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1936_09_22 DIE_ZWEI_HALBKUGELN


mariaK

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Das Gute Gebet

Gotteslob

Das Gebet des Königreiches

Ich lese Kapitel eins vom Evangelium nach Johannes

Das Lied “Im Anfang war das Wort”

 

Worauf sollte man sich freuen? Und wonach sollte der Mensch streben? Das Angestrebte kann nicht immer ein und dasselbe sein. Die Kinder streben nach diesem, die Erwachsenen streben nach jenem. Das zeigt, dass in den angestrebten Zielen keine Eintönigkeit sein darf. Ein Mensch darf nie innehalten, um zu schauen, was die anderen Menschen anstreben. Er muss sein inneres Bestreben beachten, welches ihn antreibt. Und jedes Wesen, egal welches, muss sein Bestreben so äußern, wie es das selbst versteht.

Was sollte das Angestrebte sein? Am 9. oder 22. März wandert die Sonne über die nördliche Hemisphäre, und jetzt wandert die Sonne in die südliche Hemisphäre. Das ist ein Symbol. Es gibt also zwei Enegrieströme. Der Energiestrom in der nördlichen Hemisphäre hat einen äußeren Charakter, er ist der Strom der Männer. Unter dem Wort Mann versteht sich ein Strom für Arbeit. Das bedeutet, dass Voraussetzungen für Arbeit von außen bereitet werden. Wenn der Sonnenstand beim 22. September ankommt, wie jetzt, ist das ein Energiestrom für die Frauen. Also bringt er eine Weichheit mit sich und dann kann sich der Mensch zurückziehen, in sich selbst versinken.

Ab dem 9. März werden die Tage länger und die Nächte kürzer. Dann gibt es mehr Licht, weil sich die Wahrheit von außen offenbart. Unter diesen Lichtverhältnissen siehst du alles. Da besteht die Gefahr, dass du unzufrieden wirst mit dem, was du hast. In dir erwacht eine Unzufriedenheit, dass du dies oder jenes nicht hast, und die Leute dies und jenes - (scheinbar) alles - haben. Ab dem 22. September werden die Nächte länger und die Tage kürzer. Das ist wieder ein Symbol des Guten. Dann wächst die Wärme innen und nicht außen. Das äußeren Licht und die Wärme nehmen ab und die inneren nehmen zu. Das bezieht sich auf jene, die in der Nördlichen Hemisphäre leben. Für jene, die in der Südlichen Hemisphäre leben, ist das umgekehrt. Für sie werden die Tage länger, das Licht und die Wärme nehmen zu. Aber für jene im Norden ist das nicht so.

Ihr fragt manchmal: “Warum ist das so?” Wie ich bereits gesagt habe: Wenn das Licht des Mannes zunimmt, nimmt die Dunkelheit der Frau ab. Und wenn der Tag des Mannes sich verkürzt, verlängert sich die Dunkelheit der Frau. Welche Schlussfolgerung werdet ihr daraus ziehen? Für die Frau muss es sehr dunkel werden, damit es ihr von innen warm wird und sie ihren Edelmut offenbart. Ihre Gutmütigkeit erscheint bei großer Dunkelheit, wenn die Nächte länger werden und die Frau zum Leben erwacht. Die Frau - das bedeutet ein “Wesen”. Denkt also nicht, dass ich über die Frau in dieser Form spreche, in der ihr sie heute seht. Ich spreche über den Menschen als ein Wesen, das etwas gebären kann. Ich spreche über den Menschen in derselben Art und Weise wie über die Erde, auf die man etwas säen und danach ernten kann. Ich spreche über den Menschen in derselben Art und Weise wie über  einen Baum, der Früchte tragen kann. Ich spreche nicht über jene Dinge, die ihr habt. Wenn ich “ihr” sage, meine ich nicht ausschließlich euch, sondern eine umfassende Mehrzahl. Wer sind diese “ihr”? Alle - sowohl die Guten, als auch die Schlechten, alle zusammen seid “ihr”.

