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1922_10_04 Berührungspunkte in der Natur


mariaK

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Berührungspunkte in der Natur

 

Gruß:

 

Ohne Angst!

 

Ohne Dunkelheit!

 

Stilles Gebet

 

Alle Menschen fragen sich, was das Gute und was das Böse im Leben darstellen. Das Böse ist ein Bedürfnis im Leben sowie in der Natur, aber keine Notwendigkeit. Mit den negativen Kräften in der Natur verbunden, wird es zum Bösen. Es stellt die geringste Zahl Schwingungen des Guten dar. Im Leben sind die bösen, boshaften Menschen einen Kanal, durch den die Unreinheiten fließen. In der Bibel steht, dass es reine und unreine Gefäße gibt. Die unreinen Gefäße sind die bösen Menschen, die reinen die Guten. Wenn die bösen Menschen ihres Dienstes bewusst werden, dem sie nachgehen, beginnen die schlechten Menschen zu leiden und allmählich berichtigen und verändern sie ihr Leben. Solange sie noch nicht in der Lage sind, sich zu berichtigen, sind sie von den guten Menschen unzufrieden und sagen, dass sie ihretwegen leiden. Dieser ist der Grund, warum die bösen Menschen nicht in guter Stimmung, mit einem guten Auge auf die Guten schauen. Wenn ihr das wisst, sollt ihr nachsichtig mit ihnen sein. Das ist das okkulte Begreifen des Bösen. Diese Erklärung soll aber das Böse nicht fördern, sondern nur seine tiefere Bedeutung als ein Naturgesetz, als ein zeitliches Bedürfnis erklären. Solange es Unreinheiten in der Welt gibt, soll es auch Kanäle, Gefäße geben, durch die diese Unreinheiten durchfließen müssen.

 

Das Gute und das Böse in der Welt sind zwei Schulen mit vollkommen unterschiedlichen Programmen und Methoden. Der Schüler der ersten Schule darf nicht in der zweiten wechseln, da er seinen Platz in der Natur verlieren wird. Solange er in der ersten Schule ist, d. h. in der Schule der Weißen Brüder, wird er durch seinen Kopf und durch die Brust arbeiten. Tritt er in die zweite Schule der schwarzen Brüder ein, wird er mit dem Magen und mit der Leber arbeiten, wo er unumgänglich säuern wird. Der Mensch kann entweder im Kopf und in der Lunge oder aber im Magen und in der Leber. Dann wird er entweder nach den Gesetzen der Weißen Bruderschaft oder nach den Gesetzen der schwarzen Bruderschaft arbeiten. Diese zwei Gesetze äußern sich überall. Wenn jemand nur einen Finger z. B. der Zeigefinger hebt, damit möchte er zeigen, dass er der Weißen Bruderschaft dient. Wenn jemand zwei Finger seiner Hand -- der Zeigefinger und der Mittelfinger erhebt, das bedeutet: "Ich diene beider Bruderschaften oder ich segne im Namen beider Bruderschaften, d. h. wenn es sein soll, werde ich die Wahrheit sagen, wenn nicht, werde ich sie verbergen." Die beiden Finger sind ein Zeichen des Widerspruchs. Das bedeutet eine Doppelmoral: "Wenn es um Gott geht, werde ich mit der ersten Moral arbeiten; wenn es um das Böse geht, werde ich mit beiden Formen der Moral." Im ersten Fall werde ich mit dem Kopf und mit der Brust, im zweiten mit dem Magen und mit der Leber arbeiten. Von euch hängt es ab, welche Rechte man benutzen soll, die Rechte der weißen oder der schwarzen. Wenn man die zwei Finger erhebt und sie anschaut, das zeigt, dass das Unterbewusstsein euch warnt, in euren Taten vorsichtig zu sein, welche der zwei Methoden ihr wählen werdet. Bei der Wahl der ersten Methode werdet ihr allmählich beginnen, richtig zu denken, werdet verstehen, dass das Böse keine Strafe ist, noch etwas überflüssiges, unnützes, das ihr reformieren könnt.

