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Ani

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  1. 5.5.4 Das Leben für das Ganze entwickelt die Veranlagungen und Begabungen Im Leben fiir sich selbst verliert man die Fähigkeit, Ideen zu übernehmen, die aus den höheren Welten kommen. Das Leben für das Ganze führt jedoch zum Erblühen aller schlafenden Kräfte, Veranlagungen und Begabungen. Das Große in der Welt äußert sich in jeder Handlung, die mit Liebe ausgeführt wird. Jeder Mensch besitzt grenzenlose Fähigkeiten. Diese vermehren sich, wenn er mit Liebe gibt und arbeitet. Wenn die Menschheit das Leben für das Ganze erreicht, wird der Anfang einer neuen Kultur gelegt, in der die in der menschlichen Seele vorhandenen Begabungen und Talente in Erscheinung treten.
  2. 5.5.3 Das Leben für das Ganze verbessert die Lebensverhältnisse Es gibt noch ein anderes Gesetz: jede Handlung, die nicht mit dem Prinzip der Einheit übereinstimmt, bringt Leiden, und jede Handlung, die mit diesem Prinzip übereinstimmt, bringt Freude. Das Leben für das Ganze bedeutet für den Menschen einen Aufschwung. Dabei ähnelt er den von Säften durchströmten Blättern oder Zweigen eines Baumes. Er erreicht Harmonie mit dem ganzen Weltall, und die Energien des Weltalls strömen in ihn hinein. Er ist offen für alle schöpferischen Kräfte, die aus dem Weltall kommen. Wenn jemand einem anderen Leiden oder Gewalt zufiigt, verletzt er das Gesetz der Einheit und des Ganzen. Er begreift die Einheit der Dinge nicht. Deswegen erträgt er Leiden und begreift so, dass er jedes Leiden, das er einem anderen zufiigt, eigentlich sich selbst zufügt. Überhaupt, sagt Danov, führt jede Handlung oder jeder Zustand, der im Widerspruch zum Leben in Einheit steht, zu Entartung, Leiden und Tod. Wenn der Mensch sein Verhältnis zum Ganzen korrigiert, ändern sich sofort auch das Verhältnis seiner Außenwelt zu ihm und seine Lebensbedingungen.
  3. 5.5.2 Das Leben als Einheit Die Einheit des Lebens ist die neue Auffassung, zu der die Menschheit gelangen wird. Sie ist mit einer Bewusstseinserweiterung verbunden. Sie unterscheidet sich radikal von der bisherigen Auffassung, nach der das Leben zersplittert und getrennt ist. Heute findet ein Übergang vom egoistischen persönlichen Leben zu einem umfassenderen Leben statt. Danov lehrt, dass es eine Einheit unter allen Wesen gibt. Alle sind miteinander verbunden. Das Schicksal von jedem ist mit dem Schicksal von allen verbunden. Das Weltall ist wie ein großer Organismus. Das Leben des Ganzen ist das Leben der Teile, und das Leben der Teile ist das Leben des Ganzen. Zwischen allen Wesen existiert eine äußere und eine innere Verbindung. Sie sind alle Zweige ein und desselben Baumes - des Lebensbaumes. Alle Wesen befinden sich je nach Entwicklungsstufe und Funktion, die sie zu erfüllen haben, an verschiedenen Stellen dieses Baumes. Die ganze Menschheit, alle Völker, alle Wesen stellen den großen Baum des Lebens dar. Deshalb hängt auch der menschliche Organismus vom Ganzen ab. Das Ganze lebt und äußert sich ununterbrochen in jedem seiner Teile. Dabei existiert eine Analogie zwischen dem Kleinen und dem Großen. Durch alle Wesen strömt ein Leben - das Leben des Ewigen. Der Fehler der Menschen besteht darin, dass sie aus diesem Ganzen ausbrechen und außerhalb des Ganzen leben wollen. Sie müssen begreifen, dass sie als Teil des Ganzen nicht außerhalb des Ganzen leben können, sondern dass sie in und für das Ganze leben müssen. Danov vergleicht dies mit einer Krankheit des Körpers: wenn ein kleiner Teil oder ein Organ im Körper krank ist, leidet der ganze Körper und all seine Zellen fühlen es. Früher hat der Mensch in der Illusion der Absonderung, nach dem Gesetz der Teile, gelebt, heute lebt man nach dem Gesetz des Ganzen. Das neue Bewusstsein führt zum Gefühl der Einheit. Das Vernünftige, das Göttliche, das im Menschen wirksam ist, arbeitet auch in allen anderen Wesen. Wenn man das Göttliche in sich selbst zur Geltung bringt, spürt man die Einheit mit dem Leben und die Zusammenhänge, die den Einzelnen mit dem Ganzen verbinden. »Das Leben hat einen Sinn, wenn die Menschen einen Beitrag zum Ganzen leisten. Liebt das Ganze und lebt dafür. Wenn ihr das Ganze liebt, liebt ihr auch die Teile, die in ihm enthalten sind.« Es gibt drei Arten von Leben: das Leben für sich selbst (für den Teil), das Leben für die Gesellschaft (für die Vielzahl) und das Leben für den »großen vernünftigen Ursprung« (für das Ganze). Das Leben für sich selbst und für die Gesellschaft beinhaltet nur ein teilweises Verständnis des Lebens. Das Leben für Gott, für das Ganze schließt alles in sich ein. Es schließt sowohl das Leben für sich selbst als auch das Leben für die Gesellschaft ein. Wenn man für Gott und das Ganze lebt, lebt man auch für die Nächsten und sich selbst, weil die letzten beiden im ersten eingeschlossen sind. Gott umfasst alles. Das Leben fiir das Ganze bedeutet Liebe zu Gott und Liebe zu allen. Die neuen Verhältnisse bedeuten, dass man in allen Wesen Gott liebt. Dann fühlt man den Puls des großen Lebens, der die ganze Natur durchströmt. In der göttlichen Welt ist die Einheit ein Gesetz fiir das Ganze, die das Wohl aller einschließt. In den Menschen wird das neue Bewusstsein geboren werden - jede Handlung des Menschen soll ein Akt der Liebe sein, der gleichsam fiir Gott stattfindet. Wenn alle Menschen Gott lieben, verbessert sich auch die Welt. Nimmt man als Grundlage fiir das Leben das Ganze, werden alle anderen Aufgaben von selbst gelöst: persönliche, gesellschaftliche und allgemein menschliche.
  4. 5.5 Das Leben für das Ganze 5.5.1 Das Leben für das Ganze ist das Erwachen des Bewusstseins Die andere Grundidee in der Lehre Danovs, die eng in Zusammenhang mit dem Erwachen des kollektiven Bewusstseins, dem Anbrechen der Sechsten Rasse und der Lehre von der Liebe steht, ist das Leben für das Ganze. Der Mensch ist bei der Involution individualisiert worden. Er fühlt sich am Endpunkt seiner Individualisierung als Wesen, das vom Ganzen, vom großen Organismus getrennt ist. Die evolutionäre Epoche zeichnet sich durch das Erwachen der Liebe im Menschen aus. Durch die Liebe soll der Mensch als Organ eines großen Organismus begriffen werden. Dies wird von einem anderen Prozess begleitet -von einer eintretenden Bewusstseinserweiterung. Dabei übertrifft man das persönliche Leben und geht in das Leben für das Ganze hinein. Dies ist das Erwachen und das Eintreten in ein überbewusstes Leben. Wenn das überbewusste Leben im Menschen erwacht, dann arbeitet und lebt er für das allgemeine Wohl des ganzen Weltalls. Ein überbewusstes Leben führt nach Danov der, der dem Ganzen dient. Das Leben für das Ganze stimmt mit den Gesetzen und der Richtung der Entwicklung überein. Die Evolution stellt nach Peter Danov eine allmähliche Erschließung und Umsetzung der Kräfte und Veranlagungen dar, die in den menschlichen Geist hineingelegt sind. Ihre Äußerung geschieht nicht zufällig, sondern nach genau bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Die neuen Kräfte, die jetzt im menschlichen Geist erwachen, befähigen den Menschen, ganzheitlich zu leben und die Einheit in der Vielfalt zu fühlen. Das bevorstehende Neue Leben ist gekennzeichnet dadurch, dass man die Seele des Menschen und in ihr Gott und dadurch Gott in allen Menschen liebt. Die neue Epoche, sagt Danov, bringt das Gefühl für das Ganze mit sich. Sie bildet einen neuen Antrieb, einen neuen Charakter und eine neue Form der Arbeit. Dies bedeutet keine Entpersönlichung, weil in dieser neuen Entwicklungsphase das individuelle Bewusstsein beibehalten wird, der Mensch aber gleichzeitig seine Verbindungen mit dem ganzheitlichen Leben fühlt.
  5. 5.4 Erwachen des kollektiven Bewusstseins Das Leben ist nach Peter Danov eine ununterbrochen aufsteigende Bewegung. Es erschließt dem Menschen allmählich immer neue Kräfte der lebendigen Natur. Im Prozess seiner Entwicklung erhält der Mensch einen immer größeren Zugang zur Realität. Jede Epoche nimmt einen Schleier des Daseins weg. Bei der aufsteigenden Bewegung des Lebens arbeitet jede Kultur neue Eigenschaften der menschlichen Natur heraus. Sie erschließt dem Menschen neue Seiten der Natur und bringt ihn in Berührung mit ihnen. Jede Kultur erhebt das menschliche Bewusstsein auf eine höhere Stufe und schafft neue Lebensformen sowie geistige und materielle Werte. Im Zusammenhang mit seiner Lehre von Involution und Evolution und dem Beginn der Entstehung einer sog. Sechsten Rasse auf der Erde erklärt er auch den Prozess der Veränderung, der die Evolutionsentwicklung begleitet und parallel dazu im menschlichen Bewusstsein anbricht. Der Übergang von der Involution zur Evolution ist von einer Erweiterung des Bewusstseins und vom Eintreten in eine höhere Form - in ein kollektives Bewusstsein - begleitet. Dies wird nach Danov übereinstimmend mit der Entwicklung der Kräfte erfolgen, die in die menschliche Seele hineingelegt und mit der Entwicklung des Lebens und des Bewusstseins verbunden sind. Ein wichtiger Punkt in Danovs Lehre ist, dass die Menschheit allmählich von der Form des individuellen Bewusstseins in die höhere Form des kollektiven Bewusstseins überzugehen beginnt. In seiner Lehre stellt er die folgenden grundsätzlichen Formen der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins vor, die die Menschheit von altersher bis heute durchlaufen hat und in Zukunft noch durchlaufen wird: · 1) Urgesellschaftliches kollektives Bewusstsein · 2) Individuelles Bewusstsein · 3) Kollektives Bewusstsein · 4) Kosmisches Bewusstsein · 5) Göttliches Bewusstsein Danov berücksichtigt in seiner Lehre auch Rassen und Kulturen, durch die die Menschheit gegangen ist und die die offizielle Wissenschaft nicht kennt, wie z. B. die lemurische und die atlantische Rasse und betrachtet dann die heutige weiße Rasse mit ihren verschiedenen Kulturen von der altindischen bis zur Gegenwart. Dabei teilt er sie wie folgt ein: die indische, persische, mittelägyptische, assyrischbabylonische, hebräische, griechisch-römische sowie westeuropäische Kultur. Die verschiedenen Formen des Bewusstseins unterscheiden sich in dreifacher Hinsicht: in Umfang, Klarheit und im Verhältnis zur Natur. Im Zeitalter des urgesellschaftlichen kollektiven Bewusstseins hat der Mensch ein umfangreicheres Bewusstsein gehabt. Der ursprüngliche Mensch hat sich dabei als eins mit allen Mitgliedern der Gruppe oder des Stammes, zum dem er aufgrund der Blutsverwandtschaft gehört, verstanden. Alle anderen Menschen befanden sich außerhalb des Kreises seines kollektiven Bewusstseins. Sie waren für ihn fremde Wesen, womit die vielen Stammesfeindschaften und Kriege in der damaligen Zeit zu erklären sind. Das Gefühl der Einheit mit dem Stamm ist jedoch mehr unbewusst oder nur halb bewusst gewesen. Das Bewusstsein des ursprünglichen Menschen war undeutlich und nebelhaft und nicht so deutlich und abgegrenzt wie das Bewusstsein des gegenwärtigen Menschen. Der damalige Mensch konnte (in der le-murischen Epoche) nicht zu sich selbst »Ich« sagen, sondern er verstand sich als Teil des Stammes, zu dem er gehörte. Das Aufkommen des individuellen Bewusstseins in der atlantischen Epoche ist durch die Festlegung des Verhältnisses zu anderen Menschen und zur Umgebung und außerdem durch das Aufkommen gewisser eigener innerer Kriterien charakterisiert. Die Entwicklung der Verstandesfahigkeiten hat begonnen. Die allmäh-liehe Entwicklung des persönlichen Bewusstseins erfolgt auf Kosten des kollektiven Unterbewusstseins, das sich zu verkleinern beginnt. Die dritte Eigenschaft des Bewusstseins - das Verhältnis zur Natur - ist für den damaligen Menschen vergeistigt und lebendig gewesen. Die innere Seite ist für ihn realer als die äußere, die materielle Seite. In der ganzen Epoche der weißen Rasse, durch all ihre Kulturen hindurch, erfolgt eine allmähliche Entwicklung des individuellen Bewusstseins zu einem deutlich abgegrenzten, differenzierten Selbstbewusstsein. Der Umfang ist auf Kosten der Deutlichkeit kleiner geworden, die ihrerseits zunimmt. Danov nennt einige äußere Merkmale der Kulturen, nach denen man dies beurteilen kann. So ist z. B. im Verlauf von tausenden Jahren das kollektive Eigentum in privates Eigentum (mit einer Vielzahl von vorübergehenden Formen und Stufen) übergegangen. Bei der Natur (der dritten Eigenschaft) beginnt man in diesem langen Zeitraum, die äußere materielle Seite für wesentlicher und realer als die innere geistige Seite zu halten. Die Verkleinerung des Umfangs geschieht auf Kosten der Klarheit des Bewusstseins, die sich gleichzeitig vergrößert, was noch von der Entwicklung des Verstands und des Gefühls für Freiheit begleitet wird. Parallel dazu tritt die Menschheit in einen extremen Materialismus ein. Diese Individualisierung der Menschheit erreicht nach Peter Danov im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt, was in der gegenwärtigen westeuropäischen Kultur zu beobachten ist. Beispiele dafür sind die Entwicklung der Philosophie im 18. und 19. Jahrhundert, d. h. der logische abstrakte Verstand, die Naturwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert und das damit verbundene Gefühl für Freiheit, was u. a. durch das Erscheinen des Anarchismus im 20. Jahrhundert und die Aufwertung der Frau belegt wird. Danov lehrt, dass ein anderer Rücklaufprozess beginnt, wenn das individuelle Bewusstsein an seinen Endpunkt gelangt - eine allmähliche Erweiterung und die Rückkehr zu einem kollektiven Bewusstsein, aber in einer höheren Form. Abb. 3: Die Entwicklung des Bewusstseins des Menschen in den verschiedenen Epochen. Der Punkt, an dem sich die Linien kreuzen, bezeichnet den heutigen Stand derEntwicklung des Bewusstseins, bei dem ein Übergang von einer extremen Individualisierung zu einer Erweiterung des Bewusstseins stattfindet. Danov zufolge beginnt heute in der Menschheit die Entstehung eines kollektiven Bewusstseins. Er beschreibt dessen Eigenschaften wie folgt: »Von heute an geht die ganze Menschheit zum kollektiven Bewusstsein über, d. h. die Menschen beginnen zu begreifen, dass einer den anderen braucht. Bis heute hat jeder Mensch nur für sich selbst gelebt, jeder hat für sich selbst Erlösung gesucht, aber heute spürt die ganze Menschheit innerlich, dass der gemeinsame Zustand verbessert werden muss; so soll die Lage nicht nur für eine gesellschaftliche Klasse, sondern für alle gesellschaftlichen Klassen verbessert werden und zwar auf eine vernünftige Weise. Wir dürfen nicht denken, dass wir allein unser Leben verbessern können.« Danov verweist auf Zeichen im 20. Jahrhundert, die den Beginn dieses Prozesses bereits andeuten. Das Streben nach Vereinigung und Annäherung zwischen den Menschen tritt z. B. in Erscheinung in der Bewegung des Sozialismus, in der Idee einer Föderation der Nationen (die Vereinten Nationen), in der Schöpfung von Welthilfssprachen (Esperanto), in technischen Erfindungen, die den Menschen bei der Kommunikation helfen - Radio, Telefon, Telegramm und andere Medien. Das neue kollektive Bewusstsein unterscheidet sich vom urgesellschaftlichen kollektiven Bewusstsein dadurch, dass es nicht nur eine Gruppe, einen Stamm, ein Volk oder die eigene Rasse, sondern die ganze Menschheit umfasst. Während das urgesellschaftliche kollektive Bewusstsein unklar und nebelhaft gewesen ist, bleibt die bei der Individualisierung erreichte Klarheit beim Prozess des Erwachens des kollektiven Bewusstseins beibehalten. Dieses kollektive Bewusstsein stützt sich außerdem auf die im langen Zeitraum der Entwicklung erreichten Tugenden und Kräfte der Seele. Das Erwachen des kollektiven Bewusstseins ist ein Ausdruck der Idee der Einheit des Lebens. Danov lehrt, dass die Evolution unendlich ist und dass es noch weitere höhere Stufen des Bewusstseins gibt. Alle Stufen des Bewusstseins, die über dem individuellen Bewusstsein stehen, werden von Danov als »Überbewusstsein« bezeichnet. So geht das kollektive Bewusstsein in das sogenannte »kosmische Bewusstsein« über, das eine der Stufen des Überbewusstseins ist. Wenn der Mensch in das kosmische Bewusstsein eintritt, entwickeln sich in ihm neue Gehimzentren und Fähigkeiten. Der Unterschied zum kollektiven Bewusstsein besteht darin, dass man sich nicht nur mit den anderen Menschen, sondern mit dem ganzen Universum verbunden fühlt. Der Mensch fühlt, dass er eins mit allem ist, dass alles in ihm lebt und dass er in allem lebt. Danov präzisiert, dass der Mensch mit einem entwickelten kosmischen Bewusstsein der »Neue Mensch«, der »Typ« der »Neuen Kultur« ist. Dieser Prozess erfolgt aber nicht sprunghaft, sondern allmählich. Der neue Typ des Bewusstseins äußert sich anfangs bei einzelnen Menschen, die andere in ihrer Entwicklung übertroffen haben. Auch so erscheint das neue Bewusstsein zunächst nur als vorübergehender Schimmer oder als vorübergehende Erleuchtung im Menschen, und es dauert nur kurze Zeit. Zu Beginn ist es kein dauerhafter Zustand. Nur bei den Fortgeschrittenen unter den Menschen auf der Erde, die Peter Danov »Eingeweihte« nennt, hat das kosmische Bewusstsein einen andauernden Charakter. Die nächsthöhere Form ist »das göttliche Bewusstsein«. Bei ihm fühlt man die Anwesenheit des »Absoluten Ursprungs«, des »Großen Alles«, in allen Dingen: in jedem Stein, in jeder Pflanze, in jedem Tier und in jedem Menschen. Danov weist darauf hin, dass Beschreibungen vom Erleben dieser höheren Formen des Bewusstseins als momentaner Schimmer in der Weltliteratur überall anzutreffen sind.
  6. 5.3 Involution und Evolution Danov lehrt, dass die menschliche Seele ein Strahl von Gott oder ein göttlicher Funke ist, die in sich selbst alle Möglichkeiten enthält, weil sie Gott im Menschen vertritt. Die göttliche Natur im Menschen zeichnet sich durch große Veranlagungen und Kräfte aus, die wie kleine Samenkörner sind, sie geht von Gott aus, durchläuft die materiellen Formen von Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen und entfaltet dabei immer mehr die Kräfte, die in ihr als Veranlagung vorhanden sind. Dieser Vorgang des Hinabsteigens dauert so lange, bis der Mensch sich als Individuum auf der Erde, in der physischen Welt, begreift. Das Hinabsteigen vom Absoluten, vom ewigen Ursprung, in die stoffliche Welt wird nach Danov »Involution« genannt. Involution bedeutet nach Danovs Interpretation wörtlich Einwicklung, d. h. der Geist, der göttliche Ursprung, wickelt sich ein und bedeckt sich mit immer mehr Umhüllungen, um sich schließlich in der materiellen Welt zu äußern. Wenn das Absolute, der göttliche Ursprung im Menschen, auf diese Weise den tiefsten Punkt der Verstofflichung erreicht, beginnt der Rückweg von der materiellen Welt zu Gott. Abb. 1: Involution und Evolution — das Hinabsteigen des Geistes in die Materie und das Hinaufsteigen zu Gott Dieser Prozess des Hinaufsteigens oder Aufstiegs wird nach Danov Evolution oder »Abwicklung« genannt: »Die Involution ist das Hinabsteigen von Gott zur Materie, und die Evolution ist das Hinaufsteigen von der Materie zu Gott [...]. Dies bedeutet, dass jedes Wesen von Gott als göttlicher Strahl ausgeht, alle Welten durchläuft und wieder zu Gott zurückkehrt.« Kürzer formuliert er es so: die Involution ist das Ausgehen von Gott und die Evolution die Rückkehr zu Gott. An einer anderen Stelle in seinen Werken erklärt er diese zwei Prozesse auf andere Weise: die Bewegung vom Zentrum zur Peripherie wird Involution genannt und die von der Peripherie zum Zentrum Evolution. In der biblischen Erzählung vom Sündenfall wird nach Danov das Thema der Involution symbolisch angedeutet. Nach Danovs Auslegung spricht Christus darüber auch im Gleichnis vom verlorenen Sohn, der sein Vaterhaus verlässt und danach unter immer schlechteren Bedingungen lebt (die Entfernung vom Zentrum des Lebens, dem göttlichen Ursprung, und das Eindringen in immer dichtere Materie - die Involution, bis der Sohn entscheidet, wieder zu seinem Vater zurückzukehren - die Evolution). An einer anderen Stelle in seinen Vorträgen erwähnt Danov, dass die Involution der Menschheit bereits mit dem Auszug aus dem Paradies angefangen hat. Danov stellt weiterhin fest, dass die offizielle Wissenschaft diese zwei Prozesse nicht unterscheidet und alles Evolution nennt. Danov lehrt, dass das wichtigste Ereignis und der entscheidende Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit und der Welt die Ankunft Christi auf der Erde ist. Mit der Ankunft Christi beginnt das Hinaufsteigen, die Evolution der Menschheit. Christus gibt den Anstoß dazu. Er hat jene Kraft auf die Erde gebracht, die die Umkehr, die Wende vom involutionären Prozess zum evolutionären, ermöglicht. Dieser Anstoß trägt dazu bei, dass die Menschheit, wenn sie an den Tiefpunkt der Verstofflichung gelangt, die Kräfte findet, um das Hinaufsteigen zu beginnen, das persönliche egoistische Leben zu überwinden und ins Leben für das Ganze einzugehen. An der Grenze zwischen Involution und Evolution erlebt jeder Mensch eine innere Krise mit großen Leiden und Prüfungen. Aus dieser Krise geht er erneuert, erhellt und erleuchtet von der neuen Idee - Gott zu dienen - hervor. In diesem Moment begreift er, dass das Höchste, das dem Leben einen Sinn gibt, in Selbstlosigkeit, Opfern und Dienen besteht. Abb. 2: Die Ankunft Christi auf der Erde markiert den Wendepunkt in der Entwicklung der Menschheit. Durch Christus geht die Menschheit von der Involution in die Evolution über. Das Hinausgehen aus dem individuellen Bewusstsein und das Hineingehen in das kollektive und das kosmische Bewusstsein ist der Anfang der Evolution. Danov präzisiert aber, dass die Entwicklung der Seelen nicht gleichzeitig verläuft. Aus diesem Grund sind seit der Ankunft Christi nicht alle Seelen in die Evolution übergegangen. In der Zeit Christi betritt Danov zufolge nur ein sehr kleiner Teil der Menschheit den Weg der Evolution. Das sind die Menschen, die die neue Form der Liebe - die Liebe als Prinzip - angenommen und das persönliche egoistische Leben überwunden haben und der Menschheit insgesamt dienen. Die anderen, die noch im persönlichen Leben stehen, setzen das Eindringen in immer dichtere Materie fort. Doch der Anstoß, den Christus gegeben hat, arbeitet bereits im Bewusstsein der ganzen Menschheit, so dass zuletzt ein immer größerer Teil der Menschheit von der Involution zur Evolution übergeht. Gegenwärtig haben allerdings nur die fortgeschrittenen, erwachten Seelen der Menschheit mit der Evolution ihren Aufstieg begonnen. Danov fügt hinzu, dass es für alle Fragen sowohl eine involutionäre wie auch eine evolutionäre Lösung gibt. Der Fehler der Menschen besteht ihm zufolge darin, dass sie immer noch die involutionären Lösungen anwenden - also Abneigung und Gewalt. Die evolutionären Methoden zur Lösung der Fragen sind aber Liebe und Freiheit.
