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Ani

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  1. 2.6 »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« Peter Danov verfasst im Jahre 1912 in Arbanassi, nahe der Stadt Veliko Tarnovo, das Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes«. Dies ist eines der beiden Bücher, die Danov selbst in seinem Leben veröffentlicht. Er behauptet, dass die Bibelverse in diesem Buch unter der direkten Leitung von Jesus Christus zusammengestellt und angeordnet worden sind. Auf dem Jahrestreffen im gleichen Jahr erklärt er, wie mit diesem Buch gearbeitet werden soll. Er verteilt das Buch ursprünglich nur an die Leiter der Gruppen der Bruderschaft. Auf der ersten Seite des Buches befinden sich unter dem Titel ein Bibelvers (Gal 5, 22-23) und die Unterschrift von Peter Danov. Auf der nächsten Seite steht nur der Satz: »Ich werde immer ein ergebener Diener des Herrn Jesus Christus, des Sohnes Gottes, sein, 15. August, Tamovo, 1912«. Auf der dritten Anfangsseite stehen drei Symbole: eine geflügelte Kugel, ein Kreuz mit einem Strahlenkranz darum, ein Hexagramm mit einer horizontalen Querlinie in der Mitte mit drei umgebenden Strahlenkreisen darum und zwei Bibelverse (Joh 5, 39 und Röm 15, 4). Danov sagt über das Buch: »Dies sind Verse aus dem Buch des Herrn [aus der Bibel], die so systematisch ausgewählt und angeordnet sind, dass sie bei vorsichtigem und ehrfürchtigem Lesen alle Farbtöne erzeugen, die für die geistige Erhöhung und Vervollkommnung auf dem Weg des Herrn erforderlich sind.« Die Verse sind nach den Farben des Lichtes, die sie ausstrahlen, geordnet und gruppiert. Das Licht enthält das Leben. Die Arbeit mit diesen Versen erzeugt Kraft. Die Vibrationen der Verse erzeugen farbige Strahlen, und diese Farben entsprechen bestimmten Eigenschaften und Tugenden. Neben den Versabschnitten oder den einzelnen Versen werden die Eigenschaften und die Tugenden genannt, die ihnen und ihrer Farbe entsprechen. Wenn jemand an einer bestimmten Tugend arbeiten will, um sie weiterzuentwickeln oder um sich selbst bei der Heilung einer Krankheit zu helfen, Hindernisse zu überwinden oder Missverständnisse zu vermeiden, benutzt er die entsprechenden Verse, die zu dieser Tugend und ihrer Farbe gehören. Es werden die folgenden Farben behandelt: rot, orange, gelb, grün, rosa, blau, violett. Peter Danov fügt noch zwei Farben hinzu - amethyst und diamant. Zur Erklärung sagt er, dass den Schülern die Arbeit mit diesen beiden Farben immer noch schwer fällt. Symbolik und Arbeit mit jeder einzelnen Farbe sind von Danov auf den Treffen ausführlich erläutert worden. Die Arbeit mit diesem Buch ist Teil des täglichen Dienstes. Dabei werden vier Abschnitte und außerdem »Das Gebot des Meisters« gelesen. Der erste Abschnitt ist immer der Text mit dem das Buch beginnt. Dort werden die sieben Geister Gottes aufgezählt, die in alle Lande gesandt wurden (Offb 3, 1 und 5, 6). Der Text entspricht den »hellen Strahlen«. Die anderen zwei Abschnitte sind mit einer konkreten Farbe verbunden, die einem bestimmten, zur Farbe gehörigen Wochentag entsprechen. Der vierte Abschnitt besteht nur aus einem Vers von der vorletzten Seite des Buches, wo alle Farben - rot/rosa, orange, gelb, grün, blau, violett, amethyst und diamant - mit einem Vers vorgestellt werden. Der Text endet jedes Mal mit »Das Gebot des Meisters«, das auf der letzten der 61 Seiten des Buches steht: »Liebe den vollkommenen Weg der Wahrheit und des Lebens. Mache das Gute zur Grundlage deines Hauses, die Gerechtigkeit zum Maß, die Liebe zum Schmuck, die Weisheit zum Zaun und die Wahrheit zum Leuchter«. Auf die Abschnitte im Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes«, die zum täglichen Dienst gehören, wird im Gebetsbuch der Weißen Bruderschaft genau und mit Seitennummer hingewiesen. Den Schülern wird empfohlen, das Buch immer bei sich zu tragen und es keinem Fremden zu geben, damit kein Missbrauch betrieben werden kann.
  2. 2.5 Empfang des Sonnenaufgangs Der Empfang des Sonnenaufgangs ist eine Praxis, die charakteristisch für die Weiße Bruderschaft ist. Danov erklärt die Bedeutung dieser Praxis zunächst mit der physischen Wirkung der Sonne auf den Menschen. Er lehrt, dass die Sonnenenergien und ihre Wirkung im Moment des Sonnenaufgangs nicht nur für die ganze lebendige Natur, sondern auch für den menschlichen Organismus als Teil der Natur am effektivsten sind. Sie enthalten Lebenskräfte und Heilenergie für alle lebendigen Organismen sowie Energien, die den Menschen noch nicht bekannt und für ihre Sinnesorgane noch nicht wahrnehmbar sind. Den Sonnenaufgang zu empfangen bedeutet, mit der Sonne bewusst in Verbindung zu treten, damit diese Kräfte durch den Organismus strömen können. Danov erklärt, dass man dafür keinen blinden Glauben braucht. Dies ist keine Art der Götzenanbetung - wie es Danov von seinen Gegnern vorgeworfen wird -, sondern es ist ein tiefes Verständnis für die grundlegenden Gesetze der Natur. »Wir müssen immer in Übereinstimmung mit ihren Gesetzen [der Natur] leben und verstehen, dass in ihnen die wahren Methoden für das menschliche Leben enthalten sind. Wenn man in Übereinstimmung mit diesen Gesetzen lebt, können die Menschen klug, gesund, stark und glücklich werden.« Außer dem physischen und gesundheitlichen Einfluss der Sonne berücksichtigt Danov auch ihre symbolische Bedeutung. Er erklärt, dass es drei Sonnenaufgänge gibt. Der erste ist der Aufgang der physischen Sonne. Diese Sonne empfangen alle: Menschen, Tiere und Pflanzen. Der zweite Aufgang ist der Sonnenaufgang in der geistigen Welt. Der dritte Aufgang ist der göttliche, der Sonnenaufgang in der göttlichen Welt. Der physische Aufgang symbolisiert den Aufgang der geistigen Sonne im Menschen. Danov zeigt den Schülern, dass sie ihren Blick auf die geistige Sonne im Menschen richten müssen, die eine Quelle des Lebens, des inneren Lichtes und der Liebe ist und die mit dem ungelöschten Feuer verbunden ist, das im Inneren eines jeden Menschen glüht. Die Schüler sollen bestrebt sein, die innere Stimmung zu erreichen, in der sie den Aufgang der geistigen Sonne beobachten können. Als Beispiel für die Beobachtung und den Vergleich zwischen dem physischen und dem geistigen Sonnenaufgang fuhrt Danov an, dass die physische Sonne allen gleichermaßen Leben und Licht gibt, ohne dass sie Dankbarkeit erwartet oder etwas dafür bekommt und das ununterbrochen jeden Tag. In gleicher Weise äußert sich auch das Göttliche, das gibt und dann verschwindet. Gott ist die Liebe. Auf diese Weise sollen die Schüler lernen, in sich eine gleichermaßen uneigennützige und freigibige Liebe zu den anderen und zur sie umgebenden Welt zu entwickeln. Die Sonne als Symbol hängt auch noch mit Danovs Lehre von der Entstehung oder dem »Aufgang« der Sechsten Kultur zusammen. Die aufgehende Sonne ist ein Symbol der Sonne, die in den erwachten Seelen und in der erwachten Menschheit aufgehen wird. Außerdem bezeichnet Danov den Prozess der Bewusstseinserweiterung und des Erwachens jeder einzelnen Seele als >Morgendäm-merung< oder >Erblühen der menschlichen Seele<. Das Erblühen der menschlichen Seele, sagt Danov, ist ein großes Ereignis in der göttlichen Welt, worüber sich alle Engel und erhabenen vernünftigen Wesen freuen. Der Lehre zufolge könnte das Erblühen auch in einem konkreteren Sinn begriffen werden, nämlich als jeder schöne Gedanke, der im Menschen hell aufleuchtet, als jeder neue Antrieb, der in ihm das heilige Feuer auflodem lässt, und als jedes neue Gefühl, das man als kostbares Geschenk erhält, durch das man zu einer tieferen Einsicht des Lebens kommt. Dies wird auch als Weg »der Morgendämmerung« oder »des Sonnenaufgangs« bezeichnet. Die Anhänger der Weißen Bruderschaft empfangen den Sonnenaufgang an einer möglichst hohen Stelle - einem Hügel oder Gipfel. Sie ersteigen ihn jeden Morgen und wenden sich nach Osten. In Schweigen, Kontemplation und Konzentration warten sie, bis der erste Sonnenstrahl am Horizont auftaucht. Beim Erscheinen der Sonnenscheibe heben die Anhänger ihre rechte Hand bis auf Höhe der Schulter, der Arm wird beim Ellbogen eingeknickt, die geöffnete Handfläche wird nach vorne gewendet und mit geschlossenen Fingern nach oben ausgestreckt. Danach wird an der gleichen Stelle der Morgendienst durchgeführt.
  3. 2.4 Ausflüge ins Gebirge 1920 finden Peter Danovs erste Ausflüge mit seinen Schülern in die Natur statt. Ein Ziel der Exkursionen sind ursprünglich die Wiesen südlich des Draga-levski-Klosters in der Umgebung von Sofia und der Ort Tscham-Koria im Bezirk Sofia (heute der Kurort Borovetz). Im Jahre 1922 organisiert Peter Danov ein Lager im Vitoscha-Gebirge und gibt dieser Gegend den Namen »Der wahre Zeuge«. Einen der dortigen Felsen nennt er »El Schadday« - »Der Ewige, der Grenzenlose«. Seitdem fuhrt er seine Anhänger jedes Jahr zu diesem Ort. Die Vorträge, die er beim »El Schadday« hält, werden nach 1990 von den Anhängern in einem eigenen Band mit dem Titel »Gespräche beim El Schadday« veröffentlicht. In den Jahren 1923 und 1943 steigen Danov und seine Anhänger auf den höchsten Gipfel des Vitoscha-Gebirges, »Tschemi Wrach«. In den Jahren 1924 und 1927 erklimmen sie den Gipfel »Mussala« (mit 2925 Metern der höchste Berg im Rila-Gebirge und in Bulgarien). Peter Danov nennt ihn den »Gipfel Gottes«. 1934 unternehmen sie Exkursionen zu der Gegend »Javorovi pristoi« im Vitoscha-Gebirge. 1944 wandern sie vom Dorf Martschaevo zum Gipfel Ostrez im Vitoscha-Gebirge. Von allen Orten sind und bleiben die Sieben Rila-Seen am wichtigsten. Peter Danov fuhrt seine Schüler im Jahre 1929 zum ersten Mal dorthin, danach werden die Jahrestreffen der Weißen Bruderschaft an diesem Ort zu einer Tradition. Heute benutzen die Anhänger jede Möglichkeit, in kleinen oder größeren Gruppen aus der Stadt in die Natur, ins nächste Gebirge oder an die Sieben Rila-Seen zu gehen. Peter Danov benutzt die Ausflüge in die Natur, um den Schülern zu helfen, die Grundprinzipien des Daseins zu beobachten, zu erforschen, zu begreifen und zu den lebendigen Kräften in der vernünftigen Natur< Kontakt aufzunehmen. Das ganze Weltall ist nach Danovs Lehre ein Ergebnis der Gedanken Gottes, eine Erscheinung der Vernunft und eine Äußerung des Geistes in einer Vielzahl von Formen. Durch die äußere Natur hat Gott seine Gedanken für die Menschen zugänglich gemacht. Mit Peter Danovs Hilfe erkennen die Schüler die symbolische Sprache der Natur, die die Sprache Gottes ist und sich in allem Sichtbaren äußert. Wenn man die Gesetze erforscht, die in ihr wirken, und ihre Formen und alles Lebendige in ihr erkennt, durchschaut man die Einheit im Ganzen, und kann zum Wesen des Lebens gelangen und die unvergänglichen Prinzipien des Universums begreifen. Das Gebirge ist für die Schüler ein Ort für geistige und mystische Arbeit. Die Stellen im Gebirge sind gut für Kontemplation und Gebet sowie für das Nachdenken und Erwecken neuer Ideen im Bewusstsein geeignet. Im Gebirge kann man leichter Kontakt zu den höheren Welten aufnehmen. Die Natur ist eine Schule, in der die Schüler auch lernen, wie sie richtig leben können. Dort lernen sie, nicht nur mit den anderen Menschen, sondern auch mit Tieren, Pflanzen und mit allem Lebendigen harmonisch zusammenzuleben, wie es nach der Lehre der Weißen Bruderschaft sein soll. Von der Natur lernen sie, selbstlos zu werden, für das Ganze zu leben, die Güter der Natur zu schätzen, sich selbst bewusst zu erziehen, an der eigenen Vervollkommnung zu arbeiten und die neu erworbenen Kenntnisse anzuwenden. Die Ausflüge ins Gebirge haben außerdem das Ziel, in Berührung mit den Kräften der lebendigen Natur zu kommen und der Veredelung des Menschen zu dienen. Die Gebirge stellen einen Akkumulator von Energien dar, in denen der Mensch gleichsam ein Transformator ist. Die Berggipfel übernehmen die kosmischen Energien und verteilen sie auf der Erde. Felsen, Gewässer, Pflanzen und alles weitere im Gebirge beeinflussen mechanisch und psychisch das innere und äußere Wesen des Menschen. Wenn man sich vernünftig mit den Energien der Natur in Verbindung setzt, trägt das gleichzeitig auch zur physischen und geistigen Emeue-rung bei. Je höher jemand geistig entwickelt und je wacher sein Bewusstsein ist, desto vollständiger ist auch die Wechselwirkung zwischen ihm und der Natur. Die Ausflüge ins Gebirge und das Hinaufsteigen auf die Höhen haben auch eine symbolische Bedeutung. Das Hinaufsteigen in die Höhe verläuft analog zu dem Vorgang im Inneren des Menschen. Das Gebirge ist ein Symbol der göttlichen Welt und ein heiliger Ort, zu dem der Schüler hinaufsteigt, um Kräfte und Licht für sein irdisches Leben zu sammeln. Das Gebirge ähnelt dem Weg des Schülers, wobei der Schüler die Trägheit der Materie überwindet, die höheren Kräfte seiner Natur entwickelt, den Horizont seines Denkens und seiner Ideen erweitert und zur inneren Reinheit des Herzens gelangt. »Man kann das Große und das Schöne in der Welt nur an den hohen Orten finden. In diesem Sinne sollte jeder auf die hohen Gipfel hinaufsteigen. Man kann sich physisch im Tal, aber geistig auf den hohen Stellen befinden«. Danov erklärt den Schülern, dass sie, wenn sie sich im Gebirge befinden, danach streben sollen, das Göttliche in sich zu erwecken bzw. für das Göttliche zu erwachen.