 

Eines ist von euch gefordert, vorsichtig zu sein, das Gleichgewicht nicht zu stören, das zwischen dem Guten und dem Bösen existiert. Das Verhältnis, die Proportion zwischen dem Guten und dem Bösen ist von der Natur selbst bestimmt: Hundert bösen Menschen fallen zehn Guten zu und umgekehrt zehn Bösen fallen zehn Guten zu. Das ist das erste Verhältnis, das auch das beste Verhältnis ist. Es gibt noch ein paar Verhältnisse: 100 guten Menschen fallen 50 schlechten Menschen zu und umgekehrt, 100 schlechten Menschen fallen 50 Guten zu. Das dritte Verhältnis: 100 Guten -- 75 Schlechten oder 100 Schlechten -- 75 Gute. Wenn in einer Epoche von hundert Jahren der erste Fall eintritt, also 100 guten 10 schlechten zufallen, wird sich in der Welt ein wohltuender Strom in allen Dingen bemerkbar machen; wenn es aber passiert, dass 100 schlechte Menschen 10 Gute zufallen, wird in der Welt die Ebbe kommen. Wenn z. B. in der Welt eine geistige, religiöse Welle zerfließt, werden nach diesem Verhältnis bei 100 Religiösen 10 Nichtreligiösen, im zweiten, umgekehrten Fall, werden bei 100 Nichtreligiösen 10 Religiösen, geistigen, guten Menschen erscheinen. In keinem Fall kann die Zahl der guten Menschen kleiner als 10 zu 100 werden. Die Zeit wird nicht kommen, wenn die guten Menschen in der Welt verschwinden werden. 1 oder 10 sind gleichwertige Zahlen. Die Eins ist die Kraft der guten Menschen.

 

Und so ihr sollt wissen, dass die positiven und negativen Kräfte, d. h. das Gute und das Böse für euch nützlich sind, aber ihr sollt mit ihnen auf eine vernünftige Weise fertig werden. In diesem Zustand dürft ihr euch nicht kritisieren, eure negativen Kräfte zu suchen, da ihr euch selbst mit ihnen infizieren werdet. Wenn ein Schüler einen Fehler begeht und von seinem Weg abweicht, sollen die anderen vorsichtig sein, und sehen, worin der Fehler sich befindet, da sie auch derselben Prüfung unterzogen werden können. Ihr könnt nicht die Fehler der Menschen besprechen, solange ihr die Wahrheit nicht kennt.

 

In wie viel Weisen kann die Wahrheit ausgesprochen werden? Es gibt nur eine Weise zum Aussprechen der Wahrheit. Benutzt ihr die zweite Weise, enthält sie schon die Wahrheit nicht. Zum Beispiel besucht ihr eine arme Familie; ihr bleibt dort eine Stunde oder zwei Stunden und die Sonne beginnt unterzugehen. Der Gastgeber zündet eine Kerze an, damit ihr euch besser seht, damit ihr euch im Hellen unterhalten könnt. Nach einer Stunde löscht er die Kerze. - "Warum haben Sie die Kerze gelöscht?" -- "Lieber Herr, ich bin ein armer Mensch und verdiene täglich nur 15 Leva. Die Kerze kostet 5 Leva. Wenn ich sie lange brennen lasse, wird sie bald verbrennen und ich habe keine Mittel, eine zweite Kerze zu kaufen. Wenn ich sie kurz brennen lasse, wird sie mir länger dienen." Hier spricht dieser Mensch die Wahrheit. Ihr besucht eine andere arme Familie, wo der Gastgeber auch die Kerze löscht. -- "Warum haben sie die Kerze gelöscht." --"Wir haben ein Fenster, das zur Straße hin ausgerichtet ist. Wer auch immer an diesem Fenster vorbeiläuft, schaut ins Zimmer hinein." Dieser Mensch spricht nicht die Wahrheit. Um die Kerze zu löschen, erfindet er das Fenster als Ausrede; allerdings ist der Grund, die Kerze zu löschen, die Armut. Und ihr die Schüler, wenn man euch etwas fragt, antwortet auf die erste oder auf die zweite Weise. Einige sagen: "Ich habe die Kerze gelöscht, weil ich über keine Mittel verfüge, eine zweite Kerze zu kaufen." Die Anderen sagen: "Ich habe die Kerze gelöscht, weil man von draußen durch das Fenster sieht, was im Zimmer geschieht. Mit anderen Worten gesagt, wenn einer der Schüler einen Fehler begeht, ist er bereit, die Wahrheit zu sagen, wie sie in Wirklichkeit ist. Er sagt: "Ich habe eine Straftat begangen, ich bin schuld, da ich nicht über genügend moralische Kräfte verfüge, um die Prüfung zu bestehen. Der Schüler, dem ich mit dem zweiten Gastgeber gleichsetze, sagt: "Ich habe tatsächlich einen Fehler begangen, aber schuld daran ist mein Freund, der mich verführt hat." Ich frage, was ist das für einen Schüler, der sich nach dem Verstand seiner Freunde verleiten lässt? Der Schüler kann sich nur nach dem Verstand seines Meisters leiten.

