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Ani

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  1. 2.15 Gesunde Lebensweise Die Anhänger der Weißen Bruderschaft sind Vegetarier. Sie sind gegen alles, was der körperlichen und geistigen Gesundheit des Menschen schadet oder sie zerstört, z. B. Alkohol, Zigaretten und Rauschmittel. Sie lehnen die Anwendung der gegenwärtigen Medizin nicht ab, sind aber große Anhänger der Naturheilkunde. Peter Danov hebt den Wert der körperlichen Gesundheit des Menschen hervor. Um sie zu erhalten, ist eine sehr gute Kenntnis der Naturgesetze erforderlich. Danov lehrt viele natürliche Methoden für die tägliche Vorsorge, Hygiene und gesunde Lebensweise, um das richtige Funktionieren des körperlichen Lebensrhythmus sicherzustellen. Als Hauptfaktoren für die Erhaltung des Gesundheitszustands nennt er: richtige Ernährung, Atmung, Nutzung des Wassers und der Sonnenstrahlen. Peter Danov studiert während seines Aufenthalts in den USA nicht nur Theologie, sondern auch Medizin. An vielen Stellen wird bezeugt, dass er unabhängig davon über große Heilfähigkeiten verfügt. Danov heilt schwere, unheilbare Krankheiten, aber er vermeidet, im medizinischen Sinne Heilkunst zu betreiben und sagt, dass es ihm in erster Linie darum geht, die Leute aufzuklären. Peter Danov lehnt die gegenwärtige Medizin und die Heilung der Menschen durch ihre Methoden nicht ab, aber er fügt hinzu, dass es wichtig ist, auch die geistigen Ursachen zu erkennen, die die Krankheiten verursachen. Es ist sinnlos, nur die Krankheit zu heilen, ohne die innere geistige Ursache zu erkennen, die sie verursacht. Deshalb soll der Mensch zuerst seine Lebensweise verändern. Wenn die Krankheit nur körperlich behandelt wird, kommt die Krankheit ansonsten wieder zurück, und zwar in einer schlimmeren Form. Deshalb ist es Danovs Grundauffassung, dass man das Bewusstsein der Menschen erwecken und ihnen neue Ideen vermitteln soll, wenn man die Menschen heilen und ihr Leben verändern will. Die Menschen sollen lernen, richtig zu leben und die Gesetze der vernünftigen Natur einzuhalten. Er sagt, dass seine Lehre ein Hebel ist, mit dem er die Umlaufbahn des Lebens verändert und das Leben auf einen besseren Weg bringt, indem er ihm eine neue Richtung gibt. In seinen Vorträgen und Vorlesungen legt Peter Danov ausführlich seine Auffassungen über den Aufbau und die Funktionen des menschlichen Körpers, der Organe, der Sinne, der feinstofflichen Körper und der Energien dar. Er untersucht die Gesundheit, die Krankheiten, die Ursachen der Krankheiten, die Diagnostik der Krankheiten, den Alterungsprozess u. a. In seiner Lehre stellt er die geistige Natur des Menschen nicht seiner körperlichen Natur gegenüber. Er behauptet, dass der wahrhaft gesunde Mensch gleichzeitig in körperlicher, geistiger und emotionaler Beziehung gesund ist. Danov lehrt eine richtige, den Gesetzen der Natur entsprechende Lebensweise. Er interessiert sich für moderne Heilmittel, hebt aber aus verschiedenen Gründen die Naturheilkunde hervor. Dabei geht er von der Auffassung aus, dass der Heilungsprozess nicht auf die äußere physisch-chemische Einwirkung eines bestimmten Medikaments beschränkt sein darf, sondern er betont die Möglichkeit, die Tätigkeit eines Organs oder des Organismus anzuregen und auf diese Weise eine natürliche Wiederherstellung zu erzielen. Da der Mensch ein Teil der lebendigen Natur ist und die Gesetze, die in der Natur Gültigkeit haben, auch im Menschen wirksam sind, sollte der Mensch nach diesen Gesetzen leben und sie in seinem Leben einhalten. Danov entwickelt eigene, mit der gesunden Lebensweise zusammenhängende Konzepte. Er erläuert seine prophylaktischen Methoden und Vorschriften für die persönliche und gesellschaftliche Gesundheitspflege und empfiehlt viele neue Naturheilverfahren. Danov äußert sich auch zur zukünftigen Gesundheitspflege wie: was verändert sich in Zukunft, welche neuen Methoden und Praktiken werden entwickelt und was in einem höheren Stadium der Evolution für die Menschheit am nützlichsten sein wird! Danovs Lehre von einer gesunden Lebensweise ist, wie viele andere Themen seiner Lehre, nicht systematisch geordnet, sondern sie ist in seinen Vorträgen, Vorlesungen und anderen Hinweisen verstreut. Seit 1990 geben Anhänger thematische Sammelbände heraus, die nach den entsprechenden Aspekten geordnete Auszüge aus seinen Arbeiten zum Thema Gesundheit enthalten. Es handelt sich dabei um rund 200 Vorträge und Vorlesungen, in denen dieses Thema behandelt wird. Einige der von den Anhängern herausgegebenen Bücher sind: »Grundlagen der Gesundheit. Aus dem Wort des Meisters Beinsa Duno«, hrsg. v. T. Baldevska (1993); »Philosophie der Gesundheit nach Meister Danov«, hrsg. v. I. Stratev (1994); »Peter Danov. Buch über die Gesundheit: Gesundheit, Krankheiten, Lebensweise, Heilung, Vorschrifte, Formeln, Gesänge« hrsg. v. N. Nankov (1994); »Gesundheit und Krankheit«, hrsg. v. V. Velev (1997); »Peter Danov, Gesundheit, Kraft und Leben«, hrsg. v. S. Baltova (2004).
  2. 2.14 Feste Am 22. März 1914 verkündet Peter Danov feierlich das Eintreten der Menschheit in eine neue Epoche - die Epoche des Wassermanns. In diesem Jahr hält er den ersten öffentlichen Sonntagsvortrag mit dem Titel »Da ist der Mensch!«. Die Feste der Gemeinschaft Weiße Bruderschaft sind heute die gleichen wie damals und werden auf gleiche Weise wie zu Danovs Zeit begangen. Nur »Das Scheiden« Peter Danovs von dieser Welt, begangen am 27. Dezember, ist hinzugekommen. Alle Feste werden kollektiv gefeiert, wobei es zuerst einen festlichen Dienst, dann ein Konzert mit einem musikalisch-künstlerischen Programm und schließlich eine gemeinsame Tafel gibt. Die Feste der Gemeinschaft sind folgende: 1. Januar - das Eintreten »des Neuen Jahres in die physische Welt«. Zu Danovs Zeit (wie heute) wird das Neue Jahr gemeinsam empfangen. Es wird ein musikalisch-künstlerisches Programm von Künstlern vorgeführt. Danov hält bei diesem Fest zwei Vorträge, einen am 31. Dezember und einen am 1. Januar. Diese Vorträge werden von den Schülern als sehr wichtig und als Programm für das ganze nächste Jahr angesehen und gleich nach dem Fest veröffentlicht. 22. März - der Tag der Frühlingstagundnachtgleiche und der Anfang »des Neuen Jahres in der geistigen Welt« oder »das geistige Neue Jahr«. Dieses Datum und der 22. September - der Tag der Herbsttagundnachtgleiche - werden von der Weißen Bruderschaft als sehr wichtige Momente nicht nur wegen des Eintretens von Änderungen in der Natur, sondern auch wegen des Energieaustauschs zwischen Mensch und lebendiger Natur geschätzt. Das Anbrechen des Frühlings wird auch als ein Symbol des Anbrechens des Frühlings in der menschlichen Seele und der menschlichen Kultur gefeiert. Am 22. März wird die erste Paneurhythmie für das Jahr ausgeführt. 12. Juli - das Geburtsdatum und gleichzeitig der Namenstag von Peter Danov. Dieser Tag wird schon zu Danovs Zeit von seinen Schülern feierlich begangen. Danov hält traditionsgemäß eine Rede. An diesem Tag fährt die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft heute jedes Jahr ein »traditionelles Treffen« in der Stadt Aithos durch. 19. August - »das Neue Jahr der göttlichen Welt«. An diesem Tag und an den Tagen bis zum 21. August findet das größte Treffen der Weißen Bruderschaft im Rila-Gebirge statt. 22. September - Anfang »des geistigen Schuljahres« oder »das neue Lehrjahr in der Schule«. Die aktive Tätigkeit endet am Anfang des Herbstes in der äußeren Welt und geht in eine günstige Zeit zur Durchführung und Entwicklung geistiger Arbeit über. Danach zieht man den Blick von der äußeren Welt und versinkt in sich selbst. In der Zeit vom 22. September bis zum 22. März führt die Weiße Bruderschaft in den verschiedenen Gruppen des Landes, aber auch individuell, hauptsächlich Lehr- und Lerntätigkeiten durch: man beginnt, die Vorträge vor der Allgemeinen und der Speziellen okkulten Klasse im ganzen Land auf Treffen und Gebetsversammlungen mittwochs und freitags zu lesen und zu erlernen; die Gesänge der Weißen Bruderschaft werden eingeübt; es werden Paneurhythmiekurse, Übungen, Vorlesungen, Seminare, Ausstellungen und Konzerte veranstaltet. 27. Dezember - »das Scheiden« Danovs von der Welt. Der Tag wird mit einem Dienst, einem Konzert an der »Stelle« (wie die Anhänger die Grabstätte des Peter Danov in Sofia nennen) und mit einer brüderlichen Tafel begangen. Auf Wunsch der Anhänger können die Feste nicht nur in der näheren Umgebung der Stadt gefeiert werden, sondern man kann ins weiter entfernte Gebirge gehen. Viele machen dies gern besonders an den Festen am 22. März und am 22. September. Beliebte Stellen dafür sind der Gipfel Mussala und die Sieben Rila-Seen.
  3. 2.13 Kleidung Unter den vielen Sachen, die mit dem Leben und dem Alltag der Menschen in der heutigen Zeit Zusammenhängen, erwähnt Peter Danov auch die Bedeutung der Kleidung des Menschen. Er fordert alle auf, der Gesundheit, der Körperhygiene und den Kleidern als Wohnung der Seele besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Kleidung soll folgenden Kriterien entsprechen: sie soll natürlich sein (d. h. in Harmonie mit den Gesetzen der Natur); hinsichtlich der Energie eine gute Wirkung auf den Menschen haben (die Bekleidung als Leiter und Träger von Energie); ästhetisch und bequem sein. Peter Danov betrachtet in seiner Lehre ausführlich die Bedeutung der Materialien, aus denen die Kleider hergestellt sind, die Funktion der Kleider als Leiter von magnetischen und elektrischen Energien, ihre Form und Größe, die Bedeutung der Farben und deren Wirkung auf den Menschen, die Bedeutung der Nuancen, Stärke, Helligkeit und Herkunft der Kleidung, den Unterschied, ob es neue oder alte Kleider sind oder Kleider, die während einer Krankheit getragen wurden, Kleider, die einem anderen gehört haben und Kleider von Verstorbenen. Unordnung und Chaos können negative Energien und Unbehagen übermitteln. Hygienische Kleidung macht den Menschen froh und wohl gestimmt. Wenn die Kleidung aus einem passenden natürlichen Stoff hergestellt ist, wenn sie schöne, natürliche Formen hat und dem Körper gut steht, dann ist sie ein guter Leiter der lebendigen Kräfte in der Natur. Danov empfiehlt seinen Anhängern, immer saubere und ordentliche, und an Festtagen helle oder weiße Kleider zu tragen. Ein Kleidungsstück kann für den Menschen nützlich oder unnützlich sein. Aus der früheren Periode 1910-1925, während der Gebetsversammlungen der Kette, stammen Angaben, dass die Frauen mit weißen seidenen rechteckigen Tüchern bedeckt zum Beten erscheinen und die Männer barhäuptig. Während der Jahrestreffen, zu Festen oder zu großen wichtigen Treffen der Weißen Bruderschaft in Danovs Zeit wird beschrieben, dass sich die Anhänger in Weiß kleiden. Peter Danov selbst ist immer in einem weißen oder hellen Anzug, mit weißem Hemd und weißem Hut gekleidet. Heute tragen die Anhänger weiße Kleider vorwiegend bei der Ausführung der Paneurhythmie und besonders bei der feierlich ausgeführten Paneurhythmie auf dem Jahrestreffen im Rila-Gebirge am 19. August. Aber sogar dort wird die Regel für die weiße Kleidung in der Praxis nicht immer strikt eingehalten. Die Anhänger wählen selbst ihre Kleidung aus. Manche nähen sich eine spezielle weiße Kleidung nach Vorbild einer Toga und tragen ein goldenes Gurtband dazu, andere ziehen alltägliche bequeme Kleider an, die in weißer Farbe gehalten sind. In der Kleidung gibt es keinerlei Merkmale für eine Hervorhebung oder Unterscheidung zwischen einzelnen einfachen Anhängern und Angehörigen der Verwaltung der Weißen Bruderschaft. Im alltäglichen Leben kleiden sich die Anhänger nach eigenem Geschmack. Alle Anhänger kennen sich gut mit der Symbolik und Wirkung der Farben und den damit zusammenhängenden Vibrationen und Eigenschaften aus, daher können sie für den Alltag auch bewusst etwas für den jeweiligen Moment Passendes wählen. Diejenigen, die die Hinweise befolgen, ziehen sich einfach, sauber und ordentlich an. Sie bevorzugen die helleren Nuancen der Farben (d. h. betonen die positive Bedeutung der Farbe) und können auf Wunsch die Entsprechung zwischen den Farben der Wochentage und der Kleidung für den jeweiligen Tag berücksichtigen. Typisch für die Gemeinschaft ist, dass die Anhänger die schwarze Farbe in ihrer Kleidung vermeiden.
  4. 2.12 Gruß Es gibt einen charakteristischen Gruß, der von den Anhängern der Weißen Bruderschaft am Ende jedes kollektiven Dienstes, beim Sonnenempfang und in manchen Fällen auch nach der Paneurhythmie und bei Begegnungen untereinander verwendet wird. Dabei wird die rechte Hand bis auf Höhe der Schulter gehoben, der Arm wird beim Ellbogen eingeknickt, die geöffnete Handfläche wird nach vorne gewendet und mit geschlossenen Fingern nach oben ausgestreckt. Zu dieser Bewegung wird die Formel »Es gibt keine Liebe wie die Liebe Gottes. Nur die Liebe Gottes ist Liebe«! ausgesprochen. Danach wird die Hand leicht gesenkt, bis sie die linke Seite über der Brust neben der linken Schulter berührt, nach unten gesenkt und wieder in ihre normale Position zurückgebracht. Bei der Paneurhythmie und bei den Treffen der Anhänger stehen die Anhänger sich gegenüber. Beide machen gleichzeitig diese Bewegung, wobei zuerst der eine sagt »Es gibt keine Liebe wie die Liebe Gottes«, und der andere antwortet dann »Nur die Liebe Gottes ist Liebe«! Dieser Gruß wird von Peter Danov im Jahre 1920 eingefuhrt und bis heute auf diese Weise verwendet.
