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Der Geist

 

Gott in seinem Sein ist Geist.

 

Der Geist ist eine Offenbarung Gottes. Er existiert ewig und wird ewig existieren. Der Geist ist der Anfang aller Dinge.

 

Es heißt: {\glqq Im Anfang war das Wort.\grqq}(Joh 1,1) Das Wort ist die erste Offenbarung der Liebe in der materiellen Welt. Und die Liebe ist die erste Frucht des Geistes.

 

Das Haupt des Wortes ist die Wahrheit.(Vgl. Ps 119,160) Und das Haupt der Wahrheit ist Gottes Geist. Er ist der Anfang aller Dinge.

 

Aus diesem Grund ist das Wort das Erste, womit der Mensch beginnen soll.

 

Wer das Wort nicht versteht, der kann die Wahrheit nicht verstehen, und wer die Wahrheit nicht versteht, der kann auch den Geist nicht verstehen. Denn der Geist offenbart sich in der Wahrheit und die Wahrheit im Wort.

 

Und dieses Wort sagt: {\glqq Der Geist ist es, der lebendig macht.\grqq}(Joh 6,63) Das Leben besteht, weil es den Geist gibt. Der Geist hat das Leben eingehaucht. Das wahre Leben ist nur dieses Leben, das aus dem Geist hervorgeht. Denn es gibt ein Leben, das nicht aus dem Geist hervorgeht. Das Leben, das aus dem Geist hervorgeht, ist absolut vernünftig. In ihm stirbt nichts. In ihm gibt es keine Leiden, keine Krankheiten, keine Widersprüche oder Not. Der Geist ist die ewige, unsterbliche Grundlage dieses Lebens. Er birgt in sich alle Urformen, in denen sich das Leben offenbart. Und unter Urformen sind jene Formen zu verstehen, die direkt aus dem Geist hervorgehen. Jede Form des Geistes ist ein vollbeschriebenes Blatt aus dem großen Buch des Lebens.

 

Der Geist seinem Wesen nach ist das Eine, aber in seinen Offenbarungen ist er eine Vielheit. Einheit und Vielheit -- das sind Merkmale des Geistes. Als eine Offenbarung ist der Geist eine Vielheit von einem Pol bis zum anderen. Deshalb sage ich: Eins ist der Heilige Geist, viele sind die Geister. Die Geister -- das sind Atemzüge, die vom Heiligen Geist geboren wurden.

 

In der Vielheit des Geistes offenbart sich sein unerschöpflicher Reichtum. Und die Erhabenheit des göttlichen Geistes offenbart sich in dieser Vielfalt. Der Geist bringt der sichtbaren Welt unzählige Reichtümer und offenbart das, was Gott ist.

 

Gott kommt zu uns, indem er seinen Geist sendet, so, wie die Sonne ihr Licht sendet. Der Geist Gottes geht jeden Tag auf, bringt uns jeden Tag selbstverständlich seine Güter, ohne dass wir es von ihm verlangen und er tut es, ohne irgendeine Gegenleistung von uns zu erwarten.

 

Alles, was wir besitzen, verdanken wir ihm. Das war den Menschen mehr oder weniger immer bewusst. Sie haben diese vernünftige Macht, die aus Gott hervorgeht und sich auf verschiedene Weisen offenbart, definiert; sie haben sie unterschiedlich benannt: Ursubstanz, Urenergie, Naturgesetze etc.

 

Aber die Gesetze werden vom Geist geschaffen. Sie stehen in Beziehung mit jener großen Energie auf der Welt, die aus ihrem Urzustand hervorging, sich auf dem Evolutionsweg bewegt, sich differenziert, um sich in ihrer unendlichen Vielfalt zu offenbaren. Und dieser Entwicklungsweg ist nichts anderes als die Bewegung des Geistes bei der Anwendung eines kosmischen Plans.

 

Der Geist ist die größte Realität. Angesichts der physischen Welt ist er unsichtbar, aber angesichts der göttlichen Welt ist er so objektiv wie der Körper in der physischen Welt und die Seele in der geistlichen Welt.

 

Alles Große, Erhabene, Mächtige auf der Welt ist auf den Geist zurückzuführen. Der Geist hat die größten Früchte auf der Welt gebracht. Diese Früchte sind:

 

Liebe, Freude, Friede, Geduld, Sanftmut, Barmherzigkeit, Glaube, Ruhe, Enthaltsamkeit.

