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1917_05_31 Die Einfachheit


mariaK

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Die Einfachheit

 

„Dies Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorigen Weissagungen über dir, dass du in denselbigen eine gute Ritterschaft übest.”(1) Timotheus: 1: 18

 

Die Wörter “Streitkräfte” und “Heldentat” sind ähnlich, weil nur das richtige Kämpfen eine Heldentat in der Welt voraussetzt. Das Wort „Heldentat“ bedeutet eine Bewegung nach oben. Das Kämpfen ist eine Stärkung des menschlichen Geistes, und das Hinuntergehen ist das Fallen des menschlichen Geistes.

 

Vor allem wird eine Einfachheit von euch allen verlangt, das bedeutet nicht, dass ihr einfältig sein müsst, sondern alle euren Kenntnisse sollen vereinfacht werden. Die Dinge sollen hauptsächlich einfach sein, wie die Kette, auf der man webt, am Anfang einfach ist, und dann wird sie mit den Verflechtungen kompliziert. Also, in der Grundlage müssen die Auffassungen klar und einfach sein.

 

Eine Einfachheit muss auch in euren Köpfen und Herzen existieren. Ich will, dass ihr das Wort „Einfachheit“ begreift, um es zu verstehen. Wenn ihr beunruhigt seid, sprecht dieses Wort aus, und ihr werdet eine Stille in eurer Seele spüren. Jedes gute Wort muss ein Nachlassen in euch hervorrufen.

 

Ich werde euch über das Wort “Streitkräfte“ sprechen und eure Aufmerksamkeit auf eine Tatsache lenken, damit ihr die Widersprüche begreift, die im Leben existieren. Weil ich solche Widersprüche unter euch merke, und ihr könnt sie nicht erklären. Denkt nicht, dass ich euch schelten will. Kein Schelten; ich möchte, dass einige Gedanken und Wünsche euch klarer werden. Stellt euch vor, dass ihr in einem reichen Garten seid, auf einem Stuhl sitzt und vor euch ein Apfelbaum mit schön geformten Blättern und Blüten steht. Ihr freut euch auf ihn. Nehmen wir an, dass die Blätter des Baums still und ruhig sind, untereinander sprechen und sagen: “Wie schön ist die Göttliche Welt, wir leben in Frieden und Übereinstimmung!” Aber dann wird es windig, die Blätter beginnen gegeneinander zu stoßen, und einige von ihnen fallen. In dieser Gesellschaft, die oben am Baum ist, beginnen Streite: “Du verstehst das Christentum nicht, du bist ein Wilder” usw. Das ist eure Lage, wenn ihr von Haus zu Haus geht und sprecht: “Kennst du jene, sie ist so eine oder so eine.“ Das zeigt, dass ein Wind unter euch existiert.” Man fragt über jemanden, warum er von Haus zu Haus geht und über diese, jene spricht. Ich frage: „Warum ist dieser Wind?“ Die Ursache ist äußer. Ihr müsst diese äußeren Bewegungen verstehen, die nicht von euch abhängen. Wenn du ein Blatt bist, und der Wind kommt, wirst du bestimmt mit jemandem zusammenstoßen. Deshalb sag ihm: „Verzeih, ich habe nicht gemocht!” Deshalb müsst ihr euch vergeben. Wenn der Wind nachlässt, werden Frieden und Übereinstimmung wieder eintreten, aber wenn der Wind bläst, beginnt der Streit wieder. Das ist eine wirkliche Tatsache im Leben, und ihr sagt: “Der Wind bläst.”

