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Der Meister

 

Es gibt einen Meister auf der Welt.

 

Nur einer ist der Meister, der das wahre Wissen bringt. Er hat viele Offenbarungen im Leben, aber seinem Wesen nach ist er nur einer. Findet der Mensch einen der Augenblicke seiner Offenbarung, findet er gleichzeitig auch sich selbst.

 

Es ist ein Gesetz: Wenn du diesen einen Meister findest, wenn du Gott findest, findest du auch dich selbst. Und Gott zu sehen, sich selbst zu sehen, ist der heiligste Augenblick im Leben. Wegen eben dieses Augenblicks lebt der Mensch.

 

Auf der Welt kann nur Gott ein Meister sein. Und wenn Christus seinen Schülern sagt: {\glqq Einer ist euer Vater\grqq}(Mt 23,10) --, meint er den Großen, den einen Meister.

 

Der Meister -- das ist der Vater. Gott wird zum Vater und bildet ein bestimmtes Verhältnis zu uns nach dem Gesetz der Weisheit. Deshalb verstehen wir unter Meister im allgemeinsten Sinne des Wortes die große göttliche Weisheit, die das wahre Wissen auf die Welt, alle neuen Ideen, Formen, Gefühle und Impulse im Leben bringt.

 

Also, einer ist der große Meister auf der Welt, obwohl seine Offenbarungen und Impulse im Leben zahlreich sind. Denn ich habe es euch gesagt und werde es euch wieder sagen: Eins ist das Wissen, eins ist das Licht. Aber das Wissen kommt nicht von einem Ort und das Licht kommt nicht durch ein Fenster. Unzählig sind die Wege des Wissens, unzählig sind die Fenster des Lichtes.

 

Jeder, der mit der Mission beauftragt ist, den Menschen die Wahrheit zu offenbaren, spricht nicht in seinem eigenen Namen. Er spricht im Namen des einen Meisters. Aus diesem Grund sagt Christus: {\glqq Denn ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht auf dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.\grqq}(Joh 6,38) Jeder wahre Meister, jeder Gesalbte Gottes ist mit einer besonderen Mission auf die Erde gesandt worden. Und wie die Gesetze der Menschen, die letztendlich Abbilder der Gesetze in der geistigen Welt sind, von den einfachen Lehrern eine bestimmte Zensur verlangen, damit sie angestellt werden, so ist es auch in der geistigen Welt. Ein Meister kann nur derjenige sein, der vom göttlichen Geist erleuchtet und gesalbt ist. Wer vom göttlichen Geist nicht erleuchtet ist, der darf nicht lehren. Weil er gegen das göttliche Gesetz verstoßen wird.

 

Denkt nicht, dass die Meister nicht gelernt haben. Sie haben die Schulen der physischen, geistigen und göttlichen Welt abgeschlossen und die Offenbarung des ganzen Kosmos gehabt. Sie kennen die inneren Gesetze der Natur, den Aufbau der Welt, den Aufbau des Menschen, seinen Entwicklungsweg und seine große Berufung. Sie kennen jene streng bestimmten Beziehungen zwischen seinem Geist und seiner Seele, zwischen seinem Verstand und seinem Herzen. Aus diesem Grund können einzig und allein sie ihn richtig auf seinem Entwicklungsweg leiten.

 

Aber ihr werdet fragen: {\glqq Wie können wir einen Meister erkennen?\grqq} -- Das Erkennen eines Meisters ist ein rein geistiger Prozess. Der Meister kann nicht in der physischen Welt als ein vollendeter Akt erscheinen. Er kann auch nicht als eine äußerliche Erscheinung ins Leben kommen. Der Meister kommt als eine innere, vernünftige Erscheinung im Menschen. Deshalb geschieht die Erkenntnis des Meisters innerlich in der Seele des Schülers. Viele nehmen gewisse Gedanken durch Suggestion wahr und glauben, ihr Meister sei das, was aus ihrem Inneren spricht. Es gibt aber einen riesigen Unterschied zwischen dem inneren Sprechen des Meisters und der Suggestion. Die Suggestion ist ein Akt der Gewalt. Die Sprache des Meisters ist ein freier Akt.

 

Aus diesem Grund, wenn der Meister spricht, begeistert sich der Schüler. Aber auch wenn der Meister äußerlich spricht, durch die Worte einer Sprache, besitzt seine Sprache bestimmte Eigenschaften. Der Meister benutzt jedes Wort am richtigen Platz. Er weiß, warum er ein Wort verwendet hat und welchen Einfluss seine Schwingungen ausüben werden.

 

Der Begriff Meister ist in der lebendigen Natur streng definiert. Ein Meister ist nur derjenige, bei dem keine Gewalt existiert; er ist stark, übt jedoch keine Gewalt aus. Ein Meister ist nur derjenige, bei dem keine Lüge existiert; seine erhabene Vernünftigkeit schließt jede Lüge aus. Ein Meister ist nur derjenige, bei dem kein Übel existiert. Seine Güte schließt jedes Übel aus. Wenn bei einem Menschen Gewalt, Lüge und Übel existieren, dann ist er kein Meister, sondern ein Schüler. Das ist die einfachste und zugänglichste Definition eines Meisters und Schülers.