Oft erwarten wir eine Wohltat von den Mitmenschen. Welche Wohltat kannst du von einem Baum erwarten? Die Wohltat vom Baum wird von seinen Früchten kommen. Und wie äußert sich die Wohltat, die vom Menschen stammt? Durch seine sanften Worte, mehr nicht. Die Wohltat des Menschen liegt in seiner Sprache. Sprichst du eine wohlwollende Sprache, bist du sanft. Sprichst du keine wohlwollende Sprache, bist du nicht sanft. Welche Sanftmut könnt ihr in einem Menschen entdecken? Keine Sanftmut könnt ihr im Menschen entdecken. Im Menschen könnt ihr nicht jene Sanftmut entdecken, wie sie in den Pflanzen vorhanden ist. Wenn jedoch die Blätter der Pflanzen ausfallen, könnt ihr nichts mehr finden. Das ist ein äußeres Gesetz. Die Pflanze selbst weiß die Dinge zu verwandeln.

Wie ich bereits gesagt habe, muss der Mensch die Gesetze des Lichtes und die Gesetze der Wärme studieren. Das ist ein und dasselbe Gesetz. Das Gesetz des Lichtes offenbart sich im menschlichen Verstand, und das Gesetz der Wärme  - im menschlichen Herzen. Das ist die Liebe. Ich frage: Warum fürchtet der Mensch sich manchmal, wenn er in sich eine Offenbarung der Liebe spürt? Warum fürchtet der Mensch sich vor der Liebe? Heute ist die Liebe so verdreht, dass wenn jemand zu dir von Liebe spricht, du gleich annimst, dass hier etwas nicht stimmt. Wer zu dir über Liebe spricht, will was nehmen. Nehmt zum Beispiel die Lage der jungen Frau. Bevor sie denjenigen kennenlernt, der sie liebt, ist sie noch frei, spricht mit allen. Sobald er ihr sagt, dass er sie liebt, wird sie schon still, nachdenklich und sagt: “Diese Sache ist sehr ernst.” Ich frage: Warum mag die junge Frau nicht hören, dass man sie liebt? Sobald ein junger Mann zu einer jungen Frau sagt, dass er sie liebt, ist die Liebe schon beendet. Das bedeutet “Ich liebe dich.” Er wird ihr danach sagen, dass sie ihn nicht richtig verstanden hat. Deswegen schweigt die junge Frau. Die Liebe besteht solange du nicht gesagt hast, dass du jemanden liebst und solange er frei vor dir ist. Sobald du sagst, dass du ihn liebst, wird er ernst und beginnt dich zu meiden und zu zweifeln, ob es wirklich Liebe ist.

So ist das heutige Verständnis der Liebe. Die Liebe offenbart sich im Schweigen. Wenn du schweigst, liebst du. Und wenn du viel sprichst, ist das das Ende der Liebe. Jemand sagt: “Weißt du nicht, dass ich dich einmal geliebt habe?” – Einmal! Danach sagt er: “Ich werde dich lieben.” Und am Ende sagt er: “Ich liebe dich.” Wenn du liebst, was musst du machen? Auf welche Art und Weise musst du beweisen, dass du liebst? Was ist der erste Ausdruck der Liebe? Die Liebe hat zwei Ausdrücke. Wenn du einen Mann kennenlernst, wie wirst du deine erste Liebe ausdrücken? Du wirst ihm Licht und Wissen geben, das ist der erste Ausdruck. Und wenn du in die südliche Hemisphäre kommst, um dich vor einer Frau darzustellen - unter dem Wort Frau verstehe ich einen Mensch, der gebiert – diesem Menschen wirst du Wärme geben; Speise, Nahrung muss es für ihn geben. Wenn du ihm sagst, dass du ihn liebst, musst du ihn zu Gast einladen, du wirst ihm ein gut gekochtes Huhn anbieten, Suppe. Wisst ihr, wie man Suppen zubereitet? Ihr habt solche Suppen noch nicht bereitet. Einige von euch können Hühnersuppen zubereiten. Diesem Menschen wirst du eine Unterkunft geben und jeden Gefallen tun. Das ist das innere Leben. Also, die Liebe des sanften Gefühls in uns offenbart sich nur dann, wenn die große Dunkelheit von außen kommt, und das Licht nach innen, in das menschliche Herz kommt. Das geschieht in der Winterzeit, wenn wir nichts anderes erwarten, außer Schneestürme, Stürme und den Schnee. Dann gehen wir ins Haus, machen die Lampen an, zünden den Ofen an, öffnen das Buch und beginnen zu lesen. Wenn irgendein Nachbar kommt, empfangen wir ihn zu Hause und beginnen mit ihm ein nettes Gespräch.