 

Jeder soll eine Pelzkappe haben, und wenn der Wind zu blasen beginnt, sollt ihr sie aufsetzen, und alles wird in Frieden und Übereinstimmung sein. Das Vorhandensein einer solchen Pelzkappe zeigt, dass der Mensch seine Gedanken und Wünsche zurückhalten kann. Hat der Mensch eine solche Pelzkappe, werden seine Gedanken und Wünsche in Ordnung sein, hat er keine solche Pelzkappe, ist die Lage schlecht. Wenn man ins Göttliche Leben eintritt, werden keine solchen Winde existieren, sondern ein stilles Wehen wird entstehen, das nur die Blätter bewegen wird, wie diese der Espe, und es wird zeigen, dass ihr in der Welt der Winde lebt. Unabhängig davon, was ihr macht, werdet ihr diesem Blatt sagen: „Sei sicher, dass ich das nächste Mal das nicht machen werde, und ich habe bereut.“ Jeden Tag gibt es Fehler und Reue. Das sind die Leute – Moralisten, die sagen, dass wir ein gutes, gerechtes und ehrliches Leben leben sollen. Die Blätter des Baums sind sauber, bis sie nicht staubig und schmutzig werden. Also, sowohl ein Bedecken mit Staub, als auch ein Putzen und Streiten usw. werden im alltäglichen Leben existieren, aber dieses Leben muss vergehen.

 

Wenn ihr, zwei Schwestern, euch sammelt und streitet, werdet ihr sagen: „Entschuldige, Schwester, es gibt Wind, deshalb wackeln wir.” Das ist die richtige Lösung der Frage. Wenn ihr euch streitet, versammelt und sagt die folgende Formel: “Christus ist gleich y (Ypsilon), 0-0, 1-1.” Das ist die Bedeutung des letzten Verses aus der Parabel: “Dieser, der mir zuhört, wird in Stille und Sicherheit leben, ohne Angst vor dem Übel.” Das ist dasselbe Gesetz.

 

Manchmal existiert ein Kampf zwischen dem Verstand und dem Herzen, ein Zwiespalt, das Herz möchte eins – der Verstand – anderes, es gibt einen Streit. Ihr entscheidet eins zu machen, und eigentlich tut ihr etwas ganz Anderes. Nehmt an, dass zwei von euch je hundert Dekar Land haben, geerbt von ihrem Vater. Die eine ist arbeitsam, sie bearbeitet ihr Land, sie hat einen Garten, bepflanzt ihn mit Obstbäumen, und im übrigen Teil sät sie Weizen, Gerste und Mais u.a. Und die zweite sagt: „Ich brauche solche Dinge nicht“ und lässt ihr Land unbearbeitet. Beide gehen ihr Land anschauen: die Eine hat Weizen, Mais, sie freut sich auf alles, für sie hat das Leben einen Sinn, und die Äcker der Andere sind mit Unkräutern bewachsen, und sie sagt: “Das Leben hat keinen Sinn.” Wer hat den Sinn und die Sinnlosigkeit im Leben geschaffen? Ihr sagt: „Gebs Gott uns das, jenes!“ Gott hat euch Land gegeben, das euer Herz ist; bearbeitet es! Dieser Herz wird so bearbeitet, wie man die Obstbäume bearbeitet. Gebt ihm alle guten Wünsche, pflanzt sie in ihm ein! Ihr sollt rechtzeitig einpflanzen, sondern nicht zur unrechten Zeit. Diejenigen, die Bäume pflanzen, haben zwei Perioden zur Bepflanzung – Winterzeit und Sommerzeit. Die Landwirte haben auch zwei Perioden zum Säen - Winterzeit und Sommerzeit. Diese, die Mais säen, haben auch bestimmte Perioden zum Säen. Also, wenn gute Wünsche in euch kommen, schiebt nicht auf, um andere Arbeit zu erledigen, sondern pflanzt sie sofort ein. Wenn ihr zu fragen beginnt, wie ihr sie einpflanzt, das bedeutet, dass ihr euch damit beschäftigt, was dieser oder jener euch verursacht hat. Lass alles beiseite, pflanze diesen guten Wunsch ein! Du fühlst dich nicht wohl; lass das Unwohlsein beiseite, dein Unwohlsein und du sind zwei verschiedene Dinge! Wenn ihr einander euch ärgert, wisst ihr, wem ihr ähnlich seid? Stellt euch vor, dass eine Fliege kommt und euch an der Nase bespuckt; ihr ruft sofort: “Was für ein Recht hat sie!”, beginnt ihr nachzujagen, ärgert euch auch allen anderen Fliegen. Macht eure Nase sauber und nichts Anderes! Jemand hat etwas über euch gesagt; reinigt es und nichts mehr! Aber ihr fragt: „Wissen Sie, was diese Fliege an meiner Nase gemacht hat?“ Lass sie zur Seite. Jemand hat euch beleidigt; erzählt anderen das nicht, was er euch gesagt hat, weil ihr es in ihrem Kopf pflanzt. Und ihr beginnt eure Beleidigungen einander zu erzählen und so verbreitet eure Wörter in der ganzen Gesellschaft. Eine erzählt etwas einer Zweiten, die Zweite einer Dritten, etwas wird zum Gesagten hinzugefügt, und eine große Nachricht entsteht. Das seid ihr, die Schüler des zwanzigsten Jahrhunderts. Natürlich ist das nutzbringend für die Welt, für die Menschen, die keine Arbeit haben, aber für diejenigen, die eine Arbeit haben, gibt es seriösere Dinge.

