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  1. mariaK

    1923_09_11 Das hohe Ideal

    Das hohe Ideal Die Natur liebt nur diejenigen, die ein hohes Ideal in ihrem Leben haben. Sie nennt sie ihre geliebten Kinder und kennt sie mit Namen. Diejenigen aber, die kein Ideal haben, sind nicht in ihr Buch eingeschrieben. Sie sind in ihren Kellern gelassen, für spätere Tage, für ferne Zeiten. Wenn ihr euch also manchmal verlassen fühlt und meint, niemand kümmere sich um euch, als ob ihr von Gott, von der Natur vergessen seid, müsst ihr wissen, dass der Fehler an euch liegt – ihr habt eben kein hohes Ideal. Das ist eine Regel, ein Gesetz. Jeder kann selbst sein Leben, sein Schicksal verbessern, sich von Unglück und Leiden befreien. Jeder kann aus diesem vergessenen Keller der Natur herauskommen, selbst einer der in der tiefsten Tiefe dieses Kellers Vergessenen. Wenn er eines Tages ein hohes Ideal hat, wird er anfangen, wie eine Schnecke nach oben zu kriechen und es wird nicht lange dauern, bis er an die Oberfläche gelangt, wo ihn die Sonne wieder bescheint. Die Natur wird dann sagen: „Da ist eins meiner Kinder, welches auferstanden ist!" Was ist an sich der Tod und was die Auferstehung? Der Tod bezieht sich auf die in den Kellern der Natur vergessenen Kinder, d.h. auf die Kinder ohne Ideal. Die Auferstehung bezieht sich auf die Kinder, welche aus den tiefen Kellern der materiellen Welt herauskommen, d.h. auf solche mit hohem Ideal. Damit du aus diesem Keller herauskriechen kannst, brauchst du Willen und beispiellosen Glauben. Man hört oft: „Ich esse, was ich finde, treffe keine Auswahl der Gerichte beim Essen; ich kleide mich, womit es auch sei, Farbe und Qualität des Stoffs spielen dabei keine Rolle." Ein solcher Mensch will sich bescheiden geben, als jemand, der sich mit den Bedingungen abfindet. So ist es aber nicht. Ein Mensch, der da sagt, dass er alles esse, das ist ein Mensch ohne Ideal oder mit niederem Ideal, wie ein alles fressendes Tier. Der da isst, muss die auserlesenste Nahrung, die die Natur gibt, essen, die Nahrung, die am besten wirkt – nichts weiter! Die Natur wird jeden einzelnen von euch leicht erkennen. Wie erkennt sie ihn? Jeden Tag stellt sie ihn vor eine Prüfung. Und wisst ihr, was für ausgezeichnete Prüfungen sie ihm stellt? Um zu erfahren, was in den Falten eurer Seele, eures Verstandes, eures Herzens steckt, um zu erfahren, was ihr verschwiegen habt, wonach es euch drängt und was aus euch werden kann, zieht sie in ihren Gärten die herrlichsten Obstbäume und schmückt sie mit Früchten verschiedener Art. Sie wird dich in einen solchen Garten einlassen und aufpassen, nach welcher Frucht du greifen wirst. Wenn du die beste Frucht findest, wird sie sagen: „Das ist ein vernünftiges Kind, ein Kind mit hohem Ideal!" Sofort wird sie in ihr Buch eintragen: „Aus dir kann etwas werden!" Bist du zu faul auf den Baum zu klettern, um die beste Frucht zu pflücken, dann hat die Natur eine andere Meinung von dir. Die Frucht, die du vom Baum pflückst, muss die beste sein. Es könnte dich beim Pflücken das Leben kosten, wenn du aber hinaufsteigst und sie nimmst, wird die Natur sagen: „Dieses Kind ist mutig, es nimmt das Beste." Wenn jedoch dieses Kind aufsieht und sagt: „Wer wird jetzt da hinaufklettern?" und sich dann umschaut um zu sehen, ob nicht vielleicht eine Frucht auf den Boden gefallen sei, oder nach einem nahen Ast greift, sagt sie: „Das ist eins von den vergessenen Kindern, aus dem wird nichts werden." Jetzt merkt euch alle: Die Natur schaut nur auf euer inneres Streben. Sie stellt nur die Tatsachen fest, sie beobachtet sie nur und was sie sieht, das schreibt sie nieder. Wenn sie über euch nur das Allerbeste notiert hat, so seid ihr die Ursache dafür. Wenn sie etwas aufgeschrieben hat, das euch nicht empfiehlt, so seid wieder ihr die Ursache. Sie hat nichts von sich hinzugefügt, noch weggelassen. Sie hat einfach die Tatsache niedergeschrieben, aus welcher sie ihren Schluss zieht. Welches sind die Schlüsse, die auf euer Leben wirken werden? Das ist eure Wahl, die ihr getroffen habt! Ich werde euch ein kleines Beispiel geben, um diesen Gedanken zu erläutern. Eine Ägypterin namens El-Thamar war die Tochter des ärmsten Bauern. Sie war sehr vernünftig, intelligent, tugendhaft und sehr bescheiden. Als sie in die Schule kam, fragte sie ihr Lehrer: „Willst du heiraten oder willst du Jungfrau bleiben?" Sie sagte: „Ich habe nur ein Ideal auf Erden. Ich habe beschlossen, ich werde heiraten, aber nur, wenn es der Königssohn ist Wer auch sonst es sein mag, wenn es nicht der Königssohn ist, so werde ich ihm absagen. Diese Wahl habe ich. Sollte er nicht kommen, so bleibe ich Jungfrau." Ihr werdet sagen: „Dummes