  4. 2.3.4 Gesänge In den heutigen Liedersammlungen der Weißen Bruderschaft sind 186 Gesänge enthalten, die 30 Gesänge der Paneurhythmie sind dabei nicht eingeschlossen. In der neuesten Ausgabe der »Gesänge vom Meister« (2006) und in der vorherigen ausführlichsten Ausgabe »Gesänge der Weißen Bruderschaft (1999) lassen sich die Gesänge in drei große Gruppen einteilen: I. Teil - »Brüderliche Gesänge«. Sie stammen aus der Anfangsperiode nach der Gründung der Gemeinschaft. Den Herausgebern zufolge tragen sie Züge der ersten Schritte des Schülers, dem Suchen der Seele nach Trost in Demut und hingebungsvollem Dienst für Gott mit Ergebenheit, Glauben, Zuversicht und reiner Freude. In diesem Teil sind außer den von Peter Danov neu geschaffenen Gesängen auch Psalmen und orthodoxe Gesänge enthalten. II. Teil - »Gesänge vom Meister«. Hier haben die Gesänge einen ganz anderen Charakter. Sie heißen »okkulte musikalische Übungen« und stammen aus der Periode nach der Eröffnung der okkulten Schule im Jahre 1922. Viele von ihnen entstehen während der Vorlesungen. Es wird bei jedem Gesang angegeben, in welcher Vorlesung - mit Datum und Nummer der Vorlesung - er entstanden ist. Diese Gesänge sind überwiegend von Peter Danov erschaffen. Bei den anderen ist angegeben, dass sie in Zusammenarbeit mit Musikern aus seiner Schülerschaft entstanden sind. Bei den okkulten Übungen ist vermerkt, dass es sich nicht um gewöhnliche Melodien handelt, sondern dass sie einen melodischen Aufbau und eine musikalische Architektonik besitzen, die der Wissenschaft nicht bekannt sind und eine innere Kraft erzeugen. Diese Gesänge sollen der geistigen Umerziehung dienen und tragen neue Elemente ins Bewusstsein hinein. III: Teil - »Gesänge, Melodien und Themen vom Meister, die bis 1944 nicht veröffentlicht wurden.« Bei jedem einzelnen Gesang befinden sich gleich unter dem Titel oder im Anhang der Buchausgabe die wichtigsten Angaben wie das Datum und der Ort der Entstehung sowie der Name des Autors des Textes und der Name des Komponisten der Melodie (von Danov oder von einem Schüler). Weiterhin sind die erste Veröffentlichung sowie das für den Gesang Charakteristische angegeben - manchmal auch Idee, Zweck, Sprache und Anwendung. Text und Musik des größeren Teils stammen von Peter Danov, der überall als »der Meister« bezeichnet wird. Es gibt aber auch Gesänge, deren Musik und Text von Schülern verfasst werden. Schließlich gibt es auch gemischte Gesänge - solche, deren Melodie von Danov stammt und deren Text von einem Schüler verfasst ist (derartige Gesänge gibt es auch oft bei den »Brüderliche Gesänge«) und solche, deren Melodie von einem Schüler nach einem Text von Peter Danov komponiert worden ist (das kommt selten vor). Nach der Datierung entstehen die meisen Gesänge in den 20er, 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts. Nach Aussagen der Weißen Bruderschaft gibt es keine weitere Abgrenzung oder Unterscheidung der Gesänge. Sie könnten aber auch auf folgende Weise charakterisiert werden: der Stil eines Teils der Gesänge ähnelt sehr den bulgarischen Folkloregesängen mit ihren Themen, die sich auf Alltag und Landleben beziehen. Darin wird z. B. über junge Mädchen und Burschen, über Treffen auf dem Land und die Arbeit auf dem Feld gesungen. Danov erklärt, dass es sich um Vorbilder handelt, in denen er eine tiefe symbolische Bedeutung sieht. So stellt z. B. eine junge schöne Frau den neuen Gedanken, die schöne Idee, das Göttliche im Menschen, dar. In anderen Gesängen dieses Typs werden der Glaube oder bestimmte Tugenden hervorgehoben, die entwickelt und gezeigt werden sollen. Zu den Gesängen mit Volksmotiven und Melodien gehören zwei wichtige musikalische Werke: die »Bulgarische Rhapsodie« und die »Bulgarische Idylle« (das letzte Werk gehört zur Ausführung der Paneurhythmie und wird am Ende des zweiten Teils der Paneurhythmie nach »den Sonnenstrahlen« aufgeführt). Die »Bulgarische Rhapsodie« entsteht im Jahre 1934. Hier werden bulgarische Motive und die erhabensten Vorbilder aus dem bulgarischen Volksepos wiedergegeben. Die Symbolik in ihnen stellt den mystischen Weg der Seele dar, die danach strebt, in Berührung mit der göttlichen Liebe zu kommen. Peter Danov übergibt die »Bulgarische Idylle« den Schülern im Jahr 1920. Der tiefere Sinn der »Idylle« ist die Beschreibung der Sehnsucht der Seele nach dem Ewigen und nach dem Großen im Leben - sie will den inneren Sinn des Lebens verstehen, die ewige Gerechtigkeit und die ewige Liebe, die das ganze Dasein ausfüllen. Die Seele erblickt die Existenz einer schönen Welt in sich selbst und will sie zur Realität werden lassen. Andere Gesänge betreffen direkte Elemente der Neuen Lehre. Sie beziehen sich auf die Sonne, die Liebe, das göttliche Leben, das Erwachen der Seele, die Erhöhung der Seele, die Geburt des Lebens und auf Gott, die Gotteserkenntnis, den Glauben, die Auferstehung, das Weizenkom, die Morgenröte des Neuen Lebens, die weiße Farbe (mit einer symbolischen Bedeutung), das Hinaufsteigen ins Gebirge, die Atmung u. a. Oder sie betreffen konkrete Tugenden, nach denen dann auch die Titel der Gesänge benannt sind: die Liebe, die Gerechtigkeit, den Frieden, die Barmherzigkeit, das Gute, die Freiheit, das Erbarmen, die Reinheit, die Freude, die Sanftmut u. a. Ein Gesang, der eng mit der Lehre verbunden ist, heißt »Hymne an die Sonne«. Unter dem Titel steht die Erläuterung »Gebet beim Sonnenaufgang«. Er ist nach Text und Musik von Peter Danov geschrieben. Auch dieser Text hat eine symbolische Bedeutung. Es geht hier nicht um die Verehrung der physischen Sonne, sondern um Gott, der wie eine Sonne im Geist des Menschen aufgeht, die Seele erneuert und ihr ein neues Leben bringt. Man trifft eine Reihe von Gesängen, die der Sonne als Thema gewidmet sind. Es gibt Gesänge mit einem tiefen religiösen Sinn, z. B.: »Vaterunser«, »Gott ist Liebe«, »Gott ist Groß«, »Der Geist Gottes«, »Kühnheit in Christus«, »Besingt Christus«, »Für den himmlischen König«, »Das Gelobte Land«, »Neue Kleider«. Hier könnten auch eine Reihe von segensreichen und dankbaren Gesängen an Gott eingeordnet werden, einige Gesänge haben z. B. den Titel »Gebet« oder »der Gesang der Engel«. Im Gesang »Besingt Christus« wird Christus als Sohn Gottes anerkannt, der auf die Erde gekommen ist und wegen der Sündhaftigkeit der Menschen den Tod erleiden musste, um sie durch die Auferstehung zu erretten. Andere Gesänge dieser Art sind: »Die Stimme des lebenden Herrn - die Neue Auferstehung«, »Das geheime Abendmahl« (in watanischer Sprache), »Hymne der Großen Seele«, »Erleuchtung«, der Gesang - »Er kommt!« Diesem Teil der Gesänge lassen sich auch die oben erwähnten orthodoxen Gesänge zuordnen, die von der Bruderschaft verwendet werden, wie Ne 41 »Der Engel rief« und N«43 »Dich besingen wir«. Einen anderen Teil stellen die Gesänge dar, die auf Psalmen und anderen Bibeltexten basieren und deren Musik von Peter Danov verfasst ist. Hierzu gehören: »Im Anfang war das Wort« (Joh 1, 1-5); »Es war ein Mensch (der Sohn Gottes)« (Johl:6-13); »Ps 91« (Ps 91, 1-2) (die Musik dazu stammt von einem Schüler); »der Ruhm Gottes« nach (Ps 115); »Ich werde mich erheitern« (Jes 61, 10). Es gibt auch einen Gesang, der die sieben Schöpfungstage (nach 1. Mose 1-2) wiedergibt und mit »Das neue Dasein« betitelt ist. Ein anderer Teil der Gesänge der Bruderschaft betrifft die Natur. Diese beziehen sich auf die Sprache der lebendigen Natur<; auf das Licht, das die Seelen erleuchtet; auf den Frühling (ein Symbol des Neuen Lebens); auf die Sonne als Lebensquelle, deren Strahlen das >Neue Lebern bringen; auf den Tau; auf die Bergquelle und das einträchtige Hinaufsteigen ins Gebirge. Viele dieser Gesänge werden genau so oder doch sehr ähnlich betitelt. In manchen Gesängen wird konkret das Gebirge besungen, manche haben als Titel die Namen der Gebirge oder der Berggipfel, zu denen der Ausflug führt: »Der Ruf des Gebirges«, »Zum Rila«, »Mussala«, »Marsch zum Vitoscha-Gebirge« u. a. Der Gesang »Bruderschaft, Einheit« wird als Hymne der Weißen Bruderschaft gesungen. Die Musik stammt von Peter Danov, der Text ist von einem Schüler geschrieben. Ein anderer selbstständiger und interessanter Teil ist der Teil mit den Gesängen, die in jener unübersetzbaren Sprache Peter Danovs geschrieben sind, die er »Watanisch« nennt. Danov sagt zu einigen dieser Gesänge folgendes: »Die Gesänge mit watanischen Wörtern wie >Machar Benu<, >Wenir-Benir< u. a. können nicht übersetzt werden. Sie sind heilige Gesänge oder Mantren. Wir sind heute die einzigen, die diese Neue Musik haben, und nirgendwo auf der Welt gibt es die Gesänge, die hier von oben emfangen werden«. Unter einem der Gesänge - N2 58 -steht die Erläuterung, dass er für die Meditation bestimmt ist. Der Text besteht aus Wörtern und Wortverbindungen in watanischer Sprache. In dieser Sprache sind in der entsprechenden Buchausgabe insgesamt 13 Gesänge veröffentlicht. Darunter befinden sich solche, die vollständig in watanischer Sprache verfasst sind, und andere, bei denen ein Teil in watanischer und ein Teil in bulgarischer Sprache geschrieben ist. Schließlich gibt es noch Gesänge, die von den Schülern für Peter Danov geschrieben sind. Sie sind ihrem »Meister« gewidmet. Hierzu gehören »Geliebter Meister«, »Dem Meister«, »O, sanftmütiger Meister« und »Gruß an den Meister«. Es gibt einen Gesang, der »dem Schüler« gewidmet ist, und auch so heißt: »Der Schüler«. Der Text stammt von Danov und die Musik von einem Schüler. Ursprünglich gibt Danov diesen Text den Schülern als Motto. Zu einem Lied wird er erst 1972 von einem Schüler umgestaltet. Die Schüler halten den Gesang »Ich bin ein Fremdling in dieser Welt« für den tiefgehendsten und eindringlichsten Gesang Peter Danovs. Dieser Gesang ist am 16. Juni 1941 spontan bei einem Gespräch mit Schülern bei »El Schadday« im Gebirge entstanden, wo Danov zusammen mit den Schülern lagert. Insgesamt wiederholen sich in den Gesängen vor allem Wörter wie Licht, Sonne, Morgenröte, Freude, Kraft, Leben, Frieden, Liebe, Gott, Weisheit, Natur, Seele, Geist, Freiheit, Frühling, das Neue, Wärme, Strahlen, Blumen, Quelle, Reifen, Blühen, Wachsen, Wärme und Sonnenschein in den Gesängen. Dies sind positive Begriffe, welche die Inhalte der Neuen Lehre wiederspiegeln und auf die >Neue Kultur der Liebe< vorbereiten sollen.
  5. 2.3.3 Die Musik im Leben der Gemeinschaft Danov sagt folgendes: »In der Bibel wird gesagt: >...singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen< (Eph 5,19). Ich aber sage: Singt und lobsingt dem Herrn mit eurem Geist, mit eurer Seele, mit eurem Verstand und mit eurem Herzen. Es singe alles in euch, von den Füßen bis zu den Haaren des Kopfes«. Sowohl zur Zeit Danovs als auch heute wird die Musik ständig und ununterbrochen bei allen Tätigkeiten im Leben der Gemeinschaft verwendet. Gesänge sind im Morgendienst enthalten. Peter Danov beginnt und beendet seine anschließenden Vorträge und Vorlesungen ebenfalls mit Gesängen. Nach dem Essen wird an der gemeinsamen Tafel gesungen. Danov empfiehlt den Schülern, täglich 10, 15 oder 20 Minuten und vor Beginn jeder Arbeit zu singen. In der Gemeinschaft werden Konzerte mit der Neuen Musik und klassischer Musik organisiert. Die Schüler singen gemeinsam, einstimmig und im Chor. An der Musik arbeitet Danov ständig. Er erforscht die Töne, die Tonleiter, die Modulationen, den Rhythmus und ihre Wirkung und Ausdrucksstärke. Er weist auf ihre Bedeutung und ihren Sinn im vemunftbetonten Leben hin. Danov bringt seine Geige in den Unterricht mit und spielt vor den Schülern. Es wird behauptet, dass er vor den Schülern Gesänge erschafft, entweder in der Klasse oder vor einer Gruppe von Schülern, von denen die anderen die Musik dann erlernen. Mal spielt er nach einem Text, mal fangt er zuerst mit einem kleinen Motiv mit zwei, drei Takten an, bis die Melodie in die Erschaffung eines neuen Werkes übergeht. Ein anderes Mal nimmt er den Zustand irgendeines Schülers zum Anlass, um eine kleine Melodie zu schaffen, die das Ziel hat, diesen Zustand zu transformieren. Den Schülern gibt er gewöhnlich die vollendeten musikalischen Werke, bei denen weder etwas hinzugefügt noch weggenommen werden kann. Danov ist, so seine Schüler, sehr stimmbegabt. Die Musik ist sein Lieblingsthema bei den Gesprächen. Manchmal wird sein Singen von schönen ausdrucksvollen Bewegungen begleitet, die seinen Inhalt vollständiger erkennen lassen. Danov ermuntert alle, in der Schule zu spielen oder zu singen. Er gibt den Musikern in der Gemeinschaft Vorbilder für die Neue Musik und sakrale Gesänge. Manchmal spielen Solisten seine Musik, manchmal ganze Orchester in der Siedlung der Gemeinschaft und auf ihren Treffen. In der Siedlung Izgrev wird ein ständiges Orchester gegründet, und an den Sieben Rila-Seen werden mehrere Konzerte von der Bruderschaft organisiert. Danov selbst sagt: »Heute sind wir die musikalischste Gemeinschaft. Es gibt nirgendwo so viele neue Gesänge, wie wir sie haben. Wir sind eine geistige Gemeinschaft, die eine Neue Musik hat.« Die Schüler erklären, dass es die Gesänge der Weißen Bruderschaft auch im Himmel gibt und dass sie aus höheren geistigen Sphären stammen. Das sind Gesänge, die in der göttlichen Welt existieren und von Danov niedergeschrieben werden. Deshalb stellen sich beim Gesang der Schüler auch erhabene helle Wesen ein, die die Schüler beim Singen unterstützen. Diese Gesänge werden nach dem Vorbild der höheren Tonleitern aufgebaut, und wenn ihre Gesänge mit dem ursprünglichen Charakter der himmlischen Gesänge übereinstimmen, bekommen die Schüler den Segen der göttlichen Welt. Auch heute betrifft die Musik alle Tätigkeiten der Gemeinschaft. Mit einem Gesang fangt der tägliche Dienst an, der individuell oder kollektiv durchgefuhrt werden kann. Gesänge werden bei allen kollektiven Treffen der Gemeinschaft ausgeführt - nach dem Empfang des Sonnenaufgangs, auf den Gebetsversammlungen, bei der Ausführung der Paneurhythmie (die Musik der Paneurhythmie wird nicht nur gespielt, die Teilnehmer können dazu auch gleichzeitig singen), bei den Treffen der Bruderschaftsgruppen, den Jahrestreffen und Festen der Gemeinschaft, nach dem Speisen an der gemeinsamen Tafel und anderswo. Von der Bruderschaft werden zu jeder Jahreszeit Choraufführungen und Konzerte mit der Neuen Musik organisiert, die nicht nur für Anhänger, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
  6. 2.3.2 Okkulte musikalische Übungen Die Musik als Kunstform hat nach Peter Danov eine heilige Aufgabe - den Menschen zu veredeln und zu erhöhen. Ihm zufolge ist nur die Musik mächtig, die einen sittlichen Umschwung im Menschen hervorrufen kann. Durch diese Eigenschaft wird sich die künftige Musik der Menschheit auszeichnen, die mit der anbrechenden Sechsten Kultur der Liebe in Verbindung steht. Was die okkulte Musik von anderer Musik unterscheidet, ist, dass bei ihrer Aufführung eine Seele, die ihr zuhört, von dem erfüllt wird, wovon gesungen wird. Die okkulte Musik besitzt Kraft. Sie kann Natur, Tiere und menschliche Taten beeinflussen und die fortgeschrittenen hellen Wesen zum Menschen heranziehen. Sie unterscheidet sich von der gewöhnlichen Musik durch besondere Sensibilität, Deutlichkeit und Bildhaftigkeit und tendiert mehr zu leisem Singen, das Veredelung anstrebt, als zu lautem, willensstarkem Singen. Bei der okkulten Musik ist man bestrebt, nicht wie ein Mensch zu singen, sondern wie ein Engel. Die Musik soll am Ende im Menschen in einem aufsteigenden Maß ein Gefühl von Freude und schöpferischer Aktivität hinterlassen. Die okkulten musikalischen Übungen bringen Harmonie in die menschliche Persönlichkeit. Sie sorgen für Ruhe, festigen die Psyche und tragen Harmonie in den Verstand und ins Herz hinein. Sie erheben die Seele zu den Gipfeln des Göttlichen. Musik ist eine Methode zur Erhöhung der Vibrationen des Organismus, zur Transformation der menschlichen Zustände und Energien. Für den Schüler einer okkulten Schule ist sie auch ein wichtiges Element, das ihm als Panzer dient, der vor unguten äußeren und inneren Einflüssen schützt. Peter Danov erklärt seinen Schülern, dass seine Gesänge heilig sind, aber immer noch okkulte musikalische Übungen, und nicht okkulte Musik.