Also, Apostel Paulus wendet sich an Timotheus und sagt: “Aber Gott, dem ewigen Könige, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen.” Wenn Gott euch ein solches Herz gegeben hat, damit ihr ihn verherrlichen, sollt ihr die guten Wünsche in eurem Herzen einpflanzen, und Gott wird sie entwickeln. Alle guten Wünsche pflanzt man nur morgens ein, abends pflanzt man nichts ein. Abends wachsen die Samen, und morgens werden sie gesät. So ist es in der geistigen Welt. Wisst ihr, was ein Morgen bedeutet. Der Morgen ist eine Jugend. Am Morgen ist die Sonne ein junger Bursche, am Mittag – verheiratet, am Abend – ein Alter. Wenn ihr abends sie sehen geht, sagt sie: „Alles ist vergangen, seither gibt es hundert Jahren; ihr musstet kommen, als ich jung war, als ich arbeitete, damit ich euch etwas gebe.“ Geht zum Acker und veranlasst einen Alter, euch zu helfen, er wird euch sagen: “Ich bin schon alt, ich kann nicht, die Knochen tun mir weh.” Ruf einen jungen Menschen, er wird gleich kommen, dir helfen. Wer erntet am Acker? Junge Mädchen und Burschen. Ihr sollt jung sein, um in der Welt zu arbeiten; damit ihr solche seid, müsst ihr keine Fehler machen. Wer Fehler macht, wird alt, wer Gutes tut, wird jünger. Deshalb sagt die Wörter: „So soll meine Sonne in meiner Seele aufgehen und mein Herz erneuern.“ Das bedeutet, jünger zu werden. Das bedeutet, dass ihr gut sein wollt, und gut ist dieser, der viele Obstbäume in seinem Garten hat.

 

Wie wird gesät – mit Wasser oder ohne Wasser? Natürlich, mit Wasser. Dieses Gesetz funktioniert auf folgende Weise: macht einen Versuch. Manchmal kann eine große Unannehmlichkeit oder ein Unglück in eurem Leben passieren, die von verschiedener Art sein können. Ihr seid verzweifelt daran. Immer nach solchem Unglück wird ein guter Gedanke kommen; gießt ihn. Die Zeit ist gekommen. Wer nicht gelitten hat, kann keine guten Gedanken haben. Wenn die Leiden euch überfallen, das zeigt, dass Gott auf euch Aufmerksamkeit lenkt, dass die Zeit zum Pflanzen gekommen ist. Das ist die erste Deutung. Jemand hat etwas über euch gesagt, hat euch tödlich beleidigt; ihr werdet leiden, weinen, aber es wird ein Nachlassen eintreten, ein guter Gedanke wird kommen. Sofort zur Arbeit, sät ihn! Dieses Säen wird die Pflicht für diese Beleidigung bezahlen.

