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1917_04_05 Rechtfertigung und Rettung


mariaK

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Rechtfertigung und Rettung

 

 

“Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen“ Römer 10,10

 

Ich spreche jetzt über die beiden Begriffe „Rechtfertigung“ und “Rettung”. Ich möchte, dass ihr sie anwendet und mit Ihnen einen Versuch macht.

 

Jede Frau strebt nach Unabhängigkeit. Ist sie ledig, strebt sie danach, eines Tages das Haus ihres Vaters zu verlassen und sich von Mutter und Vater zu lösen, um einen eigenen Haushalt zu gründen. Dieses Streben ist natürlich und göttlich. Wenn sie heiratet und ein neues Leben beginnt, bringt sie ihre Aussteuer in ihren neuen Haushalt – Hemden, Kissen, Bettzeug usw. –, richtet sich ein und ist mit ihrem neuen, ordentlichen Haushalt zufrieden. Und tatsächlich sind die obdachlosen Frauen unglücklich. Ein Mensch ohne Haus ist ein Mensch ohne Charakter. Der Körper ist das Haus der menschlichen Seele im geistigen Leben. Nach demselben Gesetz wie bei der Frau soll die Seele in den Körper eintreten und ihn einrichten. Einige wollen sich von ihrem Körper befreien und sagen: „Wann werde ich mich von meinem Körper befreien?“ Es gibt Körper, von denen der Mensch sich befreien soll. Das sind jene gesundheitsschädlichen, feuchten Keller ohne Fenster, in denen die Leute Rheuma bekommen. Wenn wir sie verlassen, bedeutet das nicht, dass wir auch die gesunden Häuser verlassen sollen. Paulus sagt an einer Stelle in der Schrift: “Es gibt ein Haus, nicht von Menschenhand errichtet.” [2 Kor 5,1]

 

Der Begriff “Rechtfertigung” stammt von der Redensart “die Dinge in Ordnung bringen”. Wer ist gerechtfertigt? Derjenige, der keine Fehler macht. Aber damit man keine Fehler macht, muss man Kenntnisse haben, den Sinn der Dinge um einen herum verstehen und die richtige Wahl treffen.

 

Ihr strebt nach Freiheit. Ja, jede Frau muss Freiheit haben, aber unter der Bedingung, dass sie die Freiheit nutzen kann, um das Glück und die Gesundheit ihres Manns und ihrer Kinder darauf zu gründen. Der Mann einer Frau, die nicht frei ist, ist unglücklich. Meint ihr, dass eine kranke Frau frei sei? Eine Frau, deren Herz und Verstand ständig gestört sind, ist nicht frei. Ich sage nicht, dass der Verstand sich ab und zu nicht aufregen darf. Die Störung ist eines, die Aufregung etwas anderes. Der Verstand und das Herz dürfen sich nur geringfügig aufregen; sie dürfen nicht allzu sehr beeinträchtigt werden, sonst werden sie trübe. Die Trübe zeigt, dass sie seicht sind; ihre Tiefe beträgt dann nur noch zehn Zentimeter. Ich frage: Was kann man mit einer Tiefe von zehn Zentimetern machen? Wenn wir einen Stoff mit zehn Zentimetern Breite nehmen – was kann man damit anfangen? Die erste und wichtigste Sache für die Frau ist die, dass sie im Herzen eine Tiefe von mindestens zehn Kilometern hat. In einer solchen Tiefe wird jeder ertrinken, der euch zu behelligen sucht. Was machen die kleinen Kinder, wenn sie seichte Pfützen mit einer Tiefe von ungefähr zehn Zentimetern finden? Sie treten ins Wasser, trüben es, und freuen sich. Wenn die Männer solche flachen Frauen finden, trüben sie sie, und freuen sich auch. Dann sagen die Frauen: „Wir sind so unglücklich“. Im seichten Wasser gibt es einen großen Lärm - dort quaken die Frösche den ganzen Sommer. Ja, es gibt viel Aufregung und Lärm, die erst im Winter aufhören. Also, eure Herzen sollen nicht flach sein, und es soll keine Aufregung in ihnen geben.

