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1943_08_15 Das Wesentliche im Leben


Hristo

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Das Wesentliche im Leben

   

        Feiertagsrede des Meisters Beinsa Duno,

        gehalten am 15. August 1943 in Sofia,

                      10.00 Uhr - Izgrev  

                                                                       

Das Leben hat eine reale Seite, die man als Grundlage nehmen muss. Die ewigen Wünsche beziehen sich auf das reale Leben, und die vorübergehenden - auf das nicht reale. Zum Beispiel: Einer der vorübergehenden Wünsche des Menschen ist es König zu werden, um anderen Befehle zu erteilen. Das wünschen sich nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere. Das ist die Ursache, warum auch Tiere dem stärksten Tier unter ihnen gehorchen wie einem König. Der stärkste Elefant ist König der Elefanten; der stärkste Löwe - König der Löwen, der stärkste Adler - König der Adler; der weiseste Mensch - König der Menschen. Viele wollen Könige sein, können es aber nicht. Im Allgemeinen zeichnet sich der Mensch durch viele Wünsche aus. Viele Wünsche zu haben ist nicht schlecht; das Schlechte liegt in der Unwissenheit wie diese Wünsche zu realisieren sind. Jemand will gut sein und da er nicht weiß, wie er das Gute offenbaren soll, stellt er sich selbst nicht richtig dar. Der Mensch an sich ist gut. Gott hat das Gute von Anfang an in ihm angelegt; es bleibt ihm nichts anderes übrig als sich so zu offenbaren, wie er geboren wurde. Bevor du erkennst, was in dir angelegt ist, musst du deinen Organismus mit den inneren und äußeren Organen erforschen.

 

Der Mensch hat Augen, Ohren, eine Nase, Arme, Beine, einen Magen, eine Brust, aber er erforscht sie nicht und kennt ihre äußere und innere Funktion nicht, und hat demzufolge kein richtiges Verhältnis zu ihnen. Jemand sagt: “Ich muss mich von meinem Magen befreien”. Warum will er sich von seinem Magen befreien? Weil er den Begriff “Wampe” mit “Magen” vermischt. Die Wampe ist der Ort der niederen Wünsche, der Magen aber beschäftigt sich mit gehobener Arbeit. Wenn der Mensch seine niederen Wünsche befriedigt, lebt er in Widersprüchen, von denen er sich schwer befreit. Die Widersprüche und negativen Begebenheiten sind auf Saturn zurückzuführen. Wer sich unter dem Einfluss von Saturn befindet, sagt, dass er nicht an Gott glaubt - er glaubt an nichts. Er redet so, weil er sich selbst nicht kennt. Er glaubt zwar, aber sein Glaube ist eher ein Aberglaube. Wenn er vom Verkauf von Lotterielosen hört, beeilt er sich sofort um mindestens ein Los zu kaufen, um etwas zu gewinnen. Also glaubt er an die Möglichkeiten der Lotterie, aber an Gott glaubt er nicht. Der Glauben birgt in sich alle Möglichkeiten des Lebens. Jemand sagt, dass er an Gott glaubt, aber beschwert sich, dass er dies oder jenes nicht hat. Das ist kein echter Glaube, sondern Gläubigkeit. Warum leidet der Mensch? Weil er sich absichern will. Jemand sichert sich für hundert Jahre ab, ohne zu wissen, ob er so viele Jahre leben wird. Sich abzusichern bedeutet, eine unerträgliche Last auf seinem Rücken zu tragen. Die Natur sichert die Lebewesen nur für einen Tag ab - von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Was hat es für einen Sinn, einen Haufen von Geldscheinen zu horten, die in jedem Moment ihren Wert verlieren können? Verlasst euch auf das wahre Wissen, das seinen Wert nie verliert. Mit diesem Wissen findet ihr versteckten Reichtum in der Erde. Wer über das wahre Wissen verfügt kann aus einem Dekar¹ Erde den Reichtum von 20 Dekar ernten. Wenn er auf seinem Acker Weizen aussät, dann wird er große Kornähren ernten, von denen hundert Gramm ausreichen, um den Hunger eines Hungrigen zu stillen oder einen hoffnungslos Kranken zu heilen. Dieser Weizen ist mit Liebe bearbeitet worden. Wo Liebe ist, da sind auch Fülle und Freude. Der Weizen der heutigen Menschen ist klein und schwach, weil sie nicht in Liebe leben. Sie kritisieren, beleidigen und quälen sich ständig gegenseitig und letztendlich beschwert sich jeder, dass das Leben schlecht ist. Das Leben ist nicht schlecht, sondern die Menschen sind äußerst materiell geworden - sie verlassen sich mehr auf die Materie. Es ist nicht schlecht an die Materie zu glauben, aber gleichzeitig muss der Mensch auch an das Leben als das Wesen Gottes glauben.