 

Ich werde euch das Gesetz erklären, warum ihr nicht rächen müsst. Nehmt an, dass jemand in euer Haus eintritt und 1000 Lewa von euch stiehlt. Aber ihr werdet an diesem Tag eine wichtige Arbeit haben, von der ihr 100 000 Lewa gewinnen werdet. Wenn ihr den Dieb verfolgen beginnt, werdet ihr 100 000 Lewa verlieren. Gott sagt: „Lass die 1000 Lewa, du wirst 100 000 gewinnen, erledige deine Arbeit.“ Jemand hat euch beleidigt, aber zur gleichen Zeit habt ihr, eine gute Arbeit für Gott zu erledigen; beendet eure Arbeit, weil ihr so viel verlieren werdet, wenn ihr zu rächen entscheidet. Gibt es eine Philosophie darin? Es gibt. Versucht, ob das richtig ist oder nicht.

 

Macht das bei erster Möglichkeit, die ihr habt. Ich treffe oft Leute am Weg, die 1000 Lewa verfolgen.

- Wohin gehst du?

- Man hat mir Geld gestohlen, 1000 Lewa.

- Du wirst 100 000 Lewa verlieren.

 

Ich sage auch euch: ich habe euch getroffen, als ihr 1000 Lewa verfolgtet; passt auf, ihr werdet 100 000 Lewa verlieren. Das predigt das Evangelium: rächt nicht, weil Gott sagt “Die Rache ist mein.“ “Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet.” Jeder hat eine wichtige Arbeit in der Welt, und er soll über die anderen nicht urteilen. Dann werdet ihr ein stilles und ruhiges Leben haben; aber wenn ihr auf euren Gott hört – Diesen, Den ihr kennt. Wer ist dieser Gott, ihr könnt Ihn jeden Tag prüfen. Wenn ihr Seinen Willen erfüllt, werdet ihr euch jeden Tag still und ruhig fühlen. Erfüllt ihr Seinen Willen nicht – ihr seid unruhig. Warum ist Gott dann nicht da? Gott kommt nur in der Zeit der Leiden. Wenn es größte Leiden in der Welt gibt, dann geht Gott hinunter. Wenn jemand sehr gespannt ist, besucht Gott ihn, und wenn es ihm gut geht, er sich gut fühlt, sagt Gott: “Ruft diesen Menschen hier.“ Wir sagen: „Gott hab ihn selig, er ist gegangen.“ Und ich sage: “Er ist gegangen, seinen Vater in seinem Vaterland, seinem Haus, sehen, und dann wird er wieder zurückkehren.“ Also, manchmal kommt Gott zu uns, und ein anderes Mal gehen wir zu Ihm. Was ist das für eine Art? Wenn ein Vater seinen Sohn heiratet, trennt er ihn in einem neuen Haus, und manchmal besucht er ihn, ein anderes Mal kommt der Sohn. Sagt mir, wann besucht ihr Gott? Wenn ihr eine große Verzweiflung empfindet und leidet. Und wenn jemand in dieser Zeit euch angreift, hat Gott euch besucht. Deswegen sollt ihr die Leidenden besuchen. Ihr werdet von jetzt ab wissen, dass jeder Gott je zehn mal täglich besuchen kann, und Gott – einmal täglich.

 

Das Gebet ist ein Ruf an Gott. Ihr seid traurig, gramvoll – betet. Gott tröstet auf drei Arten: Er wird euch einen Menschen schicken, der euch helfen wird, Er wird einen Engel schicken, und Er wird selbst kommen, um euch zu trösten.