 

Ich frage: Was ist das Heilmittel für eine solche Pfütze, in der das Wasser abgestanden ist? Ihr bringt einen Strahl neues, frisches Wasser in diese Pfütze hinein, und macht einen Abfluss, damit das frische Wasser alle Reste aus der Vergangenheit wegspülen kann. Die Lehre Christi ist so ein neuer Strahl, der in eure Herzen treten und sie waschen und reinigen soll. Und wenn er sie rein gemacht hat, bringt ihr die Ablagerungen auf eure Äcker, damit diese gedüngt werden. Ihr fragt, wie solch eine Quelle gefunden werden kann. Die Quelle wird selbst zu euch kommen. Christus sagt zur Samariterin: “Das Wasser, das ich dir gebe, wird dir zu einer nie versiegenden Quelle werden, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt.“ [nach Joh 4,14]. Also, das Wort „Rettung“ bedeutet diese Quelle. Wenn der Mensch in eine Wüste gerät, wo es kein Wasser gibt, trocknet sein Mund aus; er spürt einen unerträglichen Durst, und seine einzige Rettung ist Wasser, sonst ist er dazu verurteilt zu verdursten. Ähnlich dem Reisenden in der Wüste sterben viele Frauen vor Durst mit ihren Kamelen, die ihr Gepäck tragen. Ihr habt das Wort „Quelle“ gehört. Ich möchte, dass ihr außerhalb von Sofia spazieren geht, um das Wasser von solch köstlichen Quellen zu kosten. Aber die hochgestellten Damen -- und fast alle anderen auch -- gehen, wenn sie einen Spaziergang machen, nicht weiter als bis zum Borisgarten*, und spazieren immer in denselben Alleen herum, wo es außer Staub nichts gibt. Sie schlucken viel Staub und sagen, wenn sie nach Hause kommen: “Was für einen schönen Spaziergang haben wir gemacht!” Ich sage: „Viel Staub geschluckt habt ihr!“ Oft verwenden die Leute abgedroschene Phrasen, wenn sie die Lehre Christi nicht begreifen, und sagen: “Der Kopf tut mir vom Hören weh. “Das kommt davon, dass ihr Staub geschluckt habt.“ Es gibt bei diesen Leuten keinen Platz für eine Rechtfertigung und Rettung.

 

Die Begriffe “Rechtfertigung” und “Rettung” haben sieben Bedeutungen. Ich spreche jetzt zu euch nur über eine Bedeutung, und wenn ihr sie begreift, spreche ich zu euch auch über die anderen. Ein Freund kommt und sagt zu euch: „Gehen wir spazieren, aber nicht zu weit, weil mir der Kopf weh tut, und ich habe ein Herzklopfen; ich bin an solche Spaziergänge nicht gewöhnt.“ Also, ihr seid Menschen mit kurzen Beinen, und die Wahrheit will mit langen Beinen gehen. So werdet ihr unbewusst in die Lage kommen, Verbrechen zu begehen. Wenn die Beine der Menschen kurz werden, beginnen sie heimtückische Dinge zu denken. Jemand sagt: „Ich kann nicht auf den Witoscha** gehen.“ Wenn du nicht auf den Witoscha gehen kannst, wie willst du dann zu Christus gehen können? Der Weg zu Christus ist eng und steil; es ist ein Weg des vernünftigen menschlichen Willens. Ihr sagt zu euch: „Ich gehe mit meinen Freunden auf den Witoscha!“ Wenn du wirklich nicht mitgehen kannst, so folge ihnen zumindest in Gedanken, geh den ganzen Weg in Gedanken! Das ist die Philosophie des Lebens.