Zeug!" Nein, sie hat ein Ideal. „Wenn der Königssohn kommt, dann heirate ich, wenn nicht, so brauche ich gar keine Ehe." Worin besteht jetzt die Anwendung dieses hohen Ideals im Leben? Wenn du einen Glauben hast, wenn du eine Lehre, ein Maß, ein Muster, ein Herz, einen Verstand, eine Seele hast, so müssen sie von einem hohen Ideal beseelt sein. Wenn du einen Geist hast, so soll dieser Geist der Sohn der Wahrheit sein! Gehen wir jetzt zum Vergleich über. Wer ist der Sohn der Wahrheit? Das ist der Königssohn, das Ideal einer jeden Seele. Oder du gehst zum Sonnenaufgang. Gehe nicht, wenn die Sonne schon hoch über dem Horizont steht. Du musst schon beim ersten Strahl, der sich zeigt, draußen sein. Der ist der wichtigste, das ist der Königssohn. Bist du nicht zum ersten Strahl draußen, so sind die anderen Strahlen nicht viel wert. Siehst du nicht den ersten Sonnenstrahl, so hast du den Sonnenaufgang verpasst. Den ersten musst du auffangen, die nächsten brauchst du nicht. Sei zum ersten Sonnenstrahl draußen und dann gehe heim. Manche fragen: „Warst du zum Sonnenaufgang?" – „Ja, ich war da, ich habe gesehen, wie die Sonne aufging." Ich sage: Den ersten Strahl hast du nicht gesehen. Alle anderen Strahlen sind die letzten Früchte dieses mächtigen Baums. Aus dir wird nichts werden. Wenn du auf die Höhen gehst, sage nicht: „Ich trinke, was für Wasser ich auch finde." Nein! Wenn du die klarste Quelle aufsuchst und von dort, wo das reinste Wasser herausquillt, trinkst, so bist du ein Mensch mit einem hohen Ideal. Trinkst du jedoch vom Rande des Flusses, so bist du ein Mensch mit einem niederen Ideal. Manche von euch würden sagen: „Ich kann auch hier trinken." Nein, dann hast du keinen Charakter! Der Schüler einer okkulten Schule muss sich von allen unterscheiden. Gehst du zur Quelle, wenn es dich auch Mühe kostet, so wirst du doch aus der Mitte trinken. Ein jeglicher muss das reinste Wasser trinken. Tust du das, so hast du schon ein hohes Ideal. Wenn du auf eine Bergspitze steigst, so gilt wieder dasselbe Gesetz. Mancher sagt: Ich bleibe, wo es auch sein mag. Nein! Auf dieser Bergspitze wirst du den besten Platz aussuchen, die schönste Stelle, die in deiner Seele die tiefsten Eindrücke hinterlassen kann. Und steigst du herab, so musst du diese Erinnerung in deinem Herzen tragen. Wende dieses hohe Ideal überall in deinem Leben an! Wenn du Bücher liest, so ist das Gesetz dasselbe. Lies die Bücher der berühmtesten Schriftsteller, die Bücher der ersten Philosophen, die Bücher der hervorragendsten Prediger. Liest du diese nicht, so hast du keine Auswahl. Wenn du dir einige Gemälde ansehen willst, gehe und betrachte die Gemälde der berühmtesten Maler, und nicht diejenigen der gewöhnlichen. Die gewöhlichen Bilder wirst du sehen, wenn du die Leute betrachtest – wer wann isst und wie er isst, wie er geht usw. Wenn du jedoch nach dem hohen Ideal wählst, wirst du nur ein Gemälde betrachten. Das einzige Gemälde in der Welt, das genügt. Dieses Gemälde wird dasjenige des berühmtesten Malers sein – des Malers mit einem hohen Ideal. Suchst du einen Freund, so gilt wieder dasselbe Gesetz. Suche den edelsten, den gescheitesten, den intelligentesten, den besten, den mit dem reinsten Herzen aus. Erwählt der Mann eine Frau – wieder dasselbe Gesetz. Erwählt die Frau einen Mann – wieder dasselbe. Weicht nicht von dieser Regel ab! Das Abweichen von dieser Regel bringt Tausende von Leiden über diese Welt. Ich spreche von den ideellen Dingen, von den Prinzipien, die ihr täglich anwenden müsst. Manchmal werdet ihr sagen, dass euer Ideal nicht recht ist. Gut, jetzt ist es nicht recht, aber was für ein Ideal werdet ihr im nächsten Augenblick aussuchen? Nehmen wie an, heute habt ihr den Tag verfehlt, ihr habt den ersten Sonnenstrahl nicht abgewartet. Dann sollt ihr aber morgen wieder gehen ihn abzuwarten. Wenn ihr ihn auf dieselbe Weise abwartet wie vorher, so habt ihr wieder den Tag verfehlt, aber wenn ihr im Laufe des heutigen Tages musterhaft seid, so habt ihr den ersten Sonnenstrahl abgewartet. Morgen könnt ihr wieder den ersten Strahl abwarten. Auf diese Weise werdet ihr euer Leben verbessern. Der beste Gedanke, das beste Gefühl, die beste Tat, welche eure Seele durchdringen, enthalten den ersten Sonnenstrahl in sich. Wenn wir uns daran machen, unser Leben zu verbessern, so gilt dieselbe Regel. Wenn du dein Leben verbessern willst, ergreife den größten Fehler, den du begangen hast, gib dich nicht mit dem kleinen ab, suche den größten heraus und halte ihn dir vor Augen, einen Tag, zwei, drei Tage, eine Woche, einen Monat, ein Jahr, zehn Jahre, bis dieser Fehler zuletzt begreift, dass er einen Menschen vor sich hat, und sagt: „Ich kapituliere, du bist der Stelle wert, die