht,  soll er machen; es werden euch Aufgaben gestellt werden. Und wenn ihr sie nicht vollständig erledigen könnt, könnt ihr wenigstens zuhören, und ihr werdet davon profitieren. Das ist ein Privileg. Und die fortgeschrittenen Schüler, manche von euch sind fortgeschritten, werden wir nicht anhalten – sie werden vorwärts gehen und eine Vorhut bilden. Sie bilden die Vorhut, sie bringen den Weg in Ordnung und reinigen ihn – nach ihnen kommen die Hauptkräfte, dann die Nachhut. Dort, bei einer Quelle schlagen alle ihre Zelte auf – sie essen und treffen sich alle. Dann gehen sie wieder weiter. Beim Anhalten sind sie alle zusammen, beim Gehen gibt es Gruppen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ja, das ist schön!
Wie viele Menschen gibt es aus jeder Stadt? Jetzt gebe ich für die Freunde, die Schüler, weil sie Schüler auf der Schule sein werden, ein Essen. Es wird für die Schule ziemlich wenig sein. Ich habe zwei Flaschen mit ungefähr zehn Litern sechsjährigem Wein, der vom Musalla heruntergebracht wurde, von den Seen oben, vom schönsten Wein, den die Natur zubereitet hat. Ich weiß nicht, wie viel davon jedem zufallen wird. Und dann geben wir euch noch ein kleines Stück Brot als kleines Frühstück, weil ihr Hörer in der Schule seid. Dann geben die anderen Brüder für euch ein kleines Essen, ein bisschen gekocht und warm. 

Man erzählt von anderen Fragen und Auseinandersetzungen; dankt dafür, dass es zwischen euch Auseinandersetzungen gibt. Ich freue mich. 

Es gibt keine Kraft wie die göttliche Kraft. Nur die göttliche Kraft ist Kraft. Hoch preise meine Seele den Herrn. 

Jetzt gehen wir hinunter und bereiten diesen Empfang vor. Wie gehen hinunter in den Speisesaal. Alle ordnen sich. Und jeder soll seine Schale mitbringen!

Frage: Wie sollen wir die kleinen Kinder ansprechen, und wie sollen sie sich an uns wenden?

Zu ihnen sagt ihr: „Brüderchen, Schwesterchen.“ Und die Kinder sagen zu den Erwachsenen:

lieber großer Bruder (бате) und liebe große Schwester (кака).“

21. August 1922, Montag 9 Uhr, Weliko Tarnowo (Bulgarien) 

     
* Höchster Berg des Rilagebirges

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