 

Oft sagen religiöse Menschen, um ihre Frömmigkeit zu betonen, dass sie kein Geld brauchen. Was brauchen sie? Sie brauchen Leben. Jedem Menschen ist ein Leben gegeben, aber nur wenige nutzen es richtig. In dieser Hinsicht ähneln die Menschen jenem bulgarischen Anwalt, der von Tarnovo nach Sevlievo fuhr und unterwegs von Räubern überfallen wurde. Sie haben ihn ausgeraubt, ihm sein Geld und seine zwei Revolver, die er mittrug, genommen. Der Anführer der Räuber fragte ihn: ”Warum trägst du zwei Revolver mit dir herum?” “Für den Fall der Fälle.” Gibt es einen schlechteren Fall als diesen? Er trug zwei Revolver mit sich, konnte sie aber nicht benutzen. Viele Menschen haben Geld, ohne es nutzen zu können. Einige Menschen haben Wissen, Kraft und Leben, können sie aber nicht gut anwenden. Andere haben eine gute Stimme zum Singen, aber wenn die Zeit kommt sie zu benutzen, können sie nicht - sie haben sich erkältet, wodurch sie heiser geworden sind. Ihr werdet sagen, dass dies von der fehlenden Kultur zwischen den Menschen kommt. So redet man nicht. Das sind Fragen, die bis jetzt keine Rasse beantworten konnte. Auch die weiße Rasse wird sie nicht beantworten. Was hat die weiße Farbe für eine Bedeutung? Befreiung von der Dunkelheit im Leben, von der dichten Materie. Was hat die schwarze Farbe für eine Bedeutung? Leben in der dichten Materie. In der fernen Vergangenheit wollten die schwarzen Menschen Herren der Welt werden und fielen aus diesem Grund so tief nach unten, dass sie sich bis heute immer noch nicht erheben können. Solange der Mensch sich in der Dunkelheit befindet, kann er nichts machen. Die künftige Rasse wird die Ideale der ganzen Menschheit realisieren. Sie ist eine helle Rasse. Die Menschen der künftigen Rasse werden zwei Gesichter haben und in alle Richtungen sehen können. Sie werden von weitem voraussehen, wer etwas Böses beabsichtigt und werden ihm einen Brief schreiben um ihn zu warnen. Sie wissen, dass keiner seinem Bruder gegenüber gewalttätig werden darf, dass keiner Böses denken und in die Tat umsetzen darf.

 

Die gegenwärtigen Menschen sind in ihren Auffassungen begrenzt, deshalb sagt der Vater zum Sohn: “Du musst mir dankbar sein! Ich habe dich ernährt, ich habe dich gerettet...” usw. Niemand hat jemand anderen ernährt. Die Sonne hat gearbeitet und arbeitet weiter an den Lebewesen und Gott hilft ihnen zu wachsen, und unterhält ihr Leben. Trotzdem tritt der Mensch selbstbewusst auf und meint, er hätte jemanden ernährt oder erhoben. Wenn du unter “ich” den Gott in dir verstehst, dann hast du Recht. Aber wenn du denkst, dass du - der Mensch - alles gemacht hast, dann bist du auf dem Holzweg. Was du auch tust - tue es im Namen Gottes. Erkenne an, dass Gott in dir das Gute tut. Er hilft und erhebt die Menschen. Er gewährt den Kredit und du unterschreibst nur die Tratte als Garant. Gibst du jemandem Geld, dann gib es mit Vertrauen. Was er damit macht ist seine Sache. Denke daran, dass bevor sich dieser Mensch dir gegenüber verschuldet, er sich gegenüber Gott verschuldet hat. Vertraue deinem Nächsten und habe keine Angst. Und er wird dir das Vertrauen erwidern. Was sehen wir heute? Die Menschen sind voneinander unzufrieden und verfolgen stets, wem wie viel gegeben wurde. Einer freut sich, dass er viel bekommen hat, der andere beschwert sich, dass er wenig bekommen hat. Dem einen wurde aus zwei Gründen mehr gegeben: entweder weil er das Gegebene vernünftig benutzen kann, oder man prüft ihn, wie er mit dem Reichtum zurechtkommt. Dem anderen wird wenig gegeben damit er arbeitet, um seine Gaben und Fähigkeiten anzuwenden. Wenn ihm großer Reichtum bekäme, würde er die Schule verlassen und aufhören, sich zu entwickeln. Jemand beschwert sich, dass er außer einer Geige nichts weiter von seinem Vater bekommen hat. Freue dich über deine Geige! Stimme sie gut und fange an zu spielen, die Menschen zu erfreuen, sie singen und tanzen zu lassen. “Ich will kein Geiger werden.” Meiner Meinung nach ist es vorzuziehen, zu spielen und zu singen, sein Brot mit der Geige zu verdienen, als zu warten, dass einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.