 

Wenn ihr euch vor der Eheschließung mit euren Verlobten trefft, nennen sie euch Engel; sie lieben und vergöttern euch, sie können ohne euch nicht leben, knien vor euch nieder, und wie viele Tränen, Schluchzen und Heuchelei werden gezeigt . Das tun sie nicht deshalb, weil sie ohne euch nicht leben könnten, sondern weil es so effektvoll ist, und sie wollen damit sagen: „Sie sollen sehen, was das für ein Gott ist!” Wenn sie aber verheiratet sind, beginnen die Frauen zu knien. Das ist eure Philosophie. Anstatt der Männer kniet ihr jetzt. Warum? Weil euer Verstand und eure Herzen seicht sind. Versteht das nicht falsch. Wenn ich ein Maß nehme und die Tiefe eures Geistes und eurer Herzen prüfe, stelle ich eine Tatsache fest, so wie sie ist. Die Worte, die ich zu euch spreche, haben eine übertragene Bedeutung; versteht sie nicht im wörtlichen Sinn. Eure Herzen können gleichzeitig seicht und tief sein. Wenn ständig Ablagerungen in eure Herzen eindringen, wird ihr Grund eines Tages gefüllt sein, und sie werden seicht werden. Es gibt Seen, die seicht geworden sind, und es gibt solche, die tiefer geworden sind … Warum hat die Frau den Wunsch, dass der Mann vor ihr kniet? Das Knien ist eine Geste der Selbstlosigkeit, der Selbstaufopferung. Wenn du beim Knien die Knie anwinkelst, bedeutet das, dass du bereit bist, dich herabzulassen und dich selbst zu opfern. Wenn du dich für jemanden opfern möchtest, bedeutet das, dass du vor ihm niederkniest. Aber wenn ein Bursche vor einem Mädchen niederkniet, belügt er sie. Sagt doch, wie viele Bulgarinnen es gibt, die mit ihren Männern in vorbildlicher Weise zusammenleben und nie ein schlechtes Wort zu ihnen sagen? Ich lasse euch genug Zeit zum Überlegen, damit ihr die Wahrheit selber feststellen könnt. Die Wahrheit muss sich abzeichnen – nicht mehr und nicht weniger! Ich möchte euch diese Wahrheit nicht so glänzend darstellen, dass sie euch blind macht. Ich führe sie durch viele Wolken, um sie für eure Augen erträglich zu machen und euch so vor Illusionen zu schützen. Diese rufen täglich Unglücke hervor, welche euch Gott entfremden.

 

Wenn Gott eine Frau oder einen Mann zur Erde schickt, gibt Er ihnen ein Budget mit. Verbraucht jemand dein Budget, ist das ungerecht. Niemand hat das Recht, es dir zu nehmen, es sei denn, du gibst es freiwillig her. Du sagst zu jemandem: „Du opferst dich nicht für mich.“ Es ist nicht notwendig, dass er sich für euch opfert. Denn wenn er dieses Opfer bringt, um euch zu heben, wird er selbst hinuntersinken. Das Göttliche Gesetz ist so: einer sinkt, ein anderer steigt auf. Wenn der Mann sinkt, steigt die Frau auf. Wenn die Frau aufsteigt, sinkt der Mann. Wenn ihr jetzt geht und eine Angel auswerft und einen Mann fangt, dann lasst ihr ihn so sinken, dass weder er noch ihr aufsteigt. Ihr bleibt stehen und seht euch gegenseitig an. So sind die gegenwärtigen Frauen – sie hindern ihre Männer und lassen sie nicht aufsteigen. Das ist die Ursache dafür, dass ihr schlaft – denn ihr könnt nicht zur anderen Welt gehen, ihr könnt nicht sinken und aufsteigen. Wenn man euch fragt, warum ihr schlaft, antwortet ihr: „Um zu Gott zu gehen.“ Wenn ihr sagt: „Ich habe gut geschlafen“, ist das deshalb, weil ihr oben gewesen seid. Aber der Eindruck, den ihr dort bekommen habt, ist verschleiert; von ihm bleibt nur ein angenehmer Schatten. Manchmal sagt ihr: “Ich habe schlecht geschlafen, ich habe schlechte Träume gehabt.” Das bedeutet, dass du deinen Mann irgendwo angehalten hast. Diese unnatürliche Lage rührt manchmal von der großen Habgier her, die die Frauen haben. Die Habgier ruft Habgier hervor, das Unglück ruft Unglück hervor, der Schmerz ruft Schmerz hervor.