  5. 2.11 Anreden 1919 empfiehlt Peter Danov seinen Anhängern, sich »Schüler der Weißen Bruderschaft« zu nennen. 1920 werden die Anreden »Bruder« und »Schwester« eingeführt, womit eine der Grundideen dieser Lehre ausgedrückt wird - die Brüderlichkeit zwischen allen Menschen auf der Erde. In selteneren Fällen werden die Anhänger untereinander oder von anderen Personen »weiße Brüder« genannt. Die am meisten verbreitete Bezeichnung außerhalb der Gemeinschaft ist »Danovisten«. (Peter Danov und seine Anhänger lehnen diese Bezeichnung ab, weil Danov die Benutzung seines Namens für das von ihm dargelegte theoretisch-praktische System und seine Anhänger ausdrücklich ausschließt. Er behauptet, dass er selbst diese Lehre nicht erfunden hat. Deshalb ist sie nicht seine eigene Lehre, sondern die Lehre der Weißen Bruderschaft mit dem Haupt Jesus Christus. Danov vermittelt diese Lehre lediglich.) Er nennt seine Lehre »Lehre der Weißen Bruderschaft« und seine Anhänger »Schüler der Weißen Bruderschaft« und nicht »weiße Brüder«. Danov präzisiert: »Ihr seid noch nicht Mitglieder der Weißen Bruderschaft. Ein Mitglied verfügt über große Kenntnisse und Kräfte, beherrscht die Naturkräfte und arbeitet für die Erhöhung der Menschheit und der ganzen Natur, ihr aber seid Schüler der Weißen Bruderschaft und ich bereite euch vor, damit ihr eintretet und weiße Brüder werdet. Das ist das Große, worauf ich euch vorbereite und das euch erwartet«. Dies zeigt, dass die Bezeichnung »weiße Brüder« für die Anhänger der Weißen Bruderschaft nicht präzise ist, sondern es wäre richtiger, sie »Anhänger« oder »Schüler der Weißen Bruderschaft« zu nennen. Konkret nehmen die Anhänger Peter Danovs den Namen »Weiße Bruderschaft« als Bezeichnung für die eigene Gemeinschaft an und dieser Name wird auch offiziell registriert. Peter Danovs Anrede »Meister« wird allmählich eingefuhrt und verfestigt sich endgültig im Jahre 1922, als die okkulte Schule in Sofia eröffnet wird und die okkulten Klassen von ihm unterrichtet werden. Diese Anrede bleibt bis zu seinem Tod die einzige Anredeform für ihn. Auch in der Öffentlichkeit ist er mit dieser Benennung weithin bekannt. Nach der Eröffnung der Schule in Sofia erfährt seine Tätigkeit eine Art von Institutionalisierung nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in den Augen seiner Anhänger. Im Jahre 1914 stößt man zum ersten und einzigen Mal in Danovs Korrespondenz in einer Einladung zum Jahrestreffen der Kette auf eine Unterschrift mit dem Namen »Beinsa Duno«. Der Text der Einladung ist folgender: »Tamovo, VII. 1914. Das Treffen der Kette des Herrn wird am 10. August 1914 in Tamovo stattfinden. Mit Glauben erreicht man den Weg der Wahrheit«. Nach diesem Text stehen acht Buchstaben mit Punkten als Verkürzungen, die die Herausgeber in den Bemerkungen so wiedergeben: »Gott, Herr der Liebe, der Beliebtheit und der Hoffnung, die Kraft und Leben sind«. Unter ihnen befindet sich die Unterschrift »Beinsa Duno«. Dies ist der geistige Name von Peter Danov, unter dessen Namen die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft später seine Vorträge und Vorlesungen herausgibt. Aus den Protokollen geht aber auch hervor, dass er von manchen Mitgliedern der Kette weiterhin mit »Herr Danov« und von anderen mit »der Meister« angesprochen wird. In den übrigen Briefen an die Mitglieder der Kette unterschreibt Danov weiter nur mit »Ihr treuer P. Danov« oder mit der Unterschrift »P. Danov«. Für den Namen »Beinsa Duno« hat Danov keine Übersetzungen, Angaben oder Erklärungen hinterlassen. Die Bedeutung ist bis heute unbekannt, ebenso die Herkunft und wann Peter Danov ihn genau »bekommt«. Es ist auch nicht mit Sicherheit festzustellen, wann er sich zum ersten Mal so nennt, wann der Name öffentlich wird und bei welchen Anlässen genau er verwendet wird. Alle diesbezüglichen Behauptungen sind nur Vermutungen und persönliche Meinungen. Es wird u. a. behauptet, dass Peter Danov seinen neuen geistigen Namen entweder nach der ersten Einweihung im Jahre 1897 oder nach der zweiten im Jahre 1912 oder im Jahre 1914 erhält, als die Epoche des Wassermanns anbricht, wobei hervorzuheben ist, dass er nicht von anderen Menschen, sondern direkt von Gott, von Jesus Christus eingeweiht wird. Nach anderen Auffassungen wäre es richtiger, vom »Meister Beinsa Duno« anstatt von Peter Danov ab dem Jahre 1897 zu sprechen, obwohl »Beinsa Duno« in Veröffentlichungen erst ab Anfang der 30er Jahre verwendet wird. Gegenwärtig wird von den Anhängern vermutet, dass der Name »Beinsa Duno« seine Wurzeln im Sanskrit hat. So könnte der Name als »Derjenige, der das Gute durch die Sprache bringt« oder auch als »Aufgehendes Morgenrot« übersetzt werden. Andere Interpretationen sind, dass die Wurzeln des Namens aus der sogenannten watanischen Sprache stammen, die Peter Danov als erste Protosprache der Menschheit bezeichnet. Wieder andere glauben, dass es sich um einen sakralen Namen handelt, der nicht willkürlich ausgesprochen werden darf, und dass es überhaupt nicht möglich ist, seine echte Bedeutung zu kennen oder zu erschließen, weil diese nur dem Träger des Namens bekannt ist. Danovs Anhänger sind sich hinsichtlich Herkunft und Übersetzung des Namens nicht einig, aber alle behaupten kategorisch, dass Peter Danov selbst keine Angaben dazu hinterlassen hat.
  6. 2.10 Symbole Symbole zur Zeit der Kette, d. h. bis ca. 1922, sind Stab, Fahne und Schwert. Auf dem Stab (61x1 cm) sind vier Symbole dargestellt, die gleich weit voneinander entfernt sind: ein gleichseitiges Dreieck in einem Kreis, ein Hexagramm in einem Kreis, ein Pentagramm in einem Kreis und die sakrale Unterschrift, ebenfalls in einem Kreis. Peter Danov legt dieses Symbol auf dem Jahrestreffen 1910 vor und erklärt, dass der Stab das Gesetz der Kette ist und nur von der Kette aufbewahrt werden kann. Eine seiner Bedeutungen ist, dass er alle Etappen der menschlichen Entwicklung darstellt. 1912 wird dieses Emblem als Zeichnung auf einer Fahne angebracht. Ein anderes Emblem aus dieser Periode ist das zweispitzige Schwert. Auf der einen Seite befindet sich ein Pentagramm mit Ziffern an den Seiten und auf der anderen Seite die sakrale Unterschrift. Beide Symbole auf dem Schwert werden als »das menschliche Symbol« und »das Zeichen der Kette« gedeutet. Nach Peter Danov symbolisiert das Schwert die »Kraft Gottes«. Zu den Symbolen der Kette zählen auch die Passahgefäße, die aus einem Kelch mit einer runden Platte und Tassen bestehen. Hauptsymbol der Weißen Bruderschaft ist das Pentagramm. Es ist gleichzeitig ein Symbol und eine Methode für die geistige Arbeit. Das Pentagramm hängt in den Wohnungen der Anhänger an den Wänden und in den Versammlungsräumen der Bruderschaft immer an der Vorderwand. Es kann von den Anhängern als Medaillon getragen werden. Es wird auch als geometrische Figur mit seiner symbolischen Bedeutung als Teil der Paneurhythmie ausgeführt. Dieses Symbol liegt auch auf der Grabstätte des Gründers der Weißen Bruderschaft, Peter Danov. Das Pentagramm wird ausschließlich mit der Spitze nach oben dargestellt. Es ist ein Symbol des Weges des Schülers und der fünf großen Prinzipien oder Tugenden. Diese sind auf den fünf Schenkeln dargestellt. Der Strahl für jede Tugend hat eine bestimmte Farbe: Liebe (rosa), Weisheit (gelb), Wahrheit (blau), Gerechtigkeit (grün) und Tugend (weiß). An der Spitze des Pentagramms steht das Bild von Jesus Christus. Um das Pentagramm herum befindet sich die Formel »In der Erfüllung des Willen Gottes liegt die Stärke der menschlichen Seele«. Die im Pentagramm enthaltenen grundlegenden Ideen sind: 1) der Weg zum wahren Leben; 2) der Weg des Schülers; 3) der Weg der Evolution der menschlichen Seele bis zu ihrer Vereinigung mit Gott. Ein anderes Symbol der Weißen Bruderschaft ist ein Anker mit einem Seil darum, der sich in einem gleichseitigen Dreieck befindet. Um die Schenkel des Dreiecks läuft ein Kreis, der die Winkel des Dreiecks berührt. Unter dem Anker befindet sich der Anfang einer Notenlinie mit dem G-, und auf der Notenlinie sind die drei vollen Noten C, E und G dargestellt. Um den Anker herum, beginnend an der Seite des G-Schlüssels, befindet sich die Inschrift: »Haupt deines Wortes ist die Wahrheit«. Manche Anhänger glauben, dass sich diese Formel auf die Lehre Peter Danovs bezieht. Es wird behauptet, dass dieses Emblem ein Symbol der Weißen Bruderschaft ist, die eine Schule in Bulgarien eröffnet hat, wo Peter Danov redet und das »Haupt der Wahrheit« ist. In ähnlicher Weise wird auch gesagt, dass es sich um ein Symbol der Schule der Weißen Bruderschaft handelt, die vom »Meister« Beinsa Duno geführt wird, dessen Lehre »Haupt der Wahrheit« ist. In Danovs Vorträgen hingegen findet man die Erklärung, dass er selbst diese Inschrift auf das Wort Jesu (Joh 17,17) bezieht. Eine andere ausführlichere und tiefgehendere Auslegung ist, dass dieses Emblem das Herabsteigen des Geistes in die Materie und die Rückkehr in seine ursprüngliche Heimat symbolisiert. Der menschliche Geist fällt wie ein Anker auf die Erde herab und wird auf dem Meeresgrund befestigt. Das Seil verbindet ihn mit dem Schiff. Die menschliche Seele ist das Seil, das die Verbindung zwischen dem Geist und der Persönlichkeit herstellt, was hier durch das Dreieck symbolisiert wird. Dies bedeutet, dass der menschliche Geist und die menschliche Seele in der entsprechenden Person arbeiten, d. h. der Mensch soll durch richtige Gedanken, richtige Gefühle und richtige Taten (das wird von den drei Katheten bezeichnet, d. h. das Dreieck symbolisiert das Leben in der dreidimensionalen Welt) sein persönliches Leben regeln und dann vom Dreieck mit Hilfe des Wortes Gottes in den Kreis übergehen (hier wie auch an anderer Stelle ist die Lehre Danovs als Mittel dafür gemeint). Wenn der Schüler die Lehre Danovs in seinem Leben anwendet, d. h. nach diesen Prinzipien lebt, kommt er zur kosmischen Liebe, über die er in sein Vaterland zurückkehrt, wo Gottes Liebe herrscht. Das Symbol des Ankers ist über dem Eingang von Danovs Empfangszimmer für Besucher in der Siedlung Izgrev aufgehängt. Es befindet sich auch auf dem Siegel der Gemeinschaft Weiße Bruderschaft und ist in blauer Farbe auf einem großen Steinblock in der Nähe des Lagers der Weißen Bruderschaft am zweiten See im Rila-Gebirge angebracht. Weizenkorn. Über die Symbolik des Weizenkoms spricht Peter Danov in vielen seiner Vorträge, doch es gibt einen Vortrag, der diesem Korn gänzlich gewidmet ist und auch »Weizenkom« heißt. In diesem Vortrag wird seine symbolische Bedeutung eingehend behandelt. Den gleichen Namen trägt auch eines der Organe der Weißen Bruderschaft - die Zeitschrift »Weizenkom«, die von 1924 bis 1944 und erneut seit 1991 erscheint. Die Ausgaben der Zeitschrift nach 1991 sind auf dem hinteren Umschlag mit dem Motto: »Das Weizenkorn ist ein Emblem der menschlichen Seele. Der Meister« versehen. Die Ausgaben vor 1944 sind mit Darstellungen von Weizenähren versehen. Peter Danov wird oft von Anhängern der Weißen Bruderschaft symbolisch auf einem Weizenacker durch Ähren laufend gemalt. In diesem Fall symbolisiert das Weizenkom die von Danov in die menschlichen Seelen gesäte Lehre und der Weizenacker die Früchte dieser Lehre. Einzelne Weizenähren von sehr kleinen, trockenen Garben werden in den Versammlungsräumen der Weißen Bruderschaft ganz vom aufgestellt. Als Grundsymbol ist das Weizenkom ein Emblem der menschlichen Seele. Dieselben Prozesse, die das Weizenkom durchläuft - Säen, Sterben, Aufwachsen, Streben nach der Sonne als Quelle des Lebens, Reifung, Einbringen der Ernte -vollzieht geistig gesehen auch die menschliche Seele, die nach Gott strebt. An einer anderen Stelle äußert sich Peter Danov: »Wie das Weizenkom alle Möglichkeiten in sich selbst enthält und die Sonne ihm Bedingungen für das Aufwachsen schafft, so schafft uns der Herr alle Bedingungen für die Arbeit, wenn wir bereit sind.« Und schließlich: aus dem Weizenkom wird auch Brot gemacht. Das lebendige Brot ist Jesus Christus. Andere Symbole sind im Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« abgedruckt, das er 1912 selbst veröffentlicht hat. Es handelt sich um drei Symbole: eine geflügelte Kugel (oder das geflügelte Auge der Seele), ein weißes Kreuz vor einem ellipsenförmigen Hintergrund mit Strahlen dämm und ein Hexagramm - zwei gleichseitige Dreiecke, die ineinander verflochten, von einer horizontalen Linie in der Mitte durchkreuzt und mit drei Strahlenkreisen dämm versehen sind. Die »geflügelte Kugel« und »das Hexagramm« befinden sich auf dem Buchdeckel: die drei Symbole zusammen auf der ersten Seite und »die geflügelte Sphäre« noch einmal allein am Ende des Buches. Peter Danov versucht oft, seine Ideen mit Hilfe von Zeichnungen, Symbolen und geometrischen Figuren anschaulich vorzustellen und zu erläutern. Bei manchen Symbolen erklärt er den Schülern, wie sie diese visualisieren und betrachten sollen und wie sie darüber nachdenken können. Ein Beispiel hierfür ist das gleichseitige Dreieck mit einem Kreis in der Mitte, zu dem Peter Danov sagt, dass es eine Grundlage der Weißen Bruderschaft ist und dass der Schüler bei seiner Visualisierung von den »Weißen Brüdern« erkannt wird. Die Symbole, die Peter Danov zur Veranschaulichung seiner Lehre und seiner Arbeit benutzt, sind praktisch unerschöpflich. Ein Symbol der Gemeinschaft »Weiße Bruderschaft« ist die weiße Farbe als Symbol für innere geistige Reinheit und Erhabenheit.