du einnimmst." Es gibt Schüler, die sich, wenn sie zwei-dreimal durchfallen, wenn sie Misserfolg in ihrem Leben haben, von jedem Ideal lossagen, verzweifeln, das Kriegsfeld verlassen und sagen: „Aus uns kann nichts werden." Das sind Leute ohne ein hohes Ideal. Wozu seid ihr auf Erden berufen? Ist es zu einem Gastmahl? Nein! Ihr seid berufen um zu sehen, was für einen Charakter ihr habt, wie euer Verstand entwickelt ist. Wenn die Natur euch zu Tisch lädt, betrachtet sie euch. Sie hat Augen und sieht, wie ihr euch benehmt. Sie sieht, wie ihr eure Gabeln und Löffel haltet, inwieweit eure Servietten sauber sind. Alles sieht sie und daraus schließt sie, was aus euch werden kann. Wenn man euch zu einem Gastmahl ladet und ihr mit der zweiten Runde zu Tisch sitzen müsst und man euch einen Teller, aus welchem schon ein anderer gegessen hat, vorsetzt und ihr aus demselben Teller esst, glaubt ihr, dass ihr ein Mensch mit einem hohen Ideal seid? Ihr würdet mich fragen: „Was sollen wir denn machen?" Ihr werdet einen reinen Teller mitbringen und wenn ihr hingeht, werdet ihr fragen: „Bitte, wird bei euch ein reiner Teller zu finden sein?" – „Nein!" – „Ich habe meinen Teller." Du wirst ihn hinreichen und dir einschöpfen lassen. So wirst du essen. Nachher wirst du deinen Löffel, deine Gabel, dein Messer, deine Serviette und was man sonst noch braucht, herausholen und wirst rein essen. Habt ihr verstanden? Das ist eine Regel für die okkulten Schüler. Ihr würdet sagen: Wie können wir diese Regel anwenden, wenn wir zu Gast geladen sind? Merkt euch, wie ich meine Gäste beköstigen würde. Wenn ich euch eines Tages zu Tisch lade, werde ich zehn Laib Brot beim besten, berühmtesten, pünktlichsten, gescheitesten, edelsten Bäckermeister bestellen. Den werde ich herausfinden, der wird das Brot gut vorbereiten und gut ausbacken. Wenn ich euch ein Gastmahl geben will, so werde ich auf diese Weise vorgehen. Außerdem wird es auf meinem Tisch weder Teller, Löffel, noch Messer oder Gabeln geben. Ich werde euch diese zehn Laib Brot vorsetzen, werde euch die auserlesensten Trauben, von den besten Weinstöcken meines Weinbergs gepflückt, bringen. Dann werde ich die schönsten Äpfel von den besten Apfelbäumen bringen. Darauf werde ich einem jeden eine Traube, gut gewaschen, in die Hand geben. Eure Teller, das sind eure Hände. Ich werde das Brot brechen und einem jeden ein Stück in die Hand geben. So werde ich euch bewirten. Habt ihr verstanden? Eine Rebe, eine Birne, einen Apfel, eine Nuss, ein Stück Brot, dann werden wir uns angenehm unterhalten. Es wird kein Klappern mit Löffeln, Messern, Gabeln und Tellern geben. Alles wird ohne Lärm vor sich gehen. Servietten werde ich auch nicht geben. Wisst ihr weshalb? Sobald ihr eure Hände beschmutzt habt, werde ich euch zu meiner schönsten Quelle führen und euch sagen: Wascht euch hier, dann nehmt eure Tücher heraus und trocknet euch die Hände. Das ist das Ideal des bewussten Lebens. Es gibt zum Beispiel sehr reiche Leute, die der Nahrung gegenüber außerordentlich anspruchsvoll sind, die jedoch in moralischer Beziehung, in geistiger Beziehung kein solches Ideal, kein hohes Ideal haben. Du siehst einen Reichen, der sehr aufmerksam auf das Brot, auf das Essen schaut, das gefällt mir, aber in anderer Beziehung, wenn er stiehlt, wenn er lügt, ist er nicht so aufmerksam. Ich sage: Du fängst gut an, aber du endest schlecht. Dein Ideal auf körperlicher Grundlage ist gut, aber in geistiger Hinsicht wird aus dir nichts werden. Mancher sagt: „Ich kann jeden lieben, wer es auch sein mag." Nein, ihr sprecht nicht die Wahrheit. Ich möchte einem von euch begegnen, der mir beweisen kann, dass er wirklich jeden, wer es auch sein mag, lieben kann, nicht nur mit Worten. Wir müssen die Liebe auf eine innere Probe stellen. Wenn du das Wort „Liebe" in seiner vollen Bedeutung aussprichst, so sollst du ihren vollen Inhalt fühlen. Welches ist der Inhalt der Liebe? In der Welt sollen wir vor allem nur Gott lieben, nichts weiter. Das ist die große Wahrheit. Jener Mensch, der nicht mit der Liebe zu Gott beginnt, aus dem kann nichts werden. Wenn euch meine Worte nicht wahr erscheinen, so könnt ihr die ganze Menschheitsgeschichte durchblättern und versuchen einen zu finden, der anders gehandelt hat. Ist aus ihm etwas geworden? Alle berühmten Leute, Genies, Heilige und Lehrer der Menschheit waren Menschen, die Gott liebten. Manche würden sagen: „Wenn diese Lehre nur Liebe zu Gott predigt, so werden wir die Menschen ganz vergessen." Nein, wir werden sie nicht vergessen, wir werden ihnen ein hohes Ideal geben. Wenn alle Menschen nach dem ersten Sonnenstrahl, nach dem Ideal der göttlichen Liebe streben, wisst ihr, wie da die heutige Welt und eure Seelen