Jetzt will ich das Leben der Gegensätze erklären. Manchmal wollt ihr die männliche Seite des Menschen studieren  - das Wissen. Dann seid ihr draußen, die Bedingungen sind anders. Und wenn ihr das zweite Prinzip studieren wollt – das weibliche Prinzip der Liebe, dann werden draußen sehr ungünstige Bedingungen sein. Das zeigt, dass sich die Liebe bei sehr ungünstigen Außenbedingungen offenbart. Wenn du nach günstigen Bedingungen im Außen suchst, dann wird das Wissen kommen, die Weisheit auch, aber die Liebe gibt es nicht. Nicht, dass es sie nicht gibt, aber sie offenbart sich nicht. Solltest du spüren wollen, was die Liebe ist, dann müssen die größten Leiden, die Stürme und das Unglück kommen. Dies zeigt jedoch, dass du einen starken Rücken haben musst.

Also ist der Mann stark von außen und die Frau ist stark von innen. Es ist so, dass wir oft von der Liebe dasjenige verlangen, womit sie sich nicht beschäftigt. Die Liebe bringt Wärme und kein Licht. Und das Wissen bringt keine Wärme, es bringt Licht. Und aus diesem Grund nämlich suchen sich die Menschen gegenseitig. Wenn du das Licht findest, wirst du auch nach der Wärme suchen. Anders gesagt: Sobald du das Wissen findest, wirst du auch nach der Liebe suchen. Und sobald du die Wärme findest, dann musst du auch das Licht finden. Denn die Wärme kann nur bei Licht wahrgenommen werden.

Wie ich gesagt habe, wollt ihr gleichzeitig von außen und von innen glücklich sein. Könnt ihr das sein? Die Erde muss gleichzeitig von beiden Seiten beleuchtet werden. Kann sie gleichzeitig von beiden Seiten beleuchtet werden? Das kann sie nicht. Warum kann sie nicht gleichzeitig von beiden Seiten beleuchtet werden? Ihre Form ist so, dass egal unter welchen Bedingungen, nur die Hälfte beleuchtet werden kann. Ihr seid als Frau geboren, aber ihr wollt das Wohl vom Mann haben. Und der Mann ist als Mann geboren worden, aber will das Wohl der Frau haben. Und der Mann sucht nicht nach seinem Wohl, er sucht die Frau. Ihr sagt über einen Mann: “Er sucht eine Frau.” Er sucht das, was er nicht hat. Er sucht das auf  eine unverstandene Art und Weise. Die Frau muss warten und sich gedulden, die Erde wird sich drehen und dann kommt das, wonach sie sucht, von alleine. Auch der Mann muss warten und sich gedulden, und dann kommt das, wonach er sucht, von alleine. Und dann, wenn ein Mann eine Frau sucht, meine ich nicht die Art und Weise, auf die ihr eine Frau oder einen Mann sucht, weil sie die verdrehteste ist. Es ist nicht schlecht mit einem Flugzeug oder mit einem Hubschrauber zu starten. Eines Tages wird das auch passieren, das kann durchaus sein, aber bei den jetzigen Bedingungen, weil ihr nicht fliegen könnt, müsst ihr eine gewisse Zeit warten, bis sich die Erde dreht. Sobald sich die Erde dreht wird die Sonne kommen. Die Frau muss zu dem Mann kommen – das ist ihr Weg, und zu der Frau muss der Mann gehen. Was werdet ihr dann sagen, wenn zu euch der Mann kommt?  Was sind die Bedingungen in der Natur? Wohin geht die Sonne? Nach Norden. Dann werden die Tage lang und die Nächte kurz. Dann muss man arbeiten, man muss säen. Und was sind die Bedingungen wenn der Mann zu der Frau geht? Oder ich kann es euch mit anderen Worten sagen: Wenn sich euer Verstand entwickelt, werdet ihr in einem Zustand sein und wenn sich euer Herz entwickelt, werdet ihr in einem anderen Zustand sein.