 

Die Anwesenheit des Meisters erkennt man daran, dass er Leben, Licht und Freiheit spendet. Denn ein Meister ist nur derjenige, der nach den Gesetzen der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit arbeitet und lebt. Wer noch nicht ganz diese Gesetze achtet, der ist ein Schüler.

 

Die Liebe des Meisters wurde geprüft, sie muss nicht geprüft werden.

 

Der Meister, im wahrsten Sinne des Wortes, ist ein vollkommener Mensch. In ihm gibt es nicht einmal einen Schatten des Bedenkens, Schwankens oder Unglaubens.

 

Nur der Meister kann mit Recht ein großer und mächtiger Mensch genannt werden, denn sein Leben findet im ganzen Weltall Resonanz. Und wenn das Leben und die Gedanken eines Menschen im ganzen Weltall resonieren, sind sie göttlich.

 

Das Lehren beinhaltet einen Prozess hohen Selbstbewusstseins. Ein völlig geistiger Prozess zwischen dem Meister und dem Schüler soll vollzogen werden. Dabei ist es notwendig, dass sie sich völlig der Aufgabe bewusst werden, die sie zu lösen haben. In diesem Falle soll es einen so guten Austausch zwischen dem Meister und dem Schüler geben, wie es ihn zwischen dem Kind und der Mutter in ihrem Mutterleib gibt. Und wie der menschliche Geist im Mutterleib arbeitet, damit er den Körper des Kindes aufbaut, wie er in diesem Prozess lernt, an der Arbeit teilnehmend, die der Geist der Mutter verrichtet, genauso müssen der Meister und der Schüler gleichzeitig mithilfe des göttlichen Geistes arbeiten, um den geistigen Körper des Schülers -- seine ewige Wohnung -- aufzubauen. Ein Meister zu sein bedeutet deswegen, geistig zu gebären.

 

In diesem Sinne des Wortes steht es in der Heiligen Schrift, dass Männer von Männern geboren werden. Der Mann soll gebären, d. h. er soll ein guter Meister sein. Und das Erste, was ein Meister tun soll, ist, dem Schüler die bis jetzt für ihn unsichtbare geistige Welt zu zeigen, so wie die Mutter nach ihrer neunmonatigen Schwangerschaft ihrem Kind eine für es völlig unbekannte Welt zeigt.

 

Es ist also klar, was für eine delikate und verantwortungsvolle Arbeit es ist, ein geistiger Meister zu sein. Aus diesem Grunde wendet sich Christus an seine Schüler und sagt ihnen: {\glqq Lasst euch auch nicht Meister nennen\grqq}(Mt 23,10) Wenn es sich jemand erlaubt, eigenwillig zu lehren und gar manche Seelen geistig zu behindern, wird er vor dem großen Gesetz verantwortlich sein. Das große Gesetz ist sanft, aber gerecht. Alle selbst ernannten Meister werden ins Gefängnis geworfen, und nachdem sie ihre Strafe gebüßt haben, erst dann nehmen sie den rechten Weg ihrer Entwicklung. Und wisst ihr, wie viele Tausende von Jahren man dazu braucht? Sanft ist das große Gesetz, aber auch gerecht. Soll ich euch den Fall Mose in Erinnerung rufen? Mose lernte bei den besten Meistern in Ägypten. Er lernte lange und schloss eine berühmte Schule ab. Und die Wunder, die er vor dem Pharao vollbrachte, zeigen tatsächlich, dass er über ein gewisses Wissen verfügte.

 

Aber wegen einer Tat (des Mordes an einem Ägypter, was für einen Schüler der weißen Bruderschaft völlig verboten ist) musste er ganze vierzig Jahre in Abgeschiedenheit in der Wüste leben, um seine Sünde zu büßen. Wegen eines Mordes musste er vierzig Jahre lang lernen und büßen. Erst dann bekam er eine neue Einweihung. Indem ich euch an die große Verantwortung erinnere, die ein Eingeweihter wegen eines Fehlers hatte, möchte ich euch an den Gedanken teilhaben lassen, welche große Verantwortung jene selbst erwählten Lehrer übernehmen, die die Menschenseelen behindern. Aus diesem Grund belehrt Christus mit folgender Mahnung seine Schüler: {\glqq Lasst euch nicht Meister nennen!\grqq}(Mt 23,10)

 

Jetzt werdet ihr mich fragen, wie man die wahren Meister von den falschen und die Meister der weißen Bruderschaft von denen der schwarzen unterscheiden kann. Der Meister der schwarzen Bruderschaft kennt die Wahrheit nicht und deshalb achtet er auf das Äußere. Er kleidet sich mit den schönsten Gewändern, besitzt den teuersten Schmuck und trägt mit Diamanten überhäufte Ringe. Er sagt seinen Schülern: {\glqq Ihr sollt nur auf mich hören, nur bei mir findet ihr die Wahrheit.\grqq}

