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1922_11_12 Musik und Singen - Mittel zum Erreichen des Göttlichen


mariaK

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Musik und Singen - Mittel zum Erreichen des Göttlichen

 

 

Stilles Gebet

 

Nun, lesen wir einige von den Themen (Es wurden einige von den Themen „Der Unterschied zwischen Willen und Eigenwillen“ vorgelesen.) Habt ihr ein anderes Thema? – Nein. Das werden wir für das nächste Mal lassen.

 

Der Meister spielt mit der Geige und acht junge Brüder singen leise das Lied vor:

 

„Duhat Bojii, –„Der Geist Gottes,

Duhat Wechnii, – der ewige Geist,

Duhat Svjatii, – der heilige Geist,

Duhat Blagii, der gütige Geist,

Koj pulni surza ni s Ljubov.“ Wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe,

wer (er)füllt (3)

Wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe, (2)

mit Liebe (3 Mal)

Wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe. (2)

 

 

(Das zweite Mal sangen sie das Lied mit dem Meister ohne Geige. Das dritte Mal sangen sie es wieder mit dem Meister, aber sehr leise.)

 

Jetzt werden wir alle gemeinsam „Duhat Bojii“ singen. (2 Mal)

 

„Duhat Bojii“ ist als Berührungspunkt in der Okkulten Musik ein okkulter Übergang. Ich werde euch jetzt sagen, wo sich die okkulten Berührungspunkte befinden und wo die zeitgenössische Musik in Okkultmusik übergehen wird und warum es im Singen einen Sinn gibt. (Der Meister singt allein.)

 

„Duhat Bojii,

Duhat Wechnii,

Duhat Svjatii,

Duhat Blagii,

Koj pulni surza ni s Ljubov.“

 

Diese Worte sind ein okkulter Übergang, sie sind ein Übergang im okkulten Sinne. Jetzt werdet ihr mit Bewegungen singen und dabei den Willen betätigen. Beim okkulten Singen werdet ihr aufmerksam sein. Ihr werdet jetzt all eure Traditionen verlassen. Ich möchte, dass ihr als Schüler im Singen frei seid. Damit der Wille sich daran beteiligen kann, müsst ihr die Hände bewegen. Die zeitgenössische Oper ist sich dessen bewusst. (Der Meister singt allein und vollzieht Bewegungen).

 

„Duhat Bojii“ (Er erhebt seine Hände langsam und mächtig nach oben.)

„Duhat Vechnii“ (Er senkt die Hände vor seinem Gesicht, vollzieht einen Kreis und setzt sie in eine waagerechte Lage.)

„Duhat Svjati“ (Die Hände werden zum Kreis vor dem Gesicht geformt, nach oben und dann fast senkrecht.)

„Duhat Svjati“ (Dasselbe, nur die Hände bleiben waagerecht.)

„Koj palni“ (Die Hände sind vor der Brust.)

Surza ni s Ljubov (Die Hände werden seitlich weit gestreckt. Von dort vollziehen sie leichte Bewegungen wie beim Fliegen. Sie befinden sich in der waagerechten Lage. Bei „surtsa ni“ werden die Hände nach außen gestreckt.)

 

Das (Er)füllen ist ein Prozess der Erweiterung.

 

„Koj palni“ (Die Hände vor der Brust.)

„Surza ni s Ljubov“ (Die Arme werden nach außen gestreckt, das Herz erweitert sich. Bei den anderen Worten werden Bewegungen des Fliegens vollzogen.)

 

Wenn ein Luftballon mit Gas gefüllt wird, dann beginnt er sich zu erweitern und sich zu erheben. Wenn ihr Bewegungen des Fliegens vollzieht, dann werdet ihr feststellen, dass es in diesen Bewegungen Harmonie gibt. (Der Meister singt allein: „Duhat Bojii… Wer (er)füllt ...“)

 

„Wer“ hat eine zweifache Bedeutung. Es ist zugleich Frage und Antwort. Der Geist Gottes, der (er)füllt – eine Antwort. Und wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe? -- Der Geist Gottes, der ewige Geist und so weiter. Das sind Attribute.