Jetzt muss das im Leben angewandt werden. Denn so, wie der Mensch das Leben versteht, ist es sinnlos. Und wenn ich euch sage, dass der Mensch alle lieben muss, spreche ich über die Einheit in der Natur. Und deshalb sage ich nämlich, dass es in der Natur nur eine Frau gibt und nur einen Mann. Die Frau hat unzählige Formen und auch der Mann hat unzählige Formen. Ihr seht viele Männer und viele Frauen, aber eigentlich gibt es nur eine Frau und einen Mann. Ich sage, mit dieser Auffassung, kann in der Welt kein Verbrechen passieren. Ein Verbrechen kann nur dann passieren, wenn sich dieser Mann an ein kleines Ästchen, an ein kleines Blättchen von dieser Einheit bindet und zu sehen beginnt, dass es viele Frauen gäbe. Darin liegt die Täuschung. Die Realität ist, dass der Mensch beim Anblick seiner Gestalt im Spiegel denkt, dass dies jemand anderes wäre. Nein, das bist du selbst. Er täuscht sich und sagt: “Es gibt noch einen anderen wie ich.” Wo zeigt sich jetzt die Täuschung? Wo zeigt sich die Eifersucht? Er denkt, dass er seine Frau nicht mehr liebt, oder dass sie ihn nicht mehr liebt. Der Mann beschwert sich, dass seine Frau ihn nicht mehr liebt, und die Frau beschwert sich, dass ihr Mann sie nicht mehr liebt. Das ist eine Täuschung, das kann nicht passieren. Es kann alles passieren, aber dass dich jemand nicht mehr liebt, kann nicht passieren. Dass dich jemand nicht mehr liebt bedeutet, dass das ganze Dasein ruiniert wird. Dass dich jemand nicht mehr liebt bedeutet, dass du deinen Finger nicht mehr liebst. Kann der Mensch seinen Finger zu lieben aufhören und ihn zu schneiden beginnen? Das ist nicht möglich, weil er auch so sein muss wie du.

Ich spreche jetzt über die tiefgreifenderen  Ansichten, damit ihr all die Lehren verlasst, die von den gefallenen Geistern in die Welt gebracht wurden. Als sie auf die Erde kamen, lehrten sie die Menschen dieses Leben, das die Menschen heute leben. Und jetzt seid ihr alle immer noch unter ihrem Einfluss. Das ist nicht so. Der Mann hütet seine Frau, dass sie nicht zu einem anderen Mann geht. Der Vater hütet seine Tochter, seinen Sohn. Kann er sie behüten? Und wenn du schläfst – wie wirst du sie beschützen? Nein, übergebe deinen Mann in die Hände Gottes und sag: “Gott beschütze ihn.” Und wenn du es so sagst: “Gott beschütze ihn und Sein Wille geschehe”, übergebe ihn in die Hände Gottes. Denn wir haben nur einen Gott.  

Manchmal strebt ihr nach dem ersten Platz in der Welt. Warum strebt ihr danach? Einen ersten Platz kann es nicht geben. Es gibt nur einen ersten Platz und der ist für Gott. Für dich ist der zweite Platz. Strebt nicht danach, den ersten Platz einzunehmen, denn ihr werdet in Schwierigkeiten geraten. Ihr seid nicht für den ersten Platz vorbestimmt. Kein Wesen in der Welt ist für den ersten Platz vorbestimmt. Ihr müsst das verstehen. Ihr sagt: “Er gehört mir.” Unter diesem Gesichtspunkt darfst du niemanden kritisieren, niemanden beurteilen, denn dieser Mensch hat einige Dinge gesehen, die er nicht verstanden hat. Wenn du jemandem sagst, dass du den ersten Platz bestrebst, habt ihr euch beide geirrt. Dann kommt ein Dritter, und er will auch den ersten Platz. Ihr habt euch alle geirrt. Keiner kann den ersten Platz haben, weil er eine große Verantwortung mit sich bringt. In diesem Sinne sagt ihr: “Wieviele Mütter gibt es in der Welt.” Indem ihr auf diese Art und Weise denkt, stoßt ihr auf Widersprüche. Nein, in der Welt gibt es nur eine Mutter, die alles gebiert. Wenn du den ersten Platz einnehmen willst, wirst du die ganze Verantwortung tragen.