  7. 5.2 Die Weiße Bruderschaft: Wesen, Struktur und Erscheinungsformen in der Geschichte der Menschheit Die geistige Evolution des Weltalls als Ganzes wird Danovs Lehre zufolge von einer unsichtbaren geistigen Hierarchie geleitet und kontrolliert, die »Große Universelle Bruderschaft« genannt wird. Danov beschreibt die Universelle Bruderschaft wie folgt: »Wir werden gefragt: >Wer seid ihr und wie viele seid ihr?< Wir sind eine große Bruderschaft, wie die Welt sie nie gesehen hat. Eine Bruderschaft, mit Zweigen auf der Erde, im Himmel und im ganzen Weltall. Wer Gott dient, ist ein Bürger dieser Großen Weißen Bruderschaft, die wir die Bruderschaft der Liebe Gottes, der Weisheit Gottes, der Wahrheit Gottes nennen. « »Die göttliche Lehre der Großen Bruderschaft wird nicht jetzt geboren. Sie existiert seit der Schöpfung der Welt. Sie existiert, seit das Weltall existiert. Die Weiße Bruderschaft hat bereits an der Schöpfung der Welt und des ganzen Universums teilgenommen.« Die Große Universelle Bruderschaft stellt nach Peter Danov einen universellen Organismus von weit entwickelten, vollendeten Wesen dar. »Wenn wir von der Großen Universellen Bruderschaft reden, verstehen wir darunter jene Hierarchie von vernünftigen Wesen, die ihre Evolution Millionen und Milliarden Jahre vor den Menschen beendet haben und jetzt den ganzen Kosmos lenken. Sie lenken ihn, weil sie selbst unter der direkten Leitung des großen Geistes Gottes an seiner Schöpfung teilgenommen haben. « »Die Mitglieder der Großen Universellen Bruderschaft, die die Entwicklung der Menschheit leiten und sie zu einer hellen Zukunft führen, bilden keine für die Menschen sichtbare Gemeinschaft oder Organisation. Sie stellen ein lebendiges Kollektiv dar, eine vernünftige Gemeinschaft, die außerhalb der lasterhaften Bedingungen existiert, unter denen die Menschen leben. Und deshalb ist es lächerlich, wenn man sagt, dass der Sitz dieser Bruderschaft sich hier oder dort, inmitten dieses oder jenes Volkes, befindet. « »Die Weiße Bruderschaft ist nichts Sichtbares. Sie ist keine Kirche, keine Sekte. Sie ist etwas Lebendiges außerhalb der lasterhaften Bedingungen, unter denen die Menschen leben. Wer seine Entwicklung beendet, wird in diese Universelle Bruderschaft hineinkommen. Die guten Menschen sind innerlich mit der Weißen Bruderschaft verbunden.« Die einzige wirklich bedeutende Gemeinschaft, die Danov zufolge derzeit in der Welt existiert, ist die der Großen Universellen Bruderschaft. Alle mystischen Bruderschaften auf der Erde, die die Liebe besitzen und Träger des Göttlichen sind, erhalten die Unterstützung der Universellen Weißen Bruderschaft und sind auf diese Weise miteinander verbunden. Haupt der Großen Universellen Bruderschaft ist Christus. In diesem Sinne, erklärt Danov, ist Christus ein kollektiver Geist, eine Summe aller Söhne Gottes, aus deren Seelen und Herzen Liebe und Leben strömen, aller vereinten Söhne Gottes und aller vernünftigen Seelen, die in einer göttlichen Vereinigung leben. Nach Danovs Lehre sind diese vollendeten Wesen viel weiter fortgeschritten als die genialsten Menschen auf der Erde, weil sie viel früher als die Menschen dem »Ersten Ursprung« entsprungen sind. Sie sind alle auf einem Weg der Entwicklung unter der Leitung des Geistes Gottes zu der Entwicklungsstufe gekommen, auf der sie sich jetzt befinden. Diese Mächte verfügen über großes Wissen, sie kennen die Schöpfungsgesetze und dienen mit ihrer Arbeit dem Schöpfer. Sie sind die Glieder, aus denen die Engelshierarchie besteht, die Arbeiter Gottes, die am ewigen Schöpfungswerk des göttlichen Geistes mitwirken. In diesem Sinne ist das Universum ein lebendiges Ganzes und eine Einheit voller Gesetzmäßigkeiten und Harmonie. Gott selbst leitet jede Lebensäußerung in der Natur über diese Hierarchien von vernünftigen Wesen. Die Glieder dieser Universellen Bruderschaft leiten ihrer Kraft, ihrer Kreativität und ihrem Wissen entsprechend je einen Lebensbereich im Universum. Die ihnen anvertraute Aufgabe ist umso größer, je weiter fortgeschritten und je vollkommener sie sind. Weil hinter allen materiellen Erscheinungen in der Natur lebendige und vernünftige Kräfte stehen, die alles leiten, spricht Danov von einer »lebendigen« oder »vernünftigen« Natur. Je nach Kenntnis, Entwicklungsstufe und Tätigkeit, die sie ausüben, befinden diese Kräfte sich in einer hierarchischen Ordnung, deren Stufen unter folgenden Namen bekannt sind: Seraphim - Brüder der Liebe; Cherubim - Brüder der Harmonie; Throne - Brüder des Willen; Herrschaften - Brüder der Intelligenz und der Freude; Mächte - Brüder der Bewegung und des Wachstums; Gewalten - Brüder der äußeren Formen und der Künste; Fürsten - Brüder der Zeit, des Zustands und des Taktes; Erzengel - Brüder des Feuers und der Wärme; Engel - Träger des Lebens und der Vegetation. Den zehnten Rang werden nach Danovs Lehre die weit vorangeschrittenen menschlichen Seelen einnehmen. Alle zusammen stellen den »kosmischen Menschen« dar. Die Tätigkeit dieser Wesen ist so harmonisch verteilt, dass jedes von ihnen weiß, wann, wie und wo etwas zu tun ist. Sie lenken die Funktionen des großen universellen Organismus, der alle Sonnensysteme in sich einschließt. Nach dieser Lehre gibt es drei Arten von Sonnensystemen. Die ersten Systeme sind die Organe des ganzen Weltalls. Sie bilden die materielle, physische Welt und sind aus einer sehr dichten Materie gewoben und zwar auf verschiedenen Stufen. Die zweiten sind aus einer feineren Materie, der Materie der geistigen Welt, hergestellt und gehören zur Welt der Engel. Die dritte Art Sonnensystem bildet in ihrer Gesamtheit die göttliche Welt, die aus der feinsten und höchsten Materie besteht. Der Himmel wird von höheren Wesen, von »großen« Seelen, organisiert. Peter Danov nennt diese höheren Wesen, d. h. die Mitglieder der Universellen Bruderschaft, auch Engel, ein Begriff, der in der Orthodoxie und im Katholizismus als Bezeichnung für die Bewohner der unsichtbaren, geistigen Welt (oder Engelwelt) verwendet wird. Die Engel, die den Himmel bewohnen, sind nach Danov große Seelen, die ständig ihr Licht auf die ganze Welt senden. Die Energie ihrer mächtigen Gedanken wird im ganzen Kosmos verteilt und bewegt, wie eine kollektive Kraft, alles in der Welt. Die Engel sind nach Danov keine unstofflichen Wesen; ihre Körper sind vielmehr sehr gut organisiert und bestehen aus reiner Strahlenenergie. Sie kennen die Gesetze der Natur und können ihre Körper so beherrschen, dass sie sich sichtbar und unsichtbar machen, die Materie ihres Körpers verdichten und verdünnen und sich bewegen können, wohin sie wollen. Sie können sich in dem grenzenlosen Raum, in den Sonnensystemen und im Weltall, frei und weitaus schneller als das Licht bewegen. Die Engel befinden sich auf unterschiedlichen Stufen, aber sie werden generell in zwei große Reiche eingeteilt. Die Engel des höheren Reichs steigen selten auf die Erde hinunter und die Engel, die zum niedrigeren Reich gehören, steigen öfter hinab, um den Menschen zu helfen. Diese »großen Brüder der Menschheit«, wie sie Peter Danov nennt, sind seiner Lehre zufolge auch aus der menschlichen Rasse entstanden, aber sie befinden sich auf einem eigenen Weg der Entwicklung, der Milliarden Jahre vor der des irdischen Menschen und unter viel günstigeren Bedingungen begonnen hat. Wenn das Leben der Menschheit nach einem gewissen Plan abläuft, wenn auf der Erde Kulturen mit ihren Wissenschaften, Religionen und Künsten aufblühen und wenn die Menschen ewig nach Entwicklung und Vollkommenheit streben, ist das diesen vernünftigen Wesen zu verdanken, die eng mit den Menschen verbunden sind, ständig für sie arbeiten und sich um sie kümmern. Aus ihren Herzen strömt Liebe, Freude und Leben. Ihr Wunsch ist es, dass die Menschheit jenes Licht erwerben möge, über das sie verfügen, und jene Freiheit, über die sie sich freuen. Sie wollen die Menschen lehren, in Übereinstimmung mit den großen Gesetzen zu leben und sie anzuwenden, nach denen sie selbst leben. Sie führen das reinste und erhabenste Leben, ein Leben von absoluter Selbstlosigkeit. In ihrer Aufopferung steigen diese liebenden Gottesdiener selbst in menschlicher Form auf die Erde hinab, um den Menschen zu helfen. Sie schicken ständig Gesandte in der einen oder anderen Form auf die Erde. Alle Genies und alle großen Menschen, Heiligen, Adepten, Wissenschaftler, Schriftsteller und Staatsmänner, die bei der Entwicklung der Welt in der einen oder anderen Weise helfen, sind Diener dieser Universellen Bruderschaft. Sie wählt innerhalb der Menschheit die am meisten fortgeschrittenen Seelen aus und bereitet sie auf die geistige Arbeit unter ihren Brüdern vor. »Die einzige Führung der Welt ist die der Universellen Weißen Bruderschaft. Alle anderen Menschen - Vertreter des öffentlichen Lebens, Schriftsteller, Priester und Prediger - sind Diener der Weißen Bruderschaft. Die ganze Kultur und die Gerechtigkeit in der Welt werden von der mächtigen Kraft der Bruderschaft angetrieben. « Weiterhin wird in Danovs Lehre davon gesprochen, dass es in der gegenwärtigen Menschheit Leute gibt, die über feinere geistige Kräfte und eine feinere Struktur als die anderen Menschen verfügen. Sie zeichnen sich durch einen gut organisierten, plastischen Körper aus und führen ein absolut reines und heiliges Leben. Ihre außergewöhnliche Entwicklung macht sie zu geistigen Helfern der Menschheit. Die Fortgeschrittensten unter ihnen haben ihre Entwicklung auf der Erde beendet und verfügen über umfassende Kenntnisse. Sie wissen vieles von jener positiven und absolut göttlichen Wissenschaft, die seit der Weltschöpfung existiert. Viele von ihnen leben seit vielen tausend Jahren auf der Erde. Sie haben den Prozess der Auferstehung erlebt, und für sie gibt es weder Tod noch Wiederverkörperung. Diese Menschen, die »Söhne Gottes«, in deren Geist und Seele Gott wohnt, sind mit der ganzen vernünftigen Welt und mit allen fortgeschrittenen Wesen in allen Sonnensystemen verbunden. Sie sind jene »großen« Seelen, jene »Meister der Menschheit«, die zu den höchsten Erscheinungsformen des Denkens und Handelns gelangt sind, und zwar in jeglicher Hinsicht. Sie sind jene mächtigen Geister, die offen oder heimlich die Menschen und die Menschheit anregen. Hinter jeder geistigen Tätigkeit und hinter jeder geistigen Äußerung auf der Erde stehen diese Brüder. Sie stehen ebenso hinter jedem großen Menschen und hinter jedem großen Dichter, Musikanten oder Maler. Danov stellt noch eine andere Klassifikation der Mitglieder der Weißen Bruderschaft vor: alle diese großen Brüder, die in den geistigen Sphären der Erde arbeiten, werden in sieben Hierarchien bzw. Kategorien eingeteilt. Dies sind: »Brüder der Liebe«, »Brüder der Weisheit«, »Brüder der Wahrheit«, »Brüder der Gerechtigkeit«, »Brüder der Tugend«, »Brüder der Schönheit« und die so genannten »Jeho-visten«. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die wirklichen Namen dieser Brüder. Ihre echten Namen sagt Danov, sind unaussprechbar, weil sie heilig sind. Alle diese Brüder besitzen für die Menschen unvorstellbare Kräfte, aber sie sind nur Diener. Hinter ihnen steht etwas noch Größeres. Ein »weißer Bruder« kann mit seinen Kräften die ganze Welt beeinflussen. Er tut dies aber nicht, denn die Menschen müssen es selbst lernen, wenn auch unter Tausenden von Leiden, weil sie nur durch die Leiden veredelt und bereichert werden. »Die Menschen werden eines Tages verstehen, dass es in der Welt einen großen Rechtsstaat gibt, dessen Bürger - die Söhne Gottes - die vernünftigsten Wesen sind, die nach dem Gesetz Gottes leben und seinen Willen tun. Es wird kein Volk in der Welt geben, das die Kraft und die Macht dieses Rechtsstaates nicht erfährt.« Der Grund, weshalb die Menschen trotzdem nicht den richtigen Weg gehen, ist, dass der Großen Weißen Bruderschaft eine andere Loge von intelligenten Wesen gegenüber steht, die den tiefen Sinn des Lebens nicht verstanden und ein diametral entgegengesetztes Verständnis davon haben. Sie bilden die so genannte »Schwarze Bruderschaft«. Die Schwarze Bruderschaft stellt eine Hierarchie von Wesen dar, die je nach ihrer Intelligenz verschiedene Stufen einnehmen. Während die Weiße Bruderschaft mit den positiven Kräften und dem Guten verbunden ist, ist die Schwarze Bruderschaft im weitesten Sinne mit den negativen Kräften und dem Bösen verbunden und verwendet die Methoden des Bösen. Die Schwarze Bruderschaft hat auch ihre Strukturen, Meister und Adepten, durch die sie sich auf globaler, ebenso wie auf lokaler Ebene, äußert. Ihr Dienst ist streng aufgeteilt. Sowohl die Weiße wie auch die Schwarze Bruderschaft treten auf verschiedenen Ebenen des Daseins in Erscheinung. Sowohl die einen wie auch die anderen Kräfte sind nach Peter Danov für das Leben erforderlich. Außer diesen zwei Gruppen gibt es eine dritte - die Gruppe der »Großen Meister«, die zu einer höheren Hierarchie gehören und die Aktivitäten der ersten beiden Gruppen lenken. Sie verwenden deren Methoden für ihre Ziele, aber sie gehören weder zu der einen noch zu der anderen Gruppe. Sie sind die Meister der Universellen Bruderschaft, die den ganzen Kosmos lenken und nach Beendigung einer Evolutionsstufe neue Evolutionswellen hervorrufen, die einem anderen Plan und Rhythmus folgen. Unter der Leitung ihres mächtigen Geistes sind einst jene erhabenen Geister, die die Sonnensysteme - auch das unsere - erschaffen haben, von den hohen Spitzen des Daseins herabgestiegen. Sie haben die ursprüngliche »kosmische« Erde geschaffen und gestaltet, die früher das »Paradies« war. Auf dieser kosmischen Erde leben bis heute jene vollendeten Urmenschen, die ihre Entwicklung beendet haben. Sie sind die großen Vorfahren der Menschheit. Diese großen Schöpfer der Vergangenheit steigen auch heute noch auf die Erde herab und werden diese in ein Paradies verwandeln. Mit ihnen werden auch jene 144.000 Menschen kommen, von denen in der Johannes-Offenbarung gesprochen wird und zu denen Vertreter aller Völker der Vergangenheit und der Gegenwart gehören. Mit ihrem mächtigen Geist werden sie die erwachten Seelen in allen Teilen der Erde versammeln, und alle zusammen werden den Menschen zeigen, wie sie unter den neuen Bedingungen leben und arbeiten können. Dadurch werden die Beziehungen zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt wiederhergestellt. So hat die Große Universelle Bruderschaft in der Welt früher gearbeitet, so arbeitet sie heute und so wird sie immer arbeiten. Sie wird so lange tätig sein, bis eine Liebe, eine Weisheit und eine Wahrheit das ganze Dasein umfassen. Dann werden alle Wesen in heiligem Frieden und in Harmonie Gott rühmen. Peter Danov beschäftigt sich in seiner Lehre noch mit den konkreten Erscheinungsformen und Handlungen der Weißen Bruderschaft in der Welt im Laufe der Geschichte. Er lehrt, dass die Welt ihre Organisation der Weißen Bruderschaft verdankt und dass alle Religionen Methoden der Weißen Bruderschaft sind. Gesandte der Weißen Bruderschaft haben die Religionen gegründet. Alle Heiligen sind ihre Mitglieder und wirken in ihrem Namen. Die drei größten Erscheinungsformen der Weißen Bruderschaft in der Geschichte der Menschheit sind für Danov die folgenden Zweige der Weißen Bruderschaft: · 1) der Ägyptische Zweig - er geht von Ägypten nach Persien, nach Griechenland und weiter. Ziel des ersten Zweiges ist es, das Bewusstsein der Menschheit für das Christentum zu erhöhen und die Bedingungen für das Christentum vorzubereiten. · 2) der Palästinensische Zweig - er geht von Ägypten nach Palästina und in der christlichen Epoche nach Rom, England, Deutschland und weitere Teile Europas. Der zweite Zweig hat das Ziel, das Christentum in die Welt zu bringen und es dort zu verbreiten. · 3) der Bogomilische Zweig, oder im engeren Sinne des Wortes, der bulgarische. Er reicht von Ägypten nach Indien, von dort nach Arabien, nach Syrien, nach Kleinasien und Bulgarien. Der dritte Zweig hat das Ziel, die göttliche Lehre - das Christentum - zu realisieren. Einige Vertreter der Zweige der Universellen Bruderschaft auf der Erde, die Impulse von ihr empfangen und versuchen, diese auf der Erde zu realisieren und zu verbreiten, sind die sogenannten Orphiker in Griechenland, die Essäer in Palästina, die Hermetiker in Ägypten und die Mazdaisten in Persien. Zuerst ist der ägyptische Zweig entstanden, dann der palästinensische und zuletzt der bulgarische oder bogomilische Zweig. Auf dem heutigen Territorium Bulgariens ist die Weiße Bruderschaft mehrmals individuell und kollektiv in Erscheinung getreten. Besonders bekannt sind die folgenden drei Fälle: · 1) Orpheus und die orphische Lehre; · 2) die bogomilische Bewegung, die im 10. Jh. in Bulgarien entsteht; · 3) die Schule der Weißen Bruderschaft, die Peter Danov (Beinsa Duno) in Bulgarien gründet. Danov behauptet, dass alle drei Zweige heute in Bulgarien tätig sind. Die Schüler der Weißen Bruderschaft sind heute gleichsam eine Summe dieser drei Zweige. Allen gemeinsam ist die gleiche Quelle - die Universelle Weiße Bruderschaft. Die Leiter der drei Zweige sind die Eingeweihten. Was die Lehre der Weißen Bruderschaft von Peter Danov mit der Orphik, dem Bogomilentum und dem Rosenkreuzertum gemeinsam hat, ist die Quelle - die Universelle Bruderschaft. Alle sind Erscheinungsformen der Universellen Bruderschaft, die in der Welt eine konkrete Mission haben. »Die Bogomilen waren in Bulgarien wegen der Verfolgungen durch reaktionäre Kreise erfolglos, aber sie haben der europäischen Kultur einen mächtigen Anstoß gegeben. Die Rosenkreuzer sind eine Verzweigung des dritten bogomilischen Zweigs. Ihr Ziel ist die Vorbereitung der Neuen Kultur.« Die Bogomilen waren Danov zufolge die Träger der neuen Ideen, die für jene Epoche notwendig waren. Sie haben ihre Kultur von Bulgarien nach Westen gebracht, und die Völker, die sie verstanden haben, haben ihre sozialen Ideen in die Praxis umgesetzt. »Die Bogomilen haben ähnliche Züge wie unsere Bewegung. Sowohl die bo-gomilische Bewegung wie auch unsere kommen von ein und demselben großen Zentrum der Weißen Bruderschaft.«
  8. 5.1.3 Peter Danov über seine Mission In Peter Danovs Werken gibt es an unterschiedlichen Stellen Aussagen und Erläuterungen zu seinem Ziel, seinen Aufgaben und seiner Mission. Daraus geht hervor, dass er vor allem folgendes anstrebt: · • er vermittelt Impulse und Methoden für die Anwendung der Christuslehre. · • er sieht sich selbst nicht als Begründer dieser Lehre, sondern als Vermittler der Lehre der Universellen Weißen Bruderschaft, die eine geistige Hierarchie der unsichtbaren Welt darstellt, deren Haupt Christus ist. Diese Universelle Weiße Bruderschaft hat nach Peter Danov mehrmals ihre Gesandten auf die Erde geschickt. · • in seinen Vorträgen und Vorlesungen spricht er am meisten über die Liebe als göttliches Prinzip - über ihr Wesen, ihre Erscheinungsformen und ihre Anwendung im alltäglichen Leben. · • in seiner Lehre vermittelt er Kenntnisse über den Anbruch einer neuen Epoche - der Sechsten Kultur - auf der Erde. · • Er behauptet, dass er keine neue Religion oder Kirche gegründet hat, sondern eine geistige Schule, in der seine Vorträge ein aufklärerisches und erzieherisches Ziel haben. · • Seine Konzeption vom Universum ist ihm zufolge weder Theorie noch Hypothese, sondern eine höhere Realität, die auf persönlicher Erfahrung beruht. Auf diese höhere Erfahrung und Wirklichkeit stützt sich auch seine Lehre. »Viele fragen mich, was für ein Ziel ich habe, wenn ich den Menschen predige. Wenn ich gekommen wäre, um das auszusprechen, was andere predigen, wäre es nicht nötig gewesen, dass ich komme. Ich predige die Christuslehre, die zumindest in geringem Umfang im Leben angewendet werden soll, nämlich in den Beziehungen zwischen Vätern und Müttern, Söhnen und Töchtern, Dienern und Herren. Es ist meine Aufgabe, diese Lehre unter allen Menschen auf der Erde anzuwenden. Alle Priester und Prediger mögen sich versammeln und zu Gott beten, damit er ihnen bei der Anwendung der Christuslehre helfe, weil nur sie imstande ist, alle Menschen zu versöhnen. Die Lehre, die ich predige, ist die Lehre von der lebendign Natur, mit der sich auch die Wissenschaft beschäftigt. Sie ist eine Lehre vom Leben, eine Wissenschaft des Vernünftigen in der Welt, eine Wissenschaft über Gott und die Liebe. « »Sagt über die Lehre, die ich predige nicht, dass irgendein Danov sie erfunden hat, sondern sagt, dass das die Lehre der Weißen Bruderschaft ist. Morgen kann ein anderer mit einem anderen Namen kommen. Die Größe von allen, die in die Welt gekommen sind, besteht darin, dass sie die Wahrheit so mitgeteilt haben, wie Gott sie mitgeteilt hat.« »Wir werden >Danovisten< genannt. Das ist ein Irrtum. Ich selbst bin kein Da-novist. Ich predige die Liebe Gottes.« »[...] wir alle leiden unter >Danovisten<, >Paulisten<, >Apostolisten<, >Petrus-anhängern< u. a.: unter diesem Unverständnis leidet die heutige Welt. Seine Kraft [des Christentums] hängt nicht vom Namen ab. Die Kraft einer Lehre hängt nur von der Liebe ab, die in diese Lehre eindringt. Wenn ich die Lehre Christus betrachte, trenne ich mich nicht von euch. Ich weiß, dass Gott Liebe ist, ich kann keinen Unterschied zwischen seinen Wesen machen.« »Ihr musst wissen, dass ich nicht von selbst und auf eigenen Wunsch gekommen bin, sondern ich bin von Gott geschickt, um an der Errichtung von Gottes Reich auf der Erde zu arbeiten. Das Reich Gottes hat keine Form. Ich bin gekommen, die Liebe zu vermitteln und sie auf die Erde zu bringen. Das ist meine Mission.« »Ich bin von Gott gesandt, um den Menschen den Weg zu zeigen, auf dem sie gehen und Gott dienen müssen, wie sie bis heute nie gedient haben.« »Ich will nicht, dass ihr mich zu einem Zentrum macht [...]. Ich will nicht, dass ihr in eurem Verstand irgendeinen Herrn Danov hervorhebt, sondern was ich möchte ist, dass ihr den Herrn kennt, weil ich an all seinen Sachen teilnehme. Und wenn ihr an mich nicht glaubt, glaubt an sein Wort. Ein Mensch, der Beweise erhalten will, muss an Christus glauben. Ich will, dass in euch Christus emporsteigt und dass er in euch herrscht. Dann wird der Antagonismus zwischen euch und mir verschwinden.« »[...] ich das sage, was der, der mich geschickt hat, mir diktiert, ohne darauf zu achten, wer was denkt oder sagt.« »Ich will euch keine neue Schablone geben, sondern ich will euch nur begeistern, eure Kerze anzünden und sie euch geben, damit ihr euch auf euren Weg macht.« »Ichpredige keine Religion, sondern den Glauben an den lebendigen Gott.