  7. 2.3.1 Wirkung und Bedeutung der Musik Für Peter Danov ist die Musik eine Methode um das göttliche Bewusstsein im Menschen zu erwecken. Er lehrt, dass die Musik eine Äußerung des Göttlichen ist. Die Musik und das Singen führen zum Erwachen der Liebe im Menschen. Das Singen ist eine Äußerung der Liebe. Durch die Musik tritt die Liebe in der materiellen Welt in Erscheinung. Peter Danov empfiehlt die Musik als Methode für die Entwicklung der höheren Fähigkeiten und Veranlagungen der Seele und als Methode fiir die Entwicklung und Anwendung der göttlichen Tugenden und der Liebe. Er sieht eine Verbindung zwischen der Handlungsweise des Schülers und seiner Leistung, die mit dem Aufbau des Charakters und mit dem Grad des Erwachens des Bewusstseins in Zusammenhang steht. Danov behauptet, dass Entwicklung und Erhöhung ohne Musik nicht möglich sind, und erklärt seinen Schülern, dass eine Person, die nicht singen kann, auch kein Schüler sein kann. Peter Danov verwendet die Musik als Mittel fiir den Unterricht in der okkulten Schule und erklärt hierzu folgendes: »Ohne Musik und Harmonie kann man nicht richtig denken. Wenn man nicht richtig denken kann, ist es nicht möglich, Leistungen zu erbringen. Wir können sagen, dass die Musik fiir den Verstand, fiir die Seele und fiir das Bewusstsein des Menschen erforderlich ist. Sie erweitert das Bewusstsein, erhöht den Geist, veredelt die Seele und hilft dem Gedanken.« Der menschliche Gedanke ist nach den Gesetzen der Musik aufgebaut. Beim Singen entwickeln sich die Gedanken und die Gefühle in aufsteigender Richtung. Die Musik befindet sich an der Grenze zwischen der physischen und der geistigen Welt. Die Töne sind nicht nur Stimme, Höhe und Stärke; durch sie äußert sich auch das Leben des Geistes. Nach der höchsten Grenze der Musik kommt das Gebet. Die Musik ist ein äußerer Ausdruck des Geistes und eine Methode, um Gott zu dienen. Die Musik als Erziehungsmittel macht es möglich, alle schönen Gedanken und Wünsche auszudrücken Danov hebt hervor, dass die Musik eine Erweiterung in die menschliche Seele, Macht und Kraft in den Geist, Mildheit und Wärme ins Herz, und Licht und Freiheit in den Verstand hineinbringt. Je musikalischer ein Mensch ist, desto stärker sind seine vernünftigen Fähigkeiten entwickelt, weil das vernünftige Leben nach den Gesetzen der Musik abläuft. Die erste Eigenschaft eines musikalischen Tons ist der helle Gedanke, die zweite das erhabene und edle Gefühl und die dritte die gute Tat. Gut zu singen bedeutet gut zu leben, zu denken, zu fühlen und richtig zu handeln. Musikalität bedeutet einen harmonischen Ausdruck aller Fähigkeiten des Verstandes, aller edlen Gefühle des Herzens, aller hohen Ideen der Seele. Die Musik ist ein Gewand des Guten.
  8. 2.3 Musik Die Musik spielt im Leben, Werk und Lehre von Peter Danov eine wichtige Rolle. In seiner Jugend nimmt Danov Geigenunterricht. Seitdem trägt er die Geige immer bei sich. Auf diesem Instrument schafft er die >Neue Musik<. Er komponiert auch selbst. Insgesamt hinterlässt er ein Werk von etwa 200 Gesängen und Melodien. Er nennt seine musikalischen Werke >okkulte musikalische Übungem. Danov schreibt seine Musik nie selbst nieder. Die Gesänge werden von Berufsmusikem unter den Schülern notiert. Allmählich entstehen Sammelbände mit Liederwerken, die Danov »Liedersammlungen« nennt. Einige von den musikalischen Werken Danovs werden nicht notiert und gehen auf diese Weise verloren. Die ersten Liedersammlungen erscheinen 1921-1922 (»Gesänge der Universellen Bruderschaft«); weitere 1938 (Teil 1), 1944 (Teil 2), 1949 (»Gesänge vom Meister«) und 1941 (»Brüderliche Gesänge«). Heute werden diese Ausgaben überarbeitet und - durch bis 1944 unveröffentlichte Gesänge ergänzt - neu herausgegeben. Musik und Singen sind grundlegende Methoden für die geistige Arbeit in der von Peter Danov gegründeten »okkulten Schule der Weißen Bruderschaft«. Er verwendet die Musik in seinem Unterricht als Mittel der Wahrnehmung der Lehre durch die Schüler. Die Musik ist zudem ein Mittel für die geistige Vervollkommnung und Erhöhung des Menschen. Danov fordert, dass jeder Schüler in der Schule eine Beziehung zur Musik aufbauen soll, die darin besteht, dass er ein Instrument spielt oder singt und dies auch täglich ausübt. Danov zeigt die allseitige Anwendung und Bedeutung der Musik für alle Lebensbereiche. Im Rahmen dieser Arbeit können die nachfolgend aufgeführten Aspekte nach Danovs Lehre über die Musik nicht eingehend behandelt werden: Musik (Anfänge, Struktur, Ziel, Bedeutung, Arten und Wirkung); die Musik in der Natur (Danov geht von dem Prinzip aus, dass alles in der Natur musikalische Schwingungen hat, d. h. dass alles vibriert); die Musik und der Mensch; die Musik als Mittel für die Entwicklung der Fähigkeiten; Singen; Komponieren; Regeln für den Sänger und den Musiker; die Musik und die Gesundheit; die Musik als Mittel für Heilung; die bulgarische Volksmusik; die klassische Musik; die Religionsmusik; >okkulte Musik<; sakrale Musik; >Involutions<- und >Evolutionsmusik< in der Geschichte der Menschheit und der Völker; die Neue Musik und >die Musik der künftigen Kultur der Liebe< (der Sechsten Kultur); die Musik als Erziehungsmethode bei Kindern u. a.
  9. 2.2 Gebete, Dienste, Formeln Gebete In der Anfangsperiode, während der Zeit der Kette, verwendet die Gemeinschaft in ihrer geistigen Praxis, wie oben bereits erwähnt wurde, gleichzeitig orthodoxe, evangelische und von Peter Danov neu geschriebene Gebete. Im Laufe der Zeit nimmt die Zahl der neuen Gebete der Weißen Bruderschaft erheblich zu. Bald ersetzen sie die anderen Gebete vollständig, und es entsteht ein eigener Band mit Gebeten, Gesängen, Diensten und Formeln (Sprachformeln) der Weißen Bruderschafit. Orthodoxe Gebete und Gesänge aus dieser Anfangsperiode, die in der kirchenslawischen Sprache verfasst und von der Gemeinschaft verwendet werden, sind: »Vaterunser« (»Отче наш«), »Lobgesang« (»Хвалата«), »Der Engel rief« (»Ангел вопияше«), »Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth« (»Свят, свят, свят Господ Саваот«), »Wahrhaft würdig ist es« (»Достойно ест«), »Gott mit uns« (»С нами Бог«), »Dich besingen wir« (»Тебе поем«), (das letzte wird auf Knien gesungen), »Wie Weihrauch steige empor zu dir mein Gebet«, (»Да исправится молитва моя«), »Gesegnet bist du, Christus, unser Gott« (»Благословен си Христе, Боже наш«), »Sei uns gnädig, Herr« (»Господи мил с нами буди«), »Sündige« (»Грешная душо«), »Das ewige Wort« (»Собезначалное слово«), »Gesegnet sei der Herr, unser Gott aller Jahrhunderte« (»Благословен Господ Бог Наш на всите векове«), »Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!« (»Всякое дихание да хвали Господа«), »Schanagebet« (»Схана молитва«) und »Wir haben das wahre Licht gesehen« (»Видехом«) (die letzten zwei werden feierlich im Altar vorgelesen). In den Protokollen wird erwähnt, dass die Mitglieder auch Lieder aus einem evangelischen Gesangbuch wie z. B. »Lebensschaffender Heiliger Geist, Himmlischer Herr, komm, entzünde unsere Herzen mit brennender Liebe« N2184 singen. Eines der ersten Gebete, das Peter Danov 1899 in Varna niederschreibt, ist »Das Gute Gebet«. Dazu erklärt er, dass ihm dieses Gebet von Gott, vom Geist Gottes, diktiert wurde und dass es deshalb ein heiliges und unvergängliches Gebet ist. Seitdem dient »Das Gute Gebet« als Grundgebet der Weißen Bruderschaft, das in jedem Gebetbuch an erster Stelle steht. Andere Gebete und Gesänge, die in der Anfangsperiode von Danov verfasst werden, sind: »ein Gebet des Geistes«, »im Morgenrot des Lebens«, »Gebet der Synarchischen Kette«, »Gebet der Weißen Bruderschaft«, »Dankgebet«, »Gebet für das bulgarische Volk«, »Gebet zum Hinausjagen der bösen Geister«. Danov diktiert auch andere Gebete und Worte, die ihm seiner eigenen Aussage zufolge vom Geist Gottes eingegeben werden. Die heutige umfassende Ausgabe des Gebetbuches der Weißen Bruderschaft schließt 100 Gebete, 200 Gesänge und noch drei Teile mit Psalmen, Diensten und Formeln ein. Außer den Psalmen, dem Gebet »Vaterunser« und einigen Gesängen, die orthodoxen Ursprungs sind, sind alle anderen von Peter Danov und einige von seinen Schülern verfasst. Es gibt auch einzelne veröffentlichte Gesangsbücher der Weißen Bruderschaft, in denen die Gebete nicht enthalten sind. Die Gebete sind in folgende Gruppen unterteilt: · I. Gebete, die für alle Zwecke geeignet sind. Das sind »Das Gute Gebet«, »Vaterunser« und einige Dankgebete. · II. Gebete für den Wochendienst. Von diesen Gebeten wird an den einzelnen Wochentagen jeweils ein für diesen Tag festgelegtes Gebet gelesen. Es handelt sich um »Gebet des Reiches [Gottes]«, »Gebet für den Weg des Schülers«, »Gebet der Bruderschaft«, »Gebet für die Früchte des Geistes«, »Gebet des dreifältigen Gottes«, »Das kleine Gebet« und »Das Gute Gebet«. Darin werden Danov als »Meister« und die Weiße Bruderschaft und ihre Existenz unter den Bulgaren und im Slawentum erwähnt. · III. Gebete bei der Gründung der Kette. Dazu gehören: »Die Zeugnisse Gottes und die Antworten darauf«, »Das Versprechen Gottes«, »Ein Gebet für das Versprechen Gottes«, »Die drei Gesetze der Synarchischen Kette«. · IV. Gebete für den Meister und seine persönlichen Gebete. Dies sind Danovs eigene Gebete an Gott. Dabei ist festzustellen, dass auch hier die Hauptideen seiner Lehre enthalten sind: er betet für Vereinigung und Brüderlichkeit unter allen Völkern auf der Erde nach Gottes Plan, für ihr geistiges Erwachen und insbesondere für das Erwachen des bulgarischen Volkes, des ganzen Slawentums, aller Völker und aller Anführer der Völker, damit sie die Grundlagen der Weißen Bruderschaft übernehmen. Hierzu gehört auch ein Gebet von Schülern an Gott, in dem sie Gott im Namen des »Herrn Jesus Christus« anrufen und für den Erfolg des Werkes von Danov und seiner Mission beten. · V. Grundgebete. Sie werden Losungen genannt und umfassen: »Für das Kommen des Friedens Gottes«, »Für das Kommen des Lichtes Gottes«, »Für die Barmherzigkeit Gottes«, »Für den Geist Gottes«, »Für das Schöne und das Gute im Leben«, »Für Leben und Gesundheit«, »Lobpreisung des dreifältigen Gottes, König aller Jahrhunderte«, »Gebet des Schülers. Der gute Weg«, »Gebet des Lichtes oder eine heilige Regel«, »Gebet der heiligen Reinheit«. · VI. Gebete für den Geist. Hierzu gehören das »Gebet des Geistes Gottes«, »Gebet des Heiligen Geistes«, »Gebet des Heiligen Geistes für die Synarchische Kette«, »Gebet der Mächte«, »Gebet für den Sieg über die bösen Mächte und Wirkungen« u. a. · VII. Gebete für Bulgarien: »Gebet für das bulgarische Volk«, »Gebet für das Volk«, »Persönliches Gebet«, »Verkürztes persönliches Gebet«, »Gebet für die Segnung des bulgarischen Volkes« (auf Knien gesprochen), »Gebet der Auserwählten«, »Gebet für Bulgarien«, »Gebet für den Schutz Bulgariens«. In diesen Gebeten geht es um das geistige Erwachen des Volkes, um seine Hinwendung zu Gott, um die Segnung des Volkes durch Gott und um den Schutz des Landes vor Unglück und Katastrophen. In den Texten der Gebete der geistigen Kette wird von den Auserwählten Gottes gesprochen, die sich für das Gute des Volkes einsetzen. Außerdem werden noch alle Bekannten und Unbekannten des bulgarischen Volkes zusammengerufen, damit sie auf dem Weinberg Gottes anfangen zu arbeiten, und es wird für die bulgarischen Lehrer, Geistliche, Landwirte und Herrscher gebetet. · VIII. Gebete des Schülers. Diese stellen den größten Teil der Gebete dar. Hier sind beispielsweise enthalten: »Morgengebet des Schülers«, »Regel des Schülers«, »Gebet der Schüler der Weißen Bruderschaft«, »Gebet des Schülers zur Anwendung der Lehre«, »Gebet für den Erfolg des Werkes Gottes«, »Gebet für den Frieden«, »Gebet für das Reich Gottes«, »Gebet für die Aufklärung«, »Gebet für die Ereignisse«, »Gebet für die Lösung von Schwierigkeiten«, »Gebet für jeden Tag«, »Gebet des okkulten Schülers«, »ein Kollektivgebet« u. a. · IX. Gebete für die Heilung. Dies sind: »Heilungsgebet«, »Gebet für die Kranken«, »Gebet für physische und geistige Gesundheit«, »Gebet für Segnung und Erneuerung der Gesundheit und Einheit«, »Gebet des Heiligen Geistes für Kranke«, »Formel bei psychischer Störung« u. a. · X. Gebete für Verstorbene. Hierzu gehören vier Gebete und drei Formeln für Verstorbene. In diesen Gebeten werden die Vorstellungen der Lehre der Weißen Bruderschaft vom Schicksal der Seele nach dem Tod ersichtlich: die Seele unterliegt auch nach dem Tod einer Entwicklung und kann ihre geistige Vervollkommnung und Evolution fortsetzen. Dies findet statt, indem die Seele entweder wieder auf die Erde kommt (entsprechend der Reinkamationslehre) oder indem sie in eine der Schulen der Weißen Bruderschaft (die nicht nur auf der Erde sind) geschickt wird, um dort weiter zu lernen. · XI. Psalmen - sie bilden einen gesonderten Teil. Hier werden aber nicht alle Psalmen aus der Bibel angegeben, sondern nur solche, die von Peter Danov ausgewählt wurden: Psalm No 91, 23, 133,61, 143,27, 19, 103, 112, 44, 25, 121, 117, 32 und 57. Von grundsätzlicher Bedeutung sind die Psalmen Np 91 und JNb 23. Nach Danov sollen sie jeden Tag gelesen werden. Danov schreibt auch Musik zu