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mariaK

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  1. Einführung in die Liebe Еpheser: 4 Als eine Einführung dieses Vortrags werde ich euch das folgende Beispiel geben: Stellt euch vor, dass eine Karawane mit Pferdewagen auf der Straße fährt, und jeder von euch einen von ihnen führt. Die Pferdewagen einiger von euch fahren flüssig, still, und die anderen knarren sehr und machen einen großen Lärm. Was sollt ihr machen, damit sie nicht soviel knarren? Ihr werdet das Teerfass nehmen, die Feder eintauchen und die Achsen der Räder schmieren, damit es kein Knarren gibt. Das Knarren – das sind die Leiden in eurem Leben. Auch wenn euer Herz knarrt, soll es mit Teer geschmiert werden. Den Brief von Paulus an die Epheser werdet ihr im Zusammenhang mit den Parabeln untersuchen. Jeder von euch soll die wichtigsten Abschnitte dieses Briefes lesen – diese, die den Kern bilden. Diese Einführung ist notwendig, deshalb denkt ständig daran. Wisst, dass jedes Leiden eine Einführung, Einleitung in die Liebe ist. Jemand fragt: „Warum leide ich, warum quäle ich mich?“ Ich antworte: weil dein Buch wird geschrieben, eine Einführung in die Liebe wird gemacht. Indem ich diese Einführung mache, lenke ich euch Aufmerksamkeit darauf, dass ihr nicht denkt, dass ihr viel wisst. Wer denkt, dass er viel weiß, wird bald alt. Das beste Mittel, damit man nicht alt wird, ist, zu denken, dass man viel zu lernen hat. Dasselbe bemerkt man bei den Kindern: sie haben eine Begierde danach, dass sie alles lernen. Sagt nie, dass das für die Jungen ist, sondern nicht für euch, die Alten, weil dieser Gedanke, dass ihr alt seid, bei euch bleiben wird, und ihr werdet wirklich solche werden. Du wirst nicht bemerken, wie du einen Buckel bekommst und wie ein Fragezeichen wirst, und alle Leute werden sagen, dass du alt bist. Berücksichtigt, dass die Jugend eine Einführung ins Gottes Reich ist. Um ins Gottes Reich einzutreten, braucht ihr eine Neueinführung im Leben – jung zu werden. Ich werde das vierte Kapitel erklären: „So ermahne nun euch ich Gefangener in dem Herrn, daß ihr wandelt, wie sich's gebührt eurer Berufung, darinnen ihr berufen seid,mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld und vertraget einer den andern in der Liebe,und seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.“ (4:1-3) Gefangener bedeutet ein Mensch, der berufen auf die Gottes Schule ist. Paulus sagt: „Ich, der berufen auf die Gottes Schule war, bitte euch so zu lernen, wie ich gelernt habe, und nämlich - mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld und vertraget einer den andern in der Liebe.“ Wenn ihr in der Klasse seid, kann jemand euch drücken, stoßen, aber sagt euch: „Macht nichts, das Zimmer ist klein, die Liebe wird das erdulden!“ „Und seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens“ bedeutet, dass ihr euch bemüht,eine Lehre mit einer anderen zu verbinden, dass ihr diese innere Beziehung habt, welche der Geist, d.h. der Meister hineingelegt hat. Mit diesen Wörtern sagt Paulus: „Ich habe diesen Meister sehr aufmerksam gehört“. Im Brief steht weiter: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eurer Berufung.“ (4: 4) Paulus sagt mit diesen Worten: „Ich habe meinen Körper dem Geist unterordnet, indem ich ihm mit Hoffnung gedient habe.“ „Ein HErr, ein Glaube, eine Taufe, ein GOtt und Vater (unser) aller, der da ist über euch alle und durch euch alle und in euch allen.“ (4: 5, 6) Paulus sagt mit diesen Versen: „Das habe ich gemacht, weil ich die Gedanken Dieses Gottes gehört und erfüllt habe, der mir über einen Glauben sprach, Glauben in bezug auf die Vernunft.“ Eine Taufe bedeutet, dass man alle Schmerzen und Schwierigkeiten mit einer Dankbarkeit erfüllt und erträgt. Es ist keine Taufe, wenn man dich in den Kessel eintaucht; die Taufe ist eine Prüfung, die man erleben muss. Paulus sagt: „Immer, wenn der Meister mich prüfte, machte ich Gutes, d.h. ich antwortete gut, weil ich gut meine Lehren gelernt hatte.“ Unter einem Gott werden die Stelle, die Bedingungen gemeint, die Paulus von Gott gegeben sind, weil Paulus sagt: „Wir leben und bewegen uns in einem Gott“, d.h. wir lernen in einer Schule. „Einem jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi“. (4: 7) Paulus sagt in diesem Vers: „Ich habe diese Gottes Gnade benutzt.“ Die Gnade besteht darin, dass in der Zeit, wenn es nötig ist, fortgeschrittenere Geister, Engel genannt, kommen, um euch zu beflügeln, euch zu helfen, eine Frage zu erklären. Diese Erleuchtung kann auf veschiedene Weisen verwirklicht werden. Es kann mit einem Traum verwirklicht werden – durch Einflüsterung eines Gedankens, wenn ihr schlaft, und wenn ihr am Morgen aufwacht, spürt ihr ihn ganz klar. Die Hilfe kommt nicht immer durch Sprechen. Es gibt drei Weisen, auf die man sprechen kann: Sprechen von außen, Sprechen von innen und Sprechen von oben, d.h. man spricht dem Körper, dem Herzen und der Vernunft. Jemand sagt: „Essen wir, das Mittagessen ist fertig!“ – das ist ein Sprechen dem Körper. Ich sage: „Lieben wir uns“ – das ist ein Sprechen dem Herzen. Wir verstehen diese zweite Weise des Sprechens nicht so unmittelbar, wie die Einladung zum Essen, weil ihr mit dem letzten eine Erfahrung habt. Überlegt, wie ihr die Liebe begreifen werdet. Indem ich euch sage: „Erkennen wir Christus!“, das ist schon ein Sprechen der Vernunft. Wie werden wir Christus erkennen? Denkt über die Liebe und das Erkennen von Christus. Erklärt mir, als Bulgaren, wie ihr Christus liebt und ihn erkennt. Ich weiß, wie das geschieht, aber ich interessiere mich an Bulgarien. Darüber ist geschrieben: „Er ist aufgefahren in die Höhe und hat das Gefängnis gefangen geführet und hat den Menschen Gaben gegeben. Daß er aber aufgefahren ist, was ist's, denn daß er zuvor ist hinuntergefahren in die untersten Örter der Erde? Der hinuntergefahren ist, das ist derselbige, der aufgefahren ist über alle Himmel, auf daß er alles erfüllete.“ (4: 8-10) Als Christus auf der Erde war, hatte er alles erfüllt und sagt: „Ich habe die Welt besiegt.“ Der andere Sieg – über das Fleisch – hat Er für euch gelassen. Es gibt drei Dinge, die das Leben hindern, und nämlich: das Fleisch, die Welt und der Teufel. Das Fleisch ist der gefährlichste Gegner. Es ist eine Verbindung zwischen dem Menschen und der Welt, und die Welt ist eine Verbindung zwischen dem Fleisch und dem Teufel. Als Christus die Welt besiegt hat, hat Er das Verbindungsglied zwischen dem Fleisch und dem Teufel zerrissen. Du hast eine Tochter, die mit ihrem Geliebten korrespondiert, aber du, wie Mutter, zerreißt diesen Telegraf, und die Korrespondenz ist unterbrochen. So hat Christus die Verbindung zwischen dem Fleisch und dem Teufel unterbrochen, und er hat keinen Platz mehr in euch, ausgenommen wenn ihr ihn einladet. Paulus sagt: „Ich bin auf diesen Weg gegangen, und dort war unser Kampf groß.“ Unter „alle Himmel“ begreift man die Äußerung Gottes in der Gesamtheit des menschlichen Lebens. „Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Amts, dadurch der Leib Christi erbauet werde.“ (4: 11,12) Bemerkt, dass all diese Dinge gegeben sind, damit die Heiligen sich vervollkommnen. Wer sind die Apostel? Sie sind diese, denen Christus spricht. Die Propheten sind diese, denen der Geist spricht. Die Evangelisten kommen nach den Propheten, und nach ihnen – die Hirten und die Lehrer. Findet das in euch, was dem Aposteltum entspricht. Denkt über diesen Vers; womit werdet ihr das Aposteltum, die Prophezeihung, die Verkündung der Freude, die Seelsorge und die Lehrerschaft vergleichen? Das Wort Propheten wurde schon vor Christus verwendet. Findet das Verhältnis zwischen dem Propheten, dem Evangelisten usw. Der Mensch soll seine Begabung für Aposteltum entwickeln. Apostel ist dieser, dem man von außen spricht. Prophet ist dieser, dem man von innen spricht. Evangelist ist dieser, der die Dinge geprüft hat. Wenn du einen Apfel ißt, wirst du Freude verkünden und sagen: „Er ist süß.“ Wer ist Hirt? Ein Hirt ist die Mutter, die das Kind stillt,der Schäfer, der die Schafe hütet, der Lehrer, der unterrichtet. „Bis daß wir alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes GOttes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi.“ (4:13) Die Apostel gingen mit Christus, hörten, deuteten Seine Lehre. Der Geist hatte mit ihnen gearbeitet. Sie waren zwölf. Die Propheten haben die Arbeit der Apostels fortgesetzt und waren mehr als sie. Die Evangelisten waren noch mehr, und die Hirten und die Lehrer – am meißten. Findet, wieviel waren die Propheten. In jeder Kirche soll mindestens ein Prophet existieren. In jeder kleinsten Gesellschaft soll mindestens ein Prophet existieren. Zu jedem Propheten sollen wenigstens zehn Evangelisten existieren. Das ist die Reihe der Vergrößerung, die Begabungen vergrößern sich auf dieselbe Weise. Die Begabungen im Menschen entsprechen den Propheten, den Aposteln, den Evangelisten, den Hirten und Lehrern, und alle sie sollen entwickelt werden. Jeder kann Prophet für sich selbst sein. Ein Prophet ist jeder weitblickender Mensch, der die Dinge früh voraussieht. Er hat in der Schule gelernt, hat abgeschlossen und beginnt, die Kenntnisse anzuwenden, Berechnungen zu machen, und endlich sagt er voraus, dass irgendeiner Komet nach so und so vielen Jahren zurückkehren wird. Wenn seine Prophezeihung eintrifft, sagt man: „Das ist ein Prophet.“ Alle diesen Begabungen sind uns gegeben, „daß wir alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi.“ Ein anderer Vers sagt: „Wir haben den Verstand von Christus.“ Paulus meint die Verbindung zwischen der Göttlichen Seele und dem Körper. Indem er sagt, dass der Geist euch lehren wird, stellt Christus den Geist höher als die Seele. In einigen Beziehungen stellt man die Seele zwischen dem Geist und dem Körper. Paulus sagt: „Damit ihr den Geist von Christus habt, sollt ihr diese Verbindung zwischen dem Geist und Körper haben.“ „Auf daß wir nicht mehr Kinder seien und uns wägen und wiegen lassen von allerlei Wind der Lehre durch Schalkheit der Menschen und Täuscherei, damit sie uns erschleichen zu verführen.“ (4: 14) Man vesteht davon, dass wir keine Kinder in der Welt sein sollen. Kann dein Kind zu Vitoscha in einer stürmischen Nacht gehen? In einer solchen Wetter kann nur ein Erwachsener ins Gebirge gehen. Deshalb sagt Paulus: “Ich war kein Kind.“ Ich weiß, dass die Wißbegierde sehr entwickelt bei Bulgaren ist. Vor fünfzig Jahren in Varna-Bezirk kam eine Zigeunerin mit einer großen Schnecke, mit der sie wahrsagte. Sie wurde sehr bekannt, und Leute aus dem ganzen Kreis kamen zu ihr, damit sie ihnen wahrsagt. Sie hatte viel Geld gesammelt, wurde reich, deswegen überfielen Räuber sie eines Abends und beraubten sie. Sie sah alles für die anderen, aber konnte für sich selbst nicht voraussehen, dass sie beraubt werden wird. Alle mögen, dass man ihnen wahrsagt, aber es ist nur zum Vergehen der Zeit. Man sagt gewöhnlich mit Kaffee, Karten wahr, nach der Art, auf der der Hahn gesungen hat, und wohin er gerichtet war, wie der Esel brüllt usw. Wenn man sich auf den Weg macht, gibt es auch Wahrsagen; zum Beispiel, man trifft einen leeren Wagen oder einen Geistlichen und beginnt sich Sorgen zu machen. Diese Dinge sind seit tausend Jahren in euch, aber ihr habt den Schlüssel zu ihren Enträtseln verloren, deshalb werdet ihr verwirrt. Warum wird das euch beunruhigen, dass ihr einen leeren Wagen getroffen habt, oder dass euch eine schwarze Katze über den Weg gelaufen ist? Was sollt ihr machen? Ihr sollt die Zeit erfahren, wenn euch keine schwarze Katze über den Weg laufen wird, wenn sie nicht herausgeht. „Lasset uns aber rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus.“ (4:15) Paulus meint die reine geistige Liebe, die sich nicht ändert, in der es kein Polarisieren von Liebe und Hass gibt. In der Geistigen Welt ist die Liebe nur mit einer Anziehung dargestellt. Und ihr kennt die Liebe, in der es eine Anziehung und eine Zurückweisung gibt: ihr lernt einen Menschen kennen, zieht ihn an, aber bald werdet ihr ihm über und weist ihn zurück. Das geschieht mit Jungen und Alten. Ein Bursche liebt eine Magd und dann weist er sie zurück. Das ist das Gesetz auf der Erde – wenn zwei Lebewesen sich an der Erde verbinden, werden sie unbedingt wegstoßen. Dieses Wegstoßen ist unvermeidlich. Nehmen wir an, dass ihr auf einem Bett liegt, auf dem es Platz nur für einen Menschen gibt. Vermuten wir, dass euer Geliebter mangels Platzes über euch liegt. Ihr werdet ihn eine halbe Stunde ertragen, aber ihr könnt nicht mehr, er wird ihnen schwer, und ihr werdet wegzustoßen beginnen. Auf der Erde gibt es keine Bedingungen für Liebe. Wenn man jemanden liebt, muss man einen Abstand von einem halben Meter zu ihm wahren. In der Liebe wird der Eine oder der Andere gewöhnlich auf den Rücken steigen. Indem man sagt „den Nächsten wie sich selbst zu lieben“, das bedeutet, dass man Abstand von einem halben Meter zu ihm wahrt. Wenn du ihn mehr als dich liebst, wirst du ihn auf deinem Rücken tragen. In einem der Märchen von Halima8 wird das folgende erzählt: ein Herr ging durch einen Fluss und sah, dass ein Greis am Ufer stand, der nicht konnte, über den Fluss gehen. Er nahm ihn auf Rücken, und sie gingen zusammen über den Fluss. Wenn der Greis absteigen musste, möchte er nicht, und dieser Herr war gezwungen, ihn ein, zwei, drei und mehr Tage auf seinen Rücken zu tragen. Dann fiel ihm ein, dass er seine Flasche mit Wein nimmt und ein wenig trinkt, um den Greis betrunken zu machen. Er trank Wein, und der Alte drückte ihn am Hals, er wollte auch. Der Herr gab ihm, gab ihm, bis der Greis betrank sich. Er stieg aus dem Rücken des jungen Herrn ab, und die beiden begannen zu tanzen. Also, wenn der geliebte Mensch dich nicht freiläßt, mach ihn ein bißchen betrunken, und dann ihr werdet zusammen spielen. Heute leiden alle immer an Liebe. Ich nenne die Leute auf der Erde unglückliche Leute vor Liebe. Alle Leute leiden an Liebe und dann beschweren sich, dass man sie nicht liebt. Ich würde empfehlen, damit die Leiden in der Welt kleiner werden, dass es weniger Liebe gibt. „So sage ich nun und zeuge in dem HErrn, daß ihr nicht mehr wandelt, wie die andern Heiden wandeln der Eitelkeit ihres Sinnes.“ (4:17) Ihr denkt, dass ihr sehr gelehrt seid. Der gelehrte Mensch ist gesund, er hat keine Geschwüre, hat keine Schmerzen, er ist reich. Die Heiden sprachen viele Sprachen und verständigen sich nicht. Menschen, die sich nicht verständigen, sprechen viele Sprachen. Einige sprechen die Sprache des Magens, andere – des Herzens, dritte – der Vernunft. Wenn ich euch spreche, Christus in Seiner Vollkommenheit zu kennen, werdet ihr mir sagen: „Hast du eine Lebensmittelmarke, hast du Zucker?“ Das ist kein Kennen von Christus. Jemand sagt: „Wenn wir Christus kennen, wird es mehr Essen geben.“ Wenn wir Christus erkennen, damit Er uns mehr Essen gibt, das ist ein Unverständnis der Frage. Das Essen ist eine Notwendigkeit nur, bis man einen Wagen hat. Also, bis man einen Wagen hat, braucht man auch ein Teerfass. Wenn du den Wagen läßt, brauchst du kein Teerfass. Du bleibst nur mit dem Pferd, deshalb wirst du Essen für dich und für das Pferd im Beutel nehmen. Wenn du zu einem sehr steilen Ort kommst, wirst du das Pferd lassen, du wirst den Beutel mit seinem Essen lassen und wirst nur deinen Beutel nehmen. Der Mensch braucht nur drei Teerfässer: für den Wagen, für das Pferd und für sich selbst. Du hast einen Mann – du wirst ein Teerfass auch für ihn tragen. Du möchtest ihn nicht, aber wer gebunden ist, soll nicht losbinden. Du hast Kinder – du wirst ihr Teerfass tragen. Überlegt, welches Verhältnis die Kinder zu den Eltern haben, der Mann zur Frau und umgekehrt. Warum sucht der Mann nach einer Frau, und die Frau nach einem Mann? Ihr werdet über diese Frage eine Übung schreiben. „Welcher Verstand verfinstert ist, und sind entfremdet von dem Leben, das aus GOtt ist, durch die Unwissenheit, so in ihnen ist, durch die Blindheit ihres Herzens.“ (4: 18) Ich deute diesen Gedanken umgekehrt: wenn das Herz versteinert ist, gibt es weniger Arbeit, und wenn es weniger Arbeit gibt, ist der Verstand getrübt. Das versteinerte Herz kann nicht gebären. Ihr werdet weniger essen, und bei wenigerem Essen versteinert der Verstand sich. Das Wort Herz ist in bezug auf den Boden verwendet. Der Körper soll unbedingt gesund sein. Das Herz bedeutet die Bedingungen, das Leben, d.h. das, was das Herz erzeugt, und der Verstand bedeutet die Frucht aus dem inneren Prozeß. „Welche ruchlos sind und ergeben sich der Unzucht und treiben allerlei Unreinigkeit samt dem Geiz.“ (4:19) Paulus sagt, dass die Reinheit drinnen im Leben notwendig ist. Wenn das Herz, der Magen versteinert sind, entsteht ein bestimmtes Zersetzen drinnen, ein Verstinken. Deshalb sollen sie nicht versteinert sein. „Ihr aber habt Christum nicht also gelernet.“ (4: 20) Die Lehre von Christus ist eine Lehre für das Leben. Sie ist ein Begreifen der Hauptgesetze, aber nicht so, wie sie am Himmel sind, sondern wie sie sich an der Erde entwickeln. Wenn ihr Christus kennt, wenn ihr zornig werdet, wenn ihr mit etwas nicht zufrieden seid, sollt ihr euch sofort polarisieren und zu einem Zustand der Ruhe kommen. Wenn die Oberfläche des Meeres aufgewühlt ist, das bedeutet nicht, dass seine Tiefe aufwühlt. Wenn wir Christus kennen, werden wir diese Kraft haben, uns nicht aufzuregen, und wir werden uns befehlen. Ihr wollt den Kräften befehlen, die in Natur sind. Nein, befehlt den Kräften, die drinnen in euch sind. Du kannst den Dingen nicht befehlen, bis du ihre Sprache nicht kennst. Bis man die Sprache eines Tieres nicht kennt, kann man es nicht verstehen. Wenn ihr dem Pferd sagt: „Hü“, es geht los. Wir müssen die Sprache dieser lebendigen Kräfte drinnen in uns lernen, und wenn wir unserem Herzen sagen, dass es zahm ist, es soll zahm sein, wenn wir unserem Verstand sagen, dass er still ist, er soll dich hören. „So leget nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste in Irrtum sich verderbet; erneuert euch aber im Geist eures Gemüts, und ziehet den neuen Menschen an, der nach GOtt geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ (4: 22-24) Der alte Mensch sind alle lügnerischen Gewohnheiten, Gedanken und Wünsche, die aus der Vergangenheit in uns sind und nun erscheinen. Diese alten Gewohnheiten stellen alte Kleider dar, die durchlöchert sind, und der Wind geht durch sie ein. Der alte Mensch ist zerrissen, und der neue ist gesund, er hat keine Löcher. Der Geist ist die Verbindungskraft für den Verstand. Dass ihr erneuert, das bedeutet, dass ihr euch täglich ein bißchen Öl stellt. Der Geist ist eine Kraft, die die Arbeit zu einem Brennstoff wandelt, und der Verstand benutzt sie. Der neue Mensch soll nach der Gottes Gestalt in Gerechtigkeit, Heiligkeit und Wahrheit gebildet werden; in Gerechtigkeit – in bezug auf den Körper, in Heiligkeit – in bezug auf die Seele, in Wahrheit – in bezug auf den Verstand. Deshalb lehnt die Lüge ab, die eine Eigenschaft der Vernunft ist, ihr Mangel, und sprech nur die Wahrheit mit euren Nächsten. Alle Streite unter den Nächsten sind wegen der Lüge, weil wir einander betrügen. „Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir untereinander Glieder sind.“ (4: 25) Irrt euch nicht! Lügt auch euren Magen nicht. In Amerika essen oft die Leute Eis oder trinken Kaffee, wenn sie hungrig sind, um ihren Hunger zu unterdrücken. Irrt euren Magen mit Kaffee, Tee oder mit anderen Dingen nicht. So wird der Wagen nicht fahren. Du wirst deinem Magen etwas Wesentliches geben. „Zürnet, und sündiget nicht; lasset die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen; Gebet auch nicht Raum dem Lästerer!“ (4: 26, 27) Ein anderer Mangel ist der Zorn, er ist eine Eigenschaft des Herzens. Euer Herz soll nicht brennen, weil es gefährlich ist. Gebt Platz auch dem Teufel nicht, der im Körper wohnt – gebt ihm keine Möglichkeit, dass er sich einnistet. „Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe, zu geben dem Dürftigen.“ (4: 28) „Und betrübet nicht den Heiligen Geist GOttes, damit ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit; seid aber untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem andern, gleich wie GOtt euch vergeben hat in Christo.“ (4: 30-32) Eure Arbeit in diesem Monat besteht darin, dass ihr die Haupt-, Grundgedanken findet, die Paulus in diesem Brief dargestellt hat. Ihr werdet die Gedanken finden, die sich auf den Körper, die Seele und den Geist beziehen. Versucht eine Methode zu finden, durch die ihr diese Lehre in eurem Leben anwendet. Das Thema ist ausführlich, deshalb ist es genug, wenn ihr teilweise eine Anwendung findet. Denkt nicht, dass ich möchte, dass ihr auf einmal Gelehrten werdet. Es ist wichtig, dass man die Übung in einem bestimmten Moment begreift. Findet den Zusammenhang zwischen dem Brief an die Epheser und den Parabeln. Das zweite Ding, das ihr einhalten werdet, ist, eure Zunge zurückzuhalten, nicht viel zu sprechen. Besprecht im voraus alles, was ihr sprechen werdet. Seid ihr aufgeregt – sprecht nicht. Sprecht nur das Wesentliche, kontrolliert eure Zunge und Rede. Kein Knarren des Wagens soll bestehen, keine Verflechtung der Beine des Pferdes, d.h. der Herr, der den Wagen fährt, soll nicht mit einem berauschten Kopf sein. Die dritte Übung, die ihr mindestens einmal täglich erfüllen werdet, ist folgendes: ihr werdet euch gut auf einen Stuhl setzen oder gerade stehen, werdet das Fenster öffnen, werdet vorläufig euren Rucksack lassen, um eine gute Stimmung zu haben, ihr werdet euer rechtes Nasenloch schliessen, und mit dem linken werdet ihr atmen, indem ihr bis zehn in Gedanken zählt. Dann werdet ihr auch euer linkes Nasenloch schliessen, und bei zwei geschlossenen Nasenlöchern werdet ihr die Luft in euren Lungen anhalten, indem ihr wieder bis zehn zählt. Dann werdet ihr euer rechtes Nasenloch öffnen und die Luft aus ihm ausatmen, indem ihr wieder bis zehn zählt. Dann werdet ihr euer linkes Nasenloch schließen, und mit dem rechten werdet ihr die Luft auf dieselbe Weise einatmen, wie im ersten Fall. Macht diese Übung zehnmal nacheinander oder zweimal zu fünf, indem das Einatmen ist bald mit dem linken, bald mit dem rechten Nasenloch. Vor der Übung werdet ihr die Heilige Schrift am Brief an Epheser öffnen, ihr werdet täglich zehn Verse lesen, indem ihr mit erstem Kapitel beginnt. Ihr werdet die Hauptgedanken dieser Verse begreifen wollen, und der wichtigste soll in euch eintreten. 16 Januar 1919, Sofia
  2. mariaK

    1918_12_05 Kleine Analyse

    Kleine Analyse „Dies sind die Worte des Königs Lamuel, die Lehre, die ihn seine Mutter lehrete.“ Die Sprüche Salomos 31:1 Unter dem Wort „König“ versteht man den menschlichen Geist. Unter dem Wort Mutter versteht man Gott, die Göttliche Mutter, die ihn belehrt hat. „Ach, mein Auserwählter, ach, du Sohn meines Leibes?“ (31: 2) Das Wort Sohn bedeutet ein Mensch, der auf der Erde ist. „Ach, mein gewünschter Sohn?“ (31: 2) Die Mutter Natur macht immer ihre Versprechungen für ihre Kinder. „Laß nicht den Weibern dein Vermögen und gehe die Wege nicht, darin sich die Könige verderben!“ (31: 3) Die erste Sache ist, dass du deine Kraft den Frauen nicht gibst. Unter dem Wort Frau vesteht man das menschliche Herz, das vom rechten Weg abgewichen ist. Deshalb gib ihm deine Kraft nicht. Unter Vernichter versteht man ein von den Lastern der menschlichen Vernunft, und das ist der Stolz. „O, nicht den Königen, Lamuel, gib den Königen nicht Wein zu trinken noch den Fürsten stark Getränke. Sie möchten trinken und der Rechte vergessen und verändern die Sache irgend der elenden Leute.“ (31: 4, 5) Die erste Regel für den menschlichen Geist ist, dass man keinen Wein trinkt. Unter dem Wort starke Getränke versteht man geronnenen Wein, in dem man ein bißchen Honig, Zucker und Pfeffer stellt. Unter Wein versteht man Geld. Wenn man dem besten Menschen Geld gibt, er vergisst sich. Unter Wein versteht man noch alle Schwächen, die den menschlichen Verstand trüben, sei es Gedanken, Wünsche oder Taten, die eine falsche Richtung den Wünschen geben. Im Menschen sind alle seine guten Gedanken und Wünsche deprimierbar. Jeder, der seine Wünsche deprimiert, entstellt das Gefäß in sich selbst. Wie ihr euer inneres Gefäß enstellt, werdet ihr solche nach außen und innen sein. Solches ist das Göttliche Gesetz: der Mensch ist die physikalische Welt von außen, und von innen – die Göttliche Welt. Die anderen Leute können nie deine Welt verbessern, so wie du sie verbessert hast. Und jene von euch, die erwarten, dass ihr Glück von irgendwo kommt, irren sich und deshalb bleiben sie enttäuscht. Erwartet euer Glück anderswo nicht, es ist drinnen in euch. Wem muss man Wein und starke Getränke geben? „Gebet stark Getränke denen, die umkommen sollen, und den Wein den betrübten Seelen, daß sie trinken und ihres Elendes vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken.“ (31: 6, 7) Gebt starke Getränke diesen, die in Gefahr sind und Wein diesen, die beleidigt, zornig, finster sind. Gib dem bösen, zornigen Menschen reichlich zu trinken und zu essen! Ihr könnt nicht verstehen, warum man dem bösen Menschen zu essen und trinken geben soll, und dem guten muss man nicht geben; ihr könnt euch diesen Widerspruch nicht vorstellen. Wenn ihr einen harten Riemen habt, der zur Arbeit nicht geeignet ist, sollt ihr ihn in Öl stellen, damit er weich wird, nicht wahr? Ein weicher Riemen soll nicht in Öl gestellt werden. Das bedeutet, dass die Energie, die hart ist, soll ernährt werden, in Öl gestellt werden, damit sie weich wird. Gib dem beleidigten Menschen Wein, Brot, weil er hart ist, und er wird fähig zur Arbeit sein. Der gute Mensch hat diese Weichheit von sich selbst. „Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.“ (31: 8) „Tu deinen Mund auf für die Stummen“ bedeutet, dass der kluge Mensch diesen verteidigen soll, der nicht sprechen kann, und dieser der sprechen kann, soll nicht verteidigt werden. „Tu deinen Mund auf und richte recht und räche den Elenden und Armen.“ (31: 9) Für euch, die Frauen, Mütter seid, ist es nötig, dass ihr gerecht urteilt. Wenn der Mensch sich auf den Richtersessel setzt, muss er alle seine persönlichen Beziehungen vergessen, er soll an sich selbst nicht denken, sondern eine Einheit mit Gott werden, eine Einheit mit der Menschheit, d.h. die Interessen Gottes sollen seine sein, und Interessen der Menschheit sollen seine sein. Das Große umfasst die kleinen Interessen, und das Kleine enthält kein anderes Klein in sich selbst. „Wem ein tugendsam Weib bescheret ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen.“ (31:10) Unter dem Ausdruck tugendhafte Frau versteht man ein gutes Herz. Es steht in der Schrift: „Ich will das steinerne Herz wegnehmen aus eurem Leibe und ein fleischern Herz geben.“ Eine gute Frau bedeutet ein gutes Herz. Ein solches Herz zu bekommen, ist besser als die Edelsteine. „Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln.“ (31:11) Unter Mann versteht man den menschlichen Verstand, der auch ein Herz hat. Man sagt, dass „auf sie verlassen", weil das Herz, worüber man spricht, ist vernünftig. Überleg an dein Herz! Wenn ein von euren Wünschen euch eine Möglichkeit zur Überlegung gibt, er ist ein vernünftiger Wunsch, und wenn er euch keine Möglichkeit zur Überlegung gibt, ist er gefährlich. Seht, wie eine Stimmung von Wut auf euch wirkt – ihr braust sofort auf und denkt an die Folgen nicht. Das ist die dumme Frau in euch, d.h. das dumme Herz. Eine Fülle bedeutet alle Freuden, nach denen man sucht. Alle Freuden stammen vom Herzen ab – es ist der Boden, in dem die Gottes Güter wachsen. „Sie tut ihm Liebes und kein Leides sein Leben lang.“ (31:12) Wenn ihr niemanden verbittert, wenn ihr niemanden beleidigt, werdet ihr mehr Freunden, mehr Menschen haben, die euch lieben. „Sie gehet mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen.“ (31:13) Christus sagt: „Suchet, klopfet an, und bittet.„ Also, nach diesem Vers versteht man, dass das Herz sucht. Das Suchen - das sind die vernünftigen Wünsche des Menschen. In allen Tagen ihres Lebens sucht sie. Was? Wolle und Flachs. Die Wolle und der Flachs haben zwei verschiedene Eigenschaften: die Wolle behält die Wärme in sich, und der Flachs lässt sie aus. Es ist hygienisch, dass man im Sommer Flachskleider anzieht, und im Winter – wollene. Die jüdischen Priester haben immer Flachsunterwäsche angezogen. Die vernünftige Frau sucht und bearbeitet Wolle und Flachs, und unter Wolle und Flachs versteht man zwei edle Wünsche. Von den wollenen und Leinfäden entstehen die besten Früchte. Unter dem Wort Hände vesteht man, dass diese Frau einen vernünftigen Willen hat, um aus der Wolle und dem Flachs etwas zu weben. Der Flachs – das ist der Gedanke, und die Wolle – das ist der Wunsch. Wenn sie fühlt und denkt, weiß sie, was sie von all webt. Die Wolle bedeutet heiße Wünsche, und der Flachs zeigt ein bisschen Kaltblütigkeit. Und der Ausdruck „arbeitet gerne mit ihren Händen“ bedeutet, dass sie gut alles mit ihrem Willen bearbeitet. „Sie ist wie ein Kaufmannsschiff, das seine Nahrung von ferne bringt.“ (31:14) Das bedeutet, dass sie ein Steuer hat und weiß, die Schiffe zu lenken. Welches ist das menschliche Steuer? Das ist die menschliche Sprache. Die Schiffe sind der Mund, in dem sie ihre Nahrung von weitem, von innen bringt. Also, sie weiß, dass sie wie ein Schiff der Händler ist. „Sie stehet des Nachts auf.“ (31:15) Das bedeutet, dass die Sonne sie nicht im Bett vorfindet. Bevor ihr Herr kommt, ist sie aufgestanden. „Und gibt Futter ihrem Hause und Essen ihren Dirnen.“ (31:15) Das Haus – das ist der Körper. Das Herz, der Verstand und alle Wünsche – das sind ihre Diener, denen sie Anweisungen gibt. „Sie denkt nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg von den Früchten ihrer Hände.“ (31:16) Sie „denkt nach einem Acker" mit ihren Augen, weil die Augen eine Quelle der Wahrheit sind. Sie sieht, was nützlich ist und was nicht und kauft einen Acker. Der Acker bedeutet die äußeren Bedingungen auf dem physischen Feld, welche Gott gegeben hat. Unter der Frucht der Hände versteht man die Welt ihres Herzens. Der Weinberg bedeutet, dass alle edlen Gedanken und Wünsche in ihr gesät sind. Für einen solchen Menschen sagt man, dass er magnetisiert ist. „Sie gürtet ihre Lenden fest und stärkt ihre Arme.“ (31:17) Unter dem Ausdruck „gürtet ihre Lenden fest“ versteht man ihren Willen. Sie ist eine Frau, die ihren Körper bearbeitet, macht eine Gymnastik, sie ist nicht faul. Ihr Körper ist sehr gut bearbeitet, er hat kein Gebrechen. Sie unterscheidet gut ihre Handlungen, Wünsche und Gedanken und auf diese Weise stärkt ihre Arme. „Sie merkt, wie ihr Handel Frommen bringt; ihre Leuchte verlöscht des Nachts nicht.“ (31:18) Unter dem Wort Nacht vesteht man den Zustand, wenn sie traurig und unglücklich ist. Aber auch dann verlöscht ihr Leuchter nicht. Wenn eine Frau, die in Not ist, sagt: „Ich bin bis jetzt zur Kirche gegangen, ich habe an Gott geglaubt, aber künftig werde ich nicht gehen“,sie ist ohne einen Leuchter. „Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel.“ (31:19) Die gegenwärtigen Leute haben entdeckt, dass die Erde sich um ihre Achse wie eine Spindel dreht. Und die Frauen haben noch vor Zeit gemeint, dass sie um sich selbst drehen sollen, wie die Erde sich um ihre Achse dreht. Das bedeutet, dass jede Frau ihre zwei Seiten zur Sonne wenden soll. Die beiden Seiten sind die Freude und die Trauer, und jede Frau soll sich gegen beide gleichzeitig drehen. Die Seite, die die Freude ist, ist hell, und die andere – die Trauer ist dunkel. Deshalb muss die Frau ihre Spindel drehen. Wenn die Trauer kommt, dreh deine Spindel! Steh auf und frage: „Dreht sich meine Spindel?“ Und was machst du? Du lässt den Spinnrocken und sagst: „Die Erde dreht sich nicht.“ Nein, die Erde dreht sich immer, deshalb muss auch die Frau sich immer drehen. Wenn die Erde stoppt, sich zu drehen, würden alle Leute sterben, und dank dieser Mutter seid ihr alle gekleidet. Der Spinnrocken bedeutet die Göttliche Welt. Dieser gesponnene Faden zeigt, woher die Energie kommt. Der Rocken stellt das Sonnensystem dar. Der Spinnrocken wird im Gürtel gestellt. Die Milchstraße bedeutet den Gürtel des menschlichen Geistes. Das Sonnensystem strebt nach diesem Gürtel. Jeder muss einen Rocken haben. Wenn die Spindel zu drehen stoppt, wenn es keinen Spinnrocken und Rocken gibt, alles stellt auf den Kopf. „Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reichet ihre Hand dem Dürftigen.“ (31: 20) Ihr könnt eure Hände zu den Armen nicht breiten, bis ihr eure Wolle nicht wascht und spinnt. Das Wort Armer in diesem Vers bedeutet alle Samen, die noch nicht gesät sind. Du öffnest deine Hand, nimmst diese Samen, säest sie im Garten – auf diese Weise tust du etwas Gutes. Wenn du einmal deine Hand für die Armen öffnest, bedeutet das, dass du dich einwilligst. Wenn ihr jemandem helft, helft ihr dem Schwachen, nicht dem Starken; und die Armen sind die Zukunft der Welt. „Sie fürchtet ihres Hauses nicht vor dem Schnee, denn ihr ganzes Haus hat zwiefache Kleider.“ (31: 21) Doppelkleider in der okkulten Sprache bedeutet magnetische Kleider. Es gibt Menschen, die sehr leicht krank werden - sie sind nackt. Jeder Mensch, der zornig wird und zweifelt, ist nackt. Und wirklich, Adam und Eva, nachdem sie gesündigt haben, werden nackt, infolgedessen konnten sie nicht die aüßeren Kämpfe bestehen. Die Kraft des Christentums ist nämlich darin – jeder kann sich anziehen. Wenn wir diese magnetische Kleidung zu bekommen beginnen, bemerken wir eine Kraft in uns.Diese Tatsache finden wir auch im Alltag: wenn wir ein Kleidungsstück anziehen, spüren wir einen angenehmen Zustand, eine Wärme, aber wenn wir das Kleidungsstück ausziehen, fühlen wir einen unangenehmen Zustand. Die Trauer ist nichts Anderes, als das, dass unsere Kleidung gestohlen ist. Wenn wir froh und lustig sind, ist unsere Kleidung mit uns. Dieses Gesetz ist sehr richtig. Wenn eure Kinder froh sind, sind sie gekleidet, aber versucht ihre Kleidung zu nehmen – die Trauer kommt gleich. Also, alle Leiden, die ihr habt, sind darauf zurückzuführen, dass ihr diese Kleidung nicht habt. Wenn ihr Hellseher wären, würdet ihr sehen, wie ihr ohne diese Kleidung ausseht und wie mit ihr. „Sie macht ihr selbst Decken; weiße Seide und Purpur ist ihr Kleid. Ihr Mann ist berühmt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes.“ (31: 22, 23) Der Mann bedeutet ihr Verstand. Wenn ihr Verstand spricht, wird jeder sie hören, weil der Mann solcher Frau ehrbar ist. Wenn sie faul ist, wird niemand sie hören, weil ihr Mann nicht anständig ist. „Sie macht einen Rock und verkauft ihn; einen Gürtel gibt sie dem Krämer. Ihr Schmuck ist, daß sie reinlich und fleißig ist; und wird hernach lachen. Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre.“ (31: 24-26) Dieses „Gesetz des Wohlwollens“ ist notwendig für alle. Überlegt an diese Verse selbst, und ich werde euch sie ein anderes Mal erklären. „Sie schauet, wie es in ihrem Hause zugehet, und isset ihr Brot nicht mit Faulheit.“ (31: 27) Diese Frau nimmt nie irgendeine Nahrung, sondern wählt gesundheitliches Essen in jeder Hinsicht. Es ist bekannt, dass die Faulheit Mutter aller Läster ist. Überhaupt sind die gegenwärtigen gebildeten Menschen sehr faul geworden. Sie gehen zur Kirche, um den Gott zu betrügen, zünden eine Kerze an und sagen: „Beten wir, zünden wir eine, zwei Kerzen an, etwas können wir gewinnen“ Sie kaufen ein Lottarielos, und dann gehen zur Cafes und warten, etwas zu gewinnen. Wenn die Frist zu seinem Losen eintritt, und wenn sie sehen, dass es nichts gewinnt, kaufen sie ein neues Lottarielos, gehen wieder zur Kirche, um eine Kerze anzuzünden und zu beten. Sie kaufen Aktien, aber ihr Kurs manchmal sinkt, und so verlieren sie alles. Solche Menschen sind faul. Nein, du wirst arbeiten, wirst alles in dir bearbeiten! Die Unglücke, die ihr nun habt, sind eure Vergangenheit, und ihr bezahlt mit ihnen eure alten Schulden. Warum ißt sie Brot mit Faulheit nicht? In der gegenwärtigen Gesellschaft gibt es häufig solche Fälle, in denen man Brot mit Faulheit isst: ein Bursche macht den Hof dem Mädchen in einem Haus; er ist gut gekleidet, er hat gute Lebensbedingungen, aber er hat hier und da Schulden. Er sucht nach diesem reichen Mädchen, damit sie seine Schulden bezahlt. Der Vater und die Mutter eilen, ihn zu fangen, ohne seinen materiellen Zustand zu wissen und heiraten die Jungen. Die Kreditgeber kommen nacheinander mit ihren Policen und sagen: „Er ist reich nun, er wird seine Schulden bezahlen.“ Die Eltern sind verwundert und sagen: „Das ist erstaunlich, er war ein sehr guter Mensch.“ Ja, aber weil ihr euch mit diesem faulen Menschen verbunden seid, werdet ihr nun seine Folgen tragen. Wenn ein Gespenst kommt und euch sagt, dass ihr euer Leben auf eine leichte Weise verbringen könnt, fahrt mit seinem Wagen nicht und glaubt nicht an seine Versprechen. „Ihre Söhne kommen auf und preisen sie selig; ihr Mann lobt sie. Viele Töchter bringen Reichtum; du aber übertriffst sie alle.“ (31: 28, 29) Es stimmt, dass die Kinder solche Mütter verehren, und die Welt verehrt sie auch. Mit diesen Vesren beschreibt Salomo die ideale Frau oder das Streben der menschlichen Seele. „Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HErrn fürchtet, soll man loben.“ (31: 30) Unter dem Ausdruck „den HErrn fürchtet“ versteht man, dass jede Frau, die fromm ist, wird gelobt sein. „Sie wird gerühmt werden von den Früchten ihrer Hände; und ihre Werke werden sie loben in den Toren.“ (31: 31) Lest in diesem Monat dieses ganze Kapitel. Ihr werdet einen Versuch machen, damit ihr die Kraft dieser alten Formeln spürt, um zu sehen, was für eine magische Kraft der Spinnrocken hat. Wenn ihr unwohl psychisch seid, werdet ihr den folgenden Versuch machen: ihr werdet in Gedanken euch zehn Oka Wolle vorstellen; ihr werdet einen großen Kessel nehmen und werdet in Gedanken beginnen, diese Wolle zu waschen. Ihr werdet sie ein, zwei, drei, vier, fünf Male waschen, bis sie ganz sauber wird. Dann nehmt einen von den zigeunerischen Karden und beginnt sie zu krämpeln. Wenn ihr sie rund eine halbe Stunde krämpelt, macht Rocken. Dann stellt sie an große Karden und macht große Rocken. Nehmt eine von den bereits fertigen Rocken und stellt sie an Spinnrocken, um zu spinnen. Ich möchte, dass ihr mir diesen Prozeß beschreibt, dass ihr mir beschreibt, was für Gefühle ihr spüren werdet, bis ihr zu spinnen beginnt.Ihr werdet mir eine Beschreibung machen, wie diese, die der Naturwissenschaftler macht, wenn er einen bestimmten Prozeß mit einem Mikroskop beobachtet. Beobachtet, welcher Gedanke euch nach jedem Rocken einfallen wird. Diese Formel zum Krämpeln und Spinnen der Wolle kennen wir aus Okkultismus, und sie wird für eine halbe Stunde viel mehr beitragen, als ein Pädagoge für ein ganzes Jahr. Ihr werdet diesen Versuch mit der Wolle mindestens viermal im Monat machen. Wenn jemand von der Spanischen Krankheit krank wird, soll er diese Wolle waschen, im Bett liegend. Wenn diese Versuche ein Ergebnis geben, sind sie richtig und wahr. Man kann keine Versuche mit dem machen, das ausgedacht von uns ist. Irrt euch mit einigen Kenntnissen nicht, die euch keine Kraft geben können. Wenn ein Gedanke euch einfällt, verweilt bei ihm, behaltet ihn ein, zwei Tage in eurem Verstand, und wenn er nicht gebärt, ist er unfruchtbar. Behalte keine Wünsche und Gedanken, die nichts beitragen. Dreht die Spindel ständig, ihr Faden soll ständig von oben kommen und wickelt so zwei-drei Spindeln auf. Ein solcher Prozess soll in euren Köpfen beginnen. Es wird nicht nur ein Gebet verlangt, aber auch Arbeit. Was bedeutet das Wort Gebet? Das Atmen hat einen Sinn, nur wenn das Blut zirkuliert. Wenn das Blut in die Lungen eintritt und gereinigt wird – das ist ein Gebet. Wenn es kein Blut in euren Lungen gibt, welcher Sinn hat das, dass ihr atmet und betet? Damit ihr betet, soll Luft existieren, die das Blut reinigt. Manchmal betet ihr, aber wisst nicht, warum. Ihr sagt: „Gott, segne uns!“, aber ihr wisst nicht, wofür er euch segnet. Ihr sagt: „Gott, meine Situation soll ein bißchen sich verbessern!“ Ist eure Situation schlecht? Aber ihr werdet sagen: „Ich will wie die anderen Leute sein.“ Seid ihr wie die anderen Menschen nicht? Damit du betest, muss die Nahrung mit Zähnen zerkaut werden, in euren Magen eintreten, er soll seine Arbeit erledigen – sie in Saft zu verwandeln, der zu den Lungen geht und erst dann kannst du zu beten beginnen. Nur der bewußte Mensch kann beten. Einige fragen: „Warum sollen wir beten?“ Damit dein Blut, deine Gedanken und Wünsche sich reinigen! Wenn ihr nicht freiwillig betet, so wird die Vorsehung euch Bedingungen geben, um zu beten. Auch die hartesten Menschen beten: sie werden krank, rufen Arzt und sagen: „Ich bitte dich, Doktor, dass du mir hilfst!“ Gott stellt dich in Entbehrung – du gehst schnell zu einem Kreditgeber und bittest ihn. Gott hat das als ein Gesetz gegeben, dass der Mensch beten muss. Jemand sagt: „Ich will Gott nicht beten.“ Gut, wähle einen anderen, den du möchtest. Es gibt Leute, die ihren Pferden bitten – sie sagen ihnen: „Los, hü, geh, Pferdchen!“ Du bittest dein Pferd, dass es dir hilft und deine Last trägt. Aus reinem psychischen Stand ist das Gebet ein notwendiges Gesetz. Wenn man Gott betet, das ist richtig, das ist die reine Luft. Außer diesem Gebet wirst du immer weiter hinunter gehen. Alle Umgebungen, in die du hinuntergehen wirst, sind immer unsauberer. Wenn du keine Stimmung zum Beten hast, geh zu deinem Magen hinunter und arbeite dort. In diesen Versuchen, die ihr machen werdet, soll euer Streben nicht egoistisch sein, aber ihr alle sollt euch mit dem Erlernen der Göttlichen Gesetze so beschäftigen, wie man die verschiedenen Fächer erlernt – Naturwissenschaften, Bulgarisch, Geometrie und andere. Jeder, der in die Schule eingetreten ist, soll prüfen, was richtig ist und was nicht. Das ist nicht wie in den Zeitungen, in ihnen kann man mitteilen, dass eine Stadt gefallen ist, und nach einem, zwei Tage, dass sie wieder erobert ist usw. Zum Beispiel man schreibt, dass die Rumänen in Dobrudscha eingetreten sind, und alle verzagen; gestern schrieb man, dass die Rumänen dorthin nicht eingetreten sind. Jemand kommt zu dir und sagt, dass dein Kopf etwas leiden wird, und du beginnst dich zu beunrugigen – da treten die Rumänen in deinen Kopf ein. Ihr seid wie diese Magd, die geträumt hatte, dass sie heiratet, ein Kind hat, und es stirbt. Sie stand am Morgen auf und erzählte den Traum ihrer Mutter. Beide beunruhigten sich und begannen zu weinen. Ihr ruft viele Unannehmlichkeiten in eurem Verstand mit diesen fiktiven Dingen hervor. Eine sagt: „Ich habe gehört, dass die Schwestern nicht gut über mich denken“ – also, die Rumänen treten in deinen Kopf ein; dann sagt sie: „Nein, ich habe mich geirrt, sie denken gut an mich“ – die Rumänen gehen aus deinem Kopf heraus. Je wahr das Eine ist, desto – das Andere. Ein Priester sagt dir, dass du Ketzer bist, und ich sage dir, dass du solcher nicht bist – die Rumänen sind in dich eingetreten und herausgegangen. Wenn ihr in eine Schule eintretet, sollt ihr einen kritischen Verstand haben, um die Dinge zu untersuchen, Beziehungen zu der Unsichtbaren Welt und zu diesen Gesetzen zu haben. Nur auf diese Weise werdet ihr können, einen soliden Charakter bilden. Und jetzt wartet ihr darauf, dass euch alles auf dem Präsentierteller geboten wird. Ich will, dass ihr diese Wolle selbst wascht, krämpelt und spinnt. Wenn ihr nicht wisst, wie man spinnt und krämpelt, ich werde euch lehren. Nur auf diese Weise können die Leute veredeln und sich entwickeln. Man muss sich beschäftigen, beschäftigen und beschäftigen! Ich sage nicht, dass ihr arbeitet, sondern, dass ihr euch beschäftigt. Die Qual und die Arbeit lasse ich für die Leute, weil die Welt sich mit ihnen beschäftigt. Wenn du gramvoll und traurig bist, sag dir: „Ich beginne eine Beschäftigung." 5 Dezember 1918, Sofia
  3. mariaK

