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1900_06_30 Sieben Gespräche mit dem Geist Gottes - Zweites Gespräch - Das Herz und Gott


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Sieben Gespräche mit dem Geist Gottes - Zweites Gespräch - Das Herz und Gott

 

Ich habe dir im vorigen Gespräch gesagt, dass das Herz unter der Leitung des Geistes Gottes stehen soll, da von ihm die Fügungen des Lebens abhängen. Das ist eine Wahrheit. Das Herz, welches das Zentrum des geistigen Lebens ist, kann, wenn es nicht richtig gesteuert wird, die Seele zerstören, indem es all ihre Kräfte verausgabt und eine innere Zerstörung hervorruft, die Verzweiflung, Erbitterung und Hass jedem Leben gegenüber genannt wird. Das Herz, das alles ausgegeben, nichts gespart und nichts als Ersatz erlangt hat, wird sich nach den Gesetzen des Lebens selbst -- alles inneren Guten beraubt -- notwendigerweise in Armut und Dürftigkeit befinden, und da es nicht gelernt hat, solche Entbehrungen zu ertragen, entscheidet es, sich selbst zu zerstören, statt die Nachteile zu ertragen. Nun räumt der Mensch in einem solchen Fall den bösen Geistern Platz in sich ein und erlaubt ihm, ihn zu erobern und ihn weit von der wahren Freiheit hinweg zu führen. Das ist das Unglück der heutigen Welt, dass sie in geistiger Hinsicht mehr ausgibt als sie einnimmt. So entsteht eine Krise in ihrem Leben. Die Sitten verfallen, die guten Gewohnheiten verlieren ihren Zweck, die leuchtenden Gedanken verschwinden, die guten Gefühle werden verdorben und die gute Saat, die Frucht erbringen soll, verliert sich unter den Dornen und Disteln, die um den Menschen herum gewachsen sind. Das ist die Ursache, die den Menschen selbst verdirbt -- sein Nichtwollen, das Gute für seine Seele zu erfahren. Ich denke, dass es mit dir nicht so sein soll. In allem sollst du um das Gute kämpfen, es täglich und stündlich tun, jede Stunde -- niemals sollst du geizen, unabhängig davon, unter welchen Bedingungen du dich befindest, das Gute zu tun.

Du sollst immer auf dem Weg des Lichtes gehen. Keine Sünde darf dich verführen und kein schlechtes Gefühl irreführen, denn solche Dinge sind zerstörerisch für deine Vervollkommnung. Weißt du, dass auch die kleinste Sünde und das kleinste Verbrechen die Zerstörung des Lebens nach sich ziehen kann? Zweifle nicht daran. Du hast es erfahren, und es ist nicht nötig, dass ich dich davon überzeuge. Wir sollen die Wahrheit sprechen und sie nicht verbergen. Und deshalb bin ich gekommen, mit dir über die Wahrheit zu sprechen, damit du sie verstehst und begreifst und sie als Leiterin in deinem Leben hast. Die Zweifel, die ständig deine Seele und deinen Verstand bedrängen, verhindern vorübergehend deinen Erfolg. Ich habe dir so viele Male gesagt, dass du nicht alleine in dieser Welt bist und dass dein Leben von Gott abhängt und Er es ständig regelt. Deine Erlösung wurde vor langer Zeit vorbereitet, lange bevor du es wusstest. Von dir wird verlangt, nur das zu empfangen, was für dich als Gabe vorgesehen ist. Vor allem sollst du wissen, dass dich Gott auf die eine oder andere Weise in dieser Welt immer begleitet. Es ist nicht wichtig zu wissen, auf welche Weise, sondern zu wissen, dass Er auf deinem Weg Freund mit dir ist. Daran zu glauben, ist ein großer Segen für die Seele. Denn sie soll mit Gott verbunden sein und Ihm immer gehören. Keine zweitrangigen Gedanken dürfen deinen Verstand davon ablenken. Was du auch immer in dieser Welt zu besitzen vermagst, ist vergänglich, und die wesentlichen und guten Dinge sind ewig. Sie sind die Dinge des künftigen Lebens. Sie sind der ewige Reichtum, der deiner Seele gehört.

