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1942_06_25 LEBENDIGE ZAHLEN


mariaK

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LEBENDIGE ZAHLEN


 


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\textit{Nachdenken}

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Oft spricht man über die Zahlen im Sinne von Zahlenwerten als auch im Sinne von lebendigen Größen. Die lebendigen Zahlen teilen sich in Kategorien: von 1 bis 10 -- das sind die Zahlen aus der göttlichen Welt, die Zahlen von 10 bis 100 sind aus der Welt der Engel, von 100 bis 1000 aus der menschlichen Welt, von 1000 bis 10 000 aus der Tierwelt, von 10 000 bis 100 000 aus der Pflanzenwelt und von 100 000 bis 1 000 000 aus der Welt der Mineralien. 

 

Denkt nach über die lebendigen Zahlen und über ihre Bedeutung im Leben. Unter den Worten lebendige Zahlen verstehen wir solche Zahlen, die in einem jeden Moment dem Menschen dienlich sein können. Die Zahlen haben nicht nur eine Bedeutung, wenn sie einen Zahlenwert bestimmen, sondern auch, wenn sie die Richtung der Dinge vorgeben. Es ist nicht gleich, ob sich die eins links, rechts, oben oder unten vom Menschen befindet. Ist sie rechts vom Menschen, dann bedeutet sie Sonnenaufgang, ist sie links von ihm, dann bedeutet sie Sonnenuntergang, ist sie oben -- Zenit und unten -- Mitternacht. Die vier Richtungen der physischen Welt -- Aufgang, Untergang, Zenit und Mitternacht, sind nicht nur mechanische Punkte oder Lagen, sondern stellen auch vier Prozesse, vier Phasen oder Zustände dar, die das Bewusstsein durchläuft. Unter diesem Gesichtspunkt meinen wir den Sonnenuntergang, wenn wir sagen, dass ein Mensch nach links gegangen ist.

 

Ich werde das erste Kapitel aus dem Buch Genesis vorlesen. 

 

"`Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde."'\footnote{Gen 1,1.}

 

Bei der Zahl eins schuf Gott Himmel und Erde -- das ist der erste Schritt nach rechts.

 

"`Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; 

 

und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser."'\footnote{Gen 1,2.}

 

Bei der Zahl zwei war die Erde wüst und leer, der erste Schritt nach links. 

 

"`Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht."'\footnote{Gen 1,3.}

 

Bei der Zahl drei erscheint das Licht, der erste Schritt nach oben, der Zenit der Sonne. Bei diesem Zustand blitzt im Bewusstsein des Menschen die Idee auf, dass er nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde. 

 

"`Und Gott sah das Licht, dass es gut war; 

 

und Gott schied das Licht von der Finsternis."'\footnote{Gen 1,4.} 

 

Bei der Zahl vier wird sich der Mensch bewusst, dass das Licht etwas Gutes ist. Diese Zahl ist der Dienst, dem der Mensch nachgehen muss. Das ist die Zahl des Dienens.

 

"`Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht.

 

Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag."'\footnote{Gen 1,5.}

 

Im Bewusstsein des Menschen gibt es Licht und Finsternis -- Tag und Nacht. Der Tag bedeutet -- Jungfrau, Jugend, die Nacht -- Ruhe und Alter. In der Zahl fünf wurde erst die Jungfrau, die Jugend geboren. Der Tag gibt die Bedingungen für die Äußerung der Tätigkeit, der Energie; die Nacht gibt Bedingungen für die Ruhe, sie bringt Ruhe und Dunkelheit. Die Nacht bedeutet auch Alter, das heißt die Versöhnung des Menschen mit den Widersprüchen. Das Alter ist die äußerste Grenze der Widersprüche. Folglich, um sich mit den Widersprüchen des Lebens zu versöhnen, muss der Mensch alt werden. Zwischen der Jugend und dem Alter gibt es eine gewisse Zeitperiode. Nun, damit sich der Mensch mit den Widersprüchen versöhnen kann, muss eine kürzere oder längere Periode vergehen. Die Versöhnung, das Fertigwerden mit den Widersprüchen und deren Auflösung geschieht nicht sofort. 

 

Was bedeuten für euch die vorgelesenen Verse? Welche Beziehung haben sie zu eurem gegenwärtigen Leben? -- Wenn ihr wisst, wie Gott den Himmel geschaffen und geordnet hat, werdet ihr wissen, wie ihr eure innere und äußere Welt bilden könnt. Dieses Wissen verbirgt sich in den lebendigen Zahlen. Pythagoras eröffnete seinen Schülern nur die Bedeutung der lebendigen Zahlen von 1 bis 4 und euch wurde die Bedeutung der Zahl 5 eröffnet, da die Zeiten sich beschleunigt haben. Seid damit zufrieden, was euch bis jetzt offenbart wurde und was bevorsteht, in Zukunft eröffnet zu werden. Das, was euch heute eröffnet wurde, stellt den Weg dar, auf dem wir auf die göttlichen Segnungen treffen. Ihr sollt diesen Weg studieren und ihn befolgen.