Ihr fragt, warum wir geboren sind. Damit ihr den Gott besucht. Dieses ist das große Gesetz, nach dem die Menschen sich mit ihren Leiden und weltlichen Nöten befreunden. Wenn wir keine Bedürfnisse hätten, würden wir nicht verstehen, worin die Schönheiten des Lebens bestehen. Ihr werdet euch diesen Gedanken merken: Das Leben, wie es organisiert ist, ist ein bestes Leben und ihr, wie ihr nun lebt, lebt am besten. Jemand wird sagen: “Ich bin ein böser Mensch.” In welcher Hinsicht? Du bist nicht böse, aber du hast Land, das du nicht bearbeiten willst. Du bist faul. Du musst arbeiten. Beginn zu arbeiten, du wirst nicht sündig sein. Wie entsteht die Sünde? Wenn du nicht arbeitest, wirst du Fehler machen; du wirst überlegen, woher du nimmst, was du machen sollst, und du machst Schulden der ganzen Welt.

 

Also, ihr seid dem Wesen nach nicht sündig, sondern danach, dass einige von euch nicht arbeiten wollen. Einige sagen zum Beispiel: „Wie ich um 4 Uhr morgens aufstehen werde, steht man in dieser Zeit auf?“ Ja, man steht auf, weil die Nacht zum Schlafen ist, und der Morgen – zur Arbeit. Wenn die Sonne aufgeht, muss jeder außеr seinem Bett sein, und wenn sie untergeht, muss jeder im Bett sein. So machen die Vögel. Wenn ihr Christus verstehen wollt, sollt ihr so handeln und leben. Wenn das Leiden kommt, sagt: „Es ist Zeit zur Arbeit.“ Bereitet euch zu säen vor! Der erste gute Wunsch kommt in euch, sät ihn, und ihr werdet für ein Jahr sehen, wie reich ihr werdet. Das begreifen die Bulgaren, wenn sie sagen: “Ihm wurden die Augen geöffnet.” Wenn der Mensch reich wird, werden ihm die Augen geöffnet. Zum Beispiel ein Armer hat eine Hütte ohne Fenster gebaut, wenn er reich wird, baut er gleich ein, zwei, drei und mehr Fenster. Wer weiß, er hat Fenster. Die Leiden, die euch geschickt werden, sind eine Notwendigkeit zu eurer Entwicklung.

 

Indem ihr sagt “So soll meine Sonne aufgehen”, das zeigt den verkörperten Menschen auf der Erde. Ihr müsst diese Sonne benutzen, die aufgeht. Jeden Morgen, wenn der Mensch aufwacht, wird er geboren, und abends, wenn er einschläft, stirbt er. Deswegen, wenn ihr nicht rechtzeitig aufsteht, um euer Kind zu gebären, wird es sterben. Merkt, Menschen, die spät aufstehen, fühlen sich unwohl den ganzen Tag. Wir sagen über sie, dass sie ihr Kind nicht geboren haben. Ihr müsst den tiefen Sinn der Dinge verstehen, sondern nicht ihren Buchstaben. Unter „Morgen“ verstehe ich alle guten Bedingungen, die Gott euch gibt, deshalb schiebt sie nicht auf. Sie sind ein Morgen im Leben. Gibt es eine Reaktion in euch infolge des frühen Aufstehens, zum Beispiel eine Erkrankung?

 

Ich werde euch einige Regeln empfehlen: ich habe bemerkt, dass einige Leute sehr schnell gehen, und ihr sollt langsam gehen, weil ihr sonst schwitzt, die leichten Erkrankungen werden so erklärt.

 

Zweite Regel: beobachtet die Farben der Sonne, besonders am Johannistag. Sät gute Gedanken bei der Beobachtung in euch. Nehmen wir an, dass es eine Fülle von guten Gedanken in euch gibt; ihr müsst anderen geben, damit sie auch von ihnen säen, d.h. ihr sollt sie anderen schicken. Wenn eine Disharmonie unter euch existiert, soll sie mindestens mit 50% verringert werden.