 

Was macht die Natur? Auch sie singt und spielt, und lässt die Menschen, Tiere und Pflanzen springen und tanzen. Es genügt ein Windstoß um die Menschen, Tiere und Pflanzen tanzen zu lassen. Die Bäume beugen sich, die Äste singen und spielen ihr Lied. Wenn der Wind die Bäume nicht schütteln würde, die Pflanzen nicht nach unten drücken und aufrichten würde, würden sie sich nicht entwickeln. Das zeigt, dass die Natur Vernunft besitzt. Dank dieser Vernunft ist nichts willkürlich. Viele fürchten die Bomben und laufen weg, verstecken sich, um nicht von ihnen überrascht zu werden. Um sich vor den Bomben zu schützen beginnen sie zu beten. Sie suchen Gott in den schlimmen Momenten ihres Lebens. Und das ist gut so. Sonst würden sie nie an ihn denken. Von einer Bombe überrascht zu werden ist wirklich furchtbar. Auch in der Natur gibt es Bomben, aber die Ergebnisse sind gut. Schnee und Regen fallen in Form von kleinen Bomben, trotzdem erwarten sie alle Lebewesen mit Freude. Sie bringen ihren Segen. Sogar der Hagel, der einige Schäden verursacht, bringt seinen Segen. Wenn es hagelt erfüllt sich die Luft mit Ozon. Nutzt die Güter, die die vernünftige Natur auf die Erde sendet. In jeder Sache steckt etwas Gutes. Sogar im Bösen steckt etwas Gutes. Das sieht nur der vernünftige Mensch, der die Dinge unterscheiden kann.

 

Die gegenwärtigen Menschen neigen dazu, mehr das Böse und das Schlechte in der Welt zu sehen, als das Gute. – Warum? Weil sie nicht wissen, wie man sich schützt. Sie sind von unsichtbaren Wesen umgeben, die sie nicht lieben und ständig daran denken, wie sie ihnen Schaden und Unheil zufügen können. In diesem Zusammenhang ist auch der Tod als einer der unsichtbaren Feinde des Menschen anzusehen. Er beraubt den Menschen wie ein Räuber und bringt ihn ins Jenseits. Wenn ihr Gott nicht liebt, dann werdet ihr ausgeraubt und aufgefressen. Es steht aber in der Bibel: “Du lässt deinen Gleichgesinnten nicht dahinsiechen.” Also lässt Gott die Menschenseele nicht sterben.

 

Heute wird von allen verlangt an sich zu arbeiten, mehr Licht, Wärme und Kraft zu erwerben. Das erlangt man durch bewusste innere Arbeit. Ihr werdet arbeiten, bis ihr die Fähigkeit erlangt, Böses in Gutes zu verwandeln. Nur so werdet ihr begreifen, dass das Böse als Vergeltung über denjenigen kommt, der nicht liebt. Das Gute kommt als Vergeltung über denjenigen, der liebt. Wer liebt ist bereit zu arbeiten, zu lernen, Wissen zu erwerben. Auf diese Weise werdet ihr Gottes Ordnung kennenlernen. Folgt dem Weg der Liebe, die es dem Menschen ermöglicht, Gott, den Nächsten und sich selbst kennenzulernen. Wer dem Weg der Liebe folgt, der kann seine Fehler wiedergutmachen und sein Leben verbessern.

 

Es steht im Buch Genesis: “Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.” ² /Genesis 1:1/ Gott schuf Himmel und Erde, aber die Erde braucht den Himmel. Gott und die vernünftige Welt gestalten bis heute noch die Erde. Und der Mensch - bewusst oder unbewusst - nimmt über die Haare auf seinem Kopf, wie durch Antennen, Gedanken von den oberen Welten wahr und vervollkommnet sich weiter. Ihr werdet sagen, dass dies euch nicht interessiert, dass es nur die gelehrten Menschen betrifft. Auch ihr wart Gelehrte. Wenn Ihr die Geschichte eurer Vergangenheit verfolgt werdet ihr sehen, wie viele Bände wissenschaftlicher und philosophischer Bücher ihr geschrieben, wie viele Gesetze ihr geschaffen, welche Ordnung und Gesetze ihr in die Welt gebracht habt. Wenn jemand es gewagt hat, euren Willen nicht zu erfüllen, hat er sofort seine Strafe bekommen. Jetzt seid ihr inkognito auf die Erde gekommen, damit euch eure Feinde nicht erkennen. Ihr habt das Kleid der Demut angezogen und seid als Schüler gekommen - um zu lernen, das neue Wissen wahrzunehmen und eure Fehler wiedergutzumachen. Also, wenn ihr euch begegnet, fragt euch nicht gegenseitig woher ihr kommt und was ihr mitbringt, sondern seht, was ihr benötigt. Wenn einer von euch Hunger hat, muss der andere ihm etwas zu essen geben. Nachdem er satt ist, wird er sich besser fühlen, sich öffnen und anfangen, seine Geschichte zu erzählen, wodurch ihr Neues lernt.

 

Viele kommen zu mir und fragen: “Woher kommst du?” “Daher, wo auch du herkommst.” “Ich weiß nichts über mich, ich erinnere mich an nichts.” “Gehe in das Archiv deines Lebens, wo deine ganze Geschichte geschrieben steht und lies. Ich kenne deine Geschichte. Sie datiert aus der Zeit, als der erste Mensch geschaffen wurde. Damals warst du im Paradies, bei guten Bedingungen, aber eines Tages kam ein Adept in der Form einer Schlange in den Garten Eden und führte dich in Versuchung. Bis heute noch trägst du die Folgen dieser Versuchung. Die Schlange ist zu Schaden gekommen, aber auch die Menschen, geboren von Adam und Eva, haben sich von dieser Schlange noch nicht befreit. Der Tag wird kommen, an dem sie das Gesetz der Liebe freiwillig annehmen und sich ihm unterwerfen werden. Wer in der Liebe lebt ist frei.”