Und dann fragt ihr: “Wie sollen wir jetzt leben?” – Darin besteht der große Widerspruch – wie man leben soll. Von jetzt an müsst ihr das lernen. Denjenigen, mit dem du lebst, darfst du nicht als einen Fremden betrachten. Warum könnt ihr die Dinge nicht so betrachten, dass ihr alles als gut wahrnehmt, was jemand anderes tut? Was hindert euch daran zu denken, dass alles gut ist, was euer Nächster, mit dem ihr lebt, tut? Dieser Nächste kann euer Mann sein, der Licht bringt. Wenn die Frau denkt, dass ihr Mann sie erobern kann, irrt sie sich. Wenn der Mann Licht in seine Frau einbringt, beginnt sie alle seine Fehler zu sehen. Er ist aufgeklärt, aber sie kann nicht richtig sehen und dann beginnt er allmählich die Schlüssel zu drehen und sie bleibt in Dunkelheit. Und wenn sie nicht mehr sieht, beginnt sie zu suchen, wo ihr Stoyan geblieben ist. Und wenn sie ihn zu suchen beginnt, zeigt das ihr Verhältnis zu ihm. Sobald sie sagt, dass sie ihn nicht mehr will, zeigt das, dass das Licht gekommen ist und sie seine Fehler sieht. “Ich liebe ihn nicht.” - Das Licht ist von deinem Mann gekommen, du siehst seine Fehler.

Das ist eine falsche Auffassung. Nach der neuen Kultur darfst du nichts Schlechtes in dem jenigen sehen, den du aus Liebe gewählt hast und mit dem du lebst. Du wirst deinen Mann nicht kritisieren, nicht wegen eurem Verhältnis oder wegen irgendetwas anderem. Was macht die Frau? Wenn sie sieht, dass ihr Mann ausgeht, beginnt sie ihn zu kritisieren: Bring deine Kleidung in Ordnung, deine Krawatte, mache deine Schuhe sauber, spreche nicht zu viel und so weiter. Er, der Arme, steckt in Schwierigkeiten. Er sieht irgendwohin, und sie sagt gleich zu ihm: “Hier darfst du nicht hinschauen”. Er geht irgendwo rein und sie sagt “Das darfst du nicht machen.” Nein, sie darf ihn nicht kritisieren, egal wie er angezogen ist und was er spricht. Nehmt an, dass alles richtig an seinem Platz ist. Egal wer was spricht, sagt ihm: “Wie gut du sprichst!” Wenn der Mann von einer Frau laut spricht, darf sie ihm nicht sagen, dass er grob spricht.

Wie ich gesagt habe, bezieht sich das auf die Auffassungen des Menschen. Manchmal spreche ich über die Geduld. Ihr könnt nie geduldig sein, wenn ihr das nicht versteht. Das ist eine andere Sache. Willst du Geduld haben, musst du unbedingt diese tiefgreifende Auffassung haben. Also, damit ihr zu dieser Auffassung kommt, müsst ihr Gott überall sehen. Er hat sich irgendwo versteckt und ihr müsst ihn finden. Gott prüft mein Wissen, wie weit ich gekommen bin. Der Mann kann geprüft werden, und die Frau kann geprüft werden. Wenn eine Schwester kommt, beginnt ihr sie zu kritisieren. Ihr beginnt zu prüfen was ihr Glauben ist. Ihr braucht nach ihrem Glauben gar nicht fragen. Ich weiß, dass aus ihrer Sicht ihr Glauben richtig ist. “Aber er hat sich noch nicht zu Ende entwickelt.” Sprecht nicht über Entwicklung. Denn, wenn ihr die kleinen Kindern bei ihrem Aufwachsen betrachtet, seht ihr, dass es Seelen sind, die sich im Prozess ihrer Entwicklung befinden. Eines Tages wird sie Gott erheben. Wenn ihr ihnen zuschaut, seht ihr das Gute in euch.