  7. 2.9 Andere Methoden für die Arbeit in der Schule Peter Danov erläutert den Schülern der okkulten Schule in seinen Vorlesungen eine große Zahl von Methoden für die ständige Arbeit an der Entwicklung und Vervollkommnung der physischen, psychischen und geistigen Fähigkeiten, des Bewusstseins und der Umsetzung der Tugenden. Seit dem Jahre 2000 erscheinen Ausgaben der Weißen Bruderschaft, die den Versuch einer Systematisierung dieser Methoden darstellen. Hier kann nur eine Auswahl vorgestellt werden: Methoden für das richtige Funktionieren des Körpers. Dies sind Methoden zur Selbstdisziplinierung des Körpers, zur Kontrolle der Energien im Körper, Atemübungen, Methoden zur Verbesserung des Gesundheitszustandes des Körpers, zur Heilung, zur Verjüngung und Verlängerung des Lebens, zur Verbesserung des Aussehens des Menschen, zur Pflege und Hygiene des Körpers, zur Erhaltung der verschiedenen Funktionen wie Sehvermögen, Hörvermögen, Stimme und der Funktionen der inneren Organe sowie Heilmethoden und Rezepte für unterschiedliche Erkrankungen. Methoden zur Entwicklung bestimmter psychischer Eigenschaften und Fähigkeiten. Diese Methoden dienen der Entwicklung des Willens, des Gedächtnisses, der Kontrolle und Disziplin des Verstandes, der Kräftigung des Nervensystems, der Entwicklung verschiedener Gehimzentren, der Arbeit am Unterbewusstsein, dem Überbewusstsein, der Reinigung und der Wachheit des Bewusstseins; Methoden zur Versenkung, zur Selbstbeobachtung, Selbstbeherrschung, Selbstkontrolle, Selbsterziehung, zur Entwicklung des Vorstellungsvermögens, zur Realisierung von Ideen; Methoden zur Kontemplation, Meditation, Reflexion, Konzentration und der Transformierung der inneren negativen psychischen Zustände. Methoden zur Entwicklung und Umsetzung von Tugenden. Ein zentrales Thema in Danovs Lehre ist die Anwendung der Liebe im Leben und all seinen Bereichen. Er fuhrt zahlreiche Beispiele für ihre Anwendung im alltäglichen Leben des Menschen an. Ebenso trägt er ausführliche Auslegungen der Gleichnisse und der Worte Jesu sowie anderer Stellen in der Bibel vor. Danov erläutert konkrete Methoden zur Selbsterziehung in den einzelnen Tugenden und zu ihrer Entwicklung und Realisierung und zeigt, auf welche Weise Gott, den Menschen und dem Ganzen gedient werden kann. Hierzu zählen auch das positive Verhältnis zu der Natur und der positive Umgang mit ihr. Methoden zur Veredelung und Entwicklung neuer Eigenschaften des Charakters: Entwicklung von Mildheit, Barmherzigkeit, Selbstaufopferung, Verzeihung, Selbstlosigkeit, Gütigkeit, Wissen, Weisheit, Gerechtigkeit u. a.; Methoden zur Beseitigung der schlechten Gedanken und des Unwohlseins, zur Versöhnung von Widersprüchen, zur inneren Reinigung und zur Erhaltung der Harmonie; Methoden für eine neue Art des Denkens, des Lernens, der Arbeit, der Praxis und der Realisierung von Vorhaben. Methoden zur Entwicklung der okkulten Fähigkeit des Schülers (diese werden nur unter einer Reihe von Bedingungen, Vorbehalten und Erläuterungen vorgestellt). Hierzu gehören die Entwicklung der Intuition, des Hellsehens, des sog. sechsten Sinnes und der Telepathie.
  8. 2.8.12 Verbreitung der Paneurhythmie Die Paneurhythmie ist nicht nur ein für alle zugänglicher Tanz. Peter Danov redet in seiner Lehre auch über die Verbreitung, die die Paneurhythmie in Zukunft als Bildungs- und Erziehungsmethode in den Schulen und in der Gesellschaft erleben wird. Entsprechende Versuche wurden bereits zu Danovs Zeiten durchgefiihrt. Die Idee besteht darin, dass die lernende Jugend zuerst physisch abgehärtet und danach durch die Paneurhythmie zu neuen Ideen, Kreativität und Idealismus angeregt wird. Die Paneurhythmie soll zu einer Aktivität der erhabenen und schöpferischen Kräfte, zu einem Antrieb und zu neuen Impulsen in der Seele der heranwachsenden Generation führen. Die Einführung der Paneurhythmie in den Schulen und in der Gesellschaft wird die Entstehung neuer kultureller Werte zur Folge haben. Für die Erforschung der Paneurhythmie, sagt Danov, sind Vorlesungen und Kurse an den Schulen erforderlich. In diesen Kursen, die überall organisiert werden können, wird die Paneurhythmie zunächst wissenschaftlich begründet. Danach werden ihre Grundprinzipien und Gesetze erlernt und gleichzeitig praktisch untersucht. Peter Danov zufolge ist die Eröffnung solcher Kurse in den Schulen und in der Gesellschaft eine Notwendigkeit, weil die Paneurhythmie ein Träger des Neuen ist, das heute in die Kultur eingebracht werden muss. Peter Danov sagt voraus, dass die Paneurhythmie in Zukunft auch in anderen Ländern eingefiihrt werden wird. Alle fortgeschrittenen Völker und Rassen und die anbrechende Sechste Kultur werden Vertreter der Paneurhythmie sein, von denen verlangt wird, dass sie gleichzeitig denken, fühlen und sich harmonisch bewegen. Die Paneurhythmie, so Danov, muss bei der Erziehung des Individuums, der Gesellschaft und der Menschheit Anwendung finden. Die Paneurhythmie wird heute bei allen Gruppen der Weißen Bruderschaft, sowohl in Bulgarien als auch im Ausland, praktiziert. Außerdem werden jedes Jahr Paneurhythmiekurse in den größeren Städten Bulgariens - und auf Betreiben einzelner Gruppen der Bruderschaft auch im Ausland - veranstaltet.
  9. 2.8.11 Wirkungen der Paneurhythmie »Die Bewegungen, die ich euch gebe, existieren in der Natur. Nur diese von der Natur übernommenen Bewegungen sind gut. Bewegungen, die es in der Natur nicht gibt, sind nicht harmonisch und schaden dem Menschen.« »Unsere Gymnastik hat physische, seelische und geistige Bedeutung. Die andere Gymnastik hat nur einen physischen Sinn, sie entwickelt nur die Muskeln.« »So vereinigt, üben Wörter, Töne und Bewegungen eine Art magische Wirkung auf Körper, Gedanken, Gefühle und Willen aus; sie wirken tief auf den Menschen ein und setzen alle Kräfte - physische und geistige - in Bewegung. In diesem Moment fängt er gleichsam an, sich selbst, die Menschen und die Natur besser zu verstehen. Als ob dann jede Form in der Natur - Sterne, kleine Steine, kleines Gras, kleine Blumen, kleine Fliegen und der Mensch — mit ihm redet und ihm seinen verborgenen Sinn enthüllt.« Peter Danov kennt den Aufbau und die Funktionen des menschlichen Körpers gut. Er hat nicht nur eine Zeitlang in den USA Medizin studiert, sondern er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit phrenologischen Forschungen und Heilkunde. Außerdem schreibt er über Hygiene, gesunde Lebensweise, Ernährung, Atmung, Eigenschaften des Wassers, Wirkung der Sonnenenergie u. a. und entwickelt eine Vielzahl von Methoden für Therapie und eine gesunde Lebensweise. Peter Danov unterstützt das Prinzip »Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper« und sagt, dass der Mensch wie ein Instrument ist - bevor man es spielt, soll man es stimmen. Er erforscht die menschlichen Bewegungen, die Zustände der Organe, die Bewegungen der Muskeln, die Prozesse im Gehirn und die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen seelischen und psychischen Äußerungen des Menschen. Außerdem beschäftigt er sich mit Blockaden der Energie im menschlichen Organismus, mit der Entstehung von Krankheiten und mit dem Prozess des Älterwerdens. Danov sieht den Menschen als kompliziertes Energiesystem und als Transformator verschiedener Energiearten. Nach diesen Gesetzen baut er das Prinzip der Paneurhythmie auf. Sie ist mit dem vernünftigen Energiewechsel im Menschen, der Beziehung zwischen Mensch und Natur und der Beziehung zwischen Mensch und Weltall und deren harmonischer Wechselwirkung eng verbunden. Die Paneurhythmie reguliert die physischen, die seelischen und die geistigen Prozesse im Menschen. Bei ihr ist es erforderlich, richtig zu denken und zu fühlen und sich gleichzeitig zu bewegen. Die rhythmischen Bewegungen wirken wohltuend, weil man durch sie eine Verbindung mit dem weltumfassenden Leben erzielen kann. Je mehr die Musik und die Bewegungen vom kosmischen Rhythmus enthalten, desto stärker verbinden sie den Menschen mit den Kräften der Natur und mit dem kosmischen Leben und desto mehr Einfluss haben sie. Dass dies so ist, geht aus folgendem weltumfassenden Gesetz hervor: Es gibt einen Rhythmus des Ganzen und einen »Puls des Lebens« im kosmischen Organismus. Der Mensch ist wie ein kleines Rad im ganzen großen Bau. Der Rhythmus, der Puls des Ganzen, ergießt sich und ist überall anzutreffen und wenn der Mensch sich in Harmonie mit dem Ganzen befindet, dann verlaufen alle Prozesse in seinem Körper gut, weil der kosmische Puls in sein Herz, seinen Atem, seinen Blutkreislauf und in die Tätigkeit aller Organe einfließt, so dass die Organe richtig arbeiten. Die Paneurhythmie geht davon aus, dass Danov zufolge jede Idee und jede Eigenschaft des menschlichen Gemütslebens einer bestimmten Bewegung entspricht. Die Wirkung der Paneurhythmie auf den Menschen ist allseitig, allumfassend und besitzt eine mächtige Transformationskraft. Sie ist von Bedeutung für die Entwicklung und Erneuerung des Organismus und der Psyche. Wirkung der Paneurhythmie auf den physischen Zustand Der Lehre zufolge übt die Paneurhythmie eine starke Heilwirkung aus. Sie erhält und verbessert den Gesundheitszustand des Organismus und trägt zur Verjüngung bei. Die abwechslungsreichen Bewegungen der Paneurhythmie regulieren rhythmisch die Tätigkeit aller Organe und haben eine wohltuende Wirkung. Es findet ein allgemeiner Aufschwung in den Zellen statt, alle Drüsen werden aktiviert und der Mensch fühlt sich frisch, munter, lebensfroh und verjüngt. Unter der Einwirkung der rhythmischen Aktivität des Bewegungssystems erhöht sich die Lebenserwartung. Geschmeidigkeit und Kraft des Körpers nehmen zu. Bei der Ausführung werden alle Muskelngruppen einbezogen und die oberen und die unteren Gliedmaßen werden gleichmäßig belastet. Das Spiel in der frischen Luft und die tiefe fließende Atmung verbessern den Blutkreislauf. Dies wirkt sich positiv auf das Atmungssystem aus und normalisiert die Blutzirkulation. Muskeltonus, Training des Organismus und Durchblutung werden verbessert und tragen zum besseren Funktionieren des Herzens bei. »Die Paneurhythmie erhält die Harmonie zwischen Atmungs-, Gehirn- und Verdauungssystem sowie zwischen Verstand, Seele und Geist.« »Die Paneurhythmie erneuert und verjüngt den Menschen. Sie heilt nicht nur Krankheiten, sondern auch alle körperlichen und psychischen Missstimmungen. Dabei gerät der ganze menschliche Organismus in musikalische Schwingungen. In der musikalischen Welt gibt es keine Krankheiten, keine Missstimmungen. Durch diese Übungen lässt man die Welt der Missstimmungen, der Enttäuschungen, der Unzufriedenheit, der Unruhen und der Sorgen hinter sich und tritt in eine Welt der Harmonie ein. Wer diese Übungen ein Jahr lang bewusst ausführt, kann gesund bleiben, von vielen Krankheiten geheilt werden und eine Erhöhung des Lebensniveaus erfahren.« Energiewirkung der Paneurhythmie Die Wirkung der Paneurhythmie tritt auch als besondere Ladung mit positiver natürlicher Energie auf. Die Paneurhythmie reguliert, harmonisiert und transformiert die Energien, die im menschlichen Organismus tätig sind. Dadurch werden angesammelte Energieüberschüsse abgebaut, und umgekehrt wird durch die Übungen das fehlende »Prana« (Lebensenergie) im Organismus wiederhergestellt. Der Kontakt mit den natürlichen belebenden Energien, der durch die Paneurhythmie entsteht, trägt dazu bei, dass im Körper Genesungsprozesse in Gang kommen. Die paneurhythmischen Übungen verwandeln mechanische Energien in organische und organische Energien in psychische. Bei der Ausführung der Paneurhythmie werden die menschlichen Energien mit den Energien der Erde und der Sonne koordiniert. Durch bestimmte paneurhythmische Bewegungen werden Reserven des irdischen Magnetismus angelegt. Wenn bei den paneurhythmischen Übungen mal mit dem einen und mal mit dem anderen Fuß aufgetreten wird, erfolgt eine Stimulierung der Chakren (Energiezentren im Körper), es wird ein Wechsel von positiven und negativen Strömungen und von schöpferischen und erbauenden Strömungen eingeleitet. Die Hände des Menschen sind Kraftlinien, durch die lebendige Energie strömt. Wenn das Bewusstsein erwacht, entsteht eine Verbindung zwischen den Händen und der lebendigen Natur. Die lebendige Energie - das »Prana« - strömt durch jeden Finger. Wenn der Mensch in Verbindung mit dem göttlichen Ursprung in sich steht, wird das Durchfließen dieser Energie sichergestellt. Wirkung der Paneurhythmie auf den psychischen Zustand »Die Bewegungen der Paneurhythmie sind gleichzeitig mechanisch, organisch und psychisch [...] Sie üben eine große Wirkung auf das menschliche Bewusstsein aus. Diese Bewegungen verwandeln sich in innere psychische Prozesse.« Jede Bewegung ist ein psychisch-physiologischer Akt. Es ist wichtig, die physischen Bewegungen mit den Bewegungen der Gefühle und der Gedanken zu koordinieren und zu harmonisieren. Mit diesen Bewegungen, erklärt Danov, kann man Gedanken und Gefühle korrigieren. Eines der Ziele der Paneurhythmie ist es, die schlafenden geistigen Kräfte und Veranlagungen im menschlichen Wesen zu erwecken. Die regelmäßige und richtige Ausführung der Übungen trägt zu einem geistigen Aufschwung, zur Kultivierung von erhabenen Gedanken und Gefühlen und zur Veredelung des Charakters bei. Die Beherrschung der Koordination bei den Übungen verbessert die Konzentrationsfähigkeit und sichert kontinuierliche Aufmerksamkeit. Unter der Wirkung der Musik und des Textes der einzelnen Übungen findet eine Bereicherung der kognitiven Prozesse, des bildhaften und positiven Denkens und des emotionalen Erlebens statt. Alle Wahrnehmungen und Vorstellungen werden komplexer. Der Denkprozess vervollkommnet sich. Die Ausführung der Paneurhythmie in Gruppen erzieht eine Reihe von Eigenschaften der Persönlichkeit - die Fähigkeit, Anschluss an einen gemeinsamen Rhythmus zu finden, Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Man entwickelt ein Streben nach Wohlwollen und Kontakten sowie ein positives Verhältnis zu den Nächsten und zum Leben und kommt letztendlich zu einer gewissen Mildheit. Das Gefühl einer gemeinsamen Harmonie hat einen positiven psychisch-physiologischen Effekt auf die Teilnehmer, und die schöpferischen Veranlagungen werden entdeckt. Die Paneurhythmie entwickelt die Fähigkeit zum Umgang, zur Partnerschaft und zur Teamarbeit. Mit ihrer Hilfe wird die soziale Denkweise im Menschen entwickelt, weil sie von vielen Menschen zusammen ausgeführt wird, die in gemeinsamen Ideen und in der Einheit der Gedanken und der Bewegungen vereint sind. Dieses Gefühl der Einheit, das unter allen Teilnehmern bei der Ausführung der Paneurhythmie herrscht, erzieht und erweckt in ihnen das kollektive Bewusstsein. Auf diese Weise entsteht ein positives Verhältnis zum Leben, zu den Menschen und zur Natur. Außerdem entwickelt die Paneurhythmie das Gefühl für Ästhetik und Rhythmus. Verbindung mit der Natur Die Ausführung der Paneurhythmie in der Natur entwickelt die positive Einstellung zur Natur, die Wertschätzung der Natur, das positive Verhältnis zu allem Lebenden und zum Erleben der schönen Naturerscheinungen, zum Verstehen der weltumfassenden Gesetze und der Gesetze im Allgemeinen und im Einzelnen. Dies trägt auch zur ökologischen Erziehung der Teilnehmer bei. »Ihr musst wissen, dass ihr bei jeder Bewegung Kontakt zu den Strömungen in der Natur aufnehmt. Wenn ihr eure Hand ausstreckt und euer Verstand sich konzentriert, steht ihr bereits in Kontakt mit diesen Strömungen. Ihr könnt dann in dem gegebenen Fall Verbindung entweder zur Elektrizität der Erde oder zur Elektrizität der Sonne aufnehmen. Bei jedem Ausstrecken der Hand könnt ihr den Kontakt zum Magnetismus der Erde oder der Sonne spüren. Der Magnetismus ist generell mit dem Prana verbunden, d. h. mit der Lebensenergie der Natur. Beim Aus strecken der Hände und der Beine und bei konzentriertem Verstand nutzt man die Lebensenergien der Natur, man wird gesund und stark. Bei einer lockeren Haltung der Hände können diese Naturkräfte nicht genutzt werden.« Die paneurhythmischen Bewegungen finden Anklang in der Natur, und diese gibt eine Antwort darauf. Diese Antwort ist der Aufschwung, das Licht im Verstand, im Herzen und im Willen, das den Menschen erleuchtet, die Freude, die ihn erfüllt und der Idealismus, der ihn durchströmt. Diesen Zustand fühlt man besonders unmittelbar nach der Ausführung der Paneurhythmie. Sonstige Wirkungen »Wenn ihr sie [die Paneurhythmie] ausfuhrt, strömt eine schöne Welle in die Welt, und die Menschen werden besser leben. Mit diesen Übungen sendet ihr neue Ideen in die Welt«. Durch die Ausführung dieser Bewegungen entsteht eine starke Macht, die nicht nur die Teilnehmer beeinflusst, sondern die ganze Welt. Der Kreis der Paneurhythmie wird zum Zentrum der Aufnahme und Abgabe von positiven Energien und Ideen. Bei diesen Übungen werden die Energien, die die Erde erreichen, von den Teilnehmern aufgenommen und dann in den Raum gesendet, wobei viele Wesen erhöht werden. Die Wirkung ist umso effektiver, je mehr Menschen an der Paneurhythmie teilnehmen. Darüber hinaus hat die Paneurhythmie noch folgende Auswirkungen: 1) Sie schafft für die Teilnehmer einen Kontakt zu Wesen aus der geistigen Welt, die eine höhere Intelligenz besitzen und auf einer weiter fortgeschrittenen Evolutionsstufe stehen. Peter Danov sagt: »Alle hellen Wesen werden durch diese Übungen angezogen. Wir schaffen durch diese Übungen die Grundlage, und sie steigen herab und kommen in uns hinein. Wenn wir diese Sonnenübungen ausführen, werden die Widersprüche beseitigt, denn die Übungen neutralisieren das Böse. Die großen fortgeschrittenen Wesen führen sie auch aus«. 2) Die Paneurhythmie erweckt Kräfte, Veranlagungen, Eigenschaften und Begabungen, die in der menschlichen Persönlichkeit vorhanden sind. In der menschlichen Natur verbergen sich Kräfte und Fähigkeiten, die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Die Paneurhythmie erweckt die göttliche Natur im Menschen. 3) Die Ideen, die Musik und die Bewegungen der Paneurhythmie durchdringen den ganzen menschlichen Organismus. Auf diese Weise wird der Mensch aufnahmefähig für belebende Kräfte und Energien, die den ganzen Kosmos durchdringen. Die Paneurhythmie trägt zur Resonanz mit ihnen bei.