diesen Psalmen, damit sie auch gesungen werden können. Im Wochendienst gibt es außer diesen zwei Psalmen noch einen oder zwei Psalmen, die für den entsprechenden Tag bestimmt sind und den beiden grundlegenden Psalmen hinzugefügt werden. Dienste Der Dienst besteht aus einer Reihe von Aufgaben, die Peter Danov seinen Schülern ursprünglich am Ende jedes Jahrestreffens für die physische, geistige und praktische Arbeit im Laufe des Jahres zugeteilt hat. Er enthält grundsätzlich Gebete, Gesänge, bestimmte Abschnitte des Evangeliums, Psalmen, Formeln und Lesungen aus Danovs Vorträgen. Der Dienst wird immer vorher festgelegt. Er kann sowohl von einem einzelnen Schüler als auch mit anderen zusammen durchgeführt werden. Ursprünglich fertigt Danov selbst die Vorlagen für die Dienste an. In einer späteren Periode übernehmen einige der älteren Anhänger die Vorbereitung. Wenn sie Danov ihre Vorschläge für die Dienste zur Genehmigung vorgelegt haben, werden die Dienste an die lokalen Gruppen der Bruderschaft geschickt. Der Dienst wird zur Zeit der Kette fiir das ganze Jahr festgesetzt, deshalb ist er umfangreicher und differenzierter. Im Vergleich zum späteren Dienst sind in ihm viele verschiedene praktische Aufgaben und Methoden der Lehre eingeschlossen wie: Aufstehen vor dem Sonnenaufgang, Morgenspaziergänge in der Zeit von 22. März bis zum 22. September, bestimmte Fastentage - sie sind meistens freitags -, Lesen der Bibel - ein Mal im Jahr komplett oder mehrmals über das Jahr verteilt nur das Neue Testament oder bestimmte Kapitel in bestimmter Reihenfolge mit Hinweisen auf die Tage, wann sie zu lesen sind. Normalerweise wird ein Kapitel pro Tag gelesen, damit man vom Anfang der Bibel bis zum Ende kommt. Die einzelnen Gebete und Gesänge und die Reihenfolge des Lesens sind im Dienst genau festgelegt. Es werden jedes Jahr verschiedene Mottos, Losungen und Formeln sowie konkrete Vorträge und Vorlesungen gelesen. Außer geistiger Arbeit empfiehlt Danov den Schülern >okkulte physische Übungem, um innere Zustände zu transformieren, Energien im Körper zu stärken und zu harmonisieren und die Konzentration des Verstandes zu fördern; darüber hinaus empfiehlt er psychische Übungen und Atemübungen, Übungen fiir die Gesundheit, Methoden fiir ein gesundes Leben und eine gesunde Ernährung, natürliche und medizinische Therapien, Methoden fiir die Selbstkontrolle und die Arbeit mit Farben, um deren Wirkung auf den Menschen und seine Eigenschaften zu untersuchen; Methoden fiir die Selbsterziehung in den Tugenden und fiir die konkrete Arbeit an Herz, Verstand (Schöpfen von harmonischen und >hellen Gedanken<) und Willen sowie Methoden fiir das Erwecken und die Entwicklung der göttlichen Begabungen in der Seele. Peter Danov fordert die Schüler auf, den Willen Gottes zu erfüllen. Zusätzlich zum Dienst rät er ihnen, Waisenkindern, Witwen, Armen und Bedürftigen durch Almosen, Hilfe oder freiwillige Arbeit zu helfen. Danov empfiehlt wiederholt, dass man, wenn einem eine gute Tat einfallt, diese nie verschieben soll, sondern sie gleich realisiert. Peter Danov erläutert noch praktische Methoden fiir das ganze Jahr: für die Entwicklung der Kenntnisse, der individuellen Talente, der Begabungen und der Fähigkeiten im praktischen Leben. Er erklärt einfache physische Tätigkeiten, die als Methoden für die Beherrschung und Transformation der inneren Zustände und die Lösung von Schwierigkeiten und Widersprüchen verwendet werden können, wie z. B. das Aufräumen, das Pflanzen und Gießen von Bäumen, das Anlegen von Blumen- und Gemüsegärten, Spaziergänge an einem Fluss, sowie Bienen- und Tierzucht. Er empfiehlt seinen Schülern außerdem, die Natur, den Menschen, die Sonne, die Himmelskörper und die Farben zu erforschen. Danov gibt ihnen Themen, damit sie sich Gedanken darüber machen und Aufsätze dazu verfassen. Er regt seine Anhänger auch an, ihre Veranlagungen und Talente nicht nur zu entwickeln, sondern sie auch für das Wohl ihrer Nächsten und der Gesellschaft einzusetzen. Solche Talente sind z. B.: Singen, Spielen, Malen, Chor und Orchester und Fremdsprachen. Er ermuntert sie, interessante Bücher zu übersetzen, literarische Zirkel zu gründen und Rezitationen oder Ausstellungen zu organisieren. Der heute durchgeführte Dienst befindet sich im Gebetsbuch der Weißen Bruderschaft als dritter Teil, nach den Gebeten und den Psalmen. Es gibt verschiedene Dienste für verschiedene Fälle. Jeder Dienst, außer den Diensten an Festtagen der Gemeinschaft, ist dort festgelegt. Die Titel der Gebete, Gesänge und Texte sind konkret vorgeschrieben und genau strukturiert. Es ist exakt beschrieben, was der konkrete Dienst enthält, und es sind auch manche Erklärungen und Anmerkungen angegeben. Die Dienste werden in der entsprechenden Ausgabe eines Gebetsbuchs wie folgt aufgeteilt: · 1) Wochendienst nach den Farben des Regenbogens. Er wird in sieben verschiedene Dienste für jeden Tag der Woche eingeteilt. · 2) Dienst für Verstorbene · 3) Morgendienst beim Aufstehen. (Er wird von Bewegungen begleitet). Dieser Dienst wird noch weiter unterteilt in: · a) Dienst nach dem Aufwachen und Aufstehen für den Eintritt in die physische Welt; · b) Dienst für die innere Reinigung; · c) Dienst für die energetische Umhüllung und die innere Verbindung. Hier sind eine große Zahl von Gebeten und Formeln, einige Psalmen, Bewegungen und Losungen vorgesehen; · d) Sechs gymnastische Übungen. Sie können ein Programm des Schülers für jeden Tag während des Jahres sein. Sie werden auch als Vorbereitung vor der Paneurhythmie durchgeführt. Ziel dieser Übungen ist es, Harmonie zwischen Gedanken, Gefühlen und Taten des Menschen zu erzielen. Diese Übungen kombinieren die physischen Bewegungen mit Gebeten und Formeln, mit dem Vorsingen eines bestimmten Tones der Tonleiter und mit der Visualisierung einer bestimmten Farbe. Hier wird die Entsprechung zwischen Bewegungen, Musik, Ideen, bestimmten Farben und Eigenschaften des Menschen aufgegriffen, die miteinander kombiniert sind;211 · e) Segnung der Körperzellen zur Verlängerung des Menschenlebens; · f) Formeln für Gesundheit und Stärkung', · g) Psychische Übung - sakrale Formeln; · h) Formeln für den geistigen Aufschwung. Die Anhänger der Weißen Bruderschaft verwenden heute den täglichen Wochendienst als Methode für geistige Arbeit. Deshalb wird er hier mit seiner Untergliederung und Verwendung vorgestellt: »Wochendienst nach den Farben des Regenbogens« Hier befindet sich eine Anmerkung zu diesem Dienst, die lautet: »Dieser Dienst wurde vom Meister nach 1912 für die innere Verbindung, Heilung und all-seitige Entwicklung der Begabungen und der Fähigkeiten des Menschen an die Kette übergeben«. Für jeden Tag der Woche gibt es einen eigenen Dienst, es sind somit verschiedene Gebete, Gesänge und Texte vorgesehen, aber die Dienste haben die gleiche äußere Struktur. Jeder Wochentag steht mit einem bestimmten Planeten, einer Zahl und einer Farbe in Verbindung, z. B. »Montag, ein Tag, der mit dem Mond, der Zahl 2 und der grünen Farbe verbunden ist.« Ein Tagesdienst enthält 1) einen Gesang; 2) ein Gebet; 3) die Psalmen 91 und 23; 4) ein oder zwei andere Psalmen; 5) das Gebet »Vaterunser«; 6) vier Auszüge aus dem Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« und außerdem »Das Gebot des Meisters«; 7) Lesen eines Gedanken aus dem Buch »Gedanken für jeden Tag«; 8) Lesen eines Vortrags von Danov (welcher genau, wird nicht bezeichnet). Im Gebetsbuch werden die Titel, bzw. Nummern, der Gesänge, der Gebete, sowie Auszüge aus Danovs Büchern und die Seitenzehl im Gebetsbuch angegeben, wo sie zu finden sind. Heute wird an den Festtagen der Bruderschaft auch ein »festlicher Dienst« praktiziert. Die Feste der Weißen Bruderschaft werden kollektiv gefeiert. Der festliche Dienst wird vorher vom Verwaltungsrat der Weißen Bruderschaft in Sofia vorbereitet und den Gruppen der Bruderschaft und allen einzelnen Mitgliedern im Land zugeschickt. Dieser Dienst ist für jedes Fest verschieden. Seine Struktur ähnelt der des täglichen Dienstes, ist aber erweitert. In diesem Dienst sind einige Gebete und Gesänge, Psalmen aus der Bibel, bestimmte Abschnitte aus den Evangelien, ein Vortrag Danovs, das Gebet »Vaterunser« und Formeln eingeschlossen. Es sind aber keine Abschnitte aus den Büchern: »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« und »Gedanken für jeden Tag« enthalten. Der Dienst endet gewöhnlich mit einer Formel, die drei Mal gesprochen wird: »Verherrlicht sei Gott in der Weißen Bruderschaft und verherrlicht seien die weißen Brüder in Gottes Liebe«. Nach dem festlichen Dienst (und Ausführung der Paneurhythmie, wenn das Fest zwischen dem 22. März und 22. September stattfindet), gibt es oft ein festliches Konzert und eine gemeinsame brüderliche Tafel. Die Weiße Bruderschaft verfügt heute auch über einen besonderen Dienst in außergewöhnlichen Fällen. Dieser wird angewendet bei Naturkatastrophen, in besonderen Situationen sowie bei Gefährdung der Einigkeit der Weißen Bruderschaft oder des bulgarischen Volkes. Dabei werden alle Anhänger im Land aufgefordert, zu einer bestimmten Zeit ein gemeinsames Gebet (manchmal mehrmals am Tag) zu beten. Dies wird auch als »Bildung einer Gebetswelle« bezeichnet. Formeln Die Formeln sind eine weitere Methode der geistigen Arbeit. Sie bilden einen eigenständigen Teil im Gebetsbuch der Weißen Bruderschaft und werden wie folgt eingeteilt: 1) Formeln für die energetische Umhüllung; 2) Formeln beim Aufwachen; 3) Formeln, die bei Sonnenaufgang gesprochen werden; 4) Formeln beim Essen; 5) Dienst für mittags um 12 Uhr; 6) Formeln für 24 Uhr; 7) Formel-Dienst; Formeln für 3 Uhr; 8) Dienst vor dem Einschlafen; 9) Formeln vor dem Einschlafen; 10) Sakrale Formeln; 11) Formeln, die immer verwendet werden können; 12) Formeln für Christus; 13) Formeln aus dem Leben des Schülers; 14) Formeln für Heilung. Die Formeln und Dienste in diesem Teil werden von physischen Bewegungen, psychischen Übungen und Atemübungen, Visualisierung und Singen begleitet, weil Peter Danov zufolge eine ganzheitliche Verbindung besteht. Jede Bewegung entspricht einer bestimmten Fähigkeit. Jedes Wort, das musikalisch ausgesprochen und von harmonischen Bewegungen begleitet wird, ist imstande, einen starken Anstoß in die menschliche Seele hineinzutragen. Deshalb müssen beim Aussprechen einer Formel Verstand, Gefühl und Taten gleichzeitig beteiligt sein. Die Formeln wirken stärker, wenn sie gesungen oder von einer Bewegung begleitet werden.248 Im Laufe der Jahre werden viele verschiedene Formeln angewendet, die von Peter Danov stammen. Manche von ihnen sind wie ein Motto oder wie ein Ideal, das angestrebt werden soll. Sie werden in der alltäglichen Praxis jedes Anhängers für geistige Arbeit verwendet. Solche Formeln sind: »In der Erfüllung des Willen Gottes liegt die Stärke der menschlichen Seele.« Diese Formel steht auf dem Hauptsymbol der Weißen Bruderschaft - dem Pentagramm - und auf dem Grab Peter Danovs. »Liebe den vollkommenen Weg der Wahrheit und des Lebens. Mache das Gute zur Grundlage deines Hauses, die Gerechtigkeit zum Maß, die Liebe zum Schmuck, die Weisheit zum Zaun und die Wahrheit zum Leuchter.« Mit dieser Formel endet das Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes«, das Peter Danov 1912 verfasst und selbst veröffentlicht hat. Die Formel trägt den Titel: »Das Gebot des Meisters« und ist Bestandteil des Wochendienstes für jeden Tag. »Der Schüler soll ein Herz rein wie ein Kristall und einen Verstand hell wie die Sonne, eine Seele umfassend wie das Weltall und einen Geist mächtig wie Gott besitzen und eins mit Gott sein.« Andere häufig verwendete Formeln beziehen sich vorwiegend auf die Arbeit mit dem Pentagramm. Hierzu gehören: »Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.« (Joh 3,16) »Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen« (Mt 6,33) Danov erklärt, dass man sich beim Beten außer der vollständig geschriebenen Formel auf dem Pentagramm - »In der Erfüllung des Willen Gottes liegt die Stärke der menschlichen Seele« - gleichzeitig noch die zwei oben zitierten Formeln vorstellen soll, die sich in zwei weiteren unsichtbaren Kreisen um das Pentagramm herum befinden. Dann hätte das Pentagramm größere Kraft. Eine andere häufig benutzte Formel ist: »Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen« (Joh 17,3) Diese Formeln werden ebenso wie einige andere für das Transformieren von Zuständen, für die Heilung und die Gesundheit, für die Harmonisierung mit den Kräften der Natur sowie als energetische Umhüllung und für die Erhöhung des Bewusstseins verwendet. Sie können sowohl laut als auch im Kopf und einzeln oder kollektiv ausgesprochen werden. Damit die Formeln Erfolg haben, ist es wichtig, dass sie in einem Gebetszustand mit Gefühl und Konzentration gesprochen werden. Peter Danov beginnt seine Vorträge und Vorlesungen mit Gebeten, Gesängen, einem Vers aus der Bibel, einer Formel oder einem Motto zum Nachdenken. Einige der Formeln lauten: »Treu, wahr, rein und sanft sei immer, und der Herr des Friedens wird dein Herz mit aller Güte erfüllen (Nachdenken) « oder »Güte, Wahrheit, Schönheit - das ist die Liebe«.