 

Wenn ich über Leiden und Unglücke spreche, begreife ich den Schmerz als eine Hülle der göttlichen Wahrheit. Die gegenwärtigen Menschen umhüllen den Schmerz mit Freude, und versüßen ihn so von außen. Es gibt solche Pillen, die außen mit Zucker umhüllt und innen bitter sind. Nun bevorzugt Gott weder die Homöopathie noch die Allopathie. Die erste heilt mit einer kleinen Dosis bitterer Arznei und die zweite mit einer großen Dosis bitterer Arznei; und in beiden Fällen hören die Schmerzen auf. Wenn der Mensch gesund ist, benötigt er keinerlei Pillen. Ich kenne viele Leute, die aus Gewohnheit von Zeit zu Zeit eine Aspirin- oder Chinintablette schlucken, um nicht krank zu werden. Doch auf diese Weise reden sie sich den Gedanken ein, dass sie krank werden könnten. Sagt jeden Tag ein positives Wort zu euch. Auf diese Weise wird sich euer Zustand bessern.

 

Alle, die bereit sind, auf mich hören, sollen doch einmal den folgenden kleinen Versuch machen. Ich gebe euch dafür eine Frist von einem Jahr; danach könnt ihr wieder tun und lassen, was ihr wollt. Die ersten sechs Monate sollen aktiv sein – ihr ackert, sät, erntet, und die anderen sechs Monate sollen passiv sein – ihr sammelt neue Energie. Es soll nicht einmal den Anflug des Gedankens geben, dass ihr es nicht ausführen könnt; das, was ich euch vorschlage, kann von jeder ausgeführt werden. Es wäre lächerlich, wenn ihr sagtet, dass ihr es nicht könntet. Eines Tages werde ich diesen Versuch mit kleinen Kindern machen, und ich werde beweisen, dass die kleinen Kinder es ohne weiteres können; ihr Glaube ist nämlich größer. Ihr sagt: „Wir könnten uns [im Laufe dieses Versuches] täuschen”. Ihr könnt euch im ersten Jahr täuschen, aber im zweiten Jahr könnt ihr euch nicht mehr täuschen. Ihr sollt den Gedanken, dass ihr euch täuschen könntet, weit von euch weisen. Dort, wo Gott arbeitet, gibt es keine Täuschung, und ihr sollt dieses Wort lernen: “Alles, was denjenigen, die Gott lieben, zustößt, ist zu ihrem Wohl.“ Ihr sollt dies als Motto nehmen: “Alles, was uns zustößt, wird uns Gott zum Wohl machen.“ Und dann können noch so viele schlechte Gedanken und noch so viele schlechte Wünsche kommen; es wird euch nichts ausmachen. Habt also keine Angst! Keine Angst!

 

Jetzt spreche ich zu euch über das Zeitwort „können“. Was für einen Versuch habt ihr bis jetzt gemacht? Ihr habt nur die erste Person Einzahl verwendet: “ich kann”. Von jetzt ab sollt ihr alle Personen verwenden: „Ich kann, du kannst, er kann, wir können, ihr könnt, sie können.“ Wenn ihr auf ein Hindernis stoßt, sprecht zu euch in eurer Seele: “Ich kann, du kannst, er kann! Ich kann. Du kannst, o Gott, der Du in mir, in meiner Seele bist; Dein großer Geist, der mich leitet, kann!” Danach sollt ihr auch die drei Personen in der Mehrzahl verwenden. Euer Glaube und eure Reinheit werden diejenigen, die oben sind, dazu veranlassen, euch Hilfe zu leisten, damit die göttliche Idee sich in eurem Leben verwirklicht. Auf diesem Weg wird eine göttliche Geduld und Beharrlichkeit verlangt, bis die Helligkeit in euch überwiegt. Macht diesen Versuch immer dann, wenn ihr euch schwach fühlt; am besten am frühen Morgen zwischen vier und sieben Uhr. Pünktlich um 4 Uhr am Morgen soll jede, die kann, aufstehen und ihren Versuch beginnen. Wenn die Sonne aufgeht, sprecht ihr:

 

(erste Person Einzahl): Ich kann! – So soll meine Sonne in meiner Seele aufgehen.

 

(zweite Person Einzahl): Du kannst! – So soll die Sonne Gottes in meiner Seele aufgehen.

 

(dritte Person Einzahl): Er kann! – So soll die Sonne meines Geistes aufgehen.

 

(erste Person Mehrzahl): Wir können! – So soll die Sonne unserer Engel aufgehen.

 

(zweite Person Mehrzahl): Ihr könnt! – So soll die Sonne des Großen Gottes des Friedens in unseren Seelen aufgehen.

 

(dritte Person Mehrzahl): Sie können! – So soll die Sonne aller Sonnen in unseren Geistern aufgehen.

 

So sollen sechs Sonnen in euch aufgehen. Für jede Sonne braucht ihr vier Minuten; insgesamt vierundzwanzig Minuten sind zum Aufgehen der sechs Sonnen nötig.

 

Die Regel, an die ihr euch halten sollt, ist folgende: Ihr steht leise und ruhig auf und wascht euch. Dann stellt ihr euch still hin; nichts soll euch beunruhigen. Es ist möglich, dass ihr euch beim Aufstehen hin und wieder unwohl fühlt, so als ob die Welt daran schuld wäre. Steht aber trotzdem auf und sprecht die oben genannten Worte [Affirmationen] leise, jeder für sich. Nehmt ein Notizbuch und notiert jeden Morgen sechs Monate lang, um wieviel Uhr ihr aufgestanden seid und wie viele Male ihr euch verspätet habt. Wenn ihr diese Worte sprecht, fühlt ihr etwas Angenehmes unter der Magengrube und ihr werdet neuen Mut fassen. Es wird sechs Jahre dauern, bis ihr versteht, wie diese Sonnen aufgehen. Macht diesen Versuch sechs Monate lang und empfehlt ihn auch euren Freundinnen. Beginnt damit ab dem 6. April. Einige werden fragen, ob sie überhaupt so früh aufstehen können. Macht euch darüber keine Gedanken! Ihr sollt in den Heften notieren, wie das Wetter ist, indem ihr in einzelne Spalten eintragt: klar, bewölkt, regnerisch, windig. Alle diese Wetterarten sind gut. Auch wenn es regnerisch oder bewölkt ist, sollt ihr in diesen sechs Monaten nie über das Wetter klagen. Wenn es regnet, sagt ihr: „Heute ist das Wetter regnerisch – Gott reinigt, und die Felder werden mehr hervorbringen.“ Bemüht euch, alles so auszuführen. Und lasst euch von euren Freundinnen versprechen, dass sie es genauso machen werden.

 

Im ersten Monat, wenn ihr alle sechs Affirmationen sprecht, sollt ihr die erste Affirmation hervorheben. Im zweiten Monat sprecht ihr ebenfalls alle Affirmationen, betont jedoch die zweite Affirmation usw. Ich möchte, dass ihr dabei still und ruhig seid; der Segen, der kommen wird, wird so groß sein, wie es für euch nötig ist. Wenn es regnet, gibt der Regen jeder Pflanze so viel Feuchtigkeit, wie sie nötig hat. Ich wünsche euch, dass ihr eine günstige Entwicklung nehmt und aus allem, was euch in diesen sechs Monaten passiert, gute Lehren zieht. Bemüht euch auch bei Unannehmlichkeiten, deren gute Seiten zu sehen und aus ihnen ebenfalls Nutzen zu ziehen, indem ihr sprecht: „Dies ist demjenigen, der Gott liebt, gewiss zum Wohl!” Dann sprecht diese Bejahungsworte:

 

Ich glaube an Dich, o Gott, der Du in der Vergangenheit zu mir gesprochen hast.