  10. 2.8.10 In der Paneurhythmie enthaltene Grundideen der Lehre der Weißen Bruderschaft »Die Übungen der Paneurhythmie, die jetzt gegeben werden, hängen mit der heutigen Epoche der Menschheit zusammen [...] Nirgendwo sonst auf der Erde machen sie diese Übungen. Nirgendwo sonst gibt es diese Bedingungen.« »Die Paneurhythmie stammt aus anderen Welten, und eure Augen müssen sich öffnen, damit ihr seht, wieviel Wesen an diesen Übungen teilnehmen und hier anwesend sind.« Danov sagt, dass die moderne Wissenschaft nichts von Paneurhythmie weiß. Sie weiß z. B. nicht, bei welcher Musik der Körper welche Bewegungen ausfuhren soll. Die Welt steht gegenwärtig vor dem Anbrechen der Sechsten Kultur, deshalb wird die Grundlage für die Paneurhythmie gelegt, die der heutigen >Evolutionsstufe< in der Entwicklung der Menschheit entspricht. Die Geschichte ist eine Äußerung des menschlichen Geistes. Die Äußerungen der menschlichen Kulturen ändern sich je nach Epochen und Phasen, in denen sich die Menschheit befindet. Dies gilt auch für die Paneurhythmie. Deshalb sind die rhythmischen Übungen der Schulen im Altertum nicht mehr tauglich für die Erhöhung der heutigen Menschheit. Sie sind >involutionär< gewesen, d. h. sie entsprechen der Entwicklung der Menschheit während der >Involutionsepoche<. Die heutige Paneurhythmie hingegen ist >evolutionär<. Sie hat einen ganz anderen Charakter und eine andere Wirkung. Sie steht in Verbindung mit »den neuen Kräften, die im Menschen erwachen«. Es kommt eine neue Epoche, die den kosmischen Frühling< darstellt. Die Erde und das ganze Sonnensystem treten jetzt in eine neue kosmische Phase ein, die günstige Bedingungen für das Erwachen des Schönen in der menschlichen Natur schafft. Der Raum ist lebendig, er ist von verschiedenen Kräften durchdrungen. Die Menschheit steht heute vor der Entstehung der sog. Sechsten Kultur. Die Paneurhythmie ist ein Ausdruck dieser anbrechenden Neuen Kultur. Die Ideen der Sechsten Kultur sind in der Musik und in den Bewegungen der Paneurhythmie enthalten. Deshalb erwachen bei der Ausführung der Paneurhythmie im Menschen die Eigenschaften, die der Neuen Kultur zugrunde liegen. Durch die Paneurhythmie errichtet man neue Werte in sich selbst und im Leben. Sie wird das Neue bringen, das in die Kultur eingebracht werden muss. Die gegenwärtige fünfte Kultur ist eine Kultur des objektiven Wissens und der äußeren Erforschung der Natur gewesen - eine Kultur des Verstands. Die anbrechende Sechste Rasse wird eine »Kultur der Liebe« sein. Die Kräfte und Ideen, die in der Paneurhythmie enthalten sind, werden sich in der Sechsten Kultur zu voller Realität entfalten. Diese Kräfte sind: 1) das Gute 2) die Gerechtigkeit 3) die Vernunft 4) die Harmonie 5) die Brüderlichkeit 6) die Freiheit 1) die kosmische Liebel Die Paneurhythmie bereitet den Weg dahin vor. Durch die Paneurhythmie werden diese Kräfte im Menschen erweckt und zur Wirkung gebracht. Peter Danov deutet an, dass die Paneurhythmie noch höhere Formen besitzt, die in höheren Entwicklungsstufen der Menschheit gegeben werden. Das menschliche Bewusstsein verwandelt sich im Laufe seiner Entwicklung in Liebe. Die kosmische Liebe umfasst alle oben erwähnten Kräfte und trägt sie in sich selbst. Sie wird heute im menschlichen Bewusstsein geboren und ist charakteristisch für das Neue Leben. Sie bedeutet das Hinausgehen aus dem Tod und das Hineingehen ins Leben, das Hinausgehen vom Leben in den Schatten und das Hineingehen ins Leben einer »großen Realität« - durch die kosmische Liebe gelangt man zu den Quellen des Lebens selbst. Sie versöhnt alle Widersprüche und besiegt alle Hindernisse. Sie ist Auferstehung. Nur derjenige, der Reinheit des Körpers, des Verstands und des Herzens besitzt, wird verstehen, was das menschliche Glück ist und was die kosmische Liebe ist. Wenn man in den Zustand der Reinheit kommt, durchströmen die kristallklaren belebenden Ströme der kosmischen Liebe das Herz. Die Paneurhythmie ist ein musikalischer und plastischer Ausdruck dieser aufgehenden Kräfte. Auf diese Weise hilft die Paneurhythmie mit, für deren Wachstum in den Seelen. Sie bereitet den Weg für das Neue Leben vor, das kommen wird - das Leben der Freiheit, der Gerechtigkeit, der Vernunft, des Guten, der Harmonie, der Brüderlichkeit und der kosmischen Liebe.
  11. 2.8.9 Struktur Die Paneurhythmie hat eine bewegliche, geometrische Struktur. Zwischen den paneurhythmischen Bewegungen, die bestimmte Figuren darstellen, und den Kräften, die hinter ihnen stehen, gibt es eine Entsprechung. Die physischen Bewegungen im Raum sind mit einer Entfaltung von geistigen Projektionen und Kräften verbunden. »Jede Bewegungslinie in der Paneurhythmie entspricht genau bestimmten Kräften im menschlichen Organismus und im menschlichen Bewusstsein und erweckt diese zur Aktivität. Auf diese Weise ist die Paneurhythmie ein Stimulator für die Erweckung der physischen und geistigen Kräfte im Menschen.« Die physischen Übungen sind auch mit den Energieströmen im Menschen und mit den Energien der Erde, der Sonne und der ganzen Natur verbunden. Die Paneurhythmie wird in drei Teile oder Zyklen eingeteilt: · I. »Paneurhythmie«. Dies ist im engeren Sinne auch die Bezeichnung des ersten Teils der Paneurhythmie. · II. »Sonnenstrahlen«. · III. »Pentagramm«. Diese drei Bestandteile oder kleinen Zyklen bilden den großen Zyklus, den ganzen Tanz, der »Paneurhythmie« genannt wird. Die Ausführung dieser Zyklen erfolgt unmittelbar nacheinander mit kleinen Pausen. Bei der Ausführung der Paneurhythmie ist eine Reihenfolge festgelegt, die mit der Übung »Erwachen« beginnt und mit der Bildung der Figur »Pentagramm« endet. I. Der erste Teil der Paneurhythmie »Paneurhythmie« (im engeren Sinne) ist ein System von 28 Übungen. Die ersten zehn Übungen sind: 1) »Erwachen«; 2) »Versöhnung«; 3) »Geben«; 4) »Aufsteigen«; 5) »Abheben, 6) »Öffnung«; 7) »Befreiung«; 8) »Klatschen«; 9) »Reinigung«; 10) »Fliegen«. Diese Übungen bilden zusammen einen kleinen Zyklus, der »Frühling« genannt wird. Sie werden nacheinander ohne Pause wie eine Einheit ausgeführt. Durch diese zehn Übungen legt man die ersten zwei Schritte in der geistigen Entwicklung zurück - Bekehrung zu Gott und Buße. Die nächsten zehn Übungen sind: 11) »Ewera«; 12) »Springen«; 13) »Weben«; 14) »Denke!«; 15) »Aum«; 16) »Die Sonne geht auf«; 17) »Quadrat«; 18) »Schönheit«; 19) »Beweglichkeit«; 20) »Besiegen«. Dieser kleine Zyklus trägt die Bezeichnung »Sommer«. Mit dieser zweiten Gruppe von Übungen werden die nächsten zwei Schritte der persönlichen Evolution zurückgelegt - Errettung und Wiedergeburt. Die dritte Gruppe besteht aus 8 Übungen: 21) »Die Freude der Erde«; 22) »Kennenlemen«; 23) »Ein schöner Tag«; 24) »Wir sind so zufrieden«; 25) »Schritt für Schritt«; 26) »In der Frühe«; 27) »Atmen«; 28) »Vorsehung«. In diesen Übungen werden die übrigen zwei kleinen Zyklen zusammengefasst -»Herbst« und Winter«. Diese acht Übungen symbolisieren die Wiedergeburt der menschlichen Seele und sind mit der fünften Stufe der geistigen Entwicklung verbunden, die von Peter Danov »Neugeburt«™ genannt wird. Von diesem Moment an ordnet der »Schüler« sein persönliches Leben völlig dem Dienst am Nächsten, der ganzen Menschheit und dem Ganzen unter. In jeder einzelnen Übung sind bestimmte Ideen enthalten. Sie stellen Prozesse dar, die im Menschen und in der Natur verlaufen, wie z. B.: das Hinauf- und Hinabsteigen in der Natur; das Geben und Nehmen; das schöpferische männliche und das aufbauende weibliche Prinzip; das Erwachen der Sehnsucht nach dem Erhabenen in der Seele; die mächtige Kraft, die den Menschen auf dem Lebensweg nach vom fährt; die Liquidation des Alten; der Beginn des Seelenaufstiegs; der Sieg über die Hindernisse; das Eintreten in das Leben der Freiheit; das Säen und Wahmehmen des Gesäten; das Gedeihen des Gesäten; das Streben nach Erhöhung; das Abbilden des organischen und des aufbauenden Prozesses in der Natur; die elektrischen und die magnetischen Strömungen, die zwischen beiden Polen zirkulieren; der Eintritt in die geistige Welt des erhabenen Gedanken und das Wahmehmen des von der geistigen Welt Gesendeten; das Entstehen des Neuen; das Strömen der lebendigen Energien im Menschen; die Verbindung mit den vier Weltrichtungen; die Entwicklung des Bewusstseins; das Erkennen des Bewusstseins und des Göttlichen in den anderen; die Partnerschaft im Paar - der Mann und die Frau, die sich zusammen bewegen und, wenn sie einander gegenüber stehen, die zwei Pole symbolisieren, die den Menschen bilden, und zusammen zum Zentrum, zur Liebe, gehen -; die Auflösung der Widersprüche im Leben; die Bewegungen für die Stärkung des Nervensystems und für die Magnetisierung und Lenkung der Nervenenergie in die richtige Richtung; die Verstärkung des Willens und der Willenshandlungen; die Wertschätzung der Güter in der Natur; die Harmonisierung der Kräfte im menschlichen Organismus; die Öffnung der physischen Welt; die Öffnung der geistigen Welt; die Entgegennahme der göttlichen Segnungen; der Kontakt mit den Energien der höheren Welten und ihre Übertragung in die physische Welt; die Teilung und die Polarisierung der Energien bei ihrem Eintritt in die physische Welt; die Kontaktaufnahme mit der idealen Welt. II. Der zweite Teil der Paneurythmie heißt »Sonnenstrahlen«. Die Übungen in diesem Teil sind Vorboten des Anbruchs des »kosmischen Frühlings«. In ihnen ist die Idee der Geburt einer neuen schönen Welt auf der Erde enthalten. Der Prozess, der heute in der kollektiven Seele der Menschheit abläuft, ist ein Prozess des Erwachens, der Erleuchtung und der Befreiung, der seinen äußeren Ausdruck und seine Resonanz in diesen Übungen findet. Der Zyklus »Sonnenstrahlen« wird nach den ersten 28 Übungen der Paneurhythmie ausgefuhrt. Seine Figuralkonstruktion wird von 12 Strahlen (jeder aus 6 Paaren bestehend) und einem äußeren Kreis gebildet. Die Teilnehmer auf den Strahlen wenden das Gesicht zum Zentrum und die im äußeren Kreis wenden die linke Schulter zum Zentrum. Der Lehre zufolge sind diese Übungen der Natur selbst entnommen. Sie enthalten in sich in reinster Form den Rhythmus der Sonne. Dieser spiegelt sich in ihrer Musik und ihren Bewegungen wider. Danov sagt, dass diese Bewegungen aus dem Heiligtum der Eingeweihten, aus den höheren Gebieten der Natur, stammen. Bei der Ausführung dieser Bewegungen soll das Bewusstsein in der erhabenen Welt der Liebe verweilen. Die zwölf Strahlen, die die Teilnehmer in der Übung »Sonnenstrahlen« bilden, stellen die zwölf Tore dar, die geöffnet sind und durch die das Leben kommt. Sie entsprechen den zwölf Stemzeichen oder den zwölf Toren, von denen in der Offenbarung des Johannes gesprochen wird (Offb 21, 21). Die zwei Kreise in der Figur stellen die zwei Strömungen in der Natur dar: die eine ist die Strömung der Energien, die aus der göttlichen Quelle des Lebens herausquillt, und die andere ist die Strömung, die die Energien zum Zentrum zurückbringt. Der äußere Kreis stellt das Rad des Lebens dar. In der Bewegung der zwölf Strahlen zum Zentrum und zurück kommt der allgemeine kosmische Prozess zum Ausdruck, der sich im Kleinen, aber auch im Großen, im Einzelnen und im Kollektiven, in Teilen und im Ganzen vollzieht. Er findet in jedem Organismus, in der kollektiven Menschheit, im Sonnensystem und in der ganzen Natur statt. Dieser Prozess hält das Rad des Lebens am Laufen, es ist der »Rhythmus des Lebens«. Die nächsten Figuren der »Sonnenstrahlen« stellen folgende Ideen dar: der historische Weg der Menschheit zur Erleuchtung; das Verlassen des geschlossenen Kreises der dichten Materie über das Erwachen der Seele zur Befreiung; das Eintreten in die neue Welt; die Rückkehr in das Paradies, die dem Verweilen in der Liebe entspricht; das Erblühen der Seele und das Empfangen der Kräfte, die für ihre Erhöhung notwendig sind - und am Ende das Heraustreten aus dem Leben der Schatten und das Eintreten in das Leben der hohen Realität. In der zweidimensionalen Form des paneurhythmischen Kreises spiegelt sich die Spirale der Entwicklung wider - der ewige Prozess der Wiederschöpfung im Kosmos. Die Übung »Sonnenstrahlen« basiert auch auf der Bewegung der Himmelskörper, der Planeten. Der Mond dreht sich um die Erde, die Erde dreht sich um die Sonne und die anderen Planeten drehen sich um die Sonne. Diese Bewegung der Himmelskörper mit ihren Umlaufbahnen wird von den Teilnehmern im Teil »Sonnenstrahlen« der Paneurhythmie analog wiedergegeben. III. »Pentagramm«. Das Pentagramm stellt den letzten der drei Zyklen dar. Es ist ein feierliches, erhebendes Finale, in dem sich der entstandene Aufschwung, die Freude und die Begeisterung spiegeln. Die Teilnehmer stellen sich zum Zentrum des Kreises gewendet in zwölf geradlinigen strahlenförmigen Reihen auf. Jede Reihe besteht aus fünf Paaren. Die optimale Zahl der Teilnehmer ist 120, damit 12 Reihen mit 5 Paaren gebildet werden können. Das Pentagramm stellt die Entwicklung des >kosmischen Menschern in seiner Unendlichkeit dar. Das mittlere Paar in jeder der Reihen symbolisiert den Kopf und die anderen vier Paare die Hände und die Beine des kosmischen Menschen. Dieser Zyklus wiederholt sich fünf Mal, wobei jedes Paar einmal zum Kopf, dann zum linken und rechten Bein und zuletzt zur einen und zur anderen Hand wird. Dies bedeutet, dass jede menschliche Seele die fünf Grundprinzipien kennen lernen und entwickeln muss, die den kosmischen Menschen charakterisieren: Liebe, Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Tugend. Sie sind grundlegend, auf dem Weg der Vervollkommnung der Seele. Die fünf Paare entsprechen in diesem Fall den fünf Tugenden. Die Bewegung und der Platzwechsel der fünf Paare bedeuten, dass sich diese Tugenden in jedem Menschen in Bewegung setzen müssen. Danov erklärt, dass bis jetzt von den Tugenden nur gesprochen wurde, dass sie jetzt aber anzuwenden sind. Die psychische Wirkung des »Pentagramms« besteht darin, dass die Tugenden im Menschen belebt werden und in ihm zu arbeiten beginnen. Außerdem verwandeln sich die Teilnehmer bei der Ausführung der Paneurhythmie in ein Zentrum, das neue Ideen und Kräfte sowie Wellen der Erneuerung und des Aufschwungs schafft und in die Welt sendet.