  10. 2.1.6 Gebetsversammlungen Die Gebetsversammlungen der Weißen Bruderschaft werden auf Initiative von Anhängern an einem bestimmten Ort durchgeführt. Die Teilnahme ist nicht obligatorisch. Manche Anhänger nehmen unregelmäßig oder gar nicht teil. Diese Versammlungen führen die Tradition der okkulten Schule von Peter Danov fort. Auf ihnen werden die Vorlesungen vor der Allgemeinen und der Okkulten Klasse für Jugendliche vorgelesen und studiert. Die Anhänger widmen sich den Vorlesungen in der Reihenfolge, wie sie vor der Allgemeinen Klasse vorgetragen wurden. In diesem Fall finden die Versammlungen mittwochs statt, wie es in Danovs Zeit Praxis an der okkulten Schule gewesen ist. Wenn diese Vorlesungen zu Ende sind, beginnen die Anhänger mit den Vorlesungen vor der Speziellen okkulten Klasse. In diesem Fall finden die Versammlungen freitags statt. Wenn die Anhänger dies wünschen, können auf diese Weise auch andere Vortragszyklen durchgenommen werden. Die Versammlung selbst verläuft folgendermaßen: am Anfang werden gemeinsam einige Gebete aus dem Gebetsbuch der Bruderschaft nach freier Wahl der Anhänger gesprochen. Danach gibt einer der Anhänger die Vorlesung bekannt, die an der Reihe ist. Manche Anhänger machen sich gleichzeitig Notizen und schreiben die Hausaufgaben auf, die Danov den damaligen Schülern gegeben hat. Das sind meistens kurze Aufsätze zu einem bestimmten Thema, die bis zum nächsten Mal zu verfassen sind und zum Nachdenken anregen sollen. Zu Beginn und am Ende der Vorlesung werden ein oder mehrere Gesänge von den Anhängern vorgetragen. Die genauen Titel der Gesänge und Gebete sind ebenfalls im Text der Vorlesungen angegeben. Im Text mancher Vorlesungen wird auch auf ein Motto, einen Vers oder eine Formel verwiesen, über die eine Weile nachgedacht werden soll. Die Versammlung endet mit einer Tafel der Bruderschaft und Gesprächen. Diese Praxis geht wahrscheinlich auf die Zeit von Danov zurück, als sie von den Anhängern in der Provinz entwickelt wurde, die nicht zur Schule in Sofia kommen konnten. Es ist überliefert, dass die Vorlesungen von Sofia direkt an die Gruppen der Bruderschaft in der Provinz versandt wurden. Heute fuhrt die Gemeinschaft ihre Versammlungen, Veranstaltungen und Konzerte in einigen Städten in speziell dafür errichteten Versammlungsräumen durch, die Eigentum der Gemeinschaft sind. In anderen Städten finden sie in gemieteten Sälen oder in Privatwohnungen statt. Die ältesten Versammlungsräume im Land befinden sich in den Städten Varna und Aithos. Der Lehre entsprechend sollen die Anhänger in den verschiedenen Städten, wenn sie die Möglichkeit und die Zeit dafür haben, in der Zeit vom 22. März bis zum 22. September jeden Tag zusammen den Sonnenaufgang in der Natur empfangen und zusammen den Morgendienst und die Paneurhythmie ausführen. Die Gruppen entscheiden selbst, wie oft und an welchem Ort sie sich treffen. Für die Feste der Weißen Bruderschaft wird vom Verwaltungsrat der Gemeinschaft in Sofia ein für alle gleicher Dienst verfasst, der von Sofia aus ins ganze Land verschickt und dann von den bruderschaftlichen Gemeinschaften ausge-fiihrt wird. Die lokalen Gruppen der Bruderschaft können selbst gemeinsame Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Ausflüge und Treffen organisieren. Für die Treffen der Weißen Bruderschaft gibt es grundsätzlich keine Beschränkungen hinsichtlich Alter oder Geschlecht. Von Kindern bis zu 90jährigen sind alle Altersstufen vertreten. Ort und Zeit der Treffen werden öffentlich bekannt gemacht. Die Treffen sind frei zugänglich.
  11. 2.1.5 Die Siedlung Izgrev Auf Initiative von Schülern wird 1927 eine Siedlung gegründet, die Izgrev (Sonnenaufgang) genannt wird. Die ganze Tätigkeit der Bruderschaft wird dorthin verlagert. Diese Siedlung soll ein Experiment für ein gemeinsames Leben nach den Prinzipien der Neuen Lehre sein: der Brüderlichkeit, der Liebe und des Lebens Andas Ganze. In der Siedlung wird zuerst ein Versammlungsraum für Danovs Vorträge errichtet, dann kaufen die Schüler kleine Parzellen, auf denen sie hölzerne Hütten bauen. Danov hält in diesem Raum die verschiedensten Vorträge und erteilt den okkulten Klassen Unterricht. In der Siedlung finden Treffen und die alltäglichen Dienste - Gebete, Gesänge und physische Übungen - statt. Jeden Morgen wird der Sonnenaufgang empfangen, außerdem finden hier Paneurhythmie, Tafeln der Bruderschaft und Konzerte statt. Die Bruderschaft betreut Obstgärten und Gemüsekulturen, von denen sie die Erzeugnisse für die gemeinsame Tafel bezieht. Hauptbeschäftigung ist die Arbeit für das Ganze und die persönliche Vervollkommnung. Die Siedlung ist für Besucher geöffnet. Danov empfängt hier Menschen aus ganz Bulgarien und aus dem Ausland, die Gespräche führen wollen und Danovs Rat suchen. Bevor die Siedlung Izgrev gegründet wird, hat es im Land bereits einige Versuche zur Gründung von Kommunen gegeben. Sie entstehen auf Initiative von Anhängern, aber alle misslingen nach einer gewissen Zeit. Die Siedlung Izgrev hingegen ist keine Kommune. Danov erklärt, dass die Idee für das Leben in der Kommune aus der göttlichen Welt stammt. Die Menschen begreifen diese Idee mit dem Verstand, aber sie sind noch nicht in der Lage, sie umzusetzen. Danov sagt voraus, dass keine von den Kommunen Bestand haben wird, weil sie nicht den göttlichen Voraussetzungen entsprechen. In diesen Kommunen stehen noch die menschlichen Interessen und die Habsucht im Vordergrund. »Denn das Leben in der Kommune ist ein Leben der erwachten menschlichen Wesen, die die Verbindung zwischen sich suchen, um ihren Umgang mit Gott durch die Erfüllung des Willens Gottes auf der Erde zu verwirklichen, was sich durch die ganzheitliche Vereinigung der erwachten menschlichen Wesen realisiert.« Danov sagt voraus, dass die erste Kommune erst Jahrhunderte später auf der Erde entstehen wird und dass bis dahin eine lange Zeit mit mühsamer Arbeit vergehen wird. An einer anderen Stelle verweist er noch darauf, dass eine richtige Kommune erst 300 Jahre später realisiert werden kann, wenn die erste Gruppe der Sechsten Kultur auf die Erde hinabsteigt.
  12. 2.1.4.2 Klassen in der Schule Der Unterricht in der Schule findet regelmäßig vom 22. September bis zum 22. März des folgenden Jahres statt. Die Schule besteht aus zwei Klassen: Allgemeine okkulte Klasse Diese Klasse dürfen verheiratete und unverheiratete Männer und Frauen besuchen. Der Unterricht beginnt immer am Mittwoch um 5 Uhr morgens. Bevor die Vorlesung anfängt, gibt es eine okkulte musikalische Übung, und es werden einige Gebete gesprochen. Dann hält Danov die Vorlesung. Danach werden die Sechs physischen Übungen auf der Wiese durchgefuhrt, und anschließend folgt die Paneurhythmie. Die Anhänger gehen danach ihren normalen Beschäftigungen nach. Spezielle okkulte Klasse für Jugendliche Die Anforderungen an die Schüler dieser Klasse sind höher. Hier dürfen nur unverheiratete Männer und Frauen eintreten und diese nur dann, wenn sie sich durch ein reines und heiliges Leben auszeichnen. Die Bewerber für diese Klasse werden von älteren Mitgliedern Danov empfohlen und vorgestellt und dürfen erst nach Danovs Zustimmung in diese Klasse eintreten. Die Bewerber für diese Klasse werden mehreren schwierigeren Prüfungen unterzogen und erhalten im Unterricht schwierigere Aufgaben. Der Unterricht dieser Klasse findet freitags ab 5 Uhr morgens statt. Seit 1922 werden die Gruppen der Bruderschaft im Land auch okkulte Schulen genannt. Die Schüler in jeder Stadt in der Provinz haben je einen Vertreter in Sofia, der sie über alle Verfügungen informiert. Sie schreiben dem Vertreter, und er schickt ihnen die Vorlesungen für die Klassen. Alle diese Korrespondenten bilden einen Rat, der mindestens einmal im Monat in Sofia zu einem Gedankenaustausch Zusammentritt. In den Dokumentarchroniken über die Gemeinschaft gibt es Hinweise, dass außer diesen zwei Klassen noch ein »innerer Kreis« existiert, der »innere Schule« oder auch »innere Kette« genannt wird und dessen Existenz geheim gehalten wird. In die innere Schule durften nur die am besten vorbereiteten und geistig am weitesten fortgeschrittenen Schüler mit erwachtem Bewusstsein eintreten. Die Berufung zum Eintritt erfolgt auf einem inneren mystischen Weg und wird direkt von Peter Danov geleitet. An einer anderen Stelle wird auch gesagt, dass in die innere Schule nur die Schüler aufgenommen werden, die sich durch Selbstaufopferung, Selbstverzicht und andere höhere moralische Fähigkeiten auszeichnen. Heute gehen die Anhänger der Weißen Bruderschaft davon aus, dass unter ihnen noch immer eine innere Schule existiert. Die Mitglieder, die diesem inneren Kreis angehören, kennt niemand. Man glaubt, dass die Schüler des inneren Kreises auch heute nach dem oben genannten Prinzip, d. h. auf eine mystische innere Weise, in diesen Kreis aufgenommen werden und dass dies weiterhin von Peter Danov auf mystische Weise geleitet wird. Die Anhänger glauben, dass die Verbindung zwischen Danov und der Gemeinschaft ebenso wie die Aufnahme in die Gemeinschaft nie abgebrochen ist.
  13. 2.1.4.1 Stufen in der Schule Die Unterscheidung der Stufen erfolgt mit Vorbehalt, weil keine deutliche äußere Abgrenzung zwischen den Stufen existiert. Die Unterscheidung hängt in erster Linie von der Etappe ab, in der sich der Schüler - je nach Wahrnehmung und Anwendung der Lehre aufgrund seiner geistigen Entwicklung - befindet. Nach diesem Kriterium werden die Schüler eingeteilt in: Zuhörer - sie hören die Lehre und singen die Gesänge der Weißen Bruderschaft. Gläubige - sie hören und glauben an die Lehre, aber sie leben nicht nach der Lehre. Schüler -sie leben nach der Lehre und wenden diese in ihrem Leben an.
  14. 2.1.4 Okkulte Schule Peter Danov gründet am 24. 2. 1922 die »Okkulte Schule der Weißen Bruderschaft« in Sofia, in der er in Form von Vorlesungen »das Erlernen der großen und unveränderlichen Gesetze des Daseins, der Äußerung Gottes, innerhalb derer das Leben der Menschen sich ausgewogen und harmonisch entwickelt« unterrichtet. In der Schule verteilt Danov Themen für Referate, Aufgaben und Schreibübungen, geistige Methoden und Praktika sowie Übungen für die physische und geistige Entwicklung des Menschen. Danov erklärt: »Die Schule, die ihr besucht, ist eine christliche, mystische, philosophische, wissenschaftliche Schule«. Er empfiehlt den Schülern, alle Aufgaben und Vorlesungen zuerst zu analysieren und zu erforschen, sie dann in der Praxis zu prüfen und erst danach anzunehmen und anzuwenden. Im Gegensatz zu den alten okkulten Schulen strebt die Gemeinschaft der Weißen Bruderschaft nicht nach einer Isolation von der äußeren Welt, sondern danach, die Lehre Christus, die Gesetze und die Liebe Gottes in der Gesellschaft in die Praxis umzusetzen und alles Neue, was man sich aneignet, im Leben zu praktizieren und unter den Nächsten zu verwirklichen. Danov betont, dass damit eine praktische Anwendung des Christentums gesucht wird, um die Welt zu erhöhen. Die Anhänger sollen die Kreise, in denen sie bis jetzt gelebt haben oder aufgewach-sen sind nicht verlassen oder auf sie verzichten, sondern sie sollen sie verbessern.
  15. 2.1.3 Jugendtreffen Die Jugendtreffen finden nur zu Danovs Zeit statt. Insgesamt werden in den Jahren 1923 bis 1930 jeweils vom 25. bis 28. August Treffen organisiert. Sie finden zunächst in Sofia in der Siedlung Izgrev statt und später an den Sieben Rila-Seen. Auf diesen Treffen werden von Peter Danov Vorträge und von Schülern Referate gehalten und Fragen des organisatorischen Lebens der Gemeinschaft und der Verbreitung der Lehre diskutiert. Diese stehen in Zusammenhang mit der Arbeit der okkulten Schule.