 

Um den Meister zu erkennen, werde ich die Merkmale des Meisters der Weißen Bruderschaft und die Merkmale des Meisters der Schwarzen Bruderschaft beschreiben. Wodurch unterscheiden sich der gute und der schlechte Meister? Der Meister der schwarzen Bruderschaft kennt die Wahrheit nicht, infolge dessen er sehr auf Äußerlichkeiten achtet; er zieht die schönsten, modernsten Kleider an, trägt teuren Schmuck -- Ringe mit unterschiedlichen Diamanten und Brillanten. Er sagt ihnen: "Ihr werdet wissen, dass ihr nur bei mir die Wahrheit finden werdet." Der Meister der Weißen Bruderschaft zieht sich bescheiden an, aber immer rein und adrett, ohne jegliche Ringe und Zierden. Seinen Schülern sagt er: "Erwartet nicht viel von mir. Also ohne in Irrtum zu geraten, soll der Schüler seinen Meister erkennen nicht äußerlich, sondern innerlich." Wenn der Schüler aus der Schule der Weißen Bruderschaft zu seinem Meister geht und sagt, dass ein Meister sehr weit ist, viele Dinge weiß, wird sein Meister nicht auf den anderen losgehen und ihn als dieser oder jener qualifizieren, sondern er wird sagen: "Ja dieser Meister weiß mehr Dinge als ich. Er kann solche Dinge tun, die ich mir nicht zutraue. In dieser Hinsicht steht er höher als ich. Wenn das so ist, sollte ich zu ihm gehen" -- "Gehe, immerhin wirst du etwas lernen." Er schränkt seinen Schüler nicht ein, sondern gibt ihm die volle Freiheit. Wenn er zum neuen Meister geht, wechselt der Schüler seinen Platz, vom Kopf steigt er in den Magen, in die Därme, bei den Unreinheiten und letztlich in die Leber ab. Wenn er in diesen dunklen Fabriken versinkt, beginnt er seinen ersten Meister zu verstehen und sagt: "Ich will nicht mehr hier verharren, ich will schneller aus diesem Gefängnis herauskommen. Der Meister der Weißen Bruderschaft trägt keine Ringe und Schmuck, zieht sich bescheiden an, da er seinen Schüler dazu veranlassen will, selbst die inneren Schätze und die Reinheit seines Meisters, also nicht seinen äußeren, sondern inneren Glanz zu finden. Wird er sich seiner inneren Armut und Trockenheit bewusst, sagt der Meister der schwarzen Bruderschaft: "Ich werde mich reich, prunkvoll mit viel Schmuck kleiden, um meinen Schülern zu zeigen, über welche Schätze ich verfüge." Das sind äußere Fälle. Wer sich äußerlich reich zeigen will, ist innerlich arm. Wer äußerlich arm aussieht, ist innerlich reich.

 

Hütet euch vor äußeren Irrtümern und wisst, dass wo man euch viel verspricht, dort gibt man euch wenig; dort, wo man wenig verspricht, gibt man viel. In der ersten Situation werdet ihr auf Wesen unterschiedlicher Kategorien ihrer Entwicklung in geistlicher Hinsicht und im Hinblick auf ihr Herz stößen; wenn ihr euch entscheidet, sie zu kritisieren, werdet ihr euch mit ihren Einflüssen verbinden. Das bedeutet, mit dem Bösen zu kämpfen. Wer es nur einmal versucht hat, mit dem Bösen zu kämpfen, wurde verraten. Es gibt keine Adepten noch Meister, die wenn sie mit dem Bösen gekämpft haben, nicht besiegt wurden. Als Okkultist, sagte Apostel Paulus: "Besiegt das Böse mit dem Guten!" Also kann das Gute nur partiell das Böse begrenzen, damit diese Kräfte im Gleichgewicht stehen.

 

Außer dieser zwei Kategorien Meister gibt es auch eine dritte Kategorie, die sich der Methoden der beiden Bruderschaften bedienen, aber keiner von ihnen angehören. Viele der Meister der Schwarzen Bruderschaft haben die Schule der Weißen Bruderschaft beendet, kennen alle ihrer Methoden und verwenden sie zugunsten der Schwarzen Bruderschaft. Nachdem sie die Schule der Weißen Bruderschaft beendet haben, haben manche Meister dieser Schule auch in der Schule der schwarzen Brüder gelernt, da sie auch die Methoden der einen und der anderen Bruderschaft kennen. Dem Fall entsprechend, bedienen sie sich mit den einen oder die anderen Methoden. Sie erlauben es sich, da sie von einer höheren Hierarchie sind. Die Meister der Weißen Bruderschaft bedienen sich nur der Methoden ihrer Schule. Ihr sollt diese Dinge wissen, dass beim Studieren des Okkultismus auf große Schwierigkeiten und Widersprüche stößen könnt. Als Schüler der okkulten Schule sollt ihr die Kräfte kennen, da bei eurer jetzigen Entwicklung, bei eurem jetzigen Wissen, bei eurer jetzigen moralischen Stabilität es unmöglich ist, einige Naturkräfte umzugehen. Warum? Weil ihr nicht ihren inneren Drang standhalten könnt.