    1918_11_07 Wer winkt

    Wer winkt „Wer mit Augen winket, wird Mühe anrichten; und der ein Narrenmaul hat, wird geschlagen.“ Sprüche Salomos 10:10 Ich will, dass ihr in diesem Monat alle Sprüche Salomos lest und diese auswendig lernt, die euch einen starken Eindruck machen. Ich werde euch dann erzählen, warum ihr sie auswendig lernen sollt. Merkt, dass das Auge von allen menschlichen Sinnesorganen eine der höchsten Stellen einnimmt. Das Auge benutzt die Helligkeit, und wir berühren mit ihr die Gegenstände. Der Sinn im Ohr wird durch bestimmte Vibrationen der Luft übergeben. Beim Geruchssinn verbreiten sich die Gerüche auch durch Vibrationen der Luftteilchen. Aber beim Geschmack und Tastsinn müssen wir genau rein physische Mittel benutzen – eine Annäherung zur Zunge oder eine Berührung mit den Fingern. Also, das Auge hat eine rein geistige Bedeutung. Das Augenblinzeln enthält zwei Momente: der eine ist, wenn das Auge sich schließt, und der andere – wenn es sich öffnet. Das Öffnen ist der Tag, es ist ein Augenblick. Wenn du deine Augen öffnest und schließt, vergeht eine Periode von vierundzwanzig Stunden. Wenn du deine Augen schließt, werden alle Verbrechen in der Welt begangen. Ihr alle blinzelt zu. Wenn ein böser Gedanke in euch eintritt, blinzelt ihr zu. Jemand macht einen Fehler, also, er blinzelt oft zu. Ein Mädchen blinzelt einem Burschen zu, und ein Bursche - einem Mädchen. Dadurch ist eine unregelmäßige Bewegung des menschlichen Verstands dargestellt. Wenn du zublinzelst, bedeutet das, dass du eine Stufe weiter heruntergehst. Die Augen der Menschen, die zublinzeln, werden klein, und man sagt über Leute mit kleinen Augen, dass sie listig und schlau sind. Das ist ein Ergebnis des Augenblinzelns. Euer Verstand degradiert nach demselben Gesetz. Wenn die Augen klein werden, degradiert der Verstand auch, alle edlen Gedanken und Gefühle verschwinden aus ihm. Das zeigt, dass eure Welt enger wird, und der Kreis eurer Kenntnisse verengt. Salomo, der diese Parabeln gesammelt hat, sagt: “ Wer mit Augen winket, wird Mühe anrichten” Eine Mühe wem? Seiner Seele. Weil ihre Fenster immer kleiner werden, weniger Licht hineinkommt, und durch die Fenster kommt auch das Leben hinein. Wenn ein Göttlicher Gedanke zu dir kommt, und du sagst dir: „Es ist nun keine Zeit“, das bedeutet, dass du gewinkt hast. Man lässt dich, dass du eine Arbeit machst, aber du sagst: “Es ist keine Zeit” – du hast gewinkt. Du winkst - heute, morgen, übermorgen; du blinzest einem, zwei, drei Burschen zu, und alle gehen hinter dir, ein wahrer Skandal. Wenn ein Mädchen ernst ist, wird niemand hinter ihm gehen. Im Leben gibt es viele solche Burschen; denkt nicht, dass sie nur auf dem physischen Feld existieren – sie sind auch im Herzen und im Kopf. Unter dem Winken versteht man einen Menschen, der die Göttlichen Gesetze nicht lernen will. Wir, die Bulgaren, haben eine Sitte, dass wir unseren Kopf als Zeichen der Bestätigung oder Verneinung schütteln. Wenn die Bulgaren etwas bestätigen, schütteln sie ihren Kopf nach unten, und wenn sie verneinen - nach oben. Ihr werdet merken, dass das Pferd so seinen Kopf schüttelt. Diese Bewegung bedeutet etwas: wenn das Pferd seinen Kopf schüttelt, bedeutet das: “Herr, dieser Weg, auf dem du, deine Frau und Kinder gehen, wird dich nicht zum Guten führen.“ Auf dem physischen Feld ist das Pferd ein Emblem der Intelligenz. Wenn ihr an einem Pferd vorbeigeht, und es seinen Kopf schüttelt, das bedeutet: “Freund, bis du diesen Gedanken aus deinem Kopf nicht hinauswirfst, wird deine Sache nicht gut gehen.” Korrigiere dein Benehmen und gehe wieder zu diesem Pferd, und du wirst sehen, dass es seinen Kopf nicht mehr schütteln wird. Wenn euer Verstand seinen Kopf wie ein Pendel einer Uhr schüttelt, bedeutet das, dass deine Sache nicht gut geht. Pass auf, dass dein Verstand seinen Kopf nicht schüttelt, dass er an einer Stelle steht und arbeitet. Das hat eine Beziehung auch zu einigen psychischen Zuständen: Menschen, die sehr nervös sind, blinzen mit ihren Augen zu. Wenn man beginnt, das seelische Gleichgewicht zu verlieren, schüttelt man den Kopf, blinzelt man mit den Augen zu und bewegt man die Beine, aber diese Bewegungen sind unregelmäßig, sie sind wie einen Wirbelwind, der nur Staub aufwirbelt. Ich erkläre auf dieselbe Weise auch das Gesetz der Trauer. Jemand sagt: „Ich bin traurig.“ Gut, lass deine Augen geöffnet! „Aber mir ist es sehr schwer zumute.” Lass deine Augen geöffnet! „Mir tut der Rücken weh.” Setz ihn der Sonne aus! Lass deinen Verstand munter, frisch und öffne deine Augen zum Gott! Du sagst: “Na ja, ich werde nun über den Gott denken!“. Mit diesen Wörtern hast du deine Augen geschlossen. Eine Magd verliebt sich in einen Burschen und schliesst schon ihre Augen für ihre Mutter, ihren Vater, für alle zu Hause und denkt nur an den Burschen. So schließen wir auch unsere Augen, unsere Seele und unser Herz und beginnen nur über vorübergehende Dinge zu denken. Der Mensch hat drei Arten von Augen: die ersten sind physisch, die zweiten sind - der Seele und die dritten – des Verstands. Wenn ihr daran zweifelt, macht einen kleinen Versuch: wenn ihr am Morgen sehr mißgelaunt aufsteht, bleibt stehen und sagt: “Ich werde nicht zublinzen!” Denkt an Gott, beginnt über den Gott zu denken, über alles Gute, über die Engel. Denkt so meistens fünf-zehn Minuten, und ihr werdet gleich ein Gleichgewicht der Seele empfinden. Und nun wie lasst ihr euch behandeln? Ihr steht morgens auf, seid mißgelaunt, stellt euren Rucksack an den Rücken und geht zu den Nachbarn und beginnt: “Wisst ihr, wie schwer mir zumute ist!” Die andere antwortet: „Und weißt du, was mir geschehen ist?“ Die beiden gehen dann zu einer dritten und erzählen ihr Leiden. Sie beschwert ihnen über ihre Unannehmlichkeiten, und was geschieht? Alle tragen ihre Rucksäcke. Nicht auf diese Weise! Versammelt euch, die drei Schwestern, setzt euch auf einen Stuhl, wendet euch zum Osten, überlegt ein bisschen zehn-fünfzehn Minuten, und euer Verstand wird gleich sich klären, und ein Licht wird ihn durchdringen. Dann, wenn ihr einen Gedanken bekommt, unabhängig davon wie klein er ist, wendet ihn an. “Und der ein Narrenmaul hat, wird geschlagen.” In diesem Spruch sind die Symbole der Augen und des Mundes dargestellt. Wer zublinzt, bringt eine Trauer, und der Wahnsinnige ist dieser, der lange Zeit gewinkt hat. Sein Verstand ist wegen des langen Augenblinzelns wahnsinnig geworden, d.h. er spricht das, was nötig und nicht nötig ist. Alle gegenwärtigen Leute leiden daran. Dein Mann hat etwas gemacht, hat dir etwas Beleidigendes gesagt, und du gehst sofort von Haus zu Haus erzählen, was für einen Mann du hast. Wenn du ein und dasselbes Ding wiederholst, greifst in einen und denselben Korb: “Mein Mann ist grausam, ein Gauner, ich dachte, dass er edel ist!” Und die andere sagt: „Dein Mann ist eine Blume, und weißt du, was für einen mein Mann ist!” Wer hat Schuld daran? Euer Mann hat gewinkt, und ihr geht jetzt zublinzen. Euer Mann hat gezwinkert, und ihr seid schon wahnsinnig im Mund. Das, was in der Welt verdirbt, was die größten Leiden verursacht, sind jene unharmonischen und unschönen Gestalten. Zum Beispiel, du sprichst zu einem, und er verzerrt seinen Mund. Was bedeutet dieses Verzerren? Wenn du ausrutschst, wird es ein Fallen geben. Also, der, wer zublinzt, ihm wird es schwer zumute sein, und dieser Ausrutscher ist nichts anderes als ein moralischer Verfall. Du fällst von einer Brücke bei einer Katastrophe – das ist ein Ausrutscher. Der Verfall ist immer ein Verlieren des Gleichgewichts der Seele. Bei diesem Fallen geschehen die größten Unglücke. Die wichtigste Sache ist, dass man den Verstand frisch und munter behält. Eine andere wichtige Regel ist: wenn ihr etwas sprechen werdet, sollt ihr es gut überlegen. Überlegt, ob das, worüber ihr sprechen werdet, nützlich euch oder einem anderen sein wird. Wenn das, was du sprechen wirst, niemandem nützlich sein wird, beschäftige deinen Mund mit etwas Anderes. Der Mund ist keiner Kanal für ein Spülwasser. Aus unserem Mund soll alles Erhabenste und Reinste gehen – alles, was einen Edelmut verursachen kann. Und die bösen Wörter, die oft aus eurem Mund ausgehen, sollen zu einer anderen Stelle gehen, speziell bestimmt für das Spülwasser. Ich werde euch dieses Gesetz zeigen, ich werde euch zeigen, wie ein Gedanke physisch wirkt: wenn ihr eure Gedanken nicht offen lasst, d.h. wenn ihr eure Gedanken nicht kontrolliert, wird dieser Schmutz aus eurem Mund ausgehen, und nach einiger Zeit werdet ihr an Verstopfung leiden und einen Einlauf brauchen. Ihr sagt über einen, dass er eine Verstopfung hat. Ich sage: er hat gewinkt, er hat sein Wort nicht bewahrt. Jeder Gedanke hat eine physiologische Einwirkung auf uns, deshalb muss nur eine Reinheit aus eurem Mund kommen. Sonst werdet ihr Ärzte rufen. Ihr braucht keine Ärzte, sondern ihr müsst nach der Ursache zu jeder Krankheit suchen. Du wirst sagen: “Ich habe meinen Mund einen Kanal gemacht, und ich muss ihn saubermachen!” Alle Leute haben ihren Mund einen Kanal gemacht und wollen gut leben. Euer Mund muss ein Rohrbrunnen sein. Wenn ihr eine Verstopfung habt, könnt ihr keine Wissenschaft haben. Die Därme und der Magen müssen frei sein. Ich werde euch weiter sprechen, welche Beziehung zwischen dem Kopf und dem Magen existiert. Es gibt eine sehr enge Beziehung zwischen der Seele und dem Geist im Körper. Berücksichtigt, dass der Magen ein Kopf der Seele ist. Der Magen ist ein Mann. Zwischen diesem Mann und dem Kopf gibt es eine enge Beziehung, sie verstehen sich gut, weil sie Männer sind. Die Lungen sind Frauen des Gehirns, und das Herz ist ihr Kind. Der Magen hat auch eine Frau und ein Kind. Ich möchte nur die Idee zu eurem Bewusstsein bringen, dass jeder Gedanke, der durch euch geht, wird ein Ergebnis in eurem Organismus hervorrufen, welches Ergebnis sich entweder jetzt oder in eurem anderen Leben zeigen wird. Wenn ihr nun eure Gedanken nicht korrigiert, werden sie zukünftig für tausend Jahre solche bleiben. Jemand wird sagen:"Ich bin wegen Segen gerettet.“ Wie? Wenn du ins Wasser fällst, und ich dich herausziehe, kannst du wegen Segen gerettet sein, aber nach deinem Herausziehen musst du arbeiten lernen. Ich spreche euch über den gelesenen Vers, weil ich weiß, dass ihr euch mit euren Mündern sehr tretet. Wisst ihr, dass der menschliche Mund eines der schnell schießenden Werkzeuge ist, er ist ein schreckliches Maschinengewehr. Bis jetzt war er in fremden Händen, und wir müssen ihn befreien. Wer nicht gut denken kann, stoßt seinen Kopf gegen die Wand.Ich klassifiziere die Menschen nach den Köpfen so: einige, deren Köpfe vernünftig sind, und andere, deren Köpfe Rüben oder Holzköpfe sind. Wenn euer Kopf eine Rübe oder ein Holzkopf ist, habt ihr keine Chance zum Erfolg. Ihr müsst euer Gehirn arbeiten lassen, und er muss seine Arbeit erledigen. Ich möchte nicht, dass ihr entmutigt und nicht arbeitet. Wenn ihr einen Fehler feststellt, wisst, dass er von außen gepfropft ist, er ist keine Eigenschaft der Seele. Ihr habt einen Rucksack an eurem Rücken – das ist keine Eigenschaft drinnen in euch, denkt nicht, dass ihr mit einem Rucksack geboren sind. Ein böser Gedanke ist in euch eingetreten – er ist nicht von euch, werft ihn hinaus. Wenn ich euch sage, dass es einen bösen Gedanken in euch gibt, soll das euch nicht kränken, weil ich möchte euch einheitlich von innen machen. Der Gedanke selbst, mit seinem Aufenthalt in euch, wird euch beleidigen. Damit diese Gedanken sich setzen, sollt ihr entgegengesetzte Gedanken finden. Blinzet nicht zu, sondern lasst eure Gedanken offen. Wer in euch kommt, soll kommen, aber ohne ihr ihm zublinzt. Weil Christus sagt: “Wer nicht zur Tür hineingehet in den Schafstall, sondern steiget anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder.” Jeder Gedanke soll durch eure Augen und Gehirn eintreten. Jeder Gedanke, der durch euer Herz eingetreten ist, ist ein Räuber. Ein solcher Gedanke muss euch nicht beunruhigen, aber man soll ihn außerhalb des Pferchs lassen. Es gibt drei Unterabteilungen im Menschen. In der orthodoxen Kirche gibt es auch drei Einheiten, die seit tausend Jahren festgestellt sind. Sie zeigen die Entwicklung des Menschen. Die erste Abteilung ist für die Anfänger, dann für die Gläubigen und drittens – für den Pfarrer, der Gottesdienst hält und die Weise versteht, auf die man dem Gott dient. Der Pfarrer ist der Lehrer. Der Altar ist die Stelle des Lehrers, der von dort kommt, Feuer und Weihrauch ins Weihrauchfass stellt und weihräuchert. Wenn die heutigen Pfarrer zublinzen, warum machen sie das, warum weihräuchern sie? Sie wissen nicht warum. Ich weiß warum. Ihr macht das auch oft: ihr stellt Weihrauch in eure Weihrauchfässer und beginnt den Teufel zu verfolgen. Der Teufel wird mit dem Weihrauch nicht verfolgt, der Weihrauch ist nur ein Desinfektionsmittel. Das Brennen des Weihrauches zeigt, dass euer Herz auch so heiß sein muss. Die schönen Gedanken sollen aus eurem Herz herausgehen und die Atmosphäre erfrischen, in der ihr lebt. Wenn ihr so weihräuchert, versteht ihr das Symbol des Weihrauches gut. Aber wenn ihr eure Fibel unter der Achsel tragt, ohne sie zu lesen, wird sie euch keinen Nutzen bringen. Deshalb hat Gott euch Augen gegeben, die Fenster der Seele sind. Also, immer, wenn es hell ist, müssen wir unsere Augen geöffnet lassen und soviel Licht annehmen, wie es uns nötig ist. Ihr sagt manchmal: „Es ist sehr hell“, manchmal sagt ihr: „Es ist dunkel“. Gut, öffne deine Augen mehr! Es gibt Leute, die nachts fahren, und es ist ihnen dunkel, aber es gibt auch abends ein Licht. Aber für es sind empfindlichere Organe notwendig, die es wahrnehmen. Dieses Licht benutzen die Hellseher. Die wahren Hellseher sehen am Abend besser, als am Tage, aber sie blinzen nicht zu. Sie lassen ihre Augen geöffnet. Bewahrt immer den Gedanken, dass eure Augen geöffnet sind! Man sagt über jemanden, dass er „mit geöffneten Augen gestorben ist“ und man beeilt sich, seine Augen zu schließen. Lasst diesen Toten mit geöffneten Augen. Jetzt streben alle Lehrer und Pfarrer danach, die Augen der Menschen zu schließen. Öffnet die Augen der Leute! Zum Beispiel verbringt jemand sein Dasein, und ihr sagt ihm: “Und du denkst, dass du Christ wirst!“ Das bedeutet, dass du ihm seine Augen schließt. Was wisst ihr? Das geht nicht, nein! Sag diesem deinem Bruder: „Bruder, du hast sehr gut gemacht, du hast gut begonnen.“ Es ist nicht wichtig, wann man kommen wird. Wenn ich spazieren gehe, gehe langsam, sehe alle Käferchen an, alles, das ich auf dem Weg treffe, und endlich komme ich. Es ist nicht nötig zu beeilen, damit man eher zu „Tscherni Gipfel“ kommt. Wenn du dich auf den Weg zu „Tscherni Gipfel“ machst, beobachte im Vorbeigehen die Rinnsale, sehe, was für Käferchen, Schmetterlinge es gibt, und wenn dein Verstand immer wach ist, wirst du sehen, wie Gott arbeitet. Ich möchte, dass die Augen von allen so geöffnet sind. Ihr sagt: “Was sollen wir machen, um uns zu retten, wie retten wir uns?“ Jeder, der nicht zublinzt, ist gerettet, und wer zublinzt, ertrinkt. Deshalb entmutigt niemanden. Eure Gesichter, wenn ich euch sehe, sind streng dem Aussehen nach, aber sie sind nicht solche wegen einer wahren Ernsthaftigkeit, sondern vor Bedauern für die verlorene Jugendzeit. Ihr sagt euch: „Einmal, als ich schön, jung war!” Du bist nicht alt, irre dich nicht!Die Gedanken, die du in dir hast, sind alt, deine Kleider sind alt, aber deine Seele ist immer jung. Wenn dein Körper alt wird, ist er nicht mehr fähig, deine Gedanken zu übergeben, und Gott sagt zu den Engeln: „Geh, ziehe dieses meines Kind aus, dessen Kleider sehr unsauber sind und nicht gewaschen werden können!” Ich sage: „Bruder, man wird dich ausziehen. Oder, in eurer Sprache gesagt, du musst gehen und ein zweites Mal kommen. Wenn ich euch über geöffnete Augen spreche, will ich, dass ihr euren physischen Körper immer sauber pflegt. Ich werde euch sagen, welcher Einfluss die guten Gedanken auf euren physischen Körper haben. Bei den Heiligen, die eine lange Zeit ein reines Leben geführt haben, wird ein besonders angenehmer Geruch gebildet, ein innerer sehr schöner Wohlgeruch, genannt nux. Wenn ihr eine schöne seelische Stimmung habt, wenn ihr in einer Überlegung seid, spürt ihr einen angenehmen Geruch, welcher zu einem erhabenen Geist gehört, der euch besucht hat. Zum Beispiel das Fasten: bei ihm entstehen solche Gedanken und werden Dinge gesehen, die die anderen nicht sehen. Es gibt religiöse Leute, die viel beten, aber nichts sehen – sie denken nur, wie sie sich retten. Nieder mit diesen Gedanken! Es gibt Leiden im Jenseits, aber hier gibt es auch schlechtere. Wenn ihr ein Verbrechen begeht, spürt ihr eine große Hölle. Jeder hat diese Hölle drinnen in seiner Seele ausprobiert, warum sucht ihr nach einer anderen Hölle? Die andere Hölle ist ein Spielzeug. Diese, innere, ist schrecklich, und dann sagt ihr: “Dieser Wurm hört nicht auf zu wühlen, beendet nicht!“ Er ist wie einen Bandwurm, gegen den ihr Arzneien nehmt, ihr werft ihn hinaus, aber sein Köpfchen bleibt wieder. Ihr sagt: „Warum ist dieser Bandwurm hineingetreten?“ Weil eure Augen geschlossen waren. In diesem Bandwurm ist ein böser Geist eingetreten, wer ständig saugt. Dieser Bandwurm wird selbst ausgehen, wenn ihr eure Augen geöffnet lassen lernt, und eure Münder sollen nicht wahnsinnig sein. Ihr könnt so euren Willen trainieren, dass ihr den Bandwurm aus dem Ort, wo er steht, für eine Minute hinauswerft. Also, wir, die gegenwärtigen Menschen, die uns selbst heilen können, brauchen keinen Arzt. Ihr müsst euch abhärten. Damit man prüft, ob dein Gedanke stark oder nicht stark ist, tue folgendes: du hast einen Rheumatismus, welcher mit keinerlei Arzneien geheilt wird; verstehe zuerst, welche Nahrung er braucht und dann beginne mit der Kraft des Willens, ihn von einer Stelle zur anderen in deinem Körper umzustellen. Wenn er woandershin zu rücken beginnt, sag ihm: „Mein Herr, du bist in meinen Organismus eingetreten, wenn meine Augen geschlossen waren, aber nun gehe bitte zur Hintertür!” Und Hintertüren haben wir viele. Wenn jemand sich erkältet, geben die Ärzte ihm einen Aspirin, der zu einem Schwitzen führt. Die Poren, durch die das Schwitzen erfolgt, sind Hintertüren. Ich sage nicht, dass ihr nicht schwitzen sollt, aber ich sage, dass ein Gedanke, zugelassen, in unseren physischen Körper hineinzutreten, muss durch diese Poren hinausgehen. Die Poren opfern sich für unsere Augen und sagen: “Wir sind fertig, unserem Herrn zu dienen.” Durch sie geht aller Schmutz hinaus. Wenn der Mensch in der moralischen Welt einen Fehler macht, empfindet er, dass viele Ablagerungen sich in ihm anhäufen. Beseitige diese Trauer nicht, aber sei Held, ihre Ursache zu erlernen. Jemand sagt: “Ich möchte Heiliger werden!” Als du Heiliger werden willst, geh auf dem Weg, auf dem der Heilige gegangen ist. Und dir tut der Rücken weh und los, du beeilst dich, zu mir zu kommen. Die Schmerzen, Trauer, Leiden sind notwendig und bedauert sie nicht, aber findet eine Weise, auf die ihr sie benutzt. Der Teufel ist in uns eingetreten, aber wir werden ihn nicht hinauswerfen, sondern wir werden ihn in die Arbeit einspannen und ihm sagen: „Wir haben dir achttausend Jahre gearbeitet, du bist an der Reihe, uns auch soviel Jahre zu arbeiten!“ Der Teufel ist eine intelligente Kreatur, deshalb müssen wir ihn zur Arbeit zwingen. Die Hauptübung, welche euch in diesem Monat bevorsteht, ist folgendes: Entwicklung des Willens. Aber nicht dieser, der ihr habt, sondern der vernünftige, Göttliche Willen. Bei der Entwicklung des Willens müssen ihre Gedanken streng bestimmt sein. Ihr sollt euch mit zwei Gedanken gleichzeitig nicht beschäftigen. Ihr werdet einen Gedanken begreifen, zuerst werdet ihr eine Arbeit erledigen, und dann eine andere. Alles in uns ist wie mit einer Kette verbunden. Ich werde meinen Gedanken erläutern: wir gehen nach einem bestimmten Göttlichen Plan, und jeder wird etwas Verschiedenes arbeiten. Nehmen wir an, dass einer von euch Weber ist, ein anderer – Schreiber, dritter – Arbeiter am Weinberg usw. Der Kaufmann wird seinen Gedanken im Handel anwenden, der Weber – in der Weberei, der Feldarbeiter – am Feld, überhaupt jeder – in seiner Berufung. Jener, der Weber ist, wird sicher und seriös weben; sein Garn wird fest sein müssen, seine Faser muss auch fest sein, sondern nicht verflechtet. Weil jeder Gedanke wird von den Gedanken und Wünschen gesponnen, über die ihr denkt. So wird der ganze Gedanke gebildet. Diese Faser muss fest sein und nach allen Regeln gewoben werden. Diese Faser, so gesponnen, wird wie eine Kraft eures Willens eintreten, weil der Wille immer in der materiellen Welt benutzt werden soll. Dort, wo wir unsere Gedanken anwenden wollen, werden wir Hindernisse und Hemmungen finden. Diese Welt ist ein Rebus für uns. Zum Beispiel heiratet ihr einen Mann und wollt glücklich sein, aber ihr könnt euch nicht verständigen. Bei wem ist der Fehler? Bei eurem Mann fehlt etwas und bei euch auch fehlt etwas – ihr beide seid mit geschlossenen Augen eingetreten. Wenn sein Kopf von hinten aufgerichtet oder plattgedrückt ist, wenn seine Augen sehr klein und seine Lippen sehr dünn sind, was erwartet ihr von einem solchen Menschen? Das zeigt, dass ihr nicht füreinander seid. Gut, was macht ihr dann? Ihr sollt eure Lippen dicker machen, euer Herz entwickeln. Damit ihr euer Herz entwickelt, müsst ihr euren Willen in Bewegung setzen. Die Phrenologen sagen, das die gegenwärtigen Leute einundvierzig Türen haben, durch die sie Besucher empfangen können. Ihr versucht durch eine Tür – ihr könnt nicht eintreten, versucht durch eine andere und endlich werdet ihr eine Tür finden, durch die ihr eintreten könnt. Also, ihr könnt auf viele Weisen die Menschen beeinflussen. Das Kind weiß auch dieses Gesetz und merkt, dass wenn es etwas will, beginnt es mit den Wörtern: “Mutti, gib das!” „Es darf nicht!“ Es beginnt dich dann zu streicheln,zu küssen, und endlich bist du einverstanden. Es hat eine von deinen Türen geöffnet und ist hineingegangen. Dieses Kind ist klug und auf diese Weise hat es seinen Willen verwendet. Aber du wirst sagen: “Ich will nicht heucheln.” Es bleibt nichts, du wirst streicheln, liebkosen, du wirst diesen Menschen glänzen. Seine Hand ist unsauber – du wirst sie waschen, du wirst ihr einen Verband machen. Ihr sollt die menschliche Seele erlernen – das ist keine leichte Kunst. Ich spreche über die Beziehungen zwischen gesunden Menschen, aber wenn ihr beide krank seid, werdet ihr dann einen von euren Nächsten von außen rufen. Manchmal wird ein Kind geboren – es wird seinen Vater und seine Mutter heilen. Jeder einzelne Mitglied kann das ganze Haus retten. Öffnet eure Augen zum Gott! Wisst, dass eine Kreatur nicht existiert, die kluger, empfindlicher, aufgeschlossener als Gott ist. Keinerlei Engel, Seraphs, Cherubs können sich mit dem Gott vergleichen. Jemand sagt: “Wird dieser Gott sich mit mir beschäftigen?“ Ihr verursacht Gott Leiden, wenn ihr an ihn nicht glaubt. Die Philosophen sagen: “Wird Gott sich wirklich mit dir beschäftigen, du bist ein geringfügiger Pygmäe!“ Wisst, dass Gott sich auch mit den kleinsten Lebewesen im Ozean beschäftigt, er hört sogar sie, und er hört euch auch. Und ihr, die Leute des XX Jahrhunderts, lasst eure Augen geschlossen und entbehrt des Göttlichen Lichts. Wenn wir in einem Keller viele Jahre wohnen, werden wir viele Krankheiten haben. Ich behaupte das nicht nur über das physische Feld, sondern über die Geistige Welt, wo die Ursachen dieselbe sind. Wir beten, aber wir gehen aus unseren Kellern nicht. Die erste Sache ist, dass du deine Augen zum Gott öffnest. Aber du wirst sagen: „Ich weiß nicht, was Gott ist.“ Das ist nicht wichtig. Ich kann nicht wissen, welche die Elemente der Sonne sind, aber ich setze meinen Rücken der Sonne aus und benutze ihre Strahlen. Und die gelehrten Menschen sagen: “Benutze ihre Strahlen nicht, weil du weiß nicht, was sie ist!“ Ein Mensch, der zum Gott geht, ist erlöst, unabhängig davon, wie wenig er über den Gott gedacht hat und was für ein böser Mensch er ist. Wisst, dass man in dieser Lehre, über die ich euch spreche, nicht umkommt. Sogar wenn du deine Hände, Beine, Ohren usw. verlierst, gibt es kein Umkommen. Aber ihr sagt: „Man hat ihn fortgejagt.” Nichts, er ist aus der Schule für ein-zwei Jahre fortgejagt, aber man nimmt ihn wieder an, damit er lernt. Wer die anderen stört, wird draußen fortgejagt. Wenn ihr nicht das erfüllt, was man euch lernt, wird man euch fortjagen, damit andere kommen, die hören und erfüllen wollen. Jetzt, in geistiger Hinsicht höre ich euch oft, dass ihr Bänke schlagt. Eine Wissenschaft lernt man so nicht. Das Schlagen auf den Bänken in der Schule wird euch nicht helfen. Wer einen Willen hat, wird ihn nicht auf den Bänken üben, sondern auf den Rheumatismus, oder wenn der Magen ihm weh tut. Habt reine Gedanken in euch, damit ihr seht, was für eine Kraft die reinen Einflüsse haben. Wenn ihr euch nur mit einem Hundertmillionenteil aus dem Millimeter bewegt, dass ist viel. Denkt nicht, dass indem ihr mit dieser Lehre beginnt, werdet ihr auf einmal vieles tun. Ich werde für einen großen Fortschritt halten, wenn ihr nur mit einem Hundertmillionenteil aus dem Millimeter Erfolg habt. Das ist auch ein Fortschritt. In der ganzen Ewigkeit wird ein kontinuierlicher Fortschritt von Kenntnissen existieren. Ich bewege mich auch mit solcher Schnelligkeit, entmutigt nicht. Jeder Wissenschaftler, der beobachten will, bewegt sich langsam. Und ihr möchtet schnell beenden und dann sagen: “Ich bin bereit schon zum Professorenlehrstuhl.” Dieser Hundertmillionenteil aus dem Millimeter ist ein ewiges und genaustes Maß. Ich werde euch eine Figur darstellen: stellt euch die Projektion eines Zentrums der Unendlichkeit vor und vermutet, dass sie für vierundzwanzig Stunden einen Kreis machen muss. Wisst ihr, mit welcher Schnelligkeit sie sich bewegen wird, damit sie einen Hundertmillionenteil aus dem Kilometer zurücklegt. Sie bewegt sich hier sehr langsam, aber die Geschwindigkeit, mit der sie oben umkreist, ist sehr hoch. Im Zentrum ist die Bewegung sehr langsam, aber oben ist sie sehr schnell. Wenn die Materie eures Herzens sich mit einer solchen Geschwindigkeit zu bewegen beginnt, würden euer Herz und Verstand schmelzen. Deshalb sollt ihr euch unten sehr langsam bewegen, damit die Bewegung oben harmonisch ist. Und verliert den Mut nicht! Um euren Willen üben zu können, sollt ihr immer einen unangenehmen Zustand mit anderem angenehmen tauschen. Ich werde euch eine Weise zur Stärkung eures Willens zeigen. Zum Beispiel ihr habt ein sehr unangenehmes Gefühl und könnt euch von ihm nicht befreien: steht auf, findet eine Stunde und besucht eine Familie, die in einer viel schlechteren Lage als eure ist. Sagt nicht: “Das Wasser steht mir bis zum Hals, und ich werde andere besuchen!” Geht zu einer solchen Familie, die kein Holz, Brot, nichts hat, steht zehn-fünfzehn Minuten und seht, ob es dort ein Murren gibt oder nicht. Geht nach Hause und vergleicht ihren Zustand mit eurem. Ich will, dass ihr euer Gebäude baut. Wenn ein edler Gedanke zu eurem Herz kommt, erfüllt ihn. Ihr werdet diesen Gedanken nicht erfüllen, wie in den Büchern geschrieben ist, sondern wie euer Herz euch vorsagt. Ihr werdet ihn nicht zwangsweise erfüllen, sondern nach dem Gesetz des Göttlichen Willens. Ihr könnt euch sagen: “Zuerst werde ich mein Haus reparieren.” Аlle Leute sind doch Gottes Häuser! Ein Mensch, dem wir helfen können, ist immer aus dem Göttlichen Haus. Verletze das Gesetz deines Vaters und deiner Mutter nicht, lass deinen Willen in Übereinstimmung mit ihrem, und du wirst erlöst. Überanstrengt euch mit dem Stählen eures Willens nicht. Es reicht, dass ihr jeden Tag eine mikroskopischste Arbeit erledigt. Zum Beispiel, wenn du einem Menschen ein Glas Wasser gibst, das reicht auch. Ihr werdet sagen: „Sogar eine so kleine Arbeit!” Das ist auch etwas, was gemacht ist. Eine andere Regel: geht nicht zu verschiedenen Häusern und Familien, wenn es euch sehr traurig, gramvoll ist, um es euch leichter zu werden. Bringt euren Mist euren Nächsten nicht, das ist keine Wissenschaft, es soll euch nicht auf diese Weise leichter werden. So werdet ihr gehen, mit dem Ziel auszunutzen, aber ohne dass ihr wollt, werdet ihr zulassen, dass man euch ausnutzt. Wenn ihr zu den anderen Häusern geht, um euren Mist dort zu lassen, mit dem Ziel, dass es euch leichter wird, werden alle euch kennen und nicht annehmen. Ich möchte, dass ihr alle sauber seid, dass ihr nichts unter den Nägeln habt. Reinigt eure Kleider, wascht euch und geht dann zum Gott! Weil selbst der Gedanke, dass du sauber bist, ist ein Wille, der Gedanke selbst, dass du sauber zum Gott gehst, wirkt auf euren Verstand. Wenn du unsauber bist, ziehe dein Kleidungsstück aus, wasche dich und gehe zu Gott, gehe beten! Ein Schüler, der unsauber ist, wird nicht angenommen. Das bedeutet nicht, dass ihr Pedanten werdet und euch mit der Sauberkeit der Menschen beschäftigt. Jeder muss sich mit seiner Sauberkeit beschäftigen. Wer sich mit dem Schmutz der Leute beschäftigt, verdirbt. So werden wir vom Physischen zum Geistigen beginnen. Ich mag die Weltleute, weil sie sehr gut gehen, sie lenken große Aufmerksamkeit auf die physische Sauberkeit. Von ihnen verlangt man nur einen Schritt nach vorn, damit sie ins Gottes Reich eintreten. Haben sie diese Kunst – physische Sauberkeit, werden sie auch zur geistigen übergehen. Diese Dinge sind notwendig zum Schaffen einer günstigen Atmosphäre für den menschlichen Gedanken. Von der Unsauberkeit der Gedanken entsteht eine unangehehme Atmosphäre, von der die Schüler demagnetisieren. Für die Arbeit des Verstands braucht man immer eine Sauberkeit. Damit man den Himmel beobachtet, muss eine Reinheit existieren. Wenn Christus sagt, dass die Offenherzigen den Gott sehen werden, zeigt Er, dass die Reinheit eine Bedingung zum Sehen ist. Also, ihr werdet die Reinheit als eine Bedingung zur Stärkung des Willens haben. Sie kann nur durch eine Schulzeit erworben werden. Das ist eine Religion. Die Religion hat ein Kultivieren des Herzens zum Ziel, aber wir müssen nicht nur dabei verweilen. Diese Anbetung zum Gott soll im Geist, in der Wahrheit und im Verständnis sein. Wir müssen wissen, wie wir diese Kräfte beherrschen, die Gott uns gegeben hat. In der Seele und im Herzen gibt es eine Verstopfung, die vernünftig benutzt werden soll. Ihr sagt über etwas: „Fangen wir es wie einen Ochse mit einem Zügel.“ Es geht nicht so. Was ist ein Zügel? Der Zügel ist ein Gesetz, mit dem ihr die Gedanken eurer Seele, eures Kopfs und Herzens beherrschen könnt. Lenke keine Aufmerksamkeit darauf, ob du eine Stimmung hast oder nicht. Les heute ein bisschen, und wenn der Tag vergeht, stelle in Rechnung, was du gelernt hast. Notiert das in einem Notizheft. Bis jetzt war euer Leben wahllos: ihr steht morgens auf, und bis zum Mittag seid ihr immer in der Küche, am Nachmittag wieder hin und her, und abends geht ihr müde zu Bett. Ihr sagt euch: „Morgen – immer dasselbe wartet auf uns, wann werden wir uns befreien?” Ihr werdet euch nicht befreien, weil ihr Kenntnisse durch diese Arbeit erwerbt, euren Willen in diesen Schwierigkeiten stählt. Urteilt die anderen nicht, lasst sie mit ihren Fehlern, aber die Stärkeren sollen den Schwächeren helfen. Es gibt kein besseres Gebet als dieses, eurem Bruder zu helfen. Gott, dem du betest, ist klug und sagt: “Höre zu, schwindele vor Mir nicht, geh hinaus und erledige diese Arbeit!“ Aber du wirst sagen: „Gott, ich bin nicht gut gelaunt.“ Du bist nicht gut gelaunt, weil du auf deinem Rücken größere Last hast, als du tragen kannst. Das ist dasselbe, wenn ein Kind eine Algebra nimmt und sie anseht, obwohl es nur rechnen kann. So ist auch mit euren Gedanken – manchmal habt ihr sehr schöne Gedanken und Gefühle und sagt: „Ich habe eine sehr gute Stimmung.“ Diese Stimmung ist von einem eurer Freunde, der euch besucht und bewirtet hat. Irrt euch mit diesen Bewirtungen nicht, weil ihr morgen ohne sie bleiben werdet. Vor allem sollt ihr arbeiten und wissen, dass ihr täglich eine Arbeit erledigt, die notwendig für euch ist. Euer Herz soll sauber sein, die Seele – frisch, der Verstand – munter, und der Geist – stark! Helft euch in diesem Monat einander. Habt keine Angst, dass der Meister das gesagt hat, jenes gesagt hat. Ich habe alles am rechten Ort gesagt, aber ihr legt falsch die Dinge aus. Wer lernt, ist immer beim Kopf, und wer nicht lernt, ist an der Schlange. Viele menschlichen Seelen haben sich so entwickelt, dass sie zu den Engeln gekommen sind, und es gibt viele Engel, die gefallen sind. Berücksichtigt, dass ihr alle Möglichkeiten zu lernen habt, und wenn ihr nicht lernt, soll es als Sünde auf eurer Seele lasten. Ihr müsst nicht sagen, dass ihr alt geworden seid. Nur der Teufel ist alt. Denkt, dass ihr jung für dieses Göttliche Wissen seid, um euren Willen in diesen Kenntnissen zu verwenden! Einige sind reich, andere arm. Die Armut ist eine Arbeit, und der Reichtum – eine Rast. Es gibt eine schlechte Armut, es gibt auch eine gute Armut, d.h. eine schlechte Arbeit und gute Arbeit. Eine gute Arbeit ist dann, wenn du arbeiten weißt, und eine schlechte – wenn du nicht arbeiten weißt. Auf dieselbe Weise gibt es ein schlechter Reichtum und ein guter Reichtum. Aber ein anderes Mal werden diese Zustände ihre Rollen tauschen. Heute bist du ein Armer, sage: “Gott sei Dank, ich habe eine Arbeit” und beginne zu arbeiten. Morgen bist du reich, sage: „Heute werde ich mich ausruhen.” Jetzt sage ich: wir werden diesen Abend die Welt mit einem Hundertmillionenteil aus dem Millimeter rücken, aber wir müssen alle kollektiv arbeiten. Wenn ich euch sage, dass ihr den Hass in Liebe verwandelt, wundert ihr euch, aber der Hass kann immer herausgezogen werden, weil er drinnen in uns ist. Wie wird er herausgezogen? Wenn ihr das Wasser reinigen wollt, lasst es, dass es sich klärt oder stellt ein bisschen Alaun darin, damit es sich klärt. Berücksichtigt, dass ihr in einer Schule seid und den Lehren folgen werdet, die euch gegeben werden. Wisst ihr, wem ist dieser ähnlich, wer mich hört und nicht erfüllt. Als ob ihr ihn durch ein Gasthaus führtet, nur alle Speisen zu riechen und zu gehen, und er ist sehr hungrig. Und man lebt nicht mit einem Riechen. Auf dieselbe Weise dienen viele dem Christentum nur mit einem Riechen und sagen: “Es ist ausgezeichnet, es ist schmackhaft!“ Wer durch Kenntnisse zum Christentum gehören will, soll verstehen, dass man euch retten kann, heilen kann, anziehen kann, aber man kann kein Wissen euch wegen Segen geben. Das ist menschlich. Paulus sagt: „Teils wissen wir, teils lernen.“ Man muss nicht nur denken. Dass du denkst, das ist deine Verpflichtung. Dass du betest, das zeigt, dass du deine Schulden bezahlen sollst. Du sagst: „Ich atme”; du bist verpflichtet, zu atmen, das ist keine Sache deines Geistes. Das Wissen stammt aus der Freiheit des menschlichen Geistes, aus dem Verstehen des Gottes Willens. Ich will, dass ihr frei seid, dass ihr denkt, und eure Stimmung ist nicht wichtig. Der Lehrer kann dem Schüler keine Note nach dem Segen geben. Wenn der Schüler nicht lernt, kann er ihm keine Sechs schreiben – die Sechs soll drinnen in euch sein. Ich habe keine Sechsen, ich gebe nichts wegen Segen und gebe eine Sechs nur diesem, der arbeiten kann. Was bedeutet die Sechs? Sie ist ein Gesetz eines Fortschritts, einer Entwicklung. Wenn ich euch eine Sieben schreibe, das ist ein Gesetz der Vollkommenheit. Ihr möchtet mit großen Arbeiten beginnen, aber ihr sollt zurückkehren. Als Christus aus dem Jenseits kam, hat Gott ihn mit der niedrigsten Lage geschickt, zur Schule. Er hat dreiunddreißig Jahre gelernt, obwohl er aus der höchsten Lage stammte, er hat sich beruhigt, war gehorsam, hat in der Tischlerei gearbeitet und machte Stühle. Er machte Stühle für euch, die nun immer über Stühle streitet. Der Stuhl ist ein Symbol bestimmter Lage, die der Mensch in der Welt haben soll. Zu Hause und überall – man streitet immer über Stühle. Christus hat diese Kunst gelernt, Stühle zu machen, und wenn ihr euch auf sie setzt, soll es euch angenehm sein. Christus hatte auch den Wunsch, die Menschen zu retten. Worin besteht dieser Wunsch? Er hat sie gelernt, eine gesundheitliche Nahrung zu essen. Ihr sollt eure Seele mit einer gesunden Nahrung ernähren, euren Kopf – mit gesunden Gedanken, und euer Herz – mit gesunden Gefühlen. 7 November 1918, Sofia
  4. Bewahrung Der Seelischen Energie „Und du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des Herrn.“ Jesaja 62:3 Das Wort Krone hat eine doppelsinnige Bedeutung. Mit diesem Wort wird eine regelmäßige Bewegung im Kreis, ein richtiges Geben gemeint. Alle Körper im Raum, die ihre Energie bewahren, bewegen sich in einer kreisförmigen Umlaufbahn. Was für Himmelskörper gültig ist, das gilt auch für den Menschen. Deshalb muss einer, der seine Energie bewahren will, sich in einer kreisförmigen Umlaufbahn bewegen oder, in eurer Sprache gesagt, das ist eine Arbeit, die auf eine leichteste Weise erledigt wird. Die Verfahren oder die Methoden zur Bewahrung der seelischen Energie zu wissen, das ist eine notwendige Wissenschaft zur richtigen menschlichen Entwicklung. Alle gegenwärtigen Leiden, individuell und gemeinsam, sind auf das Verlieren dieser Göttlichen Energie zurückzuführen. Bis ihr jung wart, war die Energie, die ihr in eurem Organismus hattet, so groß, dass ihr geneigt zu denken wart, dass sie unerschöpflich für immer sein wird. Aber das ist eine Illusion im irdischen Leben. Diese Energie kann so verschwinden, wie ihr euer Geld verliert. Sie fließt aus euch so aus, wie das Wasser aus einer gesprungenen Flasche fließt. So gießen einige Weinbauer einen süßen Wein in Flaschen ein und graben ihn im Boden ein, damit er einige Jahre dort bleibt, wo er langsam gärt. Bei diesem Aufenthalt entsteht eine gewisse Menge Kohlenstoffdioxid im Wein, und das Öffnen muss sehr aufmerksam gemacht werden, weil die ganze Flüssigkeit auf einmal ausfließen kann. So auch die menschliche Energie, die in der Seele des Menschen eingelagert ist, kann in bestimmten Zeitpunkten auf einmal ausgehen,das geschieht bei großer Freude oder großer Trauer. Deswegen muss man wissen, wie sich zu freuen und zu trauern. Das ist auch eine Kunst. In dieser Hinsicht muss man keine Fehler machen, weil der Mensch Schaden nehmen kann. Ich werde euch ein Beispiel geben, aus dem man klar sieht, wie die starke Freude auswirkt: ein englisches Schiff wurde in Zarigrad verpfändet, das vier-fünf Millionen Lewa kostete. Ein Lastträger gewann es, er wurde eingeladen, dorthin zu gehen und sein Eigentum zu sehen. Aber auf dem Weg wurde er wahnsinnig vor Freude. Die Menschen werden vor einer großen Freude und Trauer wahnsinnig. Was ist ein Wahnsinn? Das ist ein Verlieren der Energie oder ein Unverständnis der seelischen Sprache. Es gibt keine Ursache, dass wir uns sehr freuen, aber wir müssen nicht sehr trauern, weil die große Freude eine große Trauer bedeutet und umgekehrt. Das ist ein richtiges Gesetz. Ihr sagt: “Wenn wir in den Himmel gehen, werden wir uns sehr freuen, aber wenn wir unten in die Hölle gehen, werden wir trauern.” Das sind zwei entgegengesetzte Pole. Wenn ihr die Göttlichen Gesetze nicht versteht und kennt, sagt ihr: „Warum sind diese Leute unten in der Hölle und sich quälen?“ Ich würde fragen, warum diese, die oben sind, sich freuen. Welcher Unterschied besteht zwischen einem Leiden und einer Freude? Der Schmerz ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass wir das verloren haben, was uns gegeben ist. Zum Beispiel, wir werden trauern, wenn wir Gesundheit, Geld, Gehör oder etwas Anderes verlieren. Also, wir müssen lernen, das bewahren, was Gott uns gegeben hat. Damit wir das Gegebene bewahren können, müssen wir unbedingt unsere Energie verdoppeln, dazu steht ein Gesetz im Evangelium: die Verdoppelung ist ein Gesetz des Säens – wenn der Landwirt nicht sät, wird er verlieren. In dieser Beziehung ist euer Gehirn ein Acker, auf dem ihr säen müsst. Gott hat den Samen in eurer Kornkammer gestellt, und wenn die bestimmte Zeit kommt, sagt Gott: “Säe den Acker!” Ihr antwortet: „Dieses Jahr werde ich nicht säen, weil ich genug Nahrung habe, ich werde mich ausruhen.” Ihr lasst eure Gehirne unbearbeitet, und sie atrophieren, wie man wissenschaftlich sagt. Die Hauptkunst zum Schutz der seelischen Energie ist die Bearbeitung des menschlichen Gehirns. Die menschliche Energie wird auf drei Arten verbraucht: erstens, durch den körperlichen Organismus – durch Hände, Beine, Muskeln, Magen, Lungen; zweitens, durch den menschlichen Gedanken und die Überlegung; drittens, durch die menschlichen Leidenschaften. Die gefährlichsten Elemente zum Verbrauchen der Energie sind die Leidenschaften. Und diejenigen von euch, die sich beklagen, dass ihr Gedächtnis schwächer wird, werden wissen, dass die Leidenschaften in ihnen vorherrschen. Diese Tatsache wird bei jungen Mädchen und Jungen um fünfzehn – sechzehn Jahre gemerkt. In diesem Alter beginnen sie zu lieben. Deshalb beginnen sie zu vergessen, und sie können ihre Lektionen nicht lernen. So ist auch mit den Erwachsenen – sie verlieben sich in andere Dinge, aber das ist keine Liebe, das ist eine scheinbare Liebe, Liebe zum Gläschen. Solche ist die Lage jedes Trinkers, der das Gläschen mag – er sieht zu ihm und ist zufrieden. Auch die Lage mit den Gedanken ist ähnlich: im okkulten Sinne existiert ein reiner physischer Gedanke, ein Gedanke der Wünsche, auch ein geistiger Gedanke. Die Gedanken der Wünsche sind diese, an denen die gegenwärtige Gesellschaft leidet, d.h. die Epoche, in der die Leute heute leben, ist solche. Diese Bewegung drinnen in uns, dieses Streben muss eine Krone in der Gottes Hand werden. Und unter dem Ausdruck Gottes Hand verstehen wir Gottes Willen. In der gegenwärtigen Gesellschaft muss man einen starken Willen haben, und ich werde euch Methoden zur Stärkung eures Willens geben. Ihr denkt, dass ihr einen Willen habt. Ja, ihr habt einen Willen, aber er ist einfach. Ihr müsst wissen, wie ihr euch in einem Kreis bewegt, um einen Willen zu haben. In Amerika gibt es Stühle, genannt „rocking –chair“, die die dummsten Stühle sind, wer sich auf sie setzt, beginnt sich zu drehen. Setzt euch nie auf einen solchen Stuhl, dreht euch nicht. Wenn wir möchten, dass Äpfel vom Baum fallen, schütteln wir ihn. Wenn ihr einen gleichförmigen Gedanken habt – zum Beispiel, dass ihr jemanden nicht liebt, ihr schickt Gedanken von euch zu ihm und von ihm zu euch, als ihr auf diesem „rocking-chair“ säßet und ein, zwei Tage werden vergehen, und ihr werdet euch psychisch mißgelaunt fühlen. Ihr werdet mich fragen, warum irgendwer euch dieses beleidigendes Wort gesagt hat? Er hat es euch gesagt, um euren Willen zu prüfen. In der Schrift steht: „Du musst einen Helm haben, um den Feind abzuwehren.“ Die Feinde aus der Unsichtbaren Welt können euch einen schlechten Gedanken durch jeden übergeben – durch eure Frau, durch euren Mann, durch eure Kinder oder durch einen anderen. Sogar diese, die ihr am meisten liebt, werden euch einen solchen Gedanken schicken, welchen ihr nicht erwartet habt. Ihr müsst jeden Gedanken abwehren. Ihr habt diesen alten Satz gehört: “Gott wird alles machen.” Wie wird er alles machen? Nehmen wir an, dass ihr Seidenraupen in einem Zimmer füttert und euren jungen Helden dort lassen – ein ein-, zweijähriges Kind. Was wird es mit den Seidenraupen machen? Es wird gehen und alle zertreten. Auf dieselbe Weise könnt ihr euren zweijährigen Gedanken in euer Allerheiligste stellen, und er wird in einer Stunde alle Seidenraupen zertreten. Unter dem Wort Seidenraupe verstehe ich bestimmte Gedanken, Handlungen oder Wünsche eures Willens. In unserem Leben müssen wir genau den Methoden folgen, die die Natur anwendet. Bei ihr können wir uns nie die Sonne als einen dunklen Kreis vorstellen, weil das keine Sonne wäre, und immer müssen wir uns sie hell vorstellen. Das Licht ist eine kreisförmige Bewegung. Zuerst denkt in euerem Bewusstsein das, dass jeder Gedanke, Wunsch, jede Handlung, die in euch durchdringen, von der Unsichtbaren Welt geschickt sind, und wisst, dass das, was euch geschieht, muss unbedingt passieren. Wenn ihr dieses Gesetz der Bewegung versteht, werdet ihr wissen, dass ein Gedanke, der von jemandem hinausgeworfen ist und der von einem Ende eurer Orbita bis zum entgegengesetzten Ende gegangen ist, wird selbst fallen. Wenn ihr an diesem Ende seid, werdet ihr ihn begreifen können; deshalb fangt nie den gerade gekommenen Gedanken im Augenblick, wenn er eure Orbita in einem Ende durchgeht. Deshalb sagt Christus: „Widerstrebe dem Übel nicht.“ Das bedeutet: widerstrebe ihm nicht, aber gehe zum anderen Ende und fang es. Jetzt, natürlich, werdet ihr eine Erfahrung brauchen. Worin besteht diese Erfahrung? Viele haben mir die Frage gestellt, wie sie sich entwickeln müssen, wie sie vorankommen, wie sie das oder jenes sehen. Ich möchte, dass ihr nicht nur seht, sondern die Dinge übernehmt. Ihr könnt ein Weizenkorn sehen – das ist eins; wenn ihr es nehmt und sät, das ist etwas Anderes. Also, es ist nicht genug, dass ihr einen Göttlichen Gedanken nur spürt, welcher euch gegeben wird, sondern ihr müsst ihn übernehmen und anwenden. Zum Beispiel ihr wollt einen Engel sehen. Ihr könnt soviel Engel sehen, wie ihr wollt, ihr könnt zu ihnen gehen, aber wenn ihr zurückkommt, seid ihr wieder dieselben, ihr erzählt nur das, was ihr wie an einer Vorstellung gesehen habt, und die Frage ist beendet. Diese Prinzipien müssen übernommen werden. Es ist wichtig, wenn ihr einen Engel seht, dass ihr in Berührung mit seiner Intelligenz, mit seinem Geist kommt. So ist auch in der Natur, zuerst beginnen die Dinge mit einem Spüren, und dann mit einem Sehen. Es gibt viele Tiere, die uns spüren, aber nicht sehen. Eines Tages, wenn sie sich entwickeln, wenn sie zu unserer Lage kommen, werden sie sagen: „Wir sehen nun das, was früher für uns ein Hindernis im Leben war.” Ich werde euch einen Versuch sagen, den ihr ein Monat erfüllt. Viele von euch können ihn erfüllen. Denkt nicht, dass alles angenehm ist und ein Ergebnis hat, wenn ihr Versuche macht. Manchmal kann euer Ergebnis das schlechteste sein, aber das soll euch nicht entmutigen – die schlechtesten Ergebnisse sind manchmal die besten. Ich werde euch ein Beispiel zur Erklärung dieses Gedankens geben: die Frau eines Türken lachte viel, ihr Kiefer verschob, und ihr Mund verzerrte. Sie suchten nach Ärzten, welche ihren Kiefer einrenken, aber niemand konnte das machen. Deshalb fuhr der Mann eines Tages mit ihr zu einem guten Arzt. Aber auf dem Weg erschraken die Pferde, kippten den Wagen um, seine Frau fiel auf den Boden und mit diesem Fallen wurde ihr Kiefer eingerenkt. Der Türke geht einen Versuch zur Behandlung bei einem berühmten Arzt machen, aber Gott hält für gut, dass diese Frau aus dem Wagen fällt und auf diese Weise wird ihr Kiefer eingerenkt... Deshalb denkt nicht, dass das Fallen aus dem Wagen schlecht ist – dagegen, es wird euren Kiefer einrenken. Der Versuch ist folgender: zuerst, wenn ein Gedanke des Hasses in euch entsteht, soll er in eine Liebe verwandelt werden. Ich werde euch eine Methode geben, mit der ihr den Hass in eine Liebe verwandeln könnt: Stellt euch sofort an Stelle dieses, den ihr hasst, nehmt an, dass ihr denselben Fehler in bezug auf Gott habt und sagt: “Gott liebt mich unabhängig von allen meinen Fehlern, deshalb werde ich dasselbe mit diesem Menschen machen – ich werde ihn lieben!“ Was für einen Fehler ein Mensch gemacht hat und was für ein Benehmen er euch gegenüber hat, so auch seid ihr in derselben Lage in bezug auf Gott. Gott hat bis jetzt sein Benehmen euch gegenüber nicht geändert, Er liebt euch. Beginnt euren Gedanken von euch zum Gott zu bewegen, und dann von euch zu den anderen – zum Menschen, den ihr hasst. Diese Liebe, die Gott euch gegenüber hat, wird von euch zum anderen Menschen gehen, und er wird in derselben Lage euch gegenüber sein, in welcher ihr Gott gegenüber seid, d.h. im Bewusstsein dieses Menschen wird dieselbe Beziehung entstehen. Zweitens, beredet niemanden in diesem ganzen Monat oder wenn man euch beredet, schweigt, tut so, dass das euch nicht betrifft. Es ist möglich, dass ihr ein bisschen sauer werdet, aber meint, dass ihr das nicht seid. Wenn eine Frau ihre Hände in einen sauren Teig stellt, sind sie sauer? Sogar wenn euer ganzer Körper sauer wird, denkt, dass eure Seele nicht sauer wurde. Hält das äußere Verderben der Stimmung für inneres nicht. Denkt nicht, dass es leicht ist, euch auf das Bereden zu verzichten, das ist eine ernste Sache. Ich will nicht, dass ihr euer ganzes Leben lang nicht beredet, sondern nur ein Monat. Das ist nur für einen Monat, damit ihr probiert, was für einen Willen ihr habt. Indem ich euch dazu veranlasse, den Hass in Liebe zu verwandeln, der erste wird nicht plötzlich verschwinden und wird wieder erscheinen. Wenn euer Versuch immer erfolgreich ist, werdet ihr eine innere Ruhe und ein Erwerben einer kleinen Energie spüren. Aber wenn euer Versuch eines Tages nicht erfolgreich wird, werdet ihr einen kleinen Verlust eurer Energie haben. In diesen dreißig Tagen werdet ihr sowohl einen Verlust, als auch einen Gewinn haben, aber es ist wichtig, dass das Endergebnis gut ist. Ihr könnt aus dem Wagen fallen, aber letzten Endes wird euer Kiefer eingerenkt werden. Ich gebe euch diese beiden Versuche, weil sie auf die natürliche Weise arbeiten, auf die die Engel nun in der Welt arbeiten. Ihr werdet ihre Unterstützung bekommen. Drittens, denkt euch einen guten Gedanken aus und bewahrt ihn im ganzen Monat. Wenn ihr diesen Versuch macht, denkt immer, dass ihr frei seid; denkt nicht, dass die äußere Welt oder die Beziehungen, die ihr zu den Menschen habt, euch entgegenwirken können. Bevor ihr eure Versuche beginnt, werdet ihr so sagen: “In diesem Moment, wenn ich die Vesuche beginne, kann ich alles durch die Kraft Gottes machen, die in mir ist!” Das Wort alles soll euch nicht stören – mit ihm ist das ganze Gute, aber nicht das ganze Böse gemeint. Es gibt keine Kraft, die euch in diesem Moment besiegen kann. Habt den lebenden Gedanken im Kopf: immer, wenn der Mensch eine gute Tat tun möchte, ist das Gottes Bewusstsein wach. Wenn du eine gute Tat zu machen entscheidest, entsteht eine Beziehung zwischen dir und Gott, ein Gespräch beginnt. Im Moment, wenn du Gutes wegen des Gottes zu tun entscheidest, denkt Er an dich. Diese drei Versuche, die ich euch gebe, werden wie eine Grundlage zur Erneuerung eurer Gedanken und Herzen sein, bevor ihr zu kämpfen beginnt. Ich merke, dass viele von euch wie diese leben, die sich Lotterielose gekauft haben und etwas bekommen wollen. Das zweite Jahr kaufen sie wieder ein Lotterielos, das dritte Jahr wieder, und entweder haben sie einen Gewinn oder nicht. In Gottes Reich tritt man auf diese Weise nicht ein. Das Gottes Reich wird durch eine Kraft genommen, das Wissen wird durch eine Kraft erworben – alles in der Welt wird durch eine Kraft erworben. Durch eine Kraft, also durch diese Vernünftige Geschöpfe, die über den Engeln stehen. Sie sind die Kräfte Gottes und durch sie wird alles erworben. Diese Geschöpfe sind die Erzengel. Dann, wenn ihr diese Versuche macht, werdet ihr können, den Rheumatismus, den Kopfschmerz, das Herzklopfen, die Schwindsucht und andere Krankheiten verjagen, die nicht nur im Organismus, sondern oben im Kopf und im Herzen existieren. Es steht in der Schrift: “Und du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des Herrn“. Unter einer Krone versteht man die erhabensten Engelgeschöpfe. Einen Gotteskranz zu haben, dass bedeutet, dass du in Verbindung mit den Erhabenen Geistern der Liebe bist, die auch eine Quelle der Göttlichen Liebe sind. Jeder, der aus dieser Quelle trinkt, wird seinen Durst stillen. Es gibt zwei Kategorien: Krone und Ruhm. Der Ruhm, das sind die Erzengel, die Träger des Göttlichen Willens am physischen Feld sind. Wenn du deinen Willen stärken willst, wirst du einen Erzengel rufen, und er ist mächtig und kräftig. Das ist ein Gesetz, das durch eine Suggestion arbeitet. Wàs für ein Ideal eine Mutter, die ein Kind empfängt, im Kopf hat, solches wird ihr Kind sein. Unsere Gedanken und Wünsche werden genau wie die Geschöpfe, über die wir im bestimmten Moment denken. Wenn ein Mädchen einen dummen Burschen liebt, solches wird sein Kind sein. Es sieht den Burschen mit anderen Augen, stellt sich ihn idealer vor, und eigentlich ist er solcher nicht; die Vorstellung des Mädchens ist ein Zustand, der diesem nicht entspricht, in dem es sich äußert. Wir sollen keine Aufmerksamkeit darauf lenken, was für eine seine Seele ist, sondern darauf, welche Äußerungen er hat. Wir müssen das Äußere des Burschen nicht sehen, dass es schön ist, dass er adrett ist usw. Ein Pferd kann adrett sein, aber dieses adrette Pferd hat keine Intelligenz. Ich verstehe die Bewegungen als eine Verständigkeit. Die Sauberkeit verstehe ich als einen Fall, wenn jemand dein gebrochenes Bein einrenkt oder dich lindert, wenn du dich unwohl fühlst. Zum Beispiel einer, der wir für adrett halten: er kommt zu einer Gebetversammlung und denkt etwas Schlechtes über diesen, jenen. Das sind sie, die adretten Menschen, die die Stimmung in einer Gebetversammlung verderben, das sind die schwarzäugigen Mädchen und Burschen, das sind die schwarzäugigen und schwarzhaarigen Menschen. Wenn du adrett bist, muss du gut gelaunt kommen, den anderen die gute Laune verleihen. Der Kranz und der Ruhm Gottes sind nicht solche, und tatsächlich wird der Mensch bald alt. Wie wirst du nicht alt? Wenn ich jemandem von euch ständig sage, dass er hässlich ist, werdet ihr sehen, dass er nach einem Monat schwarz wird. Wenn ihr jemandem ständig sagt, dass er schön ist, wird er schön sein. Wenn ich euch manchmal sehe, dass ihr schwarz seid, sage ich: “Jemand hat an euch gearbeitet.” Ich will keine Würmer drinnen im Gottes Haus! Wenn es Würmer gibt, sollen sie draußen stehen! Wen ich fange, werde ich ihn über die Mauer draußen werfen. Und wer seine Versuche gut macht, wenn er über die Mauer gefallen ist, werde ich ihn nehmen und zurückschicken. Das ist ein ausgezeichneter Versuch. Wenn ich den Frauen zu sprechen beschließe, war das Wetter regnerisch. Ich habe mir gesagt: „Dieser Regen zeigt, dass еs bei Frauen nicht läuft. Aber, ich sehe, heute ist das Wetter besser – das zeigt, dass auch die Frauen einen Kredit bekommen. Die Sonne, die scheint, zeigt, dass auch sie einverstanden ist. Das ist kein Trost, das sind Tatsachen. Wenn ihr den ersten Versuch beginnt, soll nichts euch stören. Verliert eure Gefühle, eure Gedanken und religiösen Glauben nicht, welche ihr habt. Jeder Mann oder Frau soll seine Erfahrenheit anwenden. Wir sind zur Erde gekommen, um zu verdienen, um zum Gott reich zurückzukehren. Es ist leicht zu verlieren, aber das Gewinnen ist eine Kunst, denn der Kopf von vielen von euch arbeitet nicht. Dieses “Verlieren” nennen die Okkultisten eine Demagnitisierung. Wenn ihr selbst diese Versuche nicht machen könnt, verlangt die Unterstützung eines anderen, arbeitet kollektiv. Ihr sollt eine Geduld in dieser ganzen Arbeit haben. Beginnt die Versuche am meisten morgens, oder wenn ihr eine Stimmung habt. Ihr werdet fragen, ob ihr Gebet angenommen werden wird. Wir sind verpflichtet zu beten, aber wir müssen uns nicht dafür interessieren, ob Gott unser Gebet annehmen wird oder nicht. Damit ihr in diesem Leben Erfolg habt, braucht ihr einen starken Willen, Verstand und ein starkes Herz. Diese Dinge werden erworben, nur wenn man ein reines und heiliges Leben hat. Ohne das kann man keinen Erfolg erwarten. Wenn die ganze Geschichte von einem Ende bis zum anderen behandelt wird, haben diese Männer und Frauen den größten Erfolg, die ein reinstes und heiligstes Leben gelebt haben. Denkt nicht, dass es leicht ist, rein und heilig zu sein. Als du dich schmutzig gemacht hast, hast du dich einmal betrunken und bist gefallen. Überhaupt in der Welt überwiegen die Reinheit und Heiligkeit. Wir irren uns, wenn wir denken, dass unsere Mutter uns mit einer Sünde empfangen hat. Alle, die den Gottes Willen nicht erfüllen, sind mit einer Sünde empfangen, und diese, die den Gottes Willen erfüllen, sind nicht mit einer Sünde empfangen. Jemand sagt: “Wir sind sündig.” Ja, ich lehne nicht ab, dass wir Fehler machen, aber dass wir mit einer Sünde empfangen sind, das leugne ich ab. Alle, die den Gottes Willen erfüllen, sind mit einer Liebe empfangen. Christus will, dass der Mensch in seiner Seele wahrheitsliebend ist – das, was er oben ist, er soll solchen unten sein. Du bist beunruhigt – verheimliche das nicht. Wenn du beunruhigt bist, das bedeutet, dass eure Kinder, die drinnen in euch sind, sind sehr unvernünftig. Aber das wird auch erledigt werden. Indem ihr so übt, werden alle Schwierigkeiten verschwinden, und der Segen wird in die Welt kommen. Auf diese Weise werden wir die Leute endlich zwingen, dass sie nicht stehlen und lügen. Jetzt werdet ihr euren Willen üben, um rein und hell zu werden. Wenn ihr solche werdet, werdet ihr die Kraft haben, Obst vom Baum des Lebens zu pflücken,um zu sehen, dass alles möglich ist. Das Leben wird nur auf diese Weise interessant sein. Künftig werdet ihr immer in der Schule sein. Bis jetzt seid ihr in einer solchen Schule nicht gewesen. Bis jetzt habt ihr Geschirr gespült, Zwiebel geschnitten, und von jetzt werdet ihr vom Buchstaben a beginnen, der eine Stimme des Willens ist. Ihr werdet nur so euren Willen ausüben. 26 Juni 1918, Sofia
  5. mariaK

    1918_06_26 Füllen und Leeren

    Füllen und Leeren Es ist in der Heiligen Schrift gesagt: “Aber ohne Glauben ist‘s unmöglich, Gоtt gefallen”. Ich periphrasiere ein bisschen diesen Vers und sage: “Mit Glauben macht man Gott recht.” Berücksichtigt, dass der Glauben dieser ist, der an Gott appelliert. In der Schrift ist geschrieben, dass das uns gegeben wird, worum wir laut Gottes Willen beten. Das ist kein üblicher Glauben, nicht dieser, den die Menschen haben, sondern er ist der Glauben der Kinder – bei ihnen werdet ihr nach ihm suchen. Ihr müsst einen kindlichen Glauben haben, sondern keinen Glauben der Erwachsenen. Ich will, dass diese, die mir zuhören, nicht meinen, dass sie Erwachsene sind. Wenn sie so denken, gibt es keinen Sinn, dass sie hierher kommen; auf Erden sind die Erwachsene nicht nötig, sie sind Menschen für den Himmel. Ihr werdet sagen: „Ich bin fünfzig-, sechzig-jährig”. Irrt euch mit euren Jahren nicht. Ich meine, dass die Jahren des Menschen nach den Erlebnissen eingeschätzt werden. Je mehr Erlebnisse ihr habt, desto mehr sind eure Jahre und umgekehrt. Es ist wichtig, was für Kostbarkeiten ihr im Rucksack eures Lebens tragt. Ihr könnt fünfzig Kilogramm Last tragen, die fünfzig Lewa kostet; ihr könnt nur ein Gramm Diamant tragen, das tausend Lewa kostet. Nicht die Quantität, sondern die Qualität der Last, die ihr tragt, ist wichtig. Jemand sagt: “Ich weiß, dass die Sonne sich dreht.” Ich frage, ob deine Sonne sich dreht. Ihr sagt: „Ich weiß, dass der Mond ab- und zunimmt. Ich frage, ob dein Mond abnimmt, zunimmt? Und das Wissen ist, dass du weißt, was gut und was böse ist. Achtet darauf, ob euer Herz sich mit Gutem füllt und vom Bösen leert. Das ist, dass ihr wisst, was ein Leeren und Füllen ist. 1 In dem dechiffrierten Stenogramm hat dieser Vortrag den Titel “Vortrag für Frauen” Es ist euch bekannt, dass der Mond vierzehn Tage zum Zunehmen und vierzehn Tage zum Abnehmen braucht. Also, ihr Herz wird vierzehn Tage zum Füllen mit Wohltaten und vierzehn Tage zum Hinauswerfen des ganzen Spülwassers aus euch und der Gesellschaft arbeiten. Und danach werdet ihr eine Leichtigkeit fühlen. So machen auch die Ärzte. Wenn die Leute sehen, dass jemand eine Magenverstimmung oder einen Durchfall hat, rufen sie sofort den Arzt, damit er diese Verstimmung heilt. Wartet, der Kranke soll sich erbrechen, um ihm leichter zu werden, und alles soll auslaufen, was es gibt. Jemand tobt, ruft, unterbrecht ihn nicht, er soll rufen, damit alles herauskommt. Wenn das euch reizt, schließt eure Ohren, geht weg; es geht euch nichts an, den Kanal abzubrechen. Das ist die Philosophie der Neuen Lehre, das ist die Lehre des Christentums! Manchmal ärgert sich euer Mann, er streitet sich, und ihr wollt ihn abbrechen. Wartet, er soll sich erbrechen. Ja, aber er wird mich beschmutzen! Halte dich beiseite, und nicht vor ihm; gib ihm die Waschschüssel und steh hinten, und er kann sich erbrechen. Halte ihn nicht an, helfe ihm und danke, dass er sich von dieser Last befreit hat. Und was macht die Frau? Sie geht von Haus zu Haus und erzählt: „Wisst ihr, was für ein Unglück mir geschehen ist – mein Mann hat sich erbrochen!” Dagegen, das ist ein Glück, weil er erleichtert ist. Alle Menschen, die sich erbrechen, halte ich für zuverlässig. Also, von nun ab werdet ihr weniger sprechen und mehr machen. So machen auch die Lehrer mit den Schülern in den Schulen – sie geben ihnen Klassenarbeiten, Hausaufgaben, Themen u.a., um sie zur Arbeit zu lehren. Wenn ihr die Geistige Welt betretet, denkt nicht, dass ihr schon heilig und rein seid. Das wird von selbst kommen, macht euch dafür keine Sorgen. Wenn ihr eine Kerze seht und zu überlegen beginnt, wie sie leuchtet, wann sie besser leuchtet usw., werdet ihr keinen Nutzen haben. Lasst die Überlegungen zur Seite und zündet ein Streichholz an, zündet die Kerze an und benutzt sie. Von euch wird nur ein Streben nach einem Gehorsam zum Gott aller Fülle verlangt. Dieser Gott, über den ich spreche, sieht euch, weil er Millionen Augen und Ohren hat. Er sieht euch durch die Katzen, Fliegen, er sieht euch, wenn ihr ihnen nachjagt. Gott sieht alles, weil er viele geheime Stellen hat, durch die Er beobachtet. Gott ist weder in den Katzen, noch in den Fliegen, aber Er sieht durch sie. Wenn Er euch sieht, dass ihr an einer Birne vorbeigeht oder eine Blume betrachtet, weiß Er schon eure Absichten. Gott weiß alles. Wenn ihr ein bisschen Wasser trinkt, weiß Er durch es, was für ein Inneres ihr habt. Die wichtigsten und notwendigsten Dinge für euch sind folgende: Gehorsam und Aufmerksamkeit. Was bedeutet der Gehorsam? Der Gehorsam ist, dass du etwas machst, und Aufmerksamkeit ist, dass du aufpasst, wenn Gott etwas macht. Und ihr müsst nun hören und aufpassen. Ihr könnt jetzt euch fragen, was ich euch noch zu sagen habe. Von euch wird nur Gehorsam und Aufmerksamkeit verlangt! Wenn man euch mit einem Schlauch in einen Garten schickt, wird von euch verlangt, dass ihr den Schlauch lenkt und gießt und nicht überlegt, warum man euch zu gießen auferlegt, und nicht anderen. Man hat euch gefunden, der Schlauch ist in deinen Händen, gieß und denk mehr nicht, weil dieser, der den Göttlichen Garten gießt, benutzt seine Früchte. Lest das neunte Kapitel von Propheten Daniel. Dieses Kapitel hat eine enge Verbindung mit dem, das ich euch gesagt habe, dass ihr macht. Ihr wisst eure Zukunft nicht, sie ist versteckt für eure Augen, ihr wisst nicht, was Gott vorgehabt hat. Man sagt: “Betet, auf dass ihr nicht in Anfechtung fallet!“ Viele von euch arbeiten sehr, aber es gibt eine wichtigere Arbeit, zu der ihr gekommen seid. Ich werde kurz sein: das, was ihr erfüllen müsst, ist, dass ihr in euch ungefähr vier- fünf Minuten überlegt und versteht, ob ihr bereit seid, das freiwillig zu erfüllen, ohne dass ihr danach bedauert. Ihr werdet folgendes erfüllen: innerhalb von zehn Tagen, seit dem 27 Juni werdet ihr um vier Uhr morgens aufstehen und zwischen vier und fünf Uhr werdet ihr das neunte Kapitel von Daniel lesen, aufmerksam über es überlegen, beten und vor Gott beichten, wie vor einem Geistlichen, über eure Sünden, über die Sünden eurer Nächsten, über die Sünden eures Volks. Und wenn Gott will, wird Er euch verzeihen. Auf diese Weise werdet ihr euеr Bittgesuch zu Gott schicken, und was für eine die Entschließung wird, das ist Seine Arbeit. In dieser Zeit werden auch eure abgegangenen Nächsten um sich selbst und euch beten, so dass ein Gebet sowohl oben als auch unten vorhanden sein wird – so wie der Baum sich ernährt - von oben und von unten. Ihr werdet euch im Gottes Einfluss lassen. Ihr werdet zweimal am Tag essen: keine Butter und Eier, sondern nur pflanzliche Nahrung. Ihr werdet am Morgen nach dem Gebet und am Abend vor dem Gebet essen. Abends werdet ihr vor Sonnenuntergang essen, und das Gebet und das Lesen des neunten Kapitels werdet ihr nach dem Sonnenuntergang um acht Uhr abends machen. Gott hat ein Fasten der ganzen Welt auferlegt. Nach dem Frühstück und nach dem Abendessen werdet ihr Gott sehr danken. In diesen zehn Tagen werdet ihr ein absolutes Fasten eures Herzen und Verstands beachten: es soll keinen bösen Gedanken, Wunsch, kein Beklatschen geben. Verlangt in diesen Tagen nur wichtige und notwendige Dinge vom Gott, und keine unnütze Sachen. Ihr werdet beten, dass Gott euren Schwestern und Brüdern unterstützt, unabhängig davon, wo sie sind; dass Gott allen Leidenden hilft, allen, die gegen das Übel kämpfen. Die Gebete, die ihr lesen könnt, sind das Gute Gebet, “Vater unser” u.a. Achtet darauf, dass alles nicht übertrieben ist, und in eurem Herzen soll es immer warm sein. Nährt euch an Gott mit Glauben! Glaubt an Seine Milde und Güte. So werdet ihr sehen, was für ein das Ergebnis ist. Vortrag des Meisters,gehalten am 26 Juni 1918 in der Stadt Sofia
  6. mariaK