  16. 2.1.2 Treffen der Bruderschaftsgruppen Bei diesen Treffen wollen die Anhänger ihr Streben nach einem »gemeinsamen brüderlichen Leben« zum Ausdruck bringen. Sie ähneln den Jahrestreffen, finden aber nicht zu einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort statt. Im Vergleich zu den Jahrestreffen sind sie kürzer, sie dauern 1 bis 3 Tage. Der große Unterschied besteht darin, wie schon oben beim Jahrestreffen gesagt wurde, dass Peter Danov zufolge nur das Treffen am 19. August mit dem Treffen der Weißen Bruderschaft in der geistigen Welt zusammenfällt und dass man nur an diesem Tag eine besondere wohltuende Einwirkung spüren kann. Die Treffen der Bruderschaft werden auf Einladung einer Gruppe der Bruderschaft irgendwo im Land organisiert. Sie finden meistens an einem geeigneten Ort in der Natur, nicht weit von der Stadt der Gastgeber, statt. Zwei dieser Treffen haben im Lauf der Zeit einen dauerhaften Charakter angenommen. Das sind das Treffen am 12. Juli (das Geburtsdatum Danovs), das jedes Jahr seit den 70er Jahren in Aithos durchgeführt wird, und das »Jugendtreffen« im Monat Mai, das jedes Jahr seit 1993 beim Felsen »Der Reiter von Ma-dara« in der Nähe der Stadt Schumen stattfindet. Zum Programm der bruderschaftlichen Treffen gehört heute nicht nur das, was auf den Jahrestreffen durchgeführt wird. Heute gibt es insbesondere Besichtigungen von Orten in der Gegend, die mit wichtigen Ereignissen in Danovs Leben oder mit der Bruderschaft verbunden sind; Besuche und Reisen zu Museen, kulturhistorischen Denkmälern Bulgariens und archäologischen Komplexen z. B. den thraki-schen und protobulgarischen Zentren und Heiligtümern sowie alten und neuen christlichen Zentren wie Klöstern, Kirchen und anderen heiligen Orten. Über den Verlauf aller Treffen der Bruderschaft wird immer ausführlich in der Zeitung »Brüderliches Leben« berichtet und Fotomaterial veröffentlicht.
  17. 2.1.1.2 Treffen der Weißen Bruderschaft »Die Treffen sind eine uralte Tradition der Weißen Bruderschaft - seit Jahrhunderten und Jahrtausenden. Der Meister sagt, dass das Treffen der Weißen Bruderschaft im Sonnensystem jedes Jahr in der zweiten Augusthälfte stattfindet. Aus diesem Grund organisieren die Schüler der Weißen Bruderschaft auf der Erde ihre Treffen in derselben Zeit, damit der Segen, der sich aus der göttlichen Welt vom Treffen verbreitet, teilweise auch von den Teilnehmern übernommen wird.« An einer anderen Stelle in derselben Quelle wird das Jahrestreffen auf folgende Weise definiert: »Was sind die Treffen der Schüler der Weißen Bruderschaft? - Das ist eine Zeit, in der sich die physische und die geistige Welt in einem näheren Kontakt befinden. Warum fühlt man während des Treffens Freude, Licht, Frieden und Inspiration? Weil in dieser Zeit fortgeschrittene Wesen anwesend sind. Ihre Anwesenheit ist zu spüren. Aus diesem Grund fühlt man sich auf dem Treffen in einem Zustand, als ob man in einer anderen, höheren Welt lebt.« Im Zentrum des Treffens steht der 19. August, an dem die Weiße Bruderschaft den Beginn des Neuen Jahres in der göttlichen Welt feiert. Zum Jahrestreffen kommen Anhänger aus dem ganzen Land, auch aus dem Ausland. Der äußere Verlauf eines Jahrestreffens der Weißen Bruderschaft, wie es in den 30er Jahren an den Sieben Rila-Seen stattgefunden hat, ist bis heute erhalten geblieben. Die Treffen werden im höchsten Gebirge in Bulgarien - Rila (2925 m) -abgehalten, und die Seen liegen in einer Höhe von 2000 m bis 2500 m. Peter Danov erklärt, dass diese Gegend ein sakraler Ort, eines der ältesten geistigen Zentren auf der Erde ist und in Verbindung mit den anderen Zentren steht. Der Ort ist seit altersher ein Zentrum der Weißen Bruderschaft. Im Rila-Gebirge gibt es Peter Danov zufolge heilige Orte, die man nicht unvorbereitet betreten darf. Dies sind Orte, an welchen sich verschiedene Welten treffen. In diesem Gebirge kreuzen sich verschiedene Kraftlinien und es gibt Stellen mit spezifischen Energien. Er behauptet, dass >fortgeschrittene helle Wesen< aus der geistigen Welt hier ihre Zentren haben und für die Teilnehmer unsichtbar an den Treffen teilnehmen. Peter Danov nennt die Seen nicht mit ihren offiziellen Namen - Träne, Auge, Niere, Zwillinge, Trifolium (das Dreiblatt), Fischsee und Untensee -, sondern in einer unbekannten Sprache, die von ihm als »Watanisch« bezeichnet wird. Danov erklärt, dass diese Sprache die älteste Sprache auf der Erde ist, älter auch als Sanskrit: den ersten See nennt er Maharsi und erklärt, dass dies die große Rast bedeuten müsste, denn dort erholt man sich. Der erste See sei das physische Leben. Den zweiten See, der neben dem Lager der Weißen Bruderschaft liegt, bezeichnet Danov als Elb ur, und dies müsste ihm zufolge Gott ist der Mächtige heißen. El-bur sei auch noch der See der Prüfungen. Der dritte See heißt Balder-Daru. Dieser Name bedeutet nach Peter Danov: Derjenige, der die Güter gibt. Der vierte See behält seinen offiziellen Namen - der Zwilling. Er weist die Schüler an, den fünften See Mahabur zu nennen. Das bedeutet der Große und der Mächtige. Der sechste See sei das Herz. Der siebte, sagt er, sei der Kopf oder Schemhaa. Das ist der Name der Weisheit. Danov zählt die Seen nicht, wie üblich von oben nach unten auf, sondern umgekehrt - unten liegt der erste See, oben der letzte. Außer den Sieben Rila-Seen besucht die Bruderschaft auch andere von Danov angegebene und umbenannte Orte in der Umgebung. Einer davon ist der »Gebetshügel«. Er befindet sich über dem ständigen Lager der Weißen Bruderschaft am zweiten See. Zum »Gebetshügel« fuhren zweiundsiebzig Stufen. Dort wird jeden Morgen der Sonnenaufgang empfangen. »Die Salons« sind ein anderer mystischer Ort. Er befindet sich über dem vierten See, der sich nach Danov gut für die Kontemplation eignet. Eine von Danov entdeckte Wasserquelle wird 1930 von der Bruderschaft zu einer Marmorwasserleitung in Form von Handflächen ausgebaut, aus denen Wasser fließt. Sie trägt den Namen - »Gebende Hände«. Daneben hauen die Anhänger in den Fels die Inschrift: »Brüder und Schwester, Mütter und Väter, Freunde und Wanderer, Lehrer und Schüler, Diener und Herren, ihr - Diener des Lebens, öffnet eure Herzen für das Gute und seid wie diese Quelle«. In der Nähe sieht man noch heute merkwürdige Inschriften und Zeichen, die bisher nicht entziffert sind. Es wird behauptet, dass ihre Bedeutung einzelnen Mitgliedern bekannt ist. Nach der allgemein verbreiteten Meinung müssten sie die physische, die geistige und die göttliche Welt bedeuten. Auf einem anderen großen Steinblock an der gleichen Stelle ist eines der Symbole der Weißen Bruderschaft dargestellt - ein Anker mit Ankerkette und von dem Anker ausgehende Strahlen. Die Darstellung ist in blauer Farbe gehalten. Dies soll ein Symbol der Verbindung der menschlichen Seele mit Gott sein. Nicht weit entfernt von dieser Stelle liegt eine Steinplatte, auf der sich eine Kreislinie mit einem Punkt in der Mitte befindet. Diese Stelle wird als besonders geeignet für die Meditation angesehen. Das Jahrestreffen der Weißen Bruderschaft in Rila wird auch »geistige Sommerschule« genannt. Idee der geistigen Sommerschule ist es, die gesammelten theoretischen Kenntnisse in der Wirklichkeit anzuwenden und auszuprobieren. Das findet seinen Ausdruck im »gemeinsamen brüderlichen Leben« und im >Leben für das Ganze« Die Schüler arbeiten während der geistigen Sommerschule an ihren Beziehungen, Emotionen und an ihrer Selbstkontrolle; sie arbeiten unter schwierigen und ungünstigen natürlichen Bedingungen im Gebirge für das Ganze und für alle: sie leben, kochen, speisen und arbeiten zusammen. Beim nahen Kontakt mit der Natur lernen die Schüler, die Güter der Natur zu schätzen und die der Natur und allem Lebendigen zugrunde liegenden Gesetze und Prinzipien zu beobachten und zu erforschen. Der Verlauf eines Jahrestreffens in Rila könnte für die Zeit Peter Danovs wie für heute in allgemeinen Umrissen so dargestellt werden: Am frühen Morgen wird der Sonnenaufgang am »Gebetshügel« bei Stille und Konzentration empfangen. Anschließend wird an der gleichen Stelle der aus einigen Gebeten, Gesängen und geistigen Formeln bestehende Morgendienst abgehalten. Peter Danov hält bei den Felsen auch einen Vortrag. Heute wird der Vortrag von einem Anhänger gehalten. Oft ist es der gleiche Vortrag, den Danov an diesem Tag gehalten hat. Danach gehen alle ins Lager zurück. Dort frühstücken sie gemeinsam an einer Tafel und trinken eine Tasse heißes Wasser. Danach ziehen sich alle weiße Kleidung an und gehen zu einem anderen höheren Ort im Gebirge, wo sich eine große Wiese für die Paneurhythmie befindet, die immer dort ausge-fiährt wird. Bevor die Anhänger mit der Paneurhythmie beginnen, bereiten sie sich individuell durch Konzentration, Meditation, die > Sechs physischen Übungen< und Atemübungen darauf vor. Die Ausführung der Paneurhythmie dauert etwa eine Stunde. Die Anhänger unternehmen danach in kleinen Gruppen Spaziergänge zu anderen Hügeln und Seen, spielen Musik (oft mit Violine oder Flöte) und führen Gespräche. Außerdem existiert die Praxis, Abschnitte aus dem Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« an den Ufern der verschiedenen Seen vorzulesen. Es werden auch rituelle Waschungen durchgeführt, die von bestimmten, von Peter Danov diktierten Formeln begleitet sind. Beim Waschen der Haare, des Gesichts, der Hände und der Füße mit Wasser werden beispielsweise kurze Gebete zu Gott gesprochen, in denen um das Erlangen der inneren Reinheit gebeten wird. Die Gemeinschaft hat eine Küche für alle. Die Mahlzeiten werden morgens, mittags und abends zusammen an einer gemeinsamen brüderlichen Tafel eingenommen. Die Gerichte enthalten kein Fleisch. Vor und nach dem Essen wird gemeinsam ein Gebet gesprochen, um für die Speisen zu danken und Segen zu erbitten, wie es die Formeln: »Die Liebe Gottes bringt üppiges und vollkommenes Leben« und »Der Geist Gottes bringt alle Güter des Lebens« ausdrücken. Danach werden je nach Wunsch einige Gesänge der Bruderschaft gesungen. In der übrigen Zeit werden Gespräche in kleinen Gruppen geführt oder Arbeiten im Lager erledigt: die einen holen Wasser von der Quelle für die Küche, die anderen sammeln Holz oder reinigen das Lager und die Natur in der Umgebung. Unter Danovs Leitung wird auch gemeinsame Arbeit im Gebirge ausgeführt - die Anhänger bessern die Steige aus, bauen kleine Brücken und Wasserleitungen, reinigen die Wasserquellen und halten die Natur sauber. Bei den Treffen der Weißen Bruderschaft werden regelmäßig Choraufführungen oder Konzerte mit Musik der Weißen Bruderschaft oder mit klassischer Musik organisiert. Von 1910 bis heute wird auf den Jahrestreffen den anwesenden Kindern von Pädagogen auch Unterricht nach Danovs neuen Erziehungs- und Bildungsmethoden erteilt. Bei diesem Unterricht werden die Kinder angeleitet, ihre künstlerischen und handwerklichen Veranlagungen zu entwickeln und Tätigkeiten auszuüben, die mit der Natur verbunden sind: Tierpflege, Pflanzenpflege und Umweltschutz. Heute werden auch für Erwachsene Kurse in Paneurhythmie, Astrologie, Singen und andere Seminare organisiert. In Danovs Zeit verfassen seine Anhänger verschiedene Referate und lesen sie auf den Treffen vor. Heute schreiben einige der Anhänger kurze Aufsätze über bestimmte Aspekte der Lehre, andere legen Berichte über neue historische Angaben zu Leben und Werk von Peter Danov, über die ersten Schüler und über die Geschichte der Gemeinschaft vor. Darüber hinaus werden organisatorische Fragen der Gemeinschaft behandelt und diskutiert. Zu den Treffen sind auch Lektoren und Anhänger aus dem Ausland eingeladen, um über verschiedene Themen zu referieren. Am frühen Abend wird der aus verschiedenen Gebeten, Gesängen und Formeln bestehende Abenddienst abgehalten.