 

Ich glaube an Dich, o Gott, der Du jetzt zu mir sprichst.

 

Ich glaube an Dich, o Gott, der Du künftig zu mir sprechen wirst.

 

Dein Licht komme auf uns alle.

 

Dein Name sei geheiligt.

 

Dein Reich komme.

 

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

 

Wenn ihr an einem Tag lieber einen Psalm oder etwas anderes lesen wollt, dann lest einen Psalm oder etwas Entsprechendes, aber nur, wenn ihr ein tiefes Verlangen danach habt. Wenn ihr die oben genannten Bejahungssätze lest, denkt an Dinge, die euch heben können. Denkt an das, was für euch am schönsten auf der Welt ist, und ihr werdet sehen, wie die schönsten Bilder vor euch entstehen. Nur auf diese Weise könnt ihr die Vergangenheit verbessern und euch gute Bedingungen für die Zukunft schaffen. Das ist der Weg, auf dem ihr euren Willen stählen und euren Verstand und eure Herzen veredeln könnt. Natürlich wird die Welt auf demselben Weg weitergehen, aber alles wird sich zum Guten wenden.

 

In diesen sechs Monaten werdet ihr euch manchmal entsalzt*** fühlen; dann sprecht folgenden Satz: „Erwärme, o Gott, mein Herz mit Deiner Liebe!” Wenn euer Verstand gelegentlich etwas durcheinander sein sollte, könnt ihr sprechen: “Kläre, o Gott, meinen Verstand durch Deinen Geist!” oder „Gib mir Klarheit für meinen Verstand durch Deinen Geist!“ Danach sollt ihr euch ruhig verhalten; eine, zwei, drei, vier Stunden können vergehen, aber dann ihr werdet ein Ergebnis haben.

 

Wenn die sechs Sonnen nacheinander aufgegangen sind, wird sich ein Ergebnis einstellen. Versucht in diesen ersten sechs Monaten, gute Beziehungen zu euren Männern, Kindern und allen anderen zu pflegen und nur über gute, nützliche Dinge zu sprechen. Wenn ihr gelegentlich unachtsam seid und über jemanden etwas Schlechtes sagt, notiert ihr das in euren Heften – seid aufrichtig zu euch selbst.

 

Eine andere Regel: Wenn eine von euch es alleine nicht schafft, soll sie eine Schwester rufen; wenn es beide gemeinsam nicht schaffen, sollen sie eine dritte rufen; zu dritt sollen sie dann gemeinsam ihr Gebet [ihre Affirmationen] sprechen. Das Treffen soll immer am Vormittag sein, nicht später als 12 Uhr, weil es in dieser Zeit gute Einflüsse gibt.

 

So “rechtfertigt“ und „rettet“ man sich. Das ist die erste Bedeutung dieser beiden Begriffe.

 

Gebt diesen Rat an alle eure Freundinnen weiter. Wenn ihr aber davon wirklich überzeugt seid, könnt ihr es auch anderen sagen; dann werdet sowohl ihr gesegnet sein als auch jene. So wird euer Licht vor euren Nächsten aufleuchten.

 

Friede sei mit euch!

 

Vortag des Meisters, gehalten am 5. April 1917

 

 

* Der Borisgarten ist ein Park in Sofia.

 

** Die Witoscha ist ein Bergmassiv bei Sofia.

 

*** Entsalzt meint hier erschöpft, kraftlos oder energielos.

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