 

Jetzt werde ich über diese Dinge sprechen, damit ihr lernt zu unterscheiden, wer die Wahrheit sagt und wer die Wahrheit nicht sagt. Der Meister der Weißen Bruderschaft, der Meister der Wahrheit trägt in sich drei Dinge: Freiheit für die Seele, Licht für den Verstand und Reinheit für das Herz. Der Meister der Schwarzen Bruderschaft trägt in sich: Knechtschaft für die Seele, Finsternis für den Verstand und Unreinheit und Verderben für das Herz. Diese sind die Merkmale der Weißen und der Schwarzen Schule, die jeder erfahren hat. Stößt ihr auf die Schwarze Loge, wird man dort sofort eine Reihe von Regeln und Gesetzen vorschreiben, die ihr euch notwendig unterwerfen müsst. Beginnt ihr euch, diesen zu unterwerfen, werdet ihr merken, dass ihr unter einem Joch geratet und eingeschränkt seid. Lange Zeit muss vergehen, bis jemand kommt, um euch zu befreien. Schwer kommt man aus den eisernen Ringen des Jochs heraus! Wer kann euch befreien? -- Die Wahrheit. Wer kann das Licht für euren Verstand bringen? -- Die Weisheit. Wer kann euer Herz reinigen? -- Die Liebe.

 

Was ist die Liebe? -- Die Liebe ist die gefährlichste Kraft in der Welt. Wo sie auch kommt, nimmt sie alles -- dem Reichen öffnet und leert sie den Geldbeutel; den Landwirten trägt sie die vollen Scheunen heraus, den Herren nimmt sie die Knechte. Wie macht sie das? Sie nimmt die Halfter vom Nacken der Knechte ab. In erster Zeit zerreißt sie die Verbindung zwischen dem Herrn und dem Knechten, aber dann geht der Knecht freiwillig nach seinem Guten willen und hilft seinem Herrn. Bei diesem Zustand sollt ihr die Liebe entweder annehmen oder zurückweisen, wenn ihr denkt, dass sie frühzeitig gekommen ist. Nein, ihr alle sollt breit eure Toren für die Liebe öffnen -- die reichen sollen ihre Geldbeutel leeren, die Landwirte die Scheunen, die Herren ihre Knechte freilassen. Und der Staat und die Regierung, was sollen sie der Liebe geben? Einer der ersten Regierungsmethoden war der Monarchismus, das Retrogradismus, d. h. die Einschränkung. Ich nehme diese Regierungsform als Symbol, nur zur Erklärung. Diese Erklärungen nenne ich Erklärungen ersten Grades -- das bedeutet eine Betrachtung des Symbols, da es das Volk beeinflusst. Dann werde ich ein anderes Symbol im übertragenen Sinne nehmen -- also eine Erklärung des Symbols zweiten Grades. Ein solches Symbol ist das Löschen der Kerze. Im gegebenen Fall stellt die Kerze das Leben dar. Folglich soll jedes Symbol zuerst in seiner nächsten Form betrachtet werden, da es die Menschen benutzen, und dann auch in seinem übertragenen Sinne.

 

Ich wünsche dieses Jahr, dass zwischen euch eine richtige und vernünftige Harmonie gebildet wird, aber freiwillig und nicht mit Gewalt. Das bedeutet nicht, dass ihr jeden leiden müsst, aber indem ihr dieses Gesetz versteht, euch zumindest nicht kritisiert. Es ist nicht die Frage, blind für das böse zu sein, aber zu wissen, dass es für das Leben nötig ist. Wenn ihr es sieht, könnt ihr euch entfernen. Wenn das Böse einmal nötig ist, hat es einen Existenzgrund. Wenn es nicht nötig wäre, hätte es nicht existiert. Ihr sitzt irgendwo tief in Gedanken versenkt und sofort kommt euch ein schlechter Gedanke in den Sinn; warum ist er gekommen? Um euch von dem in Gedanken Versenktsein auszureißen, in den ihr geraten seid. Ihr sollt wach sein und nicht einschläfern.