  12. 2.8.8 Grundlegende Prinzipien Die Paneurhythmie geht von folgenden Grundprinzipien aus: · 1) von der Wechselwirkung zwischen dem menschlichen Wesen und der >lebendigen vernünftigen Natur<. · 2) von der wechselseitigen Abhängigkeit zwischen physiologischen und psychischen Prozessen im Menschen. · 3) von der Entsprechung zwischen Idee, Gedanke und Bewegung, die jeder Übung einen bestimmten und eindeutigen Sinn verleiht. · 4) vom Streben des vernünftigen Menschen nach Vollendung, das durch den fließenden, kontinuierlichen Prozess der Ausführung der paneurhythmischen Bewegungen unterstützt wird. · 5) von der Vorstellung von Gott - der »Großen Urquelle« des kosmischen Lebens, von höherer Vernunft und von der ewigen Liebe, die das Bewusstsein der Teilnehmer bei der Paneurhythmie erfüllt. · 6) von den drei Eckpfeilern: Natur, belebende Sonnenstrahlen und Erwachen der Seele. Darüber hinaus liegen der Paneurhythmie die folgenden sieben Prinzipien zugrunde: · a) Prinzip der Vernunft. Es lautet: alles ist Verstand und Vernunft. Alles in der Welt ist vernünftig. Das Göttliche im Menschen wie auch im ganzen Kosmos äußert sich durch den Verstand und die Vernunft. Deshalb führt Danov den Begriff die lebendige vernünftige Natur ein, die alles Existierende umfasst. · b) Prinzip der Entsprechung (der Analogie). Die hermetische Lehre formuliert dieses Prinzip wie folgt: »Das, was oben ist, ist auch unten« Zwischen allen existierenden Dingen, zwischen allen objektiven Realitäten des Daseins gibt es eine Entsprechung bzw. eine Analogie. So wie es eine Entsprechung zwischen chemischen Elementen und Farben gibt, so gibt es den Wechsel von Ebbe und Flut, den Wechsel der Jahreszeiten nicht nur in der äußeren Natur, sondern auch bei den inneren Zuständen und Prozessen im Menschen. Auch Erscheinungen wie Tod und Geburt haben eine Analogie in allen Dimensionen des Lebens. Bei der Paneurhythmie ist die Entsprechung zwischen Idee, Ton, Form, Bewegung, Farbe und Zahl von großer Bedeutung, weil die Tiefe ihrer Wirkung davon abhängt. · c) Prinzip der Schwingungen (der Vibrationen). Dieses Prinzip lautet: alles bewegt sich, alles schwingt (vibriert); nichts ist im Stillstand. Es gibt eine unzählbare Menge von Arten und Stufen der Vibrationen je nach ihrer Frequenz - von den Vibrationen der Materie bis zu denen des Verstands, des Geistes. Die Geschwindigkeit der Vibrationen erhöht sich von der Materie zum Geist hin, von der materiellen Welt zu den anderen höheren feineren Sphären des Daseins. Bei der Paneurhythmie äußert sich dieses Prinzip in Verbindung mit der Musik. Die musikalische Vibration bedingt die Tonart der paneurhythmischen Übung und die Tonart ihrerseits bestimmt die Farbe. Jede paneurhythmische Übung strahlt Licht in einer anderen Farbe aus. · d) Prinzip der Polarität (der Dualität). Es lautet: alles in der Natur ist zweifach und polarisiert (das hermetische Prinzip). Die Dualität ist ein grundlegendes Gesetz des Universums wie z. B. das männliche und das weibliche Prinzip oder Plus- und Minuspol in der Elektrizität. In der Paneurhythmie äußert sich dieses Prinzip besonders in der Wiederholung der musikalischen Folgen, in der Aufeinanderfolge des rechten und des linken Fußes, der rechten und der linken Hand, in der harmonischen Balance zwischen männlichen und weiblichen Polen bei jeder Übung. Man beginnt immer mit dem rechten Fuß nach vom, weil er die schöpferischen Kräfte darstellt. Bei einem Schritt mit dem linken Fuß findet ein Wechsel der Strömungen statt. · e) Prinzip des Rhythmus. Dieses Prinzip besagt, dass alles in der Natur rhythmisch und periodisch ist. Alle Erscheinungen im Weltall und alle Abläufe sind einem bestimmten Rhythmus, einer Periodizität oder Zyklizität untergeordnet. Beispiele dafür sind: der Tag und die Nacht, die Mondphasen, die Jahreszeiten, Ebbe und Flut. Der Rhythmus ist äußerer Ausdruck des weltumfassenden Gesetzes des Gleichgewichts und der Harmonie. · f) Prinzip der Ursache und der Folge. Alles in der Welt hat eine eigene vernünftige Ursache. Alle Vorgänge und Erscheinungen gehen auf eine Ursache zurück - auf materieller, aber auch auf übermaterieller und geistiger Ebene die zu bestimmten Folgen führt. Die Ursache ist immer vernünftig. Wenn etwas unvernünftig erscheint, so deshalb, weil seine tieferen Ursachen nicht erkannt werden. Nichts entgeht dem Gesetz der Kausalität. Die Wirkung dieses Prinzips im Rahmen der Paneurhythmie zeigt sich in der inneren Einheit all ihrer Übungen. Die Bedingtheit zwischen ihnen - ideologisch, logisch und geistig-mystisch - trägt einen kausal-konsekutiven Charakter. Die Entfaltung der paneurhythmischen Übungen in ihrer Gesamtheit spiegelt die Etappen in der Evolutionsentwicklung der menschlichen Seele wider. · g) Prinzip der Einheit und der Gleichartigkeit (oder Verwandschaft). Alle Dinge in der Natur sind miteinander verwandt, weil ihnen die Einheit zugrunde liegt. Alle gehen aus einer Urquelle hervor. Sie stehen sowohl mit der Urquelle (Gott) als auch untereinander in Verbindung. Darin äußert sich die Einheit des Lebens. Dieses Prinzip enthält in sich selbst alle anderen Prinzipien.
  13. 2.8.7 Voraussetzungen für die Ausführung Die Paneurhythmie wird innerhalb eines auf dem Boden mit Steinen abgegrenzten Kreises ausgeführt. Die Teilnehmer stellen sich dabei in zwei oder mehreren Kreisen auf. Sie tragen weiße Kleidung und fuhren die Übungen unter der Begleitung von Musik und Text aus, wobei sie Paare aus beiden Geschlechtern bilden. Die Bewegung des Kreises verläuft gegen den Uhrzeigersinn. Im Zentrum des Kreises befinden sich die Musiker. Während der Ausführung darf der gebildete »lebendige energetische Kreis« der Paneurhythmie nicht durchquert werden. Wenn jemand von einer Seite des Kreises zur anderen gehen will, muss er außen um den Kreis herumgehen. Zwischen den Teilnehmern dürfen keine sogenannten »Tore« entstehen. Tore sind ungleichmäßig große Strecken, die sich zwischen den Paaren (von einem Paar zum anderen) wegen der Unaufmerksamkeit der Teilnehmer bilden. Gegen die Form eines richtigen Kreises darf ebenfalls nicht verstoßen werden. Diese Regel steht, wie die anderen Vorschriften für die Ausführung der Paneurhythmie, eng in Verbindung mit okkulten Gesetzen und Kräften. Die Paneurhythmie dauert normalerweise ungefähr eine Stunde, unbegrenzt viele Menschen können daran teilnehmen. Sie ist für alle Altersgruppen möglich. In allen Handbüchern zur Paneurhythmie wird betont, dass die präzise und bewusste Ausführung der Übungen nach den authentischen Anleitungen von Peter Danov sowie die Erkenntnis des Sinnes der Übungen von größter Bedeutung sind. Damit die Energieströme frei durch den menschlichen Körper strömen können, sind bei der Ausführung der Paneurhythmie die folgenden zwei Bedingungen zu erfüllen: 1) Volle Konzentration des Bewusstseins. Die von der Paneurhythmie hervorgerufene Wirkung ist umso stärker, je größer die Konzentration bei der Ausführung ist. Die Konzentration des Bewusstseins ist erforderlich, damit der Kontakt zwischen der physischen und der geistigen Welt und den Kräften der lebendigen Natur möglichst effektiv realisiert wird. Sie ist auch notwendig für optimalen Fluss, Verarbeitung und Verteilung der Energien im menschlichen Körper. Nur dann wirkt der lebendige Kreis der Paneurhythmie als Empfänger und Sender kosmischer Kräfte. »Wenn ihr die Übungen macht, sollen eure Gedanken konzentriert sein. Die Bewegung ist Leben. Ohne Bewegung kann sich das Leben nicht äußern. Die Bewegungen sollen von der Vernunft gesteuert sein [...]. Denn durch sie werdet ihr in Harmonie mit allen vernünftigen Wesen gelangen, die sich bewegen. In dieser Harmonie steckt die Kraft.« 2) Der Körper soll eine optimale Position einnehmen. Die Gliedmaßen sind bei den Bewegungen straff angespannt. »Wenn ihr die Paneurhythmie ausübt, dürfen die Bewegungen weder sehr schnell, noch sehr langsam sein [...]. Lasst eure Gedanken durch die Hände und durch die Beine strömen.« Zu diesen Bedingungen gehören auch die richtige Körperposition, das Tempo und die richtige Ausführung der Bewegungen. Jeder, der in den Kreis eintritt, soll wissen, dass seine Teilnahme an der Paneurhythmie Verantwortungsbewusstsein voraussetzt. Bevor man mit der Paneurhythmie beginnt, werden sechs vorbereitende physische Übungen ausgefuhrt, die mit der Verteilung der Energien im menschlichen Körper Zusammenhängen und von geistigen Sprachformeln begleitet sind. Außerdem erfolgt eine kurze Vorbereitung durch Konzentration, Ausrichtung des Bewusstseins und ein persönliches innerliches Gebet. Die Bewegungen der Paneurhythmie zeichnen sich durch Sanftheit und Gleichmäßigkeit aus. An ihnen nehmen alle Körperteile - Hände, Beine, Kopf -teil. Der ganze Körper führt Bewegungen aus und nimmt Posen ein, die den in den Übungen enthaltenen Wörtern entsprechen. Bei der Paneurhythmie werden alle Arten geometrischer Linien in Bewegung umgesetzt: gerade, gekrümmte, wellenförmige und gemischte Bewegungen. Es gibt starke, milde und >helle Bewegungen« Bei den starken Bewegungen dominieren die geraden Linien, bei den milden die gekrümmten und bei den hellen Bewegungen werden gerade und gekrümmte Linien kombiniert. Es gibt Bewegungen der Elektrizität und des Magnetismus; es gibt kalte und warme Bewegungen. Es gibt drei Stufen der Bewegungen: mechanische, organische und psychische. Mechani-sehe Bewegungen sind die, bei denen die Vernunft von außen wirkt und nicht von innen. Organische Bewegungen sind die, an denen das innere Leben teilnimmt, aber nicht als deutlicher, bewusster Gedanke. Und psychische Bewegungen sind diejenigen, die mit einem bestimmten Gedanken verbunden sind. Es gibt in der Paneurhythmie keine überflüssigen Bewegungen, d. h. es gibt keine Bewegungen ohne Sinn oder Bedeutung und ohne eine bestimmte positive Wirkung. Die Bewegungen sind die effektivsten und zweckmäßigsten, durch die ein maximales Resultat erreicht werden kann. Jede Bewegung in der Paneurhythmie entspricht bestimmten Kräften im menschlichen Organismus und im menschlichen Bewusstsein und erweckt diese zur Aktivität. Auf diese Weise erscheint die Paneurhythmie als Stimulator für das Hervorrufen physischer und geistiger Kräfte im Menschen. Wenn der Mensch in Harmonie mit dem Ganzen ist, dringen der Rhythmus und die Linien der kosmischen Paneurhythmie in ihn ein, sie durchdringen ihn und äußern sich durch ihn. Die Paneurhythmie enthält folgendes Gesetz: man kann die paneurhythmischen Bewegungen schön, leicht und fließend machen, wenn man im Moment gut denkt, fühlt und handelt. Die Paneurhythmie stärkt den Menschen, sie organisiert und harmonisiert seine inneren Kräfte, koordiniert sie und richtet sie auf ein vernünftiges Leben aus. Der Mensch fungiert als Zentrum und Transformator der irdischen Energien und der Sonnenenergien. Für diese Transformation benötigt man aber Übungen, die auf einer tiefen Erkenntnis hinsichtlich Mensch und Kosmos und dem Verhältnis zwischen ihnen basieren. Jeder, der in diesen Kreis hineinkommt, setzt seinen Körper in diesem Rhythmus in Bewegung. Je nach Graden und Winkeln entsteht eine kreisförmige Bewegung der elektromagnetischen Energien. Manche Übungen stellen das männliche schöpferische Prinzip des Gebens dar, andere das weibliche Prinzip des Aufnehmens. Wenn die Hände zur Seite ausgestreckt werden, senden und empfangen sie Energien. Die Finger sind Sender, über die Energien weitergegeben werden, und die Zwischenräume zwischen den Fingern sind Antennen für den Empfang. Wenn die Handflächen nach oben gewendet sind, empfangen sie, wenn sie nach unten gerichtet sind, geben sie. Die fließenden, weichen und kurvenförmigen Linien der Hände nach vom und zur Seite sind magnetisch.