 

Die gegenwärtigen Menschen verstehen die Liebe falsch. Sie verwechseln ihre Gefühle und Leidenschaften mit der Liebe. Sie verlieben sich, heiraten und denken, dass dies Liebe sei. Der Bursche liebt ein Mädchen und um ihre Aufmerksamkeit zu erwecken kniet er vor ihr nieder, nennt sie Göttin, nennt sie seine Erlöserin. Er ist bereit sich für sie zu opfern. Das Mädchen betrachtet ihn und denkt sich: “Du wirst schon sehen was für eine Gottheit ich bin! Lass uns heiraten, dann werden wir uns kennenlernen.” Der Bursche kniet zwar, aber auch er denkt, dass dies vorübergehend sei. Es wird der Tag kommen, an dem sie vor ihm niederknien wird. Dann wird er ihr zeigen, wer er ist. Der Bursche und das Mädchen sehen sich in die Augen, aber ihr Blick ist, ohne das Licht Gottes, getrübt. Das Mädchen darf den Burschen nicht vor sich niederknien lassen, auch der Bursche darf das Mädchen nicht vor sich niederknien lassen. Warum gehen sie nicht zu einer reinen Gebirgsquelle um dort niederzuknien? Warum richten sie ihren Blick nicht auf Gott und verlassen sich nicht auf Ihn? Ihr werdet sagen, indem sie niederknien äußern das Mädchen und der Bursche ihre Demut. Das stimmt nicht. Ein demütiger Mensch ist nicht schwach. Vor ihm hat sogar der Tod Angst. Der Demütige ist ein freier Mensch. Er ist von Freunden umgeben, denen er seine Gedanken, Gefühle und Taten mitteilt. Er teilt Ihnen die Bestrebungen seiner Seele und seines Geistes mit. Welche besseren Freunde kann der Mensch haben als seinen Verstand, sein Herz, seine Seele und seinen Geist? Wer diese vier Freunde hat ist reich. Um ihn werden sich jeden Tag mehr und mehr Menschen sammeln, die ihm helfen werden. Freundschaft unterhält man mit Ehrlichkeit und Vernunft. Wenn du nicht ehrlich und vernünftig bist werden dich deine Freunde verlassen. Egal ob du ein Lehrer, Pfarrer oder Händler bist - du musst ehrlich sein. Die Menschheit braucht heute ehrliche, gute, starke und gerechte Menschen.

 

Eine arme Frau erkrankte und bat einen Arzt um Rat. Der Arzt empfahl ihr drei Löffel Olivenöl pro Tag einzunehmen. Aber sie hatte kein Geld, um den Rat des Arztes zu befolgen. Sie dachte nach - was tun, womit das Olivenöl ersetzen? Plötzlich fiel ihr ein das Olivenöl gegen Schweineschmalz einzutauschen. Da sie genug Schweineschmalz hatte, schmolz sie dieses und ließ es durch ein hölzernes Rohr laufen. Also nahm sie anstatt Olivenöl Schweineschmalz zu sich, aber in dem Glauben, dass sie gesund werden würde. Und wirklich, sie wurde bald gesund. Überall erzählte sie, wie sie das Olivenöl mit Schweineschmalz ersetzt habe und dadurch gesund wurde. Eigentlich ist das Schweineschmalz nicht zu empfehlen. Das Schwein ist ein Symbol von höchstem Individualismus. Sollte nur eine Schweinezelle in den menschlichen Körper gelangen, müssen vier bis fünf andere Zellen sie umrunden und dafür sorgen, dass sie keinen Schaden anrichtet. Die Schweinezellen richten mehr Schaden an, als sie eine nützliche Arbeit verrichten. Da Moses das wusste, verbot er den Juden, Schweinfleisch zu essen. Wenn sie das Gesetz Moses angewandt hätten, wären die Juden in einer besseren Lage als heute. Aber sie wandten nur jene Gesetze an, die in ihrem Interesse waren. Die Nachfolger von Moses verstanden viele Sachen wortwörtlich und begegneten deswegen großen Widersprüchen und Missverständnissen. Als sie auf das Gesetz der Opferdarbietung stießen, begannen die Juden Lämmer, Schafe und Hühner zu schlachten um diese zu opfern und um Gottes Gnade zu erhalten. Gott aber antwortete ihnen durch die Propheten. Wer hat euch berechtigt das Leben von den anderen Wesen zu opfern? Heute wird von allen ein reiner Verstand verlangt, Opfern geschieht im menschlichen Verstand und im menschlichen Herzen, damit der Mensch erkennt, wer er ist.