 

Und so, das Gute und das Böse, die positiven und negativen Kräfte sind in der Natur nötig, so wie die Fluten und Ebben im Meer nötig sind. Zum Beispiel sitzt ihr auf einem Felsen, denkt über die Liebe Gottes nach, ohne zu wissen, dass die Bedingungen, unter denen ihr euch befindet, sich dieser Liebe nicht unterordnen. Ein Kind mit einem Stein in der Hand läuft an euch vorbei, wirft den Stein auf euch und zerbricht euren Schädel. Das ist die Flut des Bösen, die gegen euch gerichtet wurde. Ihr springt sofort vom Platz und lauft dem Kind hinterher. Auf diese Weise rettet ihr euch. Da ihr auf dem Felsen in Gedanken versenkt wart, und wenn ihr nicht dem Kinde hierher gelaufen wärt, wärt ihr in den Abgrund gefallen, womit euer Leben enden würde. Das Kind hat eich unbewusst aus diesem Zustand herausgerissen. Dann sagt ihr: "Komm du Böses, ohne dich ist es schlimmer." Folglich, wenn jemand euren Schädel zerbricht und damit euch Leid zufügt, dann sollt ihr wissen, dass das die Vernunftwesen durch das Kind gemacht haben, womit sie euch sagen wollen, dass ihr nicht gekommen seid, um auf diese Welt im Wohlstand zu leben. Diese Welt ist nicht die Welt des Wohlstands. Deshalb, solange ihr auf die Erde seid, sollt ihr nicht in Verzückung geraten. Wenn ihr in den Himmel geht, könnt ihr euch dort verzücken, singen und springen, soviel wie ihr wollt.

 

Neben den Fluten des Bösen existieren in der Natur auch die Fluten des Guten. Ihr sitzt auf dem Felsen, aber seid verzweifelt, entmutigt -- ihr bereitet euch vor, euch umzubringen. Dasselbe Kind läuft an ihnen vorbei, wirf den Stein und zerbricht euren Schädel. Ihr lässt die Pistole aus der Hand fallen, vergesst eure Entscheidung, euch umzubringen. In diesem Moment hilft man ihnen, verbindet euren Kopf und sagt einige billigende Worte. Ihr beruhigt euch, denkt richtig und sagt: "Ich danke dem Kind, dass es meinen Schädel zerbrochen hat. Wenn das nicht geschehen wäre, würde mein Leben vergehen." Es gibt viele solche Fälle im Leben sowohl bei den guten als auch bei den schlechten Menschen: bei den Guten, um ihnen das Gute zu zeigen, bei den Schlechten, um sie vor dem Bösen zu retten. Wenn euch mal einen schlechten Gedanken in den Sinn kommt, hat er zum Ziel, euch daran zu erinnern, dass die Welt, in der ihr lebt, noch nicht das Reich Gottes ist, deshalb sollt ihr wach sein. Wenn euch mal einen guten Gedanken in den Sinn kommt, hat er zum Ziel, euch einen Rat zu geben, wie ihr Gutes tun könnt. Das sind Überlegungen, auf die ihr als Okkulte Schüler Rücksicht nehmen sollt. Ihr könnt noch Reihen philosophischer Überlegungen haben, und das ist gut. Auf diese Weise würdet ihr vergleichen können, inwiefern die gegebenen Regeln richtig und wahrhaft sind.

 

Unter Gut und Böse, unter positive und negative Kräfte verstehe ich diejenigen, die in den entgegengesetzten Richtungen arbeiten: Das Böse arbeitet in den Wurzeln, das Gute in den Ästen, in den Blüten. Aber das Böse und das Gute sind überhaupt für die Entwicklung des Lebens nötig. Ihren Dienst ist streng bestimmt. Eines Tagen, wenn ihr eure Evolution beenden werdet, die Großen Brüder, die die beiden Schulen sowie die ganze Menschheit steuern, werden eine andere Lebensweise, eine vollkommen andere als die jetzige befördern. Bei den jetzigen Bedingungen des Lebens lebt die Pflanze als Pflanze (mit dem Kopf in der Erde gesteckt), das Tier -- als Tier, der Mensch als Mensch. Wie viel er auch sich darum bemüht, kann der Mensch nicht als Engel leben. In der Zukunft wird der Mensch die günstigen Bedingungen der Engel durchlaufen, wird als Engel leben, aber heute ist das unmöglich.

 

Ihr alle erstrebt einen bestimmten Gipfel, aber ihr sollt wissen, dass der Weg bis zu diesem Gipfel einen einzigen ist. Der Meister, der euch führt, steht selbst auf den Gipfel und sagt: "Dieser Weg ist der einzige, aber es gibt Abweichungen nach unten und abseits. Welche Abweichung ihr auch immer vollzieht, werdet ihr letztendlich sehen, dass es nur einen Weg gibt, dass es nur einen Gipfel gibt. Beendet ihr eure Evolution, d. h., wenn ihr den Gipfel erreicht, werdet ihr euren Meister treffen, der euch ein weites Feld zeigen und sagen wird: "Jetzt könnt ihr dorthin gehen, wo ihr wollt, ihr seid frei." Bis ihr den Gipfel erreicht habt, werdet ihr nur auf einem Weg gehen -- zu eurem Meister hin. Wenn ihr zu ihm kommt, werden sich viele Wege öffnen und ihr werdet frei eure Entscheidung treffen. Solange ihr auf die Erde seid, gibt es keine Freiheit. Die Freiheit ist oben, auf dem hohen Gipfel. Das Erlangen der Freiheit versteht in sich das Beenden einer Evolution und das Eintreten in einer anderen, ganz neuen Evolution.