 

Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit. Die Dunkelheit ist mit furchtbaren Dingen verbunden: mit Schlangen, Tigern, Löwen, Erdbeben, mit dem Tod. Das Licht und die Dunkelheit sind Prozesse, die im Bewusstsein vor sich gehen. Betrachtet man sie als äußere, mechanische Prozesse, verlieren sie ihre Bedeutung. Die Prozesse Tod und Leben sind ebenfalls nicht nur äußerliche, mechanische, sondern innere bewusste Prozesse. Man sagt über jemanden, dass er gestorben sei. Das ist kein mechanischer Prozess, sondern ein organischer. Dieser Mensch ist in die Erde gesät worden und nach gewisser Zeit wird er wachsen, das heißt auferstehen. Wenn der Mensch nicht stirbt, kann er nicht auferstehen. Tod und Auferstehung sind zwei Prozesse, die im menschlichen Bewusstsein stattfinden. Nur wer gestorben ist, nur der hat die Möglichkeit, aufzuerstehen; wer nicht gestorben ist, der kann nicht auferstehen. Zu sterben, das bedeutet, die furchtbarsten Widersprüche zu durchlaufen und dann aufzuerstehen. Jona verbrachte drei Tage im Bauch des Fisches und dann ist er auferstanden. Als ihn Gott zum Predigen nach Ninive schickte, weigerte er sich, das sah für ihn gefährlich aus. Aber als er drei Tage im Bauch des Fisches verbracht hatte, sah er, dass es etwas Gefährlicheres als die Aufgabe gab, die Gott ihm erteilt hatte. Dass Jona vom Fisch verschlungen wurde, ist kein gewöhnlicher Tod, sondern der Übergang vom Licht in die Finsternis. Das ist dasselbe, wie von der Höhe in einen Abgrund zu fallen. Der umgekehrte Prozess ist das Aufsteigen, das Hinausgehen ins Licht oder die Auferstehung. 

 

In der Heiligen Schrift steht: "`An dem Tag, an dem Du von den Früchten des verbotenen Baumes isst, wirst du sterben."'\footnote{Vgl. 1. Mos, 2,17.} Gott befahl Adam, nicht von den Früchten des verbotenen Baumes zu essen, aber er gehorchte nicht und übertrat das Gebot Gottes. Gott befahl Jona, nach Ninive zu gehen und zu predigen, er hielt sich jedoch nicht an das Gebot. Beide verloren die guten Bedingungen des Lebens und gerieten in den Tod: Adam verlies das Paradies, Jona kam in den Bauch des Fisches. Beide kamen vom Licht in die Finsternis, vom Leben in den Tod. Wegen eines Apfels haben Adam und Eva das Paradies verloren. Der Apfel hätte schön sein können, aber er barg in sich Gift. Wer von den Früchten dieses Apfels essen wird, wird sterben. Um sich zu retten, soll er sich ergeben. Adam übertrat das Gebot Gottes und versteckte sich. Lange Zeit suchte Gott im Paradies nach ihm, Adam schwieg jedoch -- zum ersten Mal wendete Adam das Schweigen an. Schließlich fand ihn Gott und fragte ihn: "`Adam, warum versteckst du dich?"' "`Ich habe mich, Herr, vor deinem Antlitz gefürchtet."' Das Gespräch zwischen Gott und Adam ist das zwischen der Seele und ihrem Schöpfer. 

 

Adams Verlassen des Paradieses stellt den Anfang des menschlichen Lebens, die Rückkehr in das Paradies, das Ende dieses Lebens dar. Tritt der Mensch erneut ins Paradies ein, werden für ihn die Leiden aufhören und er tritt in das neue Leben, in das Leben der Freude und Fröhlichkeit ein. Das irdische Paradies befindet sich an den Polen -- am Südpol und Nordpol. Der Mann lebt am Südpol, die Frau am Nordpol. Also befindet sich Adams Paradies am Nordpol und Evas Paradies am Südpol. Der Nordpol stellt außerdem die Verstandeswelt, der Südpol die geistige Welt dar. Das sind Symbole, derer wir uns bedienen können, um gewisse Ideen zu klären. 

 

Spricht man über das Paradies, kommen im Bewusstsein des Menschen als Kontrast die Begriffe Hölle und Sünde hervor. Über diese Begriffe darf man nicht viel nachdenken und sprechen. Warum? -- Weil das reine Tuch leicht schmutzig wird. Es reicht, es ein paar Mal mit den Händen zu wenden und es wird unrein. Danach soll es gewaschen werden. Die Sünde lässt sich nicht leicht reinigen. Das ist ein Schlamm, der seinen Ursprung in der fernen Vergangenheit hat. Nur die Offenbarung ist in der Lage, ihn zu beseitigen, nur sie ist in der Lage, etwas Wertvolles aus ihm zu machen. Über großes Wissen muss der Mensch verfügen, um sein Bewusstsein von den Flecken des sündhaften Schlamms zu befreien. Sagst du jemandem ein beleidigendes Wort oder richtest du einen schiefen Blick auf ihn, wirst du dir große Mühe machen müssen, bis du dein Bewusstsein von der Finsternis befreien kannst, die das Bewusstsein überschattet hat. Um mit der Sünde fertig zu werden, soll der Mensch sein Bewusstsein erheben und in das neue Leben eintreten. 

 

Es ist an der Zeit, dass sich die Menschen aus dem jetzigen Zustand herausbegeben und die alten Ansichten, die Kritik, die sie mehr behindert, als aufklärt, ablegen. Studiert die Welt, die Gott geschaffen hat, ohne sie zu kritisieren. Die Aufgabe des Menschen ist zu lernen und das Gelernte anzuwenden, um den Sinn des Lebens und seine Bestimmung als Mensch zu verstehen.

 

\begin{center}

\textit{Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.}

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25. Juni 1942, 5.00 Uhr -- Die Sieben Rila-Seen\footnote{Aus dem Bulgarischen Mariya Kireva.}

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