 

Egal was den gegenwärtigen Menschen gesagt wird, die meisten von Ihnen verschließen ihre Augen und Ohren, sie wollen nicht sehen und nicht hören. Aber wenn ihr zu ihnen über Gold und Reichtum redet, sperren sie ihre Augen und Ohren auf. Alle Menschen suchen Gold, alle wollen reich sein. Gold könnt ihr leicht finden. In der Natur gibt es Gold an vielen Stellen. Es genügt euren Geruchssinn zu entwickeln, um es zu finden. Es duftet wie Nelken; richtet eure Nase darauf aus und ihr werdet es finden. Allerdings, genauso wie Blumen nur im Ausnahmefall gepflückt werden dürfen, als Arznei, so darf auch das Gold der Erde nur im Ausnahmefall ausgegraben werden. Dem Menschen ist es nicht erlaubt Blumen zum Vergnügen zu pflücken. Wenn er sie zum Vergnügen pflückt, muss er ihnen das Leben zurückgeben.

 

Junge Mädchen und Frauen schmücken sich mit Blumen, aber sie wissen nicht, dass sie ihnen eines Tages das Leben zurückgeben müssen. So verlangen es die Regeln in der Natur und die Menschen müssen sie einhalten. Da sie die Naturgesetze nicht kennen, pflücken die Menschen Blumen, behandeln sie sorglos und sagen: Das sind nur Blumen, sie haben keine Empfindungen, kein Bewusstsein. Das stimmt nicht. Ein Hellseher sieht hinter jeder Blume ein vernünftiges Wesen. So sorgen sichtbare und unsichtbare Wesen für den Menschen. Der Mensch ist ein vernünftiges Wesen, hat aber trotzdem Ängste. Ein Flugzeug fliegt über seinen Kopf und er beginnt zu zittern, weil das Flugzeug eine Bombe von oben werfen könnte. Wenn das Flugzeug vorbeifliegt und nichts abwirft, sagt sich der Mensch: Diesmal habe ich mich gerettet, aber es wird ein nächstes Mal geben. Der Glaube des Menschen ist schwach. Sowie der religiöse als auch der weltliche Mensch drohen den Piloten, sie wollen sich an ihnen rächen. Warum wünschen sie sich nicht, dass die Piloten einschlafen und zurückkehren, warum müssen sie sie unbedingt töten? Morden ist verboten. Der Mensch verfügt über viele Methoden. Warum verwendet er nicht eine Methode, die ihn und seinen Feind erhebt?

 

Als das Heer von einem der israelischen Könige vom Feind so bedrängt wurde, dass alle ums Leben hätten kommen müssen, erschien der Prophet Elija beim König und sagte ihm: “Mein Herr, kommt und seht, wie das feindliche Heer zerschlagen wird.” Der König antwortete: ”Der Feind ist zahlreicher als wir”. “Kommt mit mir und seht, wie viele mit uns sind”, antwortete der Prophet. Er führte ihn in den Wald und öffnete ihm die Augen um sehend zu werden. Der König wunderte sich über das zahlreiche Heer, was im Wald versteckt war. Danach blendete Elija das feindliche Heer. Der König fragte ihn: “Soll ich sie alle töten?” “Du tötest keinen; lass sie fesseln und sende sie zu ihrem Herrn.”

 

Folglich, wenn ihr Macht bekommt, missbraucht sie nicht. Wünscht dem Menschen kein größeres Übel, als das, was ihn schon befallen hat. Wünscht keinem Böses. Wenn du deinem Nächsten Böses wünschst, wird auch dir das Gleiche passieren. Dann wirst du begreifen, was es bedeutet, dem Menschen Schlechtes zu wünschen. Wenn du gut leben willst wünsche jedem Menschen das, was du dir wünschst. Wenn du das tust, öffnet sich vor dir eine weite, unbegrenzte Welt. Heute fragen sich alle, wer siegen wird. Ich sage: Der Starke, der Kluge und der Gute wird siegen. Wenn es nicht so geschieht, ist der Sieg vorübergehend. Das Neue kommt mit all seiner Kraft in die Welt und wird sich durchsetzen.

 

Die gegenwärtigen Menschen fürchten das Neue, da es die Grundlagen ihres Lebens erschüttern könnte. Fürchtet nicht das Neue. Es verursacht keine Katastrophen, da es das Alte allmählich verdrängt. Behaltet das Alte bei, aber weist das Neue nicht ab. Singt eure alten Lieder, nehmt aber auch die neuen an. Jedes Lied ist an seinem Platz. “Wer singt, denkt nichts Böses” sagt das bulgarische Sprichwort. Singe, sei fröhlich und wolle niemandem etwas Böses. “Wie soll ich singen?” Singe solo, wie ein Held oder Heldin auf der Bühne; singe auch im Chor. Wichtig ist, dass du singst, dass du das Gute in dir offenbarst. Ehrlich, gut und gerecht musst du sein, wenn du schön singen willst. Wenn du singst lernst du zu beten. Das Gebet steht in Beziehung zur Musik.