 

Bei eurem jetzigen Zustand sollt ihr euch vor Irrtümern hüten, und nicht denken, dass es einen anderen Weg als den gezeigten gibt, dass es leichtere Arbeitsmethoden gibt. Eins ist der Weg, viele die Methoden, aber ihr sollt wissen, dass es keine leichteren Methoden in der Welt gibt. Denkt nicht, dass solange ihr jung seid, ihr über die Kraft verfügt, die Welt zu verbessern. Solange die Jungen Schüler sind, denken sie, dass sie ein Buch schreiben werden, mit der sie die Welt verbessern werden oder einen Vortrag halten werden, die eine Umwertung des menschlichen Verstandes verursachen wird. So denken auch viele der Propheten und der Meister, aber die großen Meister, die den ganzen Kosmos regieren, wissen, dass sich alles nach einem vollkommen neuen Plan ordnen wird. Wann? -- Nach Ende des Jahrhunderts. Jetzt geschehen die Dinge nach der alten Weise.

 

Wenn ihr das wisst, werdet ihr nicht kritisieren, werdet euch nicht mit euren negativen Zügen beschäftigen. Das erfordert die okkulte Wissenschaft. Wenn ihr auf einen eurer negativen Zügen stößt, ersetzt ihr ihn mit einem guten. Dasselbe macht ihr auch mit euren Freunden und Nächsten. Verweilt nur bei dem Guten in euch sowie beim Guten eurer Nächsten. Schaut darauf, soweit es möglich ist, weniger an euren Gebrechen zu denken. Ihr macht gerade das Gegenteil, als ob ihr euch bewusst zum Ziel gesetzt habt, euch mit euren Gebrechen zu beschäftigen. Was passiert dann? Ohne zu wollen, geratet ihr in die Schwarze Bruderschaft. Und das andere passiert, wenn ein Schüler der Schwarzen Bruderschaft sich mit den positiven Zügen seines Charakters beschäftigt, wird er ein Schüler der Weißen Bruderschaft. Folglich empfehle ich, dass ihr euch mit den positiven Zügen beschäftigt. Eure negativen Züge seht ihr als Überbleibsel aus der Vergangenheit. Welche sind die schlechten Züge des Schülers? Das interessiert mich nicht. Ich will von ihm die Wahrheit hören. Der Arzt zum Beispiel fragt den Patienten über seinen Zustand aus, nicht weil er Interesse an seinem Magen oder an seinem Herz hat, sondern weil er seine Krankheit erfahren möchte.

 

Wenn ich eure Gebrechen herausbringe, habe ich den Wunsch, euch zu helfen, euch von ihnen zu befreien. Um das zu erreichen, sollt ihr wissen, welche Tugend welchem Gebrechen entspricht. Auf diese Weise werdet ihr auf euch einen Einfluss ausüben. Das Gute wird das Böse verjagen. Ich suche das böse nicht in euch, um euch etwas vorzuwerfen, sondern euch Methoden zu zeigen, wie ihr das Gute anpflanzen könnt.

 

Als Schüler der okkulten Schule sollt ihr vernünftig handeln. Ich werde euch nicht sagen, wie ihr gut, vernünftig werden könnt, sondern euch Methoden zu geben, nach denen ihr gut und vernünftig handeln könnt.

 

Der Verstand soll sich mit einer der Vernünftigkeit entsprechenden Nahrung genähert werden. Ihr werdet sagen, dass für den Verstand es nicht nötig ist, Bücher zu lesen. Wisst ihr, aber welche Bücher ihr lesen sollt, wisst ihr, wie ihr sie lesen sollt? Ich habe euch empfohlen, Shakespeare, Goethe, Kant oder das Leben und die Taten der Propheten und der Apostel zu lesen. Viele der Schüler lesen willkürlich, was ihnen zufällt, infolge dessen ihren Verstand durcheinander kommt. Sie verderben ihren Geschmack zum Schönen und finden, dass das dieses oder jenes nichts wert ist. Sie werden große Kritiker mit einer Meinung über sich, dass sie viel wissen. Wenn man sieht, dass ihr viel wisst, wird man euch von der Schwarzen oder Weißen Bruderschaft einladen zu dienen. Sie benötigen Wissende, gelehrte Menschen. Wenn man euch von der Weißen Bruderschaft einlädt zu dienen, werden euch als Priester in einer großen Kirche in Amerika schicken und werden nach 10 Jahren ihre Meinung sagen, und welchen Charakter eure Predigten haben. Wenn euch die Schwarze Bruderschaft einlädt, wird man euch zum ersten Minister in Bulgarien machen und wird euch sagen: "Hört, diese Menschen kann man nicht mit dem Guten mit der Moral regieren, sondern sie lassen sich nur durch eine eiserne Hand, mit Gefängnis regieren." Und du beginnst -- du verurteilst den einen, bis du dir Feinde bildest, bis du ein schweres Karma anhäufst. Wenn man viel weiß, wird man von den zwei Schulen zur Arbeit eingespannt.