  18. 2.1.1.1 Treffen der Kette Die Jahrestreffen der Kette sind von den späteren Treffen der Weißen Bruderschaft im Prinzip nicht zu unterschieden, aber wegen der oben genannten spezifischen Besonderheiten und wegen des Vorhandenseins eines eigenen Zeremoniells werden sie gesondert dargestellt. In Varna und Burgas werden die Jahrestreffen in privaten Häusern durchgefuhrt. Seit 1910 werden sie in einem Landhaus in Veliko Tamovo, das sich im Eigentum der Bruderschaft befindet, abgehalten. Zu diesem Zweck werden die Räume des Hauses im zweiten Stock hergerichtet. Der nördliche Raum dient als Gebetsraum. Er wird »der Altar« genannt. Der südliche Raum bleibt Versammlungen vorbehalten. Die Räume in der ersten Etage dienen als Küche und als Wohnbereich. Die Gäste werden während ihres Aufenthalts in Tamovo auch in der Stadt untergebracht. Vor dem Landhaus steht ein Wachposten, der den Zugang nur bei Nennung einer Parole zulässt. Jeder Tag des Jahres treffens beginnt für die Teilnehmer gleich: sie empfangen am frühen Morgen im Garten des Landhauses den Sonnenaufgang, machen dort bestimmte gymnastische Übungen, Atemübungen und beten und singen. Danach hält Danov einen Vortrag, über den Tag verteilt können es auch zwei oder drei sein. Danach werden die Anhänger in kleine Gruppen eingeteilt, die über die Vorträge diskutieren und verschiedene praktische Aufgaben ausfuhren. In der freien Zeit macht Danov mit den Anhängern gemeinsame Spaziergänge und führt mit ihnen Gespräche. Es wird eine gemeinsame Tafel angerichtet, die aus Fastengerichten besteht, und es wird heißes Wasser zum Trinken gekocht. Während des Jahrestreffens in Veliko Tamovo hält Danov auch immer einen öffentlichen Vortrag vor der Bürgerschaft im Kulturhaus »Hoffnung« oder im Modernen Theater. Am Ende des Treffens teilt Danov den Anhängern geistige, physische und praktische Aufgaben für das kommende Jahr zu. Sie sollen z. B. jeden Tag morgens sehr früh, gegen 4 bis 5 Uhr, aufstehen und Morgenspaziergänge durchführen. Er lässt sie auch diverse physische Übungen und Atemübungen ausfuhren und erläutert verschiedene Methoden für gesunde Lebensweise. Außerdem teilt er ihnen geistige Arbeit zu, sie sollen z. B. jeden Tag ein Kapitel aus der Bibel, über das Jahr verteilt die ganze Bibel oder mehrmals nur das Neue Testament lesen. Er setzt bestimmte Tage der Woche oder des Monats für das Fasten und das Nachdenken fest und bestimmt, welche Gebete und Formeln wann und wie gesprochen werden sollen. Dabei werden auch die Namen der anderen Mitglieder der Kette erwähnt. Danov erklärt den Anhängern auch Methoden zur Selbstkontrolle und zur Selbsterziehung. Er verteilt praktische Arbeiten, die Anhänger sollen z.B. Bäume pflanzen, Referate über verschiedene Themen schreiben, armen Menschen, Witwen und Waisen helfen und andere Menschen trösten. Die Aufgaben sind jedes Jahr verschieden, und es werden stets neue hinzugefügt wie z. B.: Arbeit mit den Farben des Lichtes, musikalische Übungen und Arbeit mit dem Pentagramm. Außerdem verteilt Danov viele verschiedene praktische Aufgaben für jeden Zeitpunkt. Das Jahrestreffen endet mit einem großen literarisch-musikalischen Programm. Im Gebetsraum des Landhauses befinden sich, wie in den Protokollen beschrieben wird, folgende Einrichtungsgegenstände: ein silberner Leuchter mit sieben Lichtern, der die »sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande« (Offb. 3,1; 5,6), sowie das Leben symbolisiert; drei silberne Lichter, die den Raum beleuchten und den Geist oder die drei Äußerungen Gottes - die Dreifaltigkeit, die Trinität -darstellen; ein Thron, der sich auf der rechten Seite befindet und das Reich Gottes symbolisiert; ein langer Tisch in Form eines Parallelogramms, der mit weißem Leinen bedeckt ist. Auf dem Tisch liegen fünf farbige Seidenbänder, die von Osten nach Westen ausgerichtet sind. Die Mitglieder der Kette setzen sich in einer bestimmten Anordnung um den Tisch herum. Diese wird entweder von Peter Danov bestimmt oder sie ergibt sich, wie an einer anderen Stelle in den Protokollen erwähnt wird, nach dem Zeitpunkt der Aufnahme in die Kette. Bei jedem Jahrestreffen liegen Bänder in verschiedenen Farben auf dem Tisch: die Farbe rosa symbolisiert »die Liebe Gottes«, gelb »den Willen Gottes«, blau den Geist Gottes, orange »den physischen Menschen«, grün »die heutige Entwicklung des Menschen« und violett »die Kraft«. Die Gemeinschaft besitzt sakrale Gefäße und Gegenstände. Die sakralen Gefäße werden als Passahgefäße bezeichnet. Sie bestehen aus einem Kelch, einer runden Platte und Tassen. Der Kelch ist aus Metall, auf dem sich eine farbige Darstellung von Jesus Christus befindet. Auf der Platte sind ein gleichseitiges Dreieck in einem Kreis und zirkuläre Inschriften dargestellt. Auf jeder Passahtasse ist ein Pentagramm in einem Kreis dargestellt. Zu den sakralen Gegenständen gehören ein zweispitziges Schwert und ein Stab. Auf der einen Seite des Schwertes befindet sich ein eingraviertes Pentagramm mit Ziffern innerhalb der ausgebildeten Dreiecke und auf der anderen Seite eine sakrale Unterschrift. Auf dem Stab sind vier Symbole zu sehen, die gleich weit voneinander entfernt sind: ein gleichseitiges Dreieck in einem Kreis, ein Hexagramm in einem Kreis, ein Pentagramm in einem Kreis und eine sakrale Unterschrift ebenfalls in einem Kreis. An der einen Wand des Gebetsraumes ist das Antlitz des »Erlösers Jesus Christus« aufgehängt. Unter ihm hängt die Fahne der Kette, welche die geistige Evolution abbildet. Es befindet sich außerdem noch ein Bild mit einem großen farbigen Pentagramm in dem Raum, über dem ein gelbes Band aufgehängt ist. Über dem Eingang hängen die bulgarische Fahne und ein Band, dessen Farbe den Anhängern nicht bekannt ist. An den Wänden hängen farbige, aus geometrischen Figuren bestehende Bilder und Zeichnungen, die unter der Leitung Peter Danovs gemalt wurden. Die Protokollanten berichten, dass sie ihre Bedeutung nicht protokollieren dürfen. Generell teilen sie aber mit, dass die Zeichnungen den Weg der Evolution der Seele und die Phasen ihrer Entwicklung darstellen. Danov erklärt, dass diese Bilder und Zeichnungen ein Emblem oder ein Alphabet zur Erforschung sind und mahnt, dass sie von den Mitgliedern nicht zum Kult verwendet werden sollen. Die Mitglieder der Kette nennen den Gebetsraum nach evangelischem Vorbild »Söller«. Sie glauben, dass sich die Wirkung des Geistes Gottes in diesem Söller konzentriert. Danov bestimmt die Reihenfolge des Eintritts in den Gebetsraum und auch, ob der Eintritt einzeln, nacheinander oder in kleinen Gruppen erfolgt. Im Gebetsraum finden Kettengebete und Wachen statt, die eine ganze Nacht oder sogar einen Tag und eine Nacht dauern. Er bestimmt auch die Dauer der Kettengebete und wofür die Mitglieder beten. Vor dem Gebetsraum befindet sich ein Eingangsraum, wo man sich die Schuhe auszieht. Die Frauen sind mit weißen, rechteckigen Seidentüchem bedeckt, die Männer barhäuptig. Die Mitglieder beten, wie manchmal erwähnt wird, für das bulgarische Volk, für den Erfolg Bulgariens, für die Geistlichkeit, für alle europäischen Völker, für die Vereinigung des Slawentums, für die ganze Menschheit und für das Reich Gottes. Die Versammlungen finden in dem anderen Raum statt. Am Anfang beten und singen die Teilnehmer. Dann liest Peter Danov ein Kapitel aus dem Evangelium vor und wählt einen Vers als Thema der Versammlung. Danach interpretiert er den Text, gibt Kommentare und antwortet auf die gestellten Fragen. Manchmal gibt es aber auch einen anderen Ablauf: ein einzelner oder alle Teilnehmer lesen nacheinander Verse vor, dann beten und singen sie. Die Versammlung wird mit einem Gebet oder mit einem oder mehreren ausgewählten Gesängen abgeschlossen: mit dem »Vaterunser«, »Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth«, »Wahrhaft würdig ist es, Dich seligzupreisen, Gottesgebärerin«, oder mit dem »Guten Gebet«, das von Peter Danov im Jahr 1899 verfasst wird. Die Mitglieder stehen auf und verbleiben einige Minuten in Schweigen, bis sie vom Geist gesegnet werden. Bei einem Treffen im Jahre 1912 wird protokolliert, dass Peter Danov am Schluss der Versammlung seine Hände auf die Hinausgehenden legt, und jedem einzelnen verschiedene Worte mitgibt. Im Versammlungsraum wird noch der sogenannte »Tisch des Herrn« gefeiert, der aus Brot, Wein und Obst besteht. Zuerst liest Danov bestimmte Abschnitte aus dem Evangelium und den Apostelbriefen vor, dann werden kurze Gebete gesprochen und danach verteilt Danov Brot und Wein an alle. Dieser Akt wird aber nicht nur von ihm allein, sondern auf anderen Jahrestreffen auch von einem anderen Mitglied der Kette vollzogen. Peter Danov erklärt, dass »das Abendmahl des Herrn« nicht mit der Eucharistie verwechselt werden darf, weil es kein Akt zwischen dem Priester und der Gemeinde ist, sondern innerhalb der Bruderschaft vollzogen wird. Ein anderer Unterschied besteht darin, dass dieses Abendmahl Danov zufolge nur als Erinnerung an das, was Christus gesagt und getan hat, gefeiert wird. Danov erklärt, dass das Brot die Christuslehre ist und der Wein die Liebe, mit deren Hilfe die Gläubigen erhöht und mit ihm eins werden können. Danach folgt eine gemeinsame Tafel, die aus Fischgerichten, Brot, Obst und Gemüse besteht. Es wird berichtet, dass die Versammlungen der Kette unter der unmittelbaren Leitung »vom Heiligen Geist« abgehalten werden. Danov wiederholt oft, nicht nur auf den Treffen, sondern auch in den Briefen an seine ersten Schüler: »Gott hat mir gesagt«163, »der Geist ordnet an«, »der Geist lehrt« u. a. »Der Geist« diktiert ihm die neuen Gebete und kurze Worte an die Teilnehmer. Außerdem empfiehlt Danov, dass die Mitglieder Verbindung aufnehmen und Anleitung »von oben« suchen und sich auf sie verlassen sollen. Danov erklärt, dass er in direkter Verbindung mit Christus steht und mit ihm zusammenarbeitet. In der frühen Periode ist der Kult nicht einheitlich. Es fallen Entlehnungen einerseits aus der Orthodoxie und andererseits aus der evangelischen Praxis auf. Das wird deutlich in der Verwendung mehrerer orthodoxer Gebete und Gesänge sowie eines evangelischen Gesangbuchs. Die Mitglieder dürfen ihre Sünden direkt vor Gott beichten und brauchen keinen Vermittler. Die Beichte und das Abendmahl, das nur als Erinnerung und nicht als Verwandlung zu Leib und Blut Christi gefeiert wird, haben in der Praxis der Kette keinen Charakter als Sakramente. Außerdem übt Peter Danov nicht die Funktion eines ordinierten Priesters oder Pfarrers aus; die religiösen Handlungen dürfen von jedem ausgefiihrt werden. Danov fordert in dieser Periode von seinen Anhängern nicht, aus der Orthodoxen Kirche auszutreten. Es sind Fälle beschrieben, in denen er seine Anhänger persönlich anregt, zu großen kirchlichen Festen in die Kirche zu gehen und ihre gewohnte Form des religiösen Lebens beizubehalten. Viele Anhänger bleiben der orthodoxen Kirche treu, bis diese im Jahr 1922 beginnt, Danov und einige seiner Anhänger zu exkommunizieren. Danov behauptet zu dieser Zeit, dass er nicht die Absicht habe, eine andere Religion oder eine Sekte zu gründen. Der Bulgare, so Danov, hat zwar eine Religion, aber keinen Glauben. Der Glaube soll in die Praxis umgesetzt werden. Danov betont bis zum Ende seines Lebens besonders die Anwendung der Religion. Er versteckt seine Empörung nicht und übt Kritik an den Schwächen der damaligen Gottesdiener und an der Nachlässigkeit, mit der sie ihren Verpflichtungen nachkommen. Danov erklärt, dass das Ziel der Versammlungen und der Arbeit mit seinen Schülern das tiefere Verstehen und Begreifen der geistigen Gesetze und ihre unmittelbare Anwendung im alltäglichen Leben ist. Er sagt, dass die Mitglieder der Kette nicht auf menschliche Weise zusammentreten, sondern von Gott zusammengebracht werden, um für das geistige Erwachen des bulgarischen Volkes, für das Gute und die Erhöhung der anderen zu arbeiten. Sie sind dazu berufen, eine geistige Welle zu bilden und dem ganzen bulgarischen Volk einen göttlichen Impuls zu geben. Auf diese Weise wird das Volk gesegnet. Die in den Protokollen beschriebenen Treffen der Kette finden, bedingt durch den Krieg, zum letzten Mal 1915 statt. Beim nächsten Treffen im Jahr 1919 erklärt Danov, dass sich die Anhänger nunmehr »Schüler der Weißen Bruderschaft« nennen sollen. Jetzt wird auch nicht mehr von der Abhaltung »des Tisches des Herrn« und von dem oben beschriebenen Zeremoniell im Gebetsraum oder von der Einrichtung und der Verwendung der sakralen Gefäße berichtet. Die von Danov neu erschaffenen Gebete und Gesänge der Weißen Bruderschaft verdrängen die bis dahin verwendeten. Es gibt aber damals wie heute keine Personen in der Gemeinschaft, die bestimmte geistige Funktionen innehaben oder mit der Ausführung von Ritualhandlungen beauftragt sind. Es gibt keine Hierarchien, Einweihungen oder Grade. Alle Anhänger haben in der Gemeinschaft die gleichen Rechte, Männer wie Frauen. 1922-1923 wird in der Oboritsch Str. 14 in Sofia ein Versammlungsraum der Weißen Bruderschaft gebaut, und im Jahre 1927 wird die Siedlung Izgrev errichtet. In diesen zusätzlichen Versammlungsräumen hält Danov die Vorlesungen der okkulten Schule und Vorträge vor Anhängern und vor hinzugekommenen Bürgern. Im Versammlungsraum in Izgrev befindet sich ein Katheder vorne auf einem Podest, von wo aus Danov die Vorträge hält. Neben dem Katheder steht ein Tisch, auf dem die Bibel, das Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« und ein paar Bände mit Vorträgen liegen. An den Wänden hängen Bilder mit symbolischer Bedeutung, an zentraler Stelle befindet sich das Bild von Jesus Christus. 1926 werden die Jahrestreffen von Veliko Tamovo nach Sofia verlegt, und ab 1930 finden sie an den Sieben Rila-Seen statt. Dort werden sie in der freien Natur durchgeführt.
  19. 2.1 Treffen der Gemeinschaft 2.1.1 Jahrestreffen Während der ersten Jahre nach der Gründung der »Gemeinschaft zur Erhöhung des religiösen Geistes des bulgarischen Volkes« unterhält Peter Danov den Kontakt zu seinen Anhängern hauptsächlich durch Korrespondenz und auf den Jahrestreffen der Gemeinschaft, die zu dieser Zeit in Varna und Burgas stattfinden, durch seine persönliche Anwesenheit aufrecht. In den Briefen gibt er ihnen Anweisungen, Erläuterungen und Empfehlungen für ihr geistiges Leben und beantwortet ihre Fragen. Er fährt durch das Land und besucht seine Anhänger an ihren Wohnorten, wenn dies möglich ist. Auf diesen lokalen Versammlungen klärt er sie über die geistige Welt auf, interpretiert die Bibel und alle beten und singen zusammen. Die Jahrestreffen der Gemeinschaft finden seit 1900 immer in der zweiten Augusthälfte statt. Sie dauern ungefähr eine Woche, manchmal etwas länger.