  14. 2.8.6 Musik Peter Danov behauptet, dass es in den mystischen Schulen des Altertums bereits ähnliche rhythmische Übungen gegeben hat. Dabei wurden von Bewegungen begleitete Lieder gesungen. Diese Übungen wurden als Erziehungsmethode in den Schulen verwendet. Bereits damals war den Menschen bekannt, welch große Kraft und Auswirkungen die Kombination von Sprache, Musik und Bewegung verursacht. Peter Danov behauptet weiterhin, dass die Übungen im Altertum nur von Eingeweihten ausgeführt wurden und dass er sie heute der ganzen Menschheit bringt. Das Prinzip, auf dem die Wirkung der paneurhythmischen Bewegungen basiert, wird von Danov wie folgt erklärt: »Jedes Wort, musikalisch ausgesprochen und von harmonischen Bewegungen begleitet, ist imstande, der menschlichen Seele einen Impuls zu geben.« Die Musik der Paneurhythmie ist ein Originalwerk von Peter Danov. Diese Musik kann mit verschiedenen Instrumenten ausgefuhrt werden. Vorrang hat dabei aber die Geige als das der menschlichen Stimme ähnlichste Instrument. Die Musikanten, die die Musik der Paneurhythmie spielen, stehen während der Ausführung immer im Zentrum des Kreises. Danov sagt über die Übung »Sonnenstrahlen«, dass sie aus Sonnenmusik, Sonnensprache und Sonnenbewegung besteht. Diese Musik nähert sich am meisten dem echten lebendigen Rhythmus der Sonne. »Die Musik der Paneurhythmie und der >Sonnenstrahlen< wird die Seelen erwecken«, sagt er. Wenn Menschen diese Übungen machen, vermitteln sie den anderen Menschen Liebe und Licht. Die Melodie des zweiten Teils der Paneurhythmie »Sonnenstrahlen« ist im 7/16 Takt abgefasst, der charakteristisch für den bulgarischen Volkstanz »Ratscheniza« ist - ein Tanz mit einem einzigartigen, nirgendwo sonst auf der Welt anzutreffenden Rhythmus. Der Tanz »Ratscheniza« ist nach Peter Danov ursprünglich ein religiöser Tanz gewesen, dessen ursprüngliche Idee im Laufe der Zeit aber verloren gegangen ist. Danov behauptet, dass er jetzt die Form dieser Bewegungen in ihrer reinsten Art vermittelt. Kurz vor dem Ende dieses Zyklus kommt ein erhabener feierlicher und sehr melodischer Gesang, der einer Hymne ähnelt und »Bulgarische Idylle« genannt wird. Dazu sagt er: »Um diese Motive in den >Sonnenstrahlen<, die sogenannten offenen Motive in der bulgarischen Musik, schaffen zu können, habe ich ganze dreißig Jahre an der Erhöhung des bulgarischen Bewusstseins und an seiner Anpassung an dieses Motiv gearbeitet«.
  15. 2.8.5 Kleidung Charakteristisch für die Paneurhythmie ist, dass sie in weißer Kleidung ausgeführt wird. Die weiße Farbe symbolisiert die geistige Reinheit und Erhabenheit. Außerdem ist die Paneurhythmie ein Abbild des himmlischen Tanzes, »der himmlischen Paneurhythmie«, der nach den Beschreibungen der Weißen Bruderschaft von Wesen getanzt wird, die weißes Licht ausstrahlen. Die weiße Farbe enthält der Lehre zufolge alle anderen Farben in sich. In einem Vortrag redet Danov über den symbolischen Gehalt der weißen Farbe. Er sagt, dass sich die Seele, wenn sie durch das heilige Feuer der Liebe Gottes entzündet ist, in weiße Farbe kleidet und zu leuchten beginnt. Die Güter Gottes, erklärt Danov, konzentrieren sich in der weißen Farbe. Wenn diese Farbe zerlegt wird, findet man in ihr alle Güter, die in den sieben verschiedenen Farben zum Ausdruck kom-392 men. Danov empfiehlt, für die Ausübung der Paneurhythmie ein weißes Gewand mit langen und weiten Ärmeln zu verwenden. Man darf auch einen goldfarbenen Gürtel dazu tragen. Er erklärt, dass dieses Gewand der Kleidung der Menschheit in der Zukunft ähnelt. Einzig bei der Übung »Sonnenstrahlen« dürfen nach Danovs Aussagen auch rosafarbene und blaue Kleidung verwendet werden. Sowohl Männer als auch Frauen sollen heute bei der Paneurhythmie einfache, weiße, bequeme und undurchsichtige Kleider mit langen und weiten Ärmeln tragen. Die Männer tragen weiße, bequeme, weit geschnittene Hosen und weiße langärmlige bequem geschnittene Hemden. Die Frauen tragen weiße, weit geschnittene, langärmlige, bis unter die Knie reichende Kleider oder weit geschnittene, weiße Röcke mit lan-gärmligen, bequem geschnittenen weißen Blusen. Ein goldener Gürtel kann getragen werden, wenn die Anhänger dies wünschen.
  16. 2.8.4 Orte und Zeit der Ausführung Die Paneurhythmie wird früh am Morgen in der Natur ausgeführt, wenn die Energie, die mit dem Sonnenstrom zur Erde kommt, am stärksten ist. Peter Danov lehrt, dass die Erde zu dieser Zeit am intensivsten Energie von der Sonne aufnimmt. Deshalb befindet sich auch der menschliche Organismus als Teil der lebendigen Natur in einer Phase größter Aufnahmebereitschaft. Die Paneurhythmie wird nur vom 22. März (Tag der Frühlingstagundnachtgleiche) bis zum 22. September (Tag der Herbsttagundnachtgleiche) ausgeführt. Sie kann auch an den anderen Tagen des Jahres ausgeführt werden, aber der Effekt ist dann geringer. Die Zeit von März bis September wird von Danov deshalb festgelegt, weil die Erde seiner Lehre zufolge in dieser Zeit die größte Menge schöpferischer Energie aufnimmt. In dieser Zeit bringen die Sonnenstrahlen Danov zufolge auch am meisten Wohlbefinden. Eine andere Bedingung für die Ausführung der Paneurhythmie ist, dass die Übungen an möglichst hervorgehobenen Stellen in den Gebirgen stattfinden. Dort ist nicht nur die Verbindung mit der Natur und ihren Energien enger; auch die Verbindung zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt realisiert sich dort wirkungsvoller.
  17. 2.8.3 Entstehung Peter Danov arbeitet besonders in der Zeit von 1934 bis 1942 intensiv an der Entwicklung der Paneurhythmie. Diese ist also nicht in fertiger Form vorgelegt worden, sondern sie hat sich erst allmählich entwickelt. Bereits 1922 übergibt Danov der Bruderschaft erste Gesänge, die von bestimmten Bewegungen begleitet werden und später als Übungen in die Paneurhythmie einfließen. Dieser Prozess nimmt 1927 systematischen Charakter an und wird nach einer Unterbrechung Anfang der 30er Jahre fortgesetzt. Die erste Beschreibung der paneurhythmischen Bewegungen erscheint im Jahre 1933 von einem unbekannten Autor. In dieser Beschreibung wird deutlich, dass manche Bewegungen ursprünglich Varianten haben, die allmählich wegfallen, und dass neue Elemente eingeführt werden. Im Jahre 1935 werden die ersten Varianten der Texte der Paneurhythmie veröffentlicht. Nach Danovs Zustimmung folgt 1938 das Buch »Paneurhythmie. Vernünftige Wechselwirkung mit den Kräften der lebendigen Natur« (genannt »Die große Paneurhythmie«). Im Jahre 1941 wird das Buch: »Paneurhythmie. Gesänge der harmonischen Bewegungen. Musik und Bewegungen vom Meister« (genannt »Die kleine Paneurhythmie«) herausgegeben. Danov beginnt im Jahre 1938 mit dem letzten Teil der Paneurhythmie »die Sonnenstrahlen«, den er 1941 abschließt. Die erste Beschreibung dieses Teils wird 1942 als Buch mit dem Titel »Sonnenstrahlen - Musik, Bewegung und Sprache des Meisters« veröffentlicht. Seit 1979 erscheinen neue Ausgaben der Paneurhythmie, auch in anderen Sprachen. Sie enthalten ausführliche Erklärungen zu jeder einzelnen Übung: zur richtigen Ausführung der Übungen, zu Sinn, Idee, Bedeutung, Text und Musik. Außerdem enthalten sie fotografisches Material. Die Weiße Bruderschaft veröffentlicht immer noch Filme über die Paneurhythmie auf CDs und im Internet, die auch in Fremdsprachen erhältlich sind. Sie veranstaltet auch kontinuierlich Kurse im In- und Ausland. Im Jahre 2000 wird eine »Vereinigung für Paneurhythmie« zur Erforschung, Anwendung und Verbreitung der Paneurhythmie gegründet. Von diesem Zeitpunkt an gibt sie die Zeitschrift »Paneurhythmie« heraus, die bis 2002 erscheint. Die Vereinigung veröffentlicht auch andere Materialien zur Paneurhythmie wie Artikel, Vorträge, Hilfsmittel und Handbücher, die beim Erlernen helfen sollen. Sie veranstaltet Konferenzen zum Thema Paneurhythmie und nimmt an anderen wissenschaftlichen Konferenzen teil. Am 26. 3. 2005 geht aus der »Vereinigung für Paneurhythmie« das »Institut für Untersuchung und Anwendung der Paneurhythmie« hervor, dem Mitarbeiter in verschiedenen Städten im Land angehören. Die Mitarbeiter organisieren Ferienlager für Kinder und Schulen für das Erlernen der Paneurhythmie, arbeiten mit verschiedenen Organisationen zusammen, bereiten Projekte für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen durch die Paneurhythmie vor, veröffentlichen Artikel über die Paneurhythmie in verschiedenen nationalen Zeitungen und Zeitschriften und treten in Fernsehsendungen auf. Zur Zeit werden wissenschaftliche Untersuchungen über die Paneurhythmie und ihre Auswirkungen, außer in dem oben erwähnten »Institut für Untersuchung und Anwendung der Paneurhythmie«, auch von der Nationalen Sportakademie durchgeführt, bei der es eine Kommission für Paneurhythmie gibt. Es werden auch Kurse in Paneurhythmie für Studenten angeboten.
  18. 2.8.2 Sprachliche Herkunft des Begriffs Paneurhythmie Das Wort Paneurhythmie besteht aus drei Teilen. Der erste Teil »pan« kommt aus dem Griechischen (πάν) und bedeutet »alles, ganzes, gesamtes, umfassendes, (kosmisches)«, der zweite Teil »eu« stammt ebenfalls aus dem Griechischen (εν) und bedeutet »wahr, gut, schön, (hoch)«. »Eu« bedeutet auch das Wesen, aus dem alles hervorgeht. Der dritte Teil - »Rhythmus« (ῥυθμός) - bedeutet eine gleichmäßig gegliederte Bewegung, Harmonie in der Bewegung oder in jedem anderen äußeren Ausdruck in der Natur. Rhythmus bedeutet auch »ein universelles Prinzip der Periodizität«. Das Wort »pan« bedeutet nach der Auslegung der Gemeinschaft, dass über einen Rhythmus gesprochen wird, der in der ganzen Natur herrscht und die Grundlage des ganzen Daseins bildet. Sprachlich gesehen bedeutet »Paneuhythmie« nach der Definition der Anhänger der Weißen Bruderschaft »kosmischer hoher Rhythmus«. Es gibt noch andere Definitionen wie z. B. »allgemeiner kosmischer Rhythmus« oder »höherer (allgemeiner), alles hevorrufender kosmischer Rhythmus«.
  19. 2.8.1 Definition Von Peter Danov gibt es keine eindeutige »Definition« der Paneurhythmie. Er hat sich aber mehrfach dazu geäußert. Einige seiner Erklärungen lauten: »Die weltumfassende harmonische Bewegung des ganzen Daseins ist Paneurhythmie. Wenn man diese Bewegungen macht, befindet man sich in Harmonie mit dem ganzen Dasein.« »Die Bewegungen der Paneurhythmie sind der Natur selbst entnommen. Und nur die der Natur entnommenen Bewegungen sind mächtig, wirksam und erneuernd. Die Gesetze der paneurhythmischen Bewegungen sind im ganzen Dasein festgehalten. Diese Bewegungen beruhen auf der tiefen Erkenntnis der Kräfte, die im menschlichen Organismus und im ganzen Dasein wirken.« Alle Bewegungen in der lebendigen Natur sind vernünftig, deshalb sind die paneurhythmischen Bewegungen der Natur selbst entnommen. Deshalb kommen die Menschen während der Ausübung der Paneurhythmie in Harmonie mit dem kosmischen Rhythmus. Die Kombination der paneurhythmischen Bewegungen mit Musik, Worten und Ideen ist dieser Lehre zufolge nicht willkürlich, sondern sie basiert auf dem Prinzip der Entsprechung. Die Bewegungen stehen in einem gesetzmäßigen Zusammenhang mit den Ideen und der Musik. Nur aufgrund dieses Gesetzes haben die Bewegungen jene wiederbelebende Wirkung auf den Menschen. Die Paneurhythmie existiert in der ganzen Natur. Die Schwingungen des Lichtes sind ebenfalls Paneurhythmie. Auch im Licht gibt es Bewegung, Rhythmus und Musik. Die farbigen Strahlen des Sonnenlichtes zeichnen sich alle durch eine eigene Bewegung und eigene Musik aus. Diese erzeugen zusammen eine Harmonie, die das Universum durchdringt. Peter Danov sagt weiterhin über die Paneurhythmie: »Es gibt Harmonie und Rhythmus im ganzen Dasein. Der ganze Kosmos ist von Musik und Bewegung durchdrungen, die sich zu einem Ganzen vereinigen. Genau das ist nämlich die Paneurhythmie. Bei der Bewegung der Himmelskörper geht von ihnen die sogenannte Harmonie der Sphären aus - eine Musik, die den kosmischen Raum erfüllt.« »Die Paneurhythmie stellt einen vernünftigen Austausch mit den Kräften der lebendigen Natur dar.« »Das Rad der Paneurhythmie ist ein kleines Abbild des riesigen Weltrads, durch das die Kräfte des makrokosmischen Lebens fließen. Es enthält die Idee des göttlichen Erwachens des Lebens, der vier Jahreszeiten, der Freude des Gebens und all jener Zustände, durch die der Mensch in seinem Leben geht.« »Die Paneurhythmie ist die äußere Seite und der physische Ausdruck von etwas Großem, in ihr findet eine große Realität ihren Ausdruck. Durch die Paneurhythmie kommt man mit dieser Realität in Berührung.« »Die Paneurhythmie ist eine Wissenschaft, um die physischen und geistigen Funktionen des Menschen zu regulieren. Sie ist eine Kombination von menschlichen Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Die harmonischen Bewegungen der Paneurhythmie sind eine Methode, mit der die vernünftigen Wesen sich selbst erziehen können. Diese Bewegungen sind mit den menschlichen Gedanken und Gefühlen verbunden, andernfalls werden sie mechanisch ausgeführt und haben nicht jenen anregenden und erneuernden Einfluss auf den Verstand und die Seele. Alle fortgeschrittenen Völker und Rassen — die anbrechende Sechste Rasse - werden Vertreter der Paneurhythmie sein, bei der gefordert wird, gleichzeitig zu denken, zu fühlen und sich harmonisch zu bewegen. Die Paneurhythmie soll bei der Erziehung des Individuums, der Gesellschaft und der Menschheit Anwendung finden.« »Die Paneurhythmie bringt Leben, Kraft, Freude und Schönheit in die menschliche Seele.« Die Bewegungen der Paneurhythmie spiegeln außerdem die im Menschen sich positiv entwickelnden Zustände wider. Sie sind ruhig, gleichmäßig und einfach, befreit von äußeren Affekten und ohne Ungestüm und Rausch. Sie werden früh am Morgen ausgefuhrt, wenn das Leben erwacht. Die Ausführung der Paneurhythmie ist ein Ausdrucksmittel des Geistigen; die Rhythmik des körperlichen Spielens führt zur Rhythmik des geistigen Lebens.