 

Deshalb wird dem Schüler das positive Wissen empfohlen, die positive Wissenschaft. Dem Schüler ist Demut empfohlen. Jedes Moment soll der Schüler positiv wissen, woher jeden Gedanken, jede Handlung, jeder Impuls kommt, also von links oder von rechts. Jeder Gedanke kann nur zwei Resultate haben, gute oder schlechte. An seinem Anfang kann ein gewisser Gedanke gute Folgen haben, aber am Ende schlechte. Und umgekehrt -- am Anfang kann er schlechte Folgen, am Ende aber Gute haben. Dasselbe kann man auch über die Gefühle und die Handlungen sagen. Alle Gedanken, die den Verstand begrenzen und ihm die Reinheit entziehen, kommen von links und sie müssen notwendig entfernt werden. Ihr habt nichts mit ihnen zusammen. Alle Gedanken aber, die Reinheit, Licht und Freiheit bringen, kommen von rechts. Ihr sollt diese Gedanken in sich aufnehmen und ihnen Wachstumsbedingungen geben. Wenn ich über die Reinheit spreche, meine ich die lebendige Reinheit. Diese Reinheit ist beweglich, wie auch die Farben des Spektrums beweglich sind. Nimmt man ein Glasprisma und stellt es auf ein weißes Blatt Papier, wird sich das Blatt dem Farbspecktrum entsprechend färben, aber nur, solange das Prisma den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist. Wenn die Sonnenstrahlen aufhören, durch das Prisma durchzugehen, wird das Blatt sofort weiß, rein, wie er früher war. Auf dieselbe Weise wirkt die Wahrheit: Sie tüncht und schmückt die Dinge, ohne sie zu färben. Solange das Prisma der Wahrheit auf einen Körper wirkt, tüncht sie es rot, gelb, blau, grün oder in einer anderen Farbe; wenn dieses Prisma weggestellt wird, wird der Körper wieder weiß, rein, wie es anfangs war. Ihr beschwert euch, dass euch jemand gefärbt hat. Das ist eine leichte Arbeit, es reicht, das Prisma der Wahrheit wegzustellen, um wiеder rein, weiß zu werden. In der Weißen Bruderschaft kann man euch tünchen, aber auch euch weißen. Färbt man euch einmal in der Schwarzen Bruderschaft, gibt es kein Weißen mehr. Ihre Farben lassen sich mit nichts weißen. Die Schwarzen Menschen sind mit der Farbe der Schwarzen Bruderschaft gefärbt; Tausende von Jahren müssen vergehen, damit sie sich befreien und von dieser Farbe reinigen können. Folglich die Weiße als auch die Schwarze Bruderschaft färben die Blätter, aber ein Blatt, das mit dem Prisma der Weißen Bruderschaft gefärbt wurde, kann sofort weiß werden, solange das bei der Schwarzen Bruderschaft unmöglich ist.

 

Die lebendige Reinheit ist mit dem Gesetz der Liebe verbunden und mit dem Gesetz der Weisheit. Solange du diese beiden Gesetze berücksichtigst, bist du rein. Wenn du die kleinste Abweichung vollziehst, wirst du deine Reinheit verlieren. Die lebendige Reinheit ist keine beständige Eigenschaft des Menschen, sie ist hauptsächlich eine Eigenschaft der Liebe. Das bedeutet: Wenn die Liebe im Herzen anwesend ist, ist der Mensch rein. Die Reinheit ist gleichzeitig eine Eigenschaft des Verstandes und des Herzens. Das Licht ist nur eine Eigenschaft des Verstandes. Wenn das Licht verschwindet, kommen in den Verstand die Finsternis und die Dunkelheit. Das ist eine Diagnose, die den Zustand eures Verstandes und Herzens bestimmt. Dieser Zustand bestimmt, welcher der Weg ist, den ihr geht. Ich wünsche euch diese lebendige Reinheit. Solange sie in eurem Herz und Verstand anwesend ist, seid ihr fröhlich und froh. Der Mensch kommt nicht auf die Welt rein, folglich er wird rein. Das Licht gebärt sich augenblicklich, wird aber lange Zeit vorbereitet, äußert sich augenblicklich, sowie es augenblicklich verschwindet.