sein werden? Würden sie so leidend sein? Nein! Ich widerspreche allen denen, die da sagen, dass sie jeden, wer es auch sein mag, lieben können, oder dass sie die ganze Menschheit lieben. Ich sage, um alle zu lieben, muss man die Menschheit kennen. Das heißt, wenn du die Menschheit liebst, so kennst du die Menschen und sobald du die Menschen kennst, kannst du auch ihre Fehler verbessern. Ist es wirklich so? Du hast eine Frau, einen Sohn, eine Tochter, die auch Mitglieder der Menschheit sind, und du kannst dich mit ihnen nicht verstehen. Du musst sie doch auch lieben. Also ist deine Behauptung, dass du alle lieben kannst, nicht wahr? Das Kennen eines jeden hängt von deiner Liebe zu Gott ab. In der Erfüllung des göttlichen Willens liegt die Kraft der menschlichen Seele. Eure Liebe zu Gott schließt euer Glück ein. So behaupte ich. Ihr sagt: „Mein Herz brennt, ich sterbe für ihn!" Ja, ihr lebt in der Liebe, die die Menschen tötet. Das ist keine Liebe, das ist der Tod. Das ist die Liebe des schwarzen Lichtes, die da die Menschenseele verdunkelt, verführt und zerlegt. Glaubt nicht, dass sich dieses Hohe in der Welt, diese lebende Natur von einer solchen Liebe verführen lässt. Gott hat eine große Eigenschaft – Er liebt in uns das Beste. Ihr werdet in der Heiligen Schrift diesen Vers finden: „Die Wahrheit im Menschen liebt Er." Das Höchste, das Reinste in uns, das liebt Gott. Mancher möchte wissen, ob sich Gott für unser Alltagsleben interessiert. Für euer Alltagsleben können sich tausend andere Menschen interessieren, nicht aber Gott. Wenn ich der erste Diener bei einem reichen Herrn bin und noch zehn andere Diener um mich herum habe, die mich ankleiden, meine Schuhe putzen usw., wird mein Herr auch kommen, um mich anzukleiden? Wird das vernünftig sein? Nein, den kümmert es nicht, wer mir meine Strümpfe anzieht und meine Schuhe putzt. Warum? Hundert Stiefelputzer sind für fünf Leva bereit deine Schuhe zu putzen. Mancher wird fragen: Ob wohl heute Gott mit meinen Schuhen zufrieden ist? Weshalb soll Gott mit deinen Schuhen zufrieden sein? Er kann mit diesem Stiefelputzer zufrieden sein, der es sich zum Ideal gesetzt hat: Dem ersten Mann, der heute zu mir kommt, dem werde ich die Schuhe am besten putzen. Wenn du zu diesem Stiefelputzer gehst, greifst du seine Idee auf und willst, dass sich Gott für deine Schuhe interessiert! Gott interessiert sich für den Stiefelputzer – eine Idee ist in ihm. Er hat die ersten Schuhe so gut geputzt, wie er konnte. Jetzt werde ich euch sagen, wie ihr als Menschen eines hohen Ideals in eurem Leben handeln müsst, wie ihr euch benehmen sollt. Wenn eine Frau für ihren Mann ein Hemd aus ganz gewöhnlichem Stoff näht, so hat diese Frau kein hohes Ideal. Sie muss die ganze Stadt durchqueren und den besten Stoff, die beste Seide oder das beste Leinen finden, es sehr gut nähen, ihre ganze Kunst in das Nähen legen und sich sagen: „Einmal werde ich ihm ein Hemd nähen, das soll er nie vergessen." Das ist eine Frau mit einem hohen Ideal. Der Mann soll dasselbe tun. Er soll seiner Frau den schönsten und besten Stoff kaufen. An diesem Tag wird die Natur für beide in ihr Buch eintragen, dass sie die beste Wahl getroffen haben – sie haben Charakter. Wenn du deinem Freund ein Buch schenken willst, so sollst du ihm das beste, das inhaltreichste Buch aussuchen. Sein ganzes Leben soll er daran denken. Gibt dir jemand sein Album, damit du ihm etwas hineinschreibst, und du sagst dann: „Lasst uns etwas von Petko Slawejkov abschreiben, zum Beispiel „Geld, Geld regiert die Welt...", und du schreibst es nieder, so bist du im Keller. Das ist kein Ideal. Du wirst das Beste, das du weißt, in sein Album niederschreiben, so dass er, wenn er deine Worte liest, sich selbst vergisst. Wenn du so handelst, wird die Natur wieder schreiben: „Aus dem wird etwas werden." Liebst du jemanden, so kennt die Natur deine Liebe. Mancher sagt: „Ich liebe meinen Freund." Warum? „Er hat herrliche Augenbrauen, Nase, Mund und Augen, an denen man sich nicht satt sehen kann." Sagt ein Mensch so etwas, so kennt er die Liebe nicht, er ist ein Mensch mit einem niederen Ideal. In deinem Freund wirst du eine gute Eigenschaft finden, die ihn vor allen anderen auszeichnet. Diese Eigenschaft ist nicht äußerlich, die ist weder in seinen Augen noch in seiner Nase und in seinem Mund sichtbar. Sie ist an dem höchsten Ast dieses Baumes. Wenn du diese gute Eigenschaft bei deinem Freund gefunden hast, so wirst du sie in deiner Seele wie ein Heiligtum halten und sie nie vergessen. Die Natur schreibt wieder: „Aus diesem Kind wird etwas werden." Ihr habt einen Lehrer und sagt: „Unser Lehrer ist sehr gelehrt, er kennt die Chemie, Physik, Astronomie, Philosophie, er weiß sehr