« »Ich bin nicht gekommen, um eine orthodoxe, eine jüdische, eine evangelische oder eine buddhistische Kirche zu gründen. Ich komme, um eine neue Epoche anzukünden, die jetzt in der Welt anbricht. « Die Anhänger selbst sehen die Lehre des Peter Danov nicht als Religion oder Sekte, sondern als eine geistige Schule, in der man lernt, wie man leben soll. »Ich predige keine Religion, sondern ich rede zu den Menschen über ein gutes Leben. « Peter Danov sagt seinen Schülern, dass ihr Glaube kein Aberglaube und kein Nachbeten sein darf, sondern dass er auf Kenntnis beruhen muss. Sie sollen zuerst alles, was er lehrt, im realen Leben ausprobieren und überprüfen. »Ich lehre euch, richtig zu leben. Ich sage nicht, dass ihr glauben sollt, sondern ich sage, dass ihr überprüfen sollt, was ich euch sage. Wenn es aber richtig ist, wendet es an!« »Von euch wird nur Arbeit und waches Bewusstsein gefordert, damit ihr das Gesagte überprüft und ausprobiert. Wenn ihr eine Vorlesung hört, sollt ihr denken, was ihr davon noch heute, noch in der gegebenen Stunde, anwenden könnt. « »Ich will aus euch keine Mönche, keine Nonnen und keine religiösen Fanatiker machen, denn mit dem Bewusstsein, das ich euch gebe, will ich euch nur erwecken, damit ihr nicht stolpert auf dem Weg, auf dem man viel stolpern kann. Wenn ihr nicht genug Licht habt, stolpert ihr an vielen Stellen.« »Was ihr mit mir in zehn Jahren lernt, lernt ihr ohne mich in tausend Jahren.« »Die Neue Lehre zeigt die richtigen Methoden, wie die künftige Gesellschaft aufgebaut wird. Die Kulturen, die auf Gewalt basierten, sind untergegangen. Die Lehre, die ich euch verkünde, ist überprüft. Sie birgt in sich jene Grundmethoden, die den Menschen zeigen, wie sie zu leben haben. Ich predige euch jetzt eine göttliche Lehre, auf der die künftige Ordnung beruht. Diese Lehre stützt sich auf die vernünftigen Gesetze der Natur. « »Die Neue Lehre kommt jetzt in die Welt, um die Neue Kultur zu bringen und die innere Seite des Lebens zu zeigen. Die Neue Lehre kommt aus der unsichtbaren Welt und wird sich durchsetzen. Das sind Dinge, die millionenfach versucht wurden und jetzt anzuwenden sind.« »Die Liebe bringt Leben, die Weisheit bringt Licht [Wissen], die Wahrheit bringt Freiheit. Das sind die Grundprinzipien des Neuen Lebens, der Neuen Lehre. Diese Lehre ist nicht unsere, sie ist göttlich. Sie hat zunächst eine physische Anwendung, dann eine geistige und zuletzt eine göttliche.« »Außerhalb dieser Gesetze kann man keine Gesellschaft und keinen Staat aufbauen. Sie sind die Grundprinzipien, auf denen das zukünftige Leben beruht. Außerhalb dieser Gesetze existiert keine andere Lehre. Sie finden in der ganzen Natur Anwendung.« »Wenn die Lehre, die euch verkündet wird, eurem Leben einen Sinn verleiht, euch Gesundheit, Vernunft und Licht gibt und euch frei macht, folgt ihr. Sie ist die Lehre, die in jeder Seele vorhanden ist. Sie zeigt dem Menschen das wahre Leben. »Es gibt keine Lehre des Herrn Danov« Es gibt nur eine göttliche Lehre, die mir bekannt ist. Sie ist die Große Lehre des Lebens. Mit ihr bin ich vertraut [...]. Die göttliche Lehre erkennt man daran, dass sie Freude, Frieden, Licht und edle Gesinnung bringt. Welche Lehre ist richtig? Die Lehre, die zu einer Erweiterung deines Verstands, deines Herzens und deines Willens führt und dich wachsen lässt. Diese Lehre ist göttlich.« »Meine Aufgabe ist es, euch die göttliche Lehre weiterzugeben. Eure Aufgabe als Schüler ist es, sie an das bulgarische Volk weiterzugeben. Aufgabe des bulgarischen Volkes ist es, sie an alle Völker weiterzugeben. Ich bin verantwortlich vor Gott, wenn ich meine Aufgabe nicht erfülle. Ihr seid verantwortlich, wenn ihr dem bulgarischen Volk diese Lehre nicht weitergebt. Das bulgarische Volk ist vor Gott verantwortlich, wenn es die Lehre den anderen Völkern nicht weitergibt.« Über die anderen Lehren sagt Danov folgendes: »Wir dürfen die anderen Lehren nicht kritisieren. Jede Lehre soll nach den Früchten beurteilt werden, die sie hervorbringt. [...] Alle, die nicht gegen die göttliche Lehre sind, sind mit uns, auf welche Weise auch immer sie predigen.« »Alle Menschen, welcher Religion und Lehre auch immer, die in sich ein hohes Ideal tragen und auf eine ehrliche und selbstlose Weise für das Gute einstehen — sei es in der Welt, sei es für das Wohl der gesamten Menschheit -sollen sich die Hände reichen. Ihre äußere Verschiedenheit bringt nur Schönheit in die Mannigfaltigkeit.«66 Auch wenn er nichts ablehnt, verweist er doch auf einen einzigen Weg: den Weg der Liebe. Nur die Liebe bringt Fülle in das Leben. Es ist der Weg der inneren Vervollkommnung, den jeder auf seine Weise zu gehen hat. Nur so verwirklicht sich die Synthese von Individualismus und Kollektivität. An einer anderen Stelle sagt Danov, dass es heute viele Christen gibt, die in Orthodoxe, Protestanten, Katholiken, Methodisten, Baptisten u. a. eingeteilt werden. Je mehr Konfessionen es unter den Menschen gibt, desto schwerer verstehen sie sich. Er vergleicht sie alle mit den Speichen eines Rades, die von einem gemeinsamen Zentrum ausgehen. Dank ihnen dreht sich das Rad und zerbricht nicht. Die Gefahr liegt nicht in der Existenz verschiedener Religionen, sondern in ihrer Trennung vom gemeinsamen Zentrum des Lebens - der Liebe. Peter Danov nennt seine 1922 in Sofia eröffnete Schule »christlich, mystisch, philosophisch und wissenschaftlich«, anderswo nennt er sie »okkulte Schule der Weißen Bruderschaft«. Danov sagt, dass das Christentum eine große Wissenschaft ist, deren Anwendung gesucht wird. Das Christentum bedeutet nicht nur Streben nach Gott, vielmehr ist seine Anwendung wichtig. »Damit die Welt sich erhöht, ist es nötig, dass die Christuslehre in ihrer praktischen Anwendung verstanden wird, und wenn es uns gelingt, eine geistige Strömung zu bilden, machen wir etwas sehr Gutes. « »Ich habe euch eine Lehre von Christus weitergegeben, eine Lehre des Lebens und nicht der Buchstaben, eine Lehre nicht des Sektierertums, sondern eine Lehre von Weisheit und Liebe, die das gesamte Leben erneuern kann.«
  9. 5.1.2 Der Begriff Meister Der Begriff »Meister« generell und der Inhalt, den die Weiße Bruderschaft ihm verleiht, ist für das Christentum nicht charakteristisch. Wenn man den Grund für die Verwendung des Begriffs »Meister« in der theoretischen Konzeption von Peter Danov sucht, lässt sich dort eine Lehre über Meister der Menschheit finden, die der östlichen Philosophie und der Theosophie ähnelt, aber einen eigenen Inhalt hat, der von Peter Danov stammt. Es ist einschränkend hinzuzufügen, dass Peter Danov nirgendwo in diesen Erläuterungen konkret über sich selbst spricht und dass er nicht eindeutig sagt, dass er selbst den Begriff »Meister« für sich beansprucht. Danov lehrt, dass es im Prinzip nur einen einzigen Lehrer gibt, und das ist Gott. Aber Gott äußert sich auf vielfältige Weise. Danov führt weiterhin folgenden Vergleich an: so wie die Kenntnisse nicht nur von einer Stelle kommen und das Licht nicht nur durch ein Fenster eindringt, sind auch die Wege der Erkenntnis und die Fenster des Lichtes unzählbar. Die Meister sind nach Danovs Lehre Menschen auf einer höheren Entwicklungsstufe, die von Gott mit einer konkreten Mission auf die Erde geschickt werden, um den anderen Menschen zu helfen und ihnen den richtigen Weg zu zeigen, den sie beschreiten sollen. Der Meister erscheint als Mittler zwischen Gott und dem Schüler, und der Schüler zwischen dem Meister und dem Volk, der Welt. Die Meister haben Danovs Lehre zufolge die menschliche Evolution bereits zurückgelegt. Sie haben die Schulen der physischen, geistigen und göttlichen Welt absolviert und die Offenbarung des ganzen Kosmos erfahren. Sie kennen die inneren Gesetze der Natur, den Aufbau der Welt, die Beschaffenheit des Menschen, seinen Entwicklungsweg und seine Bestimmung. Außerdem sind sie sich der streng festgelegten Beziehungen zwischen Geist und Seele, zwischen Verstand und Herzen des Menschen bewusst. Deshalb können sie den Menschen in der richtigen Weise auf den Weg seiner Entwicklung fuhren. Ein Meister kann einzig und allein sein, wer zuerst vom Geist Gottes erleuchtet und gesalbt ist. Derjenige, der nicht von Gottes Geist erleuchtet und gesalbt ist, sagt Danov, hat kein Recht zu lehren, er übertritt das göttliche Gesetz. Kennzeichnend für einen echten Meister ist, dass er von Gott mit der Mission beauftragt ist, den Menschen die Wahrheit zu übermitteln, und nicht in seinem eigenen Namen spricht, sondern immer im Namen Gottes - des einzigen Lehrers. Daran werden nach Danov die echten Meister erkannt. Wenn solche Meister reden, kann niemand in ihren Worten menschliche Bedenken, Schwankungen oder Unglauben feststellen. Die Frage, woran ein Meister erkannt wird, beantwortet Danov wie folgt: das Erkennen des Meisters ist ein rein geistiger Prozess. Der Meister kann nicht als äußere Erscheinung auftreten, sondern er erscheint innerlich in den Menschen. Deshalb erfolgt das Erkennen des Meisters von innen, aus der Seele des Schülers heraus. Es besteht aber ein großer Unterschied zwischen dem inneren Sprechen des Meisters und der Beeinflussung durch Reden. Beeinflussung durch Reden ist ein Akt der Gewalt, während das Sprechen des Meisters auf freiwilliger Grundlage erfolgt. Wenn der Meister von innen spricht, fühlt sich der Schüler inspiriert. Wenn ein Meister die Wörter einer Sprache verwendet, ist seine Rede durch bestimmte Eigenschaften gekennzeichnet. Er verwendet jedes Wort an der richtigen Stelle. Er weiß genau, warum er ein Wort verwendet und was für einen Einfluss die Schwingungenen dieses Wortes ausüben werden. Der Begriff »Meister« ist nach Peter Danov in der lebendigen Natur genau definiert. Ein Meister verwendet nie Gewalt, Lüge oder Übel. Er ist stark, übt aber keine Gewalt aus. Seine erhabene Vernunft schließt jegliche Lüge und seine Güte jegliches Übel aus. Wenn bei einem Menschen Lügen oder Übel festzustellen sind, bedeutet dies, dass er kein Meister ist, sondern ein Schüler. Das ist nach Danov die einfachste und am leichtesten zu verstehende Definition für »Meister« und »Schüler«. Die Anwesenheit des Meisters erkennt man daran, dass er Leben, Licht und Freiheit bringt. Ein Meister ist nur, wer nach den Gesetzen der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit lebt und arbeitet. Wer diese Gesetze noch nicht völlig befolgt, ist nur ein Schüler. Der Meister verfügt nachweislich über Erkenntnis, Liebe und Reinheit. Er ist im wahren Sinne des Wortes ein vollendeter Mensch und in allem ein Vorbild. Sein Leben hat Auswirkungen auf den ganzen Kosmos. Die Tätigkeit des Meisters setzt nach Danov ein hohes Selbstbewusstsein voraus. Zwischen dem Meister und dem Schüler spielt sich ein rein geistiger Prozess ab. Dafür, und für die zu erfüllenden Aufgaben, ist ein weit entwickeltes Bewusstsein erforderlich. Im Idealfall sollte zwischen Meister und Schüler ein vollkommener Austausch wie zwischen Mutter und Kind im Mutterleib stattfinden. Meister und Schüler sollten mit Hilfe des >göttlichen Geistes< Zusammenarbeiten, um den geistigen Körper des Schülers - seine ewige Wohnung - aufzubauen. Die Tätigkeit des Meisters ist gleichsam eine geistige Geburt. Deshalb betont Danov, wie groß die Verantwortung des Meisters ist, und fügt hinzu, dass es für die Pseudomeister eine große Strafe geben wird, weil sie die Seelen geistig verkrüppeln lassen. In diesem Sinne deutet Danov die Aussage Christi: »Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen« (Mt 23, 8). Danov erklärt in seiner Lehre noch die Unterschiede zwischen den Meistem der Weißen Bruderschaft und denen der Schwarzen Bruderschaft, zwischen den wahren und den Pseudomeistem, und an welchen Merkmalen sie erkannt werden können. Der Meister der Schwarzen Bruderschaft kennt nicht die Wahrheit, deshalb legt er Wert auf Äußerlichkeiten. Er zieht die schönsten Kleider an, trägt kostbaren Schmuck und teure Ringe. Ein wichtiges Merkmal ist auch, dass er beansprucht, alleiniger Träger der Wahrheit zu sein und dass die Schüler nur auf ihn hören dürfen. Im Gegensatz dazu zieht sich der Meister der Weißen Bruderschaft einfach, aber immer sauber und ordentlich an. Er trägt keine Ringe und keinen Schmuck. Der Meister der Weißen Bruderschaft stellt keine Grenzen für seine Schüler auf, sondern er lässt ihnen die volle Freiheit, damit sie selbst auswählen und ausprobieren können. Der Meister der Weißen Bruderschaft ist ein Träger der Wahrheit. Er beansprucht jedoch nie, der einzige Träger der Wahrheit zu sein. Er zeichnet sich durch drei Aspekte aus: Freiheit für die Seele, Licht für den Verstand und Reinheit für das Herz. Der Pseudomeister hingegen bringt Knechtschaft für die Seele, Dunkelheit für den Verstand und Verderben für das Herz. Der Meister der Weißen Bruderschaft drängt sich nicht auf. Damit die Schüler keinem Irrtum unterliegen, lässt er sie selbst die Reinheit ihres Meisters überprüfen, seine inneren Schätze entdekken und nicht seine äußere, sondern seine innere Pracht sehen. Der Meister bezieht seine Kenntnisse und Prinzipien aus dem großen Buch des Lebens, in dem, so erklärt Danov, jeder Stein, jeder kleine Ast und jede Blume, jedes Tier und jedes menschliche Wesen und überhaupt jede lebendige Erscheinungsform etwas ausdrückt. Die Anhänger formulieren die Mission der Meister, zu denen Peter Danov ihrer Meinung nach gehört, zusammenfassend wie folgt: am Anfang einer neuen Kultur kommt immer ein göttlicher Gesandter, ein großer Meister, in die Welt. Er übermittelt die Botschaft in der Sprache eines Volkes. Seine Lehre vermittelt die Inhalte der Neuen Kultur. Er ist Träger neuer Ideen, neuer Kenntnisse und neuer Arbeitsmethoden, die für diese Kultur benötigt werden. Er zeigt der Menschheit den neuen Weg. Jedes Wort, das er verwendet, ist streng definiert und mit einem tiefen, inneren Sinn erfüllt. Dieser Meister bringt neue Kräfte in die menschliche Seele hinein und gibt dem menschlichen Verstand, Herzen und Willen einen Impuls für eine weitere Entwicklung. Das Leben des Meisters ist eine Synthese und ein Symbol der Neuen Kultur, die er verkündet. Die Aufgabe der großen Meister, die auf die Erde hinabsteigen, besteht darin, dass sie der Menschheit den richtigen Weg aufzeigen, bei ihrer Entwicklung helfen und sie lehren, richtig zu leben. Das gute Leben bedeutet, Gott mit Liebe zu dienen und nicht mit Gewalt. Danov soll gesagt haben, dass seine Lehre für jene bestimmt ist, die Mitglieder der Sechsten Rasse sein werden. Aus den Kreisen der Anhänger der Weißen Bruderschaft werden heute auch persönliche Auffassungen bezüglich der Persönlichkeit von Peter Danov veröffentlicht, die nicht von allen Anhängern geteilt werden oder die als extrem angesehen werden. Dazu gehört z. B. die Identifizierung von Peter Danov mit dem »Geist der Wahrheit« nach Joh 14, 16-17, Joh 15, 26 und Joh 16, 13-15, wobei aber ein der christlichen Lehre nicht entsprechender Inhalt hineininterpretiert wird. Andere vergleichen Danov mit dem weißen Reiter aus Offb 19, 11-16. Wieder andere wollen eine Brücke zur Anthroposophie Rudolf Steiners bauen und identifizieren Peter Danov mit dem Bodhisattva Maitreya, über den Steiner sagt, dass er in seiner Zeit -am Anfang des 20. Jahrhunderts - bereits in der Welt verkörpert ist. Diese Ansicht wird von Anhängern der Weißen Bruderschaft im Buch »Der Bodhisattva im 20. Jahrhundert« dargestellt, wo die Lehren von Peter Danov und Rudolf Steiner als zwei Schulen oder zwei Impulse des »esoterischen Christentums« im 20. Jahrhundert angesehen und die Parallelen zwischen beiden Lehren hervorgehoben werden.
  10. Kapitel 5 HAUPTIDEEN DER LEHRE DER WEISSEN BRUDERSCHAFT DES PETER DANOV 5.1 Der»Meister« Beinsa Duno und seine Mission 5.1.1 Wer ist Peter Danov? Der Vorname »Peter« kommt aus dem Griechischen und bedeutet »Fels« und der Nachname »Danov« bedeutet im Bulgarischen »Boden« oder »Grund«. Sein geistiger Name - »Beinsa Duno« - wird als sakraler Name angesehen und gilt als nicht übersetzbar. Danov selbst hinterlässt keine Übersetzung oder Erläuterung dazu. Zu Lebzeiten wird Peter Danov allgemein mit »Meister« angeredet. Hinsichtlich der Bedeutung dieses Wortes und der Persönlichkeit von Peter Danov sind die Auffassungen selbst im Kreis seiner Schüler bis heute nicht einheitlich. Das hängt zunächst von dem Umstand ab, dass Danov selbst keine konkrete Äußerung dazu macht. Gewöhnlich antwortet Danov auf die Fragen der Anhänger, »wer er sei« und »ob er auserwählt sei«, dass das nicht so wichtig sei oder dass es ihm gleichgültig sei, für wen die Bulgaren ihn halten oder wer was sagen würde. Für ihn, so Danov, seien einzig und allein die Arbeit und die dabei erzielten Ergebnisse und die Erfüllung seiner Mission wichtig. Ihm zufolge ist für die Schüler das Wichtigste, dass sie diese Quelle nutzen und das Gelernte anwenden. Dies geht aus den folgenden Textabschnitten hervor: »Ihr möchtet wissen, wer ich bin. Ich bin derjenige, der euch das Wort Gottes bringt. Wer ich bin, werdet ihr nie erfahren. Ich bin ein Sohn Gottes, der den Willen Gottes erfüllt. [...] Ich bin ein Sohn Gottes, der seinen Namen heiligen will, und die Liebe in ihrer ganzen Schönheit einführen will. Diese Liebe, die mich durchströmt, möchte ich nicht für mich behalten. Ich möchte, dass ihr auch so seid.« »Wenn ihr mich reden hört, stellen sich viele die Frage: >Wer ist das, der dort redet?< - Wer ich bin, ist nicht wichtig; was für einer ich bin, ist auch nicht wichtig. Ich bin der Mensch, in dessen Herzen die Gerechtigkeit und in dessen Verstand die Wahrheit wohnt, und die Heiligkeit ist die Verbindung zwischen diesen beiden. - Warum? Weil das Gesetz Gottes ein solches ist, und ich gehorche diesem Gesetz. Ich lebe und freue mich in der Erfüllung des großen Willens Gottes. Ich sage euch: ihr werdet mich erkennen, aber wann? Wenn die Gerechtigkeit in eure Herzen kommt, die Wahrheit in euren Verstand und die Heiligkeit die Verbindung zwischen ihnen wird. Unter den jetzigen Bedingungen werdet ihr nicht verstehen, wer ich bin und was für einer ich bin. Was in mir ist, könnt ihr nur dann verstehen, wenn es auch in euch hineinkommt. « »[ ...jkeiner von euch kennt mich, wer ich bin.« »Ich will, dass ihr nicht wisst, wer ich bin [...]. Ich will das vermeiden [...]. Wenn ich mich nicht erkennen lasse, bedeutet das, dass ich will, dass das Volk sich auf seinem natürlichen Weg entwickelt.« Viele Schüler sagen eindeutig, dass der »Meister« ihnen seine echte Persönlichkeit nicht offenbart hat und dass sie nicht wissen, wer genau er ist, und dass er für sie ein Rätsel bleibt. Nach 1990 werden von den Anhängern verschiedene Auffassungen hinsichtlich Peter Danovs Persönlichkeit und seiner Mission geäußert. Heute herrscht die Ansicht vor, dass die unterschiedlichen Meinungen in Bezug auf Danovs Persönlichkeit damit erklärt werden, dass die Menschen Danov in dem Ausmaß verstehen, wie sie seine Lehre verstanden haben. Dies bezieht sich auch auf die Periode bis 1922, in der man erkennt, dass die Anhänger ihn in verschiedener Weise akzeptieren und sich an ihn wenden. Eines der Mitglieder der Kette berichtet: »Manche betrachten ihn als einen einfachen Prediger; andere als einen Menschen, der geistig weit fortgeschritten ist; dritte als einen Adepten; vierte als einen großen Lehrer, der gekommen ist, um der Menschheit zu helfen; es gibt aber auch solche, die Danov eine noch größere Bedeutung beimessen und das bulgarische Volk für sehr glücklich schätzen, weil Danov in Bulgarien geboren ist und unserem Stamm angehört, denn durch ihn wird das bulgarische Volk erhöht werden und Licht bekommen, das kein anderes Volk besitzt und für das viele andere Völker alles geben würden. Die Auffassung des Schülers von Danovs Persönlichkeit hängt somit von seinem jeweiligen Entwicklungsstadium ab. Allerdings empfinden alle ihm gegenüber tiefe Achtung sowie Ehrfurcht und Liebe, und jeder ist bestrebt, dem Meister nach allen Kräften seine Ehre und Achtung zu erweisen.« Dass Peter Danov seinen Anhängern gegenüber keine eindeutigen Aussagen zu seiner Person gemacht hat, geht auch daraus hervor, dass die Anrede »Meister« nach der Gründung der Gemeinschaft im Jahre 1897 vergleichsweise spät, erst 1922 nach Eröffnung der okkulten Schule, von allen angenommen wird. Sein geistiger Name »Beinsa Duno« wird noch später, erst ab Beginn der 30er Jahre, bei der Veröffentlichung von Danovs Werken von den Anhängern verwendet. Gegner der Lehre kritisieren Peter Danov, weil sie glauben, dass er sich als Christus vorstellt, obwohl es von Danov zahlreiche Äußerungen gibt, dass allein Christus »Gott«, »Herr« und »Erlöser« ist, der in allen Menschen lebt und in Erscheinung tritt. Wahrscheinlich beruht das Urteil, dass Danov sich mit Christus identifiziert, auf Äußerungen wie z. B., dass er sich mit Christus getroffen habe, dass Christus in ihm wohne und dass er ihn kenne. In diesem Sinne sagt er: »Ich und Christus sind eins«. Anderswo behauptet Danov, dass er immer mit dem Herrn in Verbindung stehe, seine Stimme höre, seine Lehre kenne, seinen Willen ausfuhre, seinen Geist spüre und sich über sein lebendiges Wort freue. Die Anhänger formulieren es so, dass Christus sich durch Peter Danov äußert und dass »der Geist Christi« in ihm lebt, dass Danov selbst aber nicht Christus ist. Sie glauben, dass Danov seine Lehre direkt von Gott erhält, weil er unmittelbar in Verbindung mit Christus steht. Danov sagt dazu folgendes: »Christus bin ich nicht, aber Christus lebt in mir. Wenn ich Christus wäre, für den ihr mich haltet, würde ich die ganze Welt leiten. Weil ich kein solcher Mensch bin, bin ich auch nicht Christus. Christus ist nicht in der physischen Welt.« Das Verhältnis zu Christus wird am deutlichsten in einem Satz, den Peter Danov selbst an einer auffälligen Stelle - auf den ersten Seiten des Buchs »Das Vermächtnis der farbigen Strahlen des Lichtes« - niedergeschrieben hat: »Ich werde immer ein ergebener Diener des Herrn Jesus Christus, des Sohnes Gottes sein. Tarnovo, den 15. August 1912.« Die am meisten verbreitete und von den Anhängern der Weißen Bruderschaft akzeptierte Auffassung von der Persönlichkeit und Mission des Peter Danov ist heute, dass er ein Meister ist, wie sie in den Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte immer wieder auf die Erde kommen, um die Menschheit auf den Übergang zu einer neuen Epoche der Evolutionsentwicklung vorzubereiten. Die Mission von Peter Danov wird konkret auf die Vorbereitung der Menschen für das Anbrechen der Sechsten Rasse in der Epoche des Wassermanns zurückgefuhrt, die im Jahre 1914 beginnt. Für dieses Ziel verbreitet Danov die Lehre von der Liebe - das Fundament der Neuen Kultur wobei er vor allem die Anwendung der Christuslehre predigt und betont. Danov verleiht dabei der Anwendung des Christentums einen starken sozialen Impuls. Er zeigt konkrete Methoden und Vorbilder für die Anwendung in allen Lebensbereichen. Die Sechste Rasse, über die er predigt, wird eine Kultur der Liebe und des Lebens für das Ganze sein. Bei der Entstehung dieser Rasse werden die slawischen Völker eine führende Rolle spielen, aber nicht aufgrund eines ethnischen oder biologischen Prinzips, sondern als Träger innerer seelischer Fähigkeiten, die kennzeichnend für diese Sechste Epoche sind - Menschen des Herzens, der Selbstaufopferung und der Brüderlichkeit.
  11. Kapitel 4 VERBREITUNG DER LEHRE DER WEISSEN BRUDERSCHAFT AUSSERHALB DER GRENZEN BULGARIENS Nach 1925 beginnt man, außerhalb der Grenzen Bulgariens über die Ideen der Lehre der Weißen Bruderschaft zu reden. Die Lehre verbreitet sich: · 1) durch Kommentare von Ausländem, die Peter Danov in der Siedlung Izgrev treffen oder das Jahrestreffen der Weißen Bruderschaft an den Sieben Rila-Seen besuchen; · 2) durch bulgarische Anhänger oder interessierte Personen, die ins Ausland reisen oder in andere Länder emigrieren und dort mit der Verbreitung beginnen; · 3) durch Veröffentlichungen der Weißen Bruderschaft - fremdsprachige Bücher und Artikel im In- und Ausland; · 4) durch Veröffentlichungen in Büchern ausländischer Anhänger, Interessenten oder Journalisten; · 5) durch Treffen und Kontakte der Weißen Bruderschaft mit Vertretern anderer Religionsgemeinschaften und Bewegungen im In- und Ausland. Seit 1930 wird in jeder Ausgabe der Zeitschrift »Weizenkom«, des Hauptorgans der Weißen Bruderschaft, die Rubrik »Nachrichten: Die Ideen der Universellen Weißen Bruderschaft im Ausland« veröffentlicht. In dieser Rubrik wird ein aktueller Überblick über Publikationen zur Weißen Bruderschaft im Ausland, neue Übersetzungen von Danovs Büchern, Vorträgen, Vorlesungen, Kommentaren und Nachrichten aus dem Ausland, Treffen der Gemeinschaft mit Vertretern anderer geistiger Gruppierungen aus dem Ausland und Korrespondenz geboten. Im Laufe der Jahre werden in jedem Heft der Zeitschrift regelmäßig Zusammenfassungen von Danovs Lehre in französischer Sprache veröffentlicht. Die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft veröffentlicht sowohl in den älteren als auch in den neueren Publikationen die folgenden Angaben und Informationen über die Verbreitung ihrer Lehre im Ausland: Leo Tolstoi stirbt im Jahre 1910 während einer Fahrt auf dem Weg nach Bulgarien. Die Anhänger der Weißen Bruderschaft behaupten, dass Tolstoi, Peter Danov zufolge, diese letzte Fahrt mit dem Ziel unternommen habe, sich mit ihm in Bulgarien zu treffen. Peter Danov spricht bei den Vorlesungen und Ansprachen vor seinen Schülern oft über Tolstoi, seine Persönlichkeit und seine Lehre sowie über die wichtige Rolle, die er in Russland gespielt hat. In einem mit Peter Danov geführten Interview antwortet er bejahend auf die Frage, ob es Ähnlichkeiten zwischen seiner Lehre und der von Leo Tolstoi gebe. Einer der Peter Danov am nächsten stehenden Schüler - Bojan Boev - studiert Philosophie in Deutschland und lernt im Jahre 1910 Rudolf Steiner kennen. Bei einem persönlichen Gespräch sagt ihm Steiner nach Angaben der Weißen Bruderschaft folgendes: »Wissen Sie, dass Bulgarien ein großes Land ist? Es ist ein sehr wichtiges Land. Dieses Land und das ganze Slawentum werden in Zukunft eine große Rolle spielen [...] Du brauchst nicht mein Schüler zu werden, weil der große Meister in Bulgarien ist. Gehe deshalb wieder dorthin zurück und werde sein Schüler«. Eine von Danovs Äußerungen über Rudolf Steiner lautet: »Rudolf Steiner hat seine Mission in Europa - er soll den europäischen Verstand vorbereiten, damit dieser die Neue Lehre begreifen kann, die in die Welt kommt«. Die Schüler der Weißen Bruderschaft schreiben Danov noch die Äußerung zu, dass Rudolf Steiner der reinkamierte Pythagoras sei. Im Jahre 1926 erkennt die japanische Religionsbewegung »Oomoto« offiziell die Weiße Bruderschaft aus Bulgarien als Teil der mit ihr ideologisch verwandten geistigen Strömungen an. Der Weißen Bruderschaft zufolge macht Onisaburo De-guchi, Mitbegründer der Oomoto-Bewegung, die folgende Äußerung: »Ich bin ein Weiser, der Meister befindet sich in Bulgarien«. In der Zeitschrift »Oomoto«, einem Organ der geistigen Bewegung Oomoto, wird im Jahr 1929 ein Artikel mit dem Titel »Die Weiße Bruderschaft« veröffentlicht. Dort steht: »Die so genannte Bewegung Weiße Bruderschaft ist etwas ganz Originelles, das das bulgarische Volk heute der Welt gibt. Sie ist eine okkulte Bewegung in Bulgarien, die Menschen aus fast allen Schichten der Gesellschaft umfasst. Sie beruht auf den Prinzipien des wahren Christentums«. Vertreter der Weißen Bruderschaft und der Oomoto-Be-wegung treffen sich mehrmals in Bulgarien und im Ausland. Auch in der Tschechoslowakei besteht Interesse an den Ideen Peter Danovs. Die Zeitschrift »Die Glocke« (9. Jg. 1929, Heft 3) veröffentlicht die Biographie von Peter Danov und einige der Grundprinzipien seiner Lehre. Rudolf Burkert nennt Danov in seinem Buch »Das Reich Gottes auf Erden« einen » Propheten der weißen Rasse«. In Italien veröffentlicht Aldo Lavini im Jahre 1927 eine ausführliche Biographie Peter Danovs in der Zeitschrift »II Messagero della salute«, die von einem begeisterten Kommentar über seine Tätigkeit begleitet wird. Die in Palermo erscheinende Zeitung »Alpha« (August und September 1929), einem Organ der Vereinigung für Psychologische und Experimentelle Wissenschaften, nennt Peter Danov einen »mystischen Apostel des Christentums voll Klarheit, Kraft und Größe«. Am 24. Oktober 1929 wird die »Italienische Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst« gegründet. In der Eröffnungsansprache bezeichnet ihr Direktor, Luigi Belotti, Peter Danov als geistigen Leiter der Akademie. Von Belotti werden auch Materialien in italienischer und bulgarischer Sprache in der Zeitschrift »Weizenkom« veröffentlicht. In der Stadt Udine in Italien wird die geistige Gemeinschaft »Söhne des Lichtes« gegründet, deren Mitglieder im ersten Heft der von ihnen herausgegebenen Zeitschrift »L’araldo di Luce« mitteilen, dass sie vom Beispiel des bulgarischen Meisters Peter Danov angeregt sind, den sie als »Seele der Bewegung und höchste Sittensynthese« jeder ihrer Initiativen bezeichnen. Diese Bewegung verbreitet sich in Italien und in Frankreich. Weitere Übersetzungen von Danovs Vorträgen werden von dem italienischen Schriftsteller Giovanni Baron in den italienischen Zeitschriften »Ali del pensiero« und »Luce« und im Buch »I miei pensieri psicologici« veröffentlicht. In Locarno (Schweiz) veröffentlicht der Verlag »Yoga« im Jahr 1929 neun ausgewählte Vorträge von Peter Danov, die von Mara Belcheva übersetzt sind. In Deutschland veröffentlicht die Zeitung »Reformblatt« (32. Jg., N2. 3741) einen Artikel mit dem Titel »Vorboten der Neuen Kultur«, in dem über die Weiße Bruderschaft gesagt wird: »Der echte Wert dieser Bewegung liegt nicht nur in ihren Ideen, sondern auch in ihrer unerschütterlichen Kraft, diese Ideen zu realisieren«. Peter Danov wird dort als »schöne Figur, die Güte atmet«, vorgestellt. Die Zeitung »Die Worte« und die Zeitschrift »Das Neue Licht« berichten ebenfalls über Peter Danov und die Weiße Bruderschaft. In der Zeitschrift »Die Worte« wird die Weiße Bruderschaft »Bewegung der Liebe« genannt. Auch dort wird über Peter Danov gesagt, dass er aufgrund seiner Gedanken und Ideen mit Swedenborg und Mahatma Gandhi zu vergleichen ist und dass er als »eine Art Fortsetzer der Ideen der altbulgarischen reformatorischen Bewegung der Bogomilen erscheint«. Im Jahre 1928 besucht Agnesa Hoffmann von der »Katholischen liberalen Kirche in Holland« Bulgarien mit dem Ziel, sich mit Peter Danov zu treffen. Sie sagt: »Ich bin gekommen, um mich mit dem Meister Peter Danov zu treffen, als ich erfahren habe, dass er sich in Bulgarien aufhält«. Sie bezeichnet sich als Schülerin von Peter Danov. Im Jahre 1929 werden Danovs Vorträge »Das Hohe Ideal« und »Das Große Gesetz« ins Deutsche und Englische übersetzt. Im Jahre 1929 löst der Inder Jiddu Krishnamurti während des theosophischen Kongresses in Ommen, Holland, den »Order of the Star in the East« auf und verzichtet offiziell auf seinen Titel eines »Weltenlehrers«. Auf diesem Kongress ist unter den wenigen Bulgaren auch eine Schülerin von Peter Danov - Magdalena Popova - anwesend, die von Peter Danov persönlich mit einem Brief in englischer Sprache zu dem Kongress geschickt wurde. Nach den Angaben der Weißen Bruder-schäft vertraut Krishnamurti den Teilnehmern auf dem Kongress in einem persönlichen Gespräch an: »Der Meister ist in Bulgarien«. Zu Beginn der 30er Jahre gründet der bulgarische Emigrant Rascho Todorov in Argentinien einen Zweig der Gemeinschaft Weiße Bruderschaft. Dort werden Danovs Vorträge studiert und die Gesänge in bulgarischer Sprache gesungen. Mag-dalina de Pita verbreitet die Lehre der Weißen Bruderschaft, indem sie bei verschiedenen Zeitungen mitarbeitet und Aphorismen von Peter Danov veröffentlicht. In der Zeitschrift »La Estrella de Occidente« (9. Jg., Okt. 1932, Heft 106), die in Buenos Aires erscheint, werden von ihr in spanischer Übersetzung die Vorträge »Die Welt der Großen Seelen« und »Die Neue Eva« veröffentlicht. Im Jahre 1945 emigriert Georgi Kurtev, ein Schüler der Weißen Bruderschaft, nach Argentinien. Dort beschäftigt er sich mit seiner Frau Aida Kurteva bis in die 90er Jahre mit der Verbreitung der Lehre. Sie übersetzen und veröffentlichen Bücher von Peter Danov ins Spanische und unterrichten Paneurhythmie. Die ins Spanische übersetzten Vorträge Danovs werden nicht nur in Argentinien, sondern auch in anderen lateinamerikanischen Ländern verbreitet. Georgi Kurtev veranstaltet Ausstellungen mit seinen Skulpturen aus Metall, welche die Ideen der Neuen Lehre darstellen sollen. Im Jahre 1930 gelangt die Lehre in die USA. Es werden neunzehn Vorträge auf Englisch veröffentlicht, die gleich Widerhall in der Presse finden. Die rosen-kreuzerische Gesellschaft in Oceanside/Kalifomien äußert ihre Eindrücke zu Danovs Vortrag »Das Große Gesetz«: »Derjenige, der diese schönen und erhabenen Gedanken geschrieben hat, kennt tief die Geheimnisse des Lebens«. In Kanada veröffentlicht das Organ der astrologischen Gesellschaft »The Torch« folgenden Kommentar zum Vortrag »Das Große Gesetz«: »Seinen Werten nach hat dieses kleine Buch in der ganzen amerikanischen oratorischen Literatur nicht seinesgleichen. Der Autor ist tief in die Arbeit der geistigen Alchemie des Alls eingedrungen und zeigt, wie jede Tugend zum Aufbau des individuellen und des allgemeinen Wohls beiträgt«. Im Jahre 1930 besucht ein ungarischer Journalist der Zeitung »Györi Hirlap« Peter Danov in der Siedlung Izgrev in Sofia und schreibt über ihn, dass er ein ganz bescheidener Mensch ist, der die Menschen auf natürlichste Weise unterweist und sie durch sein persönliches Beispiel anleitet. Mit seinem Leben beleuchtet er den Weg der Menschheit, damit sie auf ein Niveau des geistigen Lebens gelangt, das ihr Gesundheit, Kraft und Lebensmut garantiert. Und weiter: »Die Grundlagen seiner Lehre liegen im Geist der Christuslehre. Peter Danov will die Christuslehre im wahren Sinne wieder herstellen, wie die ersten Christen sie gepredigt haben«. Im Jahre 1930 unternimmt ein bekannter Esperantist aus Bulgarien - Peter Pamporov - eine Fahrt durch Europa, um die Welthilfssprache Esperanto bekannt zu machen. Er wirkt auch als Vertreter der Lehre des Peter Danov. Bei seiner Visite in England hält er Vorträge über Danov und dessen Lehre in London, Oxford und Manchester. Die Zeitung »The Manchester Guardian« widmet Pamporovs Verbreitungstätigkeit einen großen Artikel. Pamporov hält außerdem noch Vorträge in Frankreich, Deutschland, Italien, Schweden, Polen, Tschechien und Lettland. In Brasilien veröffentlicht die Zeitschrift »Reformator« (50. Jg., Nr. 22 vom 16. November 1931), ein Organ der Spiritistischen Gesellschaft in Rio de Janeiro, einen Artikel des französischen Schriftstellers Gabriel Gabron über die Tätigkeit der Universellen Weißen Bruderschaft in Bulgarien. In Serbien veröffentlicht Djivoin Kostic ein Buch, das den Vegetarismus als eine Ernährungsweise empfiehlt. Dabei lenkt er die Aufmerksamkeit besonders auf die Weiße Bruderschaft, die diese Idee maßgeblich entwickelt und umgesetzt hat. Im Jahre 1933 wird in der Zeitung »Heroldo de Esperanto« Danovs Vortrag »Das Hohe Ideal« veröffentlicht. In dieser Zeitung wird Danov als weißhaariger Philosoph und Idealist beschrieben. Seine Worte werden mit denen von Onisaburo Deguchi verglichen. Das Werk von beiden wird unter dem Titel »Geistige Wieder-gebürt« eingeordnet. Im Organ der Theosophischen Esperantistischen Liga, der Zeitung »Espero Teosofia«, wird ein Artikel veröffentlicht, der die Ideen der Universellen Weißen Bruderschaft positiv bewertet. Die japanische Zeitung »Shinshiro shimbun« veröffentlicht 1933 Artikel über die Ideen von Peter Danov in einigen aufeinander folgenden Ausgaben. In den Jahren 1933-1934 dehnt sich die Lehre Danovs außerhalb der Grenzen Bulgariens aus. Seine Vorträge werden ins Englische, Französische, Deutsche, Italienische, Russische und Esperanto übersetzt. Die Zahl der Gruppen im Ausland, die sich mit Danovs Lehre regelmäßig beschäftigen, nimmt zu. Nach Behauptungen der Weißen Bruderschaft steigt auch die Zahl der geistigen Bewegungen, die die Weiße Bruderschaft als Vertreter derjenigen Ideen anerkennen, die sie seit Jahren suchen. In Polen schreibt Agni Pilschova in der Zeitschrift »Hejnal«: »Es gibt viele okkulte Schulen auf der Welt, aber diese in Bulgarien zeichnet sich durch etwas Spezifisches aus. Sie bemüht sich, durch ihr gutes Beispiel eine erzieherische Wirkung auf die Gesellschaft auszuüben«. In der Schweiz erscheint folgende Kritik zum Buch »Der Meister spricht«: »Wir haben bis jetzt nie so viele Wahrheiten getroffen, die in einer so kurzen Form so lebendig und schön vorgetragen worden sind«! In der Stadt Lille in Frankreich wird 1933 ein Artikel unter dem Titel »Bulgarische Alchemie« mit biographischen Angaben über Peter Danov in der Zeitschrift »Mercure universel« veröffentlicht. Paramahansa Yogananda, bekannt durch die Verbreitung des Kriya-Yoga im Westen und Guru in der Kette der Nachfolgerschaft von Sri Babaji, besucht im Jahre 1936 Griechenland, um dort Aschrams für seine Anhänger zu gründen. Die Weiße Bruderschaft erzählt eine Begebenheit mit ihm. Als Yogananda sich mit seinen Schülern der bulgarischen Grenze nähert, fragt ihn einer seiner Schüler: »>Würden Sie auch in Bulgarien einen Aschram gründen? Dort gibt es eine schöne Natur mit hohen Gebirge...< Yogananda antwortet: >Ich komme bis hier her. Dort wirkt der Geist der Wahrheit/«. Vitorio Bertoli (1887-1976) und Anina Bertoli (1912-1989) aus Italien sind bis 1936 Schüler von Peter Danovs in Bulgarien. 1936 lassen sie sich in Paris nieder und gründen einen Zirkel von Anhängern. Anina Bertoli beschäftigt sich mit der Verbreitung der Lehre und der Paneurhythmie in Frankreich. Seit dem Jahre 1958 veröffentlichen sie auch die Zeitschrift »Le grain de ble« (»Weizenkom«). Am 22. Juli 1937 emigriert Danovs Schüler Michail Ivanov (1900-1986), später bekannt unter dem Namen Omraam Mikhael Aivanhov, auch nach Frankreich. Sein Hauptziel ist die Verbreitung der Lehre der Weißen Bruderschaft im Ausland. Er gründet in Frankreich eine Gemeinschaft »Weiße Bruderschaft« und betreibt die umfangreichste Verbreitungstätigkeit der Lehre außerhalb der Grenzen Bulgariens. Michail Ivanov lernt Peter Danov mit siebzehn Jahren kennen, als beide in Vama in der gleichen Straße wohnen. 1917 wird er dann auch Danovs Anhänger. Über seine Abreise nach Frankreich in der zweiten Hälfte der 30er Jahre berichtet Michail Ivanov, dass ihn Danov mit der Mission für die Verbreitung der Lehre der Weißen Bruderschaft im Ausland beauftragt habe, weil er die baldige Machtübernahme der atheistischen Regierung und das Verbot der freien Religionsausübung in Bulgarien vorhergesehen habe. Im Jahr seiner Abreise hält er seinen ersten öffentlichen Vortrag an der Sorbonne. 1943 gründet er ein geistiges Zentrum »Izgrev« (Sonnenaufgang) in Paris. Im Jahre 1944 veröffentlicht Ivanov seine erste Sammlung von Reden mit dem Titel »Amour, Sagesse, Verite« (»Liebe, Weisheit, Wahrheit«). 1945 hält er Vorträge in der Schweiz und gründet dort lokale Gruppierungen. 1948 wird die von ihm gegründete Vereinigung »Fratemite Blanche Universelle« (»Universelle Weiße Bruderschaft«) offiziell ins Vereinsregister eingetragen.5'1 1953 organisiert er einen Sommerkongress der Weißen Bruderschaft in Bonfin, dem Zentrum der Weißen Bruderschaft bei Frejus an der französischen Riviera. 1959 besucht er Indien, wo er ein Jahr verbringt und verschiedenen geistigen Lehrern begegnet: Neem Karoli Baba, Anandamayi Ma, Swami Shivananda von Rishikesh, Swami Nityananda, Lama Anagarika Govinda, Hanuman Baba, dem Schüler Babajis, und Babaji selbst. In Indien bekommt er von Neem Karoli Baba den Namen »Omraam«. Seitdem nennen ihn seine Anhänger in Frankreich »Meister«. Er bereist die ganze Welt und hält Vorträge in mehr als dreißig Ländern auf allen Kontinenten. Hierzu gehören: Frankreich, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Österreich, die Schweiz, Schweden, Holland, Norwegen, Finnland, Italien, Spanien, Russland, Griechenland, die Türkei, Jugoslawien, Kanada, die USA, Mexiko, Kolumbien, Marokko, Ägypten, Äthiopien, Libanon, Israel, Japan, China, Indien, Sri Lanka (Ceylon), Thailand und Australien. Im Jahre 1971 gründet er in der Schweiz den Prosveta Verlag zur Verbreitung seiner Bücher. Vertretungen dieses Verlags gibt es heute in vielen der oben aufgezählten Länder. Durch diesen Verlag und seine Vertretungen wird die Lehre, die Michail Ivanov in Form zahlreicher Vorträge zusammengestellt hat, nach und nach publiziert. Die Sammlungen werden auch in andere Sprachen übersetzt. Die Reihe der Gesamtwerke entsteht dabei unter der alleinigen Aufsicht von Michail Ivanov. Seit 1979 werden die Vorträge auch auf Video aufgenommen. 1982 fährt er zum zweiten Mal nach Indien und bleibt dort zwei Monate. Ein einziges Mal kehrt Michail Ivanov nach Bulgarien zurück: am 18. Juni 1981, als er Sofia, das Rila-Gebirge und seinen Geburtsort besucht. Er stirbt 1986 in Frankreich. Dank Michail Ivanov hat die Lehre der Weißen Bruderschaft heute die meisten ausländischen Anhänger in Frankreich und in der Schweiz. Allein in Frankreich gibt es ein von ihm gegründetes großes Zentrum in Sevres bei Paris und ein internationales Zentrum in Südfrankreich bei Frejus sowie sechs weitere Zentren und 23 lokale Gruppen. Das Schweizer Zentrum befindet sich in Les Monts-de-Corsier bei Cor-sier-sur-Vevey in der Nähe des Genfer Sees. Heute soll die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft von Michail Ivanov in mindestens 22 Ländern verbreitet sein. Aktivitäten sind in Frankreich, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Italien, Spanien, Russland, Kolumbien, Mexiko, Norwegen, der Schweiz und Kanada bekannt. Ivanovs Anhänger kommen heute jährlich in großen und kleinen Gruppen nach Bulgarien, um am Jahrestreffen der Weißen Bruderschaft im Monat August an den Sieben Rila-Seen teilzunehmen. (Die Franzosen stellen regelmäßig die größte Gruppe ausländischer Anhänger am Jahrestreffen dar.) Hier soll angemerkt werden, dass Michail Ivanov, obwohl seine Lehre auf der der Weißen Bruderschaft Danovs in Bulgarien basiert, allmählich eigene Ideen und Elemente in die Lehre einfuhrt und »die Lehre scheinbar dem westlichen Menschen anpasst«. Er lässt sich auch nach der Annahme eines neuen Namens von einem indischen spirituellen Meister als »Meister« bezeichnen. Die Lehre der Weißen Bruderschaft ist in den westeuropäischen Ländern heute durch Bücher in französischer und deutscher Sprache in erster Linie mit dem Namen Omraam Aivanhov verknüpft, ohne dass immer die Quelle der Lehre, der »Meister« Peter Danov aus Bulgarien, bekannt ist. Aivanhov ist im Ausland besonders berühmt wegen der von ihm in verschiedenen Ländern gegründeten Verlage, die ihre Aktivitäten die ganze Zeit über entfalten können - im Gegensatz zur Situation in Bulgarien, wo sowohl die verlegerische als auch die sonstige Tätigkeit der Weißen Bruderschaft für einen Zeitraum von 45 Jahren unterbrochen bzw. eingeschränkt war. Im Sommer des Jahres 1939 kommen Danovs Anhänger aus Frankreich, Lettland und Estland zum Besuch in die Siedlung Izgrev und an die Sieben Rila-Seen. Im gleichen Jahr reist auch eine Gruppe französischer Intellektueller an, die die Siedlung Izgrev und die Sieben Rila-Seen kennen lernen will. Sie treffen sich mit Peter Danov und nehmen aktiv am Leben der Bruderschaft teil. Unter ihnen befindet sich Prof. Alfred Lemoine, von der Universität Toulouse, der sagt: »Wir sind gekommen, um uns bei Ihnen von ganzer Seele und von ganzem Geist zu bedanken, ebenso wollen wir von Ihnen neue Segnungen, Ratschläge und Beispiele sowie physische, moralische und intellektuelle Kraft erhalten, um dem Ganzen besser dienen zu können.« Ein Teil von Danovs Gesprächen und seiner Korrespondenz mit ausländischen Anhängern, Journalisten und Vertretern des öffentlichen Lebens ist im Buch »Harmonisierung der menschlichen Seele. Archiv von Bojan Boev«, Bd. 3, veröffentlicht. Im Jahre 1939 besucht der holländische Theosoph Wredee die Siedlung Izgrev. Als er nach Holland zurückkehrt, veröffentlicht er seine Eindrücke in der Zeitschrift »St. Michael’s News«. Er beschreibt Peter Danov als »bescheiden, aber mächtig, konzentriert in sich selbst, mit einem schnellen, scharfsinnigen Verstand und einem feinen, vergeistigten Gesicht, einfach gekleidet, ein guter, charakterstarker, entschlossener Mensch, natürlich und voller Würde.« In den USA erscheint im Jahre 1940 das Buch »Heilige Worte des Meisters« in englischer Übersetzung von Wessela Nestorova. Nach 1940 werden kleinere oder größere Bruderschaftsgruppen in Schweden, Rumänien und Serbien gebildet, wo Danovs Vorträge studiert und die Paneurhythmie praktiziert werden. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges werden in Lettland einige Sammlungen mit Danovs Vorträgen veröffentlicht. Nach dem Anbruch des kommunistischen Regimes in Bulgarien im Jahre 1944 nimmt die verlegerische Tätigkeit der Weißen Bruderschaft beträchtlich ab, bis sie schließlich eingestellt wird. Das totalitäre Regime verhängt ein Verbot für die Herausgabe von Literatur mit geistig-idealistischen und religiösen Inhalten. Von diesem Zeitpunkt an bis zum Ende des kommunistischen Regimes 1990 sind die Kontakte zwischen der Weißen Bruderschaft in Bulgarien und dem Ausland fast unterbrochen. Ungeachtet dessen setzen die Anhänger, die im Ausland leben, in dieser Zeit ihre Arbeit für die Verbreitung der Lehre außerhalb der Grenzen Bulgariens fort. 1955 emigriert Iarmila Menzlova (geboren in Bulgarien, tschechischer Herkunft) auch nach Frankreich. Sie studiert 1938-1943 Tanz und Choreographie in Frankreich. Ab 1955 entwickelt sie dort eine aktive Tätigkeit für die Popularisierung der Paneurhythmie, die sie persönlich von Peter Danov in den Jahren 1943-1944 in der Siedlung Izgrev erlernt hat. Sie fährt Paneurhythmiekurse in Paris durch und veröffentlicht im Jahre 1984 ein Handbuch der Paneurhythmie unter dem Titel »La Paneurythmie, Le psychisme humain en Union avec L’Harmonie Universelle; Exercices d’imitiation de Peter Deunov, Beinsa Douno« in französischer Sprache. Bis zu ihrem Tod arbeitet sie für die Verbreitung der Paneurhythmie auch mit Maria Christova und der Familie Gabeau zusammen. Die Familie Gabeau unterrichtet bis heute die von ihr erlernte Paneurhythmie in Frankreich. Im Jahre 1959 wird das Buch »Der Meister« in Paris in französischer Übersetzung herausgegeben. Im Jahre 1970 erscheint das Buch »The Master Speaks« in den USA in englischer Sprache. Es wurde von Emestina Staleva übersetzt, die 1944 nach der Etablierung des neuen Regimes in Bulgarien in die USA emigriert war. Sie übersetzt Danovs Vorträge, unterrichtet Paneurhythmie und gründet Gruppen in Massachusetts. Außerdem arbeitet sie für die Verbreitung der Lehre in den USA mit Antoaneta Kruschevska zusammen, die dort im Jahr 2004 ein Handbuch für Paneurhythmie herausgibt. Im Jahr 1970 wird das Buch »Der Meister spricht«, in Übersetzung von Therese Keremidtschieff, in Deutschland herausgegeben. In den 70er Jahren kommt eine Gruppe von Engländern, die Interesse an der Persönlichkeit Danovs und an seiner Lehre zeigen, in das kommunistische Bulgarien. Sie treffen sich mit einigen Schülern und verbringen einige Zeit im Rila-Gebirge und an den Orten, die von Peter Danov und seinen Schülern besucht wurden. Unter dem Einfluss der von Michail Ivanov herausgegebenen Literatur kommen in dieser Zeit, wenn auch selten, immer wieder Ausländer in kleinen Gruppen oder einzelne interessierte Personen aus verschiedenen Ländern zu Besuch nach Bulgarien. Manchmal gehören sie auch anderen geistigen Gemeinschaften und Bewegungen in Westeuropa an und wollen etwas mehr über die Lehre der Weißen Bruderschaft lernen. Solche Besucher sind z. B. Anhänger der Anthroposophie Rudolf Steiners, der Theosophie, des Druidentums in England oder solche, die sich für die geistigen Traditionen der Thraker, des Orphismus und des Bogomilentums interessieren, die auch auf dem Territorium Bulgariens entstanden sind und mit der Entstehung der Weißen Bruderschaft in Bulgarien in geistige Verbindung gebracht werden. Einer der Schüler, die Danov an nächsten stehen, ist Metodi Konstantinov (1902-1979). Er veröffentlicht im Jahre 1972 in Paris sein Buch »Astrosociologie mondiale«. Im Jahre 1973 veröffentlicht Emestina Staleva das Buch »The Royal Path of the Soul« in den USA. Ebenfalls in den USA veröffentlicht Viola Bowman 1979 ein Buch über die Paneurhythmie - »Paneurhythmy by P. Dounov. Volume I.«. Im Jahre 1982 publiziert Christina Milcheva-Slavjanska ihr Buch »Weizenkom« in München. Ebenfalls 1982 wird in Deutschland das Buch »Die Worte des Meisters Beinsa Duno« veröffentlicht. Iarmila Mentzlova stellt 1984 in ihrem Buch »La Paneurhythmie. Le psychisme humain en Union avec 1'Harmonie Universelle« die Paneurhythmie in französischer Sprache vor. Christina Milcheva-Slavjanska veröffentlicht 1990 »The Grain of Wheat« in England. Viola Bowman veröffentlicht im Jahr 1996 »Paneurhythmy, Volume II revised; The Rays of the Sun and Pentagram« in englischer Sprache. 1996 kommt der weltberühmte Modedesigner Paco Rabbane nach Bulgarien. Er besucht die Grabstätte Peter Danovs und sagt bei diesem Anlass zu Journalisten: »Peter Danov ist einer der größten Philosophen der Epoche des Wassermanns. Die Lehre von Danov wird eine Grundlage der geistigen Kultur des neuen Jahrhunderts sein«. In den USA betreiben Antoaneta Kruschevska und Ernesta Staleva 1997 eine Webseite über Peter Danov und die Weiße Bruderschaft in englischer Sprache. 1999 erscheint das Buch des holländischen Kulturphilosophen und Soziologen Harrie Salman »Die Heilung Europas«, in dem der Autor bemerkt: »Die Anthroposophie ist vor allen Dingen ein Erkenntnisweg zur Erweiterung des Bewusstseins. Im 20. Jahrhundert sind aus den Quellen des esoterischen Christentums noch andere Wege für die seelische und geistige Entwicklung des Menschen eröffnet worden. Ich möchte hier auf die >Weiße Bruderschaft des bulgarischen Geisteslehrers Peter Dunow (1864-1944) hinweisen, dessen Weg an die Geistesströmung der bulgarischen Bogomilen anknüpft, und auf die gnostische Schule des >Goldenen Rosenkreuzes< der Holländer Jan von Rijcken-borgh (1896-1968) und Catharose de Petri (1902-1990).« Einen außergewöhnlichen Beitrag zur Verbreitung der Lehre in den englischsprachigen Ländern in den 90er Jahren stellen die drei von David Lorimer herausgegebenen Bücher »Prophet for Our Times: The Life and Teachines of Peter Deunov« (1991), »The Circle of Sacred Dance« (1991), und »Gems of Love« (1994) dar, die Peter Danov und seiner Mission in der Welt gewidmet sind. Vom 23. bis zum 25. Februar 2007 findet in Kassel (Deutschland) eine Konferenz der Anthroposophischen Gesellschaft statt. Ihr Titel ist »Spirituelle Lehrer im Europa des 20. Jahrhunderts«. Als solche werden Rudolf Steiner, Peter Danov und Stylianos Atteshlis (Daskalos) aus Griechenland bezeichnet. Von deutschen Anthroposophen wird der Vortrag »Das Leben des Meisters Peter Danov und das esoterische Christentum der Weißen Bruderschaft« gehalten. Heute beschäftigt sich vor allem der Bulgare Dr. Leon Moskona (geb. 1941) mit der Verbreitungstätigkeit im Ausland. Er setzt sich seit etwa 1972 / 1973 für die Popularisierung der Lehre Danovs ein, zuerst in Russland, wo er in Moskau in Theorie und Geschichte der Musik promoviert. 1974 gründet er eine Gruppe in Moskau, deren Mitglieder 1975 Bulgarien besuchen. 1986 emigriert er zunächst nach England und dann nach Irland, wo er sich weiter mit der Verbreitung der Lehre beschäftigt. Im Jahre 1990 gründet er eine Schule für Paneurhythmie in Nordirland. Er verbreitet die Paneurhytmie nicht nur in Irland, sondern auch in einer Reihe von geistigen Zentren in England, der Schweiz, Frankreich, Deutschland und den USA. Im Verlauf von mehr als 20 Jahren hält er Vorträge und Vorlesungen und führt Seminare in vielen Ländern in Europa und Amerika durch. Er veröffentlicht seine Bücher, in denen er eine eigene neue religionsphilosophische Weltanschauung für die Endzeit, das Jüngste Gericht und die Apokalypse vorlegt und die Grundzüge der kommenden Neuen Kultur und die Metaphysik der Realität des neuen Himmels und der neuen Erde erläutert, die er aufgrund persönlicher geistigmystischer Erleuchtung bekommt. Dr. Leon Moskona ist als Lehrer in den von ihm gegründeten Schulen »Göttlicher Regenbogen« in Dublin, und »Mission -.das Jüngste Gericht« in Sofia tätig. Die Anhänger seiner mystischen Schule führen jedes Jahr zu Beginn des Monats Juli ein Treffen an den Sieben Rila-Seen durch. Im Jahre 2006 wird Dr. Leon Moskona für den Weltpreis »Templeton« der Templeton-Foundation in den USA nominiert, der seit 1973 für außergewöhnliche Errungenschaften auf dem Gebiet der Suche und Entdeckung neuer geistiger Realitäten verliehen wird. Die Weiße Bruderschaft in Bulgarien verbreitet heute die Lehre im Ausland, indem sie mehr denn je Bücher von Peter Danov in andere Sprachen übersetzt und herausgibt. Die Musik und die Paneurhythmie von Peter Danov werden auf Video-und Audio-Informationsträgem aufgenommen und herausgegeben. Im Internet kann man sie in Übersetzungen erhalten. Dokumentar, Archiv- und Lehrfilme über Peter Danov, das Leben der Gemeinschaft, die Ausführung der Paneurhythmie und des Jahrestreffens der Bruderschaft an den Sieben Rila-Seen werden in anderen Sprachen veröffentlicht. Die Information auf der Webseite der Weißen Bruderschaft im Internet ist ziemlich ausführlich und in sieben Sprachen zugänglich. Die Zahl der in andere Sprachen übersetzten vollständigen Texte der Vorträge und Vorlesungen Danovs, die im Internet frei zugänglich sind, nimmt ständig zu. Andere Anhänger und interessierte Personen, die in den letzten zwei Jahrzehnten zur Verbreitung und praktischen Ausübung der Paneurhythmie im Ausland beigetragen haben, sind: Allison Brown - sie gründet in den 80er Jahren eine Paneurhythmiegruppe in Glasgow, Schottland. Ardella Nathanael gründet Zentren für das Erlernen der Paneurhythmie in den USA und veröffentlicht hier ein Handbuch fiir Paneurhythmie in englischer Sprache. Sie verbreitet die Paneurhythmie auch in Kanada, Brasilien, Costa Rica, Australien und in einigen europäischen Ländern. David Lorimer, Phylis Torp und Sanangeleen unterrichten die Paneurhythmie in den USA, Philip Carr-Gomm trägt zur Verbreitung der Paneuthythmie in den englischsprachigen Ländern bei, Jo Hasen veranstaltet Paneurhythmiekurse in Belgien und Japan. Er übersetzt die Texte fiir die Paneurhythmie ins Niederländische, Barbara McDougall veranstaltet seit 1994 Paneurhythmiekurse in Queensland, Australien. Zu den bekanntesten Paneurhythmielehrem und Musikern aus Bulgarien, die heute im Ausland Paneurhythmiekurse durchfuhren und an Konzerten mit Danovs Musik und Gesängen teilnehmen, gehören außer den oben bereits erwähnten noch: Dr. Swetla Baltova in Holland, Deutschland, Österreich, Kanada, Costa Rica, England, Frankreich, der Schweiz, der Slowakei und Mazedonien, Ina Doinova und Johanna Strateva zusammen oder getrennt in den USA, Kanada, Costa Rica, in den skandinavischen Ländern, in England, Frankreich und auf dem Balkan. Zu nennen sind hier auch noch Maria Mitovska und Georgi Petrov, die ihr ganzes Leben der Verbreitung der Lehre des Peter Danov und der Paneurhythmie im Ausland gewidmet haben. Beide sind als Paneurhythmielehrer und Lektoren in Dutzenden von Ländern gewesen und haben die Verbindungen mit den Anhängern der Paneurhythmie im Ausland aufrechterhalten. Heute ist im Zusammenhang mit der Verbreitung der Lehre ein weiterer Prozess zu beobachten: seit den 90er Jahren emigrieren mehr und mehr Bulgaren ins Ausland. Unter ihnen befinden sich bisweilen auch Anhänger der Lehre Danovs. Auf diese Weise tragen sie ebenfalls zur Verbreitung der Lehre Peter Danovs und der Paneurhythmie im Ausland bei und werden Vertreter und Verbreiter der Lehre außerhalb der Grenzen Bulgariens. Dies ist in den letzten Jahren in den USA, Kanada, England, Spanien und Portugal der Fall, wohin die meisten Bulgaren auswan-dem. Deshalb gibt es dort heute, nicht zufällig, größere praktizierende Gruppen der Weißen Bruderschaft. Die Anhänger der Lehre Danovs kommen im Ausland entweder in Kontakt mit von Aivanhov gegründeten Gruppen oder sie suchen Gleichgesinnte für Treffen und zum Praktizieren der Paneurhythmie, wobei sie dann eigene Gruppen bilden. Andere arbeiten selbstständig, indem sie Bücher, Materialien und eigene Erfahrungen aus Bulgarien mitbringen. Auf Einladung der bruder-schaftlichen Gruppen im Ausland schickt die Weiße Bruderschaft aus Bulgarien Lehrer für Paneurhythmie, die dort für eine gewisse Zeit verbleiben, um Paneurhythmiekurse durchzuführen. In London ist z. B. auf diese Weise eine so genannte »Paneurhythmy Society« entstanden, die die Paneurhythmie seit etwa Mitte der 90er Jahre im Richmond Park praktiziert. Viele Bulgaren aus dem Ausland und die ausländischen Anhänger kommen gewöhnlich nur im August zum Jahrestreffen an die Sieben Rila-Seen nach Bulgarien, wobei sie oft auch ausländische Interessenten mitbringen. Die Zahl der ausländischen Teilnehmer an diesem Treffen wächst jedes Jahr. In den letzten Jahren kommen, außer aus den schon erwähnten Ländern in denen die Lehre weiter verbreitet ist, Anhänger von den Philippinen, aus Israel, Australien, Griechenland, Mazedonien, Polen, Österreich, Italien und anderen Ländern. Die Weiße Bruderschaft setzt heute auch die Kontakte zu Vertretern anderer religiöser Gemeinschaften und Bewegungen im In- und Ausland fort und lädt deren Vertreter zu den Treffen der Bruderschaft in Bulgarien ein. Wenn über die Verbreitung der Lehre von Peter Danov im Ausland gesprochen wird, sollten zum Schluss dieser Ausführungen noch einige seiner Voraussagen zur Verbreitung der Lehre der Weißen Bruderschaft erwähnt werden: »Ich habe gesagt [...], dass ich diese Bewegung nicht aufgrund persönlichen Willens begründet habe, sondern auf Geheiß Gottes, und deshalb ist sie kein menschliches Werk, sondern ein göttliches, und jedes Hindernis, das sich ihr in den Weg stellt, wird hinweggefegt werden.« »Sie wollen diese Lehre auslöschen, aber sie werden es nie schaffen. Sie sagen, dass diese Lehre neu ist, aber sie ist alt und neu, sie ist immer eins, sie ist göttlich! Dieses Licht wird die Welt durchfluten, und was sie auch machen, sie können es nicht auslöschen. Alles in der Welt, was sterblich ist, ist nicht göttlich, und es wird zerstört. Alles, was unsterblich ist, ist göttlich und wird erhalten bleiben.«^ »Die Lehre wird von hier nach Russland gebracht und dort angewendet. In Russland wird die Paneurhythmie ausgeführt. Die Deutschen werden sie ebenfalls anwenden.« An einer anderen Stelle sagt Danov: »Die gepredigte Neue Lehre wird von den Russen, den Deutschen, den Juden und den Bulgaren übernommen, begriffen und angewendet werden. Solange die Lehre nicht zu den Deutschen gelangt, gelangt sie nirgendwo hin.«m »Ich habe sie aus verschiedenen Gründen in dieser Schule zusammengebracht, von denen ich drei erwähne: erstens, [...] damit eine Gemeinschaft von Menschen gebildet wird, die eine große Liebe zueinander haben; damit ein Kreis der Liebe gebildet wird, damit von hier aus mächtige Wellen der Liebe in die ganze Welt gesendet werden können, damit die Liebe die Welt durchflutet, zu den Seelen der Menschheit gelangt und sie erweckt. Zweitens, damit ich sie auf die Prediger der kommenden Jahrhunderte vorbereite. Ihr alle bis zum Einzelnen, bis zum Kleinsten, werdet in Zukunft Prediger sein, Wissen, Kraft und Begabung werden euch gegeben. Mit euch wird die magische Kraft der Sprache und die mächtige Mithilfe der unsichtbaren Welt sein, euch werden alle günstigen Bedingungen gegeben, um die Ideen der Neuen Kultur zu predigen, die Ideen der Sechsten Kultur, die in den Vorträgen und Vorlesungen dargelegt sind. Diese enthalten genau diese Ideen, untersucht sie deshalb aufmerksam, um euch auf diese wichtige Arbeit vorzubereiten, die euch bevorsteht. « »Meine Aufgabe ist es, euch die göttliche Lehre weiterzugeben. Eure Aufgabe als Schüler ist es, sie an das bulgarische Volk weiterzugeben. Aufgabe des bulgarischen Volkes ist es, sie an alle Völker weiterzugeben. Ich bin verantwortlich vor Gott, wenn ich meine Aufgabe nicht erfülle. Ihr seid verantwortlich, wenn ihr dem bulgarischen Volk diese Lehre nicht weitergebt. Das bulgarische Volk ist vor Gott verantwortlich, wenn es die Lehre den anderen Völkern nicht weitergibt. «
  12. 3.2 Statut der Gemeinschaft Weiße Bruderschaft seit 1995 Im Anhang der vorliegenden Arbeit befindet sich das Statut der Weißen Bruderschaft als Dokument in bulgarischer Sprache. Hier folgt die wörtliche Übersetzung ins Deutsche: REPUBLIK BULGARIEN MINISTERRAT ______________________________ VERFÜGUNG No P-40 Sofia, den 26. Mai 1995 Aufgrund der Verordnung 15 der Kommission für Glaubensbekenntnisse vom 06.02.1995 des Ministerrats in Verbindung mit Artikel 6 des Gesetzes zu Glaubensbekenntnissen bestätige ich das Statut der Glaubensgemeinschaft Weiße Bruderschaft, mit Sitz in der Stadt Sofia. Stellvertretender Ministerpräsident: Swetoslav Schiwarov STATUT Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT ist geistiger Nachfolger und Fortsetzer der eigenständigen bulgarischen geistigen Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT, die im Jahre 1900 in der Stadt Varna vom MEISTER Peter Kon-stantinov DANOV gegründet wurde. Das erste Statut ist vom Innenministerium durch Beschluss NM617/13.07.1921 bestätigt worden. Die Gemeinschaft ist bei der Direktion »Glaubensbekenntnisse« des Außenministeriums als Glaubensgemeinschaft »Weiße Bruderschaft« mit der Bescheinigung N2 27526-40-Ж/11.07.1948 und vom Notar des Amtsgerichts Sofia mit der Bescheinigung N2 8096/21.09.1948 registriert worden. Sie ist außerdem am 14. 12. 1951 beim Komitee für Fragen der Bulgarischen Orthodoxen Kirche und beim Regionalkomitee des Außenministeriums registriert worden. Im Jahre 1990 fand eine Registrierung der Gemeinschaft gemäß Artikel 6 des Gesetzes zu Glaubensbekenntnissen unter dem Namen geistige Gemeinschaft »Universelle Weiße Bruderschaft« statt, und das bis jetzt geltende Statut wurde durch das Schreiben N2 04-02-1972/07.11.1990 vom Ministerrat der Republik Bulgarien bestätigt. Mit der Annahme des vorliegenden Statuts erhält die Gemeinschaft ihren offiziellen Namen »WEISSE BRUDERSCHAFT«. Das Statut spiegelt die von ihrem Gründer MEISTER DANOV vorgegebenen Ideen und Ziele ebenso wie die Ideen der vorherigen Statuten wider. I. ALLGEMEINE BEDINGUNGEN 1. Dieses Statut reglementiert die Tätigkeit der geistigen Gemeinschaft mit dem Namen »WEISSE BRUDERSCHAFT« (G. WB). · 2.1. Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT ist eine juristische Person mit Sitz in der Stadt Sofia. · 2.2. Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT ist juristischer Nachfolger der im Jahre 1990 registrierten geistigen Gemeinschaft »Universelle Weiße Bruderschaft«. · 3. Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT hat Zweigstellen im ganzen Land - BRUDERSCHAFTLICHE GEMEINSCHAFTEN (BG). · 4. Sowohl die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT als auch die BRUDER-SCHAFTLICHEN GEMEINSCHAFTEN dürfen Kontakte zu anderen verwandten Gemeinschaften in Bulgarien und anderen Ländern unterhalten. · 5.1. Im Rahmen der Tätigkeit der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT dürfen keine politischen Tätigkeiten und Ideen entwickelt und propagiert werden. · 5.2. Jedes Mitglied der Gemeinschaft kann außerhalb der Gemeinschaft frei seine persönlichen politischen Überzeugungen äußern, wofür die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT keinerlei Verantwortung übernimmt. · 5.3. Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT erarbeitet und verabschiedet eigene Vorschriften, Verordnungen und andere Dokumente. · 5.4. Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT wird vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates repräsentiert, der im Fall einer Verhinderung vom Stellvertretenden Vorsitzenden vertreten wird. II. ZIELE DER GEMEINSCHAFT WEISSE BRUDERSCHAFT · 6. Zu den Zielen der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT gehört es: o 6.1. zum Erlernen und zur Anwendung der Lehre Christi beizutragen und bei Erläuterung, Aneignung und Verbreitung der Werke des Meisters P. Danov als Grundlage der anbrechenden NEUEN KULTUR mitzuwirken; o 6.2. durch vom Meister Peter Danov vorgegebene geistige und praktische Methoden und Übungen im Bewusstsein der Mitglieder der Gemeinschaft die göttlichen Prinzipien: Liebe, Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Tugend zu festigen; o 6.3. ausgehend davon, dass der Mensch ein untrennbarer Teil der Natur ist und mit der Natur in Harmonie leben soll, bei den Anhängern der Gemeinschaft ein ökologisches Bewusstsein zu kultivieren; o 6.4. durch Entwicklung der Veranlagungen der Mitglieder ein naturgemäßes Leben zu fuhren, das durch Selbstkontrolle, Nüchternheit, vernünftige fleischlose Ernährung und vernünftigen Umgang mit der Natur gekennzeichnet ist; o 6.5. die Elemente der NEUEN KULTUR auf der Basis einer systematischen, wissenschaftlichen, philosophischen und geistigen Analyse und Synthese des gesamten menschlichen Wissens zu erläutern und zu bestätigen. III. TÄTIGKEITSFORMEN UND MITTEL FÜR DAS ERREICHEN DER ZIELE · 7. Für das Erreichen der oben genannten Ziele bedient sich die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT vollkommen friedlicher Mittel. Zur Anwendung kommen dabei die folgenden Tätigkeitsformen: o 7.1. Die Gemeinschaft fuhrt Lesungen aus den Werken des Meisters Peter Danov, Vorträge, Versammlungen, Vorlesungen, Konzerte, Ausstellungen, Treffen der Bruderschaftsgruppen, Treffen der Gesamtbruderschaft, gemeinsame Sommerurlaube, Kinderlager und Unterricht in Schulen durch; o 7.2. Sie organisiert paneurhythmische Aufführungen (vom Meister P. Danov vorgegebene Übungen, die von der Musik des Meisters begleitet ausgeführt werden, um Harmonie mit der Natur zu erzielen) sowie Kurse für das Erlernen der Paneurhythmie; o 7.3. Unter Beachtung der Vorschriften und Gesetze und der zulässigen Formen für die entsprechende Tätigkeit gründet die Gemeinschaft Verlage, Druckereien, Buchhandlungen; sie richtet Schulen, Lehr- und Wissenschaftsorganisationen ein und organisiert die Herausgabe von Büchern, Zeitschriften, Audio- und Videokassetten und anderen Informationsträgern; o 7.4. Sie begründet, entwickelt und beteiligt sich an Tätigkeiten für gegenseitige Hilfe und materielle Unterstützung der Gemeinschaft, der BRUDERSCHAFTLICHEN GEMEINSCHAFTEN und ihrer einzelnen Mitglieder; o 7.5. Die Formen der Tätigkeit und die Hilfe der Gemeinschaft sind für alle Anhänger und für alle anderen Personen, die ein ernsthaftes Interesse zeigen, offen. IV. MITGLIEDSCHAFT · 8.1. Mitglied der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT kann jede leistungsfähige und volljährige physische Person sein, die für die Realisierung der Ziele der Gemeinschaft eintritt und dieses Statut sowie Vorschriften, Verordnungen und andere interne Regelungen akzeptiert und beachtet. · 8.2. Die Mitgliedschaft wird durch mündlichen oder schriftlichen Antrag beim Leiter einer BRUDERSCHAFTLICHEN GEMEINSCHAFT erworben. · 8.3. Die Mitgliedschaft kann aufgegeben werden: · 8.3.1. auf Wunsch des entsprechenden Mitglieds, der mündlich oder schriftlich an die entsprechende BRUDERSCHAFTLICHE GEMEINSCHAFT gerichtet wird. · 8.3.2. auf Beschluss der HV der Gemeinschaft bei einem systematischen Verstoß gegen dieses Statut, Vorschriften, Verordnungen oder andere interne Regelungen. · 8.4. Die Leiter der GEMEINSCHAFTEN führen eine Liste der Mitglieder in einem speziellen Register. · 8.5. Die Mitgliedschaft entsteht bzw. endet an dem Tag, an dem das Mitglied in der unter dem vorigen Punkt genannten Liste eingetragen bzw. gestrichen wird; · 9. Jedes Mitglied der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCElAFTt hat das Recht, an allen Formen der Tätigkeit der Gemeinschaft teilzunehmen, zu wählen oder in die Organe der Gemeinschaft gewählt zu werden sowie über die Tätigkeit und die finanzielle Lage der Gemeinschaft informiert zu werden. V. ORGANE · 10. Die Organe der Gemeinschaft Weiße Bruderschaft sind: o 10.1. die Hauptversammlung (HV); o 10.2. der Verwaltungsrat (VR); o 10.3. die Kontroll- und Revisionskommission (KRK); o 10.4. Ständige und Temporäre Kommissionen (SK und TK). V-l. HAUPTVERSAMMLUNG · 11.1. Die HAUPTVERSAMMLUNG ist das oberste Organ der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT, das aus den Mitgliedern des VR, den Leitern der registrierten BRUDERSCHAFTLICHEN GEMEINSCHAFTEN im Land und dem Vorsitzenden der KRK besteht. · 11.2. An der Arbeit der HV dürfen mit beratender Stimme teilnehmen: · 11.2.1. die Mitglieder der KRK sowie der Ständigen und der Temporären Kommissionen; · 11.2.2. Delegierte der BRUDERSCHAFTLICHEN GEMEINSCHAFTEN, die mit einer Höchstzahl von einem Delegierten auf jeweils zehn Mitglieder gewählt worden sind; · 11.2.3. Wenn die Zahl der Mitglieder einer BG nicht durch 10 teilbar ist und wenn die letzte Ziffer der Zahl der Mitglieder weniger als 5 beträgt, werden so viele Delegierte ausgewählt, wie es ganze Zehner gibt; · 11.2.4. Die Personen, die das Recht auf Teilnahme an der HV haben, sind in der Gesamtvertretung eingeschlossen; · 11.3. Wenn der Leiter einer BG verhindert ist, an der Arbeit der HV teilzunehmen, schickt die entsprechende Gemeinschaft eine Person mit einer schriftlichen Vollmacht, die über Stimmrecht verfugt; · 12. Die Hauptversammlung hat folgende Rechte und Pflichten: o 12.1. Sie wählt die Vorsitzenden und die Mitglieder des VR, der KRK und der SK und entlastet sie; o 12.2. Sie bestätigt die Ständigen Kommissionen und fasst Beschlüsse hinsichtlich der Gründung von neuen Kommissionen, o 12.3. Sie bestätigt die Liste und die Zusammensetzung der Temporären Kommissionen, die im entsprechenden Jahr tätig sind; o 12.4. Sie nimmt die Jahresberichte zur Tätigkeit der VR, KRK und SK entgegen; o 12.5. Sie nimmt die Berichte der Temporären Kommissionen entgegen und stellt ihre Tätigkeit ein; o 12.6. Sie plant und bespricht die künftige Tätigkeit und das Budget der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT; o 12.7. Sie nimmt Statut, Vorschriften, Verordnungen und andere interne Regelungen der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT an und ändert und ergänzt sie. · 13. Die Beschlüsse der HV sind für VR, SK, TK, Leiter der BG sowie für alle Mitglieder obligatorisch. · 14.1. Die HV wird regelmäßig mindestens einmal im Jahr einberufen. Auf Forderung des VR oder mindestens eines Zehntels aller Mitglieder der HV der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT kann sie auch außerordentlich einberufen werden. · 14.2. Die Einberufung der HV erfolgt unter Einhaltung einer 15-tägigen Frist mit einer schriftlichen Einladung, die per Einschreiben mit Rückschein an die Leiter der BG geschickt wird und in der Ort, Tag und Uhrzeit der Durchführung und die Tagesordnung angegeben sind. · 14.3. Der Leiter der BG ist verpflichtet, alle Mitglieder der BG unverzüglich von der bevorstehenden HV zu benachrichtigen. · 15.1. Die HV wird als gesetzmäßig angesehen, wenn mindestens die Hälfte plus 1 ihrer Mitglieder gemäß Artikel 11.1 der Satzung anwesend sind; · 15.2. Wenn zu einer bestimmten Stunde das notwendige Quorum nicht erfüllt ist, wird die Versammlung um eine Stunde verschoben. Danach wird sie unabhängig von der Zahl der Anwesenden als rechtmäßig angesehen; · 16. Für das Fassen von Beschlüssen zu Veränderungen und Ergänzungen des Statuts ist eine Mehrheit von 50 % + 1 der Anzahl der Mitglieder der HV erforderlich; · 17. Als gesetzlich in der Tagesordnung enthalten werden alle Fragen angesehen, für deren Aufnahme zu Beginn der Sitzung der GV gestimmt wurde. V-2. VERWALTUNGSRAT · 18.1. Der Verwaltungsrat besteht aus 7 oder 9 Personen: Vorsitzender, Stellvertretender Vorsitzender, Sekretär und Mitglieder; · 18.2. Der Vorsitzende des VR ist auch Leiter der BRUDERSCHAFTLICHEN GEMEINSCHAFT in Sofia. · 18.3. Der Vorsitzende der KRK und die Vorsitzenden der SK dürfen an der Arbeit des VR mit beratender Stimme teilnehmen. · 18.4. Der VR wird mit einem Mandat von 3 Jahren gewählt. · 18.5. Wenn wichtige Gründe es erfordern, darf die HV Mitglieder des VR vor Ablauf der Frist, für die sie gewählt sind, entlassen. · 18.6. Zu Mitgliedern des VR, der KRK und der SK dürfen kompetente Mitglieder der Gemeinschaft mit nachgewiesenen hohen moralischen und tatkräftigen Eigenschaften gewählt werden. · 19. Der Verwaltungsrat ist ein Vollzugsorgan der HV, der die folgenden Rechte und Pflichten hat: o 19.1. er koordiniert und lenkt die geistige Tätigkeit der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT; o 19.2. er stellt einen wirtschaftlichen und finanziellen Jahresplan und den Jahreshaushalt für die Tätigkeit der Gemeinschaft auf und legt diese der HV zur Bestätigung vor; o 19.3. er organisiert den Vollzug der Beschlüsse der HV; o 19.4. er verwaltet die Finanzen und das Eigentum der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT und überlässt den entsprechenden BG ihre Bewirtschaftung; o 19.5. er fasst Beschlüsse zum Vollzug von Verftigungsgeschäften mit dem Eigentum der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT im Rahmen des bestätigten Haushalts. Außerhalb des Haushaltsrahmens werden Verfiigungsgeschäfte als gültig angesehen, wenn für ihren Vollzug ein entsprechender Beschluss der HV vorliegt. o 19.6. er fuhrt und bewahrt die Dokumentation der Gemeinschaft auf, die mit einer 7tägigen Frist nach der Wahl dem neu gewählten VR vorgelegt wird; o 19.7. Er gründet bei Bedarf Temporäre Kommissionen; o 19.8. Er erteilt seinem Sprecher eine Vollmacht für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Medien; o 19.9. Er übt alle anderen Funktionen aus, die nicht ausdrücklich in den Kompetenzbereich der HV fallen. · 20. Der VR wird nicht weniger als zweimal monatlich vom Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter zu seinen Sitzungen einberufen und fasst Beschlüsse mit einer gewöhnlichen Mehrheit bei einem Quorum von 2/ seiner Mitglieder. V-3. KONTOLLREVISIONSKOMMISSION · 21.1. Die Kontrollrevisionskommission wird für eine Frist von einem Jahr gewählt und besteht aus einem Vorsitzenden und zwei Mitgliedern. · 21.2. In die KRK dürfen keine Mitglieder des vorigen VR gewählt werden, solange die letzten Mitglieder nicht entlastet worden sind. · 22. Die Kontrollrevisionskommission hat folgende Aufgaben: o 22.1. sie achtet auf die rechtmäßige Tätigkeit und die Verwendung der Finanzmittel der Gemeinschaft; o 22.2. sie führt laufend Kontrollen aus und fertigt Protokolle, nicht weniger als einmal in vier Monaten, an; · 22.3 sie erstattet jährlich Bericht über ihre Tätigkeit vor der HV; · 22.4. sie führt bei Bedarf Revisionen bei der BG in Sofia und im Land durch und fertigt Protokolle an, die sie dem VR und der HV vorstellt; · 22.5. sie fertigt den Bericht für das jeweilige Geschäftsjahr bis zum 31. Januar des Folgejahres an und legt ihn vor. · 23. Bei Nichterfüllung ihrer Verpflichtungen müssen die Mitglieder der KRK vor der HV Rechenschaft ablegen. Sie können in diesem Fall vor Ablauf ihres Mandats entlassen werden. V-4. STÄNDIGE UND TEMPORÄRE KOMMISSIONEN · 24.1. Die Ständigen und die Temporären Kommissionen sind Hilfsorgane, deren Vorsitzender und deren Zusammensetzung durch einen Beschluss der HV bestimmt werden und deren Tätigkeit vom VR laufend kontrolliert und koordiniert wird. · 24.2. Die Ständigen Kommissionen werden für eine Frist von 3 Jahren gewählt. · 24.3. Die Temporären Kommissionen stellen ihre Tätigkeit nach Ausführung der ihnen anvertrauten Arbeit und Rechenschaftslegung der ihnen betrauten Arbeit ein. 25. Die Ständigen und die Temporären Kommissionen sind verpflichtet: · 25.1. die Arbeit, für die sie eingesetzt sind, zu organisieren, zu verteilen und durchzuführen; · 25.2. den VR regelmäßig über ihre Tätigkeit zu informieren; · 25.3. der HV einen Jahresbericht über die von ihnen geleistete Arbeit vorzulegen. VI. TERRITORIALSTRUKTUREN · 26.1. Wenn in einem besiedelten Ort mindestens 10 Personen interessiert sind, bilden sie eine Bruderschaftliche Gemeinschaft (BG), indem sie ein Gründungsprotokoll anfertigen und eine Leitung wählen; · 26.2. In einem besiedelten Ort darf nur eine BG gegründet werden; · 26.3. Im Rahmen einer BG darf es eine oder mehrere bruderschaftliche Gruppen geben, die kein selbstständiges Statut haben und keine eigenen leitenden Organe wählen. · 26.4. Wenn es in einem besiedelten Ort weniger als 10 Interessenten gibt, werden diese Mitglieder in einer BG in einem benachbarten besiedelten Ort, den sie selbst auswählen können. 27. Die BG und ihre Leitung werden in einem speziellen Register für bruderschaftliche Gemeinschaften eingetragen, das vom VR der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT geführt wird, wenn sie das Gründungsprotokoll vorlegen. · 28.1. Die BG hört auf zu existieren, wenn die Zahl der Mitglieder weniger als 7 beträgt; · 28.2. Die BG darf auf Beschluss der HV aufgelöst werden, wenn sie bei ihrer Tätigkeit gegen dieses Statut oder Vorschriften, Verordnungen und andere Regelungen der Gemeinschaft verstößt; · 29.1. Die BG bezahlen regelmäßig bestimmte Beträge der gesammelten Mittel für die Bedürfnisse der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT, deren Höhe durch einen Beschluss der BG bestimmt wird. · 29.2. Die BG lassen ihren bedürftigen Mitgliedern Hilfe zukommen. VI-1. LEITUNG DER BRUDERSCHAFTLICHEN GEMEINSCHAFT · 30.1. Die Leitung der BG besteht aus einer ungeraden Zahl von Personen - Leiter, Kassierer und Mitglieder - und wird für eine Frist von drei Jahren gewählt. · 30.2. Der Leiter der BG ist verpflichtet, die Mitglieder regelmäßig über die Beschlüsse der HV und die Tätigkeit des VR zu informieren. · 30.3. Wenn die Umstände dies erfordern, darf die BRUDERSCHAFTLICHE GEMEINSCHAFT die Mitglieder der Leitung vor Ablauf der Frist, für die sie gewählt sind, entlassen. VII. EIGENTUM UND FINANZEN DER GEMEINSCHAFT WEISSE BRUDERSCHAFT · 31. Das Eigentum der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT besteht aus: o 31.1. freiwilligen Beiträgen von Mitgliedern; o 31.2. Schenkungen und Testamenten; o 31.3. Einnahmen aus Zinsen, Dividenden und Wertpapieren; o 31.4. anderen Mobilien und Immobilien, die von der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT in der gesetzlich festgelegten Weise zum Erreichen ihrer Ziele und zur Bewahrung und Vermehrung ihres Eigentums erworben worden sind; o 31.5. Einnahmen aus geistigem Eigentum; o 31.6. Einnahmen aus freiwilliger Arbeit; o 31.7. Einnahmen aus anderen Tätigkeiten, die den Staatsgesetzen, diesem Statut, den Vorschriften, den Verordnungen und den anderen internen Regelungen der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT nicht widersprechen. o 31.8. Vom Eigentum sollen alle Mitglieder der Gemeinschaft profitieren. Es wird von der entsprechenden BG vorübergehend bewirtschaftet. · 32. Die Tätigkeit der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT wird durch das Einkommen aus Eigentum, zweckgebundenen Spenden sowie aus anderen Quellen, die durch das Gesetz zugelassen sind, finanziert. · 33. Für das Erreichen ihrer Ziele und die Bewahrung und Vermehrung ihres Eigentums darf die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT Tätigkeiten ausüben, die mit den inländischen und ausländischen Gesetzen in Einklang stehen. · 34. Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT nimmt Schenkungen von bulgarischen und ausländischen physischen und juristischen Personen sowie auch andere Schenkungen für die Realisierung ihrer Ziele an. · 35. Die zweckgebundenen Schenkungen werden in der von den Spendern vorgesehenen Weise in Übereinstimmung mit den Zielen der Gemeinschaft und den Gesetzen des Staates verwendet. · 36.1. Die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT kann auf die Annahme von Schenkungen und Erbschaften aufgrund von Testamenten oder auf andere Spenden verzichten, die unter, für die Gemeinschaft inakzeptablen Bedingungen gemacht werden und in Widerspruch zu ihren Zielen, ihrem Statut und anderen internen Regelungen stehen; · 36.2. Außerdem kann auf die Annahme von Eigentum und Mitteln verzichtet werden, wenn: · 36.2.1. der Spender eine Person oder Organisation ist, die undemokratische Ansichten vertritt; · 36.2.2. festgestellt wird, dass die Motive für eine Schenkung eigennützig sind. · 37. Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember des Kalenderjahres. · 38. Die Buchführungsdokumente werden nach den geltenden Rechtsvorschriften geführt und aufbewahrt. VIII. SONSTIGE VORSCHRIFTEN · 39.1. Das Siegel der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT ist kreisförmig, es hat einen Anker in der Mitte, der sich in einem gleichseitigen Dreieck befindet, darum windet sich ein Seil; unter dem Dreieck befindet sich eine Notenlinie mit den Noten C, E, G . Darum steht die Inschrift: »GEMEINSCHAFT WEISSE BRUDERSCHAFT« und »BULGARIEN«. · 39.2. Jede BG verwendet das gleiche Siegel, in dem sich anstelle »Bulgarien« die Inschrift »BG-(Name der besiedelten Ortschaft)« befindet. · 40. Die zu versendenden Dokumente der Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT werden vom Vorsitzenden oder vom Stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretär des VR unterschrieben und mit dem Siegel der Gemeinschaft beglaubigt. · 41. Bei ihrer Tätigkeit verwendet die Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT den geistigen Namen des Meisters P. K. Danov - Beinsa Duno den Namen Gemeinschaft WEISSE BRUDERSCHAFT die Namen der Ausgaben, Sammelbände, Zeitschriften und Zeitungen sowie die Symbole der Gemeinschaft, die seit ihrer Gründung bis heute festgelegt worden sind. Das Statut ist von der HV am 10. Dezember 1994 in der Stadt Sofia bei einer offenen Abstimmung angenommen worden. Zum Statut gehören das Protokoll Noö/10.12.1994 und die Liste mit den Unterschriften der Mitglieder der Kommission für die Ausfertigung und Annahme des Statutes.
  13. 3.1.4 Formen der Weitergabe und der Praxis der Lehre von Peter Danov Peter Danov vermittelt seine Lehre durch Vorlesungen, Vorträge, Unterweisungen und Gespräche. Vorlesungen werden in der Schule gehalten, die aus zwei Klassen besteht - der Allgemeinen und der Speziellen okkulten Klasse. Vorträge, Gespräche und Unterweisungen finden bei den Jahrestreffen der Gemeinschaft, bei traditionellen Treffen und Treffen der Bruderschaftsgruppen, an den Festen der Gemeinschaft, bei Jugendtreffen, beim gemeinsamen Leben in der Siedlung Izgrev und bei den gemeinsamen Ausflügen ins Gebirge statt. Je nach Zeit, Ort und Art des Auditoriums findet bei den Vorträgen von Peter Danov eine Abgrenzung statt. Seine Vorträge entsprechen dem Alter, der Vorbereitung und den Interessen der Zuhörer. Danov hält seine Vorlesungen und Vorträge an verschiedenen Wochentagen vor der Öffentlichkeit, vor Schülern, vor Müttern, vor Gruppenleitern und vor bestimmten Klassen. Vorlesungen, Vorträge, Unterweisungen und Gespräche mit den Anhängern werden immer von Stenographen aufgezeichnet und später von den Schülern veröffentlicht. Eine andere Form der Weitergabe der Lehre Danovs ist der praktische Unterricht fiir die von ihm geschaffene Paneurhythmie und seine musikalischen Werke.
  14. 3.1.3 Anzahl der Anhänger Allen offiziellen Angaben zufolge nimmt die Zahl der Anhänger in den 30er Jahren beträchtlich zu. Nach den wissenschaftlichen Untersuchungen von A. Georgieva geht man in dieser Zeit davon aus, dass sich die Anzahl auf rund 15.000 im ganzen Land beläuft, von denen 3.000 Anhänger in der Hauptstadt Sofia leben. Nach Prof. Stefan Zankov (1881-1965) beträgt die Zahl der Anhänger in jener Zeit 20.000 bis 30.000. In der bulgarischen Enzyklopädie findet sich die Zahl 40.000. Die Anhänger selbst behaupten damals, dass sie nicht weniger als 200.000 sind. Abgesehen davon, dass es unmöglich ist, wegen des Mangels einer strengen organisierten Berichterstattung der Gemeinschaft die genaue Zahl in jener Zeit festzustellen, zeigen die soziologischen und kulturwissenschaftlichen Forschungen, dass der Einfluss der Weißen Bruderschaft im Gesellschaftsleben jener Epoche sie als »die stärkste geistige Strömung in Bulgarien« erscheinen lässt.
  15. 3.1.2 Struktur Seit der Gründung der »Gemeinschaft Weiße Bruderschaft« bis heute gibt es außer »Meister« - das ist einzig und allein Peter Danov - und »Schüler der Weißen Bruderschaft« — das sind die Anhänger der Weißen Bruderschaft — keinerlei Hierarchie oder Grade in der Bruderschaft. Peter Danov wird von den Anhängern als »Universeller Meister« angesehen. Er selbst ist zu jener Zeit in der Gemeinschaft die einzige Instanz, die von allen anerkannt wird und auf deren großer Autorität jede Äußerung oder Art von Initiative beruht. Jede andere Form einer Institutionalisierung der Gemeinschaft wird abgelehnt. Die Mitglieder der Weißen Bruderschaft nennen sich selbst »Schüler der Weißen Bruderschaft«, und nicht »weiße Brüder«. Nach ihnen ist nur der »Meister« Beinsa Duno (Peter Danov) ein »weißer Bruder«. Die Mitglieder der Gemeinschaft sind sowohl Männer als auch Frauen mit gleichen Rechten. Sie reden sich untereinander mit »Bruder« bzw. »Schwester« an. Die ersten Schüler treffen sich mit Peter Danov auf einem mystischen Weg. Sie werden von ihm persönlich zur Teilnahme an den frühen Jahrestreffen der »Gemeinschaft zur Erhöhung des religiösen Geistes des bulgarischen Volkes« eingeladen? Seit der Umbenennung der Gemeinschaft in »Die Kette« und der Einführung grundlegender Regeln durch Danov gibt jedes neue Mitglied Antworten auf die zehn »vom Geist gegebenen« Zeugnisse des Herrn, unterschreibt sie und nimmt »das göttliche Versprechen« an. Als sich die Zahl der Anhänger später vergrößert, wird ein neues Mitglied nur aufgenommen, wenn jemand aus der Bruderschaft garantiert und wenn Danov sich mit ihm persönlich unterhalten und die Aufnahme gebilligt hat. Bis 1922 nehmen an den Jahrestreffen nur Anhänger teil, die eine schriftliche Einladung erhalten haben. Auf dem Jahrestreffen im Jahre 1922 verkündigt Danov offiziell, dass die Schule ab sofort für Schüler aus dem ganzen Land geöffnet ist und dass jeder, der möchte, frei eintreten kann. Peter Danovs Lehre - Vorträge und Vorlesungen - wird zu seiner Zeit und auch heute noch veröffentlicht und auf diese Weise für alle zugänglich gemacht. Es gibt sowohl zu Danovs Zeit, wie auch heute, noch viele Menschen, die Danovs Werke nur aus Interesse lesen. Es gibt aber auch solche, die es lesen und versuchen, die Lehre und die gegebenen Methoden in ihrem Leben zu praktizieren, ohne deshalb an den Treffen der Gemeinschaft teilzunehmen oder sich der Gemeinschaft ganz anzuschließen. Deshalb war es immer schwierig, die genaue Zahl der Anhänger zu bestimmen, zumal unklar bleibt, wie ein »Anhänger« genau zu definieren ist. Die Frage nach der Mitgliedschaft ist auch aus anderen Gründen bis heute nicht eindeutig klar. Dies erklärt sich zum einen dadurch, dass es keinen religiösen, zeremoniellen oder anderen äußeren Akt beim Eintreten eines neuen Mitglieds in die Gemeinschaft gibt, und zum anderen dadurch, dass eine formale Definition der Mitgliedschaft in der Weißen Bruderschaft aus der Lehre nicht abgeleitet werden kann. Einer heutigen wissenschaftlichen Definition zufolge ist derjenige ein Mitglied, »der die Ideen von Peter Danov annimmt und sich selbst als geistig zugehörig zu dieser Gemeinschaft empfindet«. Nach dem heutigen Statut der Weißen Bruderschaft gilt: »Mitglied der Gemeinschaft Weiße Bruderschaft kann jede leistungsfähige und volljährige physische Person sein, die für die Realisierung der Ziele der Gemeinschaft eintritt und dieses Statut sowie Vorschriften, Verordnungen und andere interne Regelungen akzeptiert und beachtet.« (§ 8.1) Und in § 8.2 heißt es: »Die Mitgliedschaft wird durch mündlichen oder schriftlichen Antrag beim Leiter einer bruderschaftlichen Gemeinschaft erworben.« Die Anhänger der Weißen Bruderschaft sind aber der Meinung, dass das Wort »Mitglied« für einen Zugehörigen zu ihrer Gemeinschaft immer nur in juristischer Weise verwendet werden kann. Nach der Lehre der Weißen Bruderschaft kann aufgrund äußerer Merkmale oder Kriterien nicht bestimmt werden, wer Mitglied oder Schüler ist und wer nicht. Denn nicht die Kenntnisse und der Glaube, d. h. das Lesen und das Hören von Danovs Vorträgen und Vorlesungen sind wichtig, sondern die Entwicklung des geistigen Lebens des Schülers, die Anwendung der Lehre in seinem Leben und die Umsetzung in die Praxis. Es ist zu beachten, dass die Schule der Weißen Bruderschaft und ihre Struktur der Lehre zufolge nicht nur eine Organisation auf physischer Ebene ist. Deshalb gibt es noch ein erweitertes Verständnis des Begriffs »Schüler«. Der Schüler lernt sowohl auf der Erde als auch in der Schule der geistigen Welt. Demnach ist ein Schüler im eigentlichen Sinne ein Mensch, der bereits eine reale Erfahrung in der geistigen Welt gemacht und eine bewusste Verbindung zu ihr hat. Der Lehre zufolge wird der Schüler allein durch seine Liebe zu Gott und sein Streben nach einem vollkommenen Leben zu einem Schüler. »In dem Moment, in dem er diesem Leben untreu wird, wird der Schüler normal wie alle Menschen«. Es wird noch gesagt, dass sich der Schüler jeden Tag aufgrund seiner Lebensweise erneut in der Schule der Weißen Bruderschaft einschreibt. Peter Danov sagt: »Eine der wesentlichen Voraussetzungen für alle Anhänger dieser Lehre ist die vollkommene Sittlichkeit. Der Schüler der göttlichen Schule muss, um alle Wahrheiten der Christuslehre begreifen und anwenden zu können, physisch, moralisch und geistig rein sein. Jede Verletzung dieser Bedingung ist ein Hindernis in seiner Entwicklung. Er soll in jeder Hinsicht ordentlich sein: sowohl zu sich selbst als auch zu den anderen, zur Gesellschaft und zum Staat«. Die oben erwähnte geistige Bedeutung des Begriffs »Mitglied« ist wesentlich für die Gemeinschaft. Die Bestimmungen für die Mitgliedschaft im Sinne des Statuts werden heute nicht strikt befolgt. Es gibt keine Listen mit den Mitgliedern der Gemeinschaften, sondern lediglich eine Liste mit den Leitern und der Verwaltung. Die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft hat keine Priester oder andere speziell bevollmächtigte Personen mit einer geistigen, aufklärenden oder anderen Funktion. Alle Mitglieder dürfen an allen Tätigkeiten oder religiösen Handlungen der Gemeinschaft in gleicher Weise teilnehmen. Es gibt keine Sakramente und Einweihungen. Die innere Struktur war zu Danovs Zeit einfacher als heute. Die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft hat Zweigstellen im ganzen Land - das sind Gruppen der Bruderschaft, die einen eigenen Leiter haben. Die Leiter können Männer oder Frauen sein. Der Leiter hat nur eine organisatorische Funktion. Die Frage nach der Wahl der Leiter wird 1921 von den Schülern mit Peter Danov diskutiert. Danov erklärt den Schülern, dass keine Personen Leiter werden dürfen, die sich selbst aufdrängen. Leiter können nur diejenigen werden, die sich durch Liebe auszeichnen und bereit sind, für andere zu arbeiten und sich zu opfern - nach dem Gesetz Christi »Die Letzten werden die Ersten sein«. Mitgliederlisten sind nur von beiden okkulten Klassen in Sofia erhalten, es ist aber möglich, dass solche teilweise an anderen Orten und auf den Jahrestreffen geführt wurden. Die Schüler in den Provinzstädten haben je einen Vertreter in Sofia, der sie über alle Verfügungen informiert. Sie schreiben dem Vertreter, und dieser schickt ihnen die Vorlesungen für die okkulten Klassen. All diese Korrespondenten bilden einen Rat, der sich mindestens einmal im Monat in Sofia trifft, um Gedanken über die Arbeit auszutauschen. Die Gemeinschaft besitzt bis 1944 eigene publizistische Organe, einen Verlag, ein Abonnentennetz für Bücher, Bibliotheken und Immobilien - Land und Gebäude - für ihre Treffen. Die Finanzierung erfolgt durch freiwillige Beiträge von Anhängern, Stiftungen sowie aus Einnahmen freiwilliger Arbeit und Erbschaften. Die Zahlung eines Zehnten ist ein freiwilliger Akt. Der Besitz der Gemeinschaft ist für den Gebrauch aller Mitglieder bestimmt.
  16. Kapitel 3 STRUKTUR UND TÄTIGKEIT DER GEMEINSCHAFT 3.1 Struktur und Tätigkeit der Gemeinschaft bis 1944 3.1.1 Registrierung der Gemeinschaft Peter Danov ist grundsätzlich dagegen, dass er als Gründer einer Sekte, Religion oder Kirche bezeichnet wird. Zu dieser Frage sind von ihm die folgenden Äußerungen überliefert: »Wir machen aus der Lehre keine Kirche. Wenn jemand versucht, eine Kirche zu machen, werde ich sie zerstören«. »Wenn ihr aus meiner Lehre eine Religion macht, werde ich sie zerstören«. Er behauptet auch, dass die von ihm verkündete Lehre nicht seine eigene ist. Aus diesem Grund akzeptiert Danov nicht, dass sein Name für seine Lehre und seine Anhänger benutzt wird. Er behauptet, dass er die Lehre Christi, die Lehre der Weißen Bruderschaft oder die göttliche Lehre vermittelt, deren Haupt Christus ist, eine universelle Lehre, die für alle Epochen und alle Menschen bestimmt ist. Peter Danov erklärt, dass die Organisation der Gemeinschaft nicht äußerlich und mechanisch, sondern innerlich und organisch erfolgen soll. Zwischen den Teilen des Ganzen, erklärt er, soll vor allem Verständnis und Bewusstsein herrschen. Er sagt, dass in einer göttlichen Organisation, die nach den Gesetzen der Liebe aufgebaut ist, die Liebe als alles vereinigendes Prinzip wirkt. Aus diesen Gründen billigt Peter Danov die Anfertigung eines Statuts der Gemeinschaft, die Registrierung der Gemeinschaft oder Versuche, die zur Erstarrung der Lehre in einer Doktrin oder zur Verwandlung in eine Organisation fuhren könnten, bis zum Ende seines Lebens bewusst nicht.457 Derartige Bestrebungen sind bei einigen Anhängern bereits zu Lebzeiten Danovs vorhanden. Eine von den Stenographinnen Danovs - Elena Andreeva (1899-1990) - erzählt in ihren Erinnerungen von einem Zwischenfall aus dem Jahr 1926. Schüler wollten, ohne Peter Danov zu diesem Ansinnen zu befragen, an einem Tag gleich nach Danovs Vortrag eine Versammlung abhalten und ihm wie anderen Mitgliedern Fragen zur Anfertigung eines Statuts der Gemeinschaft, zur Registrierung, zu den Organisationsnormen innerhalb der Gemeinschaft, zur Ausstellung von Mitgliedskarten und zur Zahlung von Mitgliedsbeiträgen stellen. Auf diese Weise, glaubten sie, könnte eine bessere Organisation, Disziplin und Ordnung in der Gemeinschaft erreicht werden. An diesem Tag kommt aber Peter Danov zum Erstaunen der Anhänger nicht persönlich, um den Vortrag zu halten, sondern er schickt ihnen durch seinen Schüler Todor Stojmenov einen Brief. Als sie den Brief öffnen, sehen sie dort nur die folgenden Zeilen: »Wenn die Liebe herrscht, entsteht keine Unruhe. Wenn die Weisheit leitet, wird die Ordnung nicht verletzt. Wenn die Wahrheit leuchtet, blüht und reift die Frucht«. Die Anhänger der Weißen Bruderschaft glauben (auch heute noch), dass ihre Gemeinschaft von der geistigen Welt geleitet wird und dass es nur der Geist Gottes ist, der sie organisiert. Sie stehen auf dem Standpunkt, dass ihre Gemeinschaft eine eigene Ordnung und Leitung hat, die aber nicht von dieser Welt ist. Manche Anhänger kritisieren sogar die Mitglieder, die beim Eintritt in die Gemeinschaft erwarten, dort noch die alten Formen und Ordnungen zu treffen, die in der Welt existieren - Formen, mit denen die einen die anderen unterordnen wollen. Dies erklärt, warum die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft in der ganzen Zeit zwischen 1900 und 1944 bis zu Danovs Tod nicht offiziell registriert worden ist, wenn man von einer Registrierung absieht, die eine einzelne örtliche Gruppe der Bruderschaft auf regionaler Ebene eigenmächtig vorgenommen hat. Bei dieser Registrierung wird das Statut der »Gemeinschaft Weiße Bruderschaft - Stadt Russe« vom bulgarischen Innenministerium und vom Gesundheitsministerium durch Schreiben NH 617 vom 13. Juli 1921 und vom Ministerium für Landwirtschaft und Staatsgüter durch Schreiben Ns 7808 vom 22. Juni 1922 bestätigt. Im nächsten Jahr wird die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft - Stadt Russe am 19. 10. 1922 als juristische Person im Bezirksgericht Russe registriert. Nach diesem Statut hat die Gemeinschaft einen Vorstand, der aus 3 Personen - dem Vorsitzenden, dem Sekretär/Kassierer und dem Bibliothekar/Wirtschaftsleiter - besteht und für drei Jahre gewählt wird. Das Statut bestimmt, dass das Hauptziel der neu gegründeten Gemeinschaft »[...] der kulturelle und wissenschaftlich-aufklärende Einsatz Eür die geistige und sittliche Erhöhung der Mitglieder und überhaupt des ganzen bulgarischen Volkes« ist. Der Stempel der Gemeinschaft zeigt ein Pentagramm in einem Kreis mit einer zirkulären Inschrift »Die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft - Stadt Russe«. Im gleichen Jahr gründet diese Gruppe der Bruderschaft auch eine Kommune. Dies war mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Grund für die Registrierung. Diese Kommune existiert am längsten von allen in Bulgarien, von 1921 bis 1957. Weitere Registrierungen erfolgen erst nach Danovs Tod.
  17. 2.16 Pädagogik Peter Danov erläutert in seiner Lehre die Bedeutung der Erziehung und Bildung im Leben des Menschen und schlägt neue pädagogische Methoden vor. Erziehung und Bildung können demnach als Hauptfaktoren bei der Annahme und Anwendung der neuen geistigen und moralischen Werte in der Gesellschaft dienen, um sie zu erhöhen. Die Verinnerlichung der neuen geistigen und moralischen Werte soll in erster Linie auf Kinder und Jugendliche gerichtet werden. Danovs diesbezügliche Ideen sind eng mit seiner Lehre von der Entstehung der Neuen Menschheit und der neuen Werte in der anbrechenden Sechsten Kultur der Liebe verbunden. Peter Danov nennt sein erstes im Jahre 1896 veröffentlichtes Buch »Die Wissenschaft und die Erziehung«. In diesem Buch werden viele verschiedene Themen behandelt: die Welt, das Leben, die Gesellschaft, das Gute, das Böse, Gesetze, Religion, Kirche, Glauben, Wissen, Wissenschaft u. a. Er stellt fest, dass die Wissenschaft ein Ergebnis der geistigen Tätigkeit des Verstandes ist, der die Erscheinungen in der Natur betrachtet und erforscht und danach strebt, die in der Natur herrschenden Gesetze zu entdecken. Die Erziehung ist ein Ergebnis der Kenntnis und Anwendung der geistigen Gesetze, die das innere Leben des Menschen lenken. Eine gute Erziehung lenkt die Tätigkeit in die richtige Richtung und strebt nach einer vernünftigen Anwendung des erworbenen Wissens, das zum Aufbau des Lebens beiträgt und nicht zu seiner Vernichtung. Die Bildung ist im weitesten Sinne nichts anderes als ein Prozess der Verkörperung edler Gedanken und guter Wünsche im Leben des Menschen. Von jedem Menschen werden Danov zufolge heute Taten gefordert, die auf ein edles Leben abzielen. Die einzige Hoffnung auf Verbesserung des gesellschaftlichen und persönlichen Lebens liegt in der Erziehung, die im Elternhaus beginnt und danach in Schulen und anderen Institutionen mit erzieherischem Charakter fortgesetzt wird. Alle zusammen sollen für das Erreichen dieses Ziels als Basis des gemeinsamen Wohlstands arbeiten. Eine Umgestaltung in der Gesellschaft kann nur erreicht werden, wenn man die Herkunft des Bösen erkennt und sich von seiner Knechtschaft befreit, wenn die Leute den Wunsch bekommen, ihr Leben bewusst zu verändern, und wenn Persönlichkeiten heranwachsen, die sich durch Verantwortung und hohe Moral auszeichnen. Da Peter Danov der Erziehung des Kindes durch die Mutter eine besonders große Rolle beimisst, hält er einen Zyklus von Vorträgen — »Vorträge vor den Schwestern« benannt —, der speziell für die Frauen als Mütter, Lehrerinen und Erzieherinen bestimmt ist. Die ausführlichste Arbeit zu diesem Thema ist das Buch »Der Meister über die Bildung« (445 S.) von Bojan Boev, das er im Jahre 1943 - ein Jahr vor Danovs Tod - veröffentlicht. Hier versucht der Autor, der einer der nächsten Schüler Danovs ist, die Ideen und Prinzipien, die von Peter Danov in seinen Werken in Bezug auf die Pädagogik und »die neuen Methoden« für die Erziehung der Kinder und der Heranwachsenden geäußert werden, zu sammeln und zu systematisieren. Am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität »Sv. Kliment Ochridski« in Sofia werden zwei wissenschaftlichen Arbeiten über Peter Danov verfasst. Im Jahre 1995 eine Diplomarbeit mit dem Thema »Grundlegende pädagogische Ideen im Werk des Peter Danov« und im Jahre 1999 eine Dissertation mit dem Thema »Die pädagogische Lehre des Peter Danov«. Atanas Atanassov, der Verfasser der Dissertation, hat auch einige wissenschaftliche Beiträge zu diesem Themenkomplex veröffentlicht. Die pädagogischen Auffassungen Danovs und seine Lehre laufen darauf hinaus, dass sich die Menschheit heute an der Grenze zweier Epochen befindet: einer alten Epoche, die untergeht, und einer neuen Epoche, die im Entstehen begriffen ist. Infolgedessen geschehen in der Welt tiefgreifende Veränderungen in allen Bereichen des persönlichen, gesellschaftlichen und internationalen Lebens. Danov sagt über die heutige Zeit: »Solche Menschen sind nötig: mit einem Herz rein wie ein Kristall, mit einem Verstand hell wie die Sonne, mit einer Seele umfassend wie das Weltall und mit einem Geist, der eins mit dem Ewigen Anfang, der Liebe, Weisheit und Wahrheit ist.« Mit dem Anbrechen der Neuen Kultur beginnt ein Erwachen des menschlichen Bewusstseins oder ein Prozess des »Erblühens der menschlichen Seele«. Die heutige Schule ist dazu aufgerufen, den Aufbau des anbrechenden Neuen vorzubereiten. Aus der Schule sollen Seelen hervorgehen, die ihre Reinheit, ihren Idealismus und ihre Liebe in die Gesellschaft einbringen. Grundlagen der Neuen Kultur sind die Vernunft, die Gerechtigkeit und die Güte. Sie sind der äußere Ausdruck der Liebe. Die Vernunft gibt dem Leben einen Sinn, die Gerechtigkeit seinen Inhalt und die Güte seine äußere Form. Die Menschen verändern ihre alten Beziehungen durch gegenseitige Zusammenarbeit, Hilfe und Solidarität. Die Neue Lehre kann einen neuen Menschentyp schaffen, in dessen Seele die Liebe verwurzelt ist. Sie ist das Verborgene, das sich im menschlichen Verhalten ausdrucken soll. Das Einzige, das die Welt in Ordnung bringen kann, ist die Liebe, sagt Danov. »Der Sinn des Lebens liegt in der Liebe. Wenn sich die Menschen lieben, ist das Göttliche in der Welt«. Die Liebe schafft einen neuen Typ menschlicher Beziehungen. Wenn sich eine solche Weltanschauung in den Auffassungen der Menschen durchsetzen soll, kommen Bildung und Erziehung eine entscheidende Rolle zu. Die Erziehung des Kindes soll der Natur des Kindes entsprechen und passende Methoden angewendet werden. In den Kinderseelen soll vor allem das Streben nach den ewigen Werten gefördert werden. Unter dem Wort »Bildung« versteht man in Danovs Lehre die Entwicklung des gesamten Menschen und die Profilierung einer vollkommenen geistigen Gestalt. In diesem Sinne schließt der Begriff »Bildung« Unterricht und Erziehung in sich ein. Das erste hängt mehr mit der Entwicklung des Verstandes und dem Erwerb von Kenntnissen zusammen, das zweite mit der Veredelung der Gefühle und des Willens. Die Prinzipien, die Peter Danov zufolge Grundlage bei der Erziehung des Kindes sein sollen, sind: Die Liebe in ihrer höchsten Form - die Liebe zu Gott, den Nächsten und sich selbst. Diese Liebe drückt sich im gegenseitigen Vertrauen zwischen Lehrern, Schülern und Eltern aus. Danov weist der Mutter vor und nach der Empfängnis des Kindes eine besondere Rolle zu. Sie soll ein positives Verhältnis zur ihrer Leibesfrucht haben, in Harmonie mit der Umwelt leben und gesunde pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Die Mutter formt den zukünftigen Menschen mit ihren Gedanken vom ersten Moment an. Die Erziehung des Kindes beginnt im Augenblick der Empfängnis. Später nehmen an diesem Prozess noch viele andere Personen teil - Verwandte, Pädagogen von denen jeder dem Kind besondere Liebe zukommen lassen sollte. Die Freiheit - sie ist eine Bedingung für die Entwicklung der Persönlichkeit. Pädagogen sollen der individuellen Natur des Kindes, d. h. den in ihm vorhandenen Anlagen gemäß reagieren und günstige Bedingungen für deren Ausdruck, Bildung und Ausbildung sicherstellen. Die Aufgabe der Pädagogen besteht darin, das Kind zu unterstützen und so zu fördern, dass es die Gaben Gottes entwickeln und verwirklichen kann. Die Erfahrung - die Kinder sollen sich durch Erfahrung Methoden und Wissen aneignen, die sie im Leben anwenden können. Die Arbeit - es sollen aktive und kreative Menschen entstehen, die einen eigenen Willen besitzen um auftretende Hindernisse zu überwinden. Die zeitliche Angemessenheit — ein natürliches Prinzip, das mit den psychologischen Gesetzen verbunden ist. Danov bestimmt drei Hauptperioden, die der Pädagoge berücksichtigen soll: · a) Mit 1 bis 7 Jahren befindet sich das Kind in der physischen Welt, wo es mit dem Aufbau des Bewegungssystems beschäftigt ist. Das Kennenlemen der Welt erfordert Aktivität, weshalb es erforderlich ist, dass es sich bewegt und nicht nur an ein und derselben Stelle aufhält. · b) Von 7 bis 14 Jahren entwickeln sich Gefühle und Zuneigungen. Die Bildung soll diesen Prozess unterstützen, damit das Kind eine reiche innere Welt entwickeln kann. · c) Von 14 bis 21 Jahren befindet sich das Kind in der Welt des Geistes, es entwickelt den Verstand, phantasiert und trainiert seine Einbildungskraft. Deshalb soll in dieser Periode das logische Denken gefördert werden. Danov erläutert folgende Methoden für die Arbeit mit Kindern: Verbindung mit der Natur: dies schließt Spaziergänge in der Natur ein, d. h. durch das Kennenlemen der Naturprozesse werden die Wechselbeziehungen und Gesetze erforscht, die von Gott in die Natur hineingelegt sind; hierzu gehören außerdem naturgemäße Ernährung und Atmung sowie Liebe und Pflege der Pflanzen, der Tiere und der Umwelt. Musik: Sie trägt dazu bei, helle Gedanken im Verstand, edle Gefühle im Herzen, Willensstärke und Kraft im Körper zu entwickeln. Paneurhythmie: Sie wirkt sich positiv auf Musikalität, Rhythmus, Harmonie und Gesundheit aus. Verbindung der Erziehung mit Bedürfnissen und Aufgaben der Epoche: Frieden, Ökologie, interkultureller Dialog u. a. Peter Danov unterstreicht in seiner Erziehungslehre nicht nur die Aufgabe der Mutter, sondern auch die Eigenschaften und die Wichtigkeit der Persönlichkeit des Lehrers und der Schule. Danov formuliert folgenden Gedanken: »Wenn ihr mir die Möglichkeit gebt, werde ich diese junge Generation erhöhen. Ich vermittle ihr Philosophie, Kenntnisse und die richtige Arbeitsweise. Verwandeln wir sie nicht in Mönche, sondern in Maler, Musiker, Dichter und Arbeiter, die dem Ganzen, dem Göttlichen, dienen. Sie sollen in alle Gebiete der Wissenschaft eingeweiht werden«.5 Heute werden fiir die Kinder der Anhänger der Weißen Bruderschaft Sommerschulen, Veranstaltungen und Treffen organisiert. Eine solche ständige Sommerschule wird im Jahre 1994 in der Stadt Trojan aufgebaut und »Heim der Paneurhythmie« genannt. Dort sind freiwillig Eltern tätig, die von Beruf Lehrer und Erzieher sind. In diesem Heim werden die Ideen von Peter Danov und seine Methoden für die Kindererziehung praktisch angewendet. Durch eine soche praktische Bildung und Erziehung entsteht der Neue Mensch, der sich in Harmonie mit sich selbst, mit Gott und der ihn umgebenden Welt befindet.
  18. 2.15.4.4 Sonne Die Sonne nimmt in der Lehre des Peter Danov einen ganz besonderen Platz ein. Er veröffentlicht einige Artikel zu diesem Thema und behandelt die Sonne an vielen Stellen in seinen Vorträgen und Vorlesungen. Dabei untersucht er ausführlieh ihre Einwirkung auf die Erde und auf den Menschen und schreibt über die heilenden Eigenschaften der Sonnenstrahlen. Der Empfang des Sonnenaufgangs ist eine der Grundpraktiken der Weißen Bruderschaft. Der Einfluss und die Bedeutung der Sonne finden auch in der Paneurhythmie ihren Niederschlag. Man trifft die Sonne oft als Symbol in den Gesängen und in den Gebeten der Bruderschaft. Danov erklärt die Sonne wie folgt: Die Energie unseres physischen, geistigen und moralischen Lebens kommt von der Sonne. Sie bringt Leben. Die Sonnenenergie ist imstande, die Kraft und die Gesundheit des Menschen wiederherzustellen. Die Sonne heilt alle Krankheiten. Sie ist ein Reservoir lebendiger Energie fiir das ganze Sonnensystem. In Bezug auf die Erde ist die Sonnenenergie positiv. Sie entwickelt positive und negative Elektrizität und positiven und negativen Magnetismus. Die Erdenergie ist in Bezug auf die Sonne negativ. Die Erde besitzt beide Arten der Energie, aber vor allem negative; die Sonne hat ebenfalls beide Energiearten, aber vor allem die positive. Durch die Berührung dieser zwei Energien entsteht das Leben auf der Erde. Der Vermittler, der diese Energien verbindet und transformiert, heißt Äther. Er durchdringt den Raum und die ganze Erde. Die Okkultisten nennen ihn Leben spendendes Plasma, die Mystiker nennen ihn Geist. Die Sonnenenergie kommt zur Erde wie ein ausgedehnter Strom, macht eine Bewegung vom Nordpol zum Südpol und fließt dann wieder zur Sonne zurück. Diese Energie wird den Pflanzen durch das Leben spendende Plasma vermittelt. Die Energien, die die Erde von der Sonne aufnimmt, verändern sich erheblich. Wenn diese Energien in die Erdschichten eindringen, nimmt die Erde alle Nahrungselemente von ihnen auf, und es bleibt nur das übrig, was nicht verwendet werden kann. Diese Anteile werden von ihr zurück in den Weltraum geschickt, wo sie auf bestimmten Wegen wieder zur Sonne gelangen. Die Sonne leitet sie zur weiteren Verarbeitung zur Zentralsonne, damit sie ihren ursprünglichen Rhythmus zurückerhalten. Der Einfluss der Sonnenenergie ist in den vier Jahreszeiten verschieden. Im Frühling und im Sommer strömt die Sonnenenergie intensiv zur Erde, im Herbst und im Winter nimmt die Intensität ab. Dieser Prozess wiederholt sich auch am Tag - die Sonnenenergie variiert jeden Tag: Von 12 Uhr nachts bis 12 Uhr mittags gibt es einen verstärkten Einfluss der Sonnenenergie, und von 12 Uhr mittags bis 12 Uhr nachts geht der Einfluss der Sonnenenergie zurück. Der Einfluss, der um 12 Uhr in der Nacht beginnt, erreicht seinen Höhepunkt beim Sonnenaufgang, er ist dann am stärksten und lebhaftesten und nimmt allmählich bis zum Mittag ab. Dann wird der Einfluss schwächer, und am schwächsten ist er gegen Sonnenuntergang. Weil die Menschen ein Teil des Erdorganismus sind, nimmt der menschliche Organismus mehr Energie auf, wenn der Erdorganismus mehr aufnimmt. Deshalb wirken die ersten Sonnenstrahlen am stärksten, der menschliche Organismus ist am aufnahmefähigsten für die Sonnenenergien. Morgens gibt es mehr »Prana« als mittags. In dieser Zeit nimmt der lebendige Organismus die meisten und die mächtigsten positiven Energien auf. Die ersten Sonnenstrahlen sind die aktivsten. Eine Stunde vor Sonnenaufgang übt die Sonnenenergie auf den Menschen einen psychischen Einfluss aus und ermuntert ihn. Im Moment des Sonnenaufgangs hat sie organischen Einfluss auf die Körperzellen - sie erneuert deren Energie und verleiht ihnen neue Impulse. Vor dem Sonnenaufgang wirken die Strahlen, die durch die Atmosphäre brechen, mehr auf das Gehirn ein. Während des Sonnenaufgangs beeinflussen die Strahlen, die in gerader Linie kommen, das Atmungssystem und die Empfindlichkeit. Gegen Mittag beeinflussen die gleichen Sonnenstrahlen das Verdauungssystem. Deshalb ist die Heilkraft der Sonnenenergie unterschiedlich: Vor dem Sonnenaufgang ist sie gut für die Verbesserung des Gehimnervensystems, beim Sonnenaufgang für die Verbesserung des Atmungssystem und von 9 bis 12 Uhr ist sie gut für den Magen. Nachmittags hat die Sonnenenergie hingegen wenig Heilkraft. Dieser Unterschied geht auf die unterschiedliche Aufnahmefähigkeit der Erde und des menschlichen Organismus zurück. Im Laufe des Jahres sind die Sonnenstrahlen in den Monaten März bis Juni am nützlichsten. Danov empfiehlt den Menschen, früh aufzustehen, an die frische Luft zu gehen und die ersten Sonnenstrahlen zu empfangen, welche lebensspendende Energie und heilende Kräfte für alle lebendigen Organismen enthalten. Wenn die Menschen in Zukunft die heilende Wirkung der Sonne und die genannten Gesetzmäßigkeiten mit ihrer Wirkung kennen, heilen sie sich mit Sonnenstrahlen. Sie werden wissen, welche Strahlen gegen welche Krankheiten und Gebrechen verwendet werden können. Wer sich am Morgen der Sonne aussetzt, sollte sich Danov zufolge gleichzeitig auf Gott konzentrieren, eine bestimmte Formel oder ein Gebet aussprechen oder an positive Dinge denken. Eine andere Behauptung von Danov, die mit seiner Lehre in unmittelbarem Zusammenhang steht, lautet: »Unter dem Einfluss der Sonne erwacht das kosmische Bewusstsein im Menschen«. Der gute Einfluss der Sonne versetzt die menschlichen Gedanken und Gefühle auf eine höhere Ebene, und das Blut des Menschen wird gereinigt. Es gibt Krankheiten, die nur mit Hilfe der Sonne geheilt werden können. Die Sonne kann z. B. jeden Energiemangel im menschlichen Organismus beseitigen. Danov empfiehlt dazu auch Sonnenbäder als Heilmethode. Er sagt, dass man Sonnenbäder im Gebirge bevorzugen sollte, weil der Sonnenrhythmus im Gebirge nicht von der gedanklichen Astralwolke gestört wird, die die Stadt umfasst. Der Rücken soll den frühen Sonnenstrahlen mit einer bestimmten Neigung und in einer bestimmten Richtung zugewandt werden, die von Danov beschrieben werden. Die Energien, die man zu dieser Zeit aufnimmt, entsprechen den Energien, die man speichern würde, wenn man sich den ganzen Tag in der Sonne aufhalten würde. Bei bestimmten Krankheiten, die durch die Sonnenenergie geheilt werden können, gibt es Anleitungen von Danov, die sich auf die jeweils günstigste Jahreszeit beziehen. Peter Danov verbindet die gesunde Lebensweise in seiner Lehre mit vielen anderen Dingen aus dem täglichen Leben wie z. B. Bewegung, Gang, Arbeit, Erholung, Schlaf, Kleidung, Haar, Sauberkeit, Reinemachen, Umwelt, nützliche Beschäftigung u. a. Er behandelt diese für eine gesunde Lebensweise wichtigen Faktoren ausführlich in seinen Vorträgen und ergänzt sie durch viele Ratschläge und praktische Hinweise.
  19. 2.15.4.3 Wasser »Das Elixier des Neuen Lebens ist das heiße Wasser.« »Ich sage: Die mächtigste Arznei in der Welt ist das heiße Wasser«. Das Leben ist in ihm versteckt. Das Wasser ist ein Heilmittel für alle Krankheiten. Das Wasser enthält Lebenskraft, die für den menschlichen Organismus nötig ist - die anderen Getränke, so gut sie auch sein mögen, sind hingegen menschliche Erfindungen. Peter Danov erklärt eine neue universelle Methode, die im Trinken von heißem Wasser besteht und empfiehlt sie für die Heilung vieler Krankheiten. »Wenn ihr wisst, wie ihr das heiße Wasser trinkt, bringt es solche Elemente in euch, dass 90% der gegenwärtigen Krisen, die die Gesellschaft heimsuchen, verschwinden werden«. Das heiße Wasser, das Schluck für Schluck getrunken wird, befreit das Nervensystem von Ablagerungen, die die Gedanken und Gefühle des Menschen stören. Es befreit ihn von der Anspannung, die das Nervensystem in ihm erzeugt. Wassertrinken und das Waschen mit Wasser sollen für den Schüler eine heilige Handlung werden. Das Wasser soll langsam und konzentriert getrunken werden, und dabei sollen in Gedanken Formeln ausgesprochen werden. Es muss das beste Wasser aus den reinsten Quellen verwendet werden. Schnelles Trinken von Wasser, sehr kaltes Wasser oder der plötzliche Wechsel von warmem zu kaltem Wasser sind ungesund. Peter Danov behandelt ausführlich die Hygiene des menschlichen Körpers und gibt zahlreiche Ratschläge für persönliche und gesellschaftliche Hygiene. Er geht davon aus, dass körperliche und geistige Reinheit mit der körperlichen und geistigen Gesundheit verbunden sind. Danov empfiehlt als Prophylaxe eine Art von Re-genbädem - allerdings nur in den Monaten Mai, Juni und Juli, weil zu dieser Zeit die Regentropfen warm und voll Elektrizität und Magnetismus sind. Die Regenbäder wirken sich wohltuend auf das Nervensystem und viele chronische Krankheiten aus. Danov empfiehlt auch Tautropfen, die man vernünftig benutzen soll, weil sich in ihnen viel Elektrizität und Magnetismus verbergen. Er rät, im Monat Mai am frühen Morgen bei Sonnenaufgang auf dem taubedeckten Gras barfuß zu laufen, damit sich die Füße mit der Erde verbinden und Elektrizität und Erdmagnetismus in den Menschen übergehen können. Peter Danov zeigt andere Vorbeuge- und Heilmethoden mit Wasser: partielles Waschen des Körpers mit Wasser, Bäder, Kompressen, Schwitzen, Waschen mit Sonnenwasser im Sommer. Er verteilt auch Rezepte für konkrete Krankheiten, die eine Behandlung mit Wasser vorsehen.
  20. 2.15.4.2 Atmung Die Gesundheit des Menschen hängt vom tiefen und richtigen Atmen ab. In der Luft befinden sich göttlichen Energien. Die Luft transportiert diese zuerst durch das Atmungssystem, wo sie verarbeitet und transformiert werden und dann über das Blut bis ins Gehirn gehen. In diesem Sinne ist das Atmen heilig. Das Atmen ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Es wird von seiner jeweiligen Entwicklungsstufe bestimmt. Jede Krankheit kann durch Atmen geheilt werden. Ein langes Leben hängt von tiefem und richtigem Atmen ab. Das Atmen seinerseits ist vom richtigen Denken und Fühlen abhängig. Das Atmen ist ein zweifacher Prozess: ein physiologischer und ein psychologischer. Das Ziel des Atmens als psychologischer Prozess ist die Reinigung des Gedankens. Die Lunge ist ein kompliziertes Labor, in dem sich viele Energien kreuzen. Das »Prana« (lebensspendende, feinstoffliche Energie) der Luft durchdringt die Lunge und hilft beim Ozonieren des Blutes sogar dort, wo die Luft nur schwer hingelangen kann. Im gereinigten Blut befinden sich Elemente des Lebens. Der Mensch isst nicht nur über den Magen, sondern auch über die Lunge und das Gehirn. Über die Lunge und das Gehirn bekommt er Energie aus einer Nahrung, die eine höhere ist als die physische. Der Tag wird kommen, sagt Peter Danov voraus, an dem sich die Leute nur durch die Lunge und das Gehirn ernähren. Peter Danov grenzt die östlichen Atmungsmethoden der Yogis von seinen eigenen ab. Die Wissenschaft vom Atmen, die die Inder anwenden, würde im Westen negative Ergebnisse bringen, da diese Systeme in der Epoche der Involution der Menschheit (d. h. das Hinabsteigen des Geistes in die Materie) erworben wurden. Weil die weiße Rasse ihre Entwicklung nach dem Gesetz der Evolution (d. h. auf dem Weg des Aufstiegs des Geistes) bereits begonnen hat, sind diese Systeme für die Europäer nicht anwendbar und müssen verändert werden. Die Luft enthält Elektrizität und Magnetismus. Diese Energie geht durch die Nase und erneuert das Nervensystem. Durch das Atmen kann das Gehirn gezwungen werden, richtig zu denken, und der Magen, normal zu funktionieren. Falsches Atmen verursacht viele Krankheiten. Man soll mit Freude und Liebe bewusst atmen. Wenn man richtig atmet, entsteht eine Verbindung mit dem Rhythmus der Natur und eine Festigung von Geist und Körper. Danov beschreibt in seinen Vorträgen und Vorlesungen ausführlich viele Übungen und Atmungstechniken, die manchmal mit Übungen zur Konzentration des Geistes, dem Sprechen von bestimmten Formeln, Worten und Gebeten und gleichzeitigen Bewegungen kombiniert werden. Danov zeigt Atmungsübungen, die man jeden Tag - morgens, mittags und abends - machen kann. Das Atmen hängt auch noch mit der Entwicklung der Tugenden zusammen. Die Luft ist mit dem Verstand verbunden. Die Materialien, die das Gehirn benutzt, sind aus einer höheren und feineren Materie. Das Atmen kann nicht verändert werden, wenn die Gedanken nicht verändert werden und umgekehrt. Das richtige Atmen hängt nicht von der Menge der aufgenommenen Luft, sondern von der Zeit des Einhaltens ab. Danov empfiehlt, im Frühling morgens früh Spaziergänge zu machen, so früh wie möglich auszugehen und tief zu atmen. Unter vollem Atmen versteht man ein Atmen nicht nur mit der Lunge, sondern mit der Haut des ganzen Körpers. Jede Zelle muss atmen. Alles hängt vom richtigen Atmen ab, und man muss der Luft die ganze Energie, die sie enthält, entziehen. Das hilft dabei, dass sich der Mensch von bedrückenden Zuständen aller Art befreit. Man muss durch die Nase und nicht durch den Mund atmen. Krankheiten, Leiden und Misserfolge werden durch falsche Atmung verursacht. Das richtige Atmen hilft bei der Formung des Charakters, bei der Stärkung des Verstandes und spiegelt sich im Gesicht wider. Reines Blut führt zu einem gesunden Körper, und ein gesunder Körper sorgt für die richtige Energieverteilung. Das Einatmen ist mit der Reinigung der Wünsche verbunden und das Ausatmen mit der Reinigung der Gedanken. Richtiges Atmen wirkt sich auch auf Gedächtnis, Willenskraft, Konzentration und Geduld aus. Für die Stärkung des Willens wird langsames Atmen empfohlen. Der Mensch muss lieben, damit in ihm die künftigen Atmungsorgane für die Aufnahme des Äthers entstehen. Die Liebe organisiert den Ätherleib des Menschen.
  21. 2.15.4.1 Ernährung Peter Danov empfiehlt für gesunde Ernährung: 1) fleischlose Nahrung; 2) reine und frische Nahrung; 3) mehr Rohkost als gekochte Gerichte, keine Konserven und keine Extrakte, weil bei diesen alle wertvollen Eigenschaften zerstört sind und Gifte erzeugt werden, die für den Organismus schädlich sind 4) Abwechslung bei den Speisen; 5) Trennkost (die Gerichte sollen nicht wahllos gemischt werden); 6) maßvolles Essen, d. h. keine zu großen Mengen; 7) langsames Speisen, um die in der Nahrung enthaltene Lebensenergie besser aufnehmen zu können, die die Nahrung enthält 8) Wasser ist als natürlichstes Getränk gegenüber anderen Getränken vorzuziehen (Vermeidung künstlich hergestellter Getränke). Die Kraft des Menschen hängt von der Nahrung ab, die er organisch, psychisch oder geistig zu sich nimmt. Die Nahrung, die der Mensch isst, beeinflusst seinen Charakter und seine Taten. Das Essen ist ein heiliger Akt, von dem der gesunde Zustand des Organismus abhängt. Die Kraft der Nahrung besteht nicht in der Menge, sondern in der Art der Verwendung. Richtige Ernährung bedeutet, dass man aus der Nahrung Lebensenergie bezieht. Das Essen ist nicht nur ein physischer Prozess, sondern auch ein geistiger. Deshalb soll man nur Nahrung auswählen, durch die man geistige Stärke erwerben kann und die für die eigene Entwicklung hilfreich ist. Die Art und Weise, wie man isst, bestimmt die gedankliche und geistige Beschaffenheit des Menschen. Das entspricht dem Niveau der persönlichen und geistigen Evolution. Der Mensch soll dann essen, wenn er innere Ruhe hat, völlig konzentriert ist und sich ehrfürchtig verhält. Vor der Mahlzeit sollte ein Gebet gesprochen werden. Es ist wichtig mit Dankbarkeit und Liebe zu speisen. Verstand, Herz und Wille müssen daran teilnehmen. Man sollte nie essen, wenn man schlecht gelaunt ist, oder bei Ärger, Unruhe und Unzufriedenheit. Die Nahrung ist lebendig. Man sollte langsam kauen, um einen Teil der Energie mit der Zunge einzusaugen. Über die Zunge wird die geistige Energie der Nahrung aufgenommen. Durch die Zunge geht die Energie ins Gehirn, ins Nervensystem und von dort ins Herz über. Essen bedeutet die Umwandlung grober Energie in geistige. Wenn man isst, sollte man ruhige und angenehme Musik hören. Energie und Gedanken des Menschen, der das Gericht zubereitet oder der es isst, beeinflussen die Eigenschaften und die Einwirkung der Nahrung. Der Mensch kann ihre wohltuenden Eigenschaften stärken oder aber negative Ladung in den Körper einbringen, die den Magen stört. Die Verdauung beeinflusst den Kreislauf, das Atmungssystem und das Nervensystem und auf diese Weise auch das Gehirn und die Gedanken des Menschen. Wenn alle Prozesse richtig verlaufen, wird auch der Gedanke richtig sein. Die Nahrung kann als Transformator für menschliche Zustände und Energien dienen. Der geistige Mensch sollte die gesündeste Nahrung zu sich nehmen, aber niemals zu viel. Unmäßiges Essen schadet dem menschlichen Organismus mehr als Untemährung. In den menschlichen Organismus sollen solche Elemente eintreten, die die Vibrationen seiner Energien steigern. Der vernünftige Mensch wählt Nahrung, die ihm hilft, bestimmte Eigenschaften zu entwickeln. Die Lehre von Peter Danov erschließt den charakteristischen Einfluss des jeweiligen Obstes und Gemüses auf die einzelnen Organe, Systeme und Krankheiten im menschlichen Organismus, ihre Heileigenschaften und ihre Anwendung nach den Wochentagen. Danov zufolge ist Obst die beste Nahrung, weil es die meiste kondensierte Energie enthält und sowohl den Körper als auch die Gedanken und die Gefühle reinigt. Er empfiehlt, die Nahrung frisch, gekocht oder gebacken zu sich zu nehmen. Danovs Ernährungslehre hängt mit seiner Lehre vom Anbrechen der neuen Sechsten Kultur zusammen. Die Neue Kultur erlaubt ihm zufolge nicht, dass man irgendwelche Extrakte oder Essenzen aus dem Obst gewinnt. Die Nahrung soll in natürlicher Form verwendet werden. Die Menschen der Sechsten Rasse essen reinere und gesündere Nahrung als die heutige Menschheit. Viele Rezepte Peter Danovs für die Heilung bestimmter Krankheiten sind erhalten. Ein Zeitgenosse und Anhänger Peter Danovs ist Peter Dimkov, der bekannteste Naturarzt in Bulgarien. Der Ernährungslehre Danovs liegt der Vegetarismus zugrunde. Danov geht davon aus, dass die erste Nahrung des Menschen das Obst war (1. Mose 1, 29-30). Die übrige Nahrung, Fleisch und Fisch, ist erst nach dem Sündenfall eingefiihrt worden. Fleischliche Nahrung enthält die meisten psychischen Gifte. Diese Nahrung behindert den Menschen in seiner Evolution. Der Gebrauch von Fleisch fährt zu Leiden, Unglück und Krankheiten. Der Vegetarismus ist eine Heilmethode. Einige der Argumente gegen die Verwendung von Fleisch sind: wenn man einem Tier das Leben nimmt, übt man Gewalt aus. Diese Gewalt lässt im Organismus verschiedene Gifte entstehen, die später in den menschlichen Organismus übergehen. Die Vibrationen der fleischlichen Nahrung sind von einer Art, die denen des Menschen nicht entsprechen. Weil die tierischen Wesen auf einer niedrigeren Evolutionsstufe stehen, haben sie niedrigere Vibrationen, die die höhere Entwicklung des Menschen behindern. Wer nicht auf fleischliche Nahrung verzichten kann, der kann sich vom Bösen nicht befreien. Das Schwein ist das unreinste Tier, sein Fleisch deshalb am unreinsten. Bei außergewöhnlichen Anlässen darf man Fisch essen. Fisch verfugt über eine besondere magnetische Kraft, die der menschliche Organismus braucht. Die Menschen sterben früher, weil sie zuviel Fleisch verwenden. Verbrechen und Aggressionen in der Welt sind auch auf das Essen von Fleisch zurückzufuhren. In Pflanzen und Obst ist Licht gespeichert, das sich in lebendige Energie verwandelt. Die reinste Nahrung ist der Weizen. Die Menschen der anbrechenden Sechsten Kultur essen nur pflanzliche Nahrung, besonders Obst. Peter Danov verteilt viele Rezepte für richtige Ernährung und Zubereitung der Speisen. Das Fasten ist eine andere Methode zur Erneuerung des menschlichen Organismus. Peter Danov empfiehlt das Fasten, macht es aber nicht obligatorisch. Er behauptet, dass das Fasten nicht übermäßig durchgeführt werden sollte. Es darf nicht zur Erschöpfung des Körpers führen. Er empfiehlt, an einem Tag im Monat, gewöhnlich am Freitag, oder an einem anderen Wochentag zu fasten. Danov ist auch ein Anhänger des Heilfastens. Das Heilfasten, erklärt Danov, stärkt, erneuert und verjüngt den Organismus. Im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten kann das Heilfasten auch als Heilmethode und als Mittel der Prophylaxe dienen und länger dauern, dies sollte aber unter genauer Kontrolle erfolgen. Danov erklärt, dass es eine Wissenschaft für sich ist, zu wissen, wann, wieviel und wie man fastet. Wenn der Mensch 20 Tage fastet, aber den Willen Gottes nicht erfüllt, ist das Fasten sinnlos. 24stündiges bewusstes Fasten entspricht einem 10-tägigen rein mechanischen Fasten. Die Gemeinschaft Weiße Bruderschaft führt einmal im Jahr im Februar zwei bis drei Tage nach dem Vollmond eine »Weizendiät« durch. Sie wird persönlich von Peter Danov festgelegt. Dabei isst man 10 Tage lang nur gekochten Weizen mit ein wenig Walnüssen und Äpfeln, gewürzt mit Honig und Zitrone. Während der Diät trinkt man nur gekochtes Wasser. Am Ende isst man eine Suppe, die nach Danovs Rezept gekocht wird und als Mittel für den Übergang von der Diät zur normalen Nahrung eingesetzt wird. Auch an den folgenden Tagen wird auf den Übergang Rücksicht genommen. Diese Diät dient der völligen Reinigung und Erneuerung der Zellen im Körper. Der Sinn des Fastens ist physischer (heilkräftig), geistiger, erzieherischer und ethischer Natur. Die Hauptidee des physischen Fastens ist das Erwecken der versteckten Energie in den Zellen und die Erneuerung des Organismus. Durch das Fasten können die Gesundheit erneuert und die Vibrationen des Körpers gesteigert werden. Fasten heilt, stärkt den Willen, reinigt den Körper und öffnet die Poren; das Atmen wird tiefer, die Erhellung im Geist nimmt zu. Es gibt physisches, gedankliches und geistiges Fasten. Dabei ist wichtig, dass das physische Fasten vom geistigem begleitet wird und dass man bewusst fastet. Das Fasten bedeutet nicht nur Abstinenz von Essen und Trinken; während des Fastens muss man erhabene, helle Gedanken und Gefühle als Nahrung zu sich nehmen, sich von seinen schlechten Taten befreien, bereit sein, sich mit all seinen Feinden zu versöhnen und seine Schulden zu begleichen. Die während des Fastens gesparte Nahrung oder die gesparten Mittel sollen, empfiehlt Danov, an Witwen und Waisenkinder verteilt werden. Als starkes Heilmittel empfiehlt Danov ein Fasten, das von mehrmaligem Trinken von gekochtem heißen Wasser, Atemübungen und Sonnenbädern begleitet wird. Beim Hungern soll man bewusst atmen. Durch die Luft kann man genug Energie aufnehmen. Der Mensch kann auch die Liebe als Nahrung für sich nutzen. Wenn man fastet, soll man sehr bewusst leben, weil sich die Empfindsamkeit dann verstärkt und die dynamischen Kräfte der Natur angezogen werden, von denen man wissen sollte, wie man mit ihnen umgeht. Wer eine Exkursion ins Gebirge macht, darf aber nicht fasten.
  22. 2.15.4 Grundfaktoren für gesunde Lebensweise Grundquellen zur Aufnahme von Lebenskräften sind die Nahrung, das Wasser, die Luft und das Sonnenlicht. Ihre angemessene und zielgerichtete Verwendung ist die Voraussetzung für eine gesunde Lebensweise und dient zugleich der Vorbeugung gegen Krankheiten.
  23. 2.15.3 Heilverfahren Peter Danov empfiehlt die folgenden Heilmethoden: 1) Richtige Ernährung; 2) Wasserheilung; 3) Atmung; 4) Sonnenbäder; 5) Heilung mit den Farben des Farbspektrums; 6) Musiktherapie; 7) Heilung durch Bewegung und Gymnastik; 8) Heilkräuter und Pflanzen; 9) Edelmetalle und Edelsteine; 10) Magnetismus; 11) geistige Heilmethoden: durch Glauben, Gebet, Fasten, Aussprechen von bestimmten zielgerichteten Formeln; 12) Methoden der Psychotherapie und Heilung durch gedankliche Konzentration, Visualisierung und Autosuggestion. Für Kinder gibt es noch spezielle Methoden. Er empfiehlt zusätzlich als nützliche Mittel: den Wechsel von geistiger und körperlicher Arbeit; Erholung; das Anhören von Musik mit hohen Vibrationen (geistige oder klassische Musik); das Singen; das Spielen eines Instruments; die Beschäftigung mit den Künsten; frohe Stimmung des Geistes; Spaziergänge und Exkursionen in die Natur und vor allem ins Gebirge; Bewegung, spezielle physische Übungen; Ausführung der von ihm geschaffenen Paneurhythmie.
  24. 2.15.2 Krankheiten Krankheiten sind nicht von Gott geschaffen. Krankheiten sind eine Welt außerhalb Gottes. Solange der Mensch in Gott lebt, kann er nicht krank sein. Der Mensch selbst stellt die Bedingungen für die Krankheiten her und erkrankt deshalb. Für alle Krankheiten gibt es geistige Ursachen. Sie sind eine Folge von in der Vergangenheit oder der Gegenwart gemachten Fehlem. Krankheiten als Leiden zeigen, dass der Mensch gegen eines von Gottes Gesetzen verstoßen hat, vom rechten Weg abgewichen ist und diesen Weg wieder finden muss. Sie sind eine Prüfung, die der Abhärtung des Charakters dient, und eine Art der Reinigung. Sie verbrennen die körperliche und geistige Unreinheit im Menschen. Deshalb reicht es nicht, wenn nur der körperliche Verursacher der Krankheit in Angriff genommen wird. Die Behandlung fordert eine gleichzeitige Heilung des Körpers und der Seele. Nach Danovs Lehre ist es gar nicht sicher, ob man einem Patienten, wenn man ihn von seinem körperlichen Leiden geheilt hat, wirklich Gutes getan hat, weil die Krankheit in derselben oder in einer anderen Form zurückkehren kann. Umgekehrt kann eine Krankheit plötzlich verschwinden, wenn der Mensch die Selbstsucht, den Stolz, die Lüge oder den Egoismus begreift, auf die diese Krankheit zurückgeht.
  25. 2.15.1 Gesundheit Für Peter Danov ist die Gesundheit eine Voraussetzung für eine freie und uneingeschränkte Entwicklung der Persönlichkeit. Er interpretiert jedes Gesundheitsproblem komplex und bemüht sich, das vernünftige und naturgemäße Leben hervorzuheben. Die Gesundheit bezieht sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die emotionale (das Herz) und geistige Welt des Menschen (den Geist). Die Gesundheit ist auch eine Eigenschaft der menschlichen Seele und des menschlichen Geistes. »Die Gesundheit des Menschen hängt von folgenden vier Faktoren ab: von der Stärke seines Geistes, von der Güte seiner Seele, von der Helligkeit seines Verstandes und von der Mildheit seines Herzen. Um diese Eigenschaften zu erwerben, ist ein solides Wissen erforderlich. Jeder hat Geist, Seele, Herz und Verstand, aber nicht jeder hat diese soweit entwickeln können, um gesund zu sein.« Wer nicht richtig denkt, der atmet nicht richtig; wer nicht richtig fühlt, der isst nicht richtig; wer nicht richtig handelt, der kann nicht gesund sein. Die Gesundheit ist ein innerer Prozess. Um gesund zu sein, muss man in Harmonie mit dem ursprünglichen Grund aller Dinge [Gott], mit seinem Nächsten und mit sich selbst leben. Die Tugend ist die erste Bedingung, damit man gesund ist. Wenn man keine schlimmen Gedanken, keine schlimmen Gefühle und keine schlimmen Taten zulässt, kann man keine Krankheit bekommen und ist geschützt vor Krankheitserregern. Die Heilung auf Gottes Weise bedeutet eine Veränderung im Leben, die zu einem reinen und heiligen Leben führt. Die Liebe ist als Grundprinzip im Leben anzuwenden. Sie heilt und erneuert Körper und Seele und stärkt und erhält das Leben.
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