    1917_05_31 Die Einfachheit

    Die Einfachheit „Dies Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorigen Weissagungen über dir, dass du in denselbigen eine gute Ritterschaft übest.”(1) Timotheus: 1: 18 Die Wörter “Streitkräfte” und “Heldentat” sind ähnlich, weil nur das richtige Kämpfen eine Heldentat in der Welt voraussetzt. Das Wort „Heldentat“ bedeutet eine Bewegung nach oben. Das Kämpfen ist eine Stärkung des menschlichen Geistes, und das Hinuntergehen ist das Fallen des menschlichen Geistes. Vor allem wird eine Einfachheit von euch allen verlangt, das bedeutet nicht, dass ihr einfältig sein müsst, sondern alle euren Kenntnisse sollen vereinfacht werden. Die Dinge sollen hauptsächlich einfach sein, wie die Kette, auf der man webt, am Anfang einfach ist, und dann wird sie mit den Verflechtungen kompliziert. Also, in der Grundlage müssen die Auffassungen klar und einfach sein. Eine Einfachheit muss auch in euren Köpfen und Herzen existieren. Ich will, dass ihr das Wort „Einfachheit“ begreift, um es zu verstehen. Wenn ihr beunruhigt seid, sprecht dieses Wort aus, und ihr werdet eine Stille in eurer Seele spüren. Jedes gute Wort muss ein Nachlassen in euch hervorrufen. Ich werde euch über das Wort “Streitkräfte“ sprechen und eure Aufmerksamkeit auf eine Tatsache lenken, damit ihr die Widersprüche begreift, die im Leben existieren. Weil ich solche Widersprüche unter euch merke, und ihr könnt sie nicht erklären. Denkt nicht, dass ich euch schelten will. Kein Schelten; ich möchte, dass einige Gedanken und Wünsche euch klarer werden. Stellt euch vor, dass ihr in einem reichen Garten seid, auf einem Stuhl sitzt und vor euch ein Apfelbaum mit schön geformten Blättern und Blüten steht. Ihr freut euch auf ihn. Nehmen wir an, dass die Blätter des Baums still und ruhig sind, untereinander sprechen und sagen: “Wie schön ist die Göttliche Welt, wir leben in Frieden und Übereinstimmung!” Aber dann wird es windig, die Blätter beginnen gegeneinander zu stoßen, und einige von ihnen fallen. In dieser Gesellschaft, die oben am Baum ist, beginnen Streite: “Du verstehst das Christentum nicht, du bist ein Wilder” usw. Das ist eure Lage, wenn ihr von Haus zu Haus geht und sprecht: “Kennst du jene, sie ist so eine oder so eine.“ Das zeigt, dass ein Wind unter euch existiert.” Man fragt über jemanden, warum er von Haus zu Haus geht und über diese, jene spricht. Ich frage: „Warum ist dieser Wind?“ Die Ursache ist äußer. Ihr müsst diese äußeren Bewegungen verstehen, die nicht von euch abhängen. Wenn du ein Blatt bist, und der Wind kommt, wirst du bestimmt mit jemandem zusammenstoßen. Deshalb sag ihm: „Verzeih, ich habe nicht gemocht!” Deshalb müsst ihr euch vergeben. Wenn der Wind nachlässt, werden Frieden und Übereinstimmung wieder eintreten, aber wenn der Wind bläst, beginnt der Streit wieder. Das ist eine wirkliche Tatsache im Leben, und ihr sagt: “Der Wind bläst.” Jeder soll eine Pelzkappe haben, und wenn der Wind zu blasen beginnt, sollt ihr sie aufsetzen, und alles wird in Frieden und Übereinstimmung sein. Das Vorhandensein einer solchen Pelzkappe zeigt, dass der Mensch seine Gedanken und Wünsche zurückhalten kann. Hat der Mensch eine solche Pelzkappe, werden seine Gedanken und Wünsche in Ordnung sein, hat er keine solche Pelzkappe, ist die Lage schlecht. Wenn man ins Göttliche Leben eintritt, werden keine solchen Winde existieren, sondern ein stilles Wehen wird entstehen, das nur die Blätter bewegen wird, wie diese der Espe, und es wird zeigen, dass ihr in der Welt der Winde lebt. Unabhängig davon, was ihr macht, werdet ihr diesem Blatt sagen: „Sei sicher, dass ich das nächste Mal das nicht machen werde, und ich habe bereut.“ Jeden Tag gibt es Fehler und Reue. Das sind die Leute – Moralisten, die sagen, dass wir ein gutes, gerechtes und ehrliches Leben leben sollen. Die Blätter des Baums sind sauber, bis sie nicht staubig und schmutzig werden. Also, sowohl ein Bedecken mit Staub, als auch ein Putzen und Streiten usw. werden im alltäglichen Leben existieren, aber dieses Leben muss vergehen. Wenn ihr, zwei Schwestern, euch sammelt und streitet, werdet ihr sagen: „Entschuldige, Schwester, es gibt Wind, deshalb wackeln wir.” Das ist die richtige Lösung der Frage. Wenn ihr euch streitet, versammelt und sagt die folgende Formel: “Christus ist gleich y (Ypsilon), 0-0, 1-1.” Das ist die Bedeutung des letzten Verses aus der Parabel: “Dieser, der mir zuhört, wird in Stille und Sicherheit leben, ohne Angst vor dem Übel.” Das ist dasselbe Gesetz. Manchmal existiert ein Kampf zwischen dem Verstand und dem Herzen, ein Zwiespalt, das Herz möchte eins – der Verstand – anderes, es gibt einen Streit. Ihr entscheidet eins zu machen, und eigentlich tut ihr etwas ganz Anderes. Nehmt an, dass zwei von euch je hundert Dekar Land haben, geerbt von ihrem Vater. Die eine ist arbeitsam, sie bearbeitet ihr Land, sie hat einen Garten, bepflanzt ihn mit Obstbäumen, und im übrigen Teil sät sie Weizen, Gerste und Mais u.a. Und die zweite sagt: „Ich brauche solche Dinge nicht“ und lässt ihr Land unbearbeitet. Beide gehen ihr Land anschauen: die Eine hat Weizen, Mais, sie freut sich auf alles, für sie hat das Leben einen Sinn, und die Äcker der Andere sind mit Unkräutern bewachsen, und sie sagt: “Das Leben hat keinen Sinn.” Wer hat den Sinn und die Sinnlosigkeit im Leben geschaffen? Ihr sagt: „Gebs Gott uns das, jenes!“ Gott hat euch Land gegeben, das euer Herz ist; bearbeitet es! Dieser Herz wird so bearbeitet, wie man die Obstbäume bearbeitet. Gebt ihm alle guten Wünsche, pflanzt sie in ihm ein! Ihr sollt rechtzeitig einpflanzen, sondern nicht zur unrechten Zeit. Diejenigen, die Bäume pflanzen, haben zwei Perioden zur Bepflanzung – Winterzeit und Sommerzeit. Die Landwirte haben auch zwei Perioden zum Säen - Winterzeit und Sommerzeit. Diese, die Mais säen, haben auch bestimmte Perioden zum Säen. Also, wenn gute Wünsche in euch kommen, schiebt nicht auf, um andere Arbeit zu erledigen, sondern pflanzt sie sofort ein. Wenn ihr zu fragen beginnt, wie ihr sie einpflanzt, das bedeutet, dass ihr euch damit beschäftigt, was dieser oder jener euch verursacht hat. Lass alles beiseite, pflanze diesen guten Wunsch ein! Du fühlst dich nicht wohl; lass das Unwohlsein beiseite, dein Unwohlsein und du sind zwei verschiedene Dinge! Wenn ihr einander euch ärgert, wisst ihr, wem ihr ähnlich seid? Stellt euch vor, dass eine Fliege kommt und euch an der Nase bespuckt; ihr ruft sofort: “Was für ein Recht hat sie!”, beginnt ihr nachzujagen, ärgert euch auch allen anderen Fliegen. Macht eure Nase sauber und nichts Anderes! Jemand hat etwas über euch gesagt; reinigt es und nichts mehr! Aber ihr fragt: „Wissen Sie, was diese Fliege an meiner Nase gemacht hat?“ Lass sie zur Seite. Jemand hat euch beleidigt; erzählt anderen das nicht, was er euch gesagt hat, weil ihr es in ihrem Kopf pflanzt. Und ihr beginnt eure Beleidigungen einander zu erzählen und so verbreitet eure Wörter in der ganzen Gesellschaft. Eine erzählt etwas einer Zweiten, die Zweite einer Dritten, etwas wird zum Gesagten hinzugefügt, und eine große Nachricht entsteht. Das seid ihr, die Schüler des zwanzigsten Jahrhunderts. Natürlich ist das nutzbringend für die Welt, für die Menschen, die keine Arbeit haben, aber für diejenigen, die eine Arbeit haben, gibt es seriösere Dinge. Also, Apostel Paulus wendet sich an Timotheus und sagt: “Aber Gott, dem ewigen Könige, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen.” Wenn Gott euch ein solches Herz gegeben hat, damit ihr ihn verherrlichen, sollt ihr die guten Wünsche in eurem Herzen einpflanzen, und Gott wird sie entwickeln. Alle guten Wünsche pflanzt man nur morgens ein, abends pflanzt man nichts ein. Abends wachsen die Samen, und morgens werden sie gesät. So ist es in der geistigen Welt. Wisst ihr, was ein Morgen bedeutet. Der Morgen ist eine Jugend. Am Morgen ist die Sonne ein junger Bursche, am Mittag – verheiratet, am Abend – ein Alter. Wenn ihr abends sie sehen geht, sagt sie: „Alles ist vergangen, seither gibt es hundert Jahren; ihr musstet kommen, als ich jung war, als ich arbeitete, damit ich euch etwas gebe.“ Geht zum Acker und veranlasst einen Alter, euch zu helfen, er wird euch sagen: “Ich bin schon alt, ich kann nicht, die Knochen tun mir weh.” Ruf einen jungen Menschen, er wird gleich kommen, dir helfen. Wer erntet am Acker? Junge Mädchen und Burschen. Ihr sollt jung sein, um in der Welt zu arbeiten; damit ihr solche seid, müsst ihr keine Fehler machen. Wer Fehler macht, wird alt, wer Gutes tut, wird jünger. Deshalb sagt die Wörter: „So soll meine Sonne in meiner Seele aufgehen und mein Herz erneuern.“ Das bedeutet, jünger zu werden. Das bedeutet, dass ihr gut sein wollt, und gut ist dieser, der viele Obstbäume in seinem Garten hat. Wie wird gesät – mit Wasser oder ohne Wasser? Natürlich, mit Wasser. Dieses Gesetz funktioniert auf folgende Weise: macht einen Versuch. Manchmal kann eine große Unannehmlichkeit oder ein Unglück in eurem Leben passieren, die von verschiedener Art sein können. Ihr seid verzweifelt daran. Immer nach solchem Unglück wird ein guter Gedanke kommen; gießt ihn. Die Zeit ist gekommen. Wer nicht gelitten hat, kann keine guten Gedanken haben. Wenn die Leiden euch überfallen, das zeigt, dass Gott auf euch Aufmerksamkeit lenkt, dass die Zeit zum Pflanzen gekommen ist. Das ist die erste Deutung. Jemand hat etwas über euch gesagt, hat euch tödlich beleidigt; ihr werdet leiden, weinen, aber es wird ein Nachlassen eintreten, ein guter Gedanke wird kommen. Sofort zur Arbeit, sät ihn! Dieses Säen wird die Pflicht für diese Beleidigung bezahlen. Ich werde euch das Gesetz erklären, warum ihr nicht rächen müsst. Nehmt an, dass jemand in euer Haus eintritt und 1000 Lewa von euch stiehlt. Aber ihr werdet an diesem Tag eine wichtige Arbeit haben, von der ihr 100 000 Lewa gewinnen werdet. Wenn ihr den Dieb verfolgen beginnt, werdet ihr 100 000 Lewa verlieren. Gott sagt: „Lass die 1000 Lewa, du wirst 100 000 gewinnen, erledige deine Arbeit.“ Jemand hat euch beleidigt, aber zur gleichen Zeit habt ihr, eine gute Arbeit für Gott zu erledigen; beendet eure Arbeit, weil ihr so viel verlieren werdet, wenn ihr zu rächen entscheidet. Gibt es eine Philosophie darin? Es gibt. Versucht, ob das richtig ist oder nicht. Macht das bei erster Möglichkeit, die ihr habt. Ich treffe oft Leute am Weg, die 1000 Lewa verfolgen. - Wohin gehst du? - Man hat mir Geld gestohlen, 1000 Lewa. - Du wirst 100 000 Lewa verlieren. Ich sage auch euch: ich habe euch getroffen, als ihr 1000 Lewa verfolgtet; passt auf, ihr werdet 100 000 Lewa verlieren. Das predigt das Evangelium: rächt nicht, weil Gott sagt “Die Rache ist mein.“ “Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet.” Jeder hat eine wichtige Arbeit in der Welt, und er soll über die anderen nicht urteilen. Dann werdet ihr ein stilles und ruhiges Leben haben; aber wenn ihr auf euren Gott hört – Diesen, Den ihr kennt. Wer ist dieser Gott, ihr könnt Ihn jeden Tag prüfen. Wenn ihr Seinen Willen erfüllt, werdet ihr euch jeden Tag still und ruhig fühlen. Erfüllt ihr Seinen Willen nicht – ihr seid unruhig. Warum ist Gott dann nicht da? Gott kommt nur in der Zeit der Leiden. Wenn es größte Leiden in der Welt gibt, dann geht Gott hinunter. Wenn jemand sehr gespannt ist, besucht Gott ihn, und wenn es ihm gut geht, er sich gut fühlt, sagt Gott: “Ruft diesen Menschen hier.“ Wir sagen: „Gott hab ihn selig, er ist gegangen.“ Und ich sage: “Er ist gegangen, seinen Vater in seinem Vaterland, seinem Haus, sehen, und dann wird er wieder zurückkehren.“ Also, manchmal kommt Gott zu uns, und ein anderes Mal gehen wir zu Ihm. Was ist das für eine Art? Wenn ein Vater seinen Sohn heiratet, trennt er ihn in einem neuen Haus, und manchmal besucht er ihn, ein anderes Mal kommt der Sohn. Sagt mir, wann besucht ihr Gott? Wenn ihr eine große Verzweiflung empfindet und leidet. Und wenn jemand in dieser Zeit euch angreift, hat Gott euch besucht. Deswegen sollt ihr die Leidenden besuchen. Ihr werdet von jetzt ab wissen, dass jeder Gott je zehn mal täglich besuchen kann, und Gott – einmal täglich. Das Gebet ist ein Ruf an Gott. Ihr seid traurig, gramvoll – betet. Gott tröstet auf drei Arten: Er wird euch einen Menschen schicken, der euch helfen wird, Er wird einen Engel schicken, und Er wird selbst kommen, um euch zu trösten. Ihr fragt, warum wir geboren sind. Damit ihr den Gott besucht. Dieses ist das große Gesetz, nach dem die Menschen sich mit ihren Leiden und weltlichen Nöten befreunden. Wenn wir keine Bedürfnisse hätten, würden wir nicht verstehen, worin die Schönheiten des Lebens bestehen. Ihr werdet euch diesen Gedanken merken: Das Leben, wie es organisiert ist, ist ein bestes Leben und ihr, wie ihr nun lebt, lebt am besten. Jemand wird sagen: “Ich bin ein böser Mensch.” In welcher Hinsicht? Du bist nicht böse, aber du hast Land, das du nicht bearbeiten willst. Du bist faul. Du musst arbeiten. Beginn zu arbeiten, du wirst nicht sündig sein. Wie entsteht die Sünde? Wenn du nicht arbeitest, wirst du Fehler machen; du wirst überlegen, woher du nimmst, was du machen sollst, und du machst Schulden der ganzen Welt. Also, ihr seid dem Wesen nach nicht sündig, sondern danach, dass einige von euch nicht arbeiten wollen. Einige sagen zum Beispiel: „Wie ich um 4 Uhr morgens aufstehen werde, steht man in dieser Zeit auf?“ Ja, man steht auf, weil die Nacht zum Schlafen ist, und der Morgen – zur Arbeit. Wenn die Sonne aufgeht, muss jeder außеr seinem Bett sein, und wenn sie untergeht, muss jeder im Bett sein. So machen die Vögel. Wenn ihr Christus verstehen wollt, sollt ihr so handeln und leben. Wenn das Leiden kommt, sagt: „Es ist Zeit zur Arbeit.“ Bereitet euch zu säen vor! Der erste gute Wunsch kommt in euch, sät ihn, und ihr werdet für ein Jahr sehen, wie reich ihr werdet. Das begreifen die Bulgaren, wenn sie sagen: “Ihm wurden die Augen geöffnet.” Wenn der Mensch reich wird, werden ihm die Augen geöffnet. Zum Beispiel ein Armer hat eine Hütte ohne Fenster gebaut, wenn er reich wird, baut er gleich ein, zwei, drei und mehr Fenster. Wer weiß, er hat Fenster. Die Leiden, die euch geschickt werden, sind eine Notwendigkeit zu eurer Entwicklung. Indem ihr sagt “So soll meine Sonne aufgehen”, das zeigt den verkörperten Menschen auf der Erde. Ihr müsst diese Sonne benutzen, die aufgeht. Jeden Morgen, wenn der Mensch aufwacht, wird er geboren, und abends, wenn er einschläft, stirbt er. Deswegen, wenn ihr nicht rechtzeitig aufsteht, um euer Kind zu gebären, wird es sterben. Merkt, Menschen, die spät aufstehen, fühlen sich unwohl den ganzen Tag. Wir sagen über sie, dass sie ihr Kind nicht geboren haben. Ihr müsst den tiefen Sinn der Dinge verstehen, sondern nicht ihren Buchstaben. Unter „Morgen“ verstehe ich alle guten Bedingungen, die Gott euch gibt, deshalb schiebt sie nicht auf. Sie sind ein Morgen im Leben. Gibt es eine Reaktion in euch infolge des frühen Aufstehens, zum Beispiel eine Erkrankung? Ich werde euch einige Regeln empfehlen: ich habe bemerkt, dass einige Leute sehr schnell gehen, und ihr sollt langsam gehen, weil ihr sonst schwitzt, die leichten Erkrankungen werden so erklärt. Zweite Regel: beobachtet die Farben der Sonne, besonders am Johannistag. Sät gute Gedanken bei der Beobachtung in euch. Nehmen wir an, dass es eine Fülle von guten Gedanken in euch gibt; ihr müsst anderen geben, damit sie auch von ihnen säen, d.h. ihr sollt sie anderen schicken. Wenn eine Disharmonie unter euch existiert, soll sie mindestens mit 50% verringert werden. Ich werde euch eine dritte Regel geben: wenn man euch sagt, dass zwei Schwestern gestritten haben, sagt: „Der Wind hat sie geblasen, deshalb versammeln und beten wir Gott darum, dass sie sich versöhnen.” Ihr werdet ihnen eure guten Gedanken schicken. Außerdem versammelt euch und geht sie besuchen. Das Ergebnis wird im folgenden bestehen: z.B. eine von euren Schwestern hat 100 Lewa; jemand kommt und nimmt das Geld ab. Deshalb wird jede ihr einen Lew geben, wenn ihr sie besucht, und sie wird das Verlorene gewinnen. Sie hat Schaden genommen, und deshalb muss man ihr etwas Gutes bringen. Ihr sollt über diese Fragen nicht aus eurem Standpunkt denken, sondern sie müssen im Prinzip gelöst werden, so wie sie in der Schule gelöst werden. Der Mensch kann nicht prinzipiell leben, bis er mit dem Gott nicht in Verbindung ist, bis Er in ihm nicht zu leben beginnt. Kann eine geschiedene Frau ein gutes Leben haben? Nie. Lasst ein Kind ohne Mutter, und es wird rauh. Wenn es fünfzehn, zwanzig Jahre mit seiner Mutter lebt, wird sie ihm ein bisschen Taktgefühl verleihen. Und diese, die ohne Mutter gelebt haben, sind ein bisschen grober, deshalb werden Leiden ihnen gegeben, damit sie veredelt werden. Wenn jemand leidet, sage ich: „Deine Mutter ist früh gegangen, deshalb brauchst du Leiden, damit du veredelst.“ Dieser ist der Weg für diese, die sich entwickeln, wachsen, sich höher entwickeln wollen. Vierte Regel: geht sehen, wie die Obstbäume in fremden Gärten wachsen, um eure Gärten auf dieselbe Weise zu bepflanzen. Fünfte Regel: notiert täglich in eurem Heft, wenn ihr etwas Gutes macht, ob mit Wörtern oder mit Herzen. Wenn ihr jemandem einen guten Gedanken schickt, notiert ihn. Wir sagen häufig, dass Gott die Welt verbessern wird. Wie wird er sie verbessern? Durch uns. Wenn jeder Zweig nicht blüht und nicht Frucht ansetzt, wie wird er sich entwickeln? Das ist die praktische Seite. Ihr seid sehr ehrgeizig, ihr schämt euch, dass ihr euch vor einigen, vor anderen nicht blamiert. Und wie viel Male am Tag schämt ihr euch vor Gott? Wenn ihr Ihn nicht seht, stellt ihr das nicht in Rechnung. Nach einiger Zeit werde ich euch eine Weise zeigen, damit ihr die bösen Wörter in guten verwandelt. Ich möchte, dass ihr euch für diese guten Ideen begeistert. Versucht das alles in eurem geistigen Leben gesamt anzuwenden – bei dem Essen, Trinken, Gehen und Singen. Das ist der geistige Mensch – er macht alles um Gottes Ruhm. Sechste Regel: wenn ihr einen Wunsch bekommt, die Leute zu meiden, schützt euch davor. Ich möchte, dass ihr Freunde von außen habt, aus der Welt, und nicht nur unter euch. Warum heiraten die Leute? Um sich zu befreunden, nicht wahr? Künftig werdet ihr euer Geld großzügig ausgeben müssen und auch den anderen geben. Es gibt keine Ursachen zur Angst, weil dieser, der gibt, gewinnt immer mehr, als dieser, der nimmt. Siebente Regel: ihr fühlt euch eines Tages traurig, belastet, meint, dass das Leben keinen Sinn hat; geht herunter, seht diese Leute, die trauriger, belasteter als euch sind, und ihr werdet verstehen, dass das Leben einen Sinn hat. Und wenn ihr euch höher entwickeln möchtet, seht, wie die Leute leben, die über euch sind, ahmt sie im Leben nach, weil das Leben von einem zum anderen übergeben wird. Wenn ich euch etwas von mir nicht übergebe, werdet ihr nichts lernen. Das Leben wird durch einen Kontakt, einen Einfluss übergeben, wobei sowohl das Gute als auch das Böse übergeben wird. Ich kenne viele gute Männer, die in der Gesellschaft von bösen Frauen verkommen und schlechte Männer, die sich in der Gesellschaft von guten Frauen verbessern. Das Gesetz ist sehr richtig: wir lassen uns beeinflussen. Und ihr sagt: “Was sind wir?” Zieht unter eure alten Hefte einen Schlußstrich, stellt neue Blätter und schreibt: “Von jetzt ab nehme und gebe ich die Regeln von Christus!“ Ihr werdet froh und lustig sein. Achte Regel: Schützt euch davor, euren Töchtern zu sprechen: “Du kennst das Leben nicht, du sollst klüger sein; du bist jung, wenn du alt wirst, wirst du es begreifen.” Erzieht sie nicht so, sprecht ihnen über das Alter nicht. Deine Tochter ist froh; sie soll froh sein, sie soll spielen, singen, lass sie. Wenn sie zornig wird, sag Gott: „Danke, Gott, dass ich meine Tochter gesehen habe, dass sie solche schönen Grimassen schneidet.” In der Natur ist dasselbe: ihr seht, wie ein Baum sich biegt, Grimassen schneidet, aber das ist auch angenehm. Ihr verlangt von euren Kindern das, was ihr selbst nicht macht. Es ist erstaunlich, wenn ein Sünder möchte, dass seine Tochter eine Heilige ist. Sie soll sich ärgern, weinen, und wenn du das philosophisch und ruhig annimmst, wird das auch auf sie wirken. Ihr werdet die Lehre von Christus in der neuen Erziehung anwenden. Die Erziehung muss völlig neu sein, und ihr sollt an der alten Erziehung keine neuen Flicken machen. Eine alte Kleidung kann man mit neuen Stoffstücken nicht flicken. Ihr werdet sagen: „Meine Tochter wird gut sein, wenn nicht nun, künftig!“ Weil das, worüber der Mensch denkt, geschieht. Du und deine Tochter, ihr seid ein und dasselbes Ding. Warum denke ich kein Übel über die Menschen? Weil es eine Widerspiegelung ist. Wenn ich etwas Schlimmes über die Leute denke, wird es sich auch auf mich widerspiegeln. Der Gedanke schafft die Dinge und widerspiegelt sich auf euch. Ihr werdet diese Regeln in diesem Monat anwenden. Ihr werdet bis zum 24 Juni bei Sonnenaufgang ausgehen, danach werdet ihr euch zwanzig Tage zu Hause erholen. Es gibt andere Varianten zur Erfüllung des Gesetzes des Gehens: wenn du keine Möglichkeit hast, herauszugehen, wirst du früh aufstehen, und nach dem Gebet wirst du in Gedanken spazierengehen. Und wenn ihr sagt: „Heute kann ich nicht ausgehen“, stört ihr dadurch eure Arbeit. Du möchtest manchmal eine von deinen Schwestern besuchen, aber du hast keine Möglichkeit; setz dich auf deinen Stuhl und besuch sie in Gedanken. Ihr sollt keine negativen Gedanken haben, dass ihr das oder jenes nicht könnt. Sogar wenn du im Bett schwer krank bist, sage: „Ich verbessere meinen Körper jetzt, aber meine Seele kann gehen!“ Also, das Gesetz muss man immer mit dem Wort „können“ anwenden. So äußert sich der menschliche Wille. Wenn einige Dinge euch unklar sind, versammelt zu Gruppen und denkt nach. Weil nur das, was ihr probiert und lernt, wird nützlich für euch sein und wird euren Glauben stärken, dass ihr eine positive Wissenschaft habt, auf die ihr euch stützen könnt. Vortrag des Meisters, gehalten am 31 Mai 1917
  7. Rechtfertigung und Rettung “Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen“ Römer 10,10 Ich spreche jetzt über die beiden Begriffe „Rechtfertigung“ und “Rettung”. Ich möchte, dass ihr sie anwendet und mit Ihnen einen Versuch macht. Jede Frau strebt nach Unabhängigkeit. Ist sie ledig, strebt sie danach, eines Tages das Haus ihres Vaters zu verlassen und sich von Mutter und Vater zu lösen, um einen eigenen Haushalt zu gründen. Dieses Streben ist natürlich und göttlich. Wenn sie heiratet und ein neues Leben beginnt, bringt sie ihre Aussteuer in ihren neuen Haushalt – Hemden, Kissen, Bettzeug usw. –, richtet sich ein und ist mit ihrem neuen, ordentlichen Haushalt zufrieden. Und tatsächlich sind die obdachlosen Frauen unglücklich. Ein Mensch ohne Haus ist ein Mensch ohne Charakter. Der Körper ist das Haus der menschlichen Seele im geistigen Leben. Nach demselben Gesetz wie bei der Frau soll die Seele in den Körper eintreten und ihn einrichten. Einige wollen sich von ihrem Körper befreien und sagen: „Wann werde ich mich von meinem Körper befreien?“ Es gibt Körper, von denen der Mensch sich befreien soll. Das sind jene gesundheitsschädlichen, feuchten Keller ohne Fenster, in denen die Leute Rheuma bekommen. Wenn wir sie verlassen, bedeutet das nicht, dass wir auch die gesunden Häuser verlassen sollen. Paulus sagt an einer Stelle in der Schrift: “Es gibt ein Haus, nicht von Menschenhand errichtet.” [2 Kor 5,1] Der Begriff “Rechtfertigung” stammt von der Redensart “die Dinge in Ordnung bringen”. Wer ist gerechtfertigt? Derjenige, der keine Fehler macht. Aber damit man keine Fehler macht, muss man Kenntnisse haben, den Sinn der Dinge um einen herum verstehen und die richtige Wahl treffen. Ihr strebt nach Freiheit. Ja, jede Frau muss Freiheit haben, aber unter der Bedingung, dass sie die Freiheit nutzen kann, um das Glück und die Gesundheit ihres Manns und ihrer Kinder darauf zu gründen. Der Mann einer Frau, die nicht frei ist, ist unglücklich. Meint ihr, dass eine kranke Frau frei sei? Eine Frau, deren Herz und Verstand ständig gestört sind, ist nicht frei. Ich sage nicht, dass der Verstand sich ab und zu nicht aufregen darf. Die Störung ist eines, die Aufregung etwas anderes. Der Verstand und das Herz dürfen sich nur geringfügig aufregen; sie dürfen nicht allzu sehr beeinträchtigt werden, sonst werden sie trübe. Die Trübe zeigt, dass sie seicht sind; ihre Tiefe beträgt dann nur noch zehn Zentimeter. Ich frage: Was kann man mit einer Tiefe von zehn Zentimetern machen? Wenn wir einen Stoff mit zehn Zentimetern Breite nehmen – was kann man damit anfangen? Die erste und wichtigste Sache für die Frau ist die, dass sie im Herzen eine Tiefe von mindestens zehn Kilometern hat. In einer solchen Tiefe wird jeder ertrinken, der euch zu behelligen sucht. Was machen die kleinen Kinder, wenn sie seichte Pfützen mit einer Tiefe von ungefähr zehn Zentimetern finden? Sie treten ins Wasser, trüben es, und freuen sich. Wenn die Männer solche flachen Frauen finden, trüben sie sie, und freuen sich auch. Dann sagen die Frauen: „Wir sind so unglücklich“. Im seichten Wasser gibt es einen großen Lärm - dort quaken die Frösche den ganzen Sommer. Ja, es gibt viel Aufregung und Lärm, die erst im Winter aufhören. Also, eure Herzen sollen nicht flach sein, und es soll keine Aufregung in ihnen geben. Ich frage: Was ist das Heilmittel für eine solche Pfütze, in der das Wasser abgestanden ist? Ihr bringt einen Strahl neues, frisches Wasser in diese Pfütze hinein, und macht einen Abfluss, damit das frische Wasser alle Reste aus der Vergangenheit wegspülen kann. Die Lehre Christi ist so ein neuer Strahl, der in eure Herzen treten und sie waschen und reinigen soll. Und wenn er sie rein gemacht hat, bringt ihr die Ablagerungen auf eure Äcker, damit diese gedüngt werden. Ihr fragt, wie solch eine Quelle gefunden werden kann. Die Quelle wird selbst zu euch kommen. Christus sagt zur Samariterin: “Das Wasser, das ich dir gebe, wird dir zu einer nie versiegenden Quelle werden, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt.“ [nach Joh 4,14]. Also, das Wort „Rettung“ bedeutet diese Quelle. Wenn der Mensch in eine Wüste gerät, wo es kein Wasser gibt, trocknet sein Mund aus; er spürt einen unerträglichen Durst, und seine einzige Rettung ist Wasser, sonst ist er dazu verurteilt zu verdursten. Ähnlich dem Reisenden in der Wüste sterben viele Frauen vor Durst mit ihren Kamelen, die ihr Gepäck tragen. Ihr habt das Wort „Quelle“ gehört. Ich möchte, dass ihr außerhalb von Sofia spazieren geht, um das Wasser von solch köstlichen Quellen zu kosten. Aber die hochgestellten Damen -- und fast alle anderen auch -- gehen, wenn sie einen Spaziergang machen, nicht weiter als bis zum Borisgarten*, und spazieren immer in denselben Alleen herum, wo es außer Staub nichts gibt. Sie schlucken viel Staub und sagen, wenn sie nach Hause kommen: “Was für einen schönen Spaziergang haben wir gemacht!” Ich sage: „Viel Staub geschluckt habt ihr!“ Oft verwenden die Leute abgedroschene Phrasen, wenn sie die Lehre Christi nicht begreifen, und sagen: “Der Kopf tut mir vom Hören weh. “Das kommt davon, dass ihr Staub geschluckt habt.“ Es gibt bei diesen Leuten keinen Platz für eine Rechtfertigung und Rettung. Die Begriffe “Rechtfertigung” und “Rettung” haben sieben Bedeutungen. Ich spreche jetzt zu euch nur über eine Bedeutung, und wenn ihr sie begreift, spreche ich zu euch auch über die anderen. Ein Freund kommt und sagt zu euch: „Gehen wir spazieren, aber nicht zu weit, weil mir der Kopf weh tut, und ich habe ein Herzklopfen; ich bin an solche Spaziergänge nicht gewöhnt.“ Also, ihr seid Menschen mit kurzen Beinen, und die Wahrheit will mit langen Beinen gehen. So werdet ihr unbewusst in die Lage kommen, Verbrechen zu begehen. Wenn die Beine der Menschen kurz werden, beginnen sie heimtückische Dinge zu denken. Jemand sagt: „Ich kann nicht auf den Witoscha** gehen.“ Wenn du nicht auf den Witoscha gehen kannst, wie willst du dann zu Christus gehen können? Der Weg zu Christus ist eng und steil; es ist ein Weg des vernünftigen menschlichen Willens. Ihr sagt zu euch: „Ich gehe mit meinen Freunden auf den Witoscha!“ Wenn du wirklich nicht mitgehen kannst, so folge ihnen zumindest in Gedanken, geh den ganzen Weg in Gedanken! Das ist die Philosophie des Lebens. Wenn ihr euch vor der Eheschließung mit euren Verlobten trefft, nennen sie euch Engel; sie lieben und vergöttern euch, sie können ohne euch nicht leben, knien vor euch nieder, und wie viele Tränen, Schluchzen und Heuchelei werden gezeigt . Das tun sie nicht deshalb, weil sie ohne euch nicht leben könnten, sondern weil es so effektvoll ist, und sie wollen damit sagen: „Sie sollen sehen, was das für ein Gott ist!” Wenn sie aber verheiratet sind, beginnen die Frauen zu knien. Das ist eure Philosophie. Anstatt der Männer kniet ihr jetzt. Warum? Weil euer Verstand und eure Herzen seicht sind. Versteht das nicht falsch. Wenn ich ein Maß nehme und die Tiefe eures Geistes und eurer Herzen prüfe, stelle ich eine Tatsache fest, so wie sie ist. Die Worte, die ich zu euch spreche, haben eine übertragene Bedeutung; versteht sie nicht im wörtlichen Sinn. Eure Herzen können gleichzeitig seicht und tief sein. Wenn ständig Ablagerungen in eure Herzen eindringen, wird ihr Grund eines Tages gefüllt sein, und sie werden seicht werden. Es gibt Seen, die seicht geworden sind, und es gibt solche, die tiefer geworden sind … Warum hat die Frau den Wunsch, dass der Mann vor ihr kniet? Das Knien ist eine Geste der Selbstlosigkeit, der Selbstaufopferung. Wenn du beim Knien die Knie anwinkelst, bedeutet das, dass du bereit bist, dich herabzulassen und dich selbst zu opfern. Wenn du dich für jemanden opfern möchtest, bedeutet das, dass du vor ihm niederkniest. Aber wenn ein Bursche vor einem Mädchen niederkniet, belügt er sie. Sagt doch, wie viele Bulgarinnen es gibt, die mit ihren Männern in vorbildlicher Weise zusammenleben und nie ein schlechtes Wort zu ihnen sagen? Ich lasse euch genug Zeit zum Überlegen, damit ihr die Wahrheit selber feststellen könnt. Die Wahrheit muss sich abzeichnen – nicht mehr und nicht weniger! Ich möchte euch diese Wahrheit nicht so glänzend darstellen, dass sie euch blind macht. Ich führe sie durch viele Wolken, um sie für eure Augen erträglich zu machen und euch so vor Illusionen zu schützen. Diese rufen täglich Unglücke hervor, welche euch Gott entfremden. Wenn Gott eine Frau oder einen Mann zur Erde schickt, gibt Er ihnen ein Budget mit. Verbraucht jemand dein Budget, ist das ungerecht. Niemand hat das Recht, es dir zu nehmen, es sei denn, du gibst es freiwillig her. Du sagst zu jemandem: „Du opferst dich nicht für mich.“ Es ist nicht notwendig, dass er sich für euch opfert. Denn wenn er dieses Opfer bringt, um euch zu heben, wird er selbst hinuntersinken. Das Göttliche Gesetz ist so: einer sinkt, ein anderer steigt auf. Wenn der Mann sinkt, steigt die Frau auf. Wenn die Frau aufsteigt, sinkt der Mann. Wenn ihr jetzt geht und eine Angel auswerft und einen Mann fangt, dann lasst ihr ihn so sinken, dass weder er noch ihr aufsteigt. Ihr bleibt stehen und seht euch gegenseitig an. So sind die gegenwärtigen Frauen – sie hindern ihre Männer und lassen sie nicht aufsteigen. Das ist die Ursache dafür, dass ihr schlaft – denn ihr könnt nicht zur anderen Welt gehen, ihr könnt nicht sinken und aufsteigen. Wenn man euch fragt, warum ihr schlaft, antwortet ihr: „Um zu Gott zu gehen.“ Wenn ihr sagt: „Ich habe gut geschlafen“, ist das deshalb, weil ihr oben gewesen seid. Aber der Eindruck, den ihr dort bekommen habt, ist verschleiert; von ihm bleibt nur ein angenehmer Schatten. Manchmal sagt ihr: “Ich habe schlecht geschlafen, ich habe schlechte Träume gehabt.” Das bedeutet, dass du deinen Mann irgendwo angehalten hast. Diese unnatürliche Lage rührt manchmal von der großen Habgier her, die die Frauen haben. Die Habgier ruft Habgier hervor, das Unglück ruft Unglück hervor, der Schmerz ruft Schmerz hervor. Wenn ich über Leiden und Unglücke spreche, begreife ich den Schmerz als eine Hülle der göttlichen Wahrheit. Die gegenwärtigen Menschen umhüllen den Schmerz mit Freude, und versüßen ihn so von außen. Es gibt solche Pillen, die außen mit Zucker umhüllt und innen bitter sind. Nun bevorzugt Gott weder die Homöopathie noch die Allopathie. Die erste heilt mit einer kleinen Dosis bitterer Arznei und die zweite mit einer großen Dosis bitterer Arznei; und in beiden Fällen hören die Schmerzen auf. Wenn der Mensch gesund ist, benötigt er keinerlei Pillen. Ich kenne viele Leute, die aus Gewohnheit von Zeit zu Zeit eine Aspirin- oder Chinintablette schlucken, um nicht krank zu werden. Doch auf diese Weise reden sie sich den Gedanken ein, dass sie krank werden könnten. Sagt jeden Tag ein positives Wort zu euch. Auf diese Weise wird sich euer Zustand bessern. Alle, die bereit sind, auf mich hören, sollen doch einmal den folgenden kleinen Versuch machen. Ich gebe euch dafür eine Frist von einem Jahr; danach könnt ihr wieder tun und lassen, was ihr wollt. Die ersten sechs Monate sollen aktiv sein – ihr ackert, sät, erntet, und die anderen sechs Monate sollen passiv sein – ihr sammelt neue Energie. Es soll nicht einmal den Anflug des Gedankens geben, dass ihr es nicht ausführen könnt; das, was ich euch vorschlage, kann von jeder ausgeführt werden. Es wäre lächerlich, wenn ihr sagtet, dass ihr es nicht könntet. Eines Tages werde ich diesen Versuch mit kleinen Kindern machen, und ich werde beweisen, dass die kleinen Kinder es ohne weiteres können; ihr Glaube ist nämlich größer. Ihr sagt: „Wir könnten uns [im Laufe dieses Versuches] täuschen”. Ihr könnt euch im ersten Jahr täuschen, aber im zweiten Jahr könnt ihr euch nicht mehr täuschen. Ihr sollt den Gedanken, dass ihr euch täuschen könntet, weit von euch weisen. Dort, wo Gott arbeitet, gibt es keine Täuschung, und ihr sollt dieses Wort lernen: “Alles, was denjenigen, die Gott lieben, zustößt, ist zu ihrem Wohl.“ Ihr sollt dies als Motto nehmen: “Alles, was uns zustößt, wird uns Gott zum Wohl machen.“ Und dann können noch so viele schlechte Gedanken und noch so viele schlechte Wünsche kommen; es wird euch nichts ausmachen. Habt also keine Angst! Keine Angst! Jetzt spreche ich zu euch über das Zeitwort „können“. Was für einen Versuch habt ihr bis jetzt gemacht? Ihr habt nur die erste Person Einzahl verwendet: “ich kann”. Von jetzt ab sollt ihr alle Personen verwenden: „Ich kann, du kannst, er kann, wir können, ihr könnt, sie können.“ Wenn ihr auf ein Hindernis stoßt, sprecht zu euch in eurer Seele: “Ich kann, du kannst, er kann! Ich kann. Du kannst, o Gott, der Du in mir, in meiner Seele bist; Dein großer Geist, der mich leitet, kann!” Danach sollt ihr auch die drei Personen in der Mehrzahl verwenden. Euer Glaube und eure Reinheit werden diejenigen, die oben sind, dazu veranlassen, euch Hilfe zu leisten, damit die göttliche Idee sich in eurem Leben verwirklicht. Auf diesem Weg wird eine göttliche Geduld und Beharrlichkeit verlangt, bis die Helligkeit in euch überwiegt. Macht diesen Versuch immer dann, wenn ihr euch schwach fühlt; am besten am frühen Morgen zwischen vier und sieben Uhr. Pünktlich um 4 Uhr am Morgen soll jede, die kann, aufstehen und ihren Versuch beginnen. Wenn die Sonne aufgeht, sprecht ihr: (erste Person Einzahl): Ich kann! – So soll meine Sonne in meiner Seele aufgehen. (zweite Person Einzahl): Du kannst! – So soll die Sonne Gottes in meiner Seele aufgehen. (dritte Person Einzahl): Er kann! – So soll die Sonne meines Geistes aufgehen. (erste Person Mehrzahl): Wir können! – So soll die Sonne unserer Engel aufgehen. (zweite Person Mehrzahl): Ihr könnt! – So soll die Sonne des Großen Gottes des Friedens in unseren Seelen aufgehen. (dritte Person Mehrzahl): Sie können! – So soll die Sonne aller Sonnen in unseren Geistern aufgehen. So sollen sechs Sonnen in euch aufgehen. Für jede Sonne braucht ihr vier Minuten; insgesamt vierundzwanzig Minuten sind zum Aufgehen der sechs Sonnen nötig. Die Regel, an die ihr euch halten sollt, ist folgende: Ihr steht leise und ruhig auf und wascht euch. Dann stellt ihr euch still hin; nichts soll euch beunruhigen. Es ist möglich, dass ihr euch beim Aufstehen hin und wieder unwohl fühlt, so als ob die Welt daran schuld wäre. Steht aber trotzdem auf und sprecht die oben genannten Worte [Affirmationen] leise, jeder für sich. Nehmt ein Notizbuch und notiert jeden Morgen sechs Monate lang, um wieviel Uhr ihr aufgestanden seid und wie viele Male ihr euch verspätet habt. Wenn ihr diese Worte sprecht, fühlt ihr etwas Angenehmes unter der Magengrube und ihr werdet neuen Mut fassen. Es wird sechs Jahre dauern, bis ihr versteht, wie diese Sonnen aufgehen. Macht diesen Versuch sechs Monate lang und empfehlt ihn auch euren Freundinnen. Beginnt damit ab dem 6. April. Einige werden fragen, ob sie überhaupt so früh aufstehen können. Macht euch darüber keine Gedanken! Ihr sollt in den Heften notieren, wie das Wetter ist, indem ihr in einzelne Spalten eintragt: klar, bewölkt, regnerisch, windig. Alle diese Wetterarten sind gut. Auch wenn es regnerisch oder bewölkt ist, sollt ihr in diesen sechs Monaten nie über das Wetter klagen. Wenn es regnet, sagt ihr: „Heute ist das Wetter regnerisch – Gott reinigt, und die Felder werden mehr hervorbringen.“ Bemüht euch, alles so auszuführen. Und lasst euch von euren Freundinnen versprechen, dass sie es genauso machen werden. Im ersten Monat, wenn ihr alle sechs Affirmationen sprecht, sollt ihr die erste Affirmation hervorheben. Im zweiten Monat sprecht ihr ebenfalls alle Affirmationen, betont jedoch die zweite Affirmation usw. Ich möchte, dass ihr dabei still und ruhig seid; der Segen, der kommen wird, wird so groß sein, wie es für euch nötig ist. Wenn es regnet, gibt der Regen jeder Pflanze so viel Feuchtigkeit, wie sie nötig hat. Ich wünsche euch, dass ihr eine günstige Entwicklung nehmt und aus allem, was euch in diesen sechs Monaten passiert, gute Lehren zieht. Bemüht euch auch bei Unannehmlichkeiten, deren gute Seiten zu sehen und aus ihnen ebenfalls Nutzen zu ziehen, indem ihr sprecht: „Dies ist demjenigen, der Gott liebt, gewiss zum Wohl!” Dann sprecht diese Bejahungsworte: Ich glaube an Dich, o Gott, der Du in der Vergangenheit zu mir gesprochen hast. Ich glaube an Dich, o Gott, der Du jetzt zu mir sprichst. Ich glaube an Dich, o Gott, der Du künftig zu mir sprechen wirst. Dein Licht komme auf uns alle. Dein Name sei geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Wenn ihr an einem Tag lieber einen Psalm oder etwas anderes lesen wollt, dann lest einen Psalm oder etwas Entsprechendes, aber nur, wenn ihr ein tiefes Verlangen danach habt. Wenn ihr die oben genannten Bejahungssätze lest, denkt an Dinge, die euch heben können. Denkt an das, was für euch am schönsten auf der Welt ist, und ihr werdet sehen, wie die schönsten Bilder vor euch entstehen. Nur auf diese Weise könnt ihr die Vergangenheit verbessern und euch gute Bedingungen für die Zukunft schaffen. Das ist der Weg, auf dem ihr euren Willen stählen und euren Verstand und eure Herzen veredeln könnt. Natürlich wird die Welt auf demselben Weg weitergehen, aber alles wird sich zum Guten wenden. In diesen sechs Monaten werdet ihr euch manchmal entsalzt*** fühlen; dann sprecht folgenden Satz: „Erwärme, o Gott, mein Herz mit Deiner Liebe!” Wenn euer Verstand gelegentlich etwas durcheinander sein sollte, könnt ihr sprechen: “Kläre, o Gott, meinen Verstand durch Deinen Geist!” oder „Gib mir Klarheit für meinen Verstand durch Deinen Geist!“ Danach sollt ihr euch ruhig verhalten; eine, zwei, drei, vier Stunden können vergehen, aber dann ihr werdet ein Ergebnis haben. Wenn die sechs Sonnen nacheinander aufgegangen sind, wird sich ein Ergebnis einstellen. Versucht in diesen ersten sechs Monaten, gute Beziehungen zu euren Männern, Kindern und allen anderen zu pflegen und nur über gute, nützliche Dinge zu sprechen. Wenn ihr gelegentlich unachtsam seid und über jemanden etwas Schlechtes sagt, notiert ihr das in euren Heften – seid aufrichtig zu euch selbst. Eine andere Regel: Wenn eine von euch es alleine nicht schafft, soll sie eine Schwester rufen; wenn es beide gemeinsam nicht schaffen, sollen sie eine dritte rufen; zu dritt sollen sie dann gemeinsam ihr Gebet [ihre Affirmationen] sprechen. Das Treffen soll immer am Vormittag sein, nicht später als 12 Uhr, weil es in dieser Zeit gute Einflüsse gibt. So “rechtfertigt“ und „rettet“ man sich. Das ist die erste Bedeutung dieser beiden Begriffe. Gebt diesen Rat an alle eure Freundinnen weiter. Wenn ihr aber davon wirklich überzeugt seid, könnt ihr es auch anderen sagen; dann werdet sowohl ihr gesegnet sein als auch jene. So wird euer Licht vor euren Nächsten aufleuchten. Friede sei mit euch! Vortag des Meisters, gehalten am 5. April 1917 * Der Borisgarten ist ein Park in Sofia. ** Die Witoscha ist ein Bergmassiv bei Sofia. *** Entsalzt meint hier erschöpft, kraftlos oder energielos.
  8. mariaK

    1917_04_01 Das Licht

    Das Licht „Ihr seid das Licht der Welt“ (Math. 5,14) Im vorhergehenden Traktat sprach ich über das Salz — das erste göttliche Element — und heute werde ich über das zweite Element sprechen, das Licht. Ich werde mich bemühen, die Worte von Christus in der heutigen Sprache wiederzugeben, so wie man im 20. Jahrhundert spricht. Was versteht Christus unter dem Wort „Licht“? Jedes Wort hat seinen Sinn. Nur wenn es einen gewissen Effekt im Verstand oder im Herzen des Menschen hervorruft, nur dann wird es verstanden. Wenn ihr ein Streichholz nehmt, könnt ihr nur einen Effekt verstehen; wenn ihr es anzündet, einen anderen. Folglich sind Wörter in der gesprochenen Sprache wie Streichhölzer, und jedes muß seine Schachtel und sein Feuerzeug haben, damit man zur rechten Zeit das Streichholz anzünden kann; und so kann auch jedes Wort seinen Effekt hervorrufen. Wir dürfen nicht wie kleine Kinder sein — und nur die Streichhölzer aus der Schachtel nehmen, um sie anzuzünden und wegzuwerfen. Das ist keine Philosophie. Es gibt viele zeitgenössische Autoren, die beständig Streichhölzer nehmen, sie anzünden und dann wegwerfen. Ich frage: Welchen Effekt können sie mit diesen angezündeten Streichhölzern hervorrufen? Urteilt selbst, was für ein Effekt hiervon entsteht. In der künftigen Rede muß man Salz haben, da darin das Licht enthalten ist. Für das Licht habt ihr noch ein unklares Verständnis. Die Wörter „Helligkeit“ und „Licht“ sind von ein und demselben Stamm, aber Helligkeit ist eine Widerspiegelung von Licht. Das Licht ist eine Verbindung mit jenem göttlichen Element, das sich mehr im göttlichen Verstand befindet, das uns die Oberlegungen verständlich macht, so daß wir eine Logik, einen Inhalt und einen Sinn in unseren Gedanken haben. In der heutigen Wissenschaft streiten sich die Physiker darüber, ob das Licht von der Sonne oder von etwas anderem kommt. Einige Wissenschaftler bestreiten, daß es von der Sonne kommt; sie behaupten, daß es eine besondere Energie ist, die an die Erdoberfläche gelangt, sich an ihr bricht und so eine Lichtwiderspiegelung ergibt. Das Leuchten ist ein innerer Prozeß. Es ist ein Element, das man überall spüren kann. Das Leuchten ist etwas sehr Reales in der Welt. Es ist tausendmal realer als diese Welt: es schafft den menschlichen Gedanken, seine Wünsche, es ist die Verbindung zur geistigen Welt und existiert in Form des heutigen Äthers; es ist die Hülle des menschlichen Geistes, des Verstandes, und ohne dem kann niemand denken oder fühlen. Alle, die in der Schule waren, die ein Gymnasium hinter sich haben, die Schwierigkeiten beim Lösen von irgendwelchen Aufgaben hatten, wissen, daß diese Aufgaben nicht auf einmal klar werden, sondern, daß einem, wenn man einige Zeit darüber brütet, eine Erleuchtung kommt und die Aufgaben sich lösen lassen. Das Leuchten bzw. das Licht erleuchtet förmlich. Ich werde euch einige Regeln geben, damit ihr alles überprüfen könnt, denn ich spreche zu euch nicht nur von der Theorie, sondern ich spreche über eine positive Wissenschaft, die man in der Praxis erproben kann. Das Licht ist der gesundheitliche Zustand des menschlichen Verstandes, die Atmosphäre, in der der Mensch beständig leben muß. Wenn Schriftsteller dieses Licht verlieren, werden sie unschöpferisch; wenn Lehrer es verlieren, verlieren sie ihre Unterrichtsmethoden und können nicht mehr lehren; wenn Mütter es verlieren, fehlt es ihnen an Geduld und Liebe, und sie können nicht erziehen. Wenn ihr kein Licht in euch habt, kann sich euch Liebe, Wahrheit nicht offenbaren. Christus sagt: „Ihr seid das Licht.“ Wer „Ihr“? Das erste Element ist das Salz, das Gesetz des Gleichgewichts, das alle Kräfte im Gleichgewicht hält; das zweite Element ist das Licht, es baut etwas auf und läßt etwas wachsen, d.h. alle Gedanken und Wünsche wachsen im Licht und entwickeln sich gesetzmäßig. Ein Mensch, der im Licht lebt, ist wie ein fruchtbarer Baum, der auf fruchtbarem Boden wächst. Auf ihm werden alle Früchte reif. Wenn in eurem Hirn philosophische Gedanken herumwandern, freut euch nicht; das ist vielleicht ein Aufblühen. Um zu prüfen, ob ihr Licht habt, kontrolliert eure Gedanken, wo sie beginnen, wo sie ihre Wurzel haben. Wenn ein Mensch nicht bereit ist, für einen seiner Gedanken zu sterben, bedeutet das, daß dieser nicht in ihm entstanden ist. Bevor ich dazu übergehe, diese Frage näher zu erörtern, werde ich ein Beispiel aus dem bulgarischen Leben anführen. Ich habe die Aufgabe, diese Beispiele zu beleben, ihnen einen Inhalt zu geben. Das jetzt zitierte Beispiel ist oft gehört worden, aber ich gebe ihm einen neuen Charakter. Man erzählt, daß ein Türke zur Zeit des Jochs über die Bulgaren einen bulgarischen Kaufmann besuchte. Als er in dessen Zimmer kam, sah er an der Wand drei Ikonen und darunter ein brennendes Licht. Die Ikonen waren: der hl. Georg auf dem Pferd, die hl. Gottesmutter und der hl. Nikolaus. „Warum hast du diese drei Ikonen? “ fragte er den Kaufmann. „Sie schützen mich vor allem Bösen, und bis jetzt ist mir nichts Böses widerfahren“, antwortete ihm der Kaufmann. „Merkwürdig, ich habe nur Diener, bezahle sie, aber sie schützen mich nicht so“, sagte der Türke. „Was kosten diese Ikonen? “ fragte er. Er kaufte drei Ikonen, brachte sie nach Hause und stellte vor sie eine angezündete Kerze. Er schickte alle Diener aus dem Haus und sagte: „Ich brauche keine Diener mehr. Ich habe jetzt treue Menschen gefunden, die mein Haus beschützen.“ Aber eines abends drangen Räuber in sein Haus und beraubten ihn. Er trat vor die hl. Gottesmutter und sagte: „Vor dir kann ich mich nicht beklagen, du bist eine junge Frau, du hast ein kleines Kind, du mußt dich mit ihm beschäftigen.“ Er wandte sich an die Ikone des hl. Georg und sagte: „Auch vor dir kann ich nicht klagen, du bist ein junger Mann, du mußt das Pferd reiten.“ Zuletzt wandte er sich an den hl. Nikolaus und sagte: „Du bist ein alter Mann, hast kein Kind, kein Pferd, und deshalb bestrafe ich dich.“ Und wirklich, er drehte die Ikone des hI. Nikolaus mit dem Kopf nach unten. Darauf fand der hl. Nikolaus auf irgendeine Weise den gestohlenen Reichtum, und damit wurde die ihm auferlegte Bestrafung außer Kraft gesetzt. Und der Türke sagte: „So will ich dich.“ Was stellte die hl. Gottesmutter dar? Sie stellte eine Frau mit Herz dar: Das Kind ist das Herz, das sie erzieht. Der Mensch ist in die Welt gekommen, um sein Herz zu erziehen, daß er es wie ein Kind betrachte. Ihr fragt: „Warum gebären die Frauen?“ Durch das Gesetz des Gebärens lehrt euch Gott, wie man sein Kind erziehen soll, d.h. wie ihr euer Herz betrachten sollt. Wenn die Mutter dem Kind oft Milch gibt, dann wird es gesund, aber wenn die Milch verdorben ist, stirbt das Kind. Was stellt die Ikone des hl. Georg dar? Der hI. Georg stellt den menschlichen Verstand dar, und das Pferd seinen physischen Körper. Der Mensch muß sein Pferd reiten; wer sein Pferd nicht reitet, der ist verloren. Man muß das Pferd gut ernähren, aber nicht überfüttern, damit es sich nicht überfrißt. Was stellt die Ikone des hl. Nikolaus dar? Der hl. Nikolaus stellt einen Menschen mit einem guten Herzen und einem guten Verstand dar, der sich auf die höchste Stufe des Lebens schwang, auf das geistige göttliche Leben. Er muß sich mit der Erziehung der gesamten Menschheit beschäftigen, für ihn müssen alle Menschen wie Kinder sein; er muß sich für andere aufopfern, wie sich eine Mutter für ihr Kind aufopfert. So, wie der hl. Georg sein Pferd gut ernährt, so sollen die klugen Alten auf die Jungen schauen, und sie mit ihrem Verstand und mit ihrem Herzen zu einem geistigen Leben bringen. Deshalb sagt Christus: „Eine Stadt auf einem Hügel kann nicht verborgen bleiben.“ Wenn ihr Licht habt, werdet ihr es leuchten lassen können. Wenn ein Chiromant eure Hand anschaut, wird er euch sagen, ob ihr Licht habt oder nicht; es ist so, wie wenn ihr in eine europäische Stadt kommt und von der Anordnung der Stadt und von den Häusern auf die Menschen schließt. Wenn ihr in ein Haus kommt, seht ihr, was die Hausfrau liebt. Wenn die rote Farbe vorherrscht, ist sie eine Frau der Lust, ist sie unbeständig. Jene, die rote Mützen, Gürtel tragen, meinen, daß die Welt ein Schlachtfeld ist, daß man kämpfen muß. — Ich negiere den Kampf nicht, aber er muß auf dem göttlichen Gesetz begründet sein, er muß das Leben schützen; wenn er es zerstört, bedeutet dies eine Anarchie. Der Kampf hat die Freiheit als Ziel, und das Licht hat nur das als Ziel, was uns frei macht. Unter dem Wort „Freiheit“ versteht man die göttliche Harmonie in unseren Gedanken und Wünschen, so daß alles in der Welt in Ordnung gebracht wird, d.h. daß jeder an seinem Platz ist; jeder erfüllt die Bedingungen, die sich in seinem Gehirn, in seinem Herzen verborgen halten. Die zeitgenössischen Wissenschaftler wiegen die Gehirne von Verstorbenen für verschiedene Untersuchungen. Im Gehirn bildet sich der menschliche Gedanke ab. Es ist wie ein Garten. Wie es im menschlichen Gehirn festgelegt ist, so werden auch die Gedanken sein. Im Gehirn gibt es dieselben Zonen wie auf der Erde. Darin wachsen die Gedanken genau so, wie auf der Erde die Blumen wachsen. Jeder Gedanke hat eine Form, die den Charakter eines Schafes, eines Wolfes, eines Bären, eines Fuchses, einer Schlange, einer Spinne, einer Ameise annehmen kann; und all diese Formen sind Eigenschaften, die den menschlichen Charakter bilden. Und dieses Leuchten, d.h. dieses Erleuchtetsein, tritt nach demselben Gesetz ein, wie das Licht von oben kommt, und es baut alles im Menschen auf, schafft sowohl gutes wie auch schlechtes Leben. Und es besteht kein Unterschied, ob es sich um Wölfe oder um Schafe handelt: Und wenn sich diese Lebewesen beim Licht beschweren, daß sie leiden, sagt es ihnen: „Fürchtet euch nicht, im nächsten Jahr werde ich euch wieder erschaffen, arbeitet nur ein bißchen.“ Wenn wir uns beklagen, daß es in unserem Leben Leiden gibt, sagt uns das Licht: „Gebt acht, ich schaffe euch das Notwendige.“ Aber es duldet keinen Zweifel, keine Kleingläubigkeit — dies sind negative Eigenschaften. Das Licht ist ein Leben der göttlichen Harmonie, und nur der Mensch, der diese Harmonie hat, kann die Größe des Lichts verspüren. Das Licht ist ein verstandesmäßiges Element. Die heutigen Physiker sagen vom Licht: Wenn sich Licht von zwei verschiedenen Polen mit unterschiedlichen Längen und Vibrationen trifft, neutralisiert es sich, und dann bildet sich die Dunkelheit. Dasselbe gilt für die Erleuchtung. Der Mann ist ein Pol des Lichts, die Frau der andere. Treffen sie zusammen, so bilden sie eine göttliche Harmonie. Sie bilden solange eine Harmonie, wie ihre Vibrationen gleich sind. Dann entsteht in uns das Gefühl der Liebe; dann empfinden wir eine Erweiterung des Verstandes, des Herzens. — Diese zwei müssen unbedingt Licht hervorbringen. Wenn es heißt: „Ihr seid das Licht“, so versteht Christus alle darunter. Wenn ER sagt: „Ich bin das Licht“, meint ER damit: „Ich und mein Vater.“ Ein Mensch kann die Welt nicht verbessern, und wenn er sagt: „Ich werde Ordnung in der Welt herstellen“, versteht er das Gesetz nicht. Man braucht immer zwei, vier, sechs, acht usw.; es muß ein Paar sein. Diese Paare bilden beim Zusammentreffen eine Einheit. Fügt man zu dieser eine Einheit hinzu, dann ergibt es drei, woraus vier entstehen usw. Nehmen wir an, ihr seid intelligente Menschen, trefft einen Freund von euch, ihr beginnt ihn wegen etwas zu verdächtigen, ohne zu wissen, warum. Um jemanden zu verdächtigen, muß man Fakten haben. Laßt einen Zweifel ohne Grund nicht zu! Jemand, der zweifelt, sagt: „Ich weiß nicht warum, aber ich fühle, spüre etwas, und deshalb habe ich Zweifel.“ Dieses Empfinden ist noch kein Beweis. Ein Trinker sagt zum Beispiel: „Mir ist flau im Magen, ich werde etwas Wein trinken.“ Und er überlegt weiter: „Warum soll ich nicht mehr trinken? Wenn ich etwas getrunken habe, fühle ich mich immer gut.“ Aber dieses Gefühl ist nicht beständig, es dauert nur eine Zeit an, und am Morgen werdet ihr euch übel fühlen. Wendet diese Regel an, daß ein wenig Wein gut tut, Mißbrauch aber den Effekt, die Wirkung des Weins, zerstört. Der menschliche Organismus ist so eingerichtet, daß er nichts Uberflüssiges verträgt. Aus der Chemie ist bekannt, daß jedes Element mit einem anderen in einer genau bestimmten, gewichtsmäßigen Verbindung steht. Oder ein Element verbindet sich mit einem anderen in einer genau festgelegten Anzahl von Atomen, und zwar soviel, wie notwendig sind, um eine gesunde, beständige Verbindung zu bilden. Dies ist ein Gesetz. So verbinden sich auch die menschlichen Gedanken nach demselben Gesetz mit dem Licht. Dieses Licht hat auch in der geistigen Welt seine Farben. Sie können passiv und aktiv sein. Passiv ist die Farbe der Widerspiegelung, aktiv ist sie, wenn sie direkt aus der Quelle selbst kommt. Jeder Gedanke, der in eurem Gehirn eine Zerrissenheit hervorruft, ist nicht göttlich, er ist nur eine Widerspiegelung des Lichts. Wenn ihr zum Beispiel ein Haus bauen, Ingenieur, Schriftsteller werden oder Medizin studieren wollt, so zeigt dieser Zwiespalt an, daß dieses Fach, nach dem ihr strebt, nicht für euch ist. Vor der Befreiung Bulgariens, als es nur wenige Berufe gab, empfahlen die Väter ihren Söhnen, Ärzte zu werden, weil dieser Beruf gewinnbringend ist; oder sie rieten ihnen, Ingenieure zu werden, aber sie sollten keine Berufe lernen, die nicht einträglich waren. Was für ein Arzt, Ingenieur oder Priester wird der, der keinen inneren Bezug zu der Arbeit hat? Er wird jenem Arzt des Mittelalters ähnlich sein, der viele leichte Heilungsmethoden an- wandte: er behandelte seine Patienten mit einem Aderlaß und gab ihnen warmes Wasser zu trinken, worauf die Patienten starben. Er wunderte sich: „Behandeln wohl alle anderen Ärzte ihre Patienten erfolgreich?“ So ist es auch bei den heutigen Ärzten: sie verabreichen irgendeine Arznei, und der Kranke stirbt; danach sagen sie, daß der Kranke ein schwaches Herz hatte, oder sie finden einen anderen Grund, um sich zu rechtfertigen. Aber es gibt keinen Grund dazu. Dieser Arzt muß den menschlichen Organismus verstehen, das Temperament jedes seiner Patienten und dementsprechend die Arznei verabreichen. Der Sanguiniker und der Choleriker können nicht auf dieselbe Weise geheilt werden. Warum? Weil in den beiden Organismen unterschiedliche Elemente sind, die auf ihre eigene Weise reagieren. Meiner Meinung nach beruhen alle Krankheiten, die jetzt existieren, auf der Disharmonie mit dem göttlichen Licht. Wieviele von euch glauben an ein jenseitiges Leben? Ihr werdet sagen: „So hat irgendein großer Mensch geschrieben, so hat der Apostel Paulus gesprochen.“ Aber welche Erfahrung macht ihr mit dieser Realität? Ihr werdet sagen: „Wenn wir sterben, wenn wir in die jenseitige Welt kommen, dann werden wir erfahren, ob es ein jenseitiges Leben gibt.“ Um dieses Licht zu verstehen, muß man einen geistigen Blick dafür haben. Alle Menschen, die dieses Gefühl entwickelt haben, haben gewisse Kennzeichen in den Augen, sie haben bei den Pupillen gewisse Flecken, die anzeigen, bis zu welchem Grad dieses Gefühl bei ihnen entwickelt ist. Bei den heutigen Menschen des Westens begann sich dieses Gefühl als Intuition, als Vorahnung zu zeigen. Eines Tages wird sich auch vor euch eine große Welt offenbaren, in der das Licht vorhanden ist. Dieses Licht kommt von innen, nicht von außen. Die zeitgenössischen Okkultisten sagen, daß der, der dieses Licht hat, auch Magnetismus hat. So ein Mensch ist weich, entgegenkommend, er hat Liebe, und er verzeiht schnell. Folgende sieben Elemente zerstören, verderben die heutigen Menschen: Stolz, Wut, Wollust, Faulheit, Geiz, Neid und Gier. Der Stolz ist nicht von Gott. Gott hat den Menschen erschaffen, daß er Achtung vor sich hat, aber er hat sich mit Stolz von ihm entfernt. Das Gesicht, die Hände, die Nase eines solchen Menschen tragen Kennzeichen des Stolzes. Ich werde nicht darauf eingehen, euch zu erklären, wie diese beschaffen sind. Ihr müßt diese Dinge selber lernen; es gibt viele Autoren, die darüber geschrieben haben. — Wenn ihr in euch Stolz empfindet, dann tretet vor den Spiegel und merkt euch die Züge eures Gesichts, eurer Augen, merkt euch eure ganze Verfassung. Wenn ihr eine Stimmung der Liebe, der Güte habt, dann schaut euch wieder an. Christus sagt: „Es bleibt nichts verborgen im Menschen.“ Für blinde Menschen ist alles verborgen. Einige sagen, daß ich ein Vertreter irgendeines Mysteriums bin. Für jene, die Augen haben, gibt es keine Mysterien. In meinem Geldbeutel habe ich einen Apfelkern — das ist ein Mysterium; sät ihn, und nach zehn Jahren werdet ihr eine Pflanze, eine Frucht sehen, und dann werdet ihr dieses Mysterium verstehen. Ihr werdet sagen: „Es kann sein, daß etwas Schreckliches in all dem liegt.“ Die Ängstlichen werden nicht ins Himmelreich kommen. Wodurch unterscheidet sich der gute Mensch vom bösen? Wer lügt, der spricht schnell, und wer die Wahrheit sagt, der spricht leise, ruhig und will das von ihm Gesagte überprüfen. Auch ich will, daß ihr alles überprüft. Mittels dieses Lichts kann ich mich fortgeschrittenen Amerikanern, Chinesen, Japanern, euch mitteilen — allen, die in eine andere Welt, in die Welt der göttlichen Harmonie gelangt sind. Wenn man dem gegenüber Liebe empfindet, der in die andere Welt gelangt ist, kann man intelligent, verständig mit ihm reden. Es gibt einige Medien, die die Sprache der Geister nicht verstehen; und indem sie sich quälen, andere davon zu überzeugen, daß sie mit Geistern sprechen, beginnen sie, die Wahrheit zu entstellen und zu lügen. Lügt nicht, sagt die Wahrheit, denn Lügen haben kurze Beine. Die Wahrheit bewegt sich mit großer Geschwindigkeit, und ihre Beine sind lang, auf daß man unglücklichen Geistern helfen kann. Wenn einer sagt: „Meine Beine sind lang“, sage ich: „Glücklich bist du, aber ich hätte mir gewünscht, daß die Beine deiner Seele, deines Herzens auch lang sind, damit du dieses Licht tragen kannst.“ Wenn sich dieses Licht bei uns entwickeln kann, können wir neunzig Prozent der heutigen Übel vermeiden. Das Licht ist eines der grundlegenden Elemente, um gute Söhne und Töchter heranzuziehen. Allen Frauen lehre ich folgende Regel: sie sollen in ihrem Gehirn keine Gedanken zulassen, die negative Eigenschaften bergen; jene, die den Lebenssinn verloren haben, sollen jeden Morgen den Sonnenaufgang begrüßen. — Schaut euch den Sonnenaufgang einen Monat lang an, und seht dann, wie ihr euch fühlt. Im Frühling, wenn die Blumen wachsen, die Bäume blühen, beobachtet dies und prüft das Ergebnis — darin werden ihr den Lebenssinn finden. Was machen die heutigen Menschen? Sie schlafen bis zehn Uhr morgens und gegen Abend, wenn die Sonne untergegangen ist, gehen sie hinaus, um sich an den erloschenen Strahlen zu erfreuen. Im Herbst, wenn die Blätter fallen, dann machen sie einen Spaziergang. Man muß die Natur zu ihrer Zeit studieren. Und was sind das jetzt für Menschen? Jemand liest das Evangelium und wundert sich, was Christus mit gewissen Worten sagen wollte. Ich lese Bücher und frage mich sofort: hat der Schriftsteller Licht oder nicht, welche Farben fehlen ihm. Nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich euch beschreiben, wie der Autor ist, welchen Kopf er hat, wie sein Gesicht ist, welche Hände, was für Gedanken er hat usw. Einige wollen wissen, wer und wie ich bin. Ich bin so, wie ich zu euch spreche. Wenn ich euch heile, dann bin ich so. Ihr werdet fragen: „Warum heilt er uns? “ Es ist egal, wer euch helfen wird, ich oder ein anderer. Meiner Meinung nach muß ich einen Überschuß von meinem Wissen, von meinem Leben weitergeben, weil mir das nicht gehört. Dieses Licht, das von innen kommt, muß ich nach außen schicken — „Ihr alle seid ein Licht“. Seit zweitausend Jahren lesen die Christen diesen Satz und können ihn nicht verstehen. Nehmt deshalb euren hl. Nikolaus und dreht ihn mit dem Kopf nach unten; er ist verpflichtet, euer Haus und eure Habe zu schützen, denn er ist euer Verstand. Sagt ihm: „Du wirst entweder gut urteilen, oder ich werde dich mit dem Kopf nach unten drehen.“ Ihr fragt: „Was ist Licht? “ Wenn es in eure Seele kommt, wird euer Gesicht schön, die Augen glänzen, von euren Händen geht eine angenehme Wärme aus, ihr verbreitet einen wohlriechenden Duft. Und wie riechen die heutigen Menschen? Schlecht, sehr schlecht. Veilchen und andere Blumen helfen euch, euren natürlichen Geruch zu verdecken. Dieses Veilchen, das ihr anwendet, sagt: „Gott offenbart sich in der Bescheidenheit des Lebens, und nicht im Stolz. Wenn ihr einen guten Boden habt, wird Gott in euch die besten Samen pflanzen; wenn ihr nackt seid, stolz darüber seid, gibt es nichts für euch, außer ewigen Schnee.“ Das ist die Sprache des Veilchens, und wenn sich die Menschen mit seinem Parfum besprühen, mögen sie dessen Sprache studieren. Damit klage ich sie aber nicht an. Ich wünschte, daß alle diesen Duft und diese Farbe des Veilchens hätten. Wenn ihr ein Wort aussprecht oder etwas schreibt, soll darin ein herrlicher Duft sein. Nachdem die Menschen dieses Licht begriffen haben, sind sie alle Blumen. Was ist ein Lehrer, Prediger, Bauer, Vater, Mutter, Bruder oder Schwester? Sie sind große göttliche Blumen. — Habt ihr verstanden, welche Blume die Mutter ist? Wenn ihr in das Leben des Lichts kommt, werdet ihr verstehen, was für eine Blume die Mutter ist. Außer den herrlichen Blüten von der Mutter, vom Vater, vom Bruder, von der Schwester, von den Nächsten gibt es nichts in der Welt. Habt ihr diese Blüten in euch? Wer hat bis jetzt dieses Licht nicht schon zehnmal aus sich hinausgeworfen? Wer hat die Blumen seiner Mutter, seines Vaters, seiner Nächsten nicht verkümmern lassen? Von jetzt ab muß man aufbauen, immer weiter aufbauen. Wenn ihr das bulgarische Volk aufrichten wollt, müßt ihr es aufbauen. Bulgarien braucht Salz und Licht, deshalb sollen die Gelehrten darüber nachdenken. Ohne Salz und ohne Licht gibt es kein Bulgarien. Das bulgarische Volk hat eine Wurzel in der Erde und einen Zweig in der göttlichen Welt: dieses Volk muß Früchte auf seinen Ästen bringen. Nur so kann man ein Volk oder eine Seele charakterisieren. Die Seelen sind zwar Individuen, aber sie bilden zugleich ein Kollektiv. Das Kollektiv ist ein Gesetz der Harmonie. Das Licht können wir mit unserer Seele, unserem Herzen, mit unserem Willen spüren. Das andere, das das Licht zerstört, ist die Wut. Der wütende Mensch ist ein Mensch ohne Willen. An einer Stelle der Schrift heißt es: „Seid wütend, aber sündigt nicht.“ Die Wut ist eine gewisse Energie, die nicht für eine gute Richtung genutzt wird. Jeder hat nach Wut eine Schwäche verspürt, die anzeigt, daß eine Demagnetisierung eingetreten ist. Das dritte Element, das das Licht verhindert, ist die Wollust. Sie ist das Grab der Liebe. Wieviele junge Männer und Mädchen sind frühzeitig in dieses Grab gegangen! Die Liebe ist Harmonie, und die Wollust ist — Gift. Das vierte Element, das das Licht zugrunde richtet, ist die Faulheit. Wenn ihr nach Amerika geht, werdet ihr sehen, wie die Kinder in den Schulen lernen. Dort arbeitet jeder; jeder verdient sich seinen Lebensunterhalt selbst, und man betrachtet es als Demütigung, Almosen zu erwarten. Dort werden alle Jungen und Mädchen, die arbeiten, geachtet. Ich wünschte, in Bulgarien wären alle so arbeitsam; das bezieht sich auf die Städter, weil sich für sie die Gefahr der Faulheit zeigt, nicht auf die Bauern. Das fünfte Element, das das Licht zerstört, ist der Neid. Neid und Stolz sind wie Bruder und Schwester. Ein Mensch, der beneidet, ist auch stolz. Jene, die von Neid erfüllt sind, genießen es, wenn sie andere leiden sehen. Erinnert euch an jenes Drama von Shakespeare, wo ein jüdischer Geizhals einen Vertrag abschloß, sich Fleisch von seinem Schuldner abzuschneiden, und er bestand auf der Erfüllung des Vertrages, auch als der Schuldner bereits in der Lage war, zu bezahlen. Es gibt viele andere Beispiele, wo sich dieser boshafte Neid darlegt. Zwei führten einen Prozeß miteinander, und der Richter, als er sie angehört hatte, schlug vor, daß er einem eine zweimal härtere Strafe auferlegen würde; er fragte sie, welche Strafe sie auferlegt haben wollen. Jener, dem die kleinere Bestrafung bevorstand, schlug vor, dem anderen die Augen auszukratzen. „Aber dir werden wir dann ein Auge auskratzen“, sagte der Richter. „Das mag sein“, antwortete er, „aber deshalb werden dem anderen doch die zwei ausgekratzt.“ Ein Mensch mit so einer Grausamkeit kann kein Licht haben. Neid zeigt sich auch bei politischen Menschen. In Bulgarien gibt es sie genügend. Macht den edlen Menschen Platz! Wenn es heißt: „Ihr seid das Licht“, meint Christus die Menschen der Zukunft. Als der Herr die Welt erschuf mit ihren Sternen, Mond und Sonne sagte ER: „Das ist für die zukünftigen Menschen.“ Jemand sagt zu mir: „Sag mir, wie mein vergangenes Leben war.“ Es steht auf dir geschrieben. Jetzt kannst du einen zerrütteten Organismus haben, was jedoch nicht heißt, daß du krank bist. Sobald die Bedingungen beseitigt werden, die das Licht behindern, wird diese Zerrüttung verschwinden. Das andere Laster, das das Licht verhindert, ist die Gier. Ich werde ein Beispiel für Gier anführen. In Spanien gab es einen Millionär, der ganze Gebiete unterdrückte. Alle beklagten sich über ihn, und daraufhin befahl der spanische König, ihn einsperren zu lassen. Als er im Gefängnis Wasser und Brot wollte, verlangte man von ihm ungefähr 1000 Leva für eine Tasse Wasser und ein Stück Brot. „Das ist die größte Grausamkeit, die mir begegnet ist“, sagte der Gefangene. „Das ist deine Strafe“, antwortete ihm der König, „geh jetzt, und mach das nicht noch einmal, was auch du nicht willst, daß man es dir antut!“ — Deshalb schickt euch Gott all diese Bosheiten. Ihr sagt über jemanden: „Der wurde schwachsinnig geboren.“ Es ist nicht wahr, daß seine Mutter und sein Vater ihn so geboren haben, er selbst ist sich Mutter und Vater. Infolgedessen gibt es zwei Theorien: die eine sagt, daß die Mütter ihren Kindern ihre Eigenschaften mitgegeben haben; die andere, daß das Kind in einer unsichtbaren Welt existiert — als intelligentes Wesen — und sich die passende Mutter, das geeignete Mittel auswählt, und daß es seine Mutter beeinflußt, indem es ihr gute Gedanken einflößt. Die schwangere Mutter kann danach, welche Gedanken sie zu dieser Zeit bewegen, feststellen, wie ihr Sohn sein wird. Wir können uns der göttlichen Welt widersetzen, aber wenn das Gesetz zu wirken beginnt, wird dessen Kraft unseren unvernünftigen Widerstand beseitigen. Ihr Männer und Frauen, die ihr jetzt hier seid, seid das Licht! Für mich existiert das Böse nicht. Ich meine, daß in der göttlichen Welt Böses nicht existiert, aber daß es außerhalb der göttlichen Harmonie Böses gibt. Wenn ihr euch entschließt, ein gutes, edles Leben zu führen, werdet ihr dieses Licht haben, wird es bei euch sein. Dieses Licht ist verständig — und alle alten Mystiker, die dieses Licht haben, sehen eine unendlich weite Welt, voll mit den schönsten Blumen, mit denen sich ihre Seele erfüllt. Wenn ihr in guter Stimmung seid, habt ihr dieses Licht. Nur könnt ihr es nicht lange halten. Manchmal denkt ihr, daß ich gut predige, aber ihr sagt: „Wer weiß, welches Ziel er hat.“ Mein Ziel ist es, den Willen Gottes zu erfüllen. Ich gehöre nicht zu jenen, die lügen; bis jetzt habe ich noch niemanden belogen, noch hat man mich belogen. Ihr könnt mich mit nichts anderem bestechen, außer mit Gutem, mit Wahrheit, Liebe und Weisheit. Wenn ihr Gott dienen wollt und ihr euch dazu entschließt, dies zu tun, nur dann wird Gott von seiner Größe herunterkommen und wird euch zu guten Menschen und zu großen Geistern machen. Ich predige euch, für Gott zu leben, für den Herrn des zwanzigsten Jahrhunderts, der Gefängnisse niederreißt, die Gefangenen befreit und Harmonie, Ordnung, Freude und Fröhlichkeit bringt. Er bringt so einen Segen, wie sich ihn die Menschen nicht vorstellen können. Er wird diese Erde in ein Paradies umwandeln, und ihr, Bulgaren, werdet darin leben. Ihr werdet alle leben, wenn er euch begegnet, und ihr werdet sehen, ob das wahr ist, was ich euch sage, oder nicht. Das sind keine Illusionen, wie einige denken mögen. Bei Illusionen gibt es folgende Eigenschaften: ihr könnt zum Beispiel die Illusion von jemanden nähren, indem ihr ihm sagt, daß ihr ihm Gift gegeben habt. Nach vierzig bis fünfzig Tagen wird er schwach werden und sterben. Mit Illusionen verfällt und verdummt der Mensch. Aber wenn eure Seele von irgendeinem Gedanken ernährt, erfrischt und belebt wird, dann ist es keine Illusion. Ich wünschte, daß alle Bulgaren groß wären — groß in der Wohltat, groß in der Liebe, groß im Recht, groß in der Weisheit, groß in jener göttlichen Wahrheit des Lichts, von der ich gesprochen habe. Denkt über das Licht nach, es ist mit euch, spürt es, werdet selbständig, kommt wie die Bienen zu jeder Blume, um Honig zu sammeln. Bleibt dort nicht zum tJbernachten — das ist Wollust —‚ sondern nehmt Honig und geht zurück in euer Haus. Das wollte Christus mit den Worten sagen: „Ihr seid das Licht!“ und „Eine Stadt, die auf dem Hügel steht, kann nicht verborgen bleiben.“ Wenn ihr in diese Stadt kommt, werdet ihr den Sinn eures Erdenlebens verstehen. Ihr stellt euch vor, wie euer künftiges Leben sein wird. Es liegt in euch, und es hängt von eurem jetzigen Leben ab. Es ist dasselbe wie mit der Seidenraupe, die alle Elemente in sich hat, die zur Umwandlung in einen Schmetterling nötig sind. Es wird nicht viel Zeit vergehen, und ihr werdet wie dieser Schmetterling sein. Jetzt lebt ihr auf der Erde und fragt euch, ob es ein anderes Leben gibt: Wenn ihr ein Schmetterling werdet, werdet ihr sehen, daß es ein anderes Leben gibt, und ihr werdet euch mit euren Flügeln, mit eurem Verstand, mit eurem Herzen auf das Licht setzen — den schönsten göttlichen Baum, den Baum des Lebens —‚ ihr werdet den Sinn verstehen und werdet froh und fröhlich sein. Diesr Vortrag wurde am 1. April 1917 gehalten
  9. Das Vermächtnis des Meisters "Meine Aufgabe ist es, die göttliche Lehre mit Leben und Tat euch, meinen Schülern, weiterzugeben. Wenn ich das nicht tue, werde ich dafür vor dem Himmel Rechenschaft ablegen müssen. Eure Aufgabe ist es, die göttliche Lehre mit Leben und Tat dem bulgarischen Volk weiterzugeben. Wenn ihr das nicht tut, werdet ihr dafür vor dem Himmel Rechenschaft ablegen müssen. Die Aufgabe des bulgarischen Volkes ist es, die göttliche Lehre mit Leben und Tat den anderen Völkern weiterzugeben. Wenn ihr es nicht tut, werdet ihr dafür vor dem Himmel Rechenschaft ablegen müssen." Beinsa Douno
  10. Здравейте Братя и Сестри, интересът към Учителя Петър Дънов и Словото от чужбина последните години силно нараства, което не се забелязва само на събора на Рила, но и въобще. Общо известно е, че не само в България, но и извън нея се играе Паневритмия и има желание да се чете Словото. За съжаление в момента много малко лекции от Учителя Петър Дънов са достъпни на чужди езици. Поради този факт възникна идеята за Проект по разпространяване на Словото на Учителя Петър Дънов (Беинса Дуно) в чужбина. Проектът ще има за цел събиране, подреждане, превеждане, коригиране, подготвяне за издаване и разпространение (интернет и книжен формат) на лекции от Учителя Петър Дънов, на основните европейски езици: английски, немски, френски, руски и др по подобие на вече реализираните на български такива проекти. В по-долу изброените точки е изложен примерен план на работа по бъдещия проек: Създаване на екип по разпространяване на Словото на Учителя Петър Дънов в чужбина и създаване на преводачески екипи, съставени от българи и чужденци, за които съответният език е майчин. Създаване на уебсайтове, платформи на различни езици, където да се публикуват лекциите. Събиране, систематично подреждане на всички налични преведени беседи, независимо от качеството на превода; създаване на нови преводи. Сравняване с оригинала и определяне на статуса на превода чрез таг и коментар (превод, първа корекция, втора корекция, добър превод). Коригиране и редигиране на преводите от човек, за когото съответният език е майчин. Окончателно завършване на превода. Публикуване и разпространение на лекциите в интернет и на книжен носител. Проектът е замислен да се резлизира на базата на свободни начала. Изискване към бъдещите сътрудници към проекта е да са готови, да работят на свободни начала за реализирането на проекта. Ще се радваме на вашето сътрудничество и подкрепа.
  11. mariaK