 

Nun, was ist der Unterschied zwischen dem heiligen Menschen und dem hellen/leuchtenden Menschen? Ich kann heilig und hell sagen. Als Schüler müsst ihr genau bestimmte Begriffe haben. Du wirst zum heiligen Menschen gehen und der helle Mensch wird zu dir kommen. Du wirst zu der Wasserquelle gehen. Der heilige Mensch ist eine Quelle, du wirst zu ihm gehen und er (er)füllt; und du wirst dein Herz zur Verfügung stellen. Und der helle Mensch, das ist die angezündete Kerze. Dieses Licht kommt zu dir. Du wirst nicht zu diesem Licht gehen, sondern es wird zu dir kommen. Folglich ist der Prozess zweifach: Du gehst zum Heiligen und der Helle, der kommt zu dir. Gott ist heilig und hell. Als Licht kommt Er zu uns und als Welt gehen wir zu Ihm. Folglich kann der Heilige Geist eure Herzen (er)füllen. Also geht das Herz zum Heiligen Geist. Wenn wir „heller Geist“ sagen, dann verstehen wir unser Geist. Gütig (blag), ewig, die Welt, all das sind Wörter, die verbunden sind. Wer füllt unsere Herzen? - Der Geist Gottes. Diese Übungen werden wir mit Bewegungen singen. Wenn ihr in euer Haus eintretet, werdet ihr mit Bewegungen singen. Ihr werdet euren Willen an die Arbeit einspannen. Viele dieser Übungen werden wir mit Bewegungen singen. Wenn du jetzt bei den Worten „Der Geist Gottes“ (der Meister singt „Der Geist Gottes“ und vollzieht Bewegungen mit den Händen) bei Ihm bist, dann wirst du dieselbe Erweiterung vollziehen. Lasst euch davon nicht stören, ob ihr diese Bewegung richtig vollzogen habt oder nicht. Es gibt ein inneres Gesetz der Bewegungen. Wenn diese Bewegung in Harmonie mit euren Gedanken und Gefühlen ist, dann fühlt ihr euch angenehm. Wenn es Unstimmigkeiten gibt, dann werdet ihr spüren, dass diese Bewegung nicht richtig ist. Das ist das Gesetz der Freiheit. Ihr werdet singen, euch bewegen und Gott mit eurem Verstand, mit eurem Herzen und mit eurem Willen und mit dem ganzen Körper dienen. Alles muss in Bewegung sein. All das muss an der Musik partizipieren. So wird sich unser Körper harmonisieren. Manchmal denkt ihr, dass ihr ohne Musik könnt. Nur die Toten können ohne Musik, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne das Wort und die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Brot, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Wasser, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Gedanken, die Lebenden nie! Manch einer fragt: „Kann es ohne Singen?“ Es kann. Als Paganini gefragt wurde: „Kannst du auf drei Saiten spielen?“, dann antwortete er: „Ich kann.“ „Auf zwei?“ - „Ich kann.“ - „Auf eine?“ - „Ich kann.“ „Kannst du dann ohne Saiten spielen?“ - „Ich kann.“, und dann ist er nicht erschienen. Auf diese Weise werden wir uns durch das Singen harmonisieren. Durch das Singen werden wir jene Kräfte in der Natur anziehen, die sich zu uns harmonisch verhalten. Das ist das Gesetz der Anziehung. In der Tat, jetzt gibt es nichts, was ich euch lehren kann. Der junge Bursche und die junge Frau, sie wissen es. Warum singen die Vögel? Warum singen die männlichen Vögel? Sie haben seit Langem dieses Gesetz erlernt. Die Säugetiere, die Kühe, sie muhen manchmal auch. Es gibt immer ein Gesetz, dem sie unterliegen. Dieses Muhen ist eine andere Art des Gesangs. Das Singen zieht immer an. Singen wir harmonisch, dann werden die Geister der Musik immer von uns angezogen werden. Nachdem sie angezogen wurden, werden sie etwas sehr Schönes bringen – Erneuerung. Gemäß unseres Liedes und gemäß dieser Inspiration werden auch dementsprechend Veränderungen in unserer geistigen Welt geschehen. Nun, als erstes werdet ihr aus dem Herzen singen. Die okkulte Musik lässt solch ein oberflächliches Singen nicht zu. Sie möchte Inhalt, sie möchte Tiefe. Du wirst an erster Stelle mit Gefühl singen und dann wirst du am Gesang feilen. Danach feilen wir. Wir können noch nicht okkulte Lieder singen. Das sind kleine Übungen, ich nenne sie so. Wenn ich sie euch als Lied singen würde, dann werdet ihr alle einschlafen und nicht hier sein. Ihr werdet einschlafen und nachdem ihr geweckt werdet, werdet ihr sagen: „Ich war irgendwo, in einer Welt und in was für einer Welt!“ Das ist jetzt noch kein Lied, das ist eine Übung, deshalb werdet ihr hier sein und nicht einschlafen. Deshalb nenne ich sie Übungen. Ihr sagt: „Können wir nicht ein okkultes Lied singen? – Nein, das könnt ihr nicht! Unter den jetzigen Bedingungen kann kein okkultes Lied gesungen werden. Das sind okkulte Übungen. All unsere Lieder, sogar auch diese, die sonntags bei den Treffen gesungen werden, das sind Übungen. Sie werden Lieder genannt, aber es sind nach meinem Verständnis Übungen. Manche sind den Liedern näher, andere ferner.