 

Manche religiösen Menschen glauben, dass, wenn sie zu Gott beten, sich für sie alles zum Guten wendet. Was sie sich wünschen, das wird auch passieren. Das stimmt, aber nur unter der Bedingung, dass ihr den Willen Gottes tut. Wer im Einklang mit Gott ist und seinen Willen tut, erhält eine Antwort auf sein Gebet. Wer nicht im Einklang mit Gott ist, bekommt keine Antwort auf sein Gebet. Wer den Willen Gottes befolgt, passt sich immer dem an, was Gott vorgesehen hat. Er kann sagen, dass sein Gebet erhört wurde. Aber wer den Willen Gottes nicht befolgt, wird sich wundern, warum er keine Antwort auf sein Gebet bekommt. Zum Beispiel erfreuen sich die Bulgaren dieses Jahr an einer großen Fruchtbarkeit. Sie ist das Ergebnis von einer kleinen guten Tat, die sie in der Vergangenheit getan haben. Was für eine gute Tat das ist, bleibt ein Geheimnis. Eines Tages werden sie selbst verstehen, welche diese gute Tat war, wofür sie Gott heute großzügig belohnt. Also, für die kleine gute Tat belohnt Gott großzügig. Ihr werdet sagen, für eine große gute Tat bekommt ihr eine noch größere Belohnung. Das stimmt nicht. Gott belohnt den Menschen für die kleinen guten Taten, die er vollbringt; für die großen guten Taten lässt er andere ihm danken. Natürlich ist das so. Alle sehen die großen guten Taten; alle sprechen darüber und danken. Gott belohnt für die kleinen guten Taten, die kaum sichtbar sind.

 

Ein reicher Amerikaner wurde durch seine großen guten Taten sehr berühmt. Er baute eine Kirche, ein Waisenhaus, eine Schule, wofür er Tausende Dollar opferte. Alle Zeitungen schrieben über ihn, lobten ihn und dankten. Das Ende seines Lebens kam und er zog ins Jenseits ein. Als er sich unter seinen Verwandten sah, wollte er nicht bei ihnen bleiben, sondern begab sich gleich zur Pforte vom Paradies und klopfte an. Der Heilige Petrus kam ihm entgegen und fragte: “Was willst du?” “Ich will ins Paradies, unter die Gerechten.” “Welche guten Taten hast du auf der Erde getan um das Recht zu haben hier zu leben?” “Ich habe eine große Kirche gebaut, ein Waisenhaus, eine Schule, ein Krankenhaus.” “Was hast du dafür bekommen?” “Die Dankbarkeit und das Lob der Menschen. Alle Zeitungen schrieben über mich, über die großen guten Taten, die ich vollbracht habe.” “Also wurdest du für diese guten Taten bezahlt. Erinnere dich an eine Wohltat, von der keiner weiß und für welche du nicht bezahlt wurdest. Der Amerikaner kratzte sich am Kopf und fing an angestrengt nachzudenken, um mindestens eine Wohltat zu finden, über die keiner geschrieben hatte. Endlich erinnerte er sich daran, dass ihn eines Tages auf der Straße eine arme unglückliche Witwe anhielt, die ihn bat, ihr zu helfen. Da er es eilig hatte, beachtete er sie nicht, aber sie folgte ihm und bat ihn beharrlich um Hilfe. Um sie loszuwerden warf er ihr einen Dollar zu und ging weiter. Der Heilige Petrus sagte: “Diese Wohltat verdient eine Anhörung. Gehen wir zu Gott, er wird sich äußern, welche Belohnung du verdient hast.” Gott hörte sich den heiligen Petrus aufmerksam an und sagte: “Gebt ihm zwei Dollar und schickt ihn zurück auf die Erde.” Erst jetzt sah der Amerikaner seinen Fehler ein. Er hätte sich nicht über die arme Witwe empören sollen, sondern hätte anhalten sollen, ihr aufmerksam zuhören und sie zu sich nach Hause einladen müssen. Dort hätte er ihr etwas zu Essen und Kleidung geben sollen, um damit ihre Lage zu verbessern.

 

Christus sagte: “Ich war krank und ihr habt mir nicht geholfen. Ich hatte Durst und ihr habt meinen Durst nicht gestillt. Ich war im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht.” (Matth. 25:43; frei übersetzt). Ein Mensch ist krank, er braucht die Hilfe seines Nächsten, aber dieser sagt: “Ich habe keine Zeit mich mit kranken Menschen zu beschäftigen. Ich habe große Aufgaben auf mich genommen, die meine ganze Zeit in Anspruch nehmen.” Sich mit großen Aufgaben zu beschäftigen bedeutet, vorzeitig alt zu werden. Das hohe Alter ist der Winter des Lebens. In dieser Zeit sind die Bäume mit Schnee bedeckt, ohne Blätter und Früchte. Die vernünftigen und guten Menschen begrüßen den Winter mit Freude. Deshalb sagen wir, dass der Winter und schlechtes Wetter für die schlechten Menschen existieren, und das Frühjahr und gutes Wetter für die guten Menschen. Die schlechten Menschen leben am Nordpol, die guten Menschen aber am Äquator und in der gemäßigten Zone. Welcher Mensch gut und welcher schlecht ist, erkennt man an den Energien, die an verschiedenen Stellen des Organismus austreten. Es reicht bei einem Menschen die Hände, die Nase, die Ohren und die Wangenknochen zu berühren, um zu erkennen, inwieweit dieser gut und gesund ist. Wenn du sein Gesicht auf beiden Seiten der Wangenknochen betrachtest, wirst du verstehen, in welchem Zustand sich sein Magen befindet.  Wenn sein Gesicht unter den Wangenknochen eingefallen ist, ist sein Magen schwach. Wenn sein Gesicht nicht eingefallen ist, ist sein Magen gesund, stark und arbeitet gut. Über so einen Menschen sagt man, dass sein Gesicht wie ein kleiner Mond ist. Dieser Mensch ist gesund. Ist es besser, wenn er spröde Haut hat, hohlwangig und gelb im Gesicht ist? Man sagt über jemanden, er sei gelb und hohlwangig wie ein Heiliger. Das ist nicht richtig. Der Heilige ist nicht hohlwangig und gelb. Sein Gesicht hat eine besondere Farbe, besondere Züge. Er ist Maler und Bildhauer, er malt selbst seine Gesichtszüge, er meißelt selbst seine Figur.