 

Der Meister der weißen Bruderschaft kleidet sich schlicht, aber immer sauber und adrett. Er trägt keine Ringe und keinen Schmuck. Seinen Schülern sagt er: {\glqq Erwartet nicht viel von mir!\grqq} Damit der Schüler nicht in einen Irrtum gerät, will der Meister ihn dazu bringen, selbst die Reinheit seines Meisters auf die Probe zu stellen, selbst seine inneren Reichtümer zu entdecken, um seinen inneren und nicht äußeren Glanz zu sehen. Dabei begrenzt der Meister der weißen Bruderschaft seine Schüler nicht, sondern gibt ihnen völlige Freiheit.

 

Der Meister der weißen Bruderschaft, der Meister der Wahrheit, trägt drei Dinge in sich: Freiheit für die Seele, Licht für den Verstand und Reinheit für das Herz. Der falsche Meister trägt mit sich Sklaverei der Seele, Dunkelheit des Verstandes und Verderben des Herzens.

 

Damit ihr aber eine umfassende Vorstellung von den Meistern bekommt, sage ich euch, dass es noch eine Kategorie von Meistern gibt -- die großen Meister der Universellen Bruderschaft, die sowohl die Methoden der einen als auch der anderen Gruppe kennen und ihre Tätigkeit regeln.

 

Das Kommen eines Meisters auf die Erde ist ein vernünftiger Akt der ganzen lebendigen Natur. Damit sich ein großer Meister offenbart, müssen alle vernünftigen Seelen sich an einem Platz versammeln. Dabei müssen auf der Erde die entsprechenden Bedingungen für sein Kommen vorbereitet werden.

 

Um die Art und Weise kurz zu umreißen, wie diese Bedingungen geschaffen werden, sage ich: Zwei geniale Menschen müssen geboren werden, damit ein Heiliger in dem Sinne, den die Natur diesen Worten verleiht, geboren wird. Und damit sich ein großer Meister offenbart, müssen zehn Heilige geboren werden. Dann ist es also klar, warum der Meister, der eine kollektive Einheit ist, das Leben des ganzen Kosmos widerspiegelt und warum sein Leben seinerseits ein Abbild im ganzen Kosmos hat.

 

Der Meister schöpft sein Wissen und seine Prinzipien aus dem großen Buch des Lebens, in dem jeder kleine Stein, jede Pflanze und jedes Tier, jedes menschliche Wesen, jede lebendige Form geschriebene Wörter darstellen. Wenn er ein Blatt von einem Baum abreißt, betrachtet er es und enträtselt, wann, wo und unter welchen Bedingungen sich diese Pflanzenart entwickelt hat, wie die Menschen damals waren, wie der Zustand des Sonnensystems war. Er enträtselt auch viele Ereignisse des jetzigen Lebens, deren Zeuge dieses Blatt war. Die Blätter eines Baumes schreiben Chroniken über alles, was in seiner Umgebung geschehen ist. Sie berichten darüber, was für Menschen vorbeigegangen sind, was für Gedanken, Wünsche und Taten sie hatten. Für den Meister gibt es kein wortloses Wesen in der Natur -- jedes spricht zu ihm in seiner Sprache.

 

Vor 2000 Jahren stellte ein reicher Bursche Christus folgende Frage: {\glqq Du, gütiger Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?\grqq}

 

{\glqq Gütiger Meister!\grqq} -- Auf Bulgarisch gibt es keine gehaltvolleren, melodischeren und harmonischeren Worte als diese zwei Worte. Es wird viel von einem Schüler verlangt, um ihren tiefen Sinn zu begreifen. Das Wort Meister ist auf Bulgarisch in jeder Hinsicht -- in mathematischer, in kabbalistischer und musikalischer -- genau.

 

{\glqq Gütiger Meister!\grqq} -- Diese Worte beinhalten alle Güter Gottes. Sie bringen die Bedingungen für die Offenbarung der göttlichen Liebe, Weisheit und Wahrheit mit. Sie bringen die Bedingungen für die Offenbarung aller Tugenden mit. Diese Worte sind ein Schlüssel, mit dem diese Türen geöffnet werden können, die seit Jahrhunderten verschlossen sind. Sie stellen eine magische Formel dar, deren Kraft erprobt werden kann. Dazu braucht es Glauben.

 

Vor 2000 Jahren stellte ein reicher Bursche dem großen Meister die Frage: {\glqq Gütiger Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?\grqq} -- Aber die Antwort ließ ihn mit gesenktem Kopf nach Hause gehen. Erhebt jetzt eure Häupter, wendet euch an den großen Meister und sagt: {\glqq Gütiger Meister, ich will dein Gesetz hüten!\grqq}

 

Nur so werdet ihr Schüler des großen Meisters und Diener des lebendigen Gottes werden.

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