viel. Aber das ist nicht euer Lehrer, das ist ein beladenes Kamel. Das, was euren Lehrer auszeichnet, liegt nicht in diesem äußeren Wissen. Das sind die Verzierungen des Hutes, wichtig aber ist der Hut. Wisst ihr, wie die Ideale verdreht werden? Der Lehrer sagt zu einer Schülerin: „Du wirst dir den schönsten Hut kaufen, ohne Bänder." Die geht zur Hutmacherin und verlangt einen solchen Hut, wie es der Lehrer gesagt hat. Jedoch sagt ihr die Hutmacherin: „Euer Lehrer sagt so, aber es geht nicht ohne Bänder. Wenn wir ein kleines Bändchen aufnähen, so wird der Hut schöner sein." Die Schülerin ist damit einverstanden und es wird ein Band aufgenäht. Aber andere Anwesende sagen noch: „Wenn von der anderen Seite noch ein Band daran kommt, wird der Hut noch schöner werden." Die Schülerin sagt: „Mir scheint, dass der Lehrer auch damit zufrieden sein wird." Glaubt ihr, dass dieser Hut dadurch kostbarer geworden ist? Nein, er hat seinen Wert verloren. Ich werde euch beweisen, warum er seinen Wert verloren hat. Stellt euch vor, der Lehrer gibt seinem Schüler einen guten Federhalter, mit dem man ausgezeichnet schreiben kann. Da kommt sein Freund und sagt zu ihm: „Warte, ich habe einen kostbaren Stein, so groß wie ein Hühnerei. Wenn wir den oben auf den Federhalter anmachen, dann wird er schöner werden." Er macht ihn mit einem Kettchen an den Federhalter an. Darauf kommt ein zweiter und sagt: „Ich habe auch einen Diamanten, groß wie ein Entenei. Wenn der noch an den Federhalter kommt, wird er noch schöner sein." Glaubt ihr, dass der Schüler jetzt mit diesen Edelsteinen am Federhalter besser schreiben kann? Nein! Das sind die dummen Ideale der gegenwärtigen Menschheit, die diesen mächtigen Göttlichen Funken, der unsere Seele tief durchdringen soll, nicht verstehen. Manchmal sagt ihr: „Wenn mir doch jemand einen Diamanten um den Hals hängen möchte!" Gut, wenn ich jemals jemandem einen Diamanten umhängen will, so werde ich den größten in der Welt finden, und wenn ich einen solchen finde, werde ich ihn umhängen. Finde ich ihn nicht, so hänge ich ihm keinen Diamanten um den Hals. Das soll auch für euch das Ideal sein. Das Beste in der Welt! Eben durch diese eure innere Wahl werdet ihr euch von allen unterscheiden. Die Wahrheit soll im Herzen der Menschen enthalten sein. Merkt ihr jetzt, worauf meine Gedanken gerichtet sind? Merkt ihr, wohin der Strom des Lebens fließt? So lange ist in der Welt nicht vom hohen Ideal gesprochen worden. Heute habe ich beschlossen: Heute Abend werde ich meinen Schülern von dem Besten, dem Schönsten, dem Reichsten sprechen. Ich werde ihnen dån besten Rat, den ich geben kann, erteilen. Wenn ihr den ersten Strahl, der aus dem Göttlichen kommt, auffangen könnt, so können aus euch Schüler werden. Wenn ihr euch verspätet und diesen Strahl nicht auffangen könnt, dann muss ich euch Schülern ein bitteres Wort sagen: Für eine bestimmte Zeit werdet ihr die im Keller vergessenen Kinder sein. Dieser Keller ist nicht für die Gotteskinder. Ich glaube aber, ihr seid von denen, die die Wahrheit in ihrem Ideal verstehen. Für euch ist die erhabene Welt geschaffen. Der Liebende spricht von der Liebe, der Furchtsame von der Furcht. Wer gewinnt? Der Verständige spricht Weisheit, der Dumme spricht Blödsinn. Der Verständige baut, der Dumme reißt nieder. Der Verständige schreibt, der Dumme schreibt ab. Wer von beiden gewinnt? Es gibt Leute, deren Leben darin besteht, nur abzuschreiben, dass sie etwas erhalten haben. Wenn die Natur einen solchen trifft, sagt sie: „Aus dem wird nichts werden. Der hat nur gelernt abzuschreiben und hat nie etwas geschrieben. Er hat kein hohes Ideal." Und so sind alle hohen Wesen, alle Brüder der Weißen Weltbrüderschaft diesen Weg gegangen. Sie haben ein hohes Ideal. Sie alle denken, fühlen und handeln in Übereinstimmung mit diesem hohen Ideal. Und wenn einer von diesen Brüdern nach der Erde zu kommen beschließt, wird ihm gesagt, er soll immer nach dem hohen Ideal handeln. Wenn ein Schüler nur an kleinliche Sachen denkt, so geht der Meister an dessen Haus vorbei und sagt: Hier wohnt einer von den vergessenen Schülern. Derjenige Schüler jedoch, dessen Seele voll Ehrgefühl ist und der jeden Augenblick an seinen Meister denkt und es ihn nach ihm verlangt, zu dem wird der Meister kommen und sagen: Hier wohnt einer von meinen Schülern, den ich besuchen will. Der hat ein hohes Ideal! Das ist das mächtige Ideal, das hohe Ideal, welches jeder von euch haben soll. Das Beste, das Höchste, das Schönste, das Stärkste, das Mächtigste, das Herrlichste, das Vernünftigste, das Gerechteste, das Wahrhafteste – alles von erster Güte! Nehmt dieses hohe Ideal an und ihr werdet sehen, wie sich euer Leben verändern wird. Es soll aber alles