  20. 2.8 Paneurhythmie »Wir führen diese Übungen aus, wie sie in der anderen Welt ausgeführt werden. Sie sind nicht erfunden, sie sind von oben gekommen. Man kann auch andere Übungen machen, aber ihr werdet den Unterschied sehen. Denn in diesen Übungen sind die physische, die geistige und die göttliche Welt miteinander verbunden. Es existiert ein Übergang von einer Welt in die andere.« Nach der Lehre des Peter Danov ist die von ihm gegründete Paneurhythmie eine neue geistige Praxis, die in direkter Verbindung mit dem Anbrechen der Sechsten Kultur steht. Diese wird in der Paneurhythmie ihren Ausdruck finden. Deshalb wird heute der Grundstein für die Paneurhythmie gelegt, die auch eine dem Entwicklungsstand der heutigen Menschheit angemessene neue Methode der Bewusstseinserweckung ist. Die Paneurhythmie ist eine Kombination, die auf dem Prinzip der Entsprechung von harmonischen Bewegungen, göttlicher Musik, farbigen Strahlen des geistigen Lichts und sakralen Worten basiert. Sie spiegelt den geistig-kosmischen Tanz und den Rhythmus des Lebens auf allen Ebenen der Schöpfung wider. Sie ist ein irdischer Ausdruck der Harmonie und der Musik der himmlischen Sphären.
  21. 2.7.4 Das Pentagramm in der Paneurhythmie Das Pentagramm stellt den dritten und letzten Teil bei der Ausführung der Paneurhythmie dar. Die Teilnehmer bilden selbst die Figur eines großen Pentagramms, das sich während der Ausführung bewegt, ändert und dreht. Das Pentagramm wird als Kombination von Bewegungen, Melodie und Text dargestellt. Die Symbolik des Pentagramms in der Paneurhythmie entspricht der oben dargestellten: es veranschaulicht die Evolution des Menschen, den Weg der menschlichen Seele zu Gott und die fünf grundlegenden Tugenden, über die die Erhöhung der Seele stattfindet.
  22. 2.7.3 Das Pentagramm als Methode für geistige Arbeit Peter Danov verteilt das Pentagramm an seine Schüler für ihre eigenen Forschungen und geistige Arbeit. Er empfiehlt ihnen, sich das Bild zu merken und über die Symbole nachzudenken, weil der Weg eines Schülers der Weißen Bruderschaft ein schwieriger Weg ist, der nicht auf abstrakter Philosophie aufbaut, sondern als Christus weg ein »lebendiges Werk« darstellt. In der Formel, die zirkulär um das Pentagramm geschrieben ist, wird der Weg des Schülers zusammengefasst dargestellt. Danov erklärt, dass das Pentagramm keine gewöhnliche Figur ist, sondern dass es nach okkulten Gesetzten aufgebaut ist. Das Pentagramm hat von allen geometrischen Figuren die meisten sakralen Punkte. Im Pentagramm wirken okkulte Kräfte. Dort konzentrieren sich dynamische und konstruktive Kräfte. Es ist eine Quelle des Lichts, das eine günstige Wirkung auf den Schüler ausübt. Man soll deshalb bewusst und vernünftig mit ihm arbeiten. Es soll immer nur mit der Spitze nach oben ausgerichtet werden, weil es nur dann ein Christuszeichen darstellt. Wenn es umgekehrt, mit der Spitze nach unten, ausgerichtet wird, wirken seine Energien zerstörerisch. Das Pentagramm besitzt starke Vibrationen, und die Stelle, an der sich befindet, ist vor schlechten Einflüssen geschützt, und niedrige Wesen können sich ihr nicht nähern. Eine andere Eigenschaft des Pentagramms ist, dass es Heilkräfte besitzt. Wenn man sich vor das Original des Pentagramms stellt, das im Haus der Bruderschaft in Veliko Tamovo hängt, gibt es keine Krankheit, sagt Danov, die nicht vor diesem Bild geheilt werden kann. Es gibt einige genaue Vorschriften Danovs für die Anfertigung einer Zeichnung des Pentagramms. In der Anfangsperiode haben die Schüler immer ein kleines Pentagramm dabei. Aber nachdem Danov feststellt, dass nicht alle mit ihm arbeiten können, verbietet er die Verteilung. In der Folge gibt Danov konkrete Anweisungen, denen die Schüler beim Besitz und bei der Arbeit mit dem Pentagramm folgen sollen. Danov empfiehlt das Pentagramm als eine Methode für geistige Arbeit. Die Schüler sollen es sich z. B. als Bild im Kopf vorstellen, die Symbole längere Zeit betrachten und für eine Visualisierung noch gewisse Bewegungen (die erklärt und beschrieben sind) ausführen und bestimmte Formeln aussprechen. Dann werde das Pentagramm den Schüler vor äußeren Beeinflussungen schützen und eine Hilfe beim inneren Kampf mit bösen Mächten sein. Die Formel um das Pentagramm herum »In der Erfüllung des Willen Gottes liegt die Stärke der menschlichen Seele« soll bei Schwierigkeiten oder bei der Arbeit an den fünf Tugenden laut oder leise gesprochen oder gelesen werden. Die oben erwähnte Formel kann in fünf Varianten gelesen werden, wobei jedes Mal eine von den fünf Tugenden zusätzlich erwähnt wird, z. B.: »In der Erfüllung des Willen Gottes durch die Liebe liegt die Stärke der menschlichen Seele.« (wird drei Mal wiederholt), oder »In der Erfüllung des Willen Gottes durch die Weisheit liegt die Stärke der menschlichen Seele« (wird drei Mal wiederholt) und so weiter auf die gleiche Weise. Es gibt weitere Übungen, die von Visualisierungen begleitet werden und bei der Arbeit mit dem Pentagramm Verwendung finden. Zwetana Liljana-Tabakova, eine Schülerin Danovs, erarbeitet von 1941 bis 1944 nach Danovs Idee und unter seiner Anleitung die Zeichnung eines musikalischen Pentagramms. Zu dieser Darstellung des Pentagramms kommt Danovs Musik. Die Peripherie und die Linien des Pentagramms werden als Notenlinien dargestellt, auf denen einige Gesänge von Danov mit den entsprechenden Noten abgebildet sind.
  23. 2.7.2 Elemente des Pentagramms Das Pentagramm besteht aus einem äußeren Kreis, einem inneren Kreis, einem innersten Kreis, einem Zentrum, Bildern, Symbolen, Inschriften (Formeln), Buchstaben, Ziffern und Farben. · a) Äußerer Kreis Der äußere Kreis stellt die Welt, d. h. die irdische Schule mit all ihren Erfahrungen und Aktivitäten dar. Der Mensch legt, wenn seine Seele am Anfang ihrer Entwicklung steht, den äußeren Kreis des Pentagramms zurück. Danov erklärt: »Dieses Bild zeigt euren jetzigen Zustand. Ihr befindet euch jetzt alle in der Dunkelheit. Der ganze Hintergrund ist Dunkelheit. Ihr geht aus der Dunkelheit hinaus, aber ihr seid noch nicht im Licht.« Die Bilder im ersten Kreis befinden sich außerhalb der Konturen der eigentlichen Figur des Pentagramms. Das bedeutet, dass man diesen Weg auf dem äußeren Kreis so lange beschreitet, wie man noch ein weltlicher Mensch und kein Schüler geworden ist. Der Säbel In den äußeren Kreis gehören weltliche Menschen, die nur das Recht ihrer Kraft, ihres Geldes, ihres Wissens (wenn sie Gelehrte sind) oder ihrer Macht (wenn sie Herrscher sind) anerkennen und über die Arbeit und das Land derer verfugen, die ihnen untergeordnet sind. Der Säbel ist der Weg der Gewalt. Zum Leben dieser Menschen gehört die Unterdrückung anderer Menschen, denen sie manchmal auch das Leben rauben. Das Zeichen des Säbels ist ein Symbol grober und egoistischer Macht, die nur den Mächtigen persönlich und einer kleinen Gruppe Nahestehender dient, aber nicht allen Menschen. Als unerfahrene Seelen verüben sie Fehler und Verbrechen, ohne an die Folgen zu denken. Der Kelch Dem Karma-Gesetz zufolge muss derjenige, der Gewalt ausgeübt hat, die Folgen dieser Gewalt als Leiden ertragen. Das symbolisiert der Kelch mit dem bitteren Inhalt, den der Mensch austrinken muss. Der Mensch erkennt, dass Gewalt Gewalt gebiert und zu Leiden führt und dass Gewalt kein richtiges Mittel ist. Das Leiden wird als Weg zum Erwachen der menschlichen Seele angesehen. Durch Leiden werden wertvolle Erfahrungen gemacht. Der Kelch ähnelt einer Blüte, aus der später eine gute Frucht wird. Das Buch Wer den bitteren Inhalt des Kelches austrinkt, findet ein geöffnetes Buch, aus dem er erfährt, warum er leidet. Das bedeutet, man fangt nun an, die Gesetze des Lebens und der Natur zu erlernen und versucht sie zu befolgen. So gelangt man zum Licht, und das Leben wird vernünftig und bewusst. Der Leuchter Um im Buch des Lebens lesen zu können, braucht man einen Leuchter. Dieser symbolisiert den menschlichen Verstand, der zeigt, was im Buch des Lebens geschrieben steht. Der Leuchter macht deutlich, dass der Mensch durch das Licht Wissen erhalten wird. Der Leuchter stellt außerdem einen Menschen dar, der in Gedanken versunken ist. Beim Prozess des Nachdenkens kommt er zum Licht des Lebens, und weil er lernt, richtig zu denken, fangt er selbst an, Licht auszustrahlen. Er weiß nun, wohin er geht und was er macht. Durch dieses Licht erkennt er die Größe des göttlichen Plans, der den Menschen von der Dunkelheit zum Licht, von der Knechtschaft zur Freiheit, vom Gewöhnlichen zum Vollkommenen, von der Sünde zur Reinheit und von der Ignoranz zum Wissen führt. Der Leuchter symbolisiert auch die innere Erleuchtung, das neue Licht, das das Bewusstsein erleuchtet. Der Stab (das Zepter) Wenn man durch Lesen die Prinzipien und Gesetze der Natur erlernt, gelangt man zur Erleuchtung und ist bestrebt, sich selbst zu beherrschen und Herr oder König über sich selbst zu werden. Bei der inneren Erleuchtung legt der Mensch den Weg zum »Stab« zurück und gewinnt allmählich eine gewisse Macht über sich selbst und über die Kräfte und Gesetze der Natur und der geistigen Welt. Er gelangt zum Gesetz der Gerechtigkeit, von dem er nicht mehr ab weichen sollte. Der Mensch hat mit dem Säbel gelebt, um zu nehmen, und jetzt lebt er im Licht, das von ihm selbst ausgeht, um zu geben. So ist der Säbel ein Symbol der weltlichen Macht, die tötet und nimmt, und der Stab ein Symbol der geistigen Macht, die auferweckt und gibt. In den Händen des Erleuchteten wird der Stab zum Mittel, mit dessen Hilfe auch gewisse natürliche und psychische Kräfte für das Wohl der Menschheit gelenkt werden können. Mit diesem Bild enden der Weg des weltlichen Menschen und die äußere Lehre in seinem Leben. Das Zurücklegen dieses Weges ist eine Vorbereitung auf den Weg des Schülers. Ein Rad mit Flügeln 1922 wird dem Pentagramm eine Darstellung hinzugefugt: ein Rad mit Flügeln. Es wird unter den Säbel gestellt. Unter ihm befindet sich ein sphärischer, leuchtender Körper. Die Schüler haben verschiedene Auslegungen dafür. Nach Ansicht einiger stellt es den Menschen dar, der die Macht und die Möglichkeit hat, überall hinzugehen und zu tun, was er will, d. h. den »geflügelten Menschen«. Anderen zufolge stellt es das »geflügelte Auge der Seele« dar. Dieses Symbol befindet sich auch auf der ersten Seite des Buches »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes«, allerdings mit dem Unterschied, dass der kreisförmige Körper dort nicht wie ein Rad, sondern wie eine Kugel dargestellt ist - beide jedoch mit breit ausgebreiteten Flügeln. · b) Mittlerer (innerer) Kreis Nach dem Zurücklegen des äußeren Kreises, d. h. nach Beendigung des ersten, weltlichen Zyklus, gelangt man in den zweiten, den geistigen Zyklus, in dem die Erhöhung der Seele realisiert wird. Hier beginnt der Weg des Schülers. Er arbeitet von nun an bewusst an sich und seiner Vervollkommnung. Er nimmt die Evolution in die eigenen Hände. Das bedeutet den Eintritt in die >göttliche Schule« Der Schüler beginnt bewusst die göttlichen Tugenden, die den vollkommenen Menschen charakterisieren, in sich zu entwickeln. Dabei durchläuft er die fünf Schritte der Selbstvervollkommnung. Die Grundprinzipien - Tugend, Weisheit, Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit die Peter Danov vorgibt, befinden sich an den fünf Seiten des Pentagramms, wobei jede Seite des Pentagramms mit einer anderen Farbe getönt ist. Sie stellen den Weg dar, den man hinaufsteigt und durch den man in die göttliche Schule eintritt. Die fünf Bilder des inneren, mittleren Kreises werden dort platziert, wo sich die Ecken des Pentagramms befinden. Die Ecke, die sich zwischen »Wahrheit« und »Tugend« befindet, zeigt eine Treppe mit einer Pforte; diejenige zwischen »Wahrheit« und »Gerechtigkeit« zeigt den Christusgeist; die Ecke zwischen »Gerechtigkeit« und »Liebe« zeigt einen steilen Weg, der zu einer engen Tür führt; die Ecke zwischen »Wahrheit« und »Liebe« zeigt das Auge, das alles sieht, und die Ecke zwischen »Tugend« und »Weisheit« zeigt den Lebensbaum. Alle gemeinsam symbolisieren den Weg der Seele. Um über den steilen Weg auf den geistigen Weg des Schülers zu kommen, muss »die enge Tür« durchschritten werden, von der in der Bibel gesprochen wird. Wenn man durch sie geht, begegnet man dem Großen Meister - Christus - von Angesicht zu Angesicht, worauf auch im Pentagramm hingewiesen wird. Von diesem Moment an hat der Schüler ununterbrochen Kontakt mit Christus, und sein Weg ist bereits mit den fünf Gipfeln Ararat, Moria, Sinai, Tabor und Golgatha verbunden. Ararat ist der Berg, auf dem die Arche Noah landet. Dieser Berg symbolisiert den Glauben. Der Berg Moria, wo Abraham nicht zögert, seinen Sohn zu opfern, symbolisiert das Opfer. Sinai ist der Berg, auf dem Mose die Zehn Gebote Gottes empfängt. Wenn der Mensch sie erhält, erfolgt eine Verklärung und der Geist Gottes steigt auf ihn hinab. Dies erfolgt auf dem Berg Tabor. Das Ende ist die Unsterblichkeit, aber um sie zu erlangen, muss man auf sich selbst verzichten und für die Welt sterben. Das bedeutet, dass die sinnlichen Vergnügen des weltlichen Lebens aufhören und dass man für ein neues geistiges Leben geboren wird. Dies ist die Auferstehung von den Toten, die auf Golgatha stattfindet. »Die fünf Berge Ararat, Moria, Sinai, Tabor und Golgatha sind die fünf Schritte auf dem Weg zur Erhöhung der menschlichen Seele. Sie stellen die fünf Schritte auf dem Weg der menschlichen Entwicklung dar, die man Tausende und sogar Millionen Jahre geht, bis die eigene irdische Evolution des Menschen endet. Das sind die fünf Einweihungen, die jeden okkulten Schüler erwarten, der sich auf den Christusweg gemacht hat und der von ihm geleitet wird.