 

Das sind drei große Dreiecke, die in den drei Welten funktionieren: in der göttlichen Welt, in der Engelswelt und in der menschlichen Welt.

 

Liebe, Freude, Frieden -- das ist das göttliche Dreieck. Die Liebe ist der Vater, die Freude -- die Mutter, der Friede -- ihr Kind.

 

Beim Dreieck der Engelswelt ist die Geduld der Vater, die Sanftmut die Mutter und die Barmherzigkeit das Kind. Erwerbt diese Eigenschaften und ihr werdet unter den Engeln sein.

 

Im dritten Dreieck ist der Glaube der Vater, die Ruhe die Mutter und die Enthaltsamkeit das Kind. Erwerbt diese Eigenschaften in ihrem tiefen, mystischen Sinne und ihr reiht euch unter den Heiligen ein!

 

Damit der Mensch erkennt, was der Geist ist, soll seine Seele erwachen. Denn nur die Seele hat eine direkte Beziehung zum Geist. Ohne eine Seele hätten wir keine Vorstellung vom Geist. Und man kann sagen, dass sich das keimende Korn so zur Sonne verhält, wie die menschliche Seele zum göttlichen Geist. Die menschliche Seele empfindet heilige Erregung gegenüber dem göttlichen Geist, weil ihr Leben und ihr Wachstum von ihm abhängen.

 

Die Seele hat ihre Entwicklung noch nicht vollendet, sie wird noch Millionen von Formen durchlaufen. Wenn sie ihre Entwicklung abschließt, wird sie sich mit dem Geist vereinen und dann existieren Geist und Seele nicht mehr getrennt. Dann offenbart sich das ewige Leben. Der Geist kann nur mit der Seele leben. Mit unserer Vernunft kann er nicht leben, weil unsere Gedanken sich ständig ändern.

 

Merkt euch eins: Das Ursprüngliche im Menschen ist sein Geist. Die erste Offenbarung des Menschen ist seine Offenbarung als Geist. Der Geist ist jener absolute Punkt, in dem sich der Mensch im Dasein offenbart. Die Seele -- das sind die Möglichkeiten des Geistes.

 

Der Geist des Menschen ist ewig. Er steigt ständig auf die Erde herab, offenbart sich und steigt wieder zum Himmel hinauf. Wenn der göttliche Geist in den menschlichen Geist herabkommt, erwacht dieser und offenbart sich. Er steigt herab und steigt dann wieder hinauf zu Gott.

 

In diesem Ab-- und Aufstieg bewegt sich der menschliche Geist gleichzeitig in drei Richtungen, aus denen drei Bestrebungen entstehen. Die erste Bestrebung des Geistes ist eine Bestrebung nach dem Leben.

 

Die zweite Bestrebung des Geistes ist eine Bestrebung nach Wissen.

 

Die dritte Bestrebung des Geistes ist eine Bestrebung nach Freiheit.

 

Der menschliche Geist bringt dem Menschen alles bei. Er regt die menschliche Seele zum Wachstum und zur Entwicklung an. Die Seele ist die Schatzkammer des menschlichen Geistes. Sie bringt all das, was er seit Menschengedenken bis heute erworben hat.

 

Der menschliche Geist ist der Schöpfer aller Dinge auf Erden. Alle Wissenschaften, alle Künste, alle Religionen, alle Epochen und Kulturen, die die Erde durchlaufen hat, sind immer vom menschlichen Geist geschaffen, der sich noch nicht völlig offenbart hat. Der physische Körper des Menschen selbst, mit all seinen Organen, mit seinem ganzen Aufbau, ist von seinem Geist geschaffen.

 

Und wenn der Körper eines Menschen im Mutterleib einer Mutter gebildet wird, nimmt der Geist des Menschen zusammen mit dem Geist der Mutter am Aufbau des Körpers teil. Denn alle Energien, alle Kräfte, die im Weltall wirken, sind Eigentum des menschlichen Geistes. Er kann frei mit der Materie umgehen; er kann sie verdichten, verdünnen und modellieren.

 

So z. B., wenn der Geist die Schwingungen des Lichtes senken will, dann verdichtet er die Materie um sich herum.