  20. Kapitel 2 KULT Grundmethoden für die geistige Arbeit in der Schule der Weißen Bruderschaft sind: Lesungen von Peter Danovs Vorträgen und Vorlesungen, Beten (Gebete, Dienste, Formeln, Losungen), Singen von okkulten musikalischen Übungen, Empfang des Sonnenaufgangs, Ausflüge in die Natur, Praktizieren von gemeinsamen brüderlichem Leben während der Treffen der Gemeinschaft und gesunde Lebensweise (Ernährung, Atmung, Nutzung der Sonnenenergie und des Wassers). Besondere Methoden sind: die Arbeit mit dem Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes«, Ausübung der Paneurhythmie und die Arbeit mit dem Pentagramm. Die von der Gemeinschaft formulierte derzeitige Definition der Methoden der Weißen Bruderschaft lautet: »Alle Methoden werden als esoterische Praktika zum Erleben Christi durch die Vollständigkeit des menschlichen Wesens - und besonders durch seinen ätherischen Körper - begriffen«. Die kultische Praxis, die »geistigen Methoden«, wie die Weiße Bruderschaft sie nennt, - die Zahl der Gebete, der Gesänge, der physischen Übungen, der Symbole und Aufgaben - existieren nicht seit Beginn der Bruderschaft, und sie entstehen auch nicht gleichzeitig. Sie werden im Laufe der Jahre von Peter Danov eingeführt, weiterentwickelt und etablieren sich mit der Zeit. Es können zwei längere Perioden voneinander abgegrenzt werden, in denen sich der Kult in einigen Punkten unterscheidet. Die erste Periode umfasst die Jahre 1897-1915, in der die Gemeinschaft »Gemeinschaft zur Erhöhung des religiösen Geistes des bulgarischen Volkes« heißt. Einige Jahre später wird sie in »Die Kette« umbenannt. Zu dieser Zeit finden die Jahrestreffen der Gemeinschaft in Vama und Burgas und von 1910 bis 1925 im Landhaus der Bruderschaft in Veliko Tamovo statt. Im Zeitraum von 1897 bis 1915 ist für die Jahrestreffen der Kette typisch, dass sie für Außenstehende und alle Anhänger nicht zugänglich sind. Es dürfen nur Personen mit persönlicher Einladung und später nur die Leiter der bruderschafitlichen Gruppen anwesend sein. Was dort vorgetragen wird, bleibt geheim. Darüber hinaus zeichnen sich die Treffen der Kette durch ein eigenes religiöses Zeremoniell aus, von dem nach den Angaben zur Praxis der Weißen Bruderschaft später keine Rede mehr ist. Ein Grund dafür könnte die Zahl der Anhänger sein, die von einigen wenigen Personen zu Beginn des Jahrhunderts auf bis zu 40.000 Anhänger in den 20er Jahren anwächst. Hinzu kommt, dass Peter Danov beginnt, öffentlich aufzutreten. Die zweite Periode dauert von 1926 bis 1944. In dieser Zeit finden die Jahrestreffen in Sofia und seit 1930 im Rila-Gebirge an den Sieben Rila-Seen statt. Die Treffen werden in der Natur durchgefuhrt, und jeder darf an ihnen teilnehmen. Die Mitglieder der Kette berichten, dass die Treffen der Kette im Vergleich zu den späteren Jahrestreffen der Weißen Bruderschaft eine besonders starke mystische Atmosphäre hatten. Außer diesen äußeren Unterschieden stellt man aber auch bei allen anderen praktischen Aspekten - geistige und physische Arbeit, Methoden, Aufgaben u. a. - sowie bei den Grundideen der Lehre Danovs eine kontinuierliche Weiterentwicklung fest.
  21. 1.5.5 Organe der Weißen Bruderschaft nach 1990 1. Zeitung »Brüderliches Leben« - Monatsausgabe der Gemeinschaft Weiße Bruderschaft, Stadt Gabrovo. Herausgegeben seit Mai 2005. 2. Zeitschrift »Weizenkorn« - dreimonatliche Zeitschrift für geistige Kultur. Redaktionskomitee: Stojtschev, G., Kisova, M., Dr. Baltova, S., Stadt Plovdiv Hrsg.: Die Weisse Bruderschaft Neu herausgegeben seit 1991. 3. Zeitschrift »Kraft und Leben«- Organ fiir die geistig Erwachten. 4 Ausgaben jährlich. Redakteur: Kralev, K., Kraleva, M., Barkova, E. Hrsg. Verlagshaus: Kraft und Leben, Stadt Burgas. Herausgegeben von März 1992 bis Mai 1996. 1990, c. 292-301 (Danov, Peter, Kraft und Leben. Von Danov gehaltene Vorträge nach stenographierten Notizen [mit Nachschlagewerk am Ende des Buches], Sofia 1990, S. 292-301) und »Kiiurn c Gcccah« (»Bücher mit Vorträgen«), http://www.beinsaduno.info/books/lectures.html (5.04. 2006).
  22. 1.5.4 Sonstige Organe, in denen die Weiße Bruderschaft bis 1944 veröffentlicht 1. Zeitschrift »Morgenrot« - Monatszeitschrift, die der Entwicklung der Seele, des Verstands und des Herzen gewidmet ist. Redakteur: Dr. Georgi Mirkowitsch, Sliven Druckerei: Arbeit, Plovdiv Herausgegeben 1.-8. Jg., Dezember 1902-1910 2. Zeitschrift »Universelle Chronik« - Organ für höhere geistige Kultur. Herausgeber und Chefredakteur Ivan Tolev, Sofia Druckerei: Hofdruckerei, Sofia Hrgs. 22. März 1919-März 1927. Motto der Zeitschrift ist ein Gedanke von Danov: »Arbeitet unter diesem Volk, weil die Erhöhung der bulgarischen Seele im Gottesplan vorgesehen ist«. Auf Beschluss des Bildungskomitees des Ministeriums für Volksbildung wird die Zeitschrift im Rundbrief Ns 30006 vom 13. 12. 1919 für die Schulbibliotheken empfohlen. Ebenso wird sie durch Erlass N2 946 vom 21.2. 1920 vom Stab der Bulgarischen Volksarmee für alle Teile, Einrichtungen und Direktionen der Armee empfohlen. 3. »Alpha« - Zeitschrift für Literatur, Kritik und Gesellschaftsleben. Hrsg. v. Todor Kostov, Orjahovo: 1920; zweiwöchentliche Ausgabe. Druckerei: Tschauschanski und S. Simov. 4. »Lebendiger Strom« - Organ für moralische und geistige Erhöhung der Gesellschaft. Hrsg. v. Redaktionskomitee der Stadt Kasanlak Druckerei: Gutenberg, Kasanlak Heft 1-8, 15. April 1924 - 14. Mai 1926. Die Zeitschrift widersetzt sich den Gegnern der Bruderschaft während der Druckkampagne gegen Danov im Jahre 1924. Sie veröffentlicht Artikel über Okkultismus und Mystizismus, polemische Artikel u. a. 5. »Leben« - Wochenzeitung für das Leben. Direktor: A. Bertoli Redakteur: L. Lultschev, Sofia Druckerei: Sonnenaufgang Es erscheint ein Jahrgang: 1. Jg. Heft 1-20, 22. März-2. August 1929. Zeitung mit Materialien für die Bestimmung des Charakters eines Menschen mittels Sternen, Handschrift und Handlinien.
  23. 1.5.3 Organe der Weißen Bruderschaft bis 1944 1. Zeitung »Bruderschaft« Redaktionskomitee Sevlievo Druckerei: Iv. Kalimenov Redakteur: Sava Kalimenov Herausgegeben vom 15. November 1928 bis 15. Dezember 1943; 1.-16. Jg. Heft 1-315. Ausgabe der Weißen Bruderschaft von Peter Danov mit Zusammenfassungen von Vorträgen P. Danovs, Artikel über Okkultismus, Rezensionen und Bibliographien. Die Ausgabe ist kostenlos. 2. Zeitschrift »Weizenkorn« - Okkulte Zeitschrift für Leben, Wissenschaft und Kunst im Licht des Selbstbewusstseins und des Überbewusstseins Redakteur: Georgi Radev Redaktionskomitee: Sofia - Georgi Markov, Metodi Konstantinov, Georgi Tomalevski Druckerei: Edison 1.-18. Jg. hrsg. von Februar 1924 bis 1944. Die Zeitschrift enthält Artikel über Okkultismus, Chiromantie, Phrenologie u. a., einen Zyklus von Artikeln über das Bogomilentum, polemische Artikel, Kritik, Nachrichten aus dem Leben der Bruderschaft, Bibliographien, Gedichte u. a. Auf den letzten Seiten jedes Heftes sind Auszüge von Danovs Vorträgen ins Französische übersetzt. Der Autor wird »der Meister« genannt. Die Bezeichnung »Weizenkom« spiegelt die Idee von Peter Danov wieder, dass das Bewusstsein der Menschen wie ein Acker ist, der für die Neue Lehre vorbereitet und auf dem der göttliche Samen der Erkenntnis ausgesät wird. Hier kommt die Auffassung von der Aufklärungs- und Missionsaufgabe der Weißen Bruderschaft zum Ausdruck. Diese Zeitschrift ist die Fortsetzung der Zeitschrift »Neues Leben«, herausgegeben ausschließlich im Jahr 1923. Redakteur: Georgi Markov und Metodi Konstantinov. Die Zeitschrift »Weizenkom« wird 1991 neu gegründet.
  24. 1.5.2 Danovs Schriften • Worte der Anfangsperiode • Sonntagsvorträge • Worte zum Sonntagmorgen • Allgemeine okkulte Klasse (Vorlesungen) • Spezielle okkulte Klasse (Vorlesungen) für Jugendliche • Vorträge auf Jugendtreffen • Vorträge auf Gemeinschaftstreffen • Vorträge auf dem Berg Rila • Vorträge vor den Schwestern • Vorträge - »Klasse der Tugenden« • Vorträge vor den Leitern • Vorträge aus besonderem Anlass • Gespräche des Meisters mit Schülern und Gästen • Letzte Worte • Musikalische und musikalisch-choreographische Werke • Thematische Sammelbände • Gebete, Dienste, Formeln I. WORTE DER ANFANGSPERIODE F1 II. SONNTAGSVORTRÄGE 16. 3. 1914-17. 12. 1944 III. WORTE ZUM SONNTAGMORGEN 21.9. 1930-24. 9. 1944 IV. ALLGEMEINE OKKULTE KLASSE Vorlesungen von Peter Danov vor der Allgemeinen okkulten Klasse 24. 2. 1922 - 20. 12. 1944 V. SPEZIELLE OKKULTE KLASSE FÜR JUGENDLICHE Vorlesungen von Peter Danov vor der Okkulten Klasse für Jugendliche 24. 2. 1922 - 15. 12.1944 VI. VORTRÄGE AUF JUGENDTREFFEN 02. 7. 1923- 14. 7. 1930 VII. VORTRÄGE AUF GEMEINSCHAFTSTREFFEN 11.8. 1906 - 28. 8. 1944 VIII. VORTRÄGE AUF DEM BERG RILA 17. 8. 1930 - 3. 7. 1942 IX. VORTRÄGE VOR DEN SCHWESTERN - 15. 2. 1917 - 30. 6. 1932 Veröffentlichung nach 1990 X. VORTRÄGE - »KLASSE DER TUGENDEN« - 22. 8. 1920 - 10. 1. 1926 unveröffentlicht XI. VORTRÄGE VOR DEN LEITERN unveröffentlicht XII. VORTRÄGE AUS BESONDEREM ANLASS Veröffentlichung in Bänden nach 1990 XIII. GESPRÄCHE DES MEISTERS MIT SCHÜLERN UND GÄSTEN aufgezeichnet von Bojan Boev - Veröffentlichung nach 1990 XIV. LETZTE WORTE XV. MUSIKALISCHE UND MUSIKALISCH-CHOREOGRAPHISCHE WERKE XVI. THEMATISCHE SAMMELBÄNDE Von den Schülern zu bestimmten Themen ausgesuchte und zusammengefasste Äußerungen Danovs XVII. GEBETE, DIENSTE, FORMELN Die ca. 100 Gebete wurden erst nach 1990 zusammengesfasst und in mehreren Gebetsbüchem in unterschiedlicher Zusammenstellung veröffentlicht.
  25. 1.5.1 Artikel Zuerst werden Danovs Veröffentlichungen aus der Anfangsperiode während seiner elfjährigen Rundfahrt durch Bulgarien aufgeführt. Das ist, wie oben dargestellt, die Zeit, in der Danov phrenologische Untersuchungen des bulgarischen Volkes vomimmt und seine ersten Vorträge in Kulturhäusern vor der Bürgerschaft hält. Seine ersten Artikel betreffen hauptsächlich das Thema Phrenologie und die Ergebnisse seiner Untersuchungen. Die späteren Artikel der nächsten Jahre beschäftigen sich vor allem mit Themen seiner Lehre. · • Fünf Artikel zur Phrenologie in der Zeitschrift »Heimat« im Teil »Aus Wissenschaft und Gesellschaftsleben«, in der Rubrik »Köpfe und Gesichter: wie werden sie untersucht«, (hrsg. v. T. Batschvarov, Sofia): · 1) »Das Gesicht« - 3. Jg., Heft 1, Januar 1901, S. 20-27, ohne Unterschrift. · 2) »Gegenseitige Zusammenhänge und Beziehungen zwischen Gehirn und Verstand« - 3. Jg., Heft 3, März 1901, S. 113-120, ohne Unterschrift. · 3) »Die Temperamente« - 3. Jg., Heft 6-7, Juni-Juli 1901, S. 226-272, Unterschrift: »P. K. D-v«. · 4) »Struktur des Gehirns und des Schädels« - 3. Jg., Heft 11, November 1901, S. 424^428, Unterschrift »P. K. Danov«. · 5) »Verteilung der Geistesgaben« - 4. Jg., Heft 2-3, Februar-März 1902, S. 83-86, Unterschrift »P. K. Danov«. • Artikel in der Zeitschrift »Morgenrot«, in der Rubrik »Aus der gegenwärtigen bulgarischen Geistigkeit« (hrsg. v. Dr. G. Mirkowitsch, Sliven). Diese vier Artikel sind kurze mystische Texte mit erbaulichem Charakter. Sie gehören zur Anfangsperiode der mystischen Schriften Danovs von 1897 bis 1900, die als Bücher erscheinen. Zu ihnen gehören drei weitere Texte vom 10. 8. 1903 (Varna), 12. 12. 1903 (Russe) und 22. 8. 1904 (Varna), die hier nicht aufgefiihrt sind, weil sie erst 1994 zum ersten Mal veröffentlicht werden. · 6) »Gedanken und Anweisungen eines reinen Geistes und Freundes des bulgarischen Volks - Die Tugend« - 1. Jg., Heft 2, 1903, S. 22-26. · 7) »Die Zeit des Wohlergehens« - 1. Jg., Heft 3, 1903, S. 38-39. · 8) »Der Eigensinn« - 1. Jg., Heft 6, 1903, S. 102-103. · 9) Gedicht: »Die Liebe« - 1. Jg., Heft 4-5, 1903, S. 53, Unterschrift »Immanuel«. • Artikel in der Zeitung »Universelle Chronik« (hrsg. v. Ivan Tolev, Sofia): · 10) »Der Einfluss der Sonnenenergie« - 1. Jg., Heft 2, Mai 1919, S. 29-30, Unterschrift »X.X.X.« · 11) »Die gegenwärtige Lage der Menschheit - Methoden für ihre Verbesserung - die bevorstehende Zukunft« - 1. Jg., Heft 7, 1. Dezember 1919, S. 1-2, Unterschrift »X.X.X.« · 12) »Der vergleichende biologische Prozess - Analogien und Schlussfolgerungen - die Neuen Menschen« - 1. Jg., Heft 9, 1. Februar 1920, S. 1-3, Unterschrift »X.X.X.« · 13) »Die alte und die neue Menschheit - Involution und Evolution - die Methoden des Neuen Lebens« - 1. Jg., Heft 10, 22. März 1920, S. 1-3, Unterschrift »X.X.X.« · 14) »Vor der Neuen Epoche - die Entwicklung der Völker - das Anbrechen der Sechsten Rasse« - 2. Jg., Heft 3, Februar-März 1921, S. 33-35. · 15) »Der Verstand, das Herz und der Wille - ihre Einwirkung auf das Leben - Form, Inhalt und Sinn des Lebens« - 2. Jg., Heft 4, April-Mai 1921, S. 65-67. · 16) »Mehr Licht! - das Licht als Faktor im Leben - die Pflicht der bulgarischen Staatsmänner« - 2. Jg., Heft 6-7, 22. März 1922, S. 133-135, Unterschrift »X.X.X.« · 17) »Die vernünftigen Kräfte in der lebendigen Natur - die sich in der Struktur der Organismen äußernde Vernunft - das heilige Gesetz« - 3. Jg., Heft 3, November 1923, S. 55-57, Unterschrift »X.X.X.« · 18) »Zum großen Ziel - Gründe für den internationalen Antagonismus - Bedingungen für die Vereinigung der Slawen« - 3. Jg., Heft 8-9, April-Mai 1924, S. 175-177. · 19) »Das vernünftige Leben - Reagiere auf das Böse nicht mit Gewalt -das Gesetz für die Liebe« - 4. Jg., Heft 1, März 1925, S. 1-2, Unterschrift »X.X.X.«
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