 

Ihr werdet sagen, dass das Leben eines Heiligen für den einfachen Menschen nicht erreichbar ist. Soll das heißen, ein reines und heiliges Leben zu führen ist nicht erreichbar, aber ein ganzes Leben einer Frau oder einem Mann zu widmen ist möglich? Warum widmen die junge Frau und der junge Mann ihr Leben nicht einer höheren Idee? Warum nicht Gott dienen? Heiraten ist eine gute Sache. Noch besser ist es, wenn sich die Menschen lieben. Aber wenn die junge Frau heiraten will muss sie Gott fragen, ob ihm ihr Auserwählter gefällt. Wenn Gott ihn nicht mag darf sie ihn nicht heiraten. Gott kann auch den zweiten, auch den dritten Auserwählten nicht mögen, sie muss warten. Gott kann erst den zwölften in der Reihe mögen, sie muss sich gedulden und warten. Wenn sie sich beeilt wird sie auf unerwartete Leiden stoßen. Jede Sache muss in der dafür vorhergesehenen Zeit geschehen. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, muss in der dafür vorhergesehenen Zeit wahrgenommen und angewendet werden. Oft bereiten sich die Menschen auf Begebenheiten vor, die in weiter Ferne liegen und denken nicht an die nahe Zukunft.

 

Vor Jahren kam eine junge Frau zu mir, die wollte, dass ich sie empfange und ihr sage, wovon ihr Glück abhänge. Da ich sehr beschäftigt war, habe ich abgelehnt. Sie begann zu bitten und darauf zu bestehen, dass ich sie empfange.  Von meinem Empfang hinge ihr Glück ab. Letztendlich habe ich sie empfangen. Was wollte sie wissen? Sie interessierte sich, ob sie glücklich sein würde, wenn sie ihren Geliebten heirate. Ich habe sie angesehen und wahrgenommen, was sie erwartete. Ich wollte es ihr nicht sagen, aber ich musste direkt sein, durfte die Wahrheit nicht verschweigen. Ich fragte sie: “Bist du bereit, dass ich dir die Wahrheit sage?” “Ich bin bereit.” “Dann höre zu. Dich erwartet keine Heirat. Du musst dich für das Jenseits vorbereiten. Du wirst nur noch zwei Jahre leben. In dieser Zeit musst du das Evangelium lesen, dich auf das Jenseits vorbereiten. Es besteht eine Möglichkeit, dass du den frühen Tod vermeidest, aber die Wahrscheinlichkeit liegt bei Eins zu Tausend. Bereite dich auf die unsichtbare Welt vor, in der das Leben sinnvoll ist und reich an Möglichkeiten und Gütern. Falls du die Krise überstehen solltest, komme wieder zu mir. Aber bis dahin sei wachsam. Lese das Evangelium und wende es an.”

 

Jetzt sage ich auch euch: Öffnet das Buch der Liebe und lest, was Gott darin geschrieben hat. In diesem Buch liegt das Wissen der ganzen Welt verborgen. Darin steht alles über die Pflanzen, die Tiere, die Steine, die Gewässer usw. geschrieben. Indem ihr die Pflanzen studiert werdet ihr sehen, wie groß ihre Geduld und ihr Fleiß ist. Studiert die Gewässer - wie sie entspringen, fließen und den Erdboden und Pflanzen bewässern, den Durst der Reisenden stillen, und ihr werdet sehen, wie sie ihre Reinheit verlieren ohne sich zu empören. Reinigt sie unbekümmert, weil man euch auch manchmal schmutzig macht. Studiert die Luft, das Licht, die Wärme und geht voran. Lernt den Willen Gottes zu erfüllen wie die Tiere, die Pflanzen, die Steine, die Gewässer, die Luft, das Licht und die Wärme es tun, damit sowohl die Wesen auf der Erde, als auch die im Himmel mit euch zufrieden sind. Gott prüft den Menschen durch die Tiere, die Pflanzen, durch alles, was ihn umgibt. Wenn du ein Tier siehst sagst du: “Das ist ein Tier.”  Wenn es ein Pferd ist, sagst du: “Das ist ein Pferd.” So redet nur jener, der den Wert des Göttlichen nicht begreift. Er weiß nicht, dass das Göttliche Prinzip in jedem lebendigen Wesen steckt. In der unsichtbaren Welt haben die Tiere eine ganz andere Gestalt als jene, die sie auf der Erde präsentieren. Hinter jedem Tier steht ein vernünftiges, gehobenes Wesen, das es lenkt. Wer den lebendigen Wesen mit Achtung und Respekt begegnet, schätzt seine Nächsten umso mehr. Wenn er einer armen Witwe begegnet, betrachtet er sie nicht missbilligend, sondern sieht in ihrem Gesicht Gott, der ihn prüft. Er wird sie sofort zu sich nach Hause einladen, wird ihr zu essen geben und ihr materiell helfen, ohne ihr Moralpredigen zu halten und ihr vorzuschreiben, was sie machen und wie sie leben soll.