Indem ich dir diese Dinge diktiere, sage ich dir, dass der Zweifel und die innere Unentschiedenheit und Unentschlossenheit eine Schwäche und eine Last für ein Leben wie das deinige sind. Verstehe mich, die Liebe verlangt nach Opfern und Selbstopfern. Wenn du dich selbst nicht vollkommen verleugnest, kannst du kein Schüler deines Herrn sein. Ich sehe hier, dass es viele Dinge in deinem Herzen gibt, die du zurückweisen sollst. Weißt du, wie viele leere Gedanken und Wünsche du hast? Sage dich davon los, das Leben besteht nicht in ihnen. Ich möchte zu dir klar und ohne Umschweife sprechen. Weißt du, warum du wegen der Drangsale so versehrt wurdest und warum du so viel leidest? Um zu lernen, dass alles von Gott kommt. Du weißt sehr gut, dass du von vielen Dingen geträumt hast, die nicht in Erfüllung gegangen sind; du hast dich dazu entschlossen, viele Dinge zu tun und konntest sie nicht tun. Und warum? Siehe, das ist es -- weil sie leer und eitel waren und weil es Gott nicht gefallen hat, dass du dafür die Zeit deines Lebens vergeudest. Er hat sie verboten, weil Er dich geliebt und dein Wohl gewünscht hat wie kein anderer. Du hast all das als einen Schlag des Missgeschicks betrachtet, als ein Unglück deines Herzens. Aber denk nach -- wenn es dir erlaubt worden wäre, alles zu verrichten, wo wärst du jetzt? Nein, nein, danke! Dein Leben hat eine höhere Bestimmung. Dein Schicksal ist von Gott für etwas Besseres bestimmt worden. Du hast nichts mit den Feinden Gottes gemein und mit ihrem Irrsinn, auch wenn sie sich bemüht haben, dich in ihren Netzen zu verwickeln und Dir den Preis zu rauben, der dir zufallen wird. Aber Gott hat alle ihre Absichten und Vorhaben vereitelt. Er hat dich immer in Obhut genommen und war in den gefährlichsten Minuten deines Lebens deiner Seele nah.

Ich spreche zu dir -- dein Freund, der zu dir mit der Absicht gekommen ist, dir diese Dinge zu sagen, die du von Gott verlangt und erbeten hast. Und ich freue mich heute, dass ich bei dir bin, dass ich zu dir von Angesicht zu Angesicht sprechen kann. Weißt du warum? Weil deine Seele jetzt frei ist, und du mit Geduld die Gaben und den Segen Gottes erwartest. Ich habe gesehen, wie oft der Teufel Unkräuter in dein Leben gesät hat, aber du hast sie zeitig erkannt und sie mit dem Geist zertreten, damit sie nicht hervorsprießen konnten. Aber der Herr, der all deine guten Mühen gesehen hat, hat sie gesegnet, Er hat das Böse sofort an seinem Platz vernichtet, hat es zurückgelassen wie ein Raubtier ohne Zähne und Nägel, damit es dir zum Guten dient. Und jetzt schreite ich zu diesem Ort, um dir zu helfen, um dich ständig zu festigen. Die Tage, die für dich kommen, sind Tage des Wohls und des Segens.

Gesegnet sei der Herr um seiner großen Barmherzigkeit und Güte willen! Stehe auf und gehe mit diesem Gedanken, dass Gott nah ist, zu Bett. Ich sage dir, langweile dein Herz nicht. Jetzt ist die Zeit, um munter zu sein. Der Herr wird sein Werk ausführen. Alle seine Mittel sind vorbereitet. Ich sage zu dir: Für ihn gibt es nichts Unmögliches. Er wird alles erfüllen. Siehe, mit meinem Geist, der für die Welt unbegreiflich ist, werde ich alles für dich überwinden. Meine Macht ist in meinem Wort, und mein Segen in der Barmherzigkeit. Und lege all meine Worte in dein Herz und beginne keine Verhandlungen über die Zukunft. Lege sie in dein Herz und betrachte sie, bis sie zu leben beginnen. Denn nicht nur durch das Brot ist der Mensch lebendig, sondern durch jedes Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.

Gütig bist du, mein Herr Gott und Dir gebührt es, dass alle Dich lobpreisen und zu Dir beten und sich im Geist und in der Wahrheit, die Du in ihre Herzen und Geister hineingelegt hast, vor Dir verneigen. Verherrlicht werde Dein Name, Dir sei Ruhm, der Du uns von unseren Feinden erlöst und uns an einen ungefährlichen Ort gestellt hast! Wir schauen Dein Antlitz und werden uns immer freuen und Dir ein neues Lied singen. Wir werden mit großem Jauchzen frohlocken, dass du Zion erlöst und die neue Stadt Jerusalem als unsere Wohnstätte befestigt hast; in ihr werden wir Dir immer dienen.\\

 

30. Juni 1900

 

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