« Die einzelnen Elemente des inneren Kreises sind: Eine Treppe, die zu einer Pforte führt — der Weg von der »Tugend« zur »Wahrheit« (auf dem blauen Strahl). Nach dem äußeren Kreis beginnt eine neue und schwierigere Etappe in der Entwicklung des Schülers. Man strebt hier vom »Gefängnis« (ein Leben voller Widersprüche, Prüfungen und Leiden, in dem der Mensch noch nicht für das Göttliche erwacht ist, den Sinn des Lebens noch nicht verstanden und das Prinzip der Liebe noch nicht umgesetzt hat) zur Befreiung. Die Liebe ist die einzige Tür, durch die man gehen kann, um aus dem Gefängnis herauszukommen. Sie ist die einzige Kraft, die Freiheit bringt. Dann öffnet sich die Tür, und man gelangt zur Wahrheit. Dies ist die Tür, durch die der neue Schüler in die göttliche Schule eintritt. Im Schüler beginnt bereits die Wahrheit aufzuleuchten. Der Christusgeist beginnt in ihm zu arbeiten. Mit dem Betreten dieses Weges beginnen auch die Prüfungen. Der Christusgeist - die Gerechtigkeit (grüner Strahl). Das Bild befindet sich an der Spitze zwischen »Wahrheit« und »Gerechtigkeit«. In der ersten Version des Pentagramms, als es noch in Schwarzweiß gehalten war, wird an der Spitze Jesus Christus dargestellt. Dieses Bild bedeutet die gegenwärtige Bestrebung des Menschen, sich Christus zu nähern. »Das Haupt deines Wortes ist die Wahrheit« lautet ein bekannter Ausdruck Peter Danovs. Dies bezieht sich auf den Christusgeist, zu dem der Schüler in seiner Entwicklung gelangt. Dabei wird er durch den Christusgeist von innen geleitet. Der Schüler beginnt allmählich, sich zu verändern und kommt auf diese Weise zum Weg der Gerechtigkeit. Er bemüht sich, gerecht zu allem und zu allen zu sein. In der späteren Version des Pentagramms aus dem Jahr 1922 wird an der Spitze anstelle von Christus Peter Danov mit ausgebreiteten Händen dargestellt, der alle segnet. Dieses Bild symbolisiert den Meister, dem der Schüler begegnet. Ein steiler Weg, der zu einer engen Tür führt. Das Bild befindet sich an der Spitze der »Gerechtigkeit« und zu Beginn der »Liebe« (rosa Strahl). Der Schüler durchläuft die Prüfungen der Gerechtigkeit und gelangt zu einer sehr engen Tür. Dies ist »der steile Weg zu der engen Tür«, von der Christus redet. Sie symbolisiert den Verzicht auf das weltliche Leben und die Versuchungen dieses Lebens sowie die Selbstverleugnung. Man soll durch diese Tür gehen und für Gott arbeiten, den Leidenden helfen, sich aufopfem. Hier beginnen für den Schüler auch die inneren, mystischen Prüfungen: seinen Feind lieb zu gewinnen; wie Hiob durch besonders schwierige Prüfungen zu gehen u. a. Ein Auge in einem Dreieck - ist mit der Tugend Weisheit verbunden (gelber Strahl). Es befindet sich an der Spitze zwischen »Liebe« und »Weisheit«. Wenn sich im Schüler allmählich die göttliche Liebe entwickelt, bringt sie Weisheit mit sich. Erst dann beginnt die Wirkung der Weisheit, die hier von dem »Auge« symbolisiert wird. Das »Auge« befand sich im schwarzweißen Pentagramm in einem Kreis und wird im späteren farbigen Pentagramm in einem gleichseitigen Dreieck untergebracht. Das ist das göttliche Auge, der göttliche Geist, der den Schüler lehren wird, wie er die göttlichen Wahrheiten zu begreifen hat. Im äußeren Kreis hat der Schüler sich das äußere Wissen angeeignet, jetzt kommt er zur göttlichen Weisheit. Nur dem Menschen, der sich durch Liebe auszeichnet, beginnen sich die Pforten des göttlichen Wissens zu öffnen. Der Schüler versteht die tiefen Anordnungen und warum Gott die Welt in dieser Weise geordnet hat. Der Lebensbaum - »die Tugend« (weißer Strahl). Das Bild befindet sich zwischen »Weisheit« und »Tugend.« Wenn der Schüler die Liebe und die Weisheit verinnerlicht hat, stellt er sich vor den Lebensbaum. Das neue Leben trägt schon Früchte. Der Schüler begreift, dass der Sinn des Lebens im Dienst Gottes und im Tun des Guten besteht. Er beginnt ein tiefes inneres Leben und setzt die Tugenden in vollem Ausmaß um. · c) innerster Kreis des Pentagramms - »das Allerheiligste« Nachdem der Schüler den äußeren und den mittleren Kreis zurückgelegt hat, hat er den Wunsch, sich mit Gott zu vereinigen - die letzte Aufgabe seiner Evolution. Er kommt in das göttliche Zentrum des Pentagramms, wo der Weg wieder mit Abbildungen dargestellt ist: zwei gegenüber stehende und miteinander verflochtene Schlangen; ein Kreis; ein Kreuz, das einer Swastika ähnelt, ein nach oben geöffneter Halbkreis. Hier sind wieder fünf Prüfungen zu bestehen. Die Schlange symbolisiert den Gegner - den Feind, der besiegt werden soll. Das Schlangengeflecht symbolisiert die bösen Geister, die Hölle. Die zwei verflochtenen Schlangen zeigen außerdem, dass der Schüler mit dem Bösen in sich selbst kämpft und seine niedrige Natur transformieren muss. Auf diese Weise besteht der Schüler die schwierigsten und gefährlichsten Bewährungsproben. Er siegt mit Hilfe der Weisheit und kommt über das Kreuz, d. h. Golgatha, zur vollen Selbstverleugnung. Der Kreis symbolisiert die göttliche Harmonie, zu der jeder Schüler gelangen soll. Der Halbkreis ist die menschliche Seele, die in sich alle grundlegenden Tugenden vereinigt und auf Gott gerichtet ist. Hier ist das göttliche Zentrum, in dem die Vereinigung der menschlichen Seele mit Gott erfolgt, wobei der Mensch seine Persönlichkeit bewahrt. Damit ist das Ende der menschlichen Evolution erreicht. · d) Buchstaben um das Pentagramm herum Zwischen den Bildern »die Pforte mit den Treppen« und »das Auge der Weisheit« steht der Buchstabe >Ж<. Zwischen »dem Auge« und dem Christusbild steht ein >В< und zwischen »Christus« und »dem Lebensbaum« steht der Buchstabe >У<. Die Buchstaben - В, У, Ж - erklärt Danov den Schülern, sind die Initialen des Herrn Jesus Christus, unter denen er im Himmel bekannt ist. Der Buchstabe >B< ist ein Symbol des Herrn Jesus Christus, das »Leiter« bedeutet. Der zweite Buchstabe >У< steht für »Lehrer und Erlöser«. Und der dritte Buchstabe >Ж< bedeutet »der herrschende Herr«, wodurch ausgedrückt wird, dass ihm jede Macht im Himmel und auf der Erde gegeben ist. »Dieses sind die Buchstaben von Christus, der ein Leiter der Kette ist.« Eine andere Auslegung besagt, dass diese Anfangsbuchstaben eine Abkürzung >Die Große Schule des Lebens< sind, d. h. dass das Pentagramm anschaulich die Schule des realen Lebens abbildet, in der sich die Menschen befinden, um zu lernen. Diese Bezeichnung hängt mit Danovs Konzept zusammen, dass das reale Leben selbst eine Schule für die Entwicklung des Menschen ist. In dieser Schule des Lebens lernt man aus jedem persönlichen Erlebnis etwas. Man schreitet fort, man entwickelt seine Eigenschaften und Tugenden. Diese Eigenschaften und Tugenden werden im realen Leben täglich unter verschiedenen Umständen beim Umgang mit den Menschen überprüft. Von jedem Menschen, den man im Leben trifft, lernt und bekommt man etwas Neues und tritt man in Verbindung mit dem Göttlichen in ihm. Nicht nur der Umgang mit den Menschen lehrt und erzieht ihn, sondern der Umgang mit allem: mit Blumen, Bäumen, Tieren, Gebirgen, Flüssen. Alles, was den Menschen umgibt, wirkt auf ihn ein, lehrt ihn etwas und entwickelt neue Eigenschaften seines Charakters. Mit den Erfahrungen, die er im Laufe der Zeit erwirbt, entwickelt er seine Vernunft und sein Herz. Sie regen ihn zum Nachdenken an. Die Hindernisse und die Schwierigkeiten, auf die er im Leben stößt, festigen seinen Willen. Das Leiden trägt zur geistigen Entwicklung und zum Erwachen des Bewusstseins bei. In diesem Sinne ist jeder Mensch ein Schüler, auch wenn ihm dies nicht bewusst ist. Der erwachte Schüler unterscheidet sich dadurch, dass er bewusst an seiner geistigen Entwicklung arbeitet. Dies ist die Bedeutung der Worte: Die Große Schule des Lebens. Deshalb vertritt Peter Danov in seiner Lehre keine Formen der Isolation von der Gesellschaft oder des Lebens in Einsamkeit. · e) Ziffern im Pentagramm Im Pentagramm befinden sich zwischen den Katheten und den großen Ecken fünf kleine, gleichschenklige Dreiecke, in denen je eine Ziffer steht. Diese Ziffern 7, 2, 3, 4 und 5 sollen mit den fünf grundlegenden Tugenden und ihren Farben in Verbindung stehen. Danov sagt, dass jede Ziffer eine Formel ist, deren Bedeutung aber erst später erläutert wird. Er erklärt die Ziffern wie folgt: die Tugend ist mit der Zahl >4< verbunden und wird durch weiße Farbe ausgedrückt; die Gerechtigkeit gehört zur Zahl >5< und wird durch grüne Farbe ausgedrückt, sie symbolisiert die materielle Welt. Die Liebe ist der >2< und der rosa Farbe zugeordnet. Das ist die astrale Welt. Die Wahrheit gehört zur Zahl >1< und wird durch blaue Farbe ausgedrückt, sie stellt das höhere mentale Feld dar. Die Weisheit hängt mit der Zahl >3< und der gelben Farbe zusammen. · f) Formeln des Pentagramms a) Die Formel, die sich außerhalb des Pentagramms in einem Kreis befindet, lautet: »In der Erfüllung des Willen Gottes liegt die Stärke der menschlichen Seele.« Der Kreis, in dem sich das Pentagramm befindet, symbolisiert die günstigen göttlichen Bedingungen, durch die man sich entwickelt und zur Vervollkommenheit gelangt. Der Kreis ist das Göttliche, in dem man lebt. Es wird behauptet, dass Danov außer dieser Formel noch zwei weitere angibt, die auf dem Bild nicht bezeichnet sind. Wenn man vor dem Pentagramm steht, soll man sich diese zwei Formeln in noch zwei Kreisen um das Pentagramm herum im Kopf vorstellen, dann hätte das Pentagramm größere Kraft. Diese zwei Formeln sind unsichtbare Bestandteile des Pentagramms. Die Formel im inneren Kreis lautet: »Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben« (Joh 3, 16) und die im Zentrum des Pentagramms: »Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen« (Mt 6, 33). · g) Unterschrift Im farbigen Pentagramm wird - anders als im ersten schwarzweißen Pentagramm - die Unterschrift von Peter Danov hinzugefugt. Sie stellt eine symbolische sakrale Unterschrift dar und befindet sich im äußeren Kreis an der Seite des Stabs neben dem Buchstaben >Ж<. Die gleiche Unterschrift findet sich auch im Buch »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« und auf dem Schwert der Kette, ist dort aber vereinfacht dargestellt. Es gibt nur wenige Fälle, in denen Danov eigene Briefe mit dieser Unterschrift unterschreibt.
  24. 2.7.1 Bedeutung des Pentagramms Das Pentagramm existiert seit dem Altertum als Symbol, aber Danovs Schüler behaupten, dass es in exakt dieser Form, mit diesen Bildern, den Verweisen auf die Tugenden und mit dieser Formel zum ersten Mal von Peter Danov eingeführt worden ist. Die im Pentagramm der Weißen Bruderschaft enthaltenen Grundideen sind: · 1) der Weg zum wahren Leben; · 2) der Weg des Schülers; · 3) der Weg der Evolution der menschlichen Seele bis zu ihrer Vereinigung mit Gott. Das Pentagramm stellt, ohne dass man dies erkennen kann, einen Menschen mit ausgebreiteten Armen und Beinen dar. Die fünf Spitzen der Figur sind ein Ausdruck der fünf wichtigsten Schritte zur Erhöhung der menschlichen Seele. In der Bibel sind sie mit den Ereignissen verbunden, die auf den fünf berühmten Berggipfeln Ararat, Moria, Sinai, Tabor und Golgatha stattgefunden haben. Das Pentagramm ist ein Symbol der fünf großen Prinzipien: Liebe, Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Tugend, durch die man auf den Weg der Vollendung gelangt. Nach der Lehre der Weißen Bruderschaft steht das Pentagramm als Symbol in Verbindung mit Jesus Christus. Deshalb sagt Danov: »Das Erscheinen dieses Emblems - des Pentagramms - zeigt uns, dass die Zeit gekommen ist: und an erster Stelle steht dieser Eckstein (Danov zeigt das Christusbild), den die Maurer verworfen haben«. Und wieder sagt er im Zusammenhang mit Christus: »Das Bild des Pentagramms spricht selbst, und wer Verständnis hat, soll verstehen: Christus kommt, um sich spürbarer zu äußern«.
  25. 2.7 Arbeit mit dem Pentagramm Ein Hauptsymbol der Weißen Bruderschaft ist das Pentagramm. Danov »empfängt« das Pentagramm 1898 als geistiges Symbol durch eine innere Offenbarung und macht im gleichen Jahr die ersten Aufzeichnungen in seinem Notizbuch. Er verteilt das Pentagramm an seine Schüler auf drei Jahrestreffen. 1910 erklärt er es nur 12 Schülern. 1911 veröffentlicht er ein schwarz-weißes Pentagramm mit einer Größe von 62 x 51 cm und gibt einige Erklärungen dazu ab. Auf dem Jahrestreffen 1914 verteilt Danov das Pentagramm als Emblem für geistige Arbeit in der Bruderschaft und gibt detailliertere Erklärungen ab. Im Jahre 1922, als er die okkulte Schule eröffnet, wird ein neues farbiges Pentagramm in einer Größe von 180 x 138 cm und mit Ergänzungen ausgearbeitet und veröffentlicht. Das farbige Pentagramm im Gebetsraum im Haus der Bruderschaft in Veliko Tamovo ist alleine auf einer Wand platziert. Dort gibt Danov auch die ersten ausführlichen Erklärungen zu diesem Symbol ab.
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