Gestern hatte ich ein Beispiel für eine ausgezeichnete Diskussion. Die schönste Diskussion, die ich bisher im Izgev gehört habe, das war die Gestrige. (Im Sinne von großen Auseinandersetzungen). Diese Diskussion dauerte fast eine ganze Stunde und war so angenehm, so süß, fast engelhaft. Die ganze Zeit habe ich geschwiegen. Und danach, als sie zu Ende waren, habe ich zu ihnen in musikalischer Sprache gesprochen. Ich sagte ihnen: “Sehr gut habt ihr das gemacht.” Ich sagte, es ist eine Kunst, im Bösen in der Welt das Gute zu sehen. Es ist eine Kunst in der Dunkelheit das Licht sehen zu können. Es ist eine Kunst in der Armut gut zu leben. Es ist eine Kunst im Unwissen den Sinn des Lebens zu finden. Es ist eine Kunst im Tod das Leben zu sehen. Das ist etwas, das jeder erreichen kann. Wie kann das sein? Das ist auch für gewöhnliche Menschen möglich. Das ist die neue Kultur, die jetzt in die Welt kommt. Das bringt sie jetzt. Und wenn ihr nicht im Stande seid, die Dinge so zu verstehen, bleibt ihr in eurem jetzigen Zustand.

Momentan existieren Kriege, Morde, Streit und Unzufriedenheit. Egal in welches Haus ihr hineingeht, findet ihr überall Streit und Zwietracht. Irgendwo gibt es Scheidungen und irgendwo Trauungen. Die Menschen suchen nach Glück, aber dieses Glück dauert nur anderthalb Tage. Viele beschweren sich und sagen: “Die vergangene Zeit kommt nicht mehr zurück, die glückliche Zeit.” Eine Frau beschwert sich über ihren Mann und sagt: “Mein Mann kommt nicht zurück.” Sei froh, dass er nicht zurückkommt. Jetzt kann er nicht zurückkommen. Aber in fünf bis sechs Monaten wird er zurückkommen. So wie die Sonne von der südlichen Hemisphäre zurückkommt, so wird auch er in sechs Monaten zurückkommen. Der Mann sagt: “Meine Frau kommt nicht zurück.” In sechs Monaten wird auch sie zurückkommen. Du wirst sie in der südlichen Hemisphäre suchen, und nicht in der nördlichen.

Die Frau regiert die südliche Hemisphäre und der Mann - die nördliche. Dann kommt Gott zu ihnen zu Besuch. Gott besucht sowohl den einen,als auch den anderen. Jeder empfängt Gottes Wohl, wenn die Sonne in seine Welt tritt. Manchmal beginnt auch ihr Kriege, indem ihr euren Mann erobern wollt. Kann die südliche Hemisphäre die nördliche erobern? Manchmal beginnt der Mann einen Krieg, er will seine Frau erobern. Kann die nördliche Hemisphäre die südliche erobern? Weder kann die nördliche Hemisphäre die südliche erobern, noch kann die südliche die nördliche erobern. Strebt nicht nach Eroberungen. Das Wohl kommt von Gott. Jeder muss an seinem Platz sein. Oder anders gesagt: Der Mann kann Gott nur durch die Frau sehen. Der Mann kann Gott nur durch die Frau lieben. Auch die Frau kann Gott nur durch den Mann lieben. Die Mutter kann Gott nur durch ihr Kind lieben, und das Kind kann Gott nur durch seine Mutter lieben. Die Schüler können Gott nur durch ihren Meister lieben. Und der Meister kann Gott nur durch seine Schüler lieben.

Das sind Verhältnisse, Gesetze in der Welt, die ihr nicht ändern könnt. Wenn ihr diese tiefgreifende Auffassung über das Leben nicht habt, können euch eure pädagogischen Regeln, egal welcher Natur sie sind, nichts geben. Wie werdet ihr ein Kind erziehen? Wie lasst ihr das Kind Gott lieben? Wenn es durch seine Mutter Gott nicht lieben kann, könnt ihr es nicht erziehen. Wenn ein Kind durch seine Mutter Gott sehen und lieben kann, könnt ihr es in jeder Hinsicht erziehen. Dieses Kind kann genial werden, es kann ein Musiker werden. Aus einem Kind, das seine Mutter nicht liebt, kann nichts werden. Und euch habe ich auch gesagt – wenn ihr einander nicht liebt, kann aus euch auch nichts werden. Darin liegt die Essenz der großen Erziehung. Jetzt spreche ich von der Perspektive wie Gott die Welt geschaffen hat. Wenn ich die Menschen nicht liebe, kann ich Gott nicht erkennen und aus mir wird nichts. Wenn ich die Menschen und alle Wesen liebe, werde ich Gott lieben und sie werden mich lieben und ich werde eine Beziehung mit ihnen haben.