 

Ich werde euch eine dritte Regel geben: wenn man euch sagt, dass zwei Schwestern gestritten haben, sagt: „Der Wind hat sie geblasen, deshalb versammeln und beten wir Gott darum, dass sie sich versöhnen.” Ihr werdet ihnen eure guten Gedanken schicken. Außerdem versammelt euch und geht sie besuchen. Das Ergebnis wird im folgenden bestehen: z.B. eine von euren Schwestern hat 100 Lewa; jemand kommt und nimmt das Geld ab. Deshalb wird jede ihr einen Lew geben, wenn ihr sie besucht, und sie wird das Verlorene gewinnen. Sie hat Schaden genommen, und deshalb muss man ihr etwas Gutes bringen.

 

Ihr sollt über diese Fragen nicht aus eurem Standpunkt denken, sondern sie müssen im Prinzip gelöst werden, so wie sie in der Schule gelöst werden. Der Mensch kann nicht prinzipiell leben, bis er mit dem Gott nicht in Verbindung ist, bis Er in ihm nicht zu leben beginnt. Kann eine geschiedene Frau ein gutes Leben haben? Nie. Lasst ein Kind ohne Mutter, und es wird rauh. Wenn es fünfzehn, zwanzig Jahre mit seiner Mutter lebt, wird sie ihm ein bisschen Taktgefühl verleihen. Und diese, die ohne Mutter gelebt haben, sind ein bisschen grober, deshalb werden Leiden ihnen gegeben, damit sie veredelt werden. Wenn jemand leidet, sage ich: „Deine Mutter ist früh gegangen, deshalb brauchst du Leiden, damit du veredelst.“ Dieser ist der Weg für diese, die sich entwickeln, wachsen, sich höher entwickeln wollen.

 

Vierte Regel: geht sehen, wie die Obstbäume in fremden Gärten wachsen, um eure Gärten auf dieselbe Weise zu bepflanzen.

 

Fünfte Regel: notiert täglich in eurem Heft, wenn ihr etwas Gutes macht, ob mit Wörtern oder mit Herzen. Wenn ihr jemandem einen guten Gedanken schickt, notiert ihn. Wir sagen häufig, dass Gott die Welt verbessern wird. Wie wird er sie verbessern? Durch uns. Wenn jeder Zweig nicht blüht und nicht Frucht ansetzt, wie wird er sich entwickeln? Das ist die praktische Seite. Ihr seid sehr ehrgeizig, ihr schämt euch, dass ihr euch vor einigen, vor anderen nicht blamiert. Und wie viel Male am Tag schämt ihr euch vor Gott? Wenn ihr Ihn nicht seht, stellt ihr das nicht in Rechnung. Nach einiger Zeit werde ich euch eine Weise zeigen, damit ihr die bösen Wörter in guten verwandelt. Ich möchte, dass ihr euch für diese guten Ideen begeistert. Versucht das alles in eurem geistigen Leben gesamt anzuwenden – bei dem Essen, Trinken, Gehen und Singen. Das ist der geistige Mensch – er macht alles um Gottes Ruhm.

 

Sechste Regel: wenn ihr einen Wunsch bekommt, die Leute zu meiden, schützt euch davor. Ich möchte, dass ihr Freunde von außen habt, aus der Welt, und nicht nur unter euch. Warum heiraten die Leute? Um sich zu befreunden, nicht wahr? Künftig werdet ihr euer Geld großzügig ausgeben müssen und auch den anderen geben. Es gibt keine Ursachen zur Angst, weil dieser, der gibt, gewinnt immer mehr, als dieser, der nimmt.