in die Tat umgesetzt werden. Du bist verzagt und sagst: Mein Herz ist leer, die Liebe ist verschwunden, was soll ich machen? Sage dir: Morgen werde ich zum Sonnenaufgang gehen, den ersten Strahl abwarten! Habt ihr beobachtet, welches euer erster Gedanke ist, wenn ihr morgens erwacht? Die Natur ist in dieser Hinsicht sehr anspruchsvoll. Sobald ein Kind erwacht, bleibt sie erwartungsvoll mit Ehrgefühl bei ihm stehen, hält den Atem auf, horcht und sucht zu verstehen, woran dieses Kind denken wird. Wenn du gleich nach dem Erwachen in deinen Gedanken bei Gott bist und an diese große Liebe, die deine Seele mit Milde fühlt, denkst, so sagt die Natur: "Aus diesem Kind wird etwas Großes werden! Es hat ein hohes Ideal!" Ein Vortrag, gehalten von dem Meister am 11.09.1923 in Sofia. Aus dem Bulgarischen übersetzt von Tonka Petrova Lektorat: Margot Minkova Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Unterstützung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Übersetzungen. Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
  2. mariaK

    1920_01_16 Die Hoffnung

    Die Hoffnung „Jetzt aber bleiben diese drei: Glaube, Hoffnung und Liebe.“ (Korinther 13) Ich gehe jetzt von einem neuen Standpunkt aus. Ich werde drei Dinge genauer betrachten: Die Liebe, den Glauben und die Hoffnung. Die Liebe kann betrachtet werden als ein Streben, doch sie kann auch als ein Gefühl, als eine Kraft und als ein Prinzip betrachtet werden. Auch der Glaube kann als ein Streben, als ein Gefühl, als eine Kraft und als Prinzip betrachtet werden. Die Hoffnung kann ebenfalls als ein Streben, als ein Gefühl, als eine Kraft des Menschen und als Prinzip betrachtet werden. Die Liebe, den Glauben und die Hoffnung betrachte ich als Prinzipien. Die Liebe umfaßt alles, d.h. das ganze Universum, das Weltall — nichts kann ihr entfliehen. Der Glaube umfaßt die Zeit, und die Hoffnung umfaßt die Resultate, die aus diesen beiden Kräften hervorgehen. Anders ausgedrückt: Die Liebe umfaßt die Ewigkeit, d.h. das unendliche Leben, alle Möglichkeiten. Die Liebe kennt keinen Tod. Die Liebe umfaßt die Bedingungen, unter denen sich dieses Leben entwickelt, und die Hoffnung verwirklicht die Resultate. Das sind Prozesse, die aufeinander folgen. Vermischt nicht die Liebe, den Glauben und die Hoffnung! Manche glauben, daß es zwischen ihnen keinen Unterschied gibt, daß sie ein und dasselbe sind. Wenn du im Leben die Courage verlierst, ist die Hoffnung in dir sehr schwach; wenn du zweifelst, ist dein Glaube schwach; wenn du nicht lieben kannst, ist die Liebe in dir schwach. So sind die Liebe, der Glaube und die Hoffnung nicht gleichmäßig entwickelt bei allen Leuten. Bei manchen ist die Liebe am stärksten entwickelt, bei anderen der Glaube, bei dritten die Hoffnung. Die Hoffnung ist ein Prinzip, das alle Gegensätze in der physischen Welt befriedigt. Sie wirkt in der sichtbaren Welt, in der Welt der Veränderungen. Folglich — wann hoffen wir? Wenn wir Töchter, Söhne, Ländereien, Häuser und hier und dort angelegtes Geld haben. Die Hoffnung umfaßt die gegenwärtigen Dinge. Das ist eine ihrer Eigenschaften. Wir müssen die Hoffnung ergreifen als Prinzip, denn das ist bei den gegenwärtigen Bedingungen des Lebens unumgänglich. Die zeitgenössischen Menschen haben ihre Begriffe durcheinander gebracht. Sie haben ihre Beziehung zu Gott verloren, sie haben an ihm gezweifelt. Sie fragen sich: „Gibt es einen Gott oder nicht? Es würde verwunderlich sein, wenn wir uns die Frage stellten: „Gibt es eine Sonne oder nicht? “ Wenn die Sonne verschwinden würde, würde auch das Licht verschwinden. Sobald das Licht existiert, existiert auch die Sonne, denn das Licht ist eine Erscheinung der Sonne. Wenn die Liebe unter den Menschen existiert, existiert auch Gott, denn die Liebe entspringt in Gott. Wenn die Liebe in Gott entspringt, taucht der Glaube auf, und der Glaube ist der Träger des Lebens. Ohne den Glauben kann das göttliche Leben nicht auf die Welt projiziert werden. Folglich ist er das Prinzip, das die vernunftbegabte, bewußte Welt zur Entwicklung bringt. Das bewußte Leben kann sich niemals ohne den Glauben entwickeln. Er tritt bei allen Menschen in irgendeiner Weise auf. Die Hoffnung aber realisiert dieses Leben. Sie ist eine Kraft, die den Dingen die Form gibt. Folglich muß jeder von euch, der einen gesunden Körper und ein gesundes Gehirn haben möchte, der schön sein möchte, unbedingt die Hoffnung haben. Die Hoffnung formt den Körper. Wenn wir beginnen, die Hoffnung zu verlieren, verlieren unsere Brust, unser Gehirn, unser Körper ihre Symmetrie. Dann sagt der Mensch: „Ich habe keine Lust zu essen, ich habe keine Lust zu leben,“ — bis er in das Grab steigt. Die Hoffnung ist ein Prinzip, das den