 

Und so, die lebendige Reinheit ist eine Eigenschaft der vernünftigen Liebe. Wer diese Reinheit haben möchte, soll notwendig mit der Liebe verbunden sein. Die Liebe schließt die Unreinheit, das Leiden, den Neid, und Hass aus. Sie schließt alle negativen Äußerungen im Leben aus. Wo es keine Liebe gibt, dort existieren alle negativen Eigenschaften. Dort wo die Liebe eintritt, dort gibt es Frieden, Freude und Fröhlichkeit, Erweiterung, Freiheit. Wenn jemand behauptet, von Liebe zu leiden, versteht er das Gesetz der Liebe nicht. Wir bestreiten absolut diese Behauptung. Aus Liebe kann der Mensch nicht leiden, er leidet nur, wenn er die Liebe verliert. Das ist eine andere Frage. Solange die Liebe im Menschen ist und ihn beleuchtet, ist er froh und fröhlich. Wenn die Liebe ihn verlässt, beginnt er zu leiden. Warum? Es ist niemand, der ihn beleuchten kann. Folglich das Leiden, die Trauer zeigt, dass du die Liebe verloren hast, dass deine Kerze erlöschen ist und der Gegenstand, d. h. das Objekt deiner Liebe sich von dir entfernt hat. Das widerspricht ein bisschen euren Ansichten über die Liebe, aber ihr werdet es als ein neuer Sachverhalt annehmen. In Zukunft, wenn ihr neue literarische Werke schreibt, werdet ihr euch einer neuen Sprache bedienen. Jetzt schreibt ihr: "Dieser Mensch schreibt wegen seiner verlorenen Liebe."; dann werdet ihr schreiben: "Dieser Mensch weint, da seine Kerze erlöschen ist" oder "Jemand leidet wegen der erlöschten Liebe, wegen der erlöschten Wahrheit." Ihr sagt, wer der Mensch liebt, wird zerstreut. Allerdings wird der Mensch nicht dann zerstreut, wenn er liebt, aber dann, wenn er sich davor fürchtet, seine Liebe nicht zu verlieren oder nachdem er sie verloren hat. Er ähnelt einem Menschen, der sein Geld verloren hat.

 

Die Liebe erweckt im Menschen die erhabensten Gefühle und Gedanken. Wenn er weich, ängstlich und schwankend wird und wenn ihm den Verstand nicht reicht, lebt er außerhalb der Liebe. Er möchte intelligent, fähig sein, sich mit der Liebe verbinden und mit ihr leben. Ich spreche nicht darüber, was die Menschen Liebe nennen. Das sind die Gefühle, die Leidenschaften, die den Menschen unglücklich machen. Der Schüler hat mit der gewöhnlichen mit der menschlichen Liebe zu tun, der Meister mit der erhabenen Liebe. Wenn der Meister spricht, verwendet er jedes Wort an seinem Platz. Er weiß, warum er dieses Wort verwendet hat, weiß, welchen Effekt sie hervorrufen wird. Wenn der Schüler spricht, weiß er nicht, warum er dieses oder jenes Wort verwendet hat.

 

Die Liebe des Meisters ist geprüft, sie muss nicht geprüft werden; die Liebe des Schülers ist nicht geprüft und soll geprüft werden. Das Wissen des Meisters ist geprüft, es gibt keinen Grund, es zu prüfen; das Wissen des Schülers ist noch nicht geprüft und soll geprüft werden. Die Reinheit des Meisters ist geprüft, er hat diese Prüfung bestanden; die Reinheit des Schülers wurde noch nicht geprüft, sie soll geprüft werden.

 

Folglich die Liebe das Wissen, die Reinheit, die Barmherzigkeit des Schülers sollen einer Prüfung unterzogen werden. Das ist nötig und ist in der Ordnung der Dinge. Denkt nicht, dass ihr einen anderen Weg gehen könnt. Diesen Weg sind eure Meister gegangen, diesen Weg werdet ihr auch gehen. Kritisiert ihr, werdet ihr eure Evolution verlangsamen.

 

Unbegrenzte Liebe

 

Unaufhörliche Weisheit.

 

Beständige Wahrheit.

 

Schreibt diese drei Gedanken auf und arbeitet über sie das ganze Jahr hindurch.

 

Nachdenken.

 

Ohne Angst in der unbegrenzten Liebe!

 

Stilles Gebet

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