Jetzt wünsche ich, dass jeder an seinem Platz ist. Und das Wohl, das ihr hier erwartet, wird zu euch kommen. Es besteht ein Gesetz auf der Erde. Dieses Wohl wird kommen. Also bereitet euch vor, sodass wenn dieses Wohl kommt, ihr es wahrnehmen und im Einklang mit dem Gesetz  des Lichtes und dem Gesetz der Wärme leben könnt . Das ist die Liebe. Ich wünsche euch, so wie ich gestern diese Diskussion gehört habe, dass ihr alle zueinander so sprecht mit sanften Worten, und anderen zuhört, die mit sich so sanft sprechen. Das ist meine Auffassung. So gehe auch ich vor.

Im Anschluss sehe ich, dass diese Beiden sich mit einigen anderen unterhalten. Sie haben noch alte Auffasungen. Der eine von beiden war eine Schwester und der andere – ein Bruder. Der Bruder sagte, dass die Schwester etwas schweigen und nicht so viele reden solle. Aus welchem Grund mussten sie sich streiten? Es war ein kleiner Anlass. Es wird sowieso es im Topf gekocht und gegessen. Ich sitze hier im Anschluss und denke: Die Menschen können selbst beim größten Wohl, das Gott gegeben hat, unglücklich sein. Selbst bei der größten Fülle an Gütern können sie unglücklich sein. Das ist schon ein mangelndes Verständnis für die Natur der Dinge. Es ist schwer für den Menschen zu verstehen, aber die schwierigsten Sachen sind die Schönsten.

Jetzt bleibt euch die neue Sicht der Dinge. Etwas anderes, was ihr wissen sollt, ist, dass die Sprache des Lichtes euch aufgesucht hat. Alle werden die Sprache des Lichtes ausgezeichnet sprechen. So, wie dieses Jahr die Birnen schön und in Fülle geerntet wurden, so mögt auch ihr das schätzen, was vom Menschen geerntet werden kann. Jeder von euch muss danach streben Früchte zu tragen und dann folgt nämlich das, was ihr euch wünscht. Sobald der Mensch Wissen hat, ist er bei allen willkommen. Und wenn der Mensch die Liebe hat, ist er auch willkommen. Möge die Liebe in euch alle Schwierigkeiten überwinden. Möge das Wissen, was ihr habt, alle Hindernisse beseitigen. Das ist das Wichtigste.

Und was jetzt in der Welt passiert - Streit, Auseinandersetzungen - das passiert, weil sich jetzt der Mann in der Welt offenbart. Deshalb gibt es Kämpfe, Missverständnisse und Unruhen. Die Sonne wandert zur nördlichen Hemisphäre und diese Begebenheiten werden geklärt. Man sagt: “Unten gibt es Kriege.” Und wie soll es diese nicht geben! Wenn das Frühjahr kommt, spannt der Mann den Pflug und bearbeitet die ganze Erde. Alle Würmer, alle Käfer in der Erde treibt er weg von ihren Plätzen, es wird ein totaler Krieg. Weil die Menschen in der Welt jetzt nach der Freiheit suchen, offenbaren sich diese Begebenheiten. Jetzt zeigt sich das männliche Prinzip in der Welt und wird sechs Monate, sechs Wochen, sechs Tage, sechs Stunden, sechs Minuten lang dauern. Habt Geduld bis zum Ende zu warten. Alles wird sechs Minuten dauern. Ihr sagt: “In einem Augenblick wird das passieren.” Wenn ihr Geduld habt, wird es in einem Augenblick passieren. Wenn ihr keine Geduld habt, wird es in sechs Monaten passieren.

Vater unser

Formel: In der Liebe Gottes liegt das Wohl des Menschen. (dreimal)

Vortrag vom Meister, gehalten am 22. September 1936

Sofia, Izgrev

(Der Erdbebentag)

 

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