freien Lauf unseres Lebens auf dieser Erde eröffnet. Jeder Mensch, der seine Hoffnung verliert, wird ein Sklave dieser Erde. Die Feiglinge, die auf dem Schlachtfeld die Hoffnung verlieren, ergeben sich. Der Kaufmann, der Angst hat, wird mit hundertprozentiger Sicherheit zahlungsunfähig. Doch derjenige, der Hoffnung hat, gibt nicht auf. Wenn ein Mensch Hoffnung hat, ist ihm alles möglich. Das sind nicht nur leere Worte. Ihr habt Tausende von Möglichkeiten, dies im Leben auszuprobieren. Wenn in uns die drei Prinzipien Liebe, Glaube und Hoffnung wirken würden, würden wir stark genug sein, unsere Freiheit zu verteidigen. Die zeitgenössischen Menschen haben es noch nicht gelernt, mit ihrer Welt umzugehen. Wenn du nicht einmal eine Mikrobe, ein kleines Ubel, besiegen kannst, wie wirst du dann die großen Übel besiegen? Als welcher der Mensch in den kleinen Dingen erscheint, als solcher erscheint er auch in den großen. Jemand sagt: „Ich glaube nicht an Gott.“ Gott möchte keinen Glauben ohne Liebe. Ohne Liebe kannst du nicht an Gott glauben. Auch Hoffnung kann man ohne Liebe nicht haben. Um an Gott zu glauben, muß man ihn zuerst lieben. Und um den Menschen zu lieben, muß man ihn erst kennen. Mit den Menschen muß man in umgekehrter Reihenfolge beginnen: Mit Gott beginnt man durch das Gesetz der Liebe, doch mit dem Menschen durch das Gesetz der Hoffnung. Wir fragen uns: „Wann wird die Welt besser werden? “ Die Welt kann in einem Tag gebessert werden. Die äußere Welt, die Natur ist schon in Ordnung, sie ist gut; doch unsere innere Welt ist nicht in Ordnung, und deshalb sagen wir: Wann wird die Welt besser werden? “ Damit die Welt gebessert wird, muß jeder von euch diese drei Prinzipien in sich selber realisieren. Um unsere Liebe in dieser Welt auszudrücken, ist es nötig, sie denen zu schenken, die Liebe brauchen. Und die Liebe wird sichtbar in jedem kleinen Dienst, den wir einem Menschen erweisen: sei es, daß wir ihm ein gutes Wort sagen, sei es, daß wir ihm etwas zu essen geben, sei es, daß wir ihn pflegen, wenn er krank ist, sei es, daß wir ihm unser Vertrauen schenken. Wir bezeugen uns in unseren gegenseitigen Beziehungen nur Mißtrauen. Laßt die Liebe in euer Bewußtsein eindringen, den Glauben in eure Brust und die Hoffnung in euren Magen! Wenn ihr eßt, eßt mit Hoffnung! Man muß essen, doch weder zuviel, noch zuwenig. Ein Mensch, der mit Hoffnung leben will, darf nicht viel essen, darf sich nicht überessen. Gebt euren Kindern nicht zuviel zu essen! Das wenige wird in der Natur zum Segen. Das Übermäßige, die Übersättigung ist eine Sünde. Jene, die nach dem Gesetz der Hoffnung leben, müssen nur das Nötigste im Leben haben. Da ihr auf dieser Erde lebt, beginnt mit der Verwirklichung dieser Hoffnung. Worin besteht diese Verwirklichung? Darin, daß ihr hofft, daß ihr gut, klug, gesund und reich werden könnt. Reich woran? An Tugenden. Ihr sollt hoffen, daß ihr euer Leben bessern könnt. Die Hoffnung ist nötig, um die herrschenden Widersprüche auszugleichen. Ihr könnt die folgenden Widersprüche nicht ausgleichen: Warum sind die einen reich und gelehrt, die anderen jedoch arm und unwissend. Nur die Hoffnung kann diese Widersprüche ausgleichen. Ihr glaubt, daß ihr zum ersten Mal hier auf Erden seid? Nein, ihr alle, die ihr hier seid, habt eine lange Geschichte in der Vergangenheit. Die Hoffnung ist eines der großen Prinzipien auf der Erde, ohne das die Lebensfragen nicht richtig entschieden werden können. Gebt euren Kindern die Hoffnung, damit ihre Hände und ihre Herzen rein sind, damit sie wissen, daß ihr Körper ein Tempel ist, für den sie verantwortlich sind. Laßt eure Kinder nicht im Schmutz leben! Ein Mensch, der Hoffnung hat, ist stets ordentlich gekleidet, seine Augen sind immer voller Freude und Frohsinn. Um die Hoffnung in euren Kindern zu entfalten, macht sie freudig. Wie? Gebt ihnen eine solche Beschäftigung, die Freude in ihre Seelen bringt. Dieses Gesetz gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Männer und Frauen. Die Männer sollen ihren Frauen Freude bereiten, und die Frauen sollen das gleiche für ihre Männer tun. Wenn auf der Erde das Gesetz der Hoffnung fehlt, kommt die Entmutigung — und aus der Hoffnungslosigkeit entstehen alle gegenwärtigen Übel. Wenn ein junger Mann oder ein junges Mädchen keine Hoffnung haben, sollen sie nicht heiraten, — das würde ich ihnen raten. Wenn sie Hoffnung haben, wird es in ihrem Haus Friede und Freude geben. Heutzutage sagen die Menschen: „Diese jungen Leute können jetzt nicht miteinander leben, doch später werden sie sich verständigen.