 

Jetzt lernen wir die Übung mit Bewegungen! (Wir sangen: „Duhat Bojii“ zwei Mal mit Bewegungen.)

 

Singt jetzt „Blaga duma ...“! (Alle singen mit dem Meister zusammen und am Ende spielt der Meister.) Es gibt etwas, das behindert. (Der Meister singt allein „Blaga duma“, und dann singen alle zusammen.) Jetzt werden zwei Menschen das Lied singen „Blaga duma na ustata, tui e kljuchat kam sartsata“ und alle zusammen werden den Refrain singen.)

 

Jetzt singen wir „Venir, Benir“. (Der Meister spielt – wir alle singen. Danach singen wir: „Izgrjava slunzeto“, „Sladko medeno“) Jetzt mögen die Freunde kommen, diejenigen, die Schüler. (Die acht jungen Brüder kamen zum Tisch.) Singt „das stimmlose Singen“. (Der Meister spielt mit der Geige einen schönen Marsch und die Brüder singen mit der Kehle, ohne ihren Mund zu öffnen.) (Originelles Singen)

 

Das ist eine Übergangslage in der okkulten Musik. Es kann euch etwas komisch erscheinen, aber es war schön, nicht wahr? Wir werden die Übungen erweitern. Wir werden angenehme Dinge in der Musik erschaffen. Merkt euch, dass die Kinder, wenn sie ihre Übungen machen, immer lachen. Wenn die Menschen lachen, dann arbeiten sie. Lachen sie nicht, dann sind sie krank und der Wille beteiligt sich nicht. Der gesunde Mensch ist immer froh. Es ist ein Grundsatz: Wir sollen immer froh sein! Das ist der gesunde Zustand. Stellt fest, dass beim Lesen der Bibel wir überall Menschen sehen, die froh und fröhlich waren. Das Leben ist schön, wenn es fröhlich ist. Und die Zustände des Grams sind immer negativ, sie sind nicht biblisch, sie sind außerhalb der Bibel. Die positive Lehre, die okkulte Lehre drückt sich in Freude aus, das andere ist nur ein Schatten. Folglich in Gram, in Leiden und in Mühen – wir müssen uns immer freuen. Ich werde eine kleine Bemerkung machen, ich mache diese Bemerkung jedoch zu euch. Das ist das Gesetz. Wenn ihr einen Kranken zu einem Berg bringt, was geschieht dann mit ihm? - Er wird gesund. Denkt ihr, dass dieser, der Kranke, mit seinen Krücken laufen wird, wenn ihr ihn auf die Bergspitze bringt? Nein, er wird sie wegwerfen. Er wird die reine Luft atmen. Nun möchte ich euch auf diese Bergspitze bringen. Ihr werdet all eure Krücken wegwerfen. Wir benötigen keine Krücken! Ohne Krücken! Oben ist es weit, es gibt eine große Weite. Hier liegt der Sinn. Manche sagen, dass die Erde ein Jammertal sei, der Schatten der Erde. Dem ist nicht so. Für den Menschen, der die göttlichen Gesetze nicht kennt, für den ist die Erde ein Jammertal des Todes, ein Schatten des Todes. Aber für denjenigen, der die Gesetze versteht, für den ist die Erde ein Ort der Freude und der Wonne. Ich möchte euch von all euren Vorurteilen, die ihr habt, befreien. Denn einer der größten Irrtümer, den euch die schwarze Loge suggeriert, ist, dass ihr nicht singen und euch nicht freuen dürft. „Es bedarf des Singens nicht, du wirst schweigen.“ Das ist das eine. Dann sagen sie: „Du wirst nicht viel essen.“ „Du wirst nicht beten, du benötigst kein Gebet.“ Ohne Singen, ohne Essen, ohne Gebet! Na, was ist dann der Sinn des Lebens, wenn du das Essen, das Singen und das Gebet abziehst?“ Was bleibt dann übrig? Das ist das Fundament des Lebens! Zu essen, das ist die erste Kunst, mit dem der Mensch beginnt. Nun sagt Christus: „Wer mich isst, der hat Leben in sich.“ Das Essen im okkulten Sinne, das ist eine große Wissenschaft. Durch das Essen werden wir eine Gemeinschaft mit dieser Wissenschaft, mit uns selbst und mit Gott bilden. Diese Wissenschaft wurde heute weggeworfen.