 

Die Materie zwingt ständig den Geist, neue, immer vollkommenere Formen zu erschaffen. Der Geist erschafft die Formen und die Materie individualisiert den Geist. Und das, was wir einen Kampf zwischen der Materie, die selbst leblos und träge ist, und dem Geist, der voller Leben ist, nennen, ist das Streben des Geistes, sie beweglicher und für seine schöpferische Tätigkeit empfänglicher zu machen.

 

Der Mensch sucht das Glück, das Wissen und den Reichtum im Leben. Aber all das kann man nur durch den Geist erwerben. Nur der Geist ist Träger all dieser Güter. Er ist der Träger aller Gaben, aller Talente, er ist der Träger der Intelligenz, der Genialität.

 

Wenn der Geist kommt, dann wird alles Große geboren. Wenn der Geist kommt, dann gibt er all dem einen Anstoß, was seit Millionen von Jahren im Menschen angesammelt wurde; es erwacht und beginnt sich zu formen. Kommt der Geist, erweitert sich der Mensch, erhellt sein Weltbild, es verschwinden die Widersprüche und er beginnt, klar zu sehen.

 

Wenn der Mensch will, dass sich in ihm die göttliche Liebe offenbart, muss der Geist unbedingt in ihm sein. Aber der Geist ist ein sehr delikates Wesen. Er ist den menschlichen Schwächen gegenüber sehr empfindlich und besitzt die Fähigkeit, in diejenigen einzudringen, denen er auf seinem Weg begegnet. Er klopft nicht laut. Er klopft sehr leise an euer Herz, und wenn ihr ihm öffnet, dann verändert sich euer Leben schlagartig und vollkommen. Er zeigt euch, wie ihr leben, was ihr tun und es bewusst tun solltet.

 

Der göttliche Geist kommt nur zu uns, um zu arbeiten und wenn das Herz und die Vernunft richtig arbeiten. Er wirkt zuerst als Intuition, aber wenn der Mensch vorankommt, dann beginnt er, klar und direkt zu ihm zu sprechen. Seine Offenbarungen werden immer deutlicher und konkreter.

 

Wenn der Geist in den Menschen eindringt, offenbart er sich unbedingt. Es gibt keine Kraft auf der Erde, die den Geist stören könnte, sich zu offenbaren. Aber ohne die Reinheit kann sich der menschliche Geist in seiner Macht nicht offenbaren.

 

Gehorche dem Geist! Und merk dir, dass er der große Schöpfer von allem ist, was auf der Erde existiert. Die Wissenschaft, die die Menschen manchmal vergöttern, ist eine Schöpfung des menschlichen Geistes. Aber der menschliche Geist steht über jeder Wissenschaft. Aus diesem Grund verbeuge dich nicht vor dem, was der menschliche Geist geschaffen hat, also davor, was du geschaffen hast.

 

Ehre deinen Geist als einen großen Schöpfer, der den göttlichen Willen vorausahnt und vollbringt! Denn der menschliche Geist erfüllt immer den Willen Gottes. Er tut das, was er von Gott gelernt hat.

 

Wenn du den Weg der Wahrheit gehen willst, gib dem Geist in dir die Freiheit! Lass ihn dich führen und den Weg weisen. Von innen oder außen beobachtet der Geist alles, was du tust.

 

Und jetzt weist der Geist der Menschheit neue Wege. Das ganze Sonnensystem ist dabei in eine neue Region eingetreten. In Zukunft beweisen die Wissenschaftler, dass auch die Erde in einer neuen Verbindung mit der Sonne steht. Wir kommen mit einer unberührten Materie in Kontakt und diejenigen, die bereit sind, werden das neue Leben, das in ihr steckt, annehmen und auferstehen. Diejenigen, die nicht bereit sind, werden darauf warten, in der Zukunft von einer neuen Welle aufgenommen zu werden.

 

Bereite dich auf das Kommen des Geistes vor!

 

Und vergiss nicht, dass, wenn der Geist kommt, sich die Tür deines Herzens öffnen soll. Wenn der Geist eingetreten ist, soll sich die Tür deines Herzens schließen.

 

Öffne die Tür nicht, bevor der Geist gekommen ist. Schließ die Tür nicht, bevor der Geist eingetreten ist!

 

Arbeite dort, wo der Geist arbeitet!

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