 

Siebente Regel: ihr fühlt euch eines Tages traurig, belastet, meint, dass das Leben keinen Sinn hat; geht herunter, seht diese Leute, die trauriger, belasteter als euch sind, und ihr werdet verstehen, dass das Leben einen Sinn hat. Und wenn ihr euch höher entwickeln möchtet, seht, wie die Leute leben, die über euch sind, ahmt sie im Leben nach, weil das Leben von einem zum anderen übergeben wird. Wenn ich euch etwas von mir nicht übergebe, werdet ihr nichts lernen. Das Leben wird durch einen Kontakt, einen Einfluss übergeben, wobei sowohl das Gute als auch das Böse übergeben wird. Ich kenne viele gute Männer, die in der Gesellschaft von bösen Frauen verkommen und schlechte Männer, die sich in der Gesellschaft von guten Frauen verbessern. Das Gesetz ist sehr richtig: wir lassen uns beeinflussen. Und ihr sagt: “Was sind wir?” Zieht unter eure alten Hefte einen Schlußstrich, stellt neue Blätter und schreibt: “Von jetzt ab nehme und gebe ich die Regeln von Christus!“ Ihr werdet froh und lustig sein.

 

Achte Regel: Schützt euch davor, euren Töchtern zu sprechen: “Du kennst das Leben nicht, du sollst klüger sein; du bist jung, wenn du alt wirst, wirst du es begreifen.” Erzieht sie nicht so, sprecht ihnen über das Alter nicht. Deine Tochter ist froh; sie soll froh sein, sie soll spielen, singen, lass sie. Wenn sie zornig wird, sag Gott: „Danke, Gott, dass ich meine Tochter gesehen habe, dass sie solche schönen Grimassen schneidet.” In der Natur ist dasselbe: ihr seht, wie ein Baum sich biegt, Grimassen schneidet, aber das ist auch angenehm. Ihr verlangt von euren Kindern das, was ihr selbst nicht macht. Es ist erstaunlich, wenn ein Sünder möchte, dass seine Tochter eine Heilige ist. Sie soll sich ärgern, weinen, und wenn du das philosophisch und ruhig annimmst, wird das auch auf sie wirken. Ihr werdet die Lehre von Christus in der neuen Erziehung anwenden. Die Erziehung muss völlig neu sein, und ihr sollt an der alten Erziehung keine neuen Flicken machen. Eine alte Kleidung kann man mit neuen Stoffstücken nicht flicken. Ihr werdet sagen: „Meine Tochter wird gut sein, wenn nicht nun, künftig!“ Weil das, worüber der Mensch denkt, geschieht. Du und deine Tochter, ihr seid ein und dasselbes Ding. Warum denke ich kein Übel über die Menschen? Weil es eine Widerspiegelung ist. Wenn ich etwas Schlimmes über die Leute denke, wird es sich auch auf mich widerspiegeln. Der Gedanke schafft die Dinge und widerspiegelt sich auf euch.

 

Ihr werdet diese Regeln in diesem Monat anwenden. Ihr werdet bis zum 24 Juni bei Sonnenaufgang ausgehen, danach werdet ihr euch zwanzig Tage zu Hause erholen. Es gibt andere Varianten zur Erfüllung des Gesetzes des Gehens: wenn du keine Möglichkeit hast, herauszugehen, wirst du früh aufstehen, und nach dem Gebet wirst du in Gedanken spazierengehen. Und wenn ihr sagt: „Heute kann ich nicht ausgehen“, stört ihr dadurch eure Arbeit. Du möchtest manchmal eine von deinen Schwestern besuchen, aber du hast keine Möglichkeit; setz dich auf deinen Stuhl und besuch sie in Gedanken. Ihr sollt keine negativen Gedanken haben, dass ihr das oder jenes nicht könnt. Sogar wenn du im Bett schwer krank bist, sage: „Ich verbessere meinen Körper jetzt, aber meine Seele kann gehen!“ Also, das Gesetz muss man immer mit dem Wort „können“ anwenden. So äußert sich der menschliche Wille. Wenn einige Dinge euch unklar sind, versammelt zu Gruppen und denkt nach. Weil nur das, was ihr probiert und lernt, wird nützlich für euch sein und wird euren Glauben stärken, dass ihr eine positive Wissenschaft habt, auf die ihr euch stützen könnt.

 

Vortrag des Meisters, gehalten am 31 Mai 1917

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