 

Ein amerikanischer Prediger lud jeden Sonntagmittag je ein armes Kind zu sich nach Hause ein, gab ihm Mittagessen und eine kleine Geldsumme. Vor dem Mittagessen las der Prediger zusammen mit dem Kind das “Vaterunser”. Danach aß das Kind gut zu Mittag und ging. An einem Sonntag lud der Prediger ein armes Kind ein, das ihm eine gute Lektion erteilte. Sie fingen an das “Vaterunser” zu beten. Der Prediger las vor und das Kind wiederholte anschließend die Verse. Als sie zu dem Vers “Wie im Himmel so auf Erden” kamen, wurde das Kind nachdenklich und schwieg. “Sprich mir nach!” sagte der Prediger. Das Kind schwieg. “Wiederhole den Vers, sonst gebe ich dir kein Mittagessen.” Das Kind schwieg weiter. Endlich sprach es: “Ist Gott wirklich unser Vater?” “Ja, Gott ist unser Vater.” bestätigte der Prediger. “Dann bist du mein Bruder.” sagte das Kind und verstummte.

 

Also, seid achtsam zu allen Menschen, Tieren und Pflanzen, zu denen auch Gott achtsam ist. Jede Pflanze, zu der Gott achtsam ist, besitzt Heilkräfte. Indem der Mensch die kleineren Wesen beachtet, erzieht er sich selbst.  Er wird zum guten Diener seines Verstandes, seines Herzens, seiner Seele und seines Geistes. Indem er ihnen dient, lernt er von ihnen. Der Mensch entwickelt sich einzig durch seinen Verstand, sein Herz, seine Seele und seinen Geist. Durch sie tritt das Göttliche in Erscheinung. Deshalb glaubt dem ersten Gedanken und dem ersten Gefühl, die durch euren Verstand und euer Herz gehen. Jeder folgende Gedanke oder jedes folgende Gefühl können euch belügen. Indem du dich auf das Göttliche verlässt, wirst du immer froh und gutgelaunt sein. Wer sich auf das Göttliche Prinzip in sich verlässt, gerät nie in Verlegenheit, er verliert nie seinen Glauben.

 

Also, wenn ihr einem Menschen begegnet, der an Gott glaubt, an seinen Nächsten und an sich selbst, werdet ihr wissen, dass in ihm das Göttliche Prinzip wirkt. Arbeitet an eurem Verstand, damit ihr die Angst überwindet. Je furchtloser ihr werdet, desto leichter wird der Rucksack, den ihr zu tragen habt. Arbeitet daran, euren Glauben zu stärken. Warum müsst ihr euch Sorgen machen, was mit Bulgarien passiert? Warum macht ihr euch Sorgen über eure Frau und eure Kinder? Gott, Der die Welt schuf, denkt an alle Völker. Er hat auch an Bulgarien und eure Kinder gedacht. Ihr werdet Leiden und Prüfungen unterzogen, aber ihr werdet damit zurechtkommen. Wenn du Kinder hast, wirst du vor Prüfungen gestellt; wenn du einen Mann hast, wirst du vor Prüfungen gestellt; wenn du eine Frau hast, wirst du vor Prüfungen gestellt. Je mehr Reichtum du besitzt, desto größer werden deine Prüfungen und Leiden sein.

 

Nehmt die Liebe Gottes an und wendet sie an. Freut euch über alles, was ihr seht: über den Himmel, die Sonne und den Mond, über die Sterne, die Bäume, die ganze Natur. Seht in allem eine Erscheinung Gottes. Wo Gott ist, da sind Liebe und Licht. Da sind die Wahrheit und die Freiheit. Wo die Liebe ist, da ist das Paradies. Wer in der Liebe lebt, der hat seine Brüder und Schwestern bereits gefunden, die ihn lieben und deren Liebe über die Jahrhunderte hinweg existiert. Unendliche Schätze sind in der Menschenseele verborgen, aber sie muss sich öffnen, damit das Göttliche Licht, die Göttliche Wärme und die Göttliche Stärke in sie eindringen kann.

 

 

1  Dekar: in Bulgarien verwendetes Längenmaß, ein Dekar entspricht einem Zehntel Hektar

 

2 Das Zitat stammt aus „Der Bibel. Altes und Neues Testament“, Einheitsübersetzung 1980, Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

 

Aus dem Bulgarischen übersetzt von Sneshina Budurova

Lektorate: Sandra Krotzek und Angelika Beate Todorov

 

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