 

Wir werden uns bemühen, all diese göttlichen okkulten Gesetze in uns zu bringen, damit wir fröhlich werden – gemäß dem Göttlichen fröhlich zu werden. Das wird nicht sofort geschehen. Denkt nicht, dass das eine leichte Arbeit sei, dass der Mensch fröhlich werde. Es gibt Übergangszustände. Die große Freude zieht den großen Gram nach sich. Wir werden mit dem Kleinen beginnen und allmählich wird diese Freude größer werden, bis sich in euch der Wille entwickelt, damit ihr diese Freude beherrschen könnt und damit diese Freude immer in eurer Seele bleibt. Nun ist unsere Freude von etwas Materiellem bedingt. Der Gegenstand unserer Freude ist immer etwas Materielles. Wenn der Gegenstand unserer Freude zerstört wird, dann wird unsere ganze Freude auch zerstört. Der Gegenstand darf nicht materiell sein. Weil die Liebe die Substanz der göttlichen Welt ist, so sind alle Dinge in der Göttlichen Welt aus Liebe gemacht worden, dort ist sie Substanz. Dasjenige, was für uns auf der Erde das Erhabenste ist, das bildet das Feld, der Boden, auf dem alle Lebewesen aus der göttlichen Welt leben. Folglich ist die Liebe über uns und dort schreiten die göttlichen Wesen auf der Liebe. Und ich sage: Die Füße dieser Wesen denken mehr als eure Köpfe. Die Beine derjenigen, die auf der Liebe laufen, denken mehr, als unsere berühmtesten Philosophen hier auf der Erde. Wir müssen uns all diesen Dingen aus Liebe bewusst werden. Substanz muss es geben. Dann werden wir Dinge und Gegenstände haben, die nicht zerstört werden können. Die Liebe wird der Grund sein, ein ewiges Prinzip und dann werden wir nicht trauern, sondern immer fröhlich sein. Deshalb erforschen wir die Liebe als eine große Realität und nicht als etwas Abstraktes. Sie ist eine große Realität, wir erstreben sie, in ihr gibt es Musik. Unsere Instrumente werden wir aus Liebe machen. Mit ihr werden wir singen und spielen. Wenn ihr in die göttliche Welt eintretet, dort werdet ihr die erhabeneren Dinge verstehen, dort werdet ihr sie als Schüler erlernen. Deshalb nehmen wir das Singen und die Musik nur als Hilfsmittel zum Erreichen dieses göttlichen Ziels.

 

Stilles Gebet.

 

 

Siebter Vortrag der Allgemeinen Okkultklasse, zweiter Jahrgang, 12. November 1922, Sonntag, Sofia.

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