“ Nein, jetzt müssen sie miteinander auskommen! Wie die Liebe am Anfang ist, so wird sie auch am Ende sein. So lautet das Gesetz der Hoffnung. Vom Standpunkt der Liebe aus gesehen müssen wir die Zeit verstehen, vom Standpunkt des Glaubens den Raum, vom Standpunkt der Hoffnung alle Methoden und Weisen, — um das Leben zu entwickeln. Ihr werdet Liebe, Glaube und Hoffnung sein. Ihr werdet glauben, ihr werdet die Hoffnung haben, daß jeder Mensch sich bessern wird. Wenn du einen Freund hast, der an dich glaubt, bekommst du Flügel. Wenn du den Glauben an einen Freund verlierst, wirst du ganz mutlos. Die Hoffnung ist die mächtige Lehre der Zukunft, die das Leben auf Erden sinnvoll machen wird, die uns lehren wird, das Schulwesen und das Rechtswesen zu reformieren, die uns zeigen wird, wie wir uns richtig ernähren können. In dieser zukünftigen Welt wird es keine Gräber geben, und dann wird Christus auf die Erde kommen. Die Erde, auf der wir jetzt leben, wird erneuert werden. Diese Welt wird untergehen, neue Kontinente werden entstehen, neue Luft wird entstehen. Wenn wir grundsätzlich verstanden haben, warum wir auf der Welt existieren, werden wir das mächtige Gesetz der Hoffnung anwenden, und wir werden nicht mehr fragen: „Gibt es einen Gott oder nicht? “, sondern wir werden fragen: „Leben wir nach den Gesetzen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe?“ Leben wir nach diesen Gesetzen, so haben wir verstanden, warum wir existieren, und die Mißverständnisse werden verschwinden. Diese Lehre ist nützlich für euch. Ihr müßt auf der Erde leben, ihr müßt gesund, glücklich und selig sein. Was ihr auch tun möchtet, ihr werdet es nicht verwirklichen können, wenn ihr nicht den Glauben, die Liebe und die Hoffnung habt. Alles ist in diesen drei mächtigen Prinzipien enthalten. Wenn ihr sie richtig verstanden habt, wenn ihr sie in euch weiterentwickelt habt, werdet ihr stark und mächtig sein, werdet ihr Freude, Zuversicht und Kraft in eurem Leben haben. Das ist die Lehre, die Christus gebracht hat, als er kam, um die Menschen mit Gott zu versöhnen, indem er sie lehrte, wie sie leben sollen. Es gibt keine größere Kunst auf der Welt als zu lernen, wie man richtig leben soll. Das müssen wir lernen! Junge, Alte, Mütter, Väter, Schwestern und Brüder, Freunde, Herren und Knechte — alle müssen lernen, vernünftig zu leben, Friede und Ubereinstimmung miteinander zu haben. Lebt nach dem Gesetz der Hoffnung, damit ihr allezeit Freude habt, damit ihr nicht wißt, was Entmutigung ist. Und wenn du auch der Allerärmste wirst, lasse dich nicht entmutigen, denn du wirst etwas in deiner Seele haben, das dir keine Kraft der Welt wegnehmen kann. Ihr habt Kräfte, verborgene Reichtümer in euch selbst, welche die zeitgenössische Wissenschaft nicht einmal vermutet, obwohl sie diese konstatiert. Die menschliche Seele ist noch nicht vollständig in Erscheinung getreten; der Mensch hat Kräfte, die auf die günstigsten Bedingungen für ihre Entwicklung warten. Wenn ihr euch befreit und in die Freiheit des göttlichen Lebens eintretet, werdet ihr alles erfahren. Wenn ihr Gott als die allumfassende Liebe begreift, die in der Welt in Erscheinung tritt, wenn ihr ihn als ein Wesen begreift, das mit dem allergrößten Wohlwollen auf die allerkleinsten und allergrößten Lebewesen schaut, wird er euch auch emporheben. Wenn ihr Gott nur als ein Wesen begreift, das darauf wartet, zu bestrafen, so wird er euch nicht helfen. Begreift ihn als ein Wesen der Sanftmut, der Kraft, die keinen Tod kennt. Bei diesem Verständnis Gottes werden auch die Prinzipien des Glaubens und der Liebe in euch eindringen. Nach zwanzig oder dreißig Jahren wird euch Gott zu sich rufen, um zu sehen, was seine Kinder gelernt haben. Dann wird er euch wieder auf die Erde schicken. Für alle gibt es genügend Arbeit. Wenn er sieht, daß ihr eure Lektion gelernt habt, wird er euch in das gewaltige Universum entsenden, damit ihr dort euren Dienst leisten könnt. In diesem Leben wird jede Seele alle Bestrebungen befriedigen, die sie hat. Es gibt keinen Wunsch der Seele, den sie nicht erfüllt bekommen kann. Aber wann? Wenn wir diese mächtige Schule absolviert haben, die Schule, in welcher das Gesetz der Hoffnung gelehrt wird. Ich würde wünschen, daß alle, die meine Ausführungen über die Hoffnung gehört haben, voller Freude von hier fortgehen. Wenn ihr die Freude habt, ist alles gut bei euch. Wenn ein Mädchen singt, werden ihre Angelegenheiten gut gehen. Deshalb würde ich wünschen, daß ihr singt, was ihr auch dabei tut. Die Alten und die Jungen mögen singen! Wer jung sein möchte, muß singen und sich freuen. Lebt nach dem Gesetz der Hoffnung! In der Hoffnung gibt es keine Melancholie, kein Leid, keine Verzweiflung. In ihr gibt es nur Freude und Frohsinn. Daran erkennt man dieses göttliche Prinzip. Russe, 16. Januar 1920
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