    1942_06_23 DER AUFSTEIGENDE WEG

    DER AUFSTEIGENDE WEG Die göttliche Welt ist Licht, eine Welt der Ordnung, eine Welt der ewigen göttlichen Harmonie, die die leuchtenden Wesen im Universum verbreiten, das von Gott als Äußerung Seines Ruhms und Seiner Herrlichkeit geschaffen wurde. Eine Welt ohne Licht ist die Welt der Unordnung -- sie ist eine Welt, die die göttliche Hand benötigt. Eine Welt ohne Wasser ist eine Welt der Dürre, die den göttlichen Frieden, das Leben der Freude benötigt. Benutze die Gefälligkeit der kleinen Ereignisse im Leben, um Gutes zu tun. Benutze die Gefälligkeit der kleinen Ereignisse, um deiner Seele gegenüber gerecht zu handeln, die die Bürde aller Seelen trägt. Benutze die Gefälligkeit der kleinen alltäglichen Ereignisse im Leben, um deine Vernünftigkeit zum Ausdruck zu bringen. Nur so wird die Seele stark im Guten, in der Gerechtigkeit und in der Vernünftigkeit. Auch das kleinste Ereignis gibt einen Impuls zum Guten, das aus Gott kommt; das kleinste Ereignis gibt einen Impuls zur Gerechtigkeit; das kleinste Ereignis gibt einen Impuls zur Vernünftigkeit. Jede Nachlässigkeit dem Guten, der Gerechtigkeit, der Vernünftigkeit gegenüber ist eine Ursache für die Leiden im Leben des Menschen. Du leidest, da du dem Guten gegenüber nachlässig bist. Du leidest, da du der Gerechtigkeit gegenüber nachlässig bist. Du leidest, da du der Vernünftigkeit gegenüber nachlässig bist. Verlasse den schlammigen Weg, wo alles im Nebel ist und schlag den aufsteigenden Weg der Liebe ein. Verachte nicht die kleinsten Blümchen, die du auf dem Weg triffst. Verachte nicht die Tautropfen, die du auf den welken Blättern siehst. Verachte nicht das Zwitschern der kleinen Vögel, die sich unterhalten. Verneine auch nicht das kleinste Lied des Lichtes, das deine Seele erfreut. Verweigere auch dem kleinen Käfer, der um dich herum brummt und betet, deinen Gefallen nicht. Wenn er auf deinem Knie landet, sage ihm: "`Ich danke dir für den kleinen Gefallen und für das kleine Gute, das du mir bringst."' Danke nicht den beißenden Fliegen, die dich beißen, sondern den kleinen Käfern, die dich streicheln. Die beißenden Fliegen sind die schlechten Menschen, die kleinen Käfer die guten Menschen. Sprich klar und deutlich und näsle nicht. Jeder Mensch, der auf zwei Stühlen sitzt, näselt. Jeder Mensch, der nicht weiß, wie er handeln soll, ist ein Unglücksrabe. Wähle in der Welt des Guten und des Bösen, in der du lebst, an erster Stelle das Gute und zwinge das Böse, dem Guten zu dienen. Verbinde die Freundschaft nicht mit dem Bösen. Das ist die schwerste Last, die du tragen kannst; die schwierigste Arbeit, die man verrichten kann; die schwierigste Lehre, die man erreichen kann; die größte Überraschung, der du begegnen kannst. Das Böse hat nur einen Freund -- die Liebe. Lerne erst den Freund des Bösen -- die Liebe -- kennen, dann das Böse selbst. Berühre das Feuer nicht mit dem Finger, sondern mit der Feuerzange. Die Welt des Guten und des Bösen ist die göttliche Welt. Dringe nicht frühzeitig in diese Welt ein -- sie ist nicht dein Ort. Solange du nicht über das Wissen und die Kräfte der fortgeschrittenen und vernünftigen Seelen in der göttlichen Welt verfügst, wirst du immer leiden. Das Leiden, das nicht genutzt werden kann, ist ein Hindernis für die Seele. Das Leiden, das genutzt werden kann, ist eine Heldentat für die Seele. Freue dich über die kleinen Güter, die Gott dir täglich und ununterbrochen sendet, um dich in deinem zur Liebe führenden Wege zu stützen. Wenn du in den Grenzbereich der Liebe kommst, dann wird sie dir die Schönheit der göttlichen Welt eröffnen. Ohne Liebe sind die göttlichen Güter unerreichbar. Mit Liebe stellen die göttlichen Güter Fäden dar, aus denen das ganze Leben gewoben ist. Der Geist ist derjenige, der mit seinem Licht das gute Leben des Menschen webt. Begib dich in das Licht des Geistes, damit Gott dich segnet. Nutze die Berührungspunkte des Lichts. Nutze die Möglichkeiten des Lichtes. Nimm Rücksicht auf den kleinsten Schimmer des Lichts, um die unbekannten Wege des Lebens zu entdecken. In ihnen sind die göttlichen Freuden verborgen, die vom Himmel herabsteigen. Die Erde ist der Ort der göttlichen Schätze, von denen du täglich Gebrauch machst. Dort ist sowohl der Staub als auch das Gold wertvoll. Das Wort Staub (\foreignlanguage{bulgarian}{прах}, prach) ist bedeutungsvoll. Auf Bulgarisch hat es zwei Bedeutungen: als Substantiv (\foreignlanguage{bulgarian}{прах}, prach, Staub) und als Verb (\foreignlanguage{bulgarian}{прах}, prach, wusch). Der Mensch wäscht, um den Staub zu beseitigen. Alles Verstaubte soll gereinigt werden. Das Wort (\foreignlanguage{bulgarian}{прах}, prach) ist mit dem Begriff Reinheit verbunden. Das Wort Reinheit ist mit der göttlichen Welt verbunden. Also führt der Staub zur Reinheit, die Reinheit zur göttlichen Welt. In der vernünftigen Welt ist der Staub so wertvoll wie das Gold, wie die Edelsteine, wie die süßen Früchte, wie das reine fließende Wasser. Der Staub ist die Feder, mit der das irdische Leben geschrieben ist. Liebst du ihn, ist er Einheit; liebst du ihn nicht, dann verteilt er sich und bereitet dir Schwierigkeiten. Verachte denjenigen nicht, der dich quält. Liebe ihn, da du durch ihn zu Gott zurückkehren wirst. Arbeite bewusst und vernünftig an dir, um mit dem Staub fertig zu werden und dich von ihm zu befreien. Es ist vorzuziehen, mit dem Staub fertig zu werden, als den höchsten Stand in der Welt einzunehmen. Zu herrschen, ohne mit dem Staub fertig geworden zu sein, das ist die Eitelkeit des Lebens. Wenn du herrschst, nachdem du mit dem Staub fertig geworden bist, dann befindest du dich in der Freude des Lebens. Wenn du dich freust, dann ist viel Staub in deinem Leben; trauerst du, ist wenig Staub in deinem Leben. Der Staub singt dem Leben sein Lied, aus dessen Teilchen das Leben entstanden ist. Begrüßt mit Freude das Wort Gottes, das in eure Seelen kommt. Das Wort Gottes bringt göttliche Güter. Was auch immer in eurem Leben geschieht, gut oder böse, freut euch. Gott wird alles in das Gute umwandeln. Dort, wo Gott ist, dort sind Leben und Tod eins. Seid auf ewig in Gott, damit er auf ewig in euch ist. Studiert die wertvollen Worte der Liebe. Studiert das Wort, das aus Gott kommt. \begin{center} 23. Juni 1942, 5.00 Uhr -- Die Sieben Rila-Seen\footnote{Aus dem Bulgarischen Mariya Kireva.} \end{center}
  12. Leuchter an Händen und Füssen Die heutigen Menschen müssen die Dinge richtig verstehen lernen. Ein richtiges Verstehen führt zur Erneuerung. Der menschliche Geist braucht eine ständige Erneuerung. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man jeden Tag seiner Erkenntnis Neues hinzufügen. Seit jeher reden die Menschen von der Liebe, aber wenn ihr sie fragt was Liebe ist, werdet ihr so viele unterschiedliche Antworten bekommen wie es Menschen auf der Erde gibt. In ihren Ansichten über die Liebe sind sich die Menschen nicht einig. Auch in Bezug auf den Glauben sind sie verschiedener Meinung, ebenso was die Hoffnung betrifft. Überhaupt: Die Menschen leiden darunter, dass jeder die Dinge anders sieht. Und zwar deswegen, weil jeder sein eigenes Verständnis als maßgebend durchsetzen will. Wenn der Mensch seine Augen öffnet, erschafft er die Welt nicht, sondern sieht sie so, wie sie in Wirklichkeit ist. Ständen die Dinge so, dann hätten die Menschen einheitliche Ansichten. Doch was geschieht: Wenn der Künstler eine Gegend zu malen beginnt, stellt er sie in Farben dar, die der Wirklichkeit nicht entsprechen. Wenn ihr über einen bestimmten Menschen redet, sagt ihr, dass er sehr gut oder sehr schlecht sei. Aber das stimmt nicht. Warum? Weil ihr ihn mit menschlichen Maßstäben messt. Bei dem Vergleich mit einem Engel werdet ihr nicht sagen können, ob er ein guter oder ein schlechter Mensch ist. Was konkret bedeutet das Wort "gut"? Das Gute ist eine wichtige Nahrung für die Seele. Das Gute steht in Bezug zum Schlechten. Wenn aber der Mensch gleichzeitig Gutes und Schlechtes als Nahrung zu sich nimmt, wird er durcheinander kommen. Zum Beispiel: Solange er reines Gebirgswasser trinkt, befindet er sich in seinem natürlichen Zustand; beginnt er jedoch von Zeit zu Zeit Schnaps, Wein, Rum und andere alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, verletzt er seinen natürlichen Zustand. Der Mensch muss nüchtern sein, um den natürlichen Zustand seiner Seele, seiner Gedanken und Gefühle zu bewahren. Ihr habt einen Freund, mit dem ihr euch gut versteht und befindet euch in einem natürlichen Gefühlszustand. Euer Freund möchte, dass ihr ihm eine stattliche Summe Geldes leiht, wobei er verspricht, sie bald zurückzuzahlen. Ihr leiht ihm das Geld, aber er zahlt es nicht zurück. Warum? Aus zwei Gründen: Erstens denkt er, dass er das Geld als euer Freund zurückzahlen kann, wann immer er es wünscht; zweitens denkt er, dass es egal sei, ob sich das Geld bei ihm oder bei euch befindet. Dieses Verhalten zermürbt aber den natürlichen Zustand eurer Gefühle ihm gegenüber. Schließlich streitet ihr euch. Was bringt euch dieser Streit? Ein neues Gefühl – Feindseligkeit, Hass. Also wurde das Alte durch etwas Neues ersetzt – eine neue Schwiegertochter ist gekommen. Das Gute ist die erste Gemahlin des Menschen – das Schlechte die zweite, schlechte Gemahlin. Das Gute ist der erste, gute Gemahl und das Böse- der zweite, schlechte Gemahl. Das bedeutet, dass sich das Gute mit dem Schlechten verheiratet. In diesem Sinn vermählt sich der Mensch mehrere Male am Tag: mal mit dem Guten, mal mit dem Schlechten. Wofür steht die Vermählung? Die Vermählung ist ein Vereinigungsgesetz. Diese Verbindung muss ständig, immer wieder neu hergestellt werden. Genauso wie das Leben, ist auch die Vermählung ein kontinuierlicher Prozess. Wenn der Mensch das Gute heiratet, muss er das Schlechte aus seinem Leben verbannen. Warum? Weil das Gute das Böse ausschließt. Aber auch das Böse verbannt das Gute. Das bedeutet, dass Gut und Böse zwei Dinge sind, die sich gegenseitig ausschließen. Manchmal ist der Mensch mit dem Guten unzufrieden. Das Böse kommt ihm dabei zu Hilfe und bringt ihn auf den rechten Weg. Das Böse sagt zum Guten: "Es gibt einen Menschen, der mit dir unzufrieden ist. Ich bitte dich, schick ihn zu mir." Das Gute schickt den Unzufriedenen sofort zum Bösen. Sobald er zu seufzen und zu leiden beginnt, sagt das Gute: "Schick diesen Menschen zu mir!" Das Böse bringt ihn ins rechte Gleis zurück. Zwei Schulen gibt es auf der Welt: Die Schule des Guten und die Schule des Bösen. Wenn ein Schüler mit der Schule des Guten unzufrieden ist, schickt man ihn sofort in die Schule des Bösen. Und umgekehrt, wenn ein Schüler mit der Schule des Bösen unzufrieden ist, wird er sofort in die Schule des Guten geschickt. Die zwei Schulen leisten sich gegenseitige Dienste. Als Schüler müsst ihr ein richtiges Verständnis haben. Was versteht man darunter? Ganz einfach! Ein Wort richtig zu verstehen bedeutet, ihm nur jenen Inhalt zu geben, den es hat. Zum Beispiel sagt jemand: "Ich bin ein Herrscher!" Das bedeutet: Jeder, der zu mir kommt, muss mir dienen und meine Befehle genau ausführen. "Ich bin ein Diener." Das wiederum bedeutet: Ich bin ein Mensch, der alles ausführt, was man ihm aufträgt. Ich habe keine eigene Meinung. Wenn ihr also von euch behauptet, dass ihr ein Herrscher seid, fragt euch selbst, ob man euren Worten folgt. "Aber ich bin ein Diener." Wenn du ein Diener bist, frag dich, wem du dienst. Von den Menschen wird das richtige Verstehen verlangt! Falsches Verstehen verdirbt die guten Taten. Ein englischer Archäologe fand eine Münze, auf der sich eine wertvolle Aufschrift befand, aber weil sie verschmutzt war, konnte man das Geschriebene nicht lesen. Als bequemer Mensch machte er sich nicht selbst die Arbeit sie zu säubern, sondern gab sie seinem Diener, damit er diese Arbeit verrichte. Der Diener nahm die Münze, schaute sie von beiden Seiten an und sagte sich: "Vermutlich will mein Herr, dass ich sie soweit säubere bis sie glänzt und er sehen kann, was für eine Münze das ist." Er säuberte sie sorgfältig und als er sah, dass die Münze leuchtete weil sie aus Gold war, brachte er sie freudenvoll seinem Herrn und sagte: "Mein Herr, ich habe die Münze so gut gereinigt, dass sie funkelt!" Der Archäologe schaute die Münze an und sagte mit Bedauern: "Ja, du hast sie besser gereinigt als du solltest – du hast auch die Aufschrift auf ihr abgewetzt. Die Münze war nicht wegen dem reinen Gold wertvoll, sondern wegen ihrer Aufschrift. Sie war es, die ihr ihren Wert gab." Die heutigen Menschen machen den gleichen Fehler wie der Diener des Archäologen. Wenn sie einen ihrer Charakterzüge verbessern wollen, schrubben sie ihren Charakter mühsam, bis er glänzt. Wenn er glänzt, freuen sie sich, dass sie reines Gold sind, aber zusammen mit ihren unreinen Charakterzügen haben sie auch das abgewetzt, was Gott seit ihrer Schöpfung auf sie geschrieben hat. Nachher gehen sie glücklich und zufrieden zu Gott um ihm zu zeigen, wie sauber und leuchtend sie sind. Doch für Gott ist es unwichtig zu sehen, dass ihr aus reinem Gold gemacht seid – das weiß er. Für ihn ist die Aufschrift auf dem Gold wichtig. Für den Menschen wäre es besser als Sünder mit seinen Schwächen vor Gott zu treten als rein und glänzend, aber inhaltslos und als ein unbeschriebenes Blatt. Wenn der Mensch auf die Erde gekommen ist, muss er zufrieden mit seiner Aufschrift sein. Das bedeutet nicht, dass er selbst etwas auf sich schreiben soll, sondern dass er dasjenige bewahren soll, was Gott ursprünglich in seine Seele geschrieben hat. Der Mensch ist eine archäologische Münze, die Gott ganz am Anfang geprägt hat. Während seines Wachstums- und Entwicklungsprozesses hat sich der Mensch beschmutzt und gereinigt, aber trotzdem haften immer noch unbrauchbare Partikel an ihm, die von dem Terrain künden, das er durchwandert hat. Heutzutage steht ihm die Aufgabe bevor, sich zu reinigen, ohne sich abzuwetzen, ohne die Aufschrift zu entfernen. Wunderschöne Sachen stehen auf euch geschrieben! Löscht sie nicht! Muss etwa der Schüler das Wissen tilgen, das er von seinem Lehrer erworben hat? Wenn er bewusst das Wissen löscht, welches ihm der Lehrer mit Liebe anvertraut hat, so zeugt das davon, dass er dem Stolz einen Platz in sich eingeräumt hat. Stolz ist eines der unbrauchbaren Partikel auf seiner Münze. Ihn muss man tilgen und nicht das Wissen. Ein junger Bursche liebt ein Mädchen. Er schreibt ihr Liebesbriefe, nennt sie einen Engel, Göttin, aber nachdem er sie heiratet, nennt er sie einen Teufel. Wie wurde sie zum Teufel? Warum hat er ihr früher das Wort "Engel" aufgeprägt, und nach einiger Zeit dieses Wort wieder getilgt und es durch das Wort "Teufel" ersetzt? Warum glaubt der Mann, sobald er geheiratet hat, nicht mehr an seine Liebste? Er schreibt ihr eine Reihe negativer Eigenschaften zu und beschmutzt sie, bis sie sich schließlich entscheidet, ihn zu verlassen. In dieser Situation sind beide voneinander unzufrieden. Warum haben sie geheiratet und warum haben sie sich getrennt? Ihr wundert euch immer noch, wie es möglich ist, dass ein Mann und eine Frau, die sich geliebt haben, jetzt voneinander enttäuscht sind. Ihr braucht euch nicht zu wundern. Auch ihr befindet euch in der gleichen Situation in Bezug auf die Erstursache. Ihr seid aus der Erstursache hervorgegangen um ihren Willen zu erfüllen, ihr seid auf die Erde gekommen um zu arbeiten, aber wenn die Dinge nicht nach eurem Wunsch verlaufen, seid ihr mit euch selbst, mit eurem Leben und den Umgebenden unzufrieden. Wenn ihr mit euch unzufrieden seid, seid ihr auch mit Gott unzufrieden. In diesem Fall kann auch er nicht mit euch zufrieden sein. Was muss die Frau machen, wenn ihr Mann ihr eine Reihe negativer Eigenschaften zuschreibt? Oder was muss der Mann machen, wenn ihm seine Frau negative Eigenschaften zuschreibt? In diesem Fall müssen sowohl der Mann als auch die Frau wie Sokrates handeln, zu dem ein Physiognom1 kam und bei ihm viele negative Charakterzüge herausfand. Als Sokrates Schüler den Physiognomen so reden hörten, entrüsteten sie sich über sein Verhalten. Sokrates jedoch antwortete ruhig, ohne Entrüstung: "All das ist wahr. Früher war ich einmal so, aber Kraft meines Willens überwand ich meine Schwächen. Heute lebe ich ein neues, reines Leben." Das ist der rechte Weg zur Lösung dieser Frage. So muss es die Frau ihrem Mann sagen, oder der Mann seiner Frau. Oft wird unter den Gläubigen die Frage nach dem Kreuz gestellt – was es darstelle und ob es verehrt werden müsse. Wenn man diese Frage stellt, so versteht man sie nicht. Das Kreuz symbolisiert den Glauben, der Anker – die Hoffnung und das Herz – die Liebe. Derjenige, der Glauben hat, trägt das Kreuz in sich. Das Kreuz überwindet die Schwierigkeiten im Leben. Es spornt den Menschen zum Erwerb von Wissen und Weisheit an. Die Menschen haben Angst vor dem Kreuz, weil sie es mit Leiden verbinden. Sie wissen nicht, dass Leiden eine Welt, ein sakrales Gebiet sind, die mit dem Kreuz nichts zu tun haben. Leiden eröffnen dem Menschen den Weg zur göttlichen Weisheit, zum Erkennen der Geheimnisse des Lebens und der Natur. In diesem Sinne bringen Leiden dem Menschen großes Wohl. Auf der Erde sind die Leiden vorübergehend. Auch die Sünde ist vorübergehend. Das Schlechte an der Sünde besteht darin, dass sie das Schöne, das Großartige, was in der menschlichen Seele verzeichnet worden ist, auslöscht. Die Sünde tilgt das Göttliche im Menschen. Freut euch, dass Sünde und Verbrechen vorübergehend sind! Sie gehen vorbei, verlassen den Menschen und er bleibt rein zurück, so wie er ursprünglich gewesen ist. Muss man das Kreuz tragen? Wenn ich die Menschen beobachte, sehe ich, dass sie nicht nur eines, sondern viele Kreuze tragen. Der Mensch kann viele Kreuze tragen – wichtig ist jedoch, dass er Glauben hat. Das Kreuz ist ein Symbol für den Glauben, den der Mensch in sich trägt. Demnach ist jeder Mensch ein lebendiges Kreuz. Weil er das nicht versteht, meint er, dass man das Kreuz nicht verehren sollte. Das bedeutet, dass er sich gegen sich selbst auflehnt. Der Mensch beschmutzt und reinigt das Kreuz selbst: Wenn er nicht gut lebt – verunreinigt er es; wenn er gut lebt – reinigt er es. Das Kreuz befindet sich im einzelnen Menschen. Es ist nicht außerhalb von ihm. Mensch ist, wer glaubt, wer hofft und liebt. Die Menschen der heutigen Zeit müssen sich von den Menschen der Vergangenheit, aus der Heidenzeit, unterscheiden. Heutzutage sind sie keine Kinder mehr, wie sie es einst waren. Sie sind ein wenig erwachsener geworden und folglich muss sich auch ihr Verstand von dem der vergangenen Epochen unterscheiden. Ihr müsst also, wenn die Frage über das Kreuz aufgeworfen wird, sowohl seinen inneren als auch seinen äußeren Sinn verstehen. Äußerlich symbolisiert es den Glauben, und innerlich – die Weisheit. Das innere Verständnis des Kreuzes schließt das Verstehen aller Menschen und aller Völker mit ein. Das Kreuz ist überall im Leben notwendig. Apostel Paulus sagte: "Ich aber will mich des Kreuzes Jesu Christi rühmen"2. Wer den Sinn dieses Kreuzes versteht, muss Christus lieben. Wer das Kreuz versteht, muss eine weiche, reine Sprache haben wie das reine Bergwasser, wie der erste Strahl des Lichts. Die Menschen diskutieren über das Kreuz, weil sie ihr eigenes Kreuz – das menschliche meinen, und daher stammen die Missverständnisse im Leben. Es gibt noch ein anderes Kreuz – das göttliche. Die Sünden, die Verbrechen, die abwegigen Ansichten der Menschen – das ist das menschliche Kreuz, von dem sich die Menschen selber befreien müssen. Wenn der Mensch nach Reichtum und Macht strebt, um über andere zu herrschen, so schafft er sich damit ein Kreuz, an dem er schwer zu tragen hat. Auf diese Weise leidet und rädert sich der Mensch selbst. Über dieses Kreuz steht in der Bibel: "Verflucht ist jeder, der am Pfahl hängt"3. Wenn sie sich nicht lieben, schaffen sich die Leute selber Kreuze, an denen sie sich rädern. Und bei alldem sprechen sie von Liebe. Wenn sie sich lieben, wo ist dann ihre Liebe, ihr Glaube und ihre Hoffnung? Christus sagte: "Wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein."4 Als Schüler müsst ihr an euch selbst arbeiten, um euch von dem Kreuz zu befreien, das der Teufel auf euren Rücken gelegt hat. Wenn ihr nicht richtig denkt, meint ihr, dass euch dieses Kreuz von Gott auferlegt wurde und rühmt euch mit ihm. So rühmt sich auch der Mörder mit seinem Kreuz. Wenn er jemanden ermordet hat, versteckt er sein Messer und sagt: "Ich bin ein Held! Ich habe meinen Feind mit meinem Kreuz bezwungen." Wirklich, auch das Messer ist ein Kreuz, aber ein teuflisches. Solange er an sein Messer glaubt, trägt der Mensch ein Kreuz, das ihm der Teufel auf seinen Rücken gelegt hat. Befreit euch von diesem Kreuz und nehmt stattdessen das Kreuz Christi an. Über dieses Kreuz hat Christus gesagt: "Meine Last ist leicht."5 Macht jeden Tag Versuche um zu sehen, über welche Macht und Vernunft ihr verfügt. Wenn jemand zu euch kommt und euch sagt, dass ihr ein schlechter Mensch seid, ein Ungebildeter, ein Geizhals, dann seid ihm nicht böse, seid nicht beleidigt. Hört ihn ruhig an und erwidert: "Danke für die süßen und wunderschönen Worte, die du mir gesagt hast. So eine angenehme Rede habe ich bis jetzt noch nie gehört." Wenn du das sagst, fließt Honig von deinen Lippen. Ihr werdet meinen, das sei nicht wahr. Die Richtigkeit dieser Worte steckt hinter dem Effekt, den sie produzieren. Wenn ihr so zu diesem Menschen sprecht, überreicht ihr ihm Süßes und Honig von euch selbst, und nehmt ihm das Bittere weg. Auf diese Art und Weise transformiert ihr die negativen Kräfte in positive. Es wird nicht viel Zeit vergehen, und der gleiche Mensch wird milder, wird angenehm zu sprechen beginnen. Dadurch ermöglicht ihr, dass vom Mund dieses Menschen Honig fließt. Auf diese Art und Weise kann man den Zustand der Menschen transformieren. Wenn ihr diesem Menschen in seiner Sprache antwortet, dann fügt ihr euch selbst großen Schaden zu. Ihr nehmt sowieso den Zustand sowohl der guten als auch der schlechten Leute auf. Wenn ein schlechter, sündiger Mensch zu euch kommt, fühlt auch ihr euch sündig. Wenn ein Guter kommt – werdet auch ihr gut. Wenn ein Missgelaunter kommt, werdet auch ihr missgelaunt. Kommt ein Gutgelaunter, so werdet auch ihr gutgelaunt. Sowohl der eine als auch der andere Zustand sind fremde Zustände. Ihr müsst diese Zustände unterscheiden um zu wissen, welcher der eure ist und welcher nicht. Wenn es um die Quelle geht, so kann sie niemand für etwas anklagen. Die Quelle fließt – keiner kann ihr etwas hinzufügen, keiner etwas wegnehmen. Jemand wird sagen, er hätte eine Flasche Wasser hineingegossen und so der Quelle etwas von sich hinzugefügt. Nichts hat er hinzugefügt! Dieses Wasser hat er von der gleichen Quelle genommen. Das bedeutet, dass man der Quelle kein Verbrechen anhängen kann. Die Quelle ist das Oberhaupt der Dinge. Daher begeht das Oberhaupt keine Verbrechen. In diesem Sinne können weder der Vater noch die Mutter, noch der Reiche, noch der Arme Verbrechen begehen. Wenn der Reiche Fehler gemacht hat und verarmt ist, kann er irgendein Verbrechen verüben. Und der Arme – wenn er Fehler gemacht hat und beginnt reich zu werden, kann er auch irgendein Verbrechen verüben. Zum Beispiel: Wenn ein reicher Vater seinen Reichtum den Armen gibt und seine Töchter und Söhne um das Erbe bringt, so wird er in ihren Augen zu einem Verbrecher, zu einem dummen Vater. Wenn der Arme stiehlt, um seinen Kindern finanzielle Mittel geben zu können, um sie abzusichern, so wird er für sie zu einem guten und klugen Menschen. Das sind Situationen, die wir im menschlichen Leben antreffen, aber sie haben nichts mit der göttlichen Ordnung zu tun. Die göttliche Ordnung der Dinge schließt persönliche Fragen aus. "Bin ich gut?" Das ist eine persönliche Frage. "Bin ich schlecht?" Auch das ist eine persönliche Frage. Wenn ihr lernt, seid ihr gut. Solange ihr bei diesem Nebel auf den Berg geklettert seid, um der Lehre zuzuhören, seid ihr gut. Und ich bin gut, weil ich gekommen bin um euch zu lehren. Nur eins wird von uns verlangt: Sowohl ich als auch ihr sollt gut sein, sollt den Willen Gottes erfüllen. Wann kann das geschehen? Noch jetzt, ohne irgendeinen Aufschub. Leben wir in Gott und er in uns! Verherrlichen wir seinen Namen! Gottes Wille soll geschehen, Gottes Reich auf Erden kommen! Das müssen wir uns alle wünschen! Wie Gott für sich anerkannt hat, dass wir gut sind, so müssen auch wir seine Güte und Vollkommenheit anerkennen und alles in uns opfern, um seinen Willen zu erfüllen. In der Erfüllung von Gottes Willen bestehen eure Vervollkommnung, die Rettung eurer Seelen und der Erwerb großartiger göttlicher Güter. Stellen wir nun alles an seinen Platz! Das Kreuz repräsentiert die menschlichen Arme, der Anker – die menschlichen Beine, und das Herz – den menschlichen Kopf. Mit den Armen glaubt der Mensch, mit den Beinen hofft er und mit dem Kopf liebt er. Mit den Armen arbeitet der Mensch, mit den Beinen geht er und mit dem Kopf denkt er. Der Kopf stammt vom Herzen ab. Deswegen wird gesagt, dass das Herz die Mutter des menschlichen Verstandes sei. Das ist der Grund, warum Verstand und Herz des Menschen miteinander verbunden sind. Der Verstand ist der geliebte Sohn des Herzens. Das Herz ist die göttliche Mutter, die alles in der Welt gebiert. Wenn der Mensch seinen Arm erhebt, so drückt er damit jenes Prinzip in sich aus, das ihn anhält zu denken, zu arbeiten und schöpferisch tätig zu sein. Die Arme repräsentieren das Kreuz, welches sowohl die guten Sachen, als auch die traurigen und die Leiden hervorbringt. Die Leiden stammen von den schöpferischen Prinzipien im Menschen ab. Wer schöpferisch tätig ist wird unbedingt leiden. Als Gott die Welt erschuf, schuf er gleichzeitig auch das Kreuz. Spannt jetzt euer Herz zur Arbeit an, damit es eurer Seele dient und nicht eurem Verstand. Eure Beine mögen eurem Geist dienen. Eure Arme und Beine mögen zusammen dem Allmächtigen dienen, von dem ihr abstammt und zu dem ihr zurückkehrt. Spannt euer Herz und den Verstand, die Arme und die Beine, den Geist und die Seele in die Arbeit ein – damit ihr Gottes Willen erfüllt, damit Gottes Reich komme wie im Himmel so auf Erden. Und nun, da wir gut, gläubig, liebend und voller Hoffnung sind – machen wir uns auf den Weg, um Gottes Willen zu erfüllen! Jetzt wünsche ich euch, dass euch, nachdem ihr vom Gipfel heruntergestiegen seid, so viel Honig vom Mund tropft, dass sich alle Bienen um euch versammeln, um einen Teil des Honigs in ihre Bienenkörbe zu tragen. Jede Biene soll auf ihren Bienenkorb schreiben: "Das ist der Honig, der aus dem Mund der Gläubigen fließt." Ich wünsche euch, dass Honig nicht nur aus eurem Mund, sondern auch aus euren Herzen, Köpfen und Seelen fließt. Ich wünsche euch, dass Honig auch aus eurem Geist fließt und sich überall wie ein wunderbarer Balsam zur Heilung der Menschheit verbreitet! "Gott ist Geist und wer sich vor ihm verneigt, soll sich in Geist und Wahrheit vor ihm verneigen!" Vortrag, gehalten von dem Meister am 6.August 1937, 5 Uhr morgens. 1. Physiognom – jemand, der anhand der Gesichtszüge den Charakter eines Menschen bestimmt 2. (Gal 6,14) 3. (Gal 3,13) 4. (Luk 14,27) 5. (Mat 11,30) Alle Zitate enstammen der Lutherbibel, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1985 Aus dem Bulgarischen übersetzt von Adrian Vogel Lektorate: Angelika Todorov und Stanislava Stefanova
  13. mariaK

    1937_08_13 Vier Regeln

    Vier Regeln Jeder möchte im Leben Erfolg haben, aber er bleibt aus. Warum? Weil man die wesentlichen Regeln nicht einhält, ohne die das Leben den Sinn verliert. Um im Leben Erfolg zu haben, muss man folgende vier Regeln einhalten: ''Bewahre die Freiheit deiner Seele!'' ''Bewahre die Kraft deines Geistes!'' ''Bewahre das Licht deines Verstandes!'' ''Bewahre die Güte deines Herzens!'' Diese vier Regeln stellen Musik, Kunst, Reichtum und Kraft im menschlichen Leben dar. Ohne sie kann der Mensch weder seine Liebe, noch seine Weisheit, weder seinen Reichtum, noch seine Vernunft bekunden. Um gut zu sein, muss der Mensch die Freiheit seiner Seele, die Kraft seines Geistes, das Licht seines Verstandes und die Güte seines Herzens bewahren. Viele glauben nicht an die Seele und den Geist. Es gibt keinen Grund sie zu verleugnen. Sie sollen wissen, dass nur der Freie eine Seele hat. Wenn man nicht frei ist, hat man keine Seele. Wer stark ist hat einen Geist. Ist man nicht stark, hat man keinen Geist. Solange der Mensch das Licht verleugnet, hat er keinen Verstand. Bekennt er sich zur Existenz des Lichts, hat er Verstand. Solange er das Gute in der Welt verleugnet, hat der Mensch kein Herz. Bekennt er sich zur Existenz des Guten, erkennt er auch die Existenz seines Herzens an. Was für ein Mensch ist das, der keine Seele, keinen Geist, keinen Verstand und kein Herz hat? Nur wer über sie verfügt, ist ein echter Mensch. Wenn der Mensch die Freiheit seiner Seele verliert, wird er trübselig und lustlos. Sieht er sich in einer schweren Lage, beschuldigt er den Teufel. Was soll man unter dem Teufel verstehen? Der Teufel ist ein Geist. Als Geist bläst er all das weg, was der Mensch in seiner Hand hält. Danach beklagt er sich, dass er beraubt wurde. Wer ist schuld daran, dass man beraubt wurde? Hätte man seine Hand geschlossen gehalten, könnte niemand etwas rauben. Wenn du deine Hand offen hältst, liegt die Schuld allein bei dir. Bringt ihr eine flüchtige aromatische Flüssigkeit an die Luft, bläst sie der Wind fort. Wer hat dann Schuld: der Wind oder der Mensch, der die Flasche geöffnet hat, in der sich die Flüssigkeit befand? Man muss die Eigenschaften der wertvollen Dinge kennen und sie achtsam bewahren. Der Mensch muss über die Dinge nachdenken und die richtigen Gedanken haben. Ein rechter Gedanke braucht mehrere Bedingungen: Freiheit, die ihm Weitsicht geben kann, über viel Land, und Kraft, die ihn beweglich macht. Ohne Kraft fehlt dem Gedanken die Beweglichkeit. Der rechte Gedanke braucht Licht, durch das er die Dinge erfasst und beherrscht. Es ist die Bestimmung des Verstandes zu beherrschen. Die Bestimmung des Herzens wiederum besteht darin, die Ordnung der Dinge wiederherzustellen. Unter dem Herzen versteht man das Gute in der Welt. Man sagt über jemanden: Dieser Mensch hat Herz. Warum leiden die Menschen? Weil sie nicht frei sind. Warum sind sie schwach? Weil sie die Kraft ihres Geistes verloren haben. Warum stolpern sie? Weil ihnen das Licht ihrer Vernunft verloren gegangen ist. Warum sind sie arm? Weil sie die Güte ihres Herzens verloren haben. Wer seine Fröhlichkeit verloren hat, hat das Licht seines Verstandes gelöscht. Der Kranke wiederum hat die Kraft seines Geistes verloren. Wer ein Sklave einer schlechten Gewohnheit geworden ist, hat die Freiheit seiner Seele verloren. Gott hat dem Menschen vier Dinge gegeben, die er sorgfältig bewahren muss: Freiheit der Seele, Kraft des Geistes, Licht des Verstandes und Güte des Herzens. Trotz diesem großen Reichtum ist der Mensch unzufrieden vom Leben und erwartet etwas mehr. Was sollte der Schüler von seinem Lehrer erwarten? Kann ihm der Lehrer einen anderen Kopf, Mund, andere Augen, Ohren, Hände und Beine geben? Was der Schüler von seinem Lehrer auch erwartet, letzterer kann nichts anderes für ihn tun, außer die Luft um ihn aufzuwirbeln. Aus der Luftbewegung um sich herum wird der Schüler irgendwelche Laute vernehmen, durch die ihn sein Lehrer mit der Außenwelt bekannt macht: Er spricht zu ihm über die Buchstaben, über die Silben, aus denen er Wörter und Sätze bildet. Dann beginnt er an die Tafel zu schreiben und ihm von irgendwelchen unsichtbaren Elementen zu erzählen: Wasserstoff, Sauerstoff usw. Danach kehrt der Schüler nach Hause zurück und wird sagen, dass er etwas gelernt hat. Die Kunst des Lehrers besteht in seiner Fähigkeit zu unterrichten. Kann er lehren, wird er Licht in den Verstand seiner Schüler bringen. Die Kunst des Malers besteht in seiner Fähigkeit, Linien auf die richtige Stelle zu setzen. Wer von dieser Kunst nichts versteht, wird sagen, dass die Malerei nichts anderes ist als das Beflecken einer Leinwand mit Farbe. Die Kunst des Musikers und Sängers besteht in der Fähigkeit, die richtigen Schwingungen der Töne zu bestimmen. Ein wahrer Musiker kann Anzahl, Stärke und Qualität der Schwingungen nicht nur von Tönen, sondern auch von Wörtern nach ihrer Form, dem Inhalt und ihrer Bedeutung bestimmen. Zum Beispiel haben die Freiheit, die Kraft, das Licht und die Güte ihren spezifischen Ton. Die Freiheit ist der höchste Ton der Tonleiter. Sie äußert sich durch den Ton si ("h"). Der Ton si bezieht sich auf die Musik, als Teil der Rede aber stellt er das Hilfsverb si ( auf Bulgarisch) dar: du bist. Was bist du? Du bist reich, du bist stark, du bist ein gelehrter Mensch. Sage ich si, dann verstehe ich darunter, dass ich mich auskenne, dass ich die Dinge verstehe. Um bis zum Ton si zu gelangen, bin ich durch sechs si -Töne gegangen. Jeder Mensch, der über etwas verfügt, kann sich mit dem Ton si vergleichen. Folglich: Wenn ich Freiheit besitze, bin ich der Ton si, wenn ich Kraft besitze, bin ich der Ton si, wenn ich gut bin, bin ich der Ton si. Also stehen die Freiheit zur Seele, die Kraft zum Geist, das Licht zum Verstand und die Güte zum Herzen in Beziehung. Ohne Seele kann der Mensch nicht frei sein; ohne Geist kann er nicht stark sein; ohne Verstand kann er kein Licht haben und ohne Herz kann er nicht gut sein. Noch diesen Morgen sollt ihr euren Zustand untersuchen um zu sehen, ob ihr die Freiheit eurer Seele, die Kraft eures Geistes, das Licht in eurem Verstand und die Güte in eurem Herzen besitzt. Wie ihr seht, spielt die Zahl vier eine wichtige Rolle im menschlichen Leben. Genau aus diesem Grund hat Pythagoras seinen Schülern die Eigenschaften der Zahlen eins, zwei, drei und vier gelehrt. Mit dem Begriff Eins verband Pythagoras Festigkeit. Damit wollte er sagen, dass der Mensch so standhaft sein muss, dass ihn niemand von der Stelle bewegen kann. Wenn er etwas mit seiner Hand ergreift, kann es ihm keiner mehr nehmen, selbst wenn die ganze Welt mit ihm kämpfen sollte. Die Festigkeit ist eine Eigenschaft der Erde, der festen Materie. Mit dem Begriff Zwei verband Pythagoras die Eigenschaft Beweglichkeit, die dem Wasser wesenseigen ist. Bei der geringsten Neigung beginnt das Wasser an nach unten zu fließen. In neuer Umgebung lernt es seine Umwelt kennen. Der Mensch muss beweglich sein wie das Wasser und bereit sein die Menschen, die er auf seinem Weg antrifft, kennen zu lernen, und sie zu studieren. Das versteht man unter einem lebendigen Menschen: Jemand, der sich allein bewegen kann und sein eigener Herr ist. Die Zahl Drei verband Pythagoras mit der Ausdehnung, die eine Eigenschaft der Luft ist. Mit der Zahl Vier verband er den Begriff Durchdringen - eine Eigenschaft des Lichts. Daraus folgt, dass die feste Materie eine innere Spannung hat, und zwar folgt sie ihrer Schwerkraft nach unten. Die flüssige Materie hat zwei Spannungen - nach unten und seitwärts. Die luftartige Materie hat drei Spannungen - nach unten, nach oben und seitwärts. Das Licht, d.h. die Strahlungsmaterie hat vier Bewegungsrichtungen, vier Spannungsrichtungen. Also kann der Mensch das Leben nicht verstehen, wenn er nicht standhaft wie die feste Materie und beweglich wie das Wasser ist, wenn er sich nicht ausdehnt wie die Luft und wenn er nicht wie das Licht alles durchdringt. Einen Gegenstand zu durchdringen bedeutet, ihn zu erleuchten. Heutzutage streiten sich die Menschen über die Frage, ob es Gott in der Welt gibt oder nicht. Nur wer kein Licht in seinem Verstand hat, kann die Existenz Gottes leugnen. Kann so ein Mensch das Wissen aufnehmen und weitergeben? Gott zu leugnen bedeutet, der Unwissenheit und Sklaverei in der Welt Bürgertum zu verleihen. Wenn ein Mensch die Gottlosigkeit in sich aufrechterhält, dann erhält er die Unwissenheit, Sklaverei und Primitivität in sich aufrecht. Vor langer Zeit, als der Mensch noch kein Licht in seinem Verstand hatte, war er ein Rinderhirt, aber nachdem ihm Gott den Lebensgeist eingehaucht hatte, wurde sein Verstand erleuchtet und er ließ die Primitivität hinter sich. Von diesem Moment an verstand er, dass er einen Vater hat, dass ihn jemand auf die Welt gebracht hat. Was ist die erste Tugend, die die Tochter und den Sohn ausmacht? Die erste Tugend der Tochter ist, ihre Mutter zu kennen. Eine Tochter, die ihre Mutter nicht kennt, ist eine Rinderhirtin. Die erste Tugend des Sohnes ist, seinen Vater zu kennen. Ein Sohn, der seinen Vater nicht kennt, ist ein Rinderhirt. Unter dem Wort "Rinderhirt" verstehe ich einen Menschen, der kein Licht in seinem Verstand hat. Dieser Mensch ist blind, von ihm ist nichts zu erwarten. Er hat keinen Verstand in seinem Kopf. Folglich muss sich der Mensch, bevor er sich die Frage über die Existenz Gottes stellt, erst einmal selbst fragen, ob er einen Verstand besitzt oder nicht. Hat er einen Verstand, dann gibt es auch Gott, hat er keinen - gibt es keinen Gott. "Die Toren sagen in ihrem Herzen: Es gibt keinen Gott."(Ps.14:1) Der Gottlose zeichnet sich dadurch aus, dass er kein Licht in seinem Verstand hat, und deshalb umgibt ihn Dunkelheit, er befindet sich im Gefängnis. Der Gottlose kann nicht richtig denken, denn ihm fehlt das Licht in seinem Verstand, die Freiheit seines Gedankens. Wer nicht denken kann gleicht einem Gefangenen, dem das Licht fehlt. Was kann er tun, um Denken zu können? Er soll eine Kerze in seinem Kopf anzünden um Licht zu haben. Die Schüler vom Gymnasium glauben nicht an Gott, aber wenn sie ihr Abitur machen müssen, dann gehen sie in die Kirche und zünden Kerzen an. Sie verstehen, dass sie sich an jemanden um Hilfe wenden müssen, damit er ihnen leuchtet, damit sie gut verstehen und erfassen. Sobald sie sich in einer schwierigen Lage befinden existiert Gott bereits, sie bekennen sich zu ihm. Das Anzünden der Kerzen zeigt, dass der Mensch Licht braucht. Befindet sich der Mensch in einer Zwangslage, meint er: "Es gibt keine gute Menschen, es gibt keine Güte in der Welt." Hier geht es nicht darum, ob es in der Welt Güte gibt oder nicht. Wichtig ist, dass sich der Mensch die Frage stellt: "Gibt es Güte in meinem Herzen?", und darauf eine Antwort gibt. Wenn es Güte in meinem Herzen gibt, dann gibt es auch Güte in der Welt. Gibt es keine Güte in meinem Herzen, dann fehlt sie auch in der Welt. Nastradin Hodscha[1] sagte einst: "Wenn meine Frau stirbt, dann geht die halbe Welt unter; wenn ich sterbe, geht die ganze Welt unter. "Wirklich, wenn der Mensch die Freiheit seiner Seele, die Stärke seines Geistes, das Licht seines Verstandes und die Güte seines Herzens verliert, hat das Leben keinen Sinn mehr - er ist ein toter Mensch und muss auferstehen! Was bedeutet das Wort Auferstehung? Aufzuerstehen bedeutet lebendig zu werden. Wer kann auferstehen? Jeder, der die Freiheit seiner Seele erworben hat, ist auferstanden. Wer die Kraft seines Geistes erworben hat, ist auferstanden. Wer das Licht seines Verstandes erworben hat, ist auferstanden. Wer die Güte seines Herzens erworben hat, ist auferstanden, ist lebendig geworden. Es genügt, wenn der Mensch die Freiheit und Kraft, das Licht und die Güte erwirbt, damit er aufersteht, damit er lebendig wird. Wann kann das geschehen? Noch heute. Der Mensch stirbt viermal, aber er wird auch viermal wieder auferstehen. Wenn er nur seine Freiheit verliert, stirbt er einmal; wenn er auch seine Kraft verliert, stirbt er das zweite Mal; wenn er sein Licht verliert, stirbt er das dritte Mal; wenn er auch das Gute in sich verliert, stirbt er das vierte Mal. Stirbt er viermal, ist er zu nichts mehr zu gebrauchen - selbst zu einem Rinderhirten taugt er nicht mehr. Wenn er seine Freiheit verliert, wird er zum Sklaven. Wenn er seine Kraft verliert, wird er zum Spott der Leute. Wenn er sein Licht verliert, wird er zum Rinderhirten. Was geschieht mit einem Menschen, der die Güte seines Herzens verliert? Darauf findet selbst eine Antwort. Seid also standhaft, aber auch beweglich wie die Erde, eure Mutter, die euch auf ihrem Rücken trägt. Die Erde bewegt sich mit großer Geschwindigkeit, sie geht auf ihr Ideal zu. Ihre Geschwindigkeit übersteigt die der schnellsten Flugzeuge unseres Jahrhunderts. Seid beweglich wie das Wasser und vermehrt euch auch so. Wenn das Wasser verdampft, erhebt es sich zum Himmel und vermehrt sich, indem es sich in unzählige Tropfen verwandelt, die als Tau, Nebel und Regen wieder zur Erde fallen und die Menschen streicheln, die Pflanzen gießen und erfrischen, und allen Lebewesen den Durst stillen. Das Wasser reinigt, wäscht den Staub ab. Die Unzufriedenheit des Menschen ist nichts anderes als Unrat und Staub, die an seinem Bewusstsein haften bleiben und es reizen. Damit sich der Mensch vom Unrat seines physischen und geistigen Körpers, sowie vom Unrat in seinem Bewusstsein befreit, sollte er sich ständig waschen. Zu diesem Zweck wird er sich des sichtbaren und unsichtbaren Wassers bedienen. Wenn ihr meint, sündige, schlechte und ungerechte Menschen zu sein, so zeugt das davon, dass ihr euch beschmutzt habt. Nehmt reines Wasser und wascht euch. Nein, ihr seid gute, gerechte Menschen. Stimmt das? So wie wahr ist, dass ein Mensch schlecht ist, genauso ist wahr, dass er gut ist. Deshalb sind positive Gedanken im Kopf eines Menschen den negativen vorzuziehen. Besser, er denkt über sich, er sei ein guter, gerechter Mensch, als dass er sich selbst negativ beeinflusst. Besser ist, wenn der Mensch denkt, er könnte an Gott glauben, als umgekehrt. "Aber mein Verstand kann den Gedanken an die Existenz Gottes nicht akzeptieren." Wie konntest du den Unglauben in deinen Kopf zulassen? Zuerst einmal muss klar sein, dass Unglauben von Glauben kommt. Er ist die zweite Frau des Menschen. Nachdem er mit seiner ersten Frau - dem Glauben, nicht zurechtkam, heiratete der Mensch die zweite - den Unglauben. Konnte er nicht einmal mit seiner ersten Frau, einer guten, ordentlichen und reinlichen zusammenleben, umso weniger konnte er es mit der zweiten Frau. Sie ist zerstreut, verschwenderisch und nachlässig. Der Fall des Menschen begann in dem Moment, als er dem Unglauben Zutritt verschaffte. Schon im Paradies ergriff der Unglaube vom Menschen Besitz. Damals meinte er: "Man kann auch anders leben und nicht nur so, wie Gott es sagt." Wenn ihr euch vom Unglauben befreien wollt, bewahrt die vier Dinge, die euch Gott gegeben hat - die Freiheit eurer Seele, die Kraft eures Geistes, das Licht eures Verstandes und die Güte eures Herzens. Von diesen vier Dingen hängen die Errungenschaften des Menschen ab. Geht es um Freiheit, Kraft, Licht und Güte im Menschen, dürft ihr nur einer Meinung sein: In der Freiheit der Seele, in der Kraft des Geistes, in dem Licht des Verstandes und in der Güte des Herzens befindet sich der Sinn des Lebens. Das ist das Göttliche, wonach der Mensch strebt. Das ist die neue Lehre, die heute gelehrt wird. Alle Menschen möchten eine konkrete Idee von Gott haben. Die Freiheit, die Kraft, das Licht und die Güte, die der Mensch besitzt, sind nichts anderes als Wege zum Erreichen des Göttlichen. Könnte man es konkreter ausdrücken? Das sind vier Kräfte im Menschen, durch die sich der Allmächtige bekundet. Sie sind kreative Grundsätze. Mit ihnen wurde die Welt erschaffen. Der Mensch hat Bewegungsraum, solange er frei ist. Er kann etwas bewirken, solange er stark ist. Er kann die Dinge erleuchten, solange er Licht in seinem Verstand hat. Er kann die Dinge in sich bewahren, solange er gut ist. Jetzt wünsche ich euch, dass ihr zu Hause eine Schere nehmt und die Fäden des Spinngewebes durchtrennt, in die ihr bisher verwickelt wart. Nur so werdet ihr frei. Danach spült euer ganzes, schmutziges Geschirr mit reinem, frischem Wasser. Das zeigt, dass ihr starke Menschen seid. Dann zündet Kerzen in euren vier Zimmern an und lasst sie den ganzen Tag brennen. Was mit den Kerzen wird, soll euch nicht kümmern! Mögen eure Kerzen brennen! Notfalls, wenn ihr seht, dass das Feuer in allen vier Feuerstellen nicht brennt, legt Holz und Kohle auf, zündet ein Streichholz an und lasst sie brennen, damit sie eure Zimmer erwärmen. Von allen Menschen werden diese vier Dinge verlangt. Zerreist das Spinngewebe, in dem ihr verwickelt seid; reinigt euer schmutziges Geschirr; zündet eure Kerzen an und entfacht Feuer in euren Feuerstellen. Was ich euch heute gesagt habe, kommt von Gott. Er sagt: Meine Kinder, bewahrt die Freiheit, die ich euch gab! Meine Kinder, bewahrt die Kraft, die ich euch gab! Meine Kinder, bewahrt das Licht, das ich euch gab! Meine Kinder, bewahrt die Güte, die ich euch gab! Ein Vortrag, gehalten von Beinsa Duno am 13. August 1937 um 5 Uhr morgens im Rila-Gebirge [1]Nastradin Hodscha – lustiger literarischer Held, bekannt aus vielen Volksgeschichten durch seine Schlagfertigkeit und Findigkeit Übersetzung aus dem Bulgarischen von Rumjana Mileva Lektorate: Angelika Todorov, Stanislava Stefanova Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
  14. Lasset die Kinder kommen Überlegung zum Vers "Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit."[1]. Ich lese nun aus dem 18. Kapitel des Evangeliums von Lukas den 16. Vers vor: "Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: "Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes". Ihr fragt: "Was für eine Bedeutung haben die Kinder für das Leben?" Die Kinder sind die verbindenden Fäden im Leben. Das Schwache in der Natur ist ein Bindeglied. Wenn die Leute über etwas sagen, es sei unwichtig und tauge nichts, dann sollten sie wissen, dass gerade von diesem schwachen, nebensächlichen Ding ihr Leben abhängt. Es ist das Bindeglied in ihrem Leben. Ohne dieses kann gar nicht an große Dinge gedacht werden. Wenn wir nun über die Kinder reden, fassen viele diesen Vers wörtlich auf. Sie betrachten seine äußere Form. Aber, äußerlich betrachtet, erklärt er die Wahrheit noch nicht. Unter dem Wort "Kinder" versteht Christus den kleinsten Gedanken, das schwächste Gefühl und die geringste Tat, die in der menschlichen Seele keimen. Diese kleinsten Größen scheinen schwach wie die Kinder zu sein, von ihnen kann man nichts erwarten, sie sind bedeutungslos, aber eigentlich sind sie wichtige Bindeglieder im Leben. Also meinte Christus diese kleinen menschlichen Größen, als er sagte: "Lasset die kleinen Kinder in euch zu mir kommen, weil das Reich Gottes ihnen gehört". Und wirklich, ein großer Mensch, der sich seines Verstandes und Herzens bewusst ist, kann nicht ins Reich Gottes eintreten, wenn er sich nicht für die kleinen Größen in seinem Innern interessiert. Zu jenen, die ins Reich Gottes eintreten möchten, sage ich: Verachtet nicht den kleinen Gedanken, die geringe gute Tat, das schwache Liebesgefühl, die in eurer Seele aufkeimen. Viele betrachten das schwache Liebesgefühl mit Geringschätzung und meinen: "Das ist eine Kleinigkeit!" Sie verlassen sich auf die großen, für den Menschen, bedeutsamen Dinge. Fragt einmal ein großes, starkes Pferd, was es erwarb, nachdem es sein ganzes Leben lang große, schwere Lasten getragen hat. Fragt den Großhändler, was er gewann, nachdem er sein ganzes Leben an großen Unternehmen teilgenommen hat. Fragt den eminenten Schriftsteller, was er erreichte, nachdem er sein ganzes Leben großartige Werke geschrieben hat. Alle großen Tiere und alle großen Menschen würden abschließend sagen, wie es Shakespeare einst gesagt hat: "To be or not to be", d.h. "Sein oder nicht sein". Ich würde diesen Satz auf folgende Weise interpretieren: Soll ich ein großes Pferd sein und eine große Last tragen, oder soll ich ein kleines Pferd sein und eine kleine Last tragen? Soll ich ein Großhändler sein und mich mit großen Unternehmungen befassen oder soll ich ein Kleinhändler sein und kleine Geschäfte tätigen? Soll ich ein großer Schriftsteller und Dichter sein und nur grandiöse Werke schaffen, oder soll ich ein kleiner Autor sein und das Geringe, das Unbedeutende im Leben besingen? Ich sage: Alles hängt von der Anwendung ab. Gewöhnlich beginnt der Mensch mit großen Gedanken und Projekten, aber letztendlich beendet er seine Arbeit mit kleinen Dingen. Es gibt ein Einheitsgesetz, nach dem die kleinen und großen Dinge eng miteinander verbunden sind. In der Schrift wurde gesagt: "Ich bin Alpha und Omega, Anfang und Ende aller Dinge". Die großen Gedanken sind der Anfang, die kleinen – das Ende. Wenn sich die großen Gedanken nicht mit den kleinen verbinden, werden sich erstere nicht verwirklichen. Folglich muss der Mensch seine großen und kleinen Regungen miteinander in Einklang bringen. Weiß er diese zu versöhnen, so kann er beide bei seiner Erziehung nutzen. Manchmal kann eine kleine Regung oder ein kleiner Wunsch eine derart wichtige Verbindung herstellen, dass dadurch der Mensch vor einem großen Unglück gerettet wird. Was machen die heutigen Menschen? Sie vernachlässigen oft ihre geringen Regungen, Gedanken und Wünsche und erwarten nach all dem Glück, große Erfolge und Leistungen. Eine Jungfrau fantasiert, träumt davon, dass von irgendwoher ein Königssohn auf einem Pferd kommen wird und sie heiratet. Eines Tages entschließt sie sich, von zu Hause wegzulaufen und in den Wald zu gehen in der Hoffnung, ein Königssohn würde kommen um sie zu retten. Doch was passiert dann? Sie geht in den Wald und verfehlt den Weg, doch statt des ersehnten Königssohns kommt ein Schäfersohn auf einem Esel um sie zu retten. Die Jungfrau fragt sich: "Woher ist dieser Schäfersohn gekommen? Ich erwarte einen Königssohn, aber ich wurde betrogen". Dieses junge Mädchen fühlt sich unglücklich, weil sie den tiefen Sinn der Dinge nicht versteht. Aus ihrem Unverständnis heraus deutet sie die Dinge falsch und stößt so auf eine Reihe von Unglücksfällen. Hier verkörpert der Esel den Königssohn, den die Jungfrau erwartet, der Schäfersohn aber ist das kleine, schöne Gefühl, das den Königssohn bestiegen hat. Ihr könnt einen Edelstein in einen Holzkasten tun und ein Linsenkörnchen in einen Goldkasten. Was zieht ihr vor: den Edelstein im Holzkasten oder das Linsenkörnchen im Goldkasten? Natürlich, der Edelstein kostet mehr als der Holzkasten, genauso wie der Goldkasten mehr als das Linsenkörnchen wert ist, aber wenn ihr ein Hungerjahr erlebt, könnt ihr von dem Linsenkörnchen etwas kochen, um euren Hunger zu stillen, während euch das Gold und der Edelstein nicht helfen können. Man kann das Linsenkörnchen säen und es wird nach einigen Monaten Ertrag bringen, der euch vor dem Hunger in einem Hungerjahr retten wird, während niemand den Goldkasten und den Edelstein kaufen will. Aus dem Goldkasten könnt ihr Ringe, Ohrringe und anderen Schmuck machen, aber wer soll ihn kaufen? In der Natur gibt es ein Gesetz der Einheit, das sich überall im Leben, in den Wissenschaften und Künsten bestätigt. Wenn wir beispielsweise das Wissen betrachten, bemerken wir, dass unter allen seinen Teilen wieder eine Einheit besteht. In diesem Fall ist echtes Wissen etwas, was für den Menschen Schmuck, Hilfe oder Licht sein kann. Wissen, das weder Schmuck, Licht oder Hilfe für den Menschen ist, ist nur eine Last. Wissen ist das größte Wohl, das Gott dem Menschen geben kann. Durch dieses Wohl muss der Mensch sowohl die großen, als auch die kleinen Gedanken, Gefühle und Taten gleichermaßen schätzen. Wegen seines großen Wissens schätzt der Weise gleichermaßen die kleinen wie die großen Dinge. Gott schätzt gleichermaßen die Sonne und den Menschen. Mächtige Kräfte birgt die Sonne, aber Gott misst ihr die gleiche Bedeutung bei wie dem Menschen. Der Mensch sagt: "Was kann ich tun? Worin besteht mein Wert?" Dein Wert besteht in der Verbindung, die du herstellen kannst. Der menschliche Verstand kann eine Verbindung zwischen Sonne und Erde herstellen. Gerade deshalb sind die Menschen auf die Erde gekommen – um diese Verbindung aufzubauen. Wer diese Verbindung nicht herstellen will, gilt unter den Menschen als bedeutsam. Ein solcher Mensch schenkt den großen Sachen in seinem Leben mehr Aufmerksamkeit, als den kleinen. Er vernachlässigt die Kinder, d.h. die kleinen Dinge. Gott stellt diese großen Menschen irgendwo in den Raum, damit sie sich wie Räder drehen. Das Unglück der heutigen Menschen besteht in ihrer Gier nach großen Dingen, nach großen Vorhaben. In einer Sage der Vergangenheit wird die Erde als eine junge schöne Frau dargestellt, die Gott mit einem jungen, schönen Schäfer verheiraten will. Sie aber meinte: "Gott, ich möchte nicht einen solchen Tölpel heiraten. Ich träume von etwas Großem, von großen Welten. Sobald ein Königssohn kommt, werde ich ihn heiraten". Gott erklärte sich einverstanden, ihren Wunsch zu erfüllen und ließ sie einen Königssohn heiraten. Kurz danach gebar sie Söhne und Töchter – alle Verbrecher. Die Erde heiratete einen Königssohn, aber bis heute erleidet sie große Qualen wegen der von ihr geborenen Söhne und Töchter. Sie erkannte ihre Lage und sagte oft zu sich: "Hätte ich doch den Schäfersohn geheiratet! Mit ihm würde ich nicht diese großen Schwierigkeiten haben, wie ich sie heute erleben muss". Nicht nur sie, sondern auch ihre Kinder sagen heute noch: "Unsere Mutter hätte besser daran getan, wenn sie einen einfacheren Menschen ohne Titel und Namen, der dem ganzen Haus Glück bringt, geheiratet hätte". Und wirklich, der Schäfersohn, der das Glück in sich trägt, ist dem Königssohn, der das Unglück mitbringt, vorzuziehen. Das sind jetzt Gleichnisse, über die man nachdenken muss. Der Mensch verzichtet auf die kleinen Ideen, die Gott in ihn hineingelegt hat, auf Kosten der großen, die er von außen empfängt. Er will König werden, schön, reich und stark sein. Daran ist nichts auszusetzen, aber das Glück besteht nicht aus Schönheit, Kraft und Reichtum. König zu werden – das ist noch kein Glück; schön zu sein – ebenfalls nicht. Wenn die Jungfrau schön ist, wird sie von allen begehrt. Sobald sich alle Menschen gleichzeitig ein und dasselbe wünschen, bringt es Unglück. In solch einem Fall muss sich der schöne Mensch gegen die anderen mit einem Messer verteidigen, um sein Eigentum zu schützen. Nun, der wesentliche Gedanke dabei ist, dass der Mensch nicht in Widerspruch zu seinen Auffassungen geraten darf und dann meint: "Vergeblich habe ich mein Leben verbracht. So viele Jahre habe ich verloren, ohne etwas zu erreichen". So darf man nicht reden. Ich möchte gern wissen, was ihr darunter versteht, wenn ihr sagt, dass ihr ein Jahr verloren hättet. In einem Jahr dreht sich die Erde einmal um die Sonne. Also, in dieser Zeit hat sie viel Arbeit geleistet; sie hat jedem Menschen mindestens eine Lektion erteilt. Und wenn jemand meint, das Jahr sei vergeblich verstrichen, dann verstehe ich darunter, dass er die Lektion, die ihm erteilt wurde, nicht gelernt hat. Hätte er seine Lektion gelernt, so hätte er den Willen Gottes erfüllt und ein kleines Wohl bekommen. Ein verlorenes Jahr ist ein kleiner Gedanke, eine Verbindung, die der Mensch vernachlässigt hat. Wenn dem so ist, kann er dieses Jahr leicht wiedergewinnen. Wie kann er das erreichen? Indem er diese kleine Verbindung herstellt, d.h. indem er den kleinen Gedanken nicht verwirft. Kleine Gedanken berichtigen Fehler, nicht die großen. Deshalb – wenn ihr einen Fehler gemacht habt, dann wendet euch dem Kleinen zu – dort werdet ihr den Fehler berichtigen; wenn ihr etwas verliert, dann wendet euch an das Kleine – dort werdet ihr es finden. Deshalb findet die Mutter bei ihrem Kind das, was sie verloren hat. Was hat die Mutter verloren? Ihre Liebe. Jede Frau, die ihre Liebe verloren hat, muss Mutter werden, ein Kind gebären, um ihre verlorene Liebe wieder zu finden. Warum werden Kinder geboren? Damit sie die verlorene Liebe ihrer Mutter zurückbringen. Warum kommen dem Menschen die kleinen Gedanken? Damit sie ihm die verlorene Liebe zurückbringen. Der kleine Gedanke ist das schwache Licht, das hier und da in einer stockfinsteren Nacht aufleuchtet. Du gehst verzweifelt durch die dunkle Nacht, hast den Weg verfehlt, aber plötzlich erblickst du irgendwo in der Ferne einen hellen Strahl. Dieser Strahl ruft in dir Freude hervor, weil du den Weg gefunden hast. Eine kleine Kerze in der Finsternis bringt große Freude. Wir müssen Gott für die kleinen Dinge danken, die den großen dienen. Die kleinen Gedanken, Gefühle und Taten, d.h. die kleinen Kinder, sind kleine Engel, die auf die Erde herunterkommen um die Menschen zu retten. Nehmt zum Beispiel Christus: War er ein großer Mensch? War er ein König? Stand ihm eine Armee zur Verfügung? Man nannte ihn den "jüdischen König", der gekommen war, um das hebräische Volk zu retten, aber die Erzpriester, wie auch die Schriftgelehrten und die Pharisäer, meinten: "Wir wollen diesen Menschen nicht. Schafft ihn weg, er soll gehen! Von ihm kann man nichts erwarten. Er kann kein Messias sein". So ist es – die Menschen haben komische Ideen. Sie erwarten das Wohl von einer Stelle, von wo nichts kommen kann. Ich habe oft beobachtet, was ein junges Mädchen tut, wenn ihr ein junger Bursche gefällt. Sie betrachtet ihn von allen Seiten, schaut seine Hände und Beine an und sagt sich: "Dieser junge Bursche ist stark. Er kann mir eine Stütze im Leben sein". Sie stellt sich etwas vor, was unmöglich ist. Ich schweige, sage ihr nichts, sondern lächele nur und denke: Ganz schön Prügel wirst du von diesem gesunden und kräftigen jungen Mann bekommen. Du wirst die Erste sein, die seine kräftigen, muskulösen Arme ausprobiert. Nach einem Jahr begegne ich derselben jungen Frau, schon verheiratet mit diesem jungen Mann, und sie sagt zu mir: "Ach, wie sehr habe ich mich in diesem Mann getäuscht! Vor der Hochzeit dachte ich, er sei ein guter Mensch, aber was wurde daraus? Er verprügelt mich sehr heftig – er schlägt zu und denkt nicht daran, dass es weh tut. Hätte ich gewusst, dass er so ist, dann hätte ich ihn nicht geheiratet". Dazu sage ich: Schön ist das Großartige, aber auch schrecklich. Das Kleine, Schwache erlaubt sich nicht dich zu verprügeln, aber das Große, das Starke kann dich dreimal am Tag verprügeln. Und wenn jemand fragt, auf welchem Weg wir Gott dienen können, antworte ich: Die Liebe ist der einzige Weg, auf dem der Mensch Gott richtig dienen kann. Die Liebe ist die einzige göttliche Kraft, die sich mit den geringsten Dingen in der Welt beschäftigt. Außerdem ist sie jene mächtige Kraft, die sich mit den Kleinigkeiten abgibt, die sonst niemand beachtet. In den kleinen Größen liegt die Lösung aller schwierigen Aufgaben, in ihnen befinden sich die Geheimnisse des Lebens. Kommt die Liebe, bringt sie alle verlorenen Dinge mit sich. Nun also, wenn ihr kräftig sein möchtet, dann knüpft Freundschaft mit den Kleinen und Schwachen; arbeitet danach an der Idee von der Liebe und wendet sie in eurem Leben an. Wenn ihr einem kleinen Kind oder einem Schwachkopf begegnet, verachtet sie nicht. Seht zuerst, was sie benötigen und seid sofort bereit, ihnen zu helfen. Verachtet nicht das Kleine, das Schwache in euch. Kommt ein kleiner Gedanke in euren Verstand oder ein zärtliches Gefühl in euer Herz, gebt ihnen eine Chance, realisiert sie. Sie werden euch zukünftig großes Wohl bringen. Viele möchten wissen, ob sie einmal glücklich werden oder nicht, wie ihre Kinder die Schule absolvieren werden, ob sie sich im Leben einrichten usw. Sobald sie hören, dass irgendwo ein Wahrsager erschienen ist, gehen sie sofort zu ihm, damit er ihnen etwas vorhersagt. Ob er ihnen etwas sagen wird oder nicht, ist unklar, aber er wird ganz sicher zuerst einmal Geld von ihnen verlangen. Eins müssen alle Menschen wissen: Gott bestimmt das Schicksal der Menschen – kein anderer. Dabei ist das Schicksal der Menschen nichts Verhängnisvolles. Es wird durch ihre Gedanken, Gefühle und Taten bestimmt. Folglich kann keiner einen anderen Menschen von dessen eigenem Schicksal erlösen. Wenn es jemanden gibt, der ihm helfen kann, dann ist es der Betroffene allein. Wie? Indem er die Richtung seiner Gedanken, Gefühle und Taten ändert. Sobald er seine Gedanken, Gefühle und Taten ändert, ändert auch Gott seine Entscheidungen über ihn. Doch der Mensch will, dass die Dinge nach seinen Willen geschehen, ohne irgendein Opfer zu bringen. Nein, wenn ein Mensch seine Gedanken, Gefühle und Taten im richtigen Sinn ändert, ändert auch Gott seine Entscheidungen über ihn. Im Alten Testament steht: "Wegen eurer Gedanken, Gefühlen und Taten verstoße ich euch von meinem Angesicht". Danach sind den Hebräern ihre Fehler bewusst geworden und sie haben ihre Taten bereut. Gott sagte ihnen: "Wenn ihr bereut, wendet euch an mich und ich werde eure Sünden auslöschen". Und sie wandten sich an ihn, und Gott wurde barmherzig und wohlwollend zu ihnen. Ich frage: Kann man die Sünden eines Menschen vergeben, der niemals bereut? Anders gesagt: Kann man in einer Gaststätte essen, wo das schlechteste Fleisch zubereitet wird? Das kann man nicht. Deshalb sind die guten Gedanken, Gefühle und Taten das Größte, was der Mensch produzieren und von sich geben kann. Zu diesem Zweck muss er absolut reine Gedanken ohne jeglichen Eigennutz in sich pflegen. Er soll eine innere Übung machen, sich vorstellen, dass er all seine Schätze und Gut für Gott opfert, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Oder ein König sollte versuchen, auf seinen Thron zu verzichten und Gott zu preisen. Wie oft wird dieser König diese Entscheidung treffen und sie wieder aufschieben? Letzten Endes kann er dies machen, aber auch nicht. Das ist die Lage, in der sich alle Menschen befinden. Es ist leicht auf die Krone zu verzichten, wenn einem bewusst ist, dass man auch ohne Krone ein König ist. Jeder Mensch ist ein König für sich selbst, doch es gibt einige Menschen, die auch äußerlich die Stellung eines Königs einnehmen. Aber man muss Folgendes beachten: Wo es ein Königtum gibt, dort gibt es auch Verpflichtungen. Die Stelle des Königs ist nicht leicht. Wenn du König eines Volkes bist und ihm den Weg der Wahrheit zeigen kannst, dann bist du eine brennende Kerze für dieses Volk. Solange man keine brennende Kerze für sein Volk ist, sieht einen keiner, doch sobald man eine brennende Kerze geworden ist, wird man von allen gesehen. Selbst der winzigste Fehler, den man begeht, wird von den Menschen bemerkt. Wenn der Mensch eine gute Tat gemacht hat oder wenn er es zu tun beabsichtigt, so wird er sofort auf die Probe gestellt. Mancher will beispielsweise, dass ihn die Menschen lieben und er sie auch. Und sofort kommt auch die Prüfung: verdient er, geliebt zu werden und auch selbst zu lieben? Jeder von uns hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Du liebst einen Freund und er liebt dich auch; nach einigen Jahren findet er irgendeinen Fehler an dir und will dich nicht mehr sehen – er sucht sich einen anderen Freund. Warum? Jeder Mensch sucht im Leben etwas, das vollkommen ist. Das Einzige, von dem sich der Mensch in seinem Leben nicht lösen kann, sind die kleinen Dinge – die Kinder. Die Mutter, zum Beispiel, kann niemals ihre Kinder ablehnen. Lehnt sie ihre Kinder ab, so hört sie auf eine Mutter zu sein – nicht mehr und nicht weniger. Wenn man die Liebe von sich stößt, in welcher Form sie auch erscheinen mag, verzichtet man auf Freude, Glück und Wohl, die man erwerben kann. All diese Dinge verlassen euch, eins nach dem anderen. Jeder, der die Liebe in sich ablehnt, setzt sich größten Qualen aus. Sein Leben wird sinnlos, er wird unzufrieden, traurig und düster. Da meint jemand: "Ich weiß nicht, warum ich so betrübt bin". Du bist betrübt, weil du überreif bist, weil du eines der kleinen Kinder der Liebe abgelehnt hast. Weist du eines ihrer Kinder zurück, sagt sie: "Da du mein Kind ablehnst, kehre ich dir auch den Rücken zu". Die Liebe geht an dir vorbei, sie verlässt dich und du bleibst mit deinen großen Gedanken und Gefühlen zurück. Nach alldem wirst du erzählen, dass du Gott dienst, aber die Menschen lieben dich nicht, verstehen dich nicht usw. Ja, das ist durchaus möglich, aber wenn du wirklich mit dem großen Gesetz Gottes – mit der Liebe – in Einklang bist, dann würde es dich nicht kümmern, ob dich die Leute lieben oder nicht. Wenn du aber das große Gesetz der Liebe verletzt hast, würdest du eine innere Unruhe empfinden, selbst wenn die Menschen dich lieben und ehren. Damit meine ich jetzt die inneren Zustände und Verhältnisse der Menschen, nicht die äußeren, weil diese auf ganz anderen Regeln beruhen als die inneren. Die Kraft des Menschen besteht in der inneren Einheit, die er in sich herstellen kann und nach der er streben muss. Diese Einheit kann nur durch Anwendung der kleinen Größen im Leben erreicht werden. Ihr zeigt jemandem eine kleine Übung, aber er sagt: "Was gibt mir diese kleine Übung? Was ist dabei, wenn ich meine Hand vorwärts oder seitwärts ausstrecke?" Wenn ein Schriftsteller die Feder in die Hand nimmt und meint, er könne nichts mit dieser kleinen Feder schreiben, wird er wahrlich nichts leisten. Wenn er aber beständig bleibt, wird die Feder ganze Zeilen und Seiten voll schreiben und etwas Schönes schaffen. Doch sobald der Schriftsteller auf einmal etwas Grandioses schaffen will, wird nichts daraus. Seht mal, was die menschliche Zunge in der Welt tut. Das Beste wurde immer mit diesem kleinen Organ gesagt. Die Errettung der Welt hängt auch von diesem kleinen Organ ab. Fängt es an, sich zu bewegen – so klein es auch ist – es schafft Wunder. Die Zunge besänftigt, bändigt und regelt eine ganze Menge von Angelegenheiten. Nicht weniger Arbeit erledigen die Augenlider. Wie ihr seht – zwei kleine Organe, aber ohne sie geht es nicht. Anscheinend tun sie gar nichts, sie öffnen und schließen sich nur. Doch sie sind Beschützer der Augen, sie bewahren sie vor Staub, vor kleinen Fliegen und allen möglichen Verletzungen. Die Lider sind kleine Organe, doch sie sind wichtig. Die Menschen beachten sie nicht, trotzdem – die Lider fühlen sich nicht beleidigt und tun still ihre Arbeit weiter – sie schützen die Augen. Oft werden die heutigen Menschen vom Ehrgeiz geleitet und meinen, dass sie verschiedene Evangelienverse deuten könnten. Auch die Geistlichen behaupten dasselbe. Doch ich sage: Es gibt verschieden? Deutungsweisen. Nur eine ist richtig. Wenn es um eine einfache Deutung geht, kann das jeder tun, wie jeder es sagen kann, dass zwei mal zwei gleich vier ist. Sowohl der Philosoph als auch das kleine Kind bekommen ein und dasselbe Resultat, aber sie lösen die Aufgabe auf unterschiedliche Weise, und zwar wie folgt: Wenn ihr mit dem Philosophen und dem Kind einen Garten betretet, wird der Philosoph sagen, dass zwei mal zwei gleich vier ist und wird euch vier kleine Äpfel geben. Auch das Kind wird sagen, dass zwei mal zwei gleich vier ist, aber es wird euch vier große und schöne Äpfel geben. Wer sollte eine Antwort auf eure Frage geben: der Philosoph, der die Aufgabe wörtlich löst und euch vier kleine Äpfel gibt, oder das Kind, das euch vier große, schöne Äpfel reicht? Zwei Menschen streiten sich, wer mehr Liebe in seinem Herzen trägt. Sowohl der erste, als auch der zweite liebt, aber mehr Liebe hat jener, der zusammen mit der Aufgabenlösung "zwei mal zwei ist gleich vier" auch vier große, reife Äpfel überreicht hat. Er rechnet besser als der erste. Also, die Kraft, die Größe des Menschen hängt von der Anwendung des Gottesgesetzes ab. Nach diesem Gesetz soll sich der Mensch zum Nächsten so verhalten wie zu sich selbst. Die vollkommenste Tat aber ist, sich Menschen gegenüber so zu verhalten so wie sich Gott ihnen gegenüber verhält – d.h., sie wie Gott in seiner Gedankenwelt festhält. Im Verstand Gottes nimmt jeder Mensch einen bestimmten Platz ein. Sogar das kleinste Wesen nimmt dort eine hohe Stellung ein. Was es auch von Ihm verlangt, Gott hört seine Bitte. Mancher sagt: "Jeden Tag bete ich zu Gott, doch ich erhalte keine Antwort auf mein Gebet." Warum? Weil dieser Mensch entweder nicht weiß, wie er beten soll, oder die Verbindung zu Gott unterbrochen hat. Zwölf Bischöfe gingen zusammen in einen Wald um zu beten. Lange beteten sie, aber sie erhielten keine Antwort von Gott. Während dessen ging ein einfacher, frommer Bauer an ihnen vorüber, der mit seinem Esel Holz zum Verkauf fuhr. Sie hielten ihn an und sagten zu ihm: "Hör mal zu, wir bitten dich, zu Gott zu beten, damit Er uns hilft und eine wichtige Angelegenheit regelt". Er betete eifrig zu Gott und die Angelegenheit regelte sich wie gewollt. Also wurde das Gebet des einfachen Menschen angenommen. Danach rühmten sich die Bischöfe, dass ihnen die Arbeit dank ihres Gebets gelungen war. Ein zweites Mal versammelten sie sich, um etwas zu erbeten, doch ihr Gebet wurde wieder nicht erhört. Diesmal aber kam der Holzfäller nicht und ihre Sache blieb unerledigt. Wann immer der Holzfäller zu Gott betete, jedes Mal erhielt er eine Antwort. Sooft die Bischöfe zu Gott beteten, stießen sie auf taube Ohren. Ich sage: Für den Menschen gibt es nichts Größeres als zu wissen, dass er einen Ehrenplatz in Gottesverstand einnimmt. Ist ihm dies bewusst, wird sein Gebet erhört, sobald er sich mit einer Bitte an Gott wendet. Deshalb müsst ihr alle danach streben, Gott gefällig zu sein und eine hohe Stellung in seinem Verstand einzunehmen. Das muss das Ideal jeder Seele sein und kann nicht mit Weinen und Tränen erreicht werden. Gott braucht keine menschlichen Tränen und Weinen. Wenn ihr euer Ideal erreichen möchtet, dann beschäftigt euch mit den kleinsten Größen, aus denen Gott die Welt geschaffen hat. Dazu müsst ihr die Idee von Gott in euren Seelen heilig halten. Es darf keinen negativen Gedanken über und kein negatives Gefühl zu Gott geben! Alles, was von Gott geschaffen wurde, duldet keine Veränderung, keine Kritik. Was das Göttliche angeht, ob ihr es begreift oder nicht, es ist immer richtig. In Bezug auf das Göttliche wird zuerst gehandelt und erst dann nachgedacht. Du willst Gott dienen, aber du denkst erstmal daran, was mit dir passieren wird, wenn du dich auf diesen Weg begibst. Entscheidest du dich einmal, Gott zu dienen, dann denke nicht mehr darüber nach – ob du wie ein Tier geschlachtet wirst, gehängt oder in Stücken gehackt wirst. Das soll dich nicht kümmern. Alles kann mit dir passieren, aber letzten Endes geschieht ein solches Wunder, wie es nie zuvor gesehen wurde. Wenn sich Christus gefürchtet hätte, wäre er nicht zur Auferstehung gelangt. Er wurde ans Kreuz geschlagen, wo er den größten Beschimpfungen und Spott ausgesetzt war, dass er Gottes Sohn sei und die Welt retten wolle. Man sagte ihm: "Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, steige vom Kreuz, beweise es, damit wir dir glauben können." Christus hat all das mit größter Demut und Liebe ertragen. Und zu seiner letzten Stunde holte er tief Atem und sagte: "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist! Dein Wille geschehe!"[2] Christus hat am Kreuz die größte Schmach erlitten und dafür wurde er erhoben; ihm wurde jede Macht gegeben, sowohl auf Erden, als auch im Himmel. Mit Ihm geschah, was bis dahin niemals geschehen war – er stand von den Toten auf. Jetzt wollen viele Menschen den göttlichen Weg begehen, aber wenn sie das Leben Christi nicht als Vorbild vor Augen haben, können sie Ihm nicht folgen. Ihr sagt, dass ihr für Gott und für eure Nächsten leben wollt. Ihr könnt sowohl für Gott, als auch für eure Nächsten leben, aber ihr müsst wissen, dass die Beschimpfungen, die Verfolgung und der Spott auf euch zukommen werden. Ihr müsst bereit sein, diese Prüfungen auf euch zu nehmen. Ist das heute so? Man begegnet einem Christusanhänger – er schlägt Lärm, Alarm, weil man ihn beleidigt und ihn damit gekränkt hat. Er sagt: "Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Ich tauge nichts mehr, niemand respektiert mich, niemand will etwas mit mir zu tun haben." Wenn du auf die Erde gekommen bist, damit dich die Menschen achten, so bist du auf dem falschen Weg. Du bist nicht auf die Erde gekommen, damit man dich liebt und achtet, sondern damit du die Liebe Gottes äußerst. Danach wird Gott seine Liebe zu dir zeigen. Auch Christus hat gesagt: "Wie mich mein Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt"[3]. Folglich werdet ihr zuerst die Liebe Gottes zu den anderen äußern müssen und dann wird auch Gott seine Liebe zu euch äußern. Wenn ihr die Liebe Gottes nicht begreifen könnt, dann könnt ihr erst recht nicht die Liebe der Menschen verstehen. Zweifel, Unsicherheit und eine Reihe von Irrtümern werden euch heimsuchen, von ihnen werdet ihr ein wenig lernen, doch ihr verliert viel Zeit. Eins muss man beachten: Um eine große Wahrheit zu begreifen müsst ihr immer den kürzesten Weg suchen. Unter "dem kürzesten Weg" verstehe ich den richtigen Weg zum Erfolg. Also, wenn ihr euch retten wollt, so sucht den richtigen Weg. Ihr sagt: "Stark wollen wir sein". Wollt ihr stark sein, so gebt der Liebe Gottes Gelegenheit sich durch euch zu äußern. Wenn ihr die Liebe Gottes äußert, wird sich auch das Leben äußern. Solange sich das Leben noch nicht geäußert hat, wisst ihr nicht, was aus euch werden kann. Hinsichtlich der Frage, was mit euch werden wird – überlasst den anderen die Antwort. Wenn ihr ein Weizenkorn in die Erde pflanzt, fragt es dann, was mit ihm passieren wird? Es überlässt diese Frage der Sonne. Ein Kind trägt eine Eichel in seiner Hand und fragt sie: "Was kann aus dir werden?" Die Eichel antwortet ihm: "Pflanz mich in den Boden und lass mich in Ruhe, und die Sonne wird sagen, was aus mir werden kann. Komm nach hundert Jahren an diesen Ort zurück und du wirst sehen, was aus mir geworden ist". Nur der liebe Gott weiß, was aus dir werden kann. Du bist ein kleines Körnchen, das Gott in den Boden pflanzt. Nach einiger Zeit wirst du selbst sehen, was aus dir geworden ist. Wenn du dich auf die Menschen verlässt, werden sie dich umhertragen wie ein kleines Kind, von Hand zu Hand, aber aus dir wird nichts werden. Schließlich wird dich Gott durch das kleine Kind in den Boden pflanzen, wo du im nächsten Jahr wachsen, aufblühen und Früchte ansetzen wirst. Wenn das so ist, haltet euch an den kleinen Kindern fest – an den kleinen, tief in euch versteckten Gedanken und Gefühlen, an dem kleinen Wohl, die in eurer Seele aufkeimen. Haltet euch an sie und verachtet sie nicht, wenn ihr Gottes Segen haben wollt. Gott wird euch nicht dafür segnen, was die Menschen von euch denken, sondern für eure Gedanken, Gefühle und Taten. Dabei wird euch Gott nicht für eure großen, gewaltigen Gedanken, Gefühle und Taten segnen, die alle kennen. Er wird euch für jene kleinen, tief in eurer Seele versteckten, verborgenen Gedanken, Gefühle und Taten, die niemand kennt und ahnt, segnen. Gott wird euch für die kleinen, verborgenen, ungeäußerten Körnchen in euch segnen. Für die geäußerten habt ihr euren Lohn schon bekommen. Nun, wünsche ich euch allen aufzuerstehen, wie Christus auferstanden ist. Bis ihr jedoch zur Auferstehung kommt, wünsche ich euch allen, dass ihr verfolgt, geschmäht und beschimpft werdet wie Christus verfolgt und beschimpft wurde. Ich wünsche euch allen gekreuzigt zu werden und zu sagen: "Mein Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir. Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe"[4]. Ohne Leiden kann die Auferstehung nicht kommen. Christus durchlief Qualen und die Menschen werden sie auch durchlaufen. Wenn die Kinder leiden, wird auch die Mutter leiden. Ich bin nicht für die Leiden, aber einige sind unvermeidlich. Es gibt Dinge, die aufgehoben werden können, und andere, die nicht aufgehoben werden können. Der Tag wird kommen, an dem alle Qualen und Leiden verschwinden werden. Apostel Paulus sagte: "Die heutigen Leiden können nicht verglichen werden mit dem zukünftigen Ruhm für jene, die Gott lieben". Viele sagen: "Wer weiß, ob das stimmt, wir wollen unser Leben genießen". Wo sind all jene, die ihr Leben nur genießen wollten? Auf den Friedhöfen. Dort werdet ihr Denkmäler von Gebildeten und Einfältigen, von Reichen und Armen, von Jungen und Alten finden, die ihr Leben nach ihrem Verständnis genossen haben. Dorthin sind alle großen Menschen gekommen, die geehrt und geachtet wurden. Und nun: Zieht die kleinen Kinder groß, die Gott liebt, wenn ihr wollt, dass eure Wege gottgefällig und von Gott begünstigt sind. Ein Vortrag von dem Meister, gehalten am 14. August. 1932, 5 Uhr morgens. Die folgenden Zitate entstammen der "Lutherbibel", Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, 1985. [1]Ps.119,160 [2]Luk 23,46 [3]Joh 15,9 [4]Luk 22,42
  15. mariaK

    1932_07_31 Die zwei Wege

    Die zwei Wege Es gibt zwei Wege, auf denen alle lebendigen Wesen auf der Erde wandeln: den Weg des Brotes und den Weg des Wassers. Der erste Weg heißt Hunger, der zweite Weg heißt Durst. Der erste Weg ist der Weg des Brotes. Der zweite Weg ist der Weg des Wassers. Das Brot kommt nur zu den Hungrigen und das Wasser kommt nur zu den Durstigen. Brot und Wasser zeigen die reale Seite des Lebens. Folglich, wenn das Leben in Erscheinung treten will, sichtbar werden will, erscheint es als Brot und Wasser. Wenn das Leben jemanden besucht, dann kleidet es sich in das Kleid der Liebe, welches Brot und Wasser heißt. Sobald der Hungrige das Leben im Kleid der Liebe sieht, zieht er seine eigenen Kleider aus und kleidet sich damit. Sobald der Hungrige das Leben im Kleid der Liebe sieht, zieht er seine eigenen Kleider aus und kleidet sich damit. Folglich sind Brot und Wasser die reale Seite des geäußerten Lebens. Ohne sie kann sich das Leben nicht offenbaren. Anders gesagt: Ohne Brot und Wasser ist das Leben für die Lebewesen nicht zugänglich. Nur jener lebt, bei dem Brot und Wasser vorhanden sind. Nur jener wächst und entwickelt sich, der Brot und Wasser hat. Deshalb sagte Jesus: "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist und das lebendige Wasser, das aus den menschlichen Herzen quillt". Als er gekreuzigt wurde, sagte er: "Mich dürstet" – und bat um Wasser. Er hat um dasjenige gebeten, worin sich das Leben äußert. In einem der Evangelienversen steht: "Ein Gefäß mit Essig stand da; Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach Er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf"[1]. Warum starb Jesus? Weil Ihm kein Wasser gegeben wurde. Ich sage: Die guten Gedanken und guten Gefühle sind das Wasser des Lebens – das lebendige Wasser. Schlechte Gedanken und schlechte Gefühle sind Essig, von dem alle sterben. Wer diesen Essig trinkt, wird unbedingt umkommen. Die guten Taten sind das Brot des Lebens – das lebendige Brot. Die schlechten Taten sind das gewöhnliche Brot, von dem die Menschen sterben. Warum sterben sie von diesem Brot? Weil dieses Brot leicht verschimmelt. Daraus folgt, dass wenn der Mensch nicht ausschließlich lebendiges Wasser trinkt und ausschließlich lebendiges Brot isst, wird auch ihn ereilen, was mit Christus geschah. Und letzten Endes wird er ebenfalls sagen: "Es ist vollbracht!". Tau, welcher in der Nacht fällt; Regen, der am Tage fällt, bringen das Wohl Gottes – das Wohl des Lebens. Jeder gute Gedanke, jedes gute Gefühl und jeder gute Wunsch sind Tau, der nachts fällt. Jede gute Tat ist Regen, der am Tage fällt. Wenn du den Tau und den Regen zu dir nimmst, wirst du freudig und lustig sein, wie die kleinen Gräser morgens und abends. Wenn du den Tau und den Regen zu dir nimmst, wirst du einer aufgegangenen Blüte gleichen, die Frucht ansetzt und reift. Solltest du aber nicht gut leben, bist dem Pilatus ähnlich, der Christus gekreuzigt hat; wenn du nicht gut denkst, bist du dem Soldaten ähnlich, der die Dornenkrone geflochten hat und damit Jesus Haupt krönte. Und schließlich: Handelst du nicht gut, bist du dem Diener ähnlich, der Jesus Essig zu trinken gegeben hat. Wenn das Göttliche in dir stirbt, wirst auch du sterben. Wenn das Göttliche diese Welt verlässt, wirst du auch verschwinden. Warum wurde Jesus gekreuzigt? Damit die Menschen erkennen, was sie wirklich darstellen und inwieweit sie das Gesetz Gottes beachten. Warum starb Jesus? Damit Er den Menschen zeigt, wie ein wahrer Mensch sein sollte – der gehorsame Mensch, der sich auch vor dem Tod nicht fürchtet. Meine Rede diesen Morgen werde ich mit den folgenden Gedanken abschließen: ''Wo es Liebe gibt, bleibt die Furcht vor der Tür.'' ''Wo es Leben gibt, zeigt sich die Liebe nach außen.'' ''Kleidet sich der Mensch in das Kleid der Liebe, passiert alles mit ihm: entweder kommt er auf die Welt oder er stirbt, entweder geht er unter oder er ersteht auf; entweder er wächst oder er vertrocknet.'' ''Wenn der Mensch lebt, kommt das Licht.'' ''Wenn der Mensch stirbt, kommt die Dunkelheit.'' ''Das Licht ist das Leben, das kommt.'' ''Die Dunkelheit ist das Leben, das geht.'' ''Gute Gedanken, Gefühle und Wünsche sind Lichtstrahlen, die Nahrung für das Leben und die Seele, die auf die Erde herunterkommt, bringen.'' ''Gute Taten sind Strahlen, Farben des Lichtes, die das lebendige Brot für die Seele mitbringen, damit sie Jenen erkennen kann, von dem sie abstammt.'' Vortrag von dem Meister, gehalten am 31. Juli, 1932, 5 Uhr morgens. [1]Das Zitat stammt aus der "Lutherbibel", Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1985
  16. Die absolute Reinheit Was man unter dem Begriff Reinheit versteht, wissen alle Menschen. Er hat einen äußeren und einen inneren Sinn. Wir reden von "äußerer" und "innerer" Reinheit. Jeder Mensch kennt und sieht die äußere Reinheit. Wenn wir über die äußere Reinheit eines Hauses sprechen, meinen wir damit, dass das Haus von außen und von innen gestrichen ist, die Fußböden gefegt und geschrubbt sind, der Staub überall gewischt ist. Wann ist ein Kleidungsstück äußerlich rein? Wenn es weiß ist, muss es gut gewaschen sein; wenn es schwarz ist, darf es keine Flecken haben. Das Öl wiederum ist rein, wenn es frisch, klar und frei von jedem Geruch ist. Folglich ist jedes Ding so lange rein, bis fremde Elemente hinzugefügt oder untergemischt werden. Das zeigt, dass in der Natur gewisse Elemente existieren, die Unreinheit erzeugen. Was ist Unreinheit? Die Unreinheit ist ein Kontrast zur Reinheit. Solange der Mensch lebt, solange er gesund ist, zeichnet er sich durch Reinheit aus. Wenn das Element der Unreinheit ins Leben dringt, macht der Tod gleich einen Schritt vorwärts. Je mehr die Unreinheit zunimmt, desto mehr dringt der Tod ins Leben. Der Tod und die Unreinheit stehen im direkten Verhältnis zueinander. Die Unreinheit ist also mit dem Tod verbunden. Nun, da uns das bekannt ist, folgt als erste Lebensregel, dass der Mensch seine Gedanken reinigen muss. Wenn er seine Gedanken reinigt, wird er eine klare und reine Vorstellung von Gott haben. Gott ist keine Form außerhalb von uns. Er ist die Lebensquelle. Besitzen wir etwas Wertvolleres als unser Leben? Jede Anregung, jede Freude in uns wird von diesem inneren Gefühl hervorgerufen, dass wir existieren, dass wir leben. Man steht morgens munter und gesund auf, schaut zur aufgehenden Sonne und freut sich, dass man eine gewisse Idee von einer Arbeit während des Tages hat. Das ist ein Ergebnis der ersten Sprösslinge am Lebensbaum. Jemand sagt: "Das Leben ist schwer! Vom frühen Morgen an müssen wir an Nahrung denken – was werden wir essen, wie viel werden wir verdienen usw." Ich sage: Die Frage nach der Nahrung ist ein Element des physischen, des materiellen Lebens. Die physische Nahrung ist kein notwendiges Element für das geistige Leben des Menschen. Um ein geistiger Mensch zu sein, braucht man nicht viel zu sich zu nehmen. Und das Essen muss nicht unbedingt sehr gut schmecken. Die Gewürze, die dem Essen hinzugefügt werden, sind Nebensache. Wenn sich alle vernünftigen Wesen an einem Ort versammelten, was für eine Nahrung würde man ihnen geben? – Unterschiedliche. Warum? Weil jedes Lebewesen jene Nahrung aufnimmt, die es für seine Entwicklung braucht. Es gibt aber etwas Gemeinsames in der Ernährung aller Wesen, aller Organismen auf der Erde. Das Wasser, zum Beispiel, wird von allen Lebewesen, ohne Unterschied, benutzt. Anfangs nahmen die Lebewesen ihre Nahrung aus der Luft auf, dann – vom Wasser und letztlich – von der festen Materie. So war es auch beim Menschen. Einst ernährte sich auch der Mensch mit Licht. Heute hat der moderne Mensch diese Kunst vergessen. Nur seine Augen haben dieses Wissen bis heute erhalten. Wenn sich die menschlichen Augen lange Zeit nicht mit Licht ernähren, atrophieren sie. Also ist die erste Aufgabe des Menschen, sich eine klare Vorstellung von Gott zu machen. Wenn man von ihm spricht, muss man alle Wesen in Gottes Bewusstsein einschließen – von den kleinsten bis zu den größten, denn er kümmert sich gleichermaßen um sie. Es gibt kein anderes Wesen wie Gott! Es gibt kein besseres, erhabeneres, edleres, teilnahmsvolleres Wesen, von dem das Leben ausgeht. Das Leben des ganzen Universums ist in Gott verborgen. Er hat nicht seinesgleichen. Sowohl im größten Sünder als auch im größten Dummkopf erbebt etwas tief innerlich, sobald sie an Gott denken. Wenn der Mensch den Sinn dieses Bebens nicht versteht, wird er durch das Leben gehen, ohne zu begreifen, was der große Urquell darstellt. Er wird sagen: "Etwas erbebte in mir, als ob ich einen Bären gesehen hätte." Ja, es ist angenehm einen Bären zu sehen, aber weil das Erbeben so stark ist, erschaudert der Mensch und verliert die Sprache vor Angst. Auch der größte Held erschaudert oftmals vor dem Blick einer schönen Jungfrau. Dieser Held sagt: "Ich habe eine schöne Jungfrau gesehen, aber mein Herz erbebte." Warum erbebte sein Herz? Die einzige Ursache dafür ist, dass dieser Held das ihm gegebene Wohl nicht ertragen kann. In jedem Wohl verbirgt sich auch eine Gefahr. Viele fragen: "Was ist Angst?" Die Angst zeigt die Grenze, den Ort, wo sich der Mensch von Gott getrennt hat. Wenn dem Menschen jedoch der rechte, reine Gedanke kommt, verwandelt sich die Angst in eine vernünftige Kraft. Wer vernünftig denkt, der hat vor nichts Angst. Solange ihr euch kein klares Bild von Gott gemacht habt, könnt ihr euch nicht veredeln, könnt ihr das wahre Wissen nicht erreichen. Wenn ihr diese konkrete Idee nicht begreift, verliert ihr bald alles, was ihr erreicht habt. Ihr könnt euch zum Beispiel für gewisse Zeit entwickeln, ein Gelehrter werden, Künste erlernen, Reichtum erwerben, eure Kraft entwickeln usw. Mit dem Alter werdet ihr allmählich etwas davon verlieren: heute verliert ihr euer Wissen, morgen – eure Künste, übermorgen – euren Reichtum, danach – eure Kraft. Letztendlich kommt ihr in der Lage eines Menschen, der alle seine hohen Ideen verloren hat und dem jeder Impuls zur Arbeit fehlt. Ihr würdet sagen: "Nur eine Idee ist mir geblieben." Was ist das für eine Idee? "Ich war ein reicher Mann, und jetzt bin ich ein armer Schlucker." Was für ein Mensch ist man mit so einer Idee? Nun wird jemand sagen: "Wenn ein Mensch alles verloren hat, dann darf er nicht denken, fühlen, handeln." Ich sage: Wenn die Gedanken und Gefühle des Menschen nicht richtig sind, verursachen sie Besorgnis und Unruhe, und davon altert man vorzeitig. Wir sprechen über den nüchternen Verstand, über die reinen und edlen Gefühle, die den Menschen mit Gott verbinden und die seiner Tätigkeit freien Raum und Schwung geben. Unruhig sind die Gedanken, wenn wir uns zum Beispiel Sorgen darum machen, wie wir unser Leben verbringen werden, ob wir gesund sein werden, ob wir genügend Mittel haben werden usw. Ich frage: Wenn der Königssohn eingeschult wird, muss er sich dann Gedanken machen, wer seinen Unterhalt bezahlt, wie viel Geld man ihm schicken wird, wer ihn bedienen wird usw.? Daran braucht er nicht zu denken. Einmal in die Schule geschickt, soll er nur lernen. Um alles andere kümmert sich der Vater. Wenn der Sohn faul ist und nicht lernt, muss er für die Folgen seiner Faulheit aufkommen und großes Unglück wird über ihn hereinbrechen. Ich sage: Ihr seid solche Königssöhne, die auf die Erde geschickt wurden um zu lernen. Bedankt euch bei Gott für alles, was ihr habt: Licht, Luft, Wasser und Brot. Was braucht ihr noch? Ihr müsst lernen! Eines Tages, wenn ihr von der großen Reise zur Erde zurückkommt, wird euch euer Vater fragen: "Was habt ihr bisher gelernt?" Genauso werden euch eure Bekannten fragen, wenn sie erfahren, dass ihr bei den sieben Rilaseen wart. Ihr werdet sagen, dass ihr auf den Gipfel Damga, auf den Haramija gestiegen seid; dass ihr die sieben Seen gesehen habt. Doch das ist nicht alles, was ihr hättet sehen oder lernen können. Alle Gipfel, alle diese Seen sind Symbole. Wichtig ist, was ihr in dem Buch der Natur gelesen habt. Wie viele Seiten habt ihr gelernt und was habt ihr davon verstanden? Ihr habt einen hohen Gipfel bestiegen, na und? Warum steigt ihr hoch? Um von oben zu sehen, wer kommt oder was er bei sich hat? Ist das der Sinn des Bergsteigens? Nein, ihr werdet sagen, dass auf den Gipfel Haramija Räuber gestiegen sind, um reichen Reisenden aufzulauern und sie auszurauben. Die Wanderungen und besonders das Besteigen hoher Gipfel haben einen sehr tiefen Sinn! Also, wenn vom Ausrauben reicher Leute die Rede ist, muss man wissen, was sie verkörpern. Sie sind die reichen Ideen in der Welt. Das Gute ist der Reiche, den wir berauben müssen, das Böse wiederum ist der Arme, den wir gehen lassen müssen. Was könnten wir dem Armen nehmen? In der Heiligen Schrift heißt es: "Widersetze dich nicht dem Bösen!" Warum? Weil das Böse ein armer Mensch ist, für den du bezahlen musst. Dieser Satz aus der Heiligen Schrift ist eine wichtige wirtschaftliche Formel. Du musst also zur Seite treten, wenn das Böse, der arme Mensch, vorbeikommt. Wenn du nicht so handelst, wenn du ihn auf seinem Weg aufhältst, erbettelt er Geld, Kleider und Schuhe von dir, und du musst ihm alles geben, was es will. Das Böse ist ein armer Schlucker, der sich auf die Barmherzigkeit der anderen Leute verlässt. Wer in Gottes Schule gekommen ist um zu lernen, der muss sich von der Bettelei befreien. Ich sage: Wenn ihr Gott begreifen wollt, müsst ihr rein sein. Es heißt: "Nur jene, die ein reines Herz haben, werden Gott schauen." Leiden, Schwierigkeiten und Unglück werden auf euch zukommen. Ihr seid im Meer und dort gibt es große Stürme. Diese Stürme werden auch das Schiff erfassen und ins Wanken bringen. Aber in seinem Innern müssen Harmonie, innerer Frieden herrschen. Wenn die Meereswellen durch das kleinste Loch in das Schiff eindringen, droht ihm schon Zerstörung und Untergang. Genauso dringen auch die negativen, unreinen Gedanken ein, vor denen ihr euch hüten müsst. Und ihr, lasst ihr nicht auch euren Unrat zurück, wenn ihr in die freie Natur hinausgeht? Wie viele Diener müssen ihn beseitigen, nachdem ihr weggegangen seid! Manche halten sich für rein, für heilig, aber sie lassen ihren Abfall liegen: Sie essen hier oder dort und überall hinterlassen sie Unrat. Solange ihr Unrat in euch tragt, seid ihr weder heilige noch reine Menschen. Wenn ihr in der physischen Welt auf Reinheit achtet, werdet ihr auch in der mentalen und in der geistigen Welt rein sein. Da erzählt mir jemand, er glaube an Gott, habe ein hohes Ideal, und dabei hält er nicht einmal die elementarste Sauberkeit in der physischen Welt ein. Nein, von jedem wird Reinheit in jeder Hinsicht verlangt: physische, mentale und geistige Reinheit. Ihr sagt: "Alles hängt von uns ab." Von euch hängt ab, euer ganzes Leben lang absolute Reinheit zu bewahren. Das Leben selbst hängt aber von Gott ab. Wenn ihr gesund und fröhlich sein wollt, dann müssen jedes eurer Gefühle, jeder eurer Gedanken und jede eurer Taten von der Idee der Reinheit durchdrungen sein. Nur so werdet ihr Gottes Segen haben. Jetzt verderbt ihr alles, was euch Gott schickt, aber damit setzt ihr euch dem sicheren Tod aus. Es wird Zeit, dass der Mensch auf sein kleinliches Ehrgefühl verzichtet. Ist es so wichtig, dass jemand etwas Schlechtes über euch gesagt hat oder euch beschimpft hat? Interessiert euch nicht für die negativen Dinge, speichert sie nicht in eurem Verstand. Selbst wenn dich alle Leute verachten würden, müsstest du arbeiten, beweisen, dass du ein Mensch mit Würde und Ehre bist. Arbeite zehn Jahre lang ununterbrochen, um Kraft und Stärke in dir zu entwickeln, um den Leuten zu beweisen, dass du ein Mensch bist. Gehe in ein Dorf, hebe einen großen Stein, der eine ganze Tonne wiegt, so dass sich alle Bauern wundern. Wenn sie sehen, dass du so stark bist, werden sie von sich aus sagen: "Rührt diesen Menschen nicht an! Mit ihm ist nicht zu spaßen. Er ist ein starker Mann!" Du aber gehst in ein Dorf, kannst noch nicht einmal das kleinste Steinchen aufheben, brauchst selbst die geringste Hilfe und verlangst noch, dass dich die Leute verehren. Und bei alldem erzählst du, dass du mit Gott sprichst. Wer mit Gott spricht, ist ein starker Mensch, er kann Berge versetzen. Wenn du keine Berge versetzen kannst, dann mach dir keine Illusionen! Jeder andere könnte zu dir gesprochen haben, nur Gott nicht. Als Gott zu Moses sprach, hob dieser seinen Stab, schlug an den Fels und Wasser sprudelte heraus. Gott sprach zu Moses und Manna fiel vom Himmel. Gott sprach zu Moses und dieser führte das jüdische Volk vierzig Jahre lang durch die Wüste. Du aber kannst dich noch nicht einmal selbst ernähren und erzählst, dass Gott zu dir gesprochen habe! Ich frage: Woran erkennt man, dass Gott spricht? Kann man das aus Büchern lernen? Nein. Jeder Mensch hat seine spezifische innere Erfahrung, die ihm ermöglicht, Gottes Stimme in sich zu erkennen. Die Natur kann auf vielerlei Weise verstanden werden, aber es gibt nur einen Weg, der in die Welt der Wahrheit führt. Die Wahrheit ist die reinste Welt, in der sich die Liebe äußert. Die Wahrheit ist das reinste Bild der Liebe. Was ist Liebe? Der reinste Inhalt dieses Bildes. Die Wahrheit ist die höchste Äußerung der Liebe! Durch die Wahrheit erlangt man die größte Freiheit. Das größte Licht erlangt man durch Liebe. Im okkulten Sinne wird Liebe durch Gerechtigkeit ersetzt. Wenn ihr Wärme, Hitze wollt, müsst ihr nach der Gerechtigkeit suchen. Wenn die Gerechtigkeit in die Welt kommt, dann erhitzt sie alles. Die Gerechtigkeit ist die größte Hitze der Liebe, die Liebe aber ist das Wesen des Lebens. Was das Leben anbetrifft, so wisset, es gibt nichts Höheres! Die Liebe, die Weisheit, die Wahrheit, die Gerechtigkeit sind also Bereiche, Welten, durch die sich das Leben äußert. Vorerst wird unter dem Wort "Leben" jenes Bewusstsein des Menschen verstanden, in dem ein ständiges, ununterbrochenes Streben nach Errungenschaften steckt. Wenn wir sagen, dass wir leben, verstehen wir darunter ein ständiges Streben nach etwas, was wir erreichen möchten. Sobald das Kind auf die Welt kommt, erwacht in ihm gleich das Bewusstsein und es beginnt zu begehren, etwas von der objektiven Welt zu wollen. In der Welt der Gefühle suchen wir auch nach einem gewissen Objekt. In der mentalen Welt wollen wir lernen – auch dort suchen wir nach irgendeinem Objekt. Sowohl in der geistigen als auch in der göttlichen Welt gibt es Leben. Das bedeutet, dass sich das Leben in allen Bereichen, in allen Welten äußert, aber in verschiedenen Formen. Eins ist wichtig: In welcher Form auch immer das Leben erscheint, ohne Reinheit kann es nicht funktionieren. Ich frage: Wie kann man diese Reinheit bewahren? – Durch den Dienst an Gott. Wenn ich über Dienst spreche, meine ich damit, dass der Mensch nur Gott, nur der Liebe dienen kann. Wir sagen: "Gott ist Liebe." Also kann man nur der Liebe dienen. Was das Leben betrifft, sagen wir: Selbst Sklaven sind wir bereit zu werden, Hauptsache wir bekommen Leben! Demnach sind drei Dinge im Leben des Menschen wichtig: Gott zu dienen, sich selbst zu verehren, seinen Nächsten zu lieben. Den Nächsten zu lieben bedeutet, die unnötige Last zu entladen, die man auf dem Rücken trägt. Sich zu verehren bedeutet, den Sinn des Lebens zu begreifen. Nur der schöne, kluge, gute Mensch wird verehrt. Das sieht man erst bei sich selbst und dann bei den anderen. Wenn ihr das Gute, die Intelligenz, die Vernunft in euch seht, werdet ihr sie auch in anderen Menschen sehen. Das bedeutet: Was ihr in euch selbst seht, das spiegelt sich auch in anderen wider. Man achtet die Menschen wegen des Bewusstseins, das man in sich selbst hat; man liebt die Menschen wegen des Schönen, Hohen, Edlen, das man in sich selbst sieht. Sobald man es auch in anderen sieht, liebt man diese schon. Warum liebt der Vater seinen Sohn? Wegen der Ehre, die er zu sich selbst empfindet. Diese Ehre verwandelt sich in Liebe zu seinem Sohn. Was ist Liebe? – Sich selbst in anderen zu sehen. Was ist Ehre? – Sich seiner Würde als Mensch bewusst zu sein. Was ist der Dienst an Gott? – Zu erkennen, dass alles von Gott kommt und niemand ihm gleicht. Wenn man zu sich sagt, dass Gott allmächtig ist, wird man zu allem bereit sein. Man kann Gott nur ideell dienen. Unter dem Wort "Dienst" versteht man, dass alles, was du in Gottes Namen tust, möglich ist. Daraufhin wird man dich fragen: "Kannst du die Erde auf dem Rücken tragen?" "Ich trage sie schon jetzt." "Und das Sonnensystem?" "Das trage ich seit langem." "Und kannst du das Weltall tragen?" "Ich bin der Herr des Weltalls." Nun würde jeder Mensch mit geringfügigen Ideen sagen: "Komisch! Wie wagen es diese Menschen zu sagen, dass sie die Erde und das Sonnensystem auf ihrem Rücken tragen können oder dass sie Herren des Weltalls sind? Ist das möglich?" – Zu behaupten, der Herr des Weltalls zu sein, bedeutet, es von einem Ende zum anderen durchstreift zu haben. Für den vernünftigen Menschen stellt der Abstand von Kopf bis Fuß das ganze Weltall dar. Wenn er also sagt, er sei der Herr des ganzen Weltalls, meint er damit, dass er seinen Körper von Kopf bis Fuß kennt. Also trägt er das Weltall in sich. Und um seine Arme vom Kopf bis zu den Füßen auszustrecken, braucht er genauso viel Zeit wie er braucht, um das Weltall von einem bis zum anderen Ende zu durchstreifen. Es genügt, wenn er seinen Arm bewegt und er durchreist das Weltall augenblicklich vom einem bis zum anderen Ende. Die Sachen sind nur entfernt, wenn sie von dem Gesamtorganismus getrennt sind. Wenn sie alle zusammen in einem Organismus sind, sind sie sich nah. Unter dem Wort "Nähe" versteht man das Organisieren aller vernünftigen Wesen in einem Ganzen. Sich nicht organisieren bedeutet sich zu entfernen. Wenn ihr sagt, jemand habe euch beleidigt oder euch einen Schaden zugefügt, dann ist entweder das Wesen, was euch beleidigt hat, außerhalb des Gesamtorganismus und ihr seid in ihm, oder beide seid ihr außerhalb dieses Organismus. Wenn ihr beide in dem Gesamtorganismus seid, können keine Gegensätze zwischen euch existieren. Kann es einen Gegensatz unter den Fingern der Hände geben? Was macht es, dass die einen Finger auf der linken, die anderen aber auf der rechten Hand sind? Das ist egal, weil sie sich gegenseitig helfen können. Ich sage: Viele der heutigen Menschen sind an einem bestimmten Lebensbereich angekommen und dort stehen geblieben. Sie müssen einen Schritt nach vorn tun, um neues Territorium, das jetzt in die Welt kommt, zu betreten. Wenn ihr weiter den alten Weg geht, erwartet euch wieder dasselbe: Ihr sterbt, die Pfarrer lesen euch die Totenmesse, es werden Grabreden darüber gehalten, dass ihr drei Fakultäten abgeschlossen habt, dass ihr große Verdienste gegenüber dem Vaterland habt... Ja, dieser Mensch hat Verdienste gegenüber dem Vaterland, aber Gott gegenüber hat er keine. Dass er wirklich keine Verdienste Gott gegenüber hat, sehen wir daran, dass er gestorben ist. Es heißt in der Schrift: "Das ist das ewige Leben, dich, den einzigen wahren Gott zu erkennen." Zu diesem Vers füge ich hinzu: Das ist das ewige Leben, Gott zu erkennen und ihm zu dienen. Es besteht die Gefahr, dass die Menschen bei ihrem Dienst in ein anderes Extrem verfallen und sich von ihrer Arbeit in der Welt lossagen. Es gibt wirklich viele Gründe, die sie dazu bringen können. Wenn die Menschen aber eine richtige Lebensauffassung hätten, könnte sie nichts von ihrem Weg abbringen, könnte sie nichts aus dem Gleichgewicht bringen! Ich nehme ein Beispiel aus dem Bauernleben, weil es der Natur näher steht, und erkläre, warum die Menschen manchmal aus der Bahn ihres Lebens geraten. Ein junger, sehr arbeitsamer Bauer steht jeden Morgen früh vor Sonnenaufgang auf, spannt die Ochsen ein und geht aufs Feld pflügen. Er hält seinen Wagen instand, seine Ochsen sind gut gepflegt, sorgfältig gestriegelt. Er selbst ist fröhlich, lächelt, singt etwas leise vor sich hin, strebt nach dem Leben. Den ganzen Tag arbeitet er bis zum späten Abend und wird nicht müde, ist zufrieden. Fröhlich und lächelnd kommt er nach Hause zurück, fährt den Wagen in den Hof, spannt die Ochsen aus, füttert sie und erwartet mit Freude den nächsten Tag, um mit seiner Arbeit fortzufahren. So vergeht unbemerkt ein Tag nach dem anderen, bis er eines Tages einer schönen Jungfrau begegnet und von ihr verzückt ist. Er hat keine Lust mehr zu Arbeiten – morgens geht er spät aus und abends kommt er früh nach Haus. Der Wagen kümmert ihn nicht mehr, die Ochsen sind nicht gestriegelt, kein Lied ist zu hören und kein Lächeln spielt mehr um seinen Mund. Er geht benommen umher und sagt: "Lange habe ich geduldet, nun will ich nicht mehr arbeiten! Ist mir wirklich vom Schicksal beschieden mein ganzes Leben ein Sklave zu sein? Bis jetzt habe ich gearbeitet, von nun an möchte ich das Leben genießen!" Er zieht sich schön an, setzt die Pelzmütze auf den Kopf, bindet einen neuen Gürtel um, steckt eine Blume an sein Hemd und geht los – diese Straße, jene Straße, bis er vor dem Garten der schönen Jungfrau stehen bleibt. Wie ein Wachsoldat geht er am Zaun auf und ab. Danach bleibt er für einen Augenblick stehen – er möchte diesen Verbrecher sehen, der sich irgendwo unter den Bäumen versteckt hält. Seine Geduld ist am Ende, er geht in den Garten, aber der Gärtner sitzt im Haus hinter verschlossenen Türen. Dort lächelt er vor sich hin und beobachtet, was dieser junge Mann macht. Wer ist dieser Verbrecher, was für Ketten hat er? Der junge Mann ist interessiert, will alles wissen. Denn wegen ihm hat er das Feld und die Ochsen verlassen. Dieser Verbrecher – die Jungfrau – sitzt im Haus mit einem Blumenkranz auf dem Kopf und lächelt verschmitzt. Jetzt kommt dem jungen Mann die Idee, der Jungfrau die Blumen wegzunehmen. Warum will er ihre Blumen wegnehmen? Er will sie berauben und sagt: "Bis jetzt habe ich gearbeitet, das Feld gepflügt, aber mit Pflügen erreicht man nichts." Und er beginnt: Heute nimmt er der Jungfrau das eine Sträußchen, morgen – noch eins und nachdem er zehn Sträußchen genommen hat, nimmt er auch die Jungfrau. (früherer bulgarischer Brauch, einem Mädchen zu zeigen, dass man es heiraten möchte – Anm. Redaktor) Das ist die erste Magie, mit ihr beginnt der junge Mann. Er weiß, dass die Jungfrau während des Schmückens etwas von ihrem Wesen in die Blumen bindet. Heute nimmt er etwas von ihr, morgen nimmt er noch etwas, bis schließlich auch die Jungfrau zu ihm geht, um sich ihre Sträußchen zurückzuholen, aber sie bleibt. Das sind Beziehungen, die in allen Lebensäußerungen existieren. Das sind Symbole, die wir in die menschliche Sprache übersetzen. Der junge Mann heiratet die schöne Jungfrau, aber wie lange könnten sie mit so einer Lebensauffassung glücklich sein? Ein, zwei Jahre vielleicht, doch danach verschwindet das Glück. Warum? – Weil weder der junge Mann noch die Jungfrau das ewige Leben in sich tragen. Solange die Frau etwas Göttliches an sich hat, kann sie der Mann lieben. Und solange der Mann etwas Göttliches an sich hat, kann ihn die Frau lieben. Wenn sie das Göttliche in sich verlieren, verschwindet auch die Liebe zueinander. Mit anderen Worten gesagt: Solange der Mensch rein ist, kann er geliebt werden. Dringt aber ein Element der Unreinheit in ihn ein, wird die Liebe zu ihm immer kleiner und kleiner, bis sie schließlich ganz verschwindet. Also ist das Fehlen von Liebe eine natürliche Folge der Unreinheit im Leben. Wenn euch die Menschen nicht lieben, dann solltet ihr wissen, dass ihr selbst die Ursache dafür seid. Wer badet nicht gern in einer reinen Quelle? Doch wenn du eine Pfütze oder ein Sumpf bist, würde dann jemand in dir baden? An der reinen Quelle möchte jeder sein Gesicht, seine Hände und Füße waschen, doch in einem Sumpf – keiner! Nun, nachdem man die Bedeutung der Reinheit im weitesten Sinne verstanden hat, muss man sie zur Grundlage des physischen Lebens machen. Warum? – Weil die Gesundheit des Menschen von seiner inneren und äußeren Reinheit abhängt. Vom Menschen wird Reinheit der Ideen verlangt! In dieser Hinsicht, wenn wir sagen, der Mensch darf sich nicht mit den Unzulänglichkeiten der Leute beschäftigen und sie nicht kritisieren, meinen wir damit, dass er die Reinheit seines Lebens nicht zerstören und sich dem Tod nicht aussetzen darf. Sich mit den menschlichen Unzulänglichkeiten zu beschäftigen ist eine Krankheit, die den Organismus zerstört. Was gewinnt ihr dabei? Nicht nur, dass ihr nichts dabei gewinnt, sondern ihr werdet auch alles Gute in euch verlieren. Warum solltet ihr euch dann mit fremden Sünden beschäftigen? Ein türkisches Sprichwort lautet: "Lass den Betrunkenen, halte ihn nicht fest, soll er fallen, damit er eine Lehre daraus zieht!". Der Bulgare betrinkt sich schneller als der Türke. Überhaupt ist der Türke viel nüchterner. Wenn er sich betrinkt, geht er, fällt, steht auf und spricht zu sich: "Los, Hassan, geh! Warum hast du dich so betrunken, dass du dich nicht auf den Beinen halten kannst?" Er fällt wieder. "Geh, Hassan! Warum trinkst du so viel?" So spricht er zu sich selbst und kommt nach Hause. Sobald er das Haus betreten hat, beginnt er sich bei seiner Frau zu entschuldigen, dass er sich betrunken hat, denn nach den Gesetzen von Mohammed ist dem Menschen nicht erlaubt, sich zu betrinken. Wenn sich aber der Bulgare betrinkt, zeigt er zuerst seine Kunst – dass er schlagen kann. Manchmal ist auch die Frau stark: Wenn sie sieht, dass ihr Mann betrunken ist und sie schlagen will, dann stößt sie ihn weg und er fällt zu Boden. Er steht auf und fängt wieder an, sich auf sie zu stürzen. Nachdem ihn die Frau drei-viermal zu Boden gestoßen hat, fragt er: "Was willst du damit sagen?" "Dass du zu viel getrunken hast." "Na, man muss doch etwas vom Leben haben!" Er ist der Meinung, dass der Wein von Gott gegeben sei und der Mensch so viel trinken kann wie viel er will. Wenn sich der Türke betrinkt, denkt er wiederum, er habe eine Sünde begangen und geht früh am Morgen zum Hodscha beichten. Ich sage: Das Trinken ist eine Unreinheit, die Gier ist eine Unreinheit, die schlechte Nachrede, der Neid und noch eine ganze Reihe andere Laster sind Unreinheiten. Also, aus rein hygienischer Sicht sollte die Unreinheit rausgeworfen werden, wenn wir frei sein wollen. Wenn wir Gelehrte im weiten Sinne des Wortes sein möchten, müssen wir rein sein. In seinen wissenschaftlichen Studien sortiert der gelehrte Mann alles Unklare aus, bis er das Material absolut gereinigt hat. Wenn wir von Reinheit reden, betrifft das diejenigen, die fleißig an sich arbeiten, die ein starkes Bedürfnis nach Reinheit haben. Die anderen würden nicht verstehen, was ihnen gesagt wird und meinen: "Das ist alles sehr schwierig!" Jene, die den rechten Weg gehen, müssen nur einen Schritt nach vorn machen, um das Gebiet der Reinheit zu betreten. Danach kann man mit diesen Menschen über ideelle Sachen sprechen. Solange der Mensch in Unreinheit lebt, kann man ihm nichts über ideelle Sachen erzählen, denn dann würden diese ihre Reinheit verlieren. Es gibt gewisse Bereiche, wo absolute Reinheit herrscht. Über sie darf weder gesprochen werden, noch darf sie je ein Menschenfuß betreten. Tritt dort ein Mensch ein, wird er alles beschmutzen und durcheinander bringen. Dort ist ein Durcheinanderbringen und Umstellen der Dinge auf keinen Fall erlaubt. Dort dürft ihr selbst das kleinste Steinchen nicht anrühren. Wenn ihr zu einer der heiligen Quellen des Ewigen Lebens geht, müsst ihr das Wasser mit einem Becher schöpfen und ihn bis auf den Boden leeren. Nicht einen Tropfen Wasser darf man verschütten. Was macht ihr, wenn ihr zu den Quellen in der physischen Welt geht? Ihr gießt einen vollen Becher Wasser ein, trinkt zwei-drei Schluck davon und kippt den Rest aus. In der göttlichen Welt ist das absolut nicht erlaubt. Wenn man den heutigen Menschen von heiligen, reinen Dingen erzählt, lachen sie. Ihnen ist nicht bewusst, wie wichtig die heiligen Dinge sind. Der heutige Mensch wird nur bei den härtesten, bei den schwierigsten Bedingungen im Leben ernst. Dann beginnt er an Gott, an das Jenseits zu denken und zu glauben, dass es etwas gibt, was er nicht versteht. Erst wenn man ihm den Strick um den Hals wirft und der Pfarrer kommt, um ihm ein Gebet zu lesen, wird er sehr ernst: Er schaut sich um, überlegt, ob nicht von irgendwo Hilfe kommt. Und wenn er in diesem Augenblick befreit wird, empfindet er große Dankbarkeit, weil ihm das Leben geschenkt wurde. Jetzt versteht er bereits, was Leben ist. Der Strick, mit dem die Menschen aufgehängt werden, versinnbildlicht die schlechten Gedanken. Eure Feinde sind die Ursache dafür, dass man euch den Strick um den Hals legt. Heute geben sie euch einen schlechten Rat, morgen – noch einen usw. bis ihr am Galgen endet. Gebt Acht, dass ihr nicht gehängt werdet wie jener Heilige, der vom Teufel betrogen wurde. Dieser Heilige lebte in der Wüste, wo er seine Zeit mit Fasten, Beten und versunkener Beschaulichkeit verbrachte. Der Teufel nahm sich vor ihn zu verführen und beschloss, ihn zum König zu machen. Er versuchte es auf diese und jene Weise, bis es ihm schließlich gelang, sein Ziel zu erreichen. Der Heilige wurde wirklich König, aber bald geriet er in eine solche Lage, wo man ihn aufhängen wollte. Der Teufel sagte zu ihm: "Verlass dich auf mich, ich werde dich befreien!" Als man dem Heiligen den Strick um den Hals warf, erschien der Teufel wieder und sagte: "Guck in die Ferne! Dort wirst du eine Vision sehen." Der Heilige schaute zu dem Ort, den ihm der Teufel zeigte. "Siehst du etwas?" "Ich sehe einen Esel." "Siehst du nicht noch etwas anderes?" "Ich sehe noch einen Esel." "Siehst du nicht noch etwas?" "Ich sehe auch einen dritten Esel." "Tragen sie etwas auf dem Rücken?" "Ja, die sind mit Opanken beladen." "All diese Opanken habe ich zerrissen bis ich es endlich schaffte, dich an den Galgen zu bekommen!" Wer auf die Ratschläge des Teufels hört, den erwartet der Strick. Man wird ihn an den Galgen hängen und danach – abnehmen. Im Leben kann man eine kleine Aufopferung von falschen Beziehungen erkennen. Das sind Beziehungen der Unreinheit. Um ein solches Leben zu vermeiden, muss der Mensch exakt sein: Wenn er etwas Gutes vorhat, wenn er etwas verspricht, muss er es tun. Im göttlichen Leben, wo die absolute Reinheit herrscht, gibt es kein Vergessen. Dort geschieht alles zur rechten Zeit. Pünktlichkeit ist eine Eigenschaft des reinen Lebens. Wer nicht in Reinheit lebt, der vernebelt den Horizont seines Himmels so wie die Wolken die Sonne vernebeln. Deshalb hört ihr oftmals Leute sagen: "Mir ist traurig zumute." Ja, dein Himmel ist bewölkt. Wenn du möchtest, dass dein Himmel klar wird, dann solltest du lernen: Gott zu dienen, dich zu verehren und deinen Nächsten zu lieben. Dieselben Formeln wendest du dir gegenüber folgendermaßen an: Du wirst deinem Geist, der dich führt, dienen; du wirst deine Seele, die alles Wertvolle in sich enthält, verehren; du wirst deinen Körper lieben und ebenso alle Wesen, die dir wegen der in dir steckenden großen Idee dienen. Wenn ihr euch, so euch selbst gegenüber verhaltet, werdet ihr eine klare Vorstellung von Gott bekommen und dann wird alles für euch möglich sein. Dient ihr Gott nicht, wird alles um euch herum tot sein. Wenn ihr Gott kennt, wenn ihr eine klare Vorstellung von ihm habt, können alle Felsen der Welt gehoben werden und sie würden federleicht sein. In Wirklichkeit sind sie nur für denjenigen, der Gott nicht dient, schwer und schrecklich. Ihm sträubt sich das Haar vor Entsetzen, wenn er sieht, dass sich diese Felsen bewegen. Für jenen, der Gott dient, ist alles in der Welt lebendig und in Bewegung. Er kann einen Versuch machen und sich vergewissern, dass alles in der Natur lebendig ist. Wenn wir viele Körper bewegungslos sehen so nur deswegen, damit wir heute das Leben bekunden können, d.h., damit wir leben können. Eines Tages, nachdem die Menschen ihre Entwicklung auf der Erde beendet haben, werden alle Wesen den heutigen Stillstand verlassen und auch sie werden Leben äußern. Viele möchten heute schon wissen, was mit den Felsen geschieht. Diese Frage ist leicht. Wichtig ist, was mit euch geschieht. Nachdem ihr das Ewige Leben erworben habt, werdet ihr auf die Erde zurückkehren und dann werdet ihr alle Veränderungen sehen, die mit den Felsen passiert sind. Wenn das Bewusstsein der Menschen ständig wach wäre, würden sie über alle Veränderungen auf der Erde auf dem Laufenden sein. Weil ihr Bewusstsein abgeschaltet ist erwarten die heutigen Menschen alles von den Wissenschaftlern – dass sie ihnen alle geologischen Veränderungen erklären, die in der Vergangenheit auf der Erde passiert sind. Das ist gut so, aber es wird Zeit, dass das menschliche Bewusstsein erwacht und sein Gedanke aktiv zu arbeiten beginnt. Nun also, wir empfehlen allen heutigen Menschen absolute Reinheit. Diese Idee ist für viele immer noch unverständlich. Das hängt von der Lage ab, in der sie sich heute befinden. Nach der Reinheit kommt die Heiligkeit. Sie sind Synonyme. Nach der Heiligkeit kommt das Dienen. Wenn ein Mensch rein und heilig ist, dient er automatisch. Und zum Schluss – nach dem Dienen kommt die Liebe. Wenn der Mensch nicht dienen kann, kann er auch nicht lieben. Wenn er nicht lieben kann, kann er auch nicht lernen. Wenn er nicht lernen kann, kann er niemals die Freiheit erwerben. Diese Fähigkeiten sind eng miteinander verbunden. Wer mit der Reinheit begonnen hat, der hat den ersten Schritt getan. Das ist der natürliche, der normale Lebensweg. Mancher meint, er sei bereits alt geworden, habe sich aber noch nicht ausgelebt. Worin besteht das Leben eigentlich? Nehmen wir an, dass ein Mensch 100 000 Tage auf der Erde lebt. Was braucht er während dieser Zeit? Wenn er dreimal täglich isst, braucht er 300 000 Essen. Wenn er fünfmal täglich Wasser trinkt und jedes Glas 250 ml enthält, braucht er also 125 000 Liter Wasser. Und wenn er jeden Tag einen Anzug zerreißt, wird er insgesamt 100 000 Anzüge brauchen. Einige Wissenschaftler sagen, alle sieben Jahre bestehe der Organismus aus völlig neuen Zellen. Andere Wissenschaftler sagen, alle drei Monate vollziehe sich diese Veränderung im Organismus. Also, nach einigen Wissenschaftlern ändert der Mensch sein Kleid alle sieben Jahre, nach anderen – alle drei Monate, und meiner Meinung nach – jeden Tag. Ein neuer Anzug hält von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Wie ihr seht, kostet der Mensch viel, wenn er 100 000 Tage auf der Erde lebt. Wie würde dieser Mensch seine Kosten rechtfertigen, wenn er Gott nicht gedient, sich nicht verehrt und seinen Nächsten nicht geliebt hat? Ich sage: Mögen jene Menschen, deren Bewusstsein wach ist, die Idee der Gedankenreinheit in sich tragen. Möge die Reinheit in jedem Verstand immer präsent sein – als eine Norm, als ein Maß, das sie bei allen Lebensumständen anwenden können. Die Reinheit ist der Zauberstab für jeden bewussten Menschen. Wenn ihr morgens aufsteht, so steht mit der Idee der Reinheit auf! Möge diese Idee von allen Menschen so geliebt werden, wie die Idee von der schönen Jungfrau im Verstand des jungen Mannes begehrt und geliebt ist. Seht, wie er sie erwartet, wie er nach ihr sucht – ans andere Ende der Welt geht er wegen ihr. Möge die Idee der Reinheit die geliebte Jungfrau sein, nach der jeder sogar am Ende der Welt sucht. Möge die Reinheit die Geliebte jedes Mannes sein! Möge die Reinheit der Geliebte jeder Frau sein! Nachdem man sie gefunden hat, sollte man von weitem vor ihrem heiligen Bild stehen bleiben und sie nur erforschen und betrachten. Wenn ihr diese Reinheit erlangt habt, steht ihr in Verbindung mit der Hohen Welt, mit dem Ursprung aller Dinge. Nur in dieser Welt gibt es Beständigkeit und Dauer. Für euch sind die beständigen und dauerhaften Dinge wichtig. Was gibt es Besseres für euch als die Zuversicht, dass es ein vernünftiges Wesen in der Welt gibt, das euch immer liebt: egal ob ihr schlaft oder wacht, ob ihr krank oder gesund, gelehrt oder ungebildet, reich oder arm seid? Es gibt nichts Besseres als die Zuversicht, dass das Verhältnis dieses Wesens zu euch immer ein und dasselbe ist. Wenn ihr Gott dient, wird euch jeder lieben. Jemand sagt: "Ich möchte Gott dienen und nicht heiraten." Ich sage: Wenn du diese Frage ohne Gott löst, wirst du unglücklich sein. Wenn du wiederum ohne Gott heiratest, wirst du zweimal unglücklicher sein. Wenn du nicht heiratest, dich aber mit Gott verbindest, wirst du glücklich sein. Wenn ihr mit Gottes Zustimmung heiratet und habt beide eine Verbindung zu Gott, werdet ihr zweimal glücklicher sein. In eurer Sprache ausgedrückt bedeutet diese Idee Folgendes: Jede Arbeit, jede Idee, an der sich der göttliche Ursprung beteiligt, ist rein, heilig, erhaben. Nur dann kann der Mensch zufrieden sein. Was ist das Ziel der Gruppierung? Warum gruppieren sich zwei Seelen um zusammenzuleben? Sie werden zu zwei Polen, durch die sich das göttliche Leben äußert. Wenn jemand sagt, dass er nicht heiraten will, bedeutet dies, dass das Territorium, auf dem er sich bewegt, unrein ist. Wenn ein Wanderer an vielen Quellen vorbeigeht ohne Wasser aus ihnen zu trinken, zeigt das, dass sie unrein sind. Trinkt er Wasser aus diesen Quellen, dann sind sie rein. Ich frage euch: Wenn ihr in den Himmel kommt, werdet ihr dort heiraten? Nein. Die Heirat ist also eine Nebensache. Wenn der Mensch heiraten möchte, sollte er zuallererst die Reinheit heiraten. Das ist die echte Heirat. Wer die Reinheit nicht geheiratet hat, der ist Witwer. Wenn jemand in diesem Sinne sagt, dass er nicht heiraten will, verurteilt er sich selbst zum Tode. Sich mit der Reinheit zu vermählen, ist eine Heirat im geistigen Sinne des Wortes. Wer im physischen Sinne, auf der Erde, heiratet, der stirbt; wer nicht so heiratet, stirbt nicht. In der geistigen Welt ist es umgekehrt. Also ist eine Verbindung mit der Reinheit eine Bedingung für die Aufrechterhaltung des Lebens. Die heutigen Menschen müssen ihr Bewusstsein von allen unreinen Bildern befreien. Sie müssen sich eine reine Vorstellung, ein reines Bild von der Jungfrau, dem jungen Mann, der Ehe und der Ehelosigkeit, der Liebe, dem ewigen Leben, den Kindern usw. machen. Allen steht eine gründliche innere Reinigung bevor – wie beim Frühjahrsputz. Gebt allen Ereignissen und Erscheinungen im Leben schöne Erklärungen. Wenn man mir sagt, dass jemand weint, halte ich mich dabei nicht sonderlich auf und sage, dass es draußen regnet, dass der Regen die Blumen im Garten dieses Menschen begießt und sie sich freuen. Wenn man mir sagt, dass jemand froh ist, verstehe ich, dass die Sonne für diesen Menschen aufgegangen ist und die Blumen in seinem Garten blühen und ihren Wohlgeruch verbreiten. Sagt man mir, dass jemand seine Frau schlägt, verstehe ich, dass in diesem Haus der Weizen gedroschen wird, um ihn in den Speicher zu bringen. Strebt auch ihr danach, die schlechten Bilder durch reine und schöne zu ersetzen, um die Reinheit eures Bewusstseins zu bewahren. Jetzt, wo wir über die Reinheit sprechen, besteht die Gefahr, dass ihr nur die eine Seite in Betracht zieht – die äußere Reinheit. Wenn ein fauler junger Mann, der nichts arbeiten will, nur nach der äußeren Reinheit strebt, wird er jeden Tag von seinem Vater Geld verlangen, um sich neue Kleider, Schuhe, Parfüms, Kämme und Bürsten aller Art zu kaufen, und zwar mit dem einzigen Ziel – den Mädchen zu gefallen. Auf diese Weise wird er sich selbst wie auch seinen Vater vernichten, doch sein Ziel wird er nicht erreichen. Die Mädchen werden ihn jeden Tag schön angezogen und sauber sehen, aber es gibt etwas, weswegen er ihnen nicht gefallen wird. Sie werden in ihm nicht den wahren Menschen sehen. Ohne Kleider geht es nicht, doch nicht die Kleider machen den Menschen. Die schöne Kleidung hat nur dann einen Wert, wenn sie von einem klugen Menschen getragen wird. Wissen und Kraft sind für einen unreinen Menschen das, was für ein Schwein das Glöckchen am Hals ist. Ich sage: Reinheit ist die allererste Bedingung um das göttliche Leben zu erlangen. Danach sehnen sich die Seelen, dafür beten sie, danach suchen sie. Von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel spricht man immer wieder über die Reinheit und die Heiligkeit. Nachdem der Mensch die Reinheit erlangt hat, eröffnen sich ihm viele Möglichkeiten. Wenn er sich von seiner Unreinheit nicht befreien kann, bleiben diese Möglichkeiten vor ihm verschlossen. Der Fortschritt, das Licht, das Wissen, die Kraft und die Freiheit hängen in der physischen Welt von der Reinheit ab, in der geistigen Welt – von der Heiligkeit. Je heiliger die Geister sind, desto stärker sind sie. In der göttlichen Welt hängt alles von der Liebe ab. Während ihr von oben nach unten steigt arbeitet ihr an den Ideen: Dienen, Ehre und Liebe. Während ihr von unten nach oben steigt, erlangt ihr Reinheit, Heiligkeit und Liebe. Heute habt ihr alle an der Tafel der Reinheit gesessen, aber nun achtet darauf, dass kein Krümel zu Boden fällt. Sammelt jede Krume und gebt davon jenen, denen ihr begegnet. Manche sagen: "Die Menschen sollen unsere Ideen, unser Kredo annehmen!" Ich frage euch: Was ist eure Idee? – Rein zu sein! Welches ist euer Kredo? – Reinheit! Jeder von euch muss sich durch ein starkes Streben nach Reinheit auszeichnen. Widmen wir diesen Tag der Reinheit. Ihr werdet fragen: "Ist die Reinheit der Kern aller Dinge?" Sie ist die erste Stufe von der Treppe des Ewigen Lebens. Wenn ihr auf die zweite Stufe steigt, lest ihr wieder "Reinheit". Reinheit ist eine weite, unerschöpfliche Welt. An sich ist "Reinheit" kein starkes Wort, aber wir bedienen uns seiner, weil wir kein stärkeres haben, das es ersetzen könnte. So handelt auch jeder vernünftige junge Mann vom Lande, wenn er heiraten will. Er sucht die allerbeste, die schönste Jungfrau und wenn er die Gesuchte nicht finden kann, nimmt er die beste, die in diesem Dorf lebt. Ich frage ihn: "Warum hast du diese Jungfrau genommen? Gab es keine bessere, keine schönere als sie?" "Diese ist von allen die beste. Jene, die ich möchte, die gibt es nicht, deshalb habe ich diese genommen. Auch mit ihr bin ich zufrieden." Notwendigerweise benutzen wir nun auch dieses einfache, bescheidene Wort "Reinheit", um eine schöne, erhabene Welt damit auszudrücken. Auf der Erde ist dieses Wort nicht sehr schön und stark. Hier ist die Reinheit keine Königstochter. Ihr Vater ist kein reicher, sondern ein anständiger Mann. Auch ihre Mutter ist keine reiche, sondern eine arbeitsame Frau. Die Reinheit ist also legitim geboren, von guten Eltern. Damit die Idee der Reinheit verwirklicht werden kann, müssen günstige Bedingungen für sie geschaffen werden. Jetzt ist sie noch ein kleiner Samen, den man in den Boden säen muss, damit er sich entwickelt. Mögen einige von euch diesen Samen nehmen und sich in Gruppen von zwei, drei, fünf oder zehn Mann sammeln, um an der Idee der Reinheit zu arbeiten. Nur auf diese Weise kann die Welt reformiert werden. Viele erhalten die Behauptung aufrecht, dass Gott alles machen kann, dass ihm die Engel helfen usw. Daraus ziehen sie den Schluss, dass sie nicht arbeiten brauchen, weil Gott alles machen kann. Das ist eine falsche Idee, vor der ihr euch hüten müsst. Gott hat seinen eigenen Plan. Er wird auf die Erde kommen, aber findet er dann Menschen, die zur Arbeit bereit sind? Jeder muss arbeiten, sich entwickeln und vervollkommnen. Wisst ihr, in welche Lage jener Mensch gerät, der ein glückliches Leben erwartet, doch nichts dafür tut? Ich führe ein Beispiel an, damit ihr die Lage dieses Menschen besser versteht. Er gleicht einer Jungfrau, die ihren Geliebten jahrelang erwartet und hofft, dass er ihr Leben glücklich macht, sich aber im Moment seines Erscheinens für ganze drei Jahre krank ins Bett legt. Was soll der Geliebte nun machen? Entweder geht er oder er wartet, bis sie wieder gesund wird. Wie stände es um sie, wenn ihr Bein gebrochen ist und ihr Geliebter sie mit dem Auto durch die Stadt spazieren fahren möchte? Um einen Spaziergang mit dem Auto zu machen, muss dieses Mädchen gesunde Beine haben. Jeder Mensch ohne Tugenden befindet sich in der Lage einer Jungfrau mit gebrochenen Beinen. Die Beine aller Menschen müssen gesund sein! Das kann nur dann erreicht werden, wenn die Menschen ihre alten Ansichten und Auffassungen ändern. Heute erschrecken die Menschen, wenn ihnen eine neue Idee vorgestellt wird. In dieser Hinsicht ähneln sie jenen kleinen Kindern aus den einstmaligen Schulen, deren Lehrer mit dem Rohrstock in die Schule kamen. Sobald sie den Rohrstock in der Hand ihres Lehrers sahen, wussten sie, dass es Prügel hageln wird. Der Lehrer tritt ins Zimmer und sieht, dass die Kinder Staub aufgewirbelt haben, aber den wirklich Schuldigen kennt er nicht. Und dann beginnt er alle zu verhauen: den einen schlägt er auf die Hand, den anderen – auf den Kopf, er verprügelt alle und geht raus. Die heutigen Lehrer aber kommen nicht mit dem Stock zu den Kindern. Die heutige Erziehung ist der alten nicht ähnlich. Heutzutage gibt es neue Methoden und Verfahren zur Erziehung der Kinder. Wenn ich euch eine neue Idee vorstelle, erschreckt ihr gewohnheitsmäßig und denkt, ich hätte einen Stock in der Hand. Nein, ich trete ohne Stock, ohne Rute ein. Diese Methode ist nicht zu empfehlen, sie ist nicht effektiv. Wenn der Lehrer mit einer Rute in die Klasse kommt, dann geht ein Großteil seiner Energie an sie verloren. Der Lehrer darf nicht mit der Rute in die Klasse kommen. Heutzutage wird diese Rute durch eine Feder, durch einen Bleistift ersetzt. Sie sind der Zauberstab, den jeder Schüler in der Hand halten muss, wenn der Lehrer unterrichtet. Mit diesem Zauberstab werdet ihr also die Idee der absoluten Reinheit in euer Bewusstsein eintragen. Und wenn euch jemand fragt, wovon am fünften See die Rede war, werdet ihr sagen: Kein Auge hat gesehen und kein Ohr hat gehört, wovon die Rede war. Man hat uns von der Hygiene aus der Sicht der absoluten Reinheit erzählt. Vortrag des Meisters, der am 21.08.1929 am fünften Rila-See vor der Allgemeinen okkulten Klasse gehalten wurde
  17. Zur Verherrlichung Gottes „Worin äußert sich das Leben?“ - das ist der Grundgedanke, mit dem ich mich kurz befassen werde. „Verherrlichung Gottes“ - беше ли beinhaltet das eigentlich? Nur das Gesetz der Weisheit kann diesen Begriff erklären. Es ist die Wissenschaft, die Gottes Herrlichkeit aufdeckt, doch die Menschen nutzen ihr erworbenes Wissen zu ihrer eigenen Verherrlichung. Die Folge davon ist Disharmonie. Für mich sind Menschen selbständige Einheiten, die immer nur zwei Möglichkeiten im Leben haben: entweder sie schlagen den richtigen Weg ein, oder sie weichen von ihm ab. Entsprechend kann die Seele als selbstständige Einheit entweder wachsen oder schrumpfen. Im Okkultismus wird dieser Prozess auf verschiedene Art und Weise erläutert. Die westlichen Okkultisten erklären es mit dem so genannten "Wärme-Äther". Als Äther wird eine Substanz bezeichnet, aus der alle Dinge entstehen und in der sie sich entwickeln. "Äth" ist die Urquelle, aus der alles Sein hervorgeht, "Ther" lässt die Dinge auf der Erde wachsen. Äther ist keine dichte Materie. Wärme-Äther, dh Urenergie в Aktion, hat mit Liebe zu tun. Folglich bekundet sich in den ersten Lebensäußerungen, hervorgerufen durch die Einwirkung des Wärme-Äthers auf die Materie, die Liebe. Leben tritt също изхвърля Wärme в Erscheinung und so kam der Lebensstrom mit der Wärme zur Erde, um sie zu organisieren. Im Buch Genesis steht: "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde." Dieser Lebensstrom ist Gottes Geist, der hinunter kommt um die Dinge zu erschaffen. Bei eurem jetzigen Entwicklungsstand solltet ihr in der Lage sein, das Gesetz des Wärme-Äthers zu verstehen. Es handelt sich um eine Bewegung von außen nach innen. Wenn wir von der Notwendigkeit der Liebe zu anderen Menschen reden, dann meinen wir damit den Wärme-Äther, der von außen kommt. Die Menschen verlangen nach unserer Liebe, sie wollen dich lieben, aber auch geliebt werden. Warum? Liebe ist eine Energie in der Natur, die in Erscheinung treten will. Ihr aber versteht das Gesetz nicht und entstellt die Dinge. Muss eine Quelle tun, wenn sie sich offenbaren will? Sie muss hervorsprudeln. Sobald das Wasser aus ihr quillt, offenbart sie sich. Genauso ist es beim Menschen. Liebt ein Engel einen Menschen, така че seht ihr aus ihm etwas hervorquellen - eine flüssige Substanz im Gegensatz zu euer? R Liebe, die zäh ist. Auch aus euch quillt etwas hervor, wenn ihr jemanden liebt. Und wenn euch in diesem Moment ein Engel sieht, der von einer langen Reise zurückkehrt, wird er meinen: "Bei dieser Quelle werde ich ein wenig ruhen." Mit seinem Becher wird er von eurem Wasser schöpfen und richtig beurteilen, ob eure Quelle gut oder schlecht ist. So ist nun einmal: Wenn sich die Menschen in der physischen Welt lieben, gibt es unter ihnen rein physische Beziehungen, im Gegensatz zur unsichtbaren Welt, wo das nicht der Fall ist. Dort ist die Liebe eine Quelle. Für euch sind das abstrakte Begriffe. Ihr sagt einfach: Diese Menschen lieben sich. Das stimmt, aber ihr müsst wissen, dass das Leben dem Wärme-Äther entspricht, und wenn man diesen Impuls nicht von außen aufnehmen kann, wie soll sich dann das Leben in uns äußern? Leben von innen е Ausdruck des Wärme-Äthers von außen. Tritt dein Leben в Erscheinung, dann befindet sich auch dein Lebensäther im Erdzentrum. Dieser Lebensäther erschafft alles. Und damit Leben sich bekunden kann, muss zuerst diese Welle von außen kommen. Da ich gerade davon spreche: Ihr seid der Erde ähnlich und auch zu euch muss dieser Wärme-Äther von außen kommen, um euer Herz zur Tätigkeit anzuregen. Irgendwann einmal möchtet ihr Liebe empfinden. Das bedeutet, dass aus dem Zentrum eures Herzens, nachdem ihr von außen nach innen den Anreiz bekommen habt, eine andere Regung entstehen muss, um das Leben zu offenbaren. Und daraus folgt, dass jeder, der leben möchte, mit der festen Materie konfrontiert wird. Jeder, der lieben will, muss sich mit ihr auseinandersetzen. Ein Mensch, der mit der festen Materie nicht umgehen kann, kann auch nicht leben. Aus dieser Sicht des Lebens sind Leiden Steine, mit denen ihr eure Zukunft aufbauen werdet. Erst danach kommt das Licht, das ebenso notwendig ist für das Leben wie die Wärme. Auch das Licht ist ein Strom, der "Lichtäther" genannt wird. Всички diese äußerlichen Erscheinungen des Lebens haben ihre Ausdrucksform. Sowohl Wärme als auch Licht schaffen gewisse Formen beim Menschen. Genauso ist es mit dem Leben. Jeder Strom schafft spezifische Formen. Sonnenwärme und -licht wirken vor allem stark auf das Gläubigkeitsgefühl des Menschen und auf die Wissenschaft ein. Bewahrt diese Wärme und dieses Licht sorgfältig in euch! Verliert niemals die schwache Wärme, die ihr im Solarplexus habt! Diese Wärme muss es immer in euch geben, ihr braucht sie! Wenn ihr sie besitzt, dann seid ihr unanfechtbar, keiner kann euch etwas anhaben. Verliert ihr sie aber, dann widefahren euch möglicherweise die größten Übel wie Stürme und Katastrophen. Sie können euch total vernichten und nichts wird von euch übrig bleiben. Bewahrt ihr dagegen diese Wärme, dann kommt auch das Licht und mit ihm auch das Wissen. Също така звезден wir Folgendes фест: Der Lichtäther wirkt auf das menschliche Gehirn, der Wärme-Äther auf das Herz ein. Im Herzen des Menschen gehen von außen nach innen eine Reihe von chemischen Prozessen vor sich. Von ihnen hängt ab, wie sich der Mensch verhält, ob so oder so. Последният euch von den verschiedenen Taten der Menschen nicht irritieren. Die Außenwelt kann sich daran stören, ihr aber nicht. Ihr müsst wissen: Egal in welche Richtung sich der Mensch auch betätigt, alles passiert zur Verherrlichung Gottes. Denn eure Versäumnisse und Fehler sind Gelegenheiten zur Weiterentwicklung von Wesen, die fortgeschrittener sind als ihr. Du machst einen bestimmten Fehler, aber diese für dich unsichtbaren Wesen benutzen ihn, um eine große Tugend daraus zu erschaffen. Alles in der Welt ist so geschaffen, dass die vernünftigen Wesen jeden eurer Fehler für eine Tugend nutzen können. Aber sagt jetzt nicht: Wenn dem so ist, wenn alles zum Guten geschieht, dann lasst uns Fehler machen. Така че монахиня auch wiederum nicht! Nur wenn ihr unbewusst einen Fehler, ein Versäumnis startedgen habt, nur dann sollte es euch nicht Leid tun. Ein anderes Wesen wird euren Fehler zum Guten verwenden. Wisset: Auf der Erde werdet ihr Fehler begehen, sie sind unvermeidbar, aber man darf sie nicht absichtlich machen. Die einzige Gefahr seitens der schwarzen Bruderschaft besteht darin, dass sie die Aufgabe haben, dem Menschen einen kritischen Geist einzupflanzen, damit er denkt, er lebe nicht richtig. Wir Wissen, dass der Mensch nicht von heute auf morgen ein Heiliger werden kann. Um ein Heiliger zu sein, müssen wir alle Naturgesetze kennen und sogar unsere eigene Zukunft. Da kommt jemand zu mir und meint: Ich bin ein Heiliger. Na schön, dann sage mir meine Zukunft voraus! Wenn er mir die Zukunft nicht vorhersagen kann, dann erwidere ich ihm: Du bist gar kein Heiliger. Ein Heiliger muss die Zukunft der Menschen vorhersagen können. Ein, в сейнер Evolution, fortgeschrittener Mensch muss умира innere Wissen besitzen, er muss die Dinge vorausahnen können. Vorerst lasst ihr euch alle von der Außenwelt beeinflussen. Ihr seid Reflektoren der Außenwelt, von ihrem Licht. Aber ihr müsst wissen, dieses Licht anderer Menschen gehört ihnen, während euer Licht nur euch gehört. Spiegelt ihr nur fremdes Licht по-широк, така че ist das gar kein Licht; nur euer eigenes Licht ist real. Denn sobald das fremde Licht erlischt, verliert ihr es ebenfalls. Habt ihr aber eigenes Licht, dann kann das nicht passieren. Und sollte von außen Licht auf euren Reflektor kommen, so freut euch umso mehr, denn es verstärkt euer eigenes. Doch müsst ihr auch in diesem Fall immer euer eigenes Licht und eure eigene Wärme bewahren. Nun haben wir den Berg Mussala [1] erstiegen. Hier seid ihr alle sehr gut gelaunt, в София aber seid ihr anders, dort steht ihr euch feindselig gegenüber. Zu euch kommt eine Schwester, aber ihr könnt sie nicht leiden und wollt, dass sie wieder geht. Wo liegen die Ursachen für diese Gefühle? Das sind Kleinigkeiten, alltägliche Dinge, aber die lösen das Problem nicht. Ihr mögt irgendeine Schwester nicht und wollt sie loswerden. Warum? Ich will jetzt diese Sachen zwischen euch nicht bereinigen, sondern meine nur: Solche Situationen existieren auf der ganzen Welt. Ihr mögt jemanden nicht und ein anderer mag euch nicht. Dafür wiederum habt ihr einen anderen Menschen sehr gern. Es passiert, dass ihr jemanden nicht ertragen könnt, doch er besucht euch ständig. Das Gegenteil kommt auch vor: Ihr liebt jemanden und würdet euch wünschen, dass er zu euch käme, aber er meidet euch. Warum ist das so? Das alles geschieht dank der oben genannten räumlichen Ströme. Das Gesetz der Liebe lautet wie folgt: Wenn in mir ein Liebesgefühl entsteht, muss ich unbedingt, da sie von oben, vom Himmel kommt, etwas mitbringen, etwas geben. Gebe ich nichts, така че kann ich Liebe nicht äußern. Gott, der uns liebt, gibt uns etwas, wenn er sich offenbart. Auch wir, wenn wir Gott lieben wollen, müssen etwas von uns geben, etwas aufopfern - auch wir sollten von unseren Früchten hergeben, denn Gott will ebenfalls etwas von uns. Wir lesen in der Heiligen Schrift, dass die Juden Gott einst Opfer brachten, aber wir, was überreichen wir? Heute werden keine Opfergaben verlangt. Sollen wir dann tun, sollen wir geben? Süße Früchte aus unserem Garten? - Nein, von uns wird verlangt, die Früchte aus dem Garten unseres Herzens auf einem besonderen Tablett aus Gold und Diamanten zu überreichen. Oben bei Gott wird uns ein Engel willkommen heißen und unsere Früchte entgegennehmen. Nun meint ihr sicher: Das ist eine Phantasmagorie. Tatsächlich - diese Dinge überschreiten den Horizont und sind schwer zu verstehen. Kommen wir nun zu den Fakten, so wie sie sich auf der Erde darstellen. Беше ли macht ihr, wenn ihr jemanden liebt? Die Mutter gibt ihrem Kind zuerst Strümpfchen, dann ein Kleidchen, Mützchen, Hemdchen; bis ins hohe Alter ще види ihm etwas geben und bringt immer wieder ihre Liebe zum Ausdruck. Dasselbe Gesetz tritt в Kraft, wenn sich die Liebe im Sohn oder in der Tochter offenbart.Damit dieses Gesetz auch für uns Realität wird, müssen wir in unserem Bewusstsein immer mit der unsichtbaren Welt verbunden sein. Das aber können wir nur erreichen, wenn wir jemanden von dort kennen und seinen Namen Wissen. Wie aber verbindet man sich mit der unsichtbaren Welt? - Im Traum, im Gebet, в Gedanken. Und welche Übersetzer habt ihr dort? Wenn ich in die ferne Vergangenheit zurückblicke, muss ich feststellen, wie oft ihr Möglichkeiten für eure Weiterentwicklung versäumt habt! Ganze Barrikaden, ganze Berge habt ihr mit euren Fehlern vor euch errichtet! Und nun stoßt ihr auf die Fehler eures Lebens. Беше ли тяхното друго обитание от ангелите, das müsst ihr heute bewältigen. Deshalb werden jetzt für euch günstige Bedingungen geschaffen, damit ihr euren Weg ebnen könnt. Euer jetziger Lebensweg е eine wunderbare Möglichkeit, mit allen existierenden Widersprüchen ein für Allemal Schluss zu machen. Das könnt ihr durchaus schaffen, denn die Widersprüche sind nicht groß. Euer jetziger Lebensweg е eine wunderbare Möglichkeit, mit allen existierenden Widersprüchen ein für Allemal Schluss zu machen. Das könnt ihr durchaus schaffen, denn die Widersprüche sind nicht groß. Euer jetziger Lebensweg е eine wunderbare Möglichkeit, mit allen existierenden Widersprüchen ein für Allemal Schluss zu machen. Das könnt ihr durchaus schaffen, denn die Widersprüche sind nicht groß. Jetzt, bei der Betrachtung dieser Frage, sollte sich jeder in einen Kreis stellen. Jeder von euch hat einen bestimmten Wirkungskreis, einen Tätigkeitsbereich. Auch jeder Gedanke hat seinen Wirkungsbereich, außerhalb dessen er sich nicht äußern kann. Wollt ihr beispielsweise, dass euch ganz Bulgarien zuhört, wenn ihr singt? Die Zeit kommt noch, wo man euch wie im Rundfunk hören wird. Für alle Dinge wird es ein spezielles Instrument geben. Wenn умира Instrument die Luft ist, dann wird es ein heftiges Geschrei geben! Wie stark muss dieser Laut sein, damit er in ganz Bulgarien zu hören ist? Unter den heutigen Bedingungen muss ein Laut sehr starin sein, um einen weit entfernten Ort zu erreichen, denn während er sich durch die Luft verbreitet, verliert er an Lautstärke. Nach Jahren werden die Menschen ihre inneren Fähigkeiten so weit entfaltet haben, dass irgendwo gesprochene oder gesungene Laute durch den Äther auf große Entfernungen übertragen und von den Menschen aufgenommen werden können. Der Schall wird ungehindert die Luft durchdringen. Wenn ihr beispielsweise във Варна singt, so wird man eure Stimme überall vernehmen können. Ihr werdet също den Wärme-Äther studieren, der mit der Liebe в Zusammenhang steht. Ihr werdet das Licht oder den Lichtäther studieren, der mit dem Glaube und der Weisheit in Verbindung steht. Ihr werdet euch mit dem chemischen Äther befassen - den Willensprozessen der menschlichen Seele, dem Wasser. Die alten Alchemisten und Okkultisten führten folgende Einteilung ein: Die Erde, das ist das Leben; das Wasser ist mit den chemischen Prozessen verbunden; das Licht ist Symbol für Luft und Wärme, für Feuer. Man muss diese Elemente - Erde, Wasser, Luft, Feuer, Licht und Wärme beherrschen. Der Mensch muss selbst Feuer entfachen können. Ist dein Herz von innen kalt, dann solltest du in der Lage sein es selber zu erwärmen und nicht auf Wärme von außen warten. Darauf werdet ihr erwidern: Gott soll es tun! Das ist ja Gott, der in uns wirkt! Er kann alles allein machen, aber er will uns dazu bringen, dass wir selbst auf uns einwirken. Е, ще, dass wir lieben lernen. Somit studiert ihr eine großartige Kunst. Wenn ihr Feuer habt und damit umgehen könnt, dann könnt ihr euch auch in die Hölle begeben. Ein Mensch, der über das Wasser nicht walten kann, ein Mensch, der über die Luft nicht walten kann, ein Mensch, der über das Licht und die Wärme nicht walten kann, der kann gar nichts. Das alles sind Möglichkeiten, die den Menschen als solchen betreffen. Wenn er sie aber nicht benutzt, dann vollbringt er soviel wie ein Fisch. Der lebt im Wasser ohne es zu beherrschen. Solch ein Mensch schafft so viel wie ein Maulwurf. Der lebt unter der Erde, hat aber keine Macht über sie. Und die Vögel, haben sie vollbracht? Sie leben in der Luft, aber sie haben keine Macht über sie und damit haben sie auch noch nichts erreicht. Sie sind ohne Kultur. Und wenn wir jene betrachten, die sich mit dem Feuer beschäftigen, sehen wir, dass sie es ebenfalls nicht beherrschen. Im Gegenteil - sie sind große Brandstifter: Zum Beispiel setzen sie ein Haus in Brand oder entzünden eine Bombe, die zu einem großen Erdbeben führt, und suchen schließlich das Weite. Unsere Häuser werden zerstört, wir leiden, sie aber lachen sich eins und feiern. Deshalb solltet ihr diese Kräfte erforschen, doch Vorsicht, es besteht die Gefahr, dass ihr nicht in der Lage sein werdet, die euch enthüllten Geheimnisse vernünftig anzuwenden. Im Gegenteil - sie sind große Brandstifter: Zum Beispiel setzen sie ein Haus in Brand oder entzünden eine Bombe, die zu einem großen Erdbeben führt, und suchen schließlich das Weite. Unsere Häuser werden zerstört, wir leiden, sie aber lachen sich eins und feiern. Deshalb solltet ihr diese Kräfte erforschen, doch Vorsicht, es besteht die Gefahr, dass ihr nicht in der Lage sein werdet, die euch enthüllten Geheimnisse vernünftig anzuwenden. Im Gegenteil - sie sind große Brandstifter: Zum Beispiel setzen sie ein Haus in Brand oder entzünden eine Bombe, die zu einem großen Erdbeben führt, und suchen schließlich das Weite. Unsere Häuser werden zerstört, wir leiden, sie aber lachen sich eins und feiern. Deshalb solltet ihr diese Kräfte erforschen, doch Vorsicht, es besteht die Gefahr, dass ihr nicht in der Lage sein werdet, die euch enthüllten Geheimnisse vernünftig anzuwenden. Ich sage euch: Wenn ihr einen Menschen antrefft, lenkt eure Aufmerksamkeit nicht auf seine Schwächen, sondern auf seine Tugenden. Ihr dagegen sagt: "Ich hielt dich für einen Freund, aber du hast diese und diese Schwächen." Um aber einen Menschen verstehen zu können, sollten wir uns auf seine Tugenden konzentrieren, weil die negativen Seiten eines guten Menschen nur ein Schatten seines Lebens sind. Nur ein wirklich guter Mensch kann Schatten in seinem Leben werfen, nur er kann das Schlechte offenbaren. Gehen die Wölfe etwa zu einem Schäfer, der keine Schafe hat? Wo es Schafe gibt, dort gibt es auch Wölfe und Bären. Vermehren sich auf einem Verstorbenen etwa Läuse? Hat jemand Läuse oder Flöhe, so Wisset-Dieser Mensch lebt. Wo lassen sich die Läuse nieder? Bei den Lebendigen. Ich sage euch: Euer Charakter muss so edel werden und euer Herz so offen, dass jeder, dem ihr begegnet, spüren kann, wie Leben und Frische aus euch strömt. Innere Fülle und Güte sollen mühelos in euch walten, eure Handlungen sollen natürlich und göttlich sein. Ihr müsst eurem Wesen nach gut sein, völlig unbeabsichtigt. Selbst wenn ihr es wolltet, könntet ihr doch nicht anders als gut sein. Und wenn ihr keine gute Tat vollbringen wollt, така че könnt ihr doch nicht anders handeln. Solche Menschen nenne ich gut. Und wenn ihr keine gute Tat vollbringen wollt, така че könnt ihr doch nicht anders handeln. Solche Menschen nenne ich gut. Und wenn ihr keine gute Tat vollbringen wollt, така че könnt ihr doch nicht anders handeln. Solche Menschen nenne ich gut. Das Wichtigste für euch ist etwas von diesem Ausflug zum Mussala mit nach Hause zu nehmen. Wird euch von diesem Tag в Erinnerung bleiben? Werdet ihr euch an den Ausflug erinnern, wenn ihr 60-70 Jahre alt seid? Darauf könntet ihr erwidern: „Последен път в Ruhe, беше ли hat das mit unseren grauen Haaren zu tun?“ Doch wo bleibt dann euer Glaube? Ihr dürft nicht älter werden, ganz im Gegenteil, ihr müsst von Tag zu Tag jünger werden. Ihr dürft nicht sterben, sondern müsst jeden Tag neu auferstehen. Ständig sollt ihr in Freude leben! Und wenn ihr ins Jenseits kommt, dann besteigt ihr auch dort den Gipfel Mussala, nur dass ihr ihn dort in einer anderen Form sehen werdet. Wichtig ist, dass wir diesen Ausflug machen, weil wir gewisse Aufgaben auf der Erde haben, die gelöst werden müssen. Jedes Besteigen des Mussala gibt uns einen Impuls. Hier stehen wir auf der höchsten Position und keiner kann uns aufhalten. Unser Elan is so groß, dass wir von jedem believebigen Punkt aus diese Position erreichen können. Wir befinden uns auf einer Höhe, wo die schwarze Loge machtlos ist, sie kann uns nichts antun und wir können überall unseren Weg bahnen. Wären wir aber zurückgegangen, ohne den Gipfel zu besteigen, dann hätten wir diese Position aufgeben müssen wie Kuropatkin [2] und wie die Deutschen bei der Blockade in Verdun [3]. Jeder von uns muss Elan haben! Ihr alle habt einen Fehler - euch fehlt der Schwung! Ein Ideal müsst ihr haben! Lässt man sich von der geringsten Schwierigkeit aufhalten, dann hat man keinen Elan, es fehlt einem der Schwung. Wenn man aber Schwungkraft hat, dann ist man wie die Vögel - man kommt und geht. Mit Schwung und Ideal kann einen selbst der Teufel nicht aufhalten. Das hohe Ideal - der Drang nach Gott - също носи Wärme mit sich. Wie ihr seht, herrscht selbst hier auf dem Berg Mussala, in dieser Höhe von 2927 m, eine Temperatur von 22 Grad. Wofür spricht diese Wärme rein physisch gesehen? Beim Addieren von 2 и 2 bekommen wir die Zahl 4 - die stärkste Zahl am höchsten Ort! Das Feuer dieser Energien und Kräfte wirken in einem Quadrat. Alles беше dort hineingerät wird zerstört. Hier haben wir es also mit dem Quadrat des Lebens zu tun. Bei einer Temperatur von 22 Grad ist das Leben imstande alle möglichen Hindernisse auf seinem Weg zu vernichten. Auch die hiesige Natur zeugt davon, denn alles auf dem Mussala ist zerstört. Diese Zahl entspricht също dem Gipfel. Das hebräische Alphabet enthält ebenfalls 22 Buchstaben. Die Juden deuten ihre ganze Philosophie nach der Kabbala. Монахиня също: Alle selbständigen Einheiten leben für die Gesamteinheit. Diese Gesamteinheit ist Gott, mit dem wir alle in Verbindung stehen. All unsere Ideen werden von ihr korrigiert. Gott denken wir immer, aber er ist uns nicht bewusst. Das muss auch nicht sein. Doch in uns ist eine heilige Idee lebendig. Wenn wir an einem bestimmten Punkt angelangt sind, korrigieren wir unsere Fehler immer dank dieser Idee. Беше unsere Fehler korrigiert, das ist Gott. Er sagt zu einem: "Mach das nicht!" und man akzeptiert es frohen Herzens. Ein anderes Mal sagt er: "Lehne das nicht ab!" und man akzeptiert es wiederum. Jeder wird von Gott korrigiert. Manchmal weint man bis Gott zu einem kommt - er schaut uns an, nimmt uns bei der Hand und im Nu sind wir von allen unseren Qualen befreit. Wir werden jetzt nicht von euren Schwierigkeiten sprechen - sie sind ein Segen für euch. Und damit ihr Wisst: Ihr werdet sie ertragen müssen, denn von euren Leiden werden wir euch nicht befreien. Damit würden wir euch nur das größte Übel zufügen. Wir geben euch das Wissen und die Möglichkeiten, diese Schwierigkeiten zum Guten zu wenden. Gerade in den Hindernissen steckt euer ganzer Reichtum. Наименование: Würde mich doch der Herrgott von diesen Leiden befreien! Значи скъпи човек das nicht sagen. Richtet folgende Bitte an ihn: "Gott, gib mir Wissen, damit ich die Schwierigkeiten meines Lebens bewältigen kann!" Ihr habt spezifische Schwierigkeiten, die ihr mit niemandem teilen könnt. Ein Arzt ist vonnöten! Wenn du ein Händler bist, der bankrott ist, und davon einem anderen Händler, deinem Konkurrenten erzählst, dann bist du verloren. Red? St du aber mit einem Freund darüber, der dich liebt und sich in deine Lage versetzten kann, dann bekommst du einen Rat mit dessen Hilfe du aus der Sackgasse herausfindest. Schon in der Schrift steht: "Deine Last bürde nur dem Herrgott auf!" Man kann seine Last nur jemandem aufbürden, der einen liebt oder den man liebt. Liebst du ihn, dann nimmt er deine Last entgegen, sobald du mit ihm във Verbindung getreten bist. Doch wenn du ihn nicht liebst und er dich auch nicht, така че wird er sich deine Last nicht aufbürden. Liebst du ihn, dann nimmt er deine Last entgegen, sobald du mit ihm във Verbindung getreten bist. Doch wenn du ihn nicht liebst und er dich auch nicht, така че wird er sich deine Last nicht aufbürden. Liebst du ihn, dann nimmt er deine Last entgegen, sobald du mit ihm във Verbindung getreten bist. Doch wenn du ihn nicht liebst und er dich auch nicht, така че wird er sich deine Last nicht aufbürden. Der Nebel um uns zeigt, dass die Welt dieses Jahr große Schwierigkeiten überwinden muss. Die Weltmenschen werden von einem sehr dichten Nebel umhüllt sein, mit dem sie fertig werden müssen, und zwar das ganze Jahr über. Am höchsten Ort aber, auf dem Mussala, wird es Wärme und viel Kraft geben. Im Nebel verstecken sich Kräfte. Бе много по-добре от всеки зукоммен солт - habt keine Angst! Seid tapfer und entschlossen. Ihr seid Träger einer heiligen Idee. Selbst wenn man euch zehnmal ins Feuer wirft, fürchtet euch nicht, ihr werdet nicht verbrennen. Wie Daniel werdet ihr sein, den man in die Löwengrube warf. Haben ihn die Löwen gefressen? Wie die drei Jünglinge werdet ihr sein, die in den Glutofen geworfen wurden. Verbrannten sie etwa? Wie Christus am Kreuz werdet ihr sein. Starb er etwa? Blieb er im Grab? Wie viele Heilige hat man vergraben und später waren sie nicht mehr aufzufinden. Weder die Erde kann sie halten, noch ein Gefängnis. Ein Engländer war mit der Universellen Weißen Bruderschaft und dem Wissen der indischen Jogis vertraut, aber der englischen Regierung ein Dorn im Auge. Deshalb wurde er in Indien eingesperrt und Wächter wurden aufgestellt, um ihn zu bewachen. Als man am Morgen ins Gefängnis ging, entdeckte man, dass er verschwunden war. Ein zweites Mal wurde er gefangen und eingesperrt. Diesmal bewachten ihn zehn Leute, aber er verschwand wieder. Schließlich schrieb er ihnen folgenden Кратко: „Ihr seid nicht in der Lage mich einzusperren. Lasst mich in Ruhe und geht eurer Wege! Ich bin nicht gegen die Gesetze, aber auch ich habe gewisse Rechte und deswegen lasst mich meiner Wege. In diesem Glauben ist die Kraft dieses Menschen. Dasselbe könnte auch mit euch geschehen, aber Glaube wird verlangt. Човекът не може да бъде толкова често, че човекът ще бъде ainsperren, Gott aber wird euch aus dem Gefängnis befreien. Das ist ja das Schöne in der Welt! Hätte doch jemand von euch diese Erfahrung gemacht: mit zehn Wächter um sich herum eingesperrt zu sein und trotzdem freizukommen, Herr seiner Lage zu sein. Auch ihr habt Glauben, aber es fehlt noch viel, um ihn zu festigen! Ihr besitzt Wissen, aber wie viel müsst ihr noch erlangen! Ihr habt Tugenden, aber an ihnen muss noch viel gearbeitet werden. Eure Weisheit, eure Rechtschaffenheit, euer Erbarmen müssen und können verstärkt werden. Ihr habt die besten Bedingungen all diese Tugenden weiterzuentwickeln. In diesem Glauben ist die Kraft dieses Menschen. Dasselbe könnte auch mit euch geschehen, aber Glaube wird verlangt. Човекът не може да бъде толкова често, че човекът ще бъде ainsperren, Gott aber wird euch aus dem Gefängnis befreien. Das ist ja das Schöne in der Welt! Hätte doch jemand von euch diese Erfahrung gemacht: mit zehn Wächter um sich herum eingesperrt zu sein und trotzdem freizukommen, Herr seiner Lage zu sein. Auch ihr habt Glauben, aber es fehlt noch viel, um ihn zu festigen! Ihr besitzt Wissen, aber wie viel müsst ihr noch erlangen! Ihr habt Tugenden, aber an ihnen muss noch viel gearbeitet werden. Eure Weisheit, eure Rechtschaffenheit, euer Erbarmen müssen und können verstärkt werden. Ihr habt die besten Bedingungen all diese Tugenden weiterzuentwickeln. Човекът не може да бъде толкова често, че човекът ще бъде айнсперрен. Das ist ja das Schöne in der Welt! Hätte doch jemand von euch diese Erfahrung gemacht: mit zehn Wächter um sich herum eingesperrt zu sein und trotzdem freizukommen, Herr seiner Lage zu sein. Auch ihr habt Glauben, aber es fehlt noch viel, um ihn zu festigen! Ihr besitzt Wissen, aber wie viel müsst ihr noch erlangen! Ihr habt Tugenden, aber an ihnen muss noch viel gearbeitet werden. Eure Weisheit, eure Rechtschaffenheit, euer Erbarmen müssen und können verstärkt werden. Ihr habt die besten Bedingungen all diese Tugenden weiterzuentwickeln. Човекът не може да бъде толкова често, а човекът ще бъде айнсперрен. Das ist ja das Schöne in der Welt! Hätte doch jemand von euch diese Erfahrung gemacht: mit zehn Wächter um sich herum eingesperrt zu sein und trotzdem freizukommen, Herr seiner Lage zu sein. Auch ihr habt Glauben, aber es fehlt noch viel, um ihn zu festigen! Ihr besitzt Wissen, aber wie viel müsst ihr noch erlangen! Ihr habt Tugenden, aber an ihnen muss noch viel gearbeitet werden. Eure Weisheit, eure Rechtschaffenheit, euer Erbarmen müssen und können verstärkt werden. Ihr habt die besten Bedingungen all diese Tugenden weiterzuentwickeln. mit zehn Wächter um sich herum eingesperrt zu sein und trotzdem freizukommen, Herr seiner Lage zu sein. Auch ihr habt Glauben, aber es fehlt noch viel, um ihn zu festigen! Ihr besitzt Wissen, aber wie viel müsst ihr noch erlangen! Ihr habt Tugenden, aber an ihnen muss noch viel gearbeitet werden. Eure Weisheit, eure Rechtschaffenheit, euer Erbarmen müssen und können verstärkt werden. Ihr habt die besten Bedingungen all diese Tugenden weiterzuentwickeln. mit zehn Wächter um sich herum eingesperrt zu sein und trotzdem freizukommen, Herr seiner Lage zu sein. Auch ihr habt Glauben, aber es fehlt noch viel, um ihn zu festigen! Ihr besitzt Wissen, aber wie viel müsst ihr noch erlangen! Ihr habt Tugenden, aber an ihnen muss noch viel gearbeitet werden. Eure Weisheit, eure Rechtschaffenheit, euer Erbarmen müssen und können verstärkt werden. Ihr habt die besten Bedingungen all diese Tugenden weiterzuentwickeln. Nun rede ich nicht über irgendeine Philosophie, weil man so etwas auf dem Mussala nicht behandeln kann, sondern ich gebe denjenigen, die mir jetzt zuhören, praktische Anweisungen. Mussala ist nur ein Platz, wo man Erfahrungen sammelt. Ich lasse euch jetzt mindestens eine Stunde auf dem Gipfel, damit ihr euch hinlegt, denn in dieser Zeit lernt ihr dreimal mehr, als wenn ich euch einen Vortrag halten würde. Das Erste беше ihr tun müsst, wenn ihr vom Berg herunterkommt, ist Folgendes: Denkt intenziv an Gott und sprecht aus: „O, Herr, da wir diesen Weg gehen und dir dienen wollen, so schicke uns etwas Wärme, damit wir sie füh! Ich bin bereit meine Leiden zu ertragen, aber gib mir ein bisschen Wärme, damit ich sie fühle! " Verlangt nicht große Dinge von Gott! Ihr wollt immer viel von Gott und verliert dabei auch das Wenige, nach dem ihr verlangen müsstet. Wenn dieses bisschen Wärme kommt, wird sie Neues in euer Leben bringen. Das Gesetz lautet: Willst du etwas von Gott, so verlange nach ein bisschen Wärme! Das ist die erste Erfahrung, die erste Aufgabe. Nachdem du die Wärme gespürt hast, sage: "Herr, gib mir ein wenig Licht, damit ich es fühle!" Und sobald du das ausgesprochen hast, wird in deinem Verstand ein Lichtlein aufleuchten. In der Mitte deines Gehirns wirst du das weißliche Licht bemerken. Klein wie ein Stecknadelkopf wird es sein. Somit habt ihr zwei Möglichkeiten: die Wärme und das Licht. Erst dann beginnt mit dem Leben. Die Wärme wirkt auf das Leben ein und das Licht auf die Chemie und Religion. Dann werdet ihr kühn und entschlossen werden. Също така müsst ihr früh nach dem Aufstehen zwei Dinge von Gott verlangen. Wenn dieses bisschen Wärme kommt, wird sie Neues in euer Leben bringen. Das Gesetz lautet: Willst du etwas von Gott, so verlange nach ein bisschen Wärme! Das ist die erste Erfahrung, die erste Aufgabe. Nachdem du die Wärme gespürt hast, sage: "Herr, gib mir ein wenig Licht, damit ich es fühle!" Und sobald du das ausgesprochen hast, wird in deinem Verstand ein Lichtlein aufleuchten. In der Mitte deines Gehirns wirst du das weißliche Licht bemerken. Klein wie ein Stecknadelkopf wird es sein. Somit habt ihr zwei Möglichkeiten: die Wärme und das Licht. Erst dann beginnt mit dem Leben. Die Wärme wirkt auf das Leben ein und das Licht auf die Chemie und Religion. Dann werdet ihr kühn und entschlossen werden. Също така müsst ihr früh nach dem Aufstehen zwei Dinge von Gott verlangen. Wenn dieses bisschen Wärme kommt, wird sie Neues in euer Leben bringen. Das Gesetz lautet: Willst du etwas von Gott, so verlange nach ein bisschen Wärme! Das ist die erste Erfahrung, die erste Aufgabe. Nachdem du die Wärme gespürt hast, sage: "Herr, gib mir ein wenig Licht, damit ich es fühle!" Und sobald du das ausgesprochen hast, wird in deinem Verstand ein Lichtlein aufleuchten. In der Mitte deines Gehirns wirst du das weißliche Licht bemerken. Klein wie ein Stecknadelkopf wird es sein. Somit habt ihr zwei Möglichkeiten: die Wärme und das Licht. Erst dann beginnt mit dem Leben. Die Wärme wirkt auf das Leben ein und das Licht auf die Chemie und Religion. Dann werdet ihr kühn und entschlossen werden. Също така müsst ihr früh nach dem Aufstehen zwei Dinge von Gott verlangen. Willst du etwas von Gott, so verlange nach ein bisschen Wärme! Das ist die erste Erfahrung, die erste Aufgabe. Nachdem du die Wärme gespürt hast, sage: "Herr, gib mir ein wenig Licht, damit ich es fühle!" Und sobald du das ausgesprochen hast, wird in deinem Verstand ein Lichtlein aufleuchten. In der Mitte deines Gehirns wirst du das weißliche Licht bemerken. Klein wie ein Stecknadelkopf wird es sein. Somit habt ihr zwei Möglichkeiten: die Wärme und das Licht. Erst dann beginnt mit dem Leben. Die Wärme wirkt auf das Leben ein und das Licht auf die Chemie und Religion. Dann werdet ihr kühn und entschlossen werden. Също така müsst ihr früh nach dem Aufstehen zwei Dinge von Gott verlangen. Willst du etwas von Gott, so verlange nach ein bisschen Wärme! Das ist die erste Erfahrung, die erste Aufgabe. Nachdem du die Wärme gespürt hast, sage: "Herr, gib mir ein wenig Licht, damit ich es fühle!" Und sobald du das ausgesprochen hast, wird in deinem Verstand ein Lichtlein aufleuchten. In der Mitte deines Gehirns wirst du das weißliche Licht bemerken. Klein wie ein Stecknadelkopf wird es sein. Somit habt ihr zwei Möglichkeiten: die Wärme und das Licht. Erst dann beginnt mit dem Leben. Die Wärme wirkt auf das Leben ein und das Licht auf die Chemie und Religion. Dann werdet ihr kühn und entschlossen werden. Също така müsst ihr früh nach dem Aufstehen zwei Dinge von Gott verlangen. Erst dann beginnt mit dem Leben. Die Wärme wirkt auf das Leben ein und das Licht auf die Chemie und Religion. Dann werdet ihr kühn und entschlossen werden. Също така müsst ihr früh nach dem Aufstehen zwei Dinge von Gott verlangen. Erst dann beginnt mit dem Leben. Die Wärme wirkt auf das Leben ein und das Licht auf die Chemie und Religion. Dann werdet ihr kühn und entschlossen werden. Също така müsst ihr früh nach dem Aufstehen zwei Dinge von Gott verlangen. Nachdem ihr die eine, zweite, dritte Methode angewandt habt und schließlich vor einem Проблем steht, sagt: "Gott, gib mir ein wenig Wärme, gib mir das kleine Licht!" Sobald ihr sie gespürt habt, sprecht aus: "Herr, alles geschehe zu deiner Verherrlichung!" Kommen erneut Leiden und Schwierigkeiten, sagt nochmals: "Herr, alles geschehe zu deiner Verherrlichung!" Zu allem, беше в eurem Leben passiert, sagt: "Gelobt sei Gott!" Das wird euer Gewinn vom Mussala sein. Undenen man euch fragt, was ich euch auf dem Gipfel gesagt habe, antwortet: Alles geschehe zur Verherrlichung Gottes! Das ist die Zusammenfassung von allem, was ich euch auf dem Mussala gesagt habe: "Alles geschehe zur Verherrlichung Gottes!" Wir lernen jetzt von der geringsten Wärme, die in uns existiert, und von dem kleinsten Licht, das sich in uns äußern kann. Wärme und Licht! Das ganze Jahr über achtet auf Folgendes: Alles geschieht zur Verherrlichung Gottes! Wenn wir nächstes Jahr wieder hier sind, werde ich euch sagen: Los, zeigt mir euer bisschen Wärme und euer kleines Lichtlein! Jetzt machen wir eine Übung. Stellt euch in einem Abstand von mindestens einem Meter voneinander auf, wendet euch nach Süden und sprecht die Formel aus: „Möge in der Welt die Tugend regieren und sich alle schlechten Gedanken zerstreuen!“ Dann wendet euch nach Osten und sagt Folgendes: "Möge in der Welt die Gerechtigkeit Gottes regieren und jedes Unrecht aus unserem Leben verschwinden!" Wendet euch jetzt nach Norden und sprecht die Formel aus: "Möge die Wahrheit Gottes in unserem Leben regieren und jedes Joch aus unserer Seele verschwinden!" Und jetzt wendet euch nach Westen und sagt die Formel: „Möge die Weisheit Gottes in allen Taten unseres Lebens regieren und das Unheil aus unserem Weg verschwinden!“ Wendet euch wieder nach Osten und sprecht Folgendes aus: „Möge Gott über alles walten und gelobt sei sein Name във всички сейнери Liebe, Weisheit und Wahrheit!“ „Möge Gott in seiner Liebe, in seiner Weisheit und in seiner Wahrheit regieren!“ „Und mögen wir alles zur Verherrlichung Gottes auf Erden vollenden!“ Амин! Sonntagsvortrag - VIII. Serie, gehalten vom Meister am 11. July 1926
  18. Das bewusste Leben als Vergnügen Heute Abend habe ich euch zu einem Vergnügen gerufen, jedenfalls nenne ich es so. Das Leben hat nur dann eine ernste Seite, wenn es nicht richtig geführt wird. Der Mensch ist ernst, wenn sein Leben nicht richtig ist, wenn er zu geben hat, seine Ansichten in Konflikt zueinander stehen und er in Zwietracht lebt. Wenn die Menschen rechtschaffen sind, ist ihr Leben ein Genuss. Also müssen wir das ernste Leben in ein Vergnügen verwandeln. So gesehen ist die ganze materielle Welt eine Kurzweil für die höchsten Geister. Manchmal beobachten sie, wie die Menschen auf der Erde leben, denn ihre Handlungen sind für die unsichtbare Welt amüsant und nicht sehr ernst zu nehmen. Aus unserer Sicht, aus der Sicht unseres falschen Lebens, eines Lebens der Entbehrungen, führen wir ein ernsthaftes Leben, doch aus der Sicht dieser fortgeschrittenen Wesen ist das Leben eine Kurzweil. Also dürft ihr nicht immer ernst sein. Das müsst ihr nur, wenn ihr eure Fehler berichtigt, danach aber verwandelt das Leben in einen Spaß! Das ernste Leben vergleiche ich mit dem Leben, das der Mensch in der Nacht führt – er sitzt allein im Dunkeln, hat keinen, mit dem er reden kann und grübelt darüber nach, was er tun soll. Das lustige Leben aber ist eine Ansammlung von Seelen, die sich untereinander austauschen und in göttlicher Liebe, Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und höchster Güte leben. Und alle freuen sich, dass es lustig ist, dass Gott die Sünden aller Menschen vergibt. Natürlich benutze ich das Wort Vergnügen (Kurzweil, Spaß – Anm. Lekt.) in seinem reinsten Sinn. Unter einem Vergnügen verstehe ich nicht, euch wie ein Narr oder wie Schauspieler zu amüsieren, sondern ich verstehe eine angenehme, musikalische Kurzweil darunter, auf der ein Poet, Musikant oder Künstler die schönen Lieder und Bilder der Natur darbieten kann. Wir, die heutigen Menschen, sind gewohnt, nur die schlechten Dinge des Lebens darzubieten. Noch habt ihr nicht gelernt, das Schöne im Menschen zu sehen. Was würdet ihr nicht alles im gegenwärtigen Menschen, in allen gegenwärtigen Tierreichen, allen Pflanzen und Steinen sehen, wenn ihr wüsstet, wie ihr sie zu betrachten habt! Die Natur hat zwei Gesichter. Das eine Gesicht der Natur ist so schrecklich, dass der Mensch dafür blind sein muss. Wenn ihr dieses Gesicht sehen könntet, würdet ihr Angst bekommen. Ein bulgarischer Priester erzählte mir, dass er einst in der Jugend folgenden Traum hatte: Er traf auf einen großen Hund, der ihn verschlang, ihn dann aber wieder aus dem Maul holte. Am Morgen wurde er wach und krank. Ganze drei Monate lag er danieder. Mit unseren Fehlern, die wir jetzt im Leben machen, geben wir solchen Hunden Anlass uns zu verschlingen, und nachdem wir aus ihrem Maul kommen, sind wir drei Monate krank und meinen: Das Leben hat keinen Sinn. Das scheint nur so zu sein. Dieser Unsinn kommt nicht von Gott. Wir machen unser Leben selbst unangenehm und sinnlos. Nun denn, das eine Gesicht der Natur ist sehr unangenehm, sehr schrecklich, ihr anderes Gesicht aber ist sehr schön. Sie hält es bedeckt, weil sie noch an ihm arbeitet. In der Natur gibt es lebendige Arbeiter, die ein lebendiges Gesicht für die menschliche Seele schaffen. Sie formen es jetzt, damit es fertig ist, wenn der Mensch seine neue Entwicklungsphase betritt, es wird eine neue, für ihn unbekannte Form sein. Das sind die schönsten Körper, die man sich vorstellen kann. Ihr werdet sehen, dass bei den Tieren die Haare ein Mittel sind, jene Künstler zu verbergen, die an ihnen das jetzige menschliche Gesicht ausgearbeitet haben. Auch beim jetzigen Menschen sind diese hohen Künstler gut maskiert während sie das neue Gesicht erschaffen. So handelt jeder Maler – er malt sein Bild und bedeckt es mit einem Tuch. Solange er das Gemälde nicht beendet hat, lüftet er es nicht. Manchmal geht der Vorhang vor unserem Gesicht für kurze Zeit auf, ein kluges Antlitz erscheint und ihr sagt: Ach, was für ein Engelsgesicht! Es ist nur kurz zu sehen und bedeckt sich wieder. Deshalb seht ihr manchmal so hübsch aus! Dann sagt ihr, ihr hättet nicht gewusst, dass ihr so schön seid. Das ist keine Illusion, das ist ein wahres Bild, zu dem wir ständig aufgefordert werden. Man lädt uns zu diesem großen Amüsement ein, das von Gott vorbereitet wird. Da diese Maler ständig in uns arbeiten, ist das Mindeste, was von uns verlangt wird, Unterstützung zu gewähren und ihre Kunst nicht zu zerstören. Wenn wir schon nichts anderes tun können, dann sollten wir wenigstens nicht die Farben und Pinsel durcheinander werfen, ihr Gemälde verschmutzen und auf ihm üben, sondern sollten uns darauf freuen, dass für uns etwas Großes vorbereitet wird. Und wenn eines Tages dieses Tuch gelüftet und das Bild enthüllt wird, werdet ihr sehen, dass hier wirklich etwas Großes und Lebendiges erarbeitet wurde, das dem Leben Sinn gibt. Sehr oft amüsiere ich euch mit bekannten Symbolen, zeige ich euch bekannte Fehler und ihr sagt: Immer wieder Fehler und Fehler, nur davon hören wir! Wer ist daran schuld? Wenn ein neuer Bulgarischlehrer in die Schule kommt und eure Hefte mit dem roten Stift bekritzelt, ist dann er schuld? Es gibt bestimmte Regeln, bestimmte Gesetze in der bulgarischen Sprache, die ihm diktieren: Du befolgst die Regeln und jeder Buchstabe steht auf seinem Platz. Manchmal hält ein Schüler diese Regeln nicht ein, setzt einen Buchstaben anstelle des anderen. Was macht der Lehrer? – Er hat rote Tinte, nimmt sie und bekritzelt das Heft. Dem Schüler gefällt nicht, dass sein Lehrer so sehr sein Heft bekritzelt hat, denn für das Selbstwertgefühl des Schülers ist das nicht gut. Irgendein Mitschüler sagt ihm: Zeig uns dein Heft! – "Da gibt's nichts zu sehen!" Und er schließt es schnell. Nun, manche von uns haben bekritzelte Hefte. Das macht nichts, der Professor lehrt euch und ihr solltet ihm dankbar sein. Das ist ein Vergnügen. Er sagt nicht, dass es schlecht sei, aber er erklärt dem Schüler: Hör mal, nach den Regeln schreibst du hier ein d anstelle eines t, und hier ein B. Wenn du Englisch lernst, musst du ganz andere Regeln kennen, wenn du Hebräisch lernst, schreibst du von rechts nach links; wenn du bei der chinesischen Sprache angelangt bist, dann schreibst du weder von rechts nach links, noch von links nach rechts, sondern von oben nach unten. Jede Sprache hat ihre eigene Schreibweise. Das ist eine Kurzweil. Am meisten amüsieren sich die Chinesen: Sie haben 40 000 Schreibsymbole. Wenn irgendein Chinese alle diese 40 000 Symbole des chinesischen Alphabets erlernt, hält man ihn für einen Gelehrten. Entsprechend haben in der Natur die hohen Wesen ihr eigenes Alphabet geschaffen, das wir erlernen müssen. Nehmt zum Beispiel folgendes Symbol. Wenn ihr morgens zum Sonnenaufgang geht, bemerkt ihr zuerst ein kleines Licht, das sich ständig verstärkt bis die Sonne aufgeht. Sobald sie aufgegangen ist, verschwindet diese Schönheit, das Bild verändert sich. Ich frage: Was will uns die Natur zwischen Morgenanbruch bis Sonnenaufgang sagen? Was will sie uns zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sagen? Diese Momente der Natur beinhalten zwei Symbole. Im ersten Zeitraum vom Morgenanbruch bis Sonnenaufgang lehrt uns die Natur die zwei großen Gesetze der Weisheit und Wahrheit. Dieser Zeitraum dauert zwei Stunden. Innerhalb dieser Zeit gibt es starke Veränderungen. Nachdem die Sonne aufgegangen ist lehrt uns die Natur bereits etwas anderes. Sie lehrt uns das Gesetz der Wärme, d.h. das Gesetz der Liebe. Während dieser Zeit sind die Veränderungen im Bild nicht so stark, dafür aber in der Temperatur. Anfangs ist es nicht so warm, aber später wird es immer wärmer und schließlich sehr heiß. Entsprechend ist es auch im Leben. Der Mensch lernt im Schoß seiner Mutter, im Schoße der Natur zwei Stunden lang Weisheit und Wahrheit, während er in der restlichen Zeit des Tages die Liebe lernt. So wird der größte Teil unseres Lebens dazu benutzt Wärme und Veränderungen, die in der Natur geschehen, zu erlernen. Nun also, wenn euer Leben jetzt aufgeht, dann nehmt das erste Symbol. Wenn ihr jeden Morgen zum Sonnenaufgang geht, habt ihr vor eurem Verstand dieses Bild der aufgehenden Sonne. Während ich den Morgenanbruch sehe, werde ich von Begeisterung ergriffen, meine Seele erfüllt sich mit den Prinzipien der Weisheit und Wahrheit, doch nachdem die Sonne aufgegangen ist, sage ich: Die Zeit der Liebe Gottes ist gekommen! Daraufhin muss ich den ganzen Tag die Veränderungen, die in der Liebe eintreten, erlernen. Das ist das Gute in der Natur! Mal verstärkt sich deine Liebe, Mal wird sie schwächer und du sagst: Die Liebe wird stärker und schwächer. Nein, du liebst noch nicht. Wir erlernen erst die Kunst der Liebe. Vorerst liebt nur Gott. In der Heiligen Schrift wird gesagt: "Gott ist Liebe". Das heißt: Uns wurde diese Kunst der Liebe noch nicht gegeben. Folglich werden wir erst wissen was Liebe ist, wenn wir zu Gott kommen! Während Gott uns diese Kunst beibringt, beobachten alle Engel mit Neugier und Ehrfurcht, was er mit diesen kleinen Wesen tut. Sie wundern sich, wenn sie sehen, dass Gott von seinem Thron steigt, um ihnen die Liebe zu lehren. Nur Gott kennt die Kunst der Liebe, und nur er kann sie uns übermitteln, aber um diese Kunst zu begreifen, müssen wir vorbereitet sein. Worin besteht die Vorbereitung? Wahrzunehmen, dass dieser große Gott der Liebe seinen Blick auf dich richtet. Das ist wirklich nicht wenig! Wenn euer Herz vom Blick eines Freundes, den ihr sehr liebt, höher schlägt, muss dann nicht euer Herz vom Blick dessen, der euch das Leben und Wohl gegeben hat, noch höher schlagen? Die Leiden, die ihr habt, sind nur Veränderungen an eurem Horizont. Nachdem die Sonne aufgegangen ist – so klar der Horizont auch sein sollte – kommt es zu Veränderungen: Staub wirbelt auf, es wird bewölkt, Regen, Schnee fallen, Stürme kommen und danach geht die Sonne wieder auf. Solche Veränderungen gibt es ständig in der Natur, aber dasselbe Gesetz wirkt auch im Leben. Also ist von diesem Standpunkt aus das Leben ein Vergnügen, aber für wen? – Für die Rechtschaffenen. Zu ihnen spreche ich, nicht zu den Sündern. Die sind nicht hier. Wir haben alle Sünder auf die Wallfahrt geschickt, haben ihnen je eine Fahrkarte gegeben und gesagt: "Macht euch auf den Weg". Diesen Abend sollt ihr die Schüler nicht stören, weil wir uns amüsieren wollen, ihr aber seid zu ernst, wir können uns nicht mit euch auseinandersetzen und verständigen. Und warum seid ihr dann Gott für diese Kurzweil und alle, in euer Leben tretende Veränderungen nicht dankbar? Was ist daran schlecht, dass sich euer Horizont bewölkt, dass es Staub, Stürme, Wolken, dies und jenes gibt? Die Pflanzen verstehen und schätzen diese Veränderungen viel mehr als ihr! Wenn Wolken aufziehen, öffnen sie sich, flüstern untereinander, freuen sich. Ihr vernünftigen Kinder aber rennt vor dieser Bewölkung davon, verbergt euch. Warum? Weil ihr die große schöne Sprache Gottes noch nicht gelernt habt. Wir, die jetzigen Menschen, haben unseren Verstand so verdreht, dass wir das Schöne nicht sehen. Wir bemerken Schönheit nur dort, wo es im Prinzip gar keine gibt. Da kommt zum Beispiel jemand zu mir und will, dass ich ihn lieb habe. Um ihn aber lieb haben zu können und damit sich meine Liebe zu ihm offenbart, muss ich dieses Schöne in ihm finden. Ich kann ihn nicht wegen seines Wissens lieben. Wir lieben die Menschen nicht dafür, dass sie viel wissen. Nein, das Prinzip oder der Ursprung, der die Menschen einander näher kommen lässt, ist weder ihr Verstand noch ihr Herz oder Wille, sondern ihre Seele. Das ist das Schöne, das Wunderbare in der Natur und im Leben, denn jeder Mensch, jede Seele ist eine Notwendigkeit für dich und deine Offenbarung. Wie lautet das Gesetz? Wenn sich nicht alle Menschen an einer Stelle versammeln, kann sich keine Seele offenbaren. Das heißt, wenn das Leben ein Vergnügen ist, muss es für alle so eins sein. Wenn es Freude ist, muss es für alle Freude sein. Nun, aus dieser Sicht, amüsiert sich zusammen mit dem Himmel auch die Hölle. Auch in der Hölle gibt es Musik, Unterhaltungen; denkt nicht, dort sei es so schrecklich. Dort gibt es schlimme Dinge, aber auch gute, auch spaßige. Wann? – Wenn man sich oben amüsiert, amüsiert man sich auch in der Hölle. Wenn oben schwer gearbeitet wird, arbeitet man auch in der Hölle schwer. Die einen arbeiten auf die eine Weise, die anderen – auf eine andere. Zum Beispiel erzählte mir eine Schwester, eine Malerin, Folgendes: Eines Tages hatte sie ein Bild gemalt, betrachtete es und war zufrieden. Während sie ihrer Hausarbeit nachging, nahm ihre kleine Tochter die Pinseln und Farben und begann, wie sie es bei ihrer Mutter beobachtet hatte, auf dem Gemälde zu malen. Sie amüsierte sich. Ich frage: Hat die Tochter etwas Schlechtes gemacht? Nein, sie bringt ihrer Mutter folgende Lektion bei: Mutti, nachdem du ein schönes Bild gemalt hast, musst du es hochheben, damit ich es nicht erreiche. Wenn du es nicht tust, werde auch ich malen und meine Kunst zeigen. Gott hat es genauso gemacht. Er hat die schönen Dinge so weit hochgehoben, dass wir, sie betrachtend, sagen: "Oh, ja, wäre ich jetzt dort!" Wenn uns bestimmte Dinge nicht gegeben werden, geschieht das nicht weil man sie uns nicht geben will, sondern weil andere Schauspieler auf der Bühne spielen, andere sich amüsieren und wir noch nicht an der Reihe sind. Bis dahin sitzen wir im Publikum und sehen zu. Manchmal sagt ihr: Warum leiden die Menschen so sehr? – Das Leiden ist eins der angenehmsten Gefühle. Wenn der Mensch leidet, kommen die schönsten Gedanken zu ihm. Man kann sagen, dass die Leiden im Menschen die besten Ideen, die himmlischsten Impulse, die angenehmsten Bestrebungen hervorgerufen haben. Doch wenn ihr gefragt werdet, ob ihr Leiden wollt, antwortet ihr: Nee, uns soll Gott keine Leiden geben! – Und was soll er euch dann geben? Die Leiden sind das größte Gut für den Menschen! Leiden gehen dem Vergnügen immer voraus. Wenn ihr hier auf der Erde ein Festmahl gebt und euch amüsiert, haben auch eure Hühner ihr Fest. Ihr holt sie aus dem Hühnerstall und sagt ihnen: Wir sehen, dass eure Wohnung nicht so hygienisch ist, wir bedauern, dass ihr so lange darin gewohnt habt, aber wir holen euch hier raus und nehmen euch als Gäste in unsere Häuser auf, wir zeigen euch, wie man sich amüsiert. Die Hühner beginnen zu schnattern, krähen und gackern. Ihr kocht sie zu einem guten Essen, singt ihnen ein Lied, sie aber schweigen. Ich frage: Wenn die Seelen eines Hahns oder eines Huhns austreten, was denken sie dann? Sie beteiligen sich an dem Fest, d.h. sie treten in Verbindung mit den menschlichen Seelen. Dieses Huhn hat nichts verloren. Für ein Huhn ist es ein Privileg, von einem Menschen gegessen zu werden. Ich sage nicht, dass sie vom Menschen gegessen wird, sondern dass sie als Gast aufgenommen wird, obwohl sie durchs Feuer gehen muss. Auf dieselbe Weise müsst ihr auch durchs Feuer gehen, wenn ihr in die geistliche Welt eintreten wollt. Und wenn man euch aus eurem Hühnerstall holt, gibt es wieder ein Krähen. Paulus sagte, nachdem er dieses große Gesetz des Lebens verstanden hatte: "Wo ist jetzt, Tod, dein Stachel?" Denn wenn die Gottesliebe heruntersteigt um Leben zu geben, werden Tod, alle Unglücke und Leiden verschwinden. Eines Tages werden alle diese Leiden, die euch widerfuhren, Perlenschmuck auf euren Kleidern sein, und ihr werdet sagen: Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Weg gegangen sind und so wertvolle Lektionen gelernt haben. Und wirklich, Spaß muss sein. Eins aber ist dabei notwendig: Du musst dich selbst, dein tierisches, niedriges Selbst vergessen. Zum Beispiel, wenn ich mich irgendwo hinsetze, darf ich nicht daran denken, dass ihr mich beobachtet, sondern ich muss vollkommen still und ruhig sein und meine Gedanken müssen wo ganz anders weilen. So soll es auch für jeden von euch sein: ruhig denken, nicht beobachten und meinen, dass ringsum alles in Ordnung ist. Das ist eine der Eigenschaften des Vergnügens. Wisst ihr, wie das ist, wenn man beobachtet wird? Das ist, als seiet ihr im Gefängnis. Der Wärter kommt und untersucht alles. Er sieht nach, ob die Beinschellen an ihrer Stelle sind, wühlt deine Taschen durch usw. Dann kommt ein anderer, durchsucht deine Kleidung, deinen Kragen. Ich sage: So ist das im Gefängnis, du aber sollst natürlich beim Amüsement sein. Bei jeder Vergnügung ist der Mensch schön. Er selbst wird sich jene Kleidung anziehen, mit der er vor den anderen imponieren kann. Betrachten wir ihn dann, entdecken wir in seinem ganzen Gesicht jenes andere Antlitz, worin sich Gott zeigt. Und wir müssen wie die Kinder sein, vollkommen natürlich und frei, und Unglücke und Leiden vergessen. Dann bekommen wir alle einen Freifahrschein zur Sonne und werden fröhlich sein. Manche werden sagen: Diese Kinder sind nicht nüchtern. Ich frage: Was ist ein nüchterner Zustand? /Hier macht der Meister eine ernste, strenge Miene/. Ich frage: Was bedeutet diese Ernsthaftigkeit? Welche Idee steckt dahinter? /Jetzt macht der Meister eine lustige Mine/. Und was verbirgt sich hinter dieser Idee? Welche der beiden Posen ist die schönere? – Wenn man einen Verbrecher erschrecken will, bezieht man die erste Pose, aber wenn man einen Freund belustigen will, bezieht man die zweite Pose. Ich sage: Alle Soldaten, alle Wächter sind immer ernst, greifen zu den Waffen und ziehen los. Warum? – Gefahr besteht. Aber es gibt auch eine dritte Stellung, eine dritte Pose. Sie besteht darin, bei jeder Bewegung das Große und Angenehme im Leben zu zeigen. Man muss wie eine Quelle sein. Stellt euch vor, eine Quelle würde wie ich denken. Was ist für die Quelle das Angenehmste? – Wenn sie hervorquillt muss sie einen Weg zum Verlaufen haben. Das ist das Angenehmste für eine Quelle. Folglich, wenn mir Bedingungen im Leben gegeben wurden, muss auch ein Weg zum Verlaufen existieren, um an allen Pflanzen vorbei fließen zu können und seine Güte zu hinterlassen. Dort, wo ich vorbeiziehe lerne ich alle Blumen, Gräser, alle Pflanzen, Fliegen und Mücken kennen; ich hüpfe und sie übernehmen meine Freude. Ist das nicht ein Vergnügen? Den einen stoße ich an, den anderen necke ich, den Dritten bespritze ich und mit dem Vierten lache ich. Was gibt es Besseres? Macht das nicht jede Quelle? Nun stellt euch vor, dieses Wasser würde keinen Lärm machen, würde still und ruhig fließen. Seht: Kurze Zeit vergeht und es fängt an zu grünen, entwickelt einen unangenehmen Geruch. Ist das gut? Ich frage: Was ist besser, die Quelle mit fließendem Wasser oder das begrenzte Becken mit abgestandenem Wasser? Nun, unser Körper kann manchmal einer fließenden Quelle ähneln und manchmal einem Becken mit abgestandenem Wasser, und dann werden wir sauer und unzufrieden. Nun also, welche Idee steckt hinter dem Amüsement? Du sollst morgens aufstehen und sagen: Gott ist gekommen und nach dem Gesetz des Amüsements muss ich das große Gesetz der Demut erlernen. Beim Vergnügen sind alle flink und beweglich, nur so kann man begreifen, was man im gegebenen Moment machen soll. Da ist kein Faulenzen erlaubt. Stellt euch vor, dass ihr euch in dieser Gesellschaft amüsiert. Wie würdet ihr dann sein? Wenn ich euch jetzt sage, dass ihr lachen sollt, würdet ihr mich fragen: Warum sollen wir denn lachen? Ich frage: Und warum müssen wir immer so ernst sein? Ihr sagt: Na ja, das Leben ist ernst. Nein, das Leben ist Liebe und die Ernsthaftigkeit ist etwas Zufälliges innerhalb des Lebens. Ein liebevolles, sinnvolles und poetisches Leben ist ein schönes Leben. Das ist das Wunderbare. Und wenn du einem Menschen begegnest, dessen Seele offen ist, kannst du ihn nie vergessen. Du wirst sagen: Das ist ein ausgezeichneter Mensch! Er ist eine reine Quelle. Welchen Fehler kannst du an ihm finden? Ist es nicht schön wie diese reine Quelle zu sein, so dass man, wenn man zu ihr kommt, sich besser fühlt und seine Trauer vergisst? Es gibt auch eine andere Regel für den Schüler: Man darf nicht mit zerrissenen Kleidern zum Vergnügen gehen. Man wäscht sich anständig, zieht seine beste Kleider, die man hat, an und geht so. Wenn man sich dieser großartigen Quelle des Lebens nähert, muss man sich zurechtmachen und sich über das Wohl freuen, das sie gegeben hat. Auch in der Schrift, so wie es dieses Gesetz des Amüsierens vorschreibt, steht: Es wird die Zeit kommen, wo sich die Menschen nicht mehr voreinander fürchten werden, doch jeder sitzt während des Amüsements unter seinem eigenen Feigenbaum. Also, viele von euch brauchen ein Amüsement. Sich amüsieren ist Verjüngungsgesetz. Ein Mensch, der sich nicht amüsiert, kann sich nicht verjüngern. Zum Beispiel, man sitzt und beobachtet, wie sich die Kinder amüsieren und sagt: Kindereien! Nein, die Kinder amüsieren sich! Selbst Gott hat gewisse Stunden, während derer er sich mit den Menschen amüsiert, und danach kehrt er wieder zu seiner Arbeit zurück. Können wir uns nicht nach dem gleichen Gesetz verhalten? – Doch wir können. Du siehst, wie dein Freund etwas malt. Du lachst, sagst, dass es ausgezeichnet sei, aber dann pinselst du auf dem Bild herum – "Warte mal, so malt man das nicht" – korrigierst du ihn. Wenn du es korrigieren möchtest – dann bitte, aber nicht direkt auf dem Bild, sondern du nimmst eine lebendige Krähe und sagst: "Los, ich werde sie festhalten und du wirst sie malen." Du drehst sie von einer Seite zur anderen und wenn dein Freund fertig ist, sagst du ihm: Siehst du? Du hast gemalt und ich habe auch gemalt. Ich habe die Krähe festgehalten und du hast sie gemalt. Vielleicht schockiert euch dieses Wort "Krähe" ein bisschen. Es kommt aus dem Türkischen. Auf Bulgarisch zum Beispiel bedeutet dieses Wort "schwarz". Also besteht der Fehler der Krähe darin, dass sie schwarz ist. Warum ist sie schwarz? – Einst starb die Schwester dieser Krähe. Sie trauerte um ihre Schwester und legte schwarze Kleider an. Wenn die Schwester nach einiger Zeit wieder auflebt, wird die Krähe weiß werden, wird sie weiße Kleider anlegen. Genauso ist es bei einem Menschen: Wenn er schwarz gekleidet ist, dann ist jemand gestorben; und wenn er in weiß gekleidet ist, dann ist die Schwester wieder auferstanden. Folglich braucht die Seele innere Veränderungen. Ernthaftigkeit macht das Leben hart. Im seriösen Leben überwiegen Kräfte, die die Lebenssäfte aussaugen und deswegen verhärten sich die Nerven; die Muskeln und die Knochen werden steif und eine innere Faulheit erfasst den Menschen. In einem jungen Menschen dagegen, der auf Gottes Stimme hört und sich amüsiert, kommt es zu einer inneren Ausweitung und der Stoffwechsel verläuft richtig. Darum muss sich jeder von euch amüsieren, aber nur die Liebe gibt Freude. Ohne Liebe gibt es keine Freude. Wenn wir uns vergnügen, fühlen wir uns alle frei. Während des Amüsements muss jeder mit seinem Benehmen zufrieden sein, und nichts in seinem Inneren verdrängen. Eine der Eigenschaften des Amüsierens ist, dass es immer eine Erweiterung gibt. Während man sich amüsiert, denkt man nicht über die Form der Dinge nach, sondern schätzt den jetzigen Augenblick. Wir üben nicht Kritik daran, warum Gott zu den Menschen gekommen ist, sondern wir freuen uns über diesen Augenblick. Das ist Liebe. Das einzige Wesen, das uns Freude geben und unser Leben sinnvoll machen kann, ist Gott. Und wirklich, jeden Tag, unabhängig davon wie viel Arbeit man hat, kommt am Morgen, Mittag oder Abend der Augenblick des Gefühls großer Freude. Aber weil unser Gehirn mit so großen Dingen beschäftigt ist, bleiben die schönen Sachen, die Gott uns gibt, unbemerkt, und wir erwachen, nachdem sie alle vorbei sind. Wir beschäftigen uns damit, was mit Europa geschieht, was mit Bulgarien, mit unseren Söhnen und Töchtern passieren wird, aber wir verlieren dabei diese schönen Momente, die uns Gott schenkt. In unseren Körper hat Gott das Schönste hineingelegt. In diesem kleinen Körper sehen wir alle Güter der Vergangenheit und Zukunft, aber für die weit entfernte Zukunft wird uns Gott einen neuen Körper geben, in den man das neue Wohl eingießen wird. Dieser Körper bildet sich jetzt. Für jeden wird ein schöner neuer Körper vorbereitet, in dem man sich amüsieren wird. Ja, wir müssen die dunkle Lebensphilosophie bereits verlassen. Ich gebe euch ein Beispiel, wie ihr mit der guten Seite des Evangeliums umgehen sollt. Es geht um einen Mann, einen großen Säufer, der ganze zwanzig Jahre lang getrunken hatte und ein Luderleben führte. Seine Kinder hatte er vertrieben, seine Frau unter die Erde gebracht, sein Geld verloren und dann, ganz allein in seiner Verzweiflung, beschloss er, Selbstmord zu begehen. Er hatte nur einen Lewa in der Tasche und kaufte sich davon ein Evangelium. Nachdem er es gekauft hatte, las er: Gott ist Liebe. "Nun", sagte er sich, "ich habe alles weggegeben und verloren. Endlich habe ich jenen gefunden, den ich geliebt habe, und deswegen kann ich etwas Gutes für ihn tun." Er ging in die Kneipe um sich zu amüsieren. Er sagte zum Wirt: Gib mir ein Glas Wein! Dann betrachtete er den Wein und sagte leise zu seinem inneren Freund: "Hör mal, ich habe dir 20 Jahre spendiert, aber jetzt bringe ich dir ein neues Gesetz bei". Er schob das Glas zur Seite und trank nicht. Dann wandte er sich an den Wirt: "Gib mir mal ein Glas klares, reines Wasser." Das stellte er vor sich hin, aber jener in seinem Innern fordert: "Wein!" Doch er hob das Glas mit Wasser und trank. Der andere aber meldete sich wieder: "Wein..." "Nein, jetzt geht es nach meinem Willen! Ich habe Gott gefunden, den ich geliebt habe und er hat mir das hier beigebracht." Am nächsten, übernächsten, vierten, fünften, zehnten Tag ging er wieder in die Kneipe und bestellte je ein Glas Wein und ein Glas Wasser. Doch er trank nur das Wasser. Schließlich sagte er: "Ich bin willensstark!" So könnt auch ihr eine schlechte Angewohnheit besiegen. Das nenne ich ein Amüsement! Wenn ihr so eine Angewohnheit habt, setzt euch mit einem Glas Wein und einem Glas Wasser in die Kneipe. Das ist Wille! Ich sage: Gut ist jener, der seine guten Seiten unter den ungünstigsten Lebensbedingungen zeigen kann. Seine guten Seiten unter günstigen Bedingungen zu zeigen ist ganz normal. Folglich sollte man auch in schlechten Zeiten sagen: "Mein Herr, ich kann etwas für dich tun!" Von diesem Standpunkt aus, muss man die Liebe erweitern und zu einer Liebe zu allen machen, die überall hervorquillt. Wir müssen allen gegenüber gleich wohlgesinnt sein, ohne Voreingenommenheit. Und wenn wir jemanden sehen, werden wir ihm alles Gute wünschen, so wie es Gott will. Wir werden alle seine Fehler genauso vergessen wie Gott sie vergisst, weil die Liebe nie die Fehler sieht. Vor der Liebe Gottes lösen sich alle Sünden und Gebrechen der Menschen wie Rauch auf, und nach dem göttlichen Feuer bleibt nur das Reinste, Erhabenste und Edelste im Menschen übrig. Nun kommt irgendein Geist und redet dir ein: "Aus dir kann kein Mensch werden!" Wieso soll aus mir kein Mensch werden können? Ich bin schon ein Mensch geworden. Setze ein Komma nach dem Wort "kein". Sage es jetzt so: "Aus dir kann kein, Mensch werden." Sondere das Gegenteil ab, denn in jedem negativen Gedanken gibt es eine positive Seite. Derjenige, der dir einredet, dass aus dir kein Mensch werden kann, hat den positiven Gedanken, dass aus dir ein schlechter Mensch werden kann. Wenn aus dir ein schlechter Mensch werden kann, kann auch ein guter aus dir werden. Gebrauche deine Aktivität, um einen guten Menschen zu werden. Wer ernst sein kann, der kann auch fröhlich sein und lachen. Das Leben selbst aber ist von vorn bis hinten nur ein Amüsement. Und das werdet ihr in Zukunft lernen. Ihr werdet nicht nur die äußere Seite des Lebens betrachten, sondern auch die innere. Es wird zum Beispiel komisch sein, wenn ich eine schreckliche Maske aufsetze und ihr vor ihr Angst habt, doch hinter der Macke lache ich eigentlich. Betrachtet nicht diese Maske, sondern seht, was hinter ihr steckt. Oder ich kann auch eine lustige Maske aufgesetzt haben, aber dahinter kann sich etwas wirklich Seriöses verbergen. Nicht die Maske gibt den Dingen Sinn, sondern was sich hinter ihr verbirgt. Dort verbirgt sich die menschliche Seele. Und nun, diesen Abend will ich folgenden Gedanken bei euch hinterlassen: "Die größte Sache auf dieser Welt ist, dass Gott jeder Zeit zu uns auf die Erde kommt, um uns die Regel der Liebe beizubringen, d.h. nicht der Liebe selbst, sondern ihre Veränderungen. So wie wir die Wettertemperatur mit einem Thermometer messen, so messen wir auch die Temperatur der Liebe. Diese Temperatur studieren zu können ist etwas Ausgezeichnetes. Durch die Temperatur der Liebe wachsen alle Pflanzen. Ich frage euch Folgendes: Gibt es irgendeine Pflanze in der Welt, die ohne Licht und Wärme wachsen kann? Natürlich nicht. Gibt es auf dieser Welt eine Quelle, die ohne Licht und Wärme entspringt und später zum Fluss fließt? Wieder nicht. Gab es bis jetzt Stürme und Blitze ohne Licht und Wärme? Nein. Für alle diese Dinge muss es Licht und Wärme geben. Alle schönen Kristalle, alle wertvollen Steine, alle Diamanten sind durch die Kraft des Lichts und der Wärme entstanden. Alle Tiere entstanden durch die Kraft von Licht und Wärme – auch wir Menschen. Also haben sich unsere Seelen nach demselben Gesetz unter dem Einfluss von Gottes Liebe, Gottes Weisheit und Gottes Wahrheit formiert. Das sind die drei großen Geister, die an der Erschaffung des Menschen wirken. Sie nennen den Menschen den geliebten Sohn Gottes. In diesen Geistern gibt es eine ungewöhnliche Schönheit. Ihr werdet bestimmt fragen: "Und was sind dann die Engel?" Wenn der Mensch diese schöne Form erlangt, werden sich die Seelen der Menschen und Engel vereinigen und ein Ganzes bilden. Wenn das passiert, wird Gott in sie dringen und in ihnen leben, und sie werden sich der Unsterblichkeit erfreuen. Darauf bereiten wir uns vor. Die Neue Lehre bringt eine große Aufgabe mit sich, nicht diese Nichtigkeiten, mit denen ihr euch befasst. Vor uns steht die große Aufgabe der Unsterblichkeit, und zwar: den Himmel zu erben, uns mit den großen Seelen zu treffen, auf die wir uns vorbereiten. Doch dafür muss jedermann etwas von sich geben und etwas annehmen. Manchmal sagt ihr, der Mensch muss für sich selbst arbeiten. Ja, aber wenn man für sich arbeitet, wenn man sich auf sich selbst konzentriert, muss man sich ausweiten und sein weites Selbst einbeziehen. Da wir aber alle in Gott leben, so leben alle in uns. Wenn wir Gott einbeziehen, beziehen wir auch alle andere in uns ein. Das bedeutet, jemanden zu lieben, ihm alles Gute zu wünschen. Das bedeutet allen alles Gute zu wünschen und Gott zu lieben. Und falls ihr all das erfüllt, werden alle Schwierigkeiten und Handikaps, die ihr habt und um die es geht, zum Beispiel dass jemands Schuhe kaputtgegangen sind, oder jemands Mütze, oder dass jemand nur Brot gegessen hat, all das wird innerhalb einer Woche gelöst werden. Wenn die Liebe Gottes und diese Wärme kommt, sind wir bereit unser Brot mit jenem zu teilen, den wir lieben. Wenn wir keine Liebe besitzen, verstecken wir unser Brot in der Tasche. Wenn die Liebe kommt, lächeln wir und sagen: "Komm Bruder, amüsieren wir uns!" Die Kunst zu lieben lehrt uns Gott selbst, und in dieser Art können das nur die Kinder. In dieser Hinsicht möchte ich, dass ihr wie die Kinder werdet, denn nur die Kinder amüsieren sich. Denkt nicht, dass ihr alt seid, werft diese Bärte weg! Der Teufel hat den Leuten Bärte gegeben, als er auf sie neidisch war, um sie zu maskieren. Doch auch hinter ihren Bärten sind sie zu erkennen. Ich möchte, dass ihr in euren Seelen wie die Kinder seid – jung, munter und fröhlich. Vergesst eure Trauer. Wenn ihr zu Bett geht, sagt: "Morgen, wenn die Sonne aufgeht, wird Gott kommen und ich werde ihn empfangen. Und wenn du wieder zu Bett gehst, sei froh, aber nicht nur äußerlich, sondern empfinde, dass Wärme aus dir strahlt und alle von dir sagen: "Ich will diesen Menschen noch einmal treffen." Alle müsst ihr wie eine Quelle sein, die sprudelt, wie eine Blume, von der sich ein angenehmer Duft verbreitet. So muss unser Leben sein. Das ist das Amüsement, von dem Jesus sprach: "Ich werde euch wieder sehen, dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt euch eure Freude"1 Das ist das Vergnügen ! Das ist das Schönste, das Größte! Diesen Abend spreche ich über sehr einfache Dinge zu euch. Macht keine Philosophie daraus. Wie aber soll man das verstehen? Der Mensch muss sich fröhlich fühlen und bereit sein, alles herzugeben. Seid voller Freude – ich will euch nicht mehr mürrisch und ernst sehen. Diejenigen, die euch gestört haben, sind weg, wir haben sie auf die Reise geschickt und ich werde euch sagen, wenn sie zurückkommen. Heute Abend, Morgen, Übermorgen und bis zu einer Woche werden sie weg sein, nur keine Angst. Deshalb könnt ihr euch bis zu einer Woche soviel ihr wollt amüsieren. Dann werden sie zurückkehren, ohne sie geht es nicht. Ihr werdet sie gut empfangen, ihnen zulächeln, weil sie auch nicht ohne euch können. Jetzt geht eine Veränderung mit eurem Verstand vor sich und die Kräfte in der Natur begünstigen das. Deshalb muss es während unserer Versammlungen deutliche Veränderungen geben, von einem Zustand zum anderen. Wir werden alle Anwendungen durchmachen, werden philosophische, ernste und lustige Versammlungen haben. Die jetzige Versammlung ist die erste ihrer Art. Während dieses Amüsements haben wir Folgendes gelernt: Jeden Morgen kommt Gott, um uns die Kunst der Liebe zu lehren. Er streichelt jeden und sagt: "Ich will dass ihr artig seid", und dann geht er. Er weiß, dass wir uns auf dem Boden wälzen werden, dass wir fallen und aufstehen werden, und schließlich werden wir glatt wie ein Kieselstein sein und sagen: "Jetzt sind wir etwas sehr Schönes." Ihr habt doch schon gesehen wie ein Steinchen rollt und rollt, bis es schließlich ganz glatt ist. Alles Unangenehme verschwindet und es verbleibt das Schöne, Wunderbare vom Leben. Vorgestern habe ich euch gesagt, dass das Wichtigste für den Menschen ist, zu lieben, und nicht, geliebt zu werden. Das gilt auch für den Schüler. Die Liebe kann durch diese Öffnung der Seele kommen. Jetzt, wenn ihr das Evangelium öffnet, sind in ihm viele Regeln gegeben, doch die menschliche Seele muss frei sein. Als Moral müssen wir uns das zu Eigen machen, was der Liebe die Möglichkeit gibt, sich zu zeigen. So wie man in der unsichtbaren Welt lebt, so werden auch wir leben. 1 Joh. 16,22 – Einheitsübersetzung, Katholische Bibelanstalt GmbH, 1890, Stuttgart Vortrag der Allgemeinen Okkultklasse, gehalten vom Meister am 1.September 1924
  19. Das Erwachen der Menschenseele Kapitel 14 aus dem Johannes-Evangelium lesen. Die Menschenseele zu erwecken, heisst, sie der Güter bewusst zu machen, welche ihr gegeben wurden, und sie zu umfassen. In der Welt, in der ihr lebt, gibt es bestimmte Illusionen, unwichtige Dinge genannt. Trotzdem beginnen alle mit dem Unwichtigen. Zum Beispiel sehen abends viele Dinge furchterregender aus, als sie in Wirklichkeit sind. Warum? Weil es dann weniger Licht gibt. Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung: Wichtige Dinge sind jene, welche sich im Licht ereignen, aber unwichtige sind jene, welche sich in der Dunkelheit ereignen. Du begegnest einem Menschen, der dich sonderbar anschaut. Du denkst: Warum schaut mich dieser Mensch so an? Was will er damit sagen? Nichts will er sagen. Das Gesicht dieses Menschen ist sonderbar. Wenn du die Masken siehst, die zu einem Maskenball verkauft werden, haben einige davon weit aufgerissene Augen, andere einen verschleierten Blick, dritte sehen böse aus. Wie ihr seht, gibt es auch im Leben unterschiedliche Gesichter. Warum reißt dieser Mensch seine Augen so weit auf? – Das ist eine Maske, eine Illusion, es ist keine Realität. Irgendein Maler hat die Maske gemalt. Für dich ist es wichtig, wachsam zu sein, wenn der Maler die Maske bringt, um zu verstehen, ob das, was du siehst, Wirklichkeit ist oder eine Illusion. Beim Erwachen soll die Seele die Dinge nicht unter ihrem Standpunkt betrachten, sondern vom Standpunkt Gottes oder des Geistes Gottes aus. Nur auf diese Weise wird sie sich richtig entwickeln. Die Seele stellt ein kleines Universum dar, mit unzähligen Schätzen, mit unzähligen Begabungen und Fähigkeiten. Ihr werdet sagen, dass die Seele ein kleines Universum ist. Ja, ein kleines Universum mit großen Schätzen. Es ist eine Kunst, diese Schätze nicht zu verzehren, sondern sie zu bearbeiten. Ihr wollt glücklich sein. Jedem kann ich berechnen, wie lange er glücklich sein wird. Das Glück eines Menschen kann ein Jahr lang dauern, das eines anderen eine Stunde, eines dritten einen Tag, eine Woche oder einen Monat. Nur wenige können ein ganzes Jahr lang glücklich sein. Zum Beispiel, du magst Früchte, du willst dich nur von Kirschen ernähren, du bevorzugst sie. Du sagst: Solange es Kirschen gibt, bin ich glücklich. Wie lange wirst du glücklich sein? Solange du Kirschen hast. Nachdem sie überreif geworden sind, ist dein Glück zu Ende. Eine Sängerin bereitet sich auf ihren Bühnenauftritt vor und denkt, dass alle sie bewundern werden. Sie lebt in einer Scheinwelt. Steht sie dann auf der Bühne, sieht sie, dass es nicht so ist. Also gibt es zwischen der wirklichen Welt und der Scheinwelt einen großen Unterschied. In der Scheinwelt gibt es keine Schwierigkeiten. Dort ordnen sich die Dinge leicht, ohne Schwierigkeiten. Einmal bildest du dir ein, dass du einen großen Garten von zehn Hektar gekauft hast. Du stellst dir vor, wie du ihn bearbeiten, schöne Obstbäume und duftende Blumen pflanzen wirst. Du siehst, wie sie wachsen, blühen und die Früchte reif werden. Du pflückst das Obst und verkaufst es. Bald bist du ein reicher, allen bekannter Mensch. Leicht wirst du ein reicher und angesehener Mensch. Ohne Mühe, nur mit der Kraft deiner Einbildung, erreichst du alles. Wenn du jedoch nur in deiner Einbildung lebst, wirst du jenem jungen Zigeuner ähnlich sein, der Milch in die Häuser getragen hat. Er träumte Folgendes: Wenn ich die ganze Milch verkaufe, kaufe ich mir ein Huhn, damit es mir Eier legt. Ich werde solange Eier verkaufen, bis ich das Geld für ein Schaf oder eine Ziege verdient habe. Dann verkaufe ich die Schafsmilch und eines Tages verkaufe ich auch das Schaf. Mit dem verdienten Geld werde ich mir eine Kuh kaufen. Derart stellte er sich vor, wie er reich und schließlich Millionär werde. Zuletzt sagte er sich: Als Millionär werde ich der Königstochter einen Heiratsantrag machen. In zwei, drei Jahren wird sie ein schönes Kind zur Welt bringen. Begeistert von seinen Träumen sprang er vor Freude auf, dabei fiel der Becher mit der Milch hinab und die Milch lief aus. Mit der Milch sind auch seine Träume zerplatzt. Wenn ihr diese Anekdote hört, lacht ihr. Ihr seid dieser junger Zigeuner. In dieser Anekdote ist die Milch wichtig und nicht das Kind, das in Zukunft geboren wird. In der Einbildung vollziehen sich die Dinge leicht, aber wenn es um ihre Verwirklichung geht, ist es schwierig. Bis du etwas erreicht hast, werden deine Hände mit Schwielen bedeckt sein. Aber was du dabei errungen hast, wird fester und sicherer sein als das, wovon du nur geträumt hast. Damals wie heute leben die Menschen mit ihren Illusionen. Man muss sich von den Irrtümern seines Verstandes und seines Herzens befreien und man muss seine Wünsche verwirklichen. Die physische Welt ist ein Feld zur Verwirklichung der Göttlichen Welt. Der Makrokosmos ist die Göttliche Welt, welche im Mikrokosmos realisiert werden soll, d.h. in der physischen Welt. Wie die Fotografie das Bild verkleinert wiedergibt, so ist auch die physische Welt nichts anderes als das verkleinerte Abbild der göttlichen Welt. Manchmal sind die Illusionen genauso notwendig wie die wirklichen Dinge. Was nützt es, alles zu wissen, was passieren wird? Du liebst deinen Freund, du hast Vertrauen zu ihm und idealisierst ihn. Eines Tages wirst du ihm gegenüber misstrauisch und bist von der Freundschaft enttäuscht, aber du bist wenigstens in die Realität zurückgekehrt. In welchem Fall warst du glücklicher, als du zu deinem Freund Vertrauen hattest, oder als du enttäuscht wurdest? Du hast einen Sohn oder eine Tochter, in die du große Hoffnungen setzt. Eines Tages wirst du ihr gegenüber misstrauisch. Der Zweifel an deinem Nächsten ist Zweifel an Gott und umgekehrt. Der Zweifel an Gott ist Zweifel an uns selbst. Das Menschenleben steht noch nicht auf festem Boden. Der Grund für die Enttäuschung ist nicht äußerlich. Du willst besser leben als dein Nächster. Du willst im Vergleich zu mir ein reineres, tugendhafteres Leben führen. Ist das recht? Wenn du gut lebst, sollst du dasselbe auch den anderen wünschen. Sonst wirst du enttäuscht sein, du wirst leiden und dich quälen. Stelle ich hohe Ansprüche an mich, so sollte ich mich genauso auch den anderen gegenüber verhalten. Bin ich nachsichtig mit mir und den anderen gegenüber anspruchsvoll, dann ist das nicht in Ordnung. In diesem Fall legst du zwei Maßstäbe an. Du sollst aber nur einen Maßstab anwenden und dank dieses Maßes wirst du verstehen, was recht ist und was nicht, was Fehler ist und was Tugend. Unsere Fehler und unsere Tugenden sind vor Gott nicht so, wie wir sie bestimmen. Wie können wir das beweisen? Man hat festgestellt, dass wenn sich die materiellen Angelegenheiten eines Menschen verbessern, seine geistigen Angelegenheiten durcheinandergeraten. In der Tat gehen die materiellen Angelegenheiten der meisten Händler gut, aber seht mal, was sie in der geistigen Welt darstellen. Der arme Mensch hat kein Geld, kein Haus, aber er unterhält sich mit Gott und den Engeln. Er ist arm, jedoch sein Herz ist voller edler Gefühle und heller Gedanken. Also, ihr sollt über ein richtiges Verständnis der Dinge verfügen. Solange ihr nicht zu einem neuen Verständnis des Lebens gelangt, werdet ihr immer in Verblendung leben. Es ist nicht leicht, sich von den Irrtümern zu befreien. Man muss die Auswege kennen. Wenn ihr sie nicht kennt, ist es so, als wäret ihr in einem Labyrinth, aus dem euch keiner herausbringen kann. Der Mensch muss den Ausweg im Leben kennen. Wie oft schon geriet sein Leben durcheinander! Für nichts und wieder nichts verzanken sich zwei Schwestern, sie können sich nicht leiden, sie können sich nicht einigen. Danach suchen sie nach dem Weg, wie ihre früheren Beziehungen wieder herzustellen sind, wie die Liebe, die vormals zwischen ihnen herrschte, zurückzubringen ist. Welches ist die Ursache dafür? Der Mensch hat sich nicht erkannt. Er lebt gleichzeitig in den drei Welten und stößt deswegen auf verschiedene Gedanken, Gefühle und Taten und er kann sie nicht in Einklang bringen, d. h. Harmonisieren. Falls er nur mit seinem physischen Verstand vorgeht, kann er die geistigen und die göttlichen Dinge nicht verstehen, und wenn er nur mit dem physischen Herzen vorgeht, kann er die göttlichen und die geistigen Arbeiten auch nicht verstehen. Wenn du die göttlichen Dinge mit deinem Verstand nicht verstehen kannst, wozu hast du diesen Verstand? Du musst deinem physischen Verstand den Verstand Christi hinzufügen, um die göttliche Welt zu verstehen. Eine komplizierte Angelegenheit ist das! - Wie werden wir uns mit dem ersten, zweiten und dritten Verstand zurechtfinden? Wir schaffen es nicht mit einem Verstand, wie schaffen wir es dann mit dreien? Der physische Verstand ist in uns, der göttliche über uns. Wir müssen uns an ihn halten. Beginnt mit dem göttlichen Verstand, die übrigen sind seine Hilfsmittel. Dasselbe gilt auch für das Herz. Von ihm wird in der Heiligen Schrift gesprochen. Es heißt, das Menschenherz sei steinern. In der Schrift steht geschrieben: „Ich werde ihm das steinerne Herz nehmen und ihm eines aus Fleisch geben.“ Mit anderen Worten: Ich nehme ihm das menschliche Herz und gebe ihm ein Göttliches. Jemand hat ein steinernes Herz, ihr sollt ihm deswegen nicht böse sein. Wie willst du mit solch einem Herzen die Welt verstehen? Das steinerne Herz kann den Menschen nicht glücklich machen. Es ist kalt, kühl, mit dickem Schnee und Eis bedeckt. Ein ganzer Friedhof, mit Knochen bedeckt. Wie könntest du bei einem solchen Herzenszustand glücklich sein? Man wird dem Menschen dieses Herz wegnehmen und ihm ein neues geben. Kehren wir jedoch zur praktischen Seite des Lebens zurück, welche ihr selbst verstehen könnt. Angenommen, du bist in Verlegenheit. Worauf ist die Verlegenheit zurückzuführen? Sie ist ein Resultat des Nichtverstehens der Gesetze und Beziehungen in der Natur. Du stehst am Ufer eines breiten, tiefen Flusses und denkst, dass du ihn leicht durchwaten kannst. Das ist Einbildung. Wenn du aber versuchst ans andere Ufer zu kommen, siehst du, dass du in Gefahr bist. Das Wasser trägt dich weiter und jeden Moment kannst du ertrinken.Wenn du zu schreien beginnst, kommt schon von irgendwoher Hilfe. lug musst du sein! Du musst am Flußufer einen großen Pfahl einrammen und daran ein langes festes Seil binden. Halte das Seilende fest und bewege dich vorsichtig im Wasser. Allmählich gehst du immer tiefer und ertastest die Tiefe des Flusses. So sondierst du den Boden. Wenn du merkst, dass es tiefer wird, gehst du zurück. In diesem Falle stellt das Seil den menschlichen Verstand dar, an dem ihr euch festhalten sollt. Der Verstand kann euch auch unter den ungünstigsten Bedingungen retten. Egal wie vielmal den Menschen von der geistigen Welt erzählt wird, sie können es schwer verstehen. Unter geistiger Welt verstehe ich die Welt der Engel. Dort geschieht alles mit magischer Kraft, mit magischer Geschwindigkeit. Es genügt, dass der Engel sein Stäbchen hochhebt, und sein Wunsch geht in Erfüllung. Wenn Gäste kommen, hebt er sofort sein Stäbchen und vor ihnen erscheint ein Tisch mit wunderbaren, schmackhaften Früchten. Die Gäste essen sich satt und gehen auseinander. Der Engel hebt wieder sein Stäbchen und der Tisch verschwindet. Wie wird eure Lage sein, wenn sich der Tisch nur mit einem Heben des Stäbchens deckt und abräumt? Ist diese Welt real? Es gibt etwas Reales und etwas Irreales, je nach eurem Verstehen. Das einzig Reale sind die Engel, mit denen ihr euch unterhalten könnt. Sie heben und senken ihr Stäbchen wirklich. In der physischen Welt ist das einzig Reale Gott, der sein Stäbchen hebt und senkt. Beim Heben des Stäbchens geht in Erfüllung, was er sich gewünscht hat. Nachdem er es abgelegt hat, verschwindet alles. Irgendeine Frau weint, sie wünscht sich ein Kindlein. Gott sagt: „Gebt dieser Frau ein Kind.“ Das Kindchen kommt zur Welt. Die Frau freut sich, wickelt es in Windeln, badet es, streichelt es, nennt es „mein Täubchen, mein Püppchen, mein Engelchen.“ Eines Tages wird es ein großes Genie werden. In ferner Zukunft kann es ein Genie werden, aber nicht jetzt. Es ist eine Puppe, mit der du spielst. Du fütterst es, ziehst es an, lehrst es, aber wenn es bekommen hat, was es braucht, stößt es dich mit den Füßen und sagt: „Ich will dich nicht mehr sehen, du hättest mich nicht zur Welt bringen sollen.“ Warum hat mir Gott so einen Sohn gegeben? Das, was du deinen Sohn nennst, ist eine lebendige Puppe, ist nicht jener wirklicher Sohn, geboren aus Geist und Wasser. Zuerst gibt Gott den Menschen lebendige Puppen, und wenn sie sich mit denen zurecht finden, gibt er ihnen Söhne und Töchter, lebendige Seelen. Wenn diese Seelen kommen, werden sie euch nicht fesseln und einschränken, ihr werdet sie nicht zweimal täglich baden wie die jetzigen Kinder. Sie werden keine kleinen und hilfslosen Kinder sein, sondern 33-jährige Jungfrauen und Jünglinge, in der vollen Blüte ihrer Entwicklung. Besteht die Notwendigkeit, diese Söhne und Töchter zu lehren? Ist es möglich, 33-jährige Jünglinge oder Jungfrauen zu gebären? Sie werden nicht von Mutter und Vater geboren, sondern vom Geist. In der Heiligen Schrift steht geschrieben: „Das vom Geist Geborene ist Geist; das von Fleisch und Blut Geborene ist Fleisch.“ Welcher Mensch ist von Gott geboren? Es steht: „Der von Gott Geborene tut keine Sünde.“ Von Gott geboren sein bedeutet, dass sich das Göttliche im Menschen offenbart. Du fragst: „Bin ich eine Puppe?” Du wirst nachdenken und dir selbst antworten. Das ist eine Philosophie, die ihr verstehen müsst. Jeder soll sich die Frage stellen: „Wurde ich vom Menschen oder von Gott geboren?” Solange du daran zweifelst, dass du von Gott geboren wurdest, bist du eine lebendige Puppe. Sobald du davon überzeugt bist, von Gott geboren zu sein, wirst du spüren, wie du dich von deiner Last befreist und wie du neues Licht und Wärme gewinnst. Was macht der Mensch, wenn er in Verlegenheit kommt? Er beginnt Unterstützung von außen zu suchen, hoffentlich kommt da jemand ihn zu trösten, ihm die Wahrheit zu sagen. Es kann sich ein solcher Mensch finden, aber du sollst die Wahrheit verstehen. Du sagst: „Wie werde ich die Wahrheit verstehen, wenn sie sich ständig ändert?” Ich spreche von der ewigen, beständigen Wahrheit. Es ändern sich nur die vergänglichen, die vorübergehenden Dinge. Von Gott sagt man, er sei ewig und beständig. Das, was sich ändert, ist die sichtbare Realität; das, was ewig und beständig ist, ist das Wesentliche, d.h., die unsichtbare Realität. Auch im Menschen gibt es Dinge, welche sich nicht ändern. Sie deuten darauf hin, dass er von Gott herstammt. Das Unbeständige und das Beständige stellen die zwei Phasen des Lebens dar, d.h. Die beiden Realitäten. Ihr werdet entgegnen, dass sei Philosophie. Ja, Philosophie, aber sie gibt den Menschen die Möglichkeit, das Wesentliche im Leben zu erkennen. Stößt der Mensch auf Widersprüche, dann sagt er: „Bin ich nun eine Puppe oder eine lebendige Seele?” Wenn man dir jeden Tag verschiedene Ideen einprägt, dich hin und her schickt, wie man es für gut hält, bist du dann nicht eine Puppe? Heute bist du Sozialist, morgen Kommunist; heute bist du Vater, morgen Mutter; heute bist du Bruder, morgen Schwester; heute bist du Lehrer, morgen Schauspieler. Falls du dich jeden Tag von verschiedenen Sachen ablenken lässt, bist du dann keine Puppe? Du hast ein Buch geschrieben, in dem du Gott verneinst. Denkst du, mit deinen Argumenten die Menschen davon überzeugen zu können? Denkst du mit dem Wissen, das du besitzt, die Welt verbessern zu können? Das ist doch ein Vergnügen. Ich kann auf andere Weise beweisen, ob Gott existiert oder nicht. Ohne ein Buch schreiben zu müssen, kann ich beweisen, dass Gott existiert. Du bist ein Ungläubiger, der herumphilosophiert, und willst die Menschen davon überzeugen, dass es keinen Gott gibt. Eines Tages machst du dich auf den Weg und wirst im Wald von der Dunkelheit überrascht. Die Nacht ist dunkel, kalt. Du hast kein Brot und findest kein Obdach. Ich lebe im Wald, wo ich die Zeit mit Arbeit und Nachdenken verbringe. Du gehst an meiner Hütte vorbei und sagst: „Enschuldigen Sie bitte, darf ich reinkommen, um mich zu wärmen?” Ich öffne die Tür und nehme dich freundlich auf. Ich zünde Feuer an, ich mache Wasser warm. Ich gestatte dir deine Füße zu waschen und dich aufzuwärmen. Ich gebe dir warme Kleider anzuziehen. Danach setzen wir uns an den Tisch und essen uns satt. Nachdem du gegessen und dich erholt hast, beginnen wir uns zu unterhalten. Ich frage dich: „Glaubst du jetzt, dass ich dich bewirtet habe?” – „Ich glaube es nicht. Beweise es.“ – „Wenn ich dich verprügele, wirst du glauben, dass ich dich verprügelt habe?“ – „Ich werde es wieder nicht glauben.“ – „Wenn ich dich noch ein paarmal schlage, wirst du dann glauben, dass ich dich verprügelt habe?“ Folglich: Solange die Menschen in der Fülle der Güter leben, glauben sie nicht an die Existenz Gottes. Dann sagt Gott: „Schlagt diesen Menschen ein paarmal mit dem Stock.“ Nachdem er eine Tracht Prügel mit dem Stock bekommen hat, sagt er: „Ich habe etwas Schreckliches erlebt! Ich habe die Realität der Dinge verstanden.“ Also dieser Mensch beginnt auf eine negative Art an Gott zu glauben. Das ist die falsche Methode. Die gegenwärtigen Menschen treten allmählich in eine neue Lebensphase ein und beginnen die Äußerungen der göttlichen Liebe zu verstehen. Was fordert die Liebe? Sie fordert von jedem Menschen zu lieben, ohne zu erwarten geliebt zu werden; Gott zu lieben, ohne etwas von ihm zu erwarten. Du musst von Gott wollen, dass er in dir lebt und durch dich seine Liebe äußert. Falls du nichts von Gott willst, so gibt er dir auch nichts. Es soll dein Wunsch sein, dich an Gott zu wenden. Der Einzige, der die Menschen verändert, ist Gott. Egal, welcher Wandel in dir geschehen ist, sage nicht, Gott habe dies gemacht. Das ist nicht zu beweisen. Darüber kann man nur schweigen. Dass Gott in mir lebt, darüber rede ich auch nicht. Jeder soll sich selbst von der Wahrheit überzeugen. Falls Gott in mir lebt, werden auch die Menschen in meiner Nähe meine Liebe wahrnehmen. Sie ist in solcher Fülle, dass immer ein Überfluss bleibt. Trink aus dem Wasser meiner Quelle so viel du willst. Iss dich satt an den Früchten meines Gartens. Was du brauchst, findest du bei mir. Sichere dich nicht für den morgigen Tag ab. Ich habe alles. Komm zu mir, um deine Bedürfnisse zu befriedigen. Christus sagt zu seinen Schülern: „Vertraut auf Gott und vertraut auf mich.” Das heißt: Glaubt an das Absolute, welches sich nicht verändert. Glaubt an mich, der die Ursache für die Veränderung der Dinge erklärt. Heute macht man Versuche, die Gründe für die Widersprüche in der Wissenschaft und der Philosophie zu erklären. Die Wissenschaft ist die eine Seite der Realität und die Philosophie die andere. Deshalb sind sie bestrebt das Absolute, das Metaphysische, das Unveränderliche zu erklären. Das Ziel der Wissenschaft und der Philosophie besteht darin, die Realität zu erkennen und sie anzuwenden. Eine der Aufgaben des Schülers ist es, Gott zu prüfen und zu erkennen. Welche Versuche ihr auch macht, ihr werdet ihm gegenüber immer misstrauisch sein. Man sagt dir: „Halte dich heute auf der Strasse auf und warte dort. Um zehn Uhr vormittags wird ein Herr vorbeikommen.“ Ihr werdet euch an dem bestimmten Platz aufhalten und warten. Ihr kennt ihn nicht, aber ihr werdet von ihm erwarten, dass er kommt, um euch zu helfen. Was passiert mit euch? Ihr nehmt von Zeit zu Zeit eure Uhr heraus und schaut, wann es zehn Uhr wird, um euch mit diesem Menschen zu treffen. Aber zwischen eurer Uhr und jener des Herrn, den ihr erwartet, gibt es einen Unterschied. Seine Uhr geht ungefähr eine halbe Stunde nach. Ohne es zu wollen, wird er sich verspäten. Ihr macht euch Sorgen und denkt: Unser Treffen hat nicht stattgefunden. Ginge die Uhr richtig, wäre er niemals zu spät gekommen. Er ist pünktlich, er kommt zum vereinbarten Zeitpunkt. Dass die Uhr nicht richtig geht, ist nicht seine Schuld. Solange ihr innerlich unruhig seid, in eurem Verstand, in eurem Herzen, in eurer Seele, kommt er nicht. Überhaupt, je mehr man sich Sorgen macht und zweifelt, desto größer ist der Abstand zwischen dem Menschen und seinem Nächsten. Sobald sich euer Herz beruhigt hat und euer Verstand stabil geworden ist, ist er in der Nähe und bald trefft ihr euch. Es gibt Momente im Leben, da leuchtet im Menschen eine innerliche Freude auf. Man erträgt alle Widersprüche und sagt: „Ich bin zu jeder Arbeit bereit. Ich bin zu allem bereit.“ Sobald du sagst, dass du bereit bist alles zu tun, was Gott von dir verlangt, dann stehst du auf der richtigen Seite, du bist in der Realität des Lebens. In dem Moment kommt jener, den du erwartest. Er wird dir die Hacke bringen, die erste Lektion erteilen. Du wirst eine große innere Freude empfinden, dass du deinen Meister gefunden hast. Er spricht zu dir vom neuen Leben und von seinem inneren Sinn. Derjenige, welcher seinen Meister gefunden hat, hat auch die Freude und den Sinn des Lebens erkannt. Jede Tür ist für ihn geöffnet. Es ist unmöglich, dass die Menschen dich hassen, wenn Gott in dir lebt. Dort, wo Gott eintritt, wird man ihn entweder annehmen oder vor ihm fliehen – nur eines von beiden. Das ist ein Gesetz. Warum müssen die Menschen vor Gott fliehen? Weil er sagt: Keiner soll auf meinem Weg verharren. Wer abseits stehen will, ist frei seinen eigenen Weg zu gehen. Etwas will ich für euch tun: den lebendigen Glauben in euren Verstand hineinbringen. Dadurch kann jeder prüfen, ob es Gott gibt oder nicht. Das ist eine Frage des Bewusstseins. Die Bedingungen, unter welchen sich der gegenwärtige Mensch entwickelt, verlangen einen absoluten Glauben an Jenen, welcher sich nicht verändert oder sich scheinbar verändert. Warum ist dieser Glaube nötig? Wenn du an Gott glaubst, glaubst du auch an dich selbst. Der Glaube an Gott und an euch selbst bringt euch hin bis an die Grenze des Reiches Gottes. Wenn du an dieser Grenze stehen bleibst und dich fragst, ob du eintreten sollst oder nicht, bist du schon gescheitert. Es ist der Zweifel, welcher den Menschen hindert. Die göttliche Welt schließt jeden Zweifel und jegliches Schwanken aus. Du musst dir bestimmt und kategorisch sagen: „Ich trete ein in das Reich Gottes.“ Du brichst sofort die Beziehungen zur Welt ab, du schließt die Puppen, das Erbe deiner Kindheit, in den Schrank ein und denkst nicht mehr an sie. Vor dir breitet sich eine neue schöne Welt aus. Ohne zu zweifeln und ohne zu schwanken! Ihr schreitet langsam und sicher zur sechsten Rasse. Dort erwarten euch helle, engelhafte Seelen, welche kein Zweifeln und Schwanken mögen. In der Heiligen Schrift steht: „Der Zwiespältige ist unbeständig auf seinen Wegen“. Danach handeln viele Menschen. Es kommt jemand um einen Vortrag zu hören, wenn ihm jedoch etwas nicht gefällt, geht er zu den Theosophen. Was ist Theosophie ? Was gibt sie ihm? Die Theosophie stellt das Zermahlen des Weizens dar, d.h. seine Verwandlung in Grütze. Du redest vom astralen, mentalen und kausalen Körper. Hast du diese Körper je gesehen? Ich habe sie nicht gesehen, aber so steht es geschrieben. Das ist kein Wissen. Jede Lehre, die gepredigt wird, müsst ihr prüfen; sie soll den Tatsachen entsprechen. Warum steht ihr denn nicht auf einer höheren Entwicklungsstufe, falls das, was ihr predigt, wahrhaftig sein sollte? Warum habt ihr euch nicht gerettet? Warum haben es die Inder nicht auf einen höheren Stand in ihrer Entwicklung gebracht, obwohl sie so viele Lehren gepredigt haben? Warum erwarten sie einen neuen Lehrer? Demzufolge, befriedigt sie nicht, was ihnen gepredigt wird. Für sie ist das bloß ein Vergnügen. Sie erwarten wirklich etwas, was sie befriedigt und sie auf einen höheren Entwicklungsstand bringt. Die Menschen heiraten und denken dabei, eine ernste Arbeit zu verrichten. Das ist auch ein Vergnügen. Man sagt einem Mädchen: „Wir finden für dich einen ordentlichen Burschen und du wirst ihn heiraten. Er ist gut, klug, belehrt. Er hat zwei Hochschulabschlüsse“. Der Bursche sagt dem Mädchen: „Meine Familie ist reich, wir haben zwei große Gärten. Wir werden uns ein neues Haus bauen“. Er verspricht ihm lauter schöne Sachen um es zu beschwatzen. Das Mädchen hört zu, freut sich, ist zufrieden. Endlich heiraten sie, aber damit geht die Sache nicht in Ordnung. Warum? Mit Lügen geht die Sache nicht in Ordnung. Von Jahr zu Jahr wird ihr Leben immer schlechter. Dasselbe geschieht auch mit dem Gläubigen. Als Rechtgläubiger besucht er die Kirche, küsst das Kreuz und die Ikonen. Ein, zwei Jahre ist er zufrieden, aber auch seine Sachen gehen nicht in Ordnung. Ihm fehlt etwas Wesentliches – der Umgang der Seele mit Gott. Sobald du die Liebe in dich aufgenommen hast, sollst du mich nicht fragen, was ich davon halte; vertraue dir selbst. Alles, was du sprichst, soll der Wahrheit entsprechen. Wer Liebe in sich hat, handelt genauso mit den anderen, wie mit sich selbst. Er denkt an das Wohl aller. Es genügt, wenn jemand sein Heim betritt, um sich mit ihm im Namen der Liebe zu verbinden. Auch heutzutage gibt es einen Zusammenhang zwischen den Menschen; auch heutzutage entstehen zwischen ihnen Beziehungen; sie streben nach hohen Zielen, aber auch in ihnen gibt es Würmer, welche die Fäden ihres Lebens zernagen. Die Würmer sind eure Irrtümer. Befreit euch von ihnen. Wir werden den ersten Versuch machen und uns dabei an bestimmte Regeln halten. Die Regeln sind frei. Sie werden nach dem Gesetz der Liebe angewendet. Diese Regeln sind wirksam und standhaft. Außer der Liebe sind jedoch alle anderen Regeln palliativ. Auch die Schüler Christi haben ihm vertraut, aber in dem Moment, als sie zweifelten, wichen sie vom Weg ab und schufen gleichzeitg die Konzilien. Oft fragt man uns auch: Glaubt ihr an Konzilien, an Ikonen, an das Kreuz? Wir lernen jetzt zu glauben und zwar an die Liebe Gottes, welche unveränderlich ist; wir sollen auch an die Weisheit Gottes und an die Wahrheit Gottes glauben. Du wirst daran glauben und sie anwenden. Wie haben wir die Liebe zu Gott angewendet? Wie werden wir ihm danken für diesen schönen Tag, für diese schöne Aussicht? Wie werden wir Gott für das alles, was er uns gegeben hat, danken? Darin genau besteht die Liebe Gottes. Gott beobachtet uns, bewirtet uns, gibt uns alles Nötige. Gleichzeitig gibt er uns auch Hacken zum Arbeiten und er schickt uns zum Weinberg, um zu graben. Dort an der frischen Luft, statt uns auszuruhen, arbeiten wir mit Freude und Zufriedenheit. Einige sind uns nicht gut gewogen. Sie protestieren gegen uns, schmähen uns, wollen uns nicht, aber durch die Nadelbäume spricht Gott zu ihnen: „Ihr sollt diese Menschen nicht beunruhigen. Derjenige, der es wagt, sie zu beunruhigen, muss damit rechnen, dass von ihm nichts übrig bleibt. Wenn ich mein Stäbchen nur hebe, so wird von euch nichts übrig bleiben“. Gott sagt sowohl zu den Priestern, als auch zu den Bischöfen: „Was ihr wisst, behaltet es für euch selbst, aber lasst diese Menschen in Ruhe“. „Sie sind Ketzer“. „Nein, sie sind meine Kinder, ich kenne sie, lasst sie in Ruhe; sie sind die Einzigen, die auf mich hören“. Ich frage: Welche sind die geliebten Kinder Gottes - die Gesunden oder die Kranken? Solange du gesund bist, hörst du auf Gott. Wenn du krank wirst, bist du Gott nicht gehorsam. Die Welt ist ein großes Krankenhaus und Gott ist der Chefarzt dieses Krankenhauses. Er braucht gesunde Kinder. Derjenige, welcher die Regeln des Krankenhauses nicht befolgt, muss raus. Die Ärzte erlauben keine Fragen. „Meine Kinder sind gesund und brauchen nicht in der Kirche, im Krankenhaus zu bleiben“. Erstens – dort werden sie sich erkälten. Die Kirche ist für die kranken Menschen. Und schließlich erwarten sie Erlösung durch sie. Man hat sich im Kreuz, in den Ikonen geirrt, man braucht sich nicht mit ihnen zu beschäftigen. Die Ikone gleicht dem Bild deiner Geliebten oder deines Geliebten. Was soll ein Mädchen machen, wenn ihr Geliebter kommt? Sobald sie ihn sieht, muss sie das Porträt beiseite stellen, zu ihm gehen und sich mit ihm unterhalten. Ihr werdet sagen, Gott sei in der Kirche. „Verzeihung, aber das beruht auf gar keiner Wahrheit. Wir brauchen keine Ikonen, wir gehen direkt zu Gott, er soll uns Arbeit geben. Er ruft uns auf für eine große, heilige Arbeit“. Wenn ihr mich so reden hört, sagt ihr: „Welch gelehrte Menschen es in der Welt gibt! Welch gelehrte Menschen es auch in Bulgarien gibt!“ Überall gibt es gelehrte Menschen, aber die meisten von ihnen sind beladene Kamele. Man belädt ein Kamel und dann geht es und stöhnt. Wir brauchen nicht viele Pfarrer. Ein Pfarrer genügt uns. Indem die Pfarrer mir Vorwürfe machen, geraten sie selber in Widerspruch. Sie sagen, „ich hätte mich als Christus verkündet“. In Wirklichkeit erklären sie sich zu Christus, indem sie sich Priester nennen. Meiner Meinung nach gibt es in der Welt nur einen Priester und das ist Christus. Kein anderer darf sich Priester nennen. Ich wende mich an die Pfarrer und sage: „Legt eure Gewänder ab und zieht die Kleider der Schüler an“. Demütigen sollen sie sich. Sie sollen erkennen, dass sie nicht imstande sind die Lage in Bulgarien zu verbessern. Wie sollten sie sie verbessern? Ihr werdet sagen, die Pfarrer sollen unter dasVolk gehen und predigen. Was sollen sie dem Volk predigen? Jemand aus dem Volk wird sagen: „Vater, ich habe ein krankes Kind. So hilf mir!“ „Ruf den Arzt“. „Vater, hilf mir, ich habe meine Finanzen durcheinandergebracht“. „Geh zum Bankier, er wird dir helfen“. So spricht man nicht. Wer unter das Volk geht zu predigen, muss göttliche Kraft besitzen. Besitzt der Pfarrer diese Kraft, so wird er den Leidenden mit nur einer Berührung seines Kopfes segnen. Er wird den Bauern sagen: „Brüder, arbeitet fleißig, das Jahr wird fruchtbar sein, es wird reichlich Weizen und Früchte geben. Ein großer Segen wird sich auf euch ergießen“. Falls der Pfarrer so zu den Menschen sprechen würde und seine Worte in Erfüllung gingen, dann erst hätte seine Predigt einen Sinn. Die Menschen brauchen nicht viele Reden, sondern Brüderlichkeit, Gleichheit und Liebe. Ich spreche nicht von der üblichen Liebe, sondern von der Liebe Gottes und Christi. „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote einhalten. Wenn ihr auf Gott vertraut, dann vertraut ihr auch auf mich.“ Ihr fragt worauf die Missverständnisse zurückzuführen sind. Im Altertum gab es einen Lehrer, einen Adepten, der seine Schüler auf zweierlei Weise prüfte. Die erste war die Folgende: Er ließ einen seiner begabten Schüler kommen und befahl ihm: „An diesem bestimmten Tag begibst du dich mit deinen Mitschülern auf den Weg. Ihr werdet in eines der Nachbardörfer gehen, wo man euch sehr gut empfangen wird. Man wird euch neue, saubere Kleider zum Umziehen geben, euch bewirten und euch saubere Lagerstätten zum Schlafen anbieten. Zum Abschied wird man euch Geld für unterwegs geben und euch zum Wiederkommen auffordern.“ Die Schüler gelangten in das Dorf, wurden jedoch zu ihrem Erstaunen von den Bauern genau umgekehrt empfangen: Bereits beim Betreten des Dorfes hetzte man die Hunde auf sie, die Bauern ergriffen Knüppel und schlugen sie grausam auf den Rücken. Mit Mühe und Not gelang es ihnen davonzulaufen. Sie flohen in alle Richtungen, versammelten sich nach Verlassen des Dorfes und kehrten zu ihrem Lehrer zurück. Sie begannen ihm zu erzählen, durch welche Qualen sie gegangen seien. Der begabteste Schüler fragte ihn: „Warum hast du uns eines gesagt und ein anderes ist es geworden? Wie wirst du uns das erklären? Warum hast du uns nicht gesagt, dass man uns so grausam verprügeln würde? Wir hätten unseren Rücken mit einem weicheren Kleidungsstück bedecken können, um den Schmerz von den Stockschlägen nicht zu spüren.“ Der Lehrer schwieg, antwortete nichts. Einige Tage später gab der Lehrer anderen Schülern eine Aufgabe, die nach der zweiten Methode zu lösen war. Er sagte ihnen, in ein Nachbardorf zu gehen, jedoch vorbereitet zu sein, weil sie dort Leiden, Stockschläge und Verfolgung erwarten würden. Sie waren auf eine solche Begrüßung gefasst. Als sie das Dorf betraten, wurden sie jedoch in Erstaunen versetzt: Die Bauern kamen aus ihren Häusern um sie zu begrüßen. Sie nahmen sie in ihre Häuser auf, dort wurden sie gut bewirtet und man bot ihnen Platz zum Übernachten an. Die Schüler wunderten sich, warum man sie mit solcher Freude begrüßt, während sie auf Verfolgung und Prügel gefasst waren. Sie kehrten zu ihrem Lehrer zurück und fragten ihn, warum er ihnen nicht die Wahrheit gesagt habe. Er schwieg wiederum. Danach rief der Lehrer die beiden Schülergruppen zu sich und erzählte ihnen Folgendes: „Die erste Gruppe ging durch Leiden, denn einst in der Vergangenheit haben sie diese Bauern schlecht behandelt. Sie hatten die Möglichkeit ihnen zu helfen, Essen anzubieten, sie gut zu bewirten, aber sie sind ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen. Jetzt büßen sie für die Fehler ihrer Vergangenheit. Die zweite Schülergruppe hat die Bauern in der Vergangenheit gut behandelt, sie haben ihnen auf jede mögliche Weise geholfen. Heute ernten sie die Früchte ihrer guten Taten.“ Heutzutage gehen die meisten Menschen den Weg der ersten Schülergruppe, sie liquidieren ihr Karma. Sie sollen bereit sein, ihr Karma nach dem Gesetz der Liebe zu lösen. Damit ihr leicht mit ihrem Karma fertig werdet, will ich euch hier um etwas bitten: Sprecht nicht schlecht voneinander. Falls jemand eine böse Zunge hat und es nicht schafft, Gutes über die anderen zu sprechen, so sollten letztere Verständnis dafür haben und ihm sein Gerede nicht übelnehmen. Den ersten sage ich: Hütet euch vor schlechten Worten über eure Nächsten. Jenen, über die man schlecht spricht, sage ich: Seid nicht böse. Die, welche beleidigen, und jene, welche beleidigt werden, können ihre Aufgaben nicht lösen. Dann wird das Karma eure Aufgaben lösen. Es ist streng und unerbittlich. Wenn es kommt, dann lehrt es euch, wie man Aufgaben zu lösen hat. Falls ihr vom Karma erwartet, dass es eure Aufgaben löst, werdet ihr nichts erreichen. Welcher ist der Weg zur Schaffung der zukünftigen Kultur? – Der Weg der Liebe. Jetzt erheben sich die Priester gegen uns und denken, dass wir ihnen mit derselben Münze heimzahlen werden. Nein, wir entgegnen den Priestern: Wir wollen eure Ikonen nicht, wir wollen eure Kirchen nicht betreten. Wir wollen eure ständig brennenden Öllämpchen nicht, eure Rituale: Taufe, Trauung. Alles Kränkliche und Schwache, welches ihr aus euren Kirchen hinauswerft, werden wir zu uns nehmen und aus ihm etwas Gutes machen. Wir interessieren uns nicht für die Frommen. Mögen sie in den Kirchen bleiben. Wir werden diejenigen, die keiner will, d.h. die Lahmen, die Krüppel und die Blinden, in die neue Lehre aufnehmen. Die Jungen sind außerhalb der Kirche, die werden wir aufnehmen. „Sie sind blutjung und grün, sie sind nicht fähig etwas zu machen“. Sie sind nicht grün. Das, was wächst und sich richtig entwickelt, ist nicht grün. So ist das Gesetz der Entwicklung. Unter „grün“ verstehe ich jemanden, der sich entwickelt. Die grüne Farbe ist das Symbol des Wachstums. Christus wirkt in der Welt, aber die Menschen sehen ihn nicht. Sie wollen ihn wie einen Menschen sehen, ihn anfassen, ihn körperlich fühlen. Wenn er die Herzen der Menschen mit schönen, erhabenen Gefühlen füllt, was wollt ihr mehr? Wollt ihr ihn streicheln, küssen, auf Händen tragen? Das ist keine gute Idee. Was hat das Kind davon, von euch den ganzen Tag getragen zu werden? Falsch ist die Einsicht der Menschen, welche erwarten, dass Christus als Kind wiedergeboren wird. Christus ist geboren worden und wird in den Herzen und Seelen der Menschen geboren. Heute kann Christus von keiner Frau geboren werden. Falls ihr das Erscheinen des Erlösers erwartet, dann öffnet eure Seele, dort wird er geboren. Dabei wird Christus gleichzeitig in vielen Seelen geboren. Wenn Christus in deiner Seele geboren wird, dann bist du sowohl dir als auch den Menschen in deiner Nähe nützlich. Das ist die Auferstehung. Das bedeutet das Erwachen der Menschenseele. Wenn Christus in den Menschenseelen lebt, dann werden sie alle auferstehen; sie werden aufstehen und sich die Hände wie Brüder geben. Deshalb glaubt an die neue Lehre, die euch zu einem guten Ende führen wird. Lasst in euch gar keine Zweifel aufkommen! Legt auch den kleinsten Zweifel beiseite. Dann leuchtet in eurem Verstand ein neues Licht auf. Versucht euch meiner Worte zu vergewissern. Woran könnt ihr zweifeln? Wovor habt ihr Angst? Die alte Gesellschaftsordnung geht unter. Sie ist ein Kleidungsstück, das durch ein neues ersetzt wird. Das neue Kleidungsstück ist schon vorbereitet. Die alte Gesellschaftsordnung wird unvermeidlich durch eine neue abgelöst. Sie ist nicht das Wichtigste im Leben. Das Wichtigste ist der menschliche Geist und die menschliche Seele. Wichtig sind der menschliche Verstand, das Herz und der Wille – die Arbeitsbedingungen. Die zukünftige Kultur gehört dem Herzen des Menschen. Mit „Herz“ meine ich nicht den Affekt der Gefühle. Das ist keine Liebe. Dass du begeistert bist, das ist auch keine Liebe. Liebe ist eine unveränderliche, beständige Kraft, welche den Menschen auf einen höheren Entwicklungsstand und seine Energien ins Gleichgewicht bringt. Übe die göttliche Liebe aus. Übe deinen vernünftigen Willen aus. Du beklagst dich über eine Erkältung, Husten, Schnupfen, Rheumatismus, du kannst dir nicht helfen. Warum wendest du deinen Willen nicht an, um dich auszukurieren? „Vertraut auf Gott und vertraut auf mich.“ Hier gibt es zwei Strömungen: auf Gott und auf mich. Die eine Strömung kommt von den Ästen, d.h. von oben nach unten, vomVerstand zum Herzen, und die andere Strömung kommt aus dem Zentrum der Erde, d.h. von den Wurzeln zu den Ästen. Nehmen wir an, du leidest an Schmerzen in der Brust. Falls du in die Strömung gerätst, die von oben nach unten gerichtet ist, d.h. vom Gehirn aus, wirst du durch Konzentration des Verstandes diese Strömung zum Zentrum der Erde, zum Herzen gehen lassen, damit eine Bewegung entsteht. Damit hilfst du dir; du wirst dich von der Krankheit befreien. Habt keine Angst euch mit der Erde in Verbindung zu setzen. Fürchtet euch nicht, weder vor der Erde, noch vor der Sonne. Die Strömung, die von der Sonne kommt, muss durch das Zentrum der Erde gehen. In dieser Bewegung bildet sich ein heller Kreis, der sich richtig bewegt. Bei dieser Bewegung heitert sich der menschliche Verstand allmählich auf. Wenn du geheilt bist, kannst du die Strömung von unten nach oben wenden. Du bemerkst, dass deine geistliche Natur erstarkt, aber dein Wille nachlässt. Um den Willen zu kräftigen, wende die Strömung vom Zentrum der Erde zur Sonne. Wo sich die zwei Kreise kreuzen, dort erscheint die wahre Kultur, das wahre Leben. Denkt nicht, dass die Strömung, welche vom Zentrum der Erde kommt, schädlich ist. Denkt so etwas nicht. Sie ist dann schädlich, wenn sie euch ständig durchströmt und ihr ihre Energie aufnehmt. Wisst, dass überall in der Natur Ebbe und Flut existieren. Das geschieht auch im Menschenherz. Dies bewirkt eine angenehme Laune im Menschen und dauert von einer Minute bis zu einer Stunde, oder höchstens einen Tag, danach wechselt es, d.h. verschwindet. Dann vollzieht sich im Menschen folgende Reaktion: Dunkelheit und Finsternis. Wer das Gesetz versteht, wird sich ein Feuer anzünden, wenn er in die Dunkelheit, d.h. in die Nacht gerät. Sobald die Strömung von unten nach oben kommt, wirst du leicht mit ihr fertig werden, falls du eine angezündete Kerze oder Feuer hast. Der gesammelte Stoff wird als Brennstoff dienen. Wenn die Strömungen wechseln, dann denkt ihr euch: „Ich kann mit ihnen nicht fertig werden, ich habe meinen Glauben verloren“. Nichts hast du verloren! „Ich bin schlecht geworden.“ Du bist nicht schlecht geworden. Das sind vorübergehende Zustände, welche öfter die Jungen als die Alten aufsuchen. Diese Strömungen nennt man Launen. Bei den Jungen und Mädchen ändern sich die Launen ein paarmal am Tag. Wenn sich die Zeit immer mehr dem Tag nähert, an dem das Mädchen heiraten soll, so ändern sich diese Launen hundertmal am Tag. Sie sagt: „Ich werde ihn nehmen, ich werde ihn heiraten.“ Das ist die Strömung des Herzens. Bei einer anderen Strömung des Herzens sagt sie: „Ich will ihn nicht! Ich will ihn nicht sehen.“ Die Mutter des Mädchens sagt: „Du wirst ihn nehmen, Tochter.“ Dann sagt das Mädchen: „Ich werde ihn nehmen.“ Das Mädchen steht unter dem Einfluss des Herzens. Bald will sie ihn, dann will sie ihn nicht. Die Mutter sagt: „Ich weiß weder aus noch ein mit meiner Tochter.“ Dies sind die Strömungen, welche vom Zentrum der Erde kommen und zur Sonne gehen. Das Mädchen befindet sich auf dem Scheideweg. Um die Frage richtig zu lösen, muss sie aus dem Scheideweg herauskommen. Sonst kann sie ihre Wahl nicht treffen. Der größte Fehler beim Heiraten besteht im Kreuzen dieser Strömungen. Fängst du an zu zögern, dann löse die Frage nicht, lass sie beiseite. Das Wort „Heirat“ hat einen ganz anderen Sinn, verglichen mit dem, was heute darunter verstanden wird. Unter „Heirat“ versteht man heutzutage eine Versicherung. Die Heirat stellt eine Versicherungsgesellschaft dar. Jemand versichert sich für 10 000 Leva; ein anderer – für 20 000 Leva; ein dritter – für 100-200 000 Leva. Der Mensch an sich ist gesichert. Er muss seinem Geist, seiner Seele, dem Verstand, dem Herzen und seinem Willen glauben. So sollen die Mütter zu ihren Söhnen und Töchtern sprechen. Auch in der neuen Kultur werden die Menschen heiraten, aber nicht unter dem Einfluss anderer Menschen. Jemand kommt zu dir um dich zu beraten: Nimm diesen jungen Mann, vertraue ihm, hab keine Angst. Das Mädchen muss seinem Geist, seiner Seele, dem Verstand, dem Herzen und seinem Willen vertrauen. Erst nachdem sich die zwei Intellekte kreuzen, die zwei Herzen und Seelen sich verstehen, dann kommt das vernünftige Leben. So sollte man allen predigen. Sprecht ohne zu zögern die Wahrheit. Es gibt Fragen, die ihr, egal wie lange ich sie erläutere, trotzdem nicht alle gleich verstehen könnt. Warum? Eure Gehirne sind nicht in gleichem Maße entwickelt. Einige von euch müssen lange an Gott, an die erhabene Welt, denken damit ihre Gehirne umgestellt werden. In ihrem Gehirn gibt es bestimmte Ablagerungen, welche die Wahrnehmung der Wahrheit behindern. Dies sind psychische Stoffe besonderer Art, welche genau wie die physischen Stoffe vergehen. Nach dem Gesetz der Polarisierung müssen sie gereinigt werden. Sobald das Gehirn frei ist von ihnen, beginnen sich die Nase, die Augen, die Ohren und der Mund richtig zu entwickeln. Derjenige, welcher das nicht versteht, sieht jemanden an und sagt: „Ein ausgezeichneter Mensch ist er. Er kann zu so Vielem beitragen.“ Du irrst dich. Schau, seine Augen schielen; seine Nase und sein Mund sind verformt. Er muss viel an sich selbst arbeiten, damit man etwas von ihm erwarten kann. Er sagt, er habe sich zu Gott gewandt, er sei sein Diener. Glaubt das nicht, er hat viele Wechsel, die er nicht bezahlt hat und auch nicht die Absicht hat, sie zu bezahlen. Ich glaube nur dann an die Hinkehr des Menschen zu Gott, wenn auch sein Geldbeutel umgewendet ist, d.h. geöffnet. Solange du deinen Geldbeutel nicht öffnest, kannst du dich nicht zu Gott wenden. Wenn Christus auf die Erde kommt, werden die Menschen einen gemeinsamen Geldbeutel haben und er wird offen sein. Es wird eine Quelle sein, welche ständig fließt und ihr Wasser ringsum ergießt, um alle Pflanzen zu bewässern. Jedermann wird das Wohl dieser Quelle genießen. Nur auf diese Weise wird die Welt zur Gemeinschaft werden und sich reformieren. Jeder wird seine Errungenschaften in die gemeinsame Kasse einzahlen. Hütet euch davor, nicht in die Irrtümer vorheriger Reformisten zu verfallen. Wir haben das Recht, unsere Arbeit zum Gemeingut zu machen, d.h. das, was wir jetzt verdienen. Heute verdient jeder für sich selbst und die Menschen wollen genauso weiterverdienen, indem sie die Arbeit vergangener Generationen ausnutzen. Nein, ihr müsst die Menschen der Vergangenheit aufrufen, ihr Einverständnis zu geben, und sie fragen, ob sie dazu bereit wären, ihre Gewinne den eurigen hinzuzufügen. Wir haben kein Recht, über die bisherigen Güter zu verfügen. Alle, welche versucht haben und auch heute versuchen, die Güter vergangener Generationen ohne deren Einverständnis einzustreichen, haben nichts erreicht. Wir alle werden arbeiten und das, was wir verdienen, werden wir gemeinsam nutzen. Das ist die Lehre, welche Christus den Menschen gepredigt hat. Er hat die Menschen zu Liebe und Weisheit belehrt; jeder sollte wissen, wie weit sich seine Rechte und Verpflichtungen erstrecken. Auf diese Weise können sich Mütter und Töchter, Väter und Söhne, Brüder und Schwestern, Herren und Diener gut verständigen. Wie soll die neue Gesellschaft aufgebaut sein, wenn es unter ihnen kein Verständnis gibt? Manche machen uns den Vorwurf, unsere Lehre wäre falsch. Wo ist die richtige, die wahre Lehre? Haben eure Lehren die Welt verbessert? Statt sie zu verbessern, haben sie die Welt noch mehr verdorben. Heute verfault die Gesellschaft, sie verbessert sich nicht. Falls eure Lehren richtig wären, warum führt ihr dann noch Kriege gegeneinander? Warum zerstört ihr die Städte? Warum sind die Friedhöfe voller Gräber und Kreuze? Warum gibt es so viele Krankenhäuser auf der Erde? Falls wir auf dem falschen Weg sind, sind wir bereit, den euren zu gehen, wenn ihr uns die Ergebnisse eurer Lehren zeigt. Und ihr werdet euch selbst überzeugen, dass der Weg, den ihr einschlagt, falsch ist, mehr nicht. Dieser Weg muss korrigiert werden! Wie? Indem ihr euch zu Gott wendet und seine Liebe in euch aufnehmt. Sie ist die Liebe der absoluten Selbstlosigkeit. Auch die Religionen müssen gereinigt werden. Es gibt etwas Göttliches in ihnen, aber das verliert sich unter den großen Irrtümern. Auch sie sollten gefiltert werden. Die gegenwärtigen Religionen sind die der Formen, es sind Religionen der menschlichen Interessen. Das wird heute von allen erkannt. Gibt es Liebe zwischen den Priestern und den Betenden, zwischen den Bischöfen und den Kirchgängern? Wenn der Pfarrer ein Dorf besuchen will, kommt sofort ein Befehl, wie man ihn willkommen zu heißen hat. Die Bauern fangen an hin und her zu laufen, die Polizisten – auch. Warum? Der Pfarrer wolle das Dorf besuchen. Wenn der Pfarrer die Bauern liebt, dann soll er wie ein einfacher Bürger bei ihnen auftauchen, ohne jegliche Gewänder. Statt jedoch unter das Volk zu gehen, um dessen Bedürfnisse zu erfahren, geht er zuerst in die Kirche. Seit Jahrtausenden gehen die Pfarrer zuerst in die Kirche, lesen Gebete, und was haben sie damit erreicht? Wann haben die Menschen begonnen Kirchen zu bauen? Als sie das Paradies, die Kirche in ihrer Seele, verloren haben. In jenem Moment, in welchem sie ihre geistige Kirche verloren hatten, begannen sie eine steinerne Kirche zu bauen. Wir brauchen eine Kirche in unserer Seele und dort nehmen wir Gott auf, als Liebe, als Erzpriester. In Zukunft wird es eine Kirche geben, einen Geistlichen. Sie wird so groß sein, dass sie alle Menschen der Erde aufnimmt. Über solch eine Kirche wird in der Offenbarung gesprochen. Könnt ihr euch vorstellen, wie groß sie sein muss? Dann werden die Menschen ein Kredo, eine Anschauung haben, jedoch dermaßen umfangreich, dass sie alle Anschauungen der Vergangenheit umfassen wird. Alle gegenwärtigen Formen und Glauben werden dem Neuen Platz machen. Sie haben ihre Rolle längst gespielt. Ich habe nichts gegen die alten Formen, sie haben aber ihre Bedeutung schon verloren, für sie gibt es keinen Platz mehr. Das Neue, welches kommt, das Reich Gottes, erfordert vollkommene Formen, neue Ansichten und einen neuen Glauben. Das Alte wird, wie ein abgetragenes Kleidungsstück vom Rücken der Menschen weggenommen und durch ein Neues ersetzt. Der Großvater, welcher verstorben ist und den man ins Grab gelegt hat, wird eines Tages auferstehen. Wird er wieder als Großvater zur Welt kommen? Nein, er wird als Kind geboren, mit neuen Lebenskräften. Das ist die neue Lehre, die Lehre der Liebe, die Lehre der Weisheit und die Lehre der Wahrheit. Das ist die Lehre, welche die zukünftige Kultur der Menschheit bringt. In der zukünftigen Kultur wird es keine Wechsel geben, die Schuldner und die Bürgen brauchen nicht zu unterschreiben. Ich habe keine Zeit, euch zu schildern, was die zukünftige Kultur in sich trägt. Dann werden sich die Menschen nicht wie jetzt durch Eisenbahnen, Schiffe, Flugzeuge, Autos verkehren. Du willst zum beispiel deinem Freund einen Brief schicken. Der Brief wird auf einem besonderen, feinen Stoff geschrieben und dank deiner Verstandes-und Willenskraft gelangt er an den genauen Ort. Der Brief wird durch den Raum übertragen und genau deinen Freund erreichen. Befindet sich dein Freund in einer Entfernung von 1000 km, wird dein Brief in einer Minute auf seinem Tisch liegen. Du benötigst 1 kg Kartoffeln. Du brauchst nicht in verschiedene Krämerläden zu gehen um einzukaufen, du findest die nötige Menge Kartoffeln sofort auf dem Tisch. Wie sind sie gekommen? Irgendein Freund von dir hat deinen Gedanken wahrgenommen und dir sofort Kartoffeln geschickt. Du brauchst Äpfel und sie werden auf dieselbe Weise geliefert. Du willst deinen Freund sehen, mit ihm ein bisschen plaudern. Du setzt dich auf deinen Stuhl, denkst an ihn und dann fliegst du los durch den Raum. In einer Minute bist du bei ihm. Nachdem ihr geplaudert habt, richtest du deinen Gedanken an dein Zuhause und du findest dich im Raum wieder. Sollte die Tür deines Hauses geschlossen sein, wirst du frei durch sie hindurchgehen. In der Zukunft werden die Schlüssel keine Kraft mehr haben. Jeder wird ein-und ausgehen, auch bei geschlossenen Türen. Dies bringt den Menschen die zukünftige, erhabene Kultur. Ihr werdet sicher (wie die Türken) sagen, dies seien eigenartige Dinge. Egal ob ihr daran glaubt oder nicht, es wird so sein. Dann werden die Beziehungen zwischen Mann und Frau richtig, harmonisch sein. Alle Menschen werden mit Liebe arbeiten. Sie werden wenig arbeiten und viel erringen. Und dann werden sie Äcker und Gärten bearbeiten, in ihnen spazieren gehen; aber auch die Arbeit und das Lernen wird euch gute Früchte geben. Die Menschen der sechsten Rasse werden nicht nur auf der Erde spazieren gehen, sondern auch auf den anderen Planeten. Sie werden zur Sonne und zum Mond reisen und das Leben der Planeten studieren. Was für eine Welt wird das sein? Davon habt ihr nicht mal geträumt. Ebenso wie es jetzt Wesen der sechsten Rasse auf der Erde gibt, genauso wird es in Zukunft Menschen von der Erde in der sechsten Rasse, in der neuen Kultur geben. Sie ist schon bereit, kommt aber allmählich auf die Erde. Das Christentum in seiner gegenwärtigen Form bereitet die Menschen vor auf die neue Kultur, auf das erhabene Leben. Dieses Leben kommt schon, aber es ist auch erforderlich, dass ihr euch ein bisschen bemüht. Um nicht am Neuen zu zweifeln, müsst ihr Versuche machen. Ohne Versuche kann man nichts erreichen. Ihr alle müsst jünger werden im Verstand, mit hellen Gedanken; jünger werden im Herzen, mit edlen und erhabenen Gefühlen; jünger werden im Willen, mit guten und richtigen Taten. Die Zukunft ist in den Händen der Jungen, der Kinder, worüber Christus auch sagt: „Ihnen gehört das Reich Gottes.“ Wir alle müssen Gottes Kinder sein. Wir legen alle Zweifel, alles Gezänk und alle Missverständnisse beiseite. Wir sollen jene Kräfte in die Arbeit einspannen, welche sich bis jetzt noch nicht offenbart haben. Viel Arbeit steht der Menschheit bevor. Dann werden die Menschen ihre Nahrung auf neue Weise erwerben und sich auch auf neue Weise ernähren. Sie werden ihre Häuser auch auf neue Weise heizen und beleuchten. Das sind die Aufgaben der sechsten Rasse. Sie kommt mit ihrem Programm, und nachdem sie es realisiert hat, hinterlässt sie der Menschheit etwas Neues. Sie bringt die Kultur der wahren Brüderlichkeit zwischen den Menschen und den Völkern. Christus sagt: „Vertraut auf Gott und vertraut auf mich“. Dieser Glaube erfordert Menschen mit hellem Verstand, mit reinem Herzen und mit starkem Willen. Jeder Mensch soll drei Berührungspunkte haben: mit der Liebe, mit der Weisheit und mit der Wahrheit. Die Liebe bringt Leben, die Weisheit bringt Licht und Wissen und die Wahrheit bringt Freiheit und die Bedingungen für die Äußerung des Willens. Das bewusste Leben kommt nach dem Gesetz der Liebe; die Intelligenz kommt nach dem Gesetz der Weisheit und die Freiheit und die Willenskraft kommen nach dem Gesetz der Wahrheit. Das sind Aufgaben, die von der sechsten Kultur realisiert werden. Sie hat Methoden zur Erfüllung ihres Programms. Für sich selbst hat sie alles realisiert. Wir werden ihre Aufgaben aufnehmen und sie realisieren. Woran erkennt man die Ankunft der sechsten Rasse auf der Erde? An dem besonderen azurblauen Schein, welcher am Himmel über der ganzen Balkanhalbinsel zu beobachten ist. Dieser Schein ist das Ergebnis besonderer psychischer Einflüsse, welche in den Raum wirken und sogar die Atmosphäre verändern. Dies zeigt, dass die gesamte vernünftige Welt, alle vernünftigen Wesen anstrengend arbeiten und sowohl die physische, als auch die geistige Atmosphäre der Erde reinigen. Sie schaffen gute Bedingungen für das Wachstum, die Entwicklung und die Arbeit der Menschen. So wie man den Weinberg von vertrockneten und verfaulten Blättern, von Parasiten säubert, genauso bereitet auch die unsichtbare Welt jene Menschen darauf vor, welche Gott dienen wollen. Er stellt ihnen gute Bedingungen zur Verfügung, für ihr Wachstum und ihre Entwicklung, indem er sagt: „Habt keine Angst, geduldet euch noch etwas und dann wird alles in Ordnung kommen, den neuen Weg beschreiten.“ Jetzt fragt ihr: „Hat die neue Kultur Beziehungen zu der alten?“ Natürlich hat sie die. Die neue Kultur wird die Errungenschaften der alten Kultur benutzen und daraus eine neue Lehre für Verstand, Herz und Willen schaffen. Das Alte wird vergehen, das Neue wird kommen. Neues Licht kommt! Es wird die Ansichten der Menschen über die materielle Welt umgestalten. Es wird uns zeigen, dass es auch andere Methoden zum Erforschen der Natur gibt. Derjenige, welcher in die neue Kultur eintreten will, muss lernen, bewusst arbeiten und sich auf die neuen Bedingungen vorbereiten. Ihr fragt: „Ist das wahr, wovon ich spreche?“ Es ist wahr. Aber eurer Meinung nach ist nicht alles wahr. Es ist nicht so. Um zu erkennen, welche Dinge wahr und welche unwahr sind, müsst ihr Versuche machen, um ihre Wahrhaftigkeit zu prüfen. „Vertraut auf Gott und vertraut auf mich! Wenn meine Worte, d.h. die Worte des Geistes, in euch weiterleben, so werdet ihr meine Schüler sein.“ Wenn die Worte Christi in euren Herzen weiterleben und wenn ihr durch eure Liebe, eure Vernunft und euren Willen in mir weiterlebt, dann werden mein Vater, der unveränderlich ist, und ich, der sich durch ihn äußert, kommen und werden in euch wohnen und uns euch offenbaren. Das heißt, wir bringen euch unsere Wege bei. Die neue Kultur kommt! Die sechste Rasse kommt! Das Göttliche kommt in die Welt! 9. Vortrag, gehalten von dem Meister am 25. März 1923, Sofia – Izgrev.
  20. Das Erwachen des kollektiven Bewusstseins Bitte seid so gut und hört mir zu, ich werde nicht lange sprechen. Zu einem klugen Menschen braucht man nicht lange zu sprechen, wenig soll man zu ihm reden, jedoch vernünftig und verständlich. Weil ihr meine Achtung und Ehrerbietung habt, will ich kurz und verständlich zu euch wie zu vernünftien Menschen sprechen. Das Leben auf der Erde ist Musik. Dieses Leben entwickelt sich in drei Richtungen. Wenn ich mich mittels der Sprache der Musik ausdrücken sollte, dann würde ich es so sagen: Einmal geht es in Dur, so wie sich die Militärs ausdrücken; ein anderes Mal in Moll wie der Ausdruck der Trauer; ein drittes Mal geht es in chromatischer Tonleiter,die die ersten beiden Tonleitern in sich vereint. Das sind drei große Methoden, drei große Gesetze, die unser Leben regeln. Verstehen wir nicht den tieferen inneren Sinn des Lebens, dann halten wir uns bei den unbedeutenden Dingen auf und fragen uns, warum das Leben so geschaffen ist und nicht anders. Haltet euch vor Augen, dass ich jene positive Ansicht einer Wissenschaft der Lebenserfahrung unterstütze, die wir neunundzwanzigmal geprüft haben, so dass es in uns auch nicht den hundertmillionsten Teil eines Zweifels an unseren Worten gibt. Zweifel ist ein Merkmal der Unwissenheit in der Welt. Ich sage nicht, dass Unwissenheit schlecht ist, sondern sie ist ein Entwicklungsprozess. Alle kleinen Kinder, die auf die Welt kommen, sind Unwissende, ihr Bewusstsein muss allmählich aufgeweckt und entwickelt werden. Das menschliche Bewusstsein verläuft also, wenn ich mich streng wissenschaftlich ausdrücken soll, in drei Stufen: der essentiellen Stufe, der substanziellen Stufe und der materiellen Stufe. Die essentielle Seite beinhaltet die Prinzipien des Lebens, die substanzielle Seite beinhaltet die Gesetze des Lebens und die materielle Seite die Fakten des Lebens. Das Gruppieren der Fakten in der Welt, das sind unsere kleinen privaten Erfahrungen, die wir sammeln, wenn sie entstehen, bildet also ein Gesetz und wir sagen, dass das Gesetz in dieser oder jener Weise zum Ausdruck kommt. Die heutigen gelehrten Leute behaupten von dem Gesetz, es sei etwas Mechanisches, aber das Gesetz ist ein lebendiges Wesen. Ein Gesetz kann es nur in Lebewesen geben, die selber vernünftig sind und deren Bewusstsein von der materiellen Seite, von den Fakten zu den Gesetzen und vom Einzelnen zum Allgemeinen sowie vom Allgemeinen zum Gesamten übergegangen ist. Wir fragen uns, was das Wichtigste für uns ist, wenn wir uns auf der Erde behauptet haben. Unter den heutigen Bedingungen meinen die Leute, das Wichtigste für das Leben auf der Erde sei die materielle Sicherheit, und alle Völker – einzeln und gemeinsam – streben nach materiellem Wohlstand und Sicherheit. Heute haben wir einen so genannten Wirtschaftskampf. Das Streben der Völker nach materieller Sicherheit ist eine Strömung. Das bedeutet, dass das menschliche Bewusstsein vom Materiellen zum Substanziellen übergeht oder dass ein Erwachen des kollektiven Bewusstseins im Menschen stattfindet. Die Menschheit hat bis jetzt im kollektiven Unterbewusstsein wie die Tiere gelebt, aber von jetzt an geht die gesamte Menschheit zum kollektiven Bewusstsein über, d.h. die Menschen beginnen zu verstehen, dass einer für den anderen notwendig ist. Bis jetzt hat jeder Mensch für sich allein gelebt, jeder hat für sich allein nach Rettung gesucht. Aber jetzt hat die ganze Menschheit einen inneren Impuls, den gemeinsamen Zustand zu verbessern, so dass sich die Lage nicht nur für eine, sondern für alle gesellschaftlichen Klassen verbessert, und zwar auf vernünftige Art und Weise. Wir dürfen nicht denken, dass wir das Leben allein verbessern werden. Nein, vor Tausenden und Abertausenden von Jahren hat die Menschheit ihre Lage verdorben. Es gibt Ursachen dafür, die wir jetzt nicht erläutern wollen. Es gab die Zeit, wo die Erde einem Paradies ähnlich war. Die Pflanzenwelt war so reich, es wuchsen Tausende und Millionen Früchte und die Menschen haben sich nur von Früchten ernährt. Dann aber ist, verursacht durch gewisse physikalische Faktoren, die Eiszeit über die Erde gekommen. Die Fruchtbarkeit der Erde ist zurückgegangen und als Folge begannen die Menschen Fleisch zu essen, nicht nur die Tiere zu schlachten, sondern auch sich gegenseitig zu töten und zu fressen. Deshalb ist der Ausdruck „ich werde dir das Blut aussaugen“ bis heute geblieben. Ich frage euch, wenn einer des anderen Blut aussaugt, was hat er davon? Das ist ein Unverständnis des Lebens. Nicht nur die gewöhnlichen Menschen, sondern auch die Gläubigen und Geistlichen, die eine Spitzenposition einnehmen, verstehen sich nicht untereinander. Sie denken, dass sie eine Verbindung, eine Kommunikation zu Gott und deshalb ein Führungsanspruch haben, aber sie haben das richtige Lebensverständnis verloren. Ich spreche die Wahrheit. Nicht, dass die anderen nicht die Wahrheit sprechen wollten, sie verbergen die Wahrheit nicht bewusst, sie kennen es einfach nicht anders. Wenn sich ein Mensch einen Dorn in den Fuß getreten hat, dann wird er nervös. Zieht man ihm den Dorn heraus, so wird er sich beruhigen. Wenn also die heutigen Menschen schlecht erscheinen, dann hat jeder von ihnen einen Dorn im Körper, der ihm keine Ruhe lässt. Der Heilige Apostel Paulus sagt, dass er einen Dorn gehabt habe, der ihm keine Ruhe gegeben habe. Bisher habe ich keinen Menschen ohne Dorn getroffen. Wir können nicht richtig denken, solange dieser Dorn in uns sitzt. Wegen dieses Dornes ist unsere Philosophie entstellt. Zieht den Dorn heraus und ihr werdet die richtige Lebensphilosophie haben. Ein Engländer, Händler war er, bat einmal einen englischen Priester ihm zu erklären, was die Bibel lehrt. Der Priester erzählte ihm dies und jenes. Der Händler sagte: „Nein, nein, erkläre mir konkret, in wenigen Worten, worin diese Lehre besteht.“ Er wollte wie in einer Walnuss den Kern sehen und die Lehre verstehen. Schließlich sagte ihm der Priester: „Kaufe dir eine Bibel und viele Dinge wirst du daraus lernen.“ Der Händler kaufte sich eine Bibel und las viele Dinge darin, aber seitdem gingen seine Geschäfte zurück und er machte hohe Verluste. „Seitdem ich mir dieses Buch gekauft habe, bin ich nur noch vom Unglück verfolgt“, ärgerte sich der Kaufmann. Und so warf er das Buch eines Tages ins Feuer. Als die Bibel brannte, fiel ein kleines Stückchen von einem Blatt herunter und verbrannte nicht. Der Kaufmann nahm das Zettelchen und las: „Gott ist Liebe.” Die heutigen Christen fragen sich, was für eine Religon das Christentum sei. Sie erzählen Verschiedenes über das Christentum. Nein, nein, Gott ist Liebe, die die Menschen vereinen soll in Liebe, Frieden und Brüderlichkeit zu leben. Und ob die Menschen Könige, Regierende oder was auch immer sind, das ist Nebensache. Alle Menschen müssen in Liebe, als Brüder leben und einander achten, alles brüderlich miteinander teilen, nicht mit Gewalt, sondern freiwillig und bewusst. Wenn wir diese Frage ansprechen, entstehen daraus andere Fragen: Gibt es ein Leben nach dem Tod oder nicht, welche Religion ist die wahre usw. Ich sage: Auf der Welt gibt es nur eine Lehre, die die Heimstätten verbessern kann, und das ist die Lehre der vernünftigen Liebe, nicht die der heutigen Klassenliebe. Prinzipielle Liebe, Liebe, die die Selbstaufopferung, die Mutterliebe, die Bruderliebe, die Freundesliebe, die heilige Liebe, die Liebe des erhabenen Menschen in der Welt beinhaltet. Wenn uns diese Liebe erfüllt, dann öffnen sich unsere Augen. Viele Leute in der Welt glauben heutzutage nicht, dass der Mensch einen sechsten Sinn hat, mit dem er sehen kann. Jeder kann sehen. Wenn sich ein junger Mann in eine hässliche Jungfrau verliebt, sieht er in ihr das, was die anderen Leute nicht sehen. Er sagt: „Diese Jungfrau ist ein Edelstein.“ Wenn wir jemanden lieben, sehen wir seine Fähigkeiten, seine Begabungen. Wo sind die? Es gibt einen Ort, wo wir diese Begabungen sehen. Aber wenn wir jemanden nicht lieben, dann schreiben wir ihm die schlechtesten Eigenschaften zu – er sei so und so! Ein großes Gesetz beginnt in der Welt zu wirken. Denkt daran, dass die Welt in eine neue Phase getreten ist, und in weniger als zehn Jahren wird sich dieser Einfluss erhöht haben. Dieses große Gesetz funktioniert jetzt in allen Menschen, im menschlichen Bewusstsein, in den menschlichen Herzen. In der Unruhe der heutigen Menschen wird die Wirkung dieses Gesetzes sichtbar. Warum sind sie unruhig? Wenn sie arm sind, dann würde ich sagen, sie arbeiten zu viel und sind deshalb unruhig. Das wäre verständlich. Aber warum sind die Gelehrten, die Reichen unruhig? Sowohl sie, als auch die gläubigen Menschen sind unruhig. Warum? Weil sie nur Gläubigkeit haben, aber keinen Glauben. Ich weiß nicht, wie viele Menschen es heute ertragen könnten, für ihren Glauben verfolgt zu werden. Heute sind sie alle Christen, weil niemand sie verfolgt. Der Glauben wird jedoch in beschwerlicher Lage geprüft. Die Selbstaufopferung wird in der Armut, im Elend geprüft. Wenn der Mensch sein Leben zu opfern bereit ist, dann wird auch sein Charakter der Prüfung unterzogen. Und was ist jetzt das höchste Gut in der Welt? Das Wohl des Individuums, das Wohl eines Volkes, das Wohl der gesamten Gesellschaft oder das Wohl der ganzen Menschheit? Das ist ein und dasselbe. Der Mensch ist eine Miniaturausgabe der gesamten Menschheit. Folglich stellt ein Volk in seiner Entwicklung die Menschheit in verkleinerter Form dar. Wenn wir daher von einem Individuum sprechen, verstehen wir den Menschen als ein Samenkorn. Wenn wir von einer Gesellschaft sprechen, verstehe ich, dass dieses Korn zu wachsen begonnen hat. Sprechen wir aber von der Menschheit in ihrer Gesamtheit, so verstehe ich, dass sich das Samenkorn verzweigt und Blüten und Früchte angesetzt hat. Wenn wir das Leben so sehen, erkennen wir, dass jeder von uns ein notwendiger Faktor für die Menschheit ist. Die Menschheit verstehen wir nicht so, dass die Hälfte von ihr für ein Leben im Paradies und die andere Hälfte für ein Leben in der Hölle geschaffen wurde. Ich weiß, wenn wir Gott als Liebe begreifen, dann leben wir alle im Paradies und außerhalb davon ist nichts als Leere. Um Gott zu erkennen, müssen wir Liebe haben. In dieser Liebe ist jeder Mensch, jede Form ein Faktor. Die Formen, in denen wir jetzt existieren, sind nicht vollkommen. Denkt ihr, dass ihr zum ersten Mal auf die Welt kommt und zum ersten Mal geboren worden seid? Nein, ihr alle habt eine lange Geschichte hinter euch und wenn jemand euch eure Geschichte beschreibt, wird es euch sehr interessant erscheinen, was ihr in eurer Vergangenheit wart und was ihr in der Zukunft sein werdet. Es ist ein langer Prozess, den wir durchwandern. Wenn sich zum Beispiel ein Mensch richtig entwickelt hat und edel ist, dann begreift er, dass alle Menschen in Liebe leben müssen. Egal, was er für ein Mensch ist, er wird alle Bedingungen des Lebens annehmen und das gemeinsame Wohl anstreben. Nur die Liebe schenkt alle diese Bedingungen. Ich werde nicht darauf eingehen zu erklären, woher die Kämpfe in der Welt kommen. Für mich entstehen sie auf ganz natürliche Weise. Ich will es am folgenden Beispiel erklären: Nehmt zwei nahe beieinander wachsende Bäume. Diese beiden Bäume mit ihren zahlreichen Blättern, Blüten, Zweigen leben gut, brüderlich, zärtlich miteinander.Dann aber kommt ein plötzlicher Wind auf und die Zweige und Blätter verflechten sich, umschlingen sich. Der Wind wird stärker, ein Gewitter zieht herauf, die Zweige schlagen heftig gegeneinander. Sie fragen sich: „Warum seid ihr so verflochten?“ Wo liegt die Ursache, außen oder innen? Der Grund ist äußerlich. Die Ursachen für die Missverständnisse zwischen den Menschen heute sind äußerlich, das sind die wirtschaftlichen Bedingungen. Dieser Wind ist es, der die Menschen dazu zwingt, sich misszuverstehen und gegeneinander zu kämpfen. Manche fragen, wie lange dieses Gewitter denn dauern wird. Ein Gewitter kann vierundzwanzig Stunden, achtundvierzig Stunden, höchstens drei Tage dauern und danach kommen alle Blätter zur Ruhe. Ein solcher Sturm herrscht jetzt in der Welt. Er stößt und rüttelt uns, Beine und Köpfe werden gebrochen.Ärgert euch deshalb nicht, dieser Sturm wird bald vorüber sein. Der soziale Sturm wird in fünfundvierzig Jahren vorüber sein, aber nur, wenn die Menschen klüger werden. Wenn sie jedoch keine Lehre aus ihren Erfahrungen ziehen, um ihr Leben zu verbessern, dann wird der Sturm noch länger andauern. Aber wenn die Menschen sich von der Erfahrung belehren lassen, dann wird sich die Dauer des Gewitters verkürzen, denn das große Gesetz, das die Welt regiert, ist vernünftig – ohne Unterschied, ob der Mensch glaubt oder nicht. Es gibt eine vernünftige Kraft, ein großes Gesetz in der Welt, das die Menschen einheitlich wirken und denken lässt, unabhängig davon, ob sie glauben oder nicht. Ich habe mehrmals Leute gesehen, die nicht an Gott glauben, die Kirche nicht besuchen, sich aber ins Wasser stürzen, um jemanden zu retten. In einem solchen Menschen gibt es kein mechanisches Gesetz, aber ein anderes – er ist mit dem Gesetz der Selbstaufopferung geboren. Man trägt in sich also etwas Größeres als die formelle Religion. Die Religion ist später in die Welt getreten. Einige fragen: „Bist du gläubig?“ Der Mensch kann sehr gläubig und trotzdem nicht aufrichtig sein. Die Religion ist kein Firmenzeichen, das anzeigen soll, ob man ehrlich ist oder nicht. Um sich davon zu überzeugen, solltet ihr alle gottgläubigen Händler aufsuchen und sich deren Rechnungen und Verkaufsweise anschauen. Ein anderes ist das Gesetz, das die Welt regiert. Die Liebe muss in den Herzen existieren und die Menschen müssen sich bewusst sein, dass sie ihren Bruder nicht belügen dürfen. Das wird sie zwingen die Interessen der anderen Leute wie ihre eigenen wahrzunehmen und ihrem Bruder keine schlechte Ware zu verkaufen. Nur wenn wir unsere Dinge so sehen, dann können wir uns verstehen. Wenn wir von der ethnischen ugehörigkeit ausgehen und die Frage stellen: „Bist du ein Bulgare, ein Engländer, ein Franzose, ein Deutscher?“, werden wir uns nicht verstehen. Jemand sagt vielleicht: „Ein Bulgare, das ist etwas Schlechtes.“ Das sind nur individuelle Meinungen, das ist kein kollektives Bewusstsein, das ist auch kein göttliches Gesetz. In den Völkern äußert sich das göttliche Gesetz noch nicht. Jeder kümmert sich nur um die eigene Wirtschaft. Kein Volk hat einen Vorteil den anderen Völkern gegenüber, jedes hat seinen eigenen Platz. Wenn ich zum Beispiel meine Hand hebe und nur einen einzigen Finger ausstrecke, kann sich dieser Finger als vorrangig betrachten. Doch was geschieht dann? Ein Finger zeigt nur die Richtung der Dinge, aber mit einem Finger kann man nicht arbeiten; die Arbeit wird mit allen Fingern gemacht und jeder hat seinen eigenen Platz an der Hand. Nur wenn alle Finger zusammen sind, haben wir die ganze Hand, die ein Zeichen des Willens ist und ihre Pflicht erfüllen kann. Ein Volk ist also an seinem Platz, wenn es seine Lage als ein Teil der Menschheit oder als ein Organ innerhalb des ganzen Organismus versteht, das rechtzeitig seine Pflicht erfüllen muss. Die heutigen Menschen wollen an ihrem alten Gott festhalten. Seid nicht beleidigt. Dieser alte Gott hat alle Kriege, alle Gewalttätigkeiten, das ganze Unglück gebracht. Im Gott der Liebe aber gibt es keinerlei Lügen. Der Gott der Liebe schaut auf alle Menschen, wie auch auf die kleinsten Wesen mit derselben Liebe, mit demselben Mitleid und ist jedem bereit zu helfen. Und wenn ein kleines Wesen mit zerstörter Form zu ihm kommt, dann gibt ihm Gott eine neue Form und sagt: „Setze deine Arbeit fort, fürchte dich nicht, gehe weiter.“ Ich frage jetzt: Wenn wir nach fünfzig, sechzig Jahren unser Leben auf der Erde beenden, was haben wir dann gewonnen? Nehmen wir an, eine Mutter hat eine sehr schöne Tochter geboren, ein ausgezeichnetes Mädel, gut gekleidet, viele Jünglinge umgeben sie, sie ist glücklich. Ich frage: Wie lange wird das dauern, fünf, zehn, fünfzehn Jahre? Im Laufe der Zeit erscheinen Falten im Gesicht, Schönheit und Frische gehen verloren, sie wird hässlich und die Jünglinge wenden sich ab. Andere Schönheiten treten auf und ersetzen sie. Über sie wird die Unzufriedenheit kommen, dass ihr Leben keinen Sinn hat, dass sie unglücklich ist. Zuerst war sie zufrieden, aber dann hat ihr Leben seinen Sinn verloren. Sie ähnelt jenem europäischen Schriftsteller, der in einem Buch den Menschen als das edelste Wesen auf der Erde und das Leben als etwas Herrliches beschrieben hat. Nachdem er aber eine Krise durchgemacht hatte und von den Menschen enttäuscht war, schrieb er ein anderes Buch, in dem er die Menschen als die schlechtesten Lebewesen und das Leben als die schlechteste Sache auf der Welt darstellte. Also wenn es uns gut geht, sagen wir: „Alles ist gut, Gott ist gut.“ Wenn uns aber ein Unglück, eine Katastrophe oder eine Untat geschieht, die wir nicht erwartet haben, dann sagen wir: „Es gibt keinen ungerechteren Gott in der Welt als den jetzigen.“ Die Welt geht den ihr bestimmten Weg. Zu mir kam vor einiger Zeit eine sehr intelligente, gebildete Frau, die von mir eine Frage, ein Missverständnis gelöst haben wollte. Es war Folgendes: Ihr Mann (als er noch jung war) weilte einmal während einer Ausstellung in Antwerpen. Er hatte gehört, dass es in dieser Stadt einen Mann gebe, der den Leuten in schlafendem Zustand die Zukunft voraussagen könne. Der junge Mann hatte Interesse daran und ging zu ihm, um auch etwas über seine Zukunft zu erfahren. Der schlafende Mann sagte zu ihm: „Du heiratest sehr jung, vier Kinder wirst du haben, von denen eines stirbt. Du wirst aus Liebe heiraten und zehn Jahre lang ein glückliches Familienleben führen. Dann wird eine blonde Frau in dein Haus kommen, sie zerstört dein Familienleben und du wirst mit ihr gehen. Wenn du aber diese Prüfung bestehst, dann kehrst du zehn bis fünfzehn Jahre später zu deiner ersten Frau zurück und lebst weiterhin glücklich mit ihr.“ – „Und wirklich“, sagte die Frau, „ein Kind ist uns gestorben und zwischen den Büchern meines Mannes habe ich diesen Zettel mit den Zukunftsprophezeiungen gefunden. Die blonde Frau ist zu uns gekommen und hat uns das Leben zerstört.“ Dann fragte die Frau, was sie machen soll, ob sie ihren Mann verlassen soll. Ich habe ihr geraten die Geschichte weiter zu verfolgen und abzuwarten, ob sich auch der zweite Teil verwirklichen wird. Sie hat gefragt, wie solche Dinge geschehen. Meine Antwort lautete: „Das Leben ist vorbestimmt, aber nicht fatal; es gibt eine Reihe von Ursachen, die das menschliche Schicksal bestimmen.“ Auch unser Leben wird, so wie es sich entwickelt, von einer Reihe vorausgegangener Ursachen bestimmt. Wenn wir diese Ursachen nutzen, dann können wir unser Leben verbessern, können mit dem Bösen in der Welt kämpfen, es besiegen. Das nennen die Inder Karma oder Sündenfall. Wir können es überwinden. Ein Mensch, der fallen kann, eine Sünde begehen kann, der kann auch wieder aufstehen und siegen. Aber die heutigen Gläubigen verfallen in ihren Auffassungen ins andere Extrem: Sie behaupten, die Religion werde unser Leben völlig verbessern. Das ist nur zur Hälfte wahr. Die Religion kann unser Leben nicht völlig verbessern. Diese Behauptung ist nur zu fünfzig Prozent richtig, weil wir selbst zu fünfzig Prozent ein Faktor für unser Schicksal sind. Es gibt auch noch weitere Faktoren, die unser Leben bestimmen. Ich sage: In unserem Leben spielt zu fünfzig Prozent das Schicksal, die Natur eine Rolle, fünfundzwanzig Prozent entfallen auf uns selbst und fünfundzwanzig Prozent auf die Gesellschaft. Wenn also diese drei Faktoren gemeinsam wirken, erfolgt ein Aufschwung, eine Verbesserung in esoterischer und moralischer Hinsicht. Um das zu verwirklichen, müssen unbedingt viele Personen in ein und derselben Richtung wirksam sein. Kommt der Frühling nur mit einer Blume? Nein, er kommt mit vielen Millionen von Blumen. Dann kommen die Bienen und all diese große Bewegung in der Natur beginnt. Und damit entsteht eine Gesamtheit. Aus esoterischer Sicht sind wir also wie kleine erblühte Blumen, d.h. unser Bewusstsein befindet sich auf einer solchen Entwicklungsstufe, dass wir erst jetzt begonnen haben das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Ihr sagt, man dürfe doch ein bisschen schwindeln. Nein, im bewussten Leben hat absolut keine Lüge Platz, so wie in der Mathematik keinerlei Fehler zulässig sind, weil jeder in der Architektur oder in der Technik zugelassene Fehler unerwünschte Folgen hätte. So führt auch die Lüge, die wir in unserem Leben zulassen, zu solchen Ergebnissen in unserem Bauwerk, genau wie die falschen Berechnungen eines Architekten. Die gegenwärtigen Geistesmenschen müssen doch Regeln haben, so wie die Musiker. Gebt diesen Leuten ein Musikstück und alle werden beim Spielen den Takt einhalten. Gebt einigen berühmten Malern ein Bild und alle werden es nach dem gleichen Gesetz malen. Gebt einigen Mathematikern eine Aufgabe und sie werden die Aufgabe nach dem gleichen Gesetz lösen. Wenn wir aber auf das geistige Leben zu sprechen kommen, sagen wir: „Wir brauchen keine Musik, wir brauchen keine Berechnungen. Gott wird es schon richten.“ Nein, meine Freunde, im geistigen Leben wird strenge Mathematik gefordert. Ob ein Mensch oder ein Volk glücklich oder unglücklich ist, hängt von bestimmten zugelassenen Tatsachen ab. So hat dieses große Gesetz, das das Leben der gegenwärtigen europäischen Völker regiert, sie auf ihren heutigen Platz gestellt. Diese fast abgeschlossene Zivilisation hat in Ägypten begonnen, hat Syrien, Persien, Rom, England, Deutschland, Amerika durchwandert und kehrt jetzt wiederum nach Russland und in den östlichen Erdteil zurück. Von dort aus nimmt sie eine andere Richtung. Diese Welle, die in die Welt kommt und die Menschheit bewegt, ist nicht mechanisch. Euch allen ist es bestimmt, an ihr teilzunehmen, ob ihr wollt oder nicht. Auch wir müssen bewusst daran teilnehmen. Worin besteht der Adel eines Volkes? Warum sind die Engländer edel? Weil es bei ihnen ein erwachtes kollektives Bewusstsein gibt. Obwohl auch sie Fehler machen, korrigieren sie diese leicht. Unter ihnen gibt es die meisten Esoteriker. Jedes Volk, in dem das kollektive Bewusstsein erwacht, erkennt gewissermaßen, dass alles dem gemeinsamen Zweck unterordnet werden muss. Die Engländer haben das in gewissem Maße verstanden. Dieses Bewusstsein bildet sich nicht nur bei den Engländern heraus, sondern überall, auf der ganzen Erdkugel. In alle armen Leute, in alle armen Witwen und Waisen ist dieses Bewusstsein eingedrungen. Wisst ihr, in welcher Lage ihr euch heute befindet? In der Lage jenes amerikanischen Predigers, für den es Brauch geworden war, jeden Tag arme Kinder in sein Haus zu laden und sie zu speisen. Er hatte die Gewohnheit vor dem Essen gemeinsam mit ihnen das Vaterunser zu beten. Eines Tages fand er ein Waisenkind, brachte es in sein Haus, um es zu bewirten, sagte ihm aber vorher: ,,Beten wir zusammen das Vaterunser.“ Sie begannen: „Vater unser, der Du bist im Himmel, Geheiligt werde Dein Name...“. Das Kind hört auf, schweigt. „Warum schweigst du?” – „So, Gott ist also unser Vater?“ – „Ja.“ – „So musst du also mein Bruder sein?“ Mit diesen Worten wollte das Kind sagen: „Du bist Prediger, du schläfst in einem weichen Bett, du isst gut, während ich, dein Bruder, du siehst es selbst, vor Kälte zittere und mich hungrig schlafen lege.“ Der Prediger verstand seine Lage. So jetzt auch wir. Christus kam, um die Welt zu erlösen. Wir beten: „Vater unser, der Du bist im Himmel...“. In keiner Gesellschaftsordnung darf es Arme geben. Es ist eine Schande, dass es heutzutage arme Menschen gibt. In keinem Volk darf es arme Witwen geben. Es ist eine Schande, dass unsere Schwestern und Brüder ihre Ehre heute für Brot verkaufen! Tausende unserer Schwestern und Brüder sind heutzutage in den Häusern des Lasters und verkaufen ihre Ehre. Und wir sagen: „In der Kirche, im Himmel gibt es Gott, gibt es Christus.“ Ja, dieser Christus erschien für eben diese Dirnen, um sie zu erlösen. Er kam nicht um der Gerechten willen. Folglich müssen wir heute den Mut haben unsere vergangenen Fehler zu korrigieren. Wir müssen sie irgendwie berichtigen. Wir müssen unseren gefallenen Schwestern und Brüdern die Hand reichen. Heute leiden alle Menschen unter unverstandener Liebe. Nehmt irgendeiner Blume, einer Pflanze das Sonnenlicht und ihr seht den krassen Unterschied, der sich auftut. Nehmt irgendeinem Wesen die Liebe und das gleiche Gesetz gilt. Und so dürfen wir über den Gott der Zukunft nicht wie über ein fernes Wesen reden, sondern wie über ein Wesen, das in unseren Herzen wirkt, damit wir freiwillig, ohne Gewalt, seinen Willen und sein Gesetz erfüllen können. Jetzt seid ihr alle an diese große Tafel der Welt berufen. Dieser Gott der Liebe hat euch berufen, ohne Rücksicht auf eure Lage, euer Credo. Heute ruft er euch herüberzukommen, einen Schritt nach oben zu machen, nicht als Bulgaren, nicht als Protestanten, nicht als Orthodoxe, nicht als Katholiken, nicht als Mohammedaner, sondern als vernünftige Wesen, als von einem Vater geborene Brüder, in deren Adern das gleiche Blut fließt. Ein und dasselbe Blut fließt in den Adern aller Menschen. Begreifen wir diese Tatsache, das ist die Neue Lehre, so muss die Religion reformiert werden. Wenn die Religion der Zukunft das große Gesetz nicht begreift, ist sie dazu verurteilt, in hundert Jahren mit einem „Gott habe sie selig“ versehen zu werden. Ich sage eine große Wahrheit. Das muss die Geistlichkeit wissen und ihrer Kirche das Motto geben: „Gott ist Liebe und wir alle opfern uns für die Liebe.” Und alle: Bischöfe, Pfarrer, Mütter, Lehrer, Richter müssen dieses Gesetz schreiben. Das muss das allgemeine Prinzip sein – die Liebe. Und wenn wir uns begegnen, erkennen wir, dass wir Brüder sind. Dann werden wir andere Kenntnisse, eine andere Wissenschaft haben und die zwischen uns stehenden Hindernisse werden verschwinden. Und dann beginnt ein neues Leben, das Frieden und Freude bringt, Frieden in unserem Verstand, Freude in unseren Herzen und Kraft im menschlichen Willen. Jetzt, wenn wir alle in diesem kollektiven Bewusstsein der Menschheit leben werden, ist es an der Zeit zu wissen, dass es keinen Tod gibt. Die menschliche Seele, das menschliche Bewusstsein ist unsterblich. Der menschliche Körper verändert sich, seine Form wird anders, aber das ist unwesentlich. Der Mensch wechselt viele Körper, viele Organe, aber als Seele, die sich weiter entwickelt, als Bewusstsein in der Natur, ist er unvergänglich. Das ist eine Tatsache, die keine Ausnahme kennt. Prüft die Wahrheit und ihr werdet es sehen. Also ich sage euch: Prüft die in euch angelegte Wahrheit, sucht euer Ideal in euch, in eurer Seele. Dieses Ideal findet ihr nicht draußen. Es ist in euren Seelen, in euren Gehirnen, in euren Körpern angelegt, so wie die Energie im Samenkorn angelegt ist und der Samen selbst in der Erde. Er saugt die Säfte aus der Erde und schafft sich sein Wurzelwerk. Genauso sind auch alle Energien in unserem Körper angelegt und nach dem gleichen Gesetz werden diese Energien vom menschlichen Geist genutzt, um alle Organe des menschlichen Körpers zu schaffen. Ich möchte an Folgendes erinnern: Wie viele Jahre waren nötig, um eure Hand zu schaffen? Diese Verbindungen oder Fingergelenke beweisen, wie viele Millionen Jahre der Mensch schon gelebt hat, sie zeigen die Geschichte der Menschheit, die Geschichte der menschlichen Entwicklung, den Zustand, den die ganze Menschheit durchlaufen hat. Wenn ich euch sagen würde, dass der menschliche Finger die gesamte Geschichte des Menschen erzählt, würdet ihr entgegnen, das sei unmöglich, eine Fantasie. Ja, für denjenigen, der die Gesetze der Natur nicht versteht, ist es so. Eines Tages ging ich mit Freunden in einem Kiefernwald spazieren. Wir blieben vor einer Kiefer stehen und ich sagte: „Die Verzweigungen dieser Kiefer zeigen, in welchem Jahr es mehr Feuchtigkeit gegeben hat und in welchem weniger. Das kann man an ihnen erkennen.“ Ihr könnt es nachprüfen. Wenn es also in einem Jahr einen Überfluss an Regen gab, dann sind die Abstände zwischen den Verzweigungen größer und umgekehrt – wenn das Jahr arm an Regen war, dann sind diese Abstände kleiner. Man kann folglich mathematisch die Feuchtigkeitsmenge berechnen und bestimmen, wie viel es war. So wirkt sich also die Feuchtigkeit aus. Auf unseren Körpern spiegeln sich ebenfalls bestimmte Ereignisse wider- individuelle, gesellschaftliche und soziale. Wisst ihr das? Wir tragen in uns die Sünden der gesamten Menschheit. Denkt nicht, dass wir, so weit von Afrika entfernt, nicht die Sünden der Afrikaner trügen. Doch, wir tragen sie. Es gibt eine innere Kraft, die die Menschen verbindet und ihr Leben verflicht. Wenn wir also in Zukunft dieses große Gesetz begreifen, verstehen wir , dass alle Menschen in Zukunft gute Bedingungen schaffen müssen, um das ganze heutige Unglück zu überwinden. Ich habe des Öfteren gesagt, dass nur die Mütter imstande sind das zu schaffen. Jede Mutter, die mit einem Jungen oder einem Mädchen schwanger ist, soll sagen: „Mein lieber Sohn, meine liebe Tochter, ich will, dass du zukünftig nach dem Gesetz der Liebe lebst und die Völle der Liebe vertrittst.“ Wenn sie so spricht, gebiert sie eine Tochter oder einen Sohn, die wie Helden nach dem Gesetz der Liebe leben werden. Jede Mutter muss das ihren Kindern einflößen. Die jungen Leute, die heiraten, müssen sagen: „Unsere Söhne und unsere Töchter sollen für die Liebe leben, für den Gott der Liebe, der die Menschen vereinigt.“ Die neue Generation wird die neuen Ideen tragen, die Ideen der göttlichen Liebe. So, wie wir uns heute bewegen, so schwächlich, wie wir zur Welt kommen, wie wollen wir da die Menschen umerziehen, die sich Tausende von Jahren entwickelt haben, da können wir gar nichts tun. Der Mensch kann nur im Mutterleib umerzogen werden, in Liebe zu Gott; allein kann er sich nicht umerziehen. Nur die Mutter ist in der Lage, den Menschen wieder zu schaffen und ihn umzuerziehen. Er selbst ist nur zu fünfzig Prozent Faktor für seine Umerziehung. Er gleicht einem Schiff ohne Steuer, das von den Wellen überallhin getrieben werden kann. In Zukunft müssen sich also die Bedingungen für die Frauen ändern. Frauen, die ein Kind tragen, müssen unter den besten Bedingungen leben, auch die Bedingungen für die Kinder müssen sich verändern. Und das darf nicht mechanisch geschehen, sondern nach dem Gesetz, das in der lebenden Natur wirkt. Lebendig ist diese Natur, sie ist ausgezeichnet; ich lese in ihr, was für herrliche Methoden sie hat! Wenn die Bulgaren die Methoden der Natur anwendeten, würden sie ihre Lage verbessern. Welch reiche Schätze verbergen sich in der Natur! In nur zehn Jahren könnten alle Schulden bezahlt sein. Aber was machen die Bulgaren heute? – Sie erwarten ihre Rettung von irgendwoher, von dort, woher sie nicht kommt. Die Rettung aber ist in dieser lebendigen Natur, die ihre Kräfte zur Verfügung stellt. Die Menschen müssen diese Kräfte in Bewegung bringen, damit sie nach dem Gesetz der Liebe für das Wohl der anderen wirken. So kommt auch ihr Segen. Also, das große Gesetz fordert die Menschen auf, Brüder und Schwestern zu sein. Nur so werden wir eine neue Wissenschaft der Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit haben. Wie sieht jetzt unsere Wissenschaft aus? Ein kleines Lamm, um das sich das Kind kümmert, es liebt und ihm Kränze windet, – so kommt der Tag, an dem die Mutter sagt: „Wir müssen das Lamm schlachten, damit mein liebes Kind leben kann.“ Das Kind weint. Ihr sagt: „So ist nun mal das Leben.“ Und wie, denkt ihr, wird das Kind erzogen sein? Es wird sich fragen: „Warum erlaubt Gott, der so gut und lieb ist, das kleine Lamm zu schlachten?“ – „Nun, mein Kind, so hat Gott es angeordnet.“ Nein, Gott hat es nicht so angeordnet, wir selbst haben es so angeordnet. Jetzt müssen wir uns von unserem Irrtum befreien! Denken wir nicht, dass Gott das Leben so geregelt hat. Nein, diese Lämmer müssen nicht geschlachtet werden. Wir haben heute eine Kultur des Tötens, die diesem und jenem die Beine verkrüppelt. Man hört nur: Bumm-bumm. Alle sagen: „Das ist für die Heimat.“ Aber welchen Nutzen haben die Kriege der Menschheit gebracht? Absolut keinen. Die Menschen sind grausam geworden und die Kriege haben die heutige Unzucht mitgebracht. Auch zukünftige Kriege werden zu nichts Gutem führen. Wir sollen kämpfen, aber wie? – Krieg führen, ja, aber ohne zu töten. Dieses Gesetz der Liebe ruft heute die Menschen auf. Die Fähigsten müssen kommen, Mütter, Väter, Lehrer, Priester, auch Unbeteiligte, um diese große Aufgabe in Angriff zu nehmen. Wenn sie nicht rechtzeitig kommen, dann tun es andere. Jetzt will ich folgende Schlussfolgerungen ziehen. Keinesfalls will ich euch zwingen, daran zu glauben. Ich will, dass ihr es selbst versucht. Erfahrung, Erfahrung braucht man und nichts weiter. Es gibt einen inneren Erfahrungswert. So wie jede Pflanze den richtigen Boden finden muss, um günstige Bedingungen für ihr Wachstum zu haben, so muss sich auch jeder Mensch in der Welt die richtigen Bedingungen für seine Entwicklung und sein Wachstum suchen. Denkt niemals, dass eure Lebensbedingungen ungünstig sind. Das sind nur innere, subjektive Vorstellungen. Bei dieser Entwicklung des kollektiven Bewusstseins ist jeder Mensch auf seinem richtigen Platz. Aber wir täuschen uns und fragen: „Warum bin ich nicht wie dieser Herr?“ Schaut nicht auf jenen Menschen dort, vielleicht ist er wohlhabend, hat reichlich zu essen, aber er ist unglücklich, sein inneres Leben ist verdorben, weil er einen Herzfehler und Magenstörungen hat. Ein anderer Mensch jedoch, der arm ist, lebt nicht in so einem Überfluss, aber er ist gesund, genießt das Essen. Das Glück eines Menschen wird vom Wohl seines Geistes bedingt – mit dem zufrieden zu sein, was man im Moment besitzt. Und wenn sich die Menschen zusammentun, müssen sie die gleichen Ideen haben. Die Ideen von uns allen müssen richtig sein. Ich sage nicht, dass sie immer richtig sind, aber individuell sind sie richtig. Wir müssen also unsere Ideen in individueller, gesellschaftlicher und sozialer Hinsicht korrigieren und die neuen Ideen, die von oben in die Welt kommen, einführen. Wie die Pflanze ihre Formen aufbaut, so müssen wir unsere Gedanken und Gefühle richtig aufbauen. Manche sagen: „Das Leben heute ist schwer.“ Nein, ich habe euch mehrmals gesagt, dass ihr euch unter den besten Lebensbedingungen befindet. Ihr seid in der Lage der Juden, die aus Ägypten auszogen. In der Wüste würdet ihr vielleicht kein Fleisch und keine anderen Dinge finden, aber ihr hättet Wasser und frische Luft und kein Pharao würde euch befehlen. Besser frei in der Wüste, als ein Sklave mit Fleischmahlzeiten und allen Vergnügungen und der Pharao schlägt euch mit der Peitsche und befiehlt: „Backsteine und Ziegel werdet ihr machen!“ Und wir sagen: „Nichts können wir tun, machen wir sie also.“ Nein, wir werden keine Backsteine und Ziegel mehr machen. Vor uns liegt ein langer Weg durch die Wüste des göttlichen Lebens. Alle jungen Menschen, die laufen können, sollen einen Rucksack auf die Schultern nehmen und vorwärts gehen. Weißt du, was du dann bist? – Wenn du jemanden triffst, wirst du deinen Weg frei weiter gehen. Wenn du jetzt jemanden triffst, hältst du dich zurück, versteckst dich sogar, damit er dich nicht ausraubt, dir in die Tasche greift. Du sagst: „Er ist ein Räuber.“ Ich sage: Die Welt heute ist voll von Räubern. Antwortet mir, wer von euch ist kein Räuber, wer hat nicht in die Tasche des Vaters gegriffen? Wer hat nicht von der verbotenen Frucht genascht? In Zukunft aber betreten wir einen Obstgarten und fragen, dem Gesetz der Liebe folgend: „Bruder, darf ich von den Früchten deines Gartens pflücken, oder pflückst du mir selber welche?“ Und er antwotet: „Du darfst, Bruder, bitte tritt ein!“ Wenn ich zu einem Freund komme, frage ich: „Darf ich, Bruder, in deinem Haus übernachten?“ – „Du darfst.“ So muss die Neue Lehre sein. Und was sagst du heute? „Mein Herr, es gibt Hotels, geh dorthin, wir haben keine freien Zimmer, es herrscht Wohnungsnot usw.“ Und die Frage ist erledigt. Wenn du jetzt jemanden triffst, beginnst du ihn auszufragen: „Bist du Bulgare? Glaubst du an Gott? Zu welcher Partei gehörst du?“ usw. Ich sage nicht, dass diese Dinge schlecht sind, aber sie sind unwesentlich. In uns muss das edle Gefühl der Brüderlichkeit Eingang finden, so dass wir in jeder Frau unsere Schwester und in jedem Mann unseren Bruder erkennen. Wenn ihr dieses Gefühl erziehen könnt, dann hebt ihr die Menschheit auf eine neue Stufe. Dann existiert kein Missverständnis zwischen uns und wir werden das richtige Bestreben haben. Das ist die göttliche Lehre, die jetzt in die Welt kommt. Die kleinen Kinder haben die Lehre aufgenommen, in zehn Jahren werden sie sie predigen. In zehn Jahren verwandeln sich die Raupen in Schmetterlinge und fliegen mit ihren Flügeln davon. Sie werden sagen: „Nein, nein, wir brauchen keine Puppen mehr.“ Dieses Gesetz kommt in die Welt. Die Fakten gruppieren sich, die Gesetze nehmen Gestalt an. Wir gehen von der materiellen zur geistigen Welt über, alles entwickelt sich vom Einzelnen zum Allgemeinen. Das heißt, wir dürfen nicht nur an jenes Versicherungsgesetz denken, wo jeder danach strebt, nach seinem Tode ein Millionenerbe zu hinterlassen: so und so viel für diesen, so und so viel für jenen, „Spenden“ für Wohltätigkeitszwecke, damit die Leute sagen, der Verstorbene hat so viel Geld hinterlassen, ein edler Mensch ist er. Nein, in Zukunft werden die Menschen nicht sterben, sie werden keine Denkmäler brauchen. Nehmt also die Liebe als Bestreben in eure Herzen auf, als Gefühl in eure Seelen, als Kraft in eure Sinne und als Prinzip in euren Geist. Darin liegt die Erlösung für den menschlichen Geist. In diesen drei Dingen müssen wir folglich die Liebe verstehen: als Bestreben im Herzen, ein unüberwindliches Streben nach unten; als Gefühl in der Seele – ein Streben nach oben – und als Kraft, die die Sinne erweitert, die in sich das vernünftige Prinzip trägt zu wissen, warum wir leben, warum wir auf diese Welt gekommen sind und was unsere Bestimmung auf Erden ist. Ein Vortrag von MeisterBeinsa Douno, gehalten am 19. August 1921 in Veliko Tarnovo
  21. Die Herrlichkeit des Lebens Betrachtungen über das Matthäus-Evangelium, Kapitel 12 „Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“ (Matthäus 12:50) Im guten und vernünftigen Leben ist die Liebe das Schöne. Im guten und reinen Leben ist die Weisheit das Schöne. Im guten und lichten Leben ist die Wahrheit das Schöne. Erhalte die Schönheit der Liebe. Erhalte die Reinheit der Weisheit. Erhalte das Licht der Wahrheit und du wirst immer froh und selig sein, weil sich Gott in ihnen befindet. Die Liebe erfüllt mit ihrer Herrlichkeit die ganze himmlische Welt. Die Weisheit durchdringt mit ihrer Reinheit das ganze Dasein. Die Wahrheit schenkt mit ihrem Licht allen Wesen in der göttlichen Welt Freiheit. Liebe die Liebe, liebe die Weisheit und liebe die Wahrheit. Lass sie Lichter deiner Seele sein, denn durch sie zeigt sich Gott jenen, die ihn suchen. Wendet euch in Liebe an Gott. Wendet euch in Weisheit an ihn. Wendet euch in Wahrheit an ihn. Nur so werdet ihr die leise Stimme seines Geistes in eurem Geist, eurer Seele, eurem Verstand und in eurem Herzen vernehmen. Gottes Gnade befindet sich allzeit in seiner Liebe, seiner Weisheit und in seiner Wahrheit. Durch sie offenbart sich seine unendliche Güte. Dient eurem Herrn mit Liebe, dient ihm mit Weisheit und Wahrheit, und ihr werdet Leben, Licht und Freiheit erwerben. Die Schönheit der Liebe, die Reinheit der Weisheit und das Licht der Wahrheit sollen stets eure Begleiter sein! Verweilt mit ihnen, damit auch sie stets bei euch verweilen! Sie sind das neue Leben, das Gott in die Welt gesandt hat. Gottes Geist will Barmherzigkeit, keine Opfer. Ein Vortrag, gehalten von Beinsa Douno am 2. Juli 1942 um 5 Uhr morgens bei den Sieben Rila-Seen
  22. "Der Meister spricht" in PDF-Format Der meister spricht.pdf
  23. mariaK

    1917_03_29 Der Wille Gottes

     Der Wille Gottes Das Wissen in der Welt hat eine Kraft nur dann, wenn es eine Anwendung hat. Viele von euch wenden es nicht an, und alle wollen schöne Kleider haben und schmackhafte Speisen essen, ohne zu wissen, wie sie erworben und bereitet werden. Jeder muss wissen, wie man spinnt, webt usw. Eines Tages seid ihr lustig – das ist eine Art Dünger; der Schmerz ist eine andere Art Dünger. Jemand ist in guter Stimmung; eine halbe Stunde wird vergehen, und das wird sich ändern. Wisst ihr, warum es so ist? Jeder, der ins geistige Leben eintritt, wird alle seine schlechten Eigenschaften aus dem vergangenen Leben wecken, die schlafend waren und jetzt wachsen, wenn der Göttliche Segen kommt. Ihr müsst die Unkräuter aus eurem Garten hinauswerfen! Einige sagen, dass sie vor ihrem Eintritt ins geistige Leben besser wären. Vierundneunzig Prozent aus eurer Liebe ist furda2, und nur die anderen sechs Kilogramm sind Liebe. Werft den Abfall - den Dünger auf den Acker hinaus! In euch soll nur das Gute – die sechs Kilogramm bleiben. Ihr werdet sagen, dass ich euch wieder für etwas kritisiere, aber das ist kein Kritisieren. Ihr habt noch kein Kritisieren gesehen. Der Maler muss eine Statue lang hämmern und behauen, bis sie schön und fein wird. Ich will von euch allen, dass ihr bereit seid, den Gottes Willen zu erfüllen. Stellt euch vor, dass ihr in den frühen Zeiten des Christentums seid. Wie viel von euch sind bereit, die Verfolgungen und die Prüfungen zu ertragen? Ihr habt kleine Prüfungen zu Hause – mit eurem Mann, mit euren Kindern, aber sie sind nichts. Es ist wichtig, dass ihr den Gottes Willen erfüllt! Aber was macht ihr? Wenn der Göttliche Wille mit eurem Willen einverstanden ist, seid ihr bereit, ihn zu erfüllen, aber umgekehrt nicht. Die neue Lehre will weder Mönche, noch Nonnen. Sie will ganz gesunde Menschen, die das Unglück des Lebens ertragen können. Und die Menschen, die dieses Gesetz, diese Lehre verstehen, werden bereit sein, einander zu helfen. Jeder von euch hat einen Dorn im Fleisch. Paulus hatte auch einen Dorn, um den er zu Gott gebeten hatte. Aber er hatte Gott nicht gesagt, wo sein Dorn ist. Gott sagte zu ihm: „Laß dir an Meiner Gnade genügen.“ Also, ihr müsst Gott sagen, wo euer Dorn ist, damit er ihn herauszieht. Ihr müsst keine gleichen Bestrebungen haben. Wenn alle Leinen weben, wird eine große Konkurrenz entstehen. Ihr alle wollt gut sein. Die Tugend, was für ein Ding ist sie? Was wir ausarbeiten, muss gut ausgearbeitet werden, unabhängig davon ob wir kochen, weben, nähen usw. Das bedeutet, dass wir gut sind. Ihr wollt wie eine ausgestellte Statue sein, und dass jeder sagt, wie schön sie ist, und dass alle euch bewundern. Ich will nicht, dass ihr wie jenen Engländer seid, der vor seinem Automat, dem er eine Seele geben wollte, zu fliehen begann. Die Lehre von Christus ist keine automatische Lehre. Das ist eine Lehre für die Seele. Mit dieser Lehre werden viele Bedenken in eurem Verstand entstehen. Ihr könnt sagen, dass ihr keine Bedenken habt. Wie viel Bedenken hat eine Frau, die bald geheiratet hat, in bezug auf ihren Mann! Das ist so, weil sie an ihn nicht glaubt. Nach demselben Gesetz macht ihr euch auf den geistigen Weg und sagt euch: „Ob ich zu Ende des Wegs gehen werde?“ Der Zweifel zeigt, dass das Subjekt, das zweifelt, nicht selbstständig in seiner Arbeit ist. Wenn ein Mensch böse ist, hat er die Form eines bösen Menschen, wenn er argwöhnisch ist, hat er die entsprechende Form. Alle Formen gehen hinter dem Menschen. Alle streben nach dem Himmel, jeder strebt danach, Gott recht zu machen. Welche Opfer habt ihr für Gott gebracht, was habt ihr gemacht? Ihr sagt, dass Gott euch das oder jenes nicht gegeben hat. Und was habt ihr gegeben? Könnt ihr aus diesem Mehl, das ihr Gott gegeben habt, ein Rundbrot machen? Ihr sollt gut überlegen. Ihr sprecht über Liebe. Aber solche Liebe, die eine Kraft dem menschlichen Geist und Verstand gibt, dass sie die Leiden ertragen, ist eine Göttliche Liebe. Damit ihr sie habt, sollt ihr eure Liebe mit der Göttlichen ersetzen. Wenn ihr auf mich hört, werde ich euch sagen, woher ihr diese Liebe nehmen könnt. Wenn man euch beleidigt, beginnt ihr zu verbittern. Das zeigt, dass eure Liebe Grenzen hat, sie hört auf, also das ist keine Liebe. Paulus sagt: „Die Liebe höret nimmer auf.“ Bevor die Nuss fällt, fällt etwas von ihm ab – das ist keine Nuss, das ist eine Schale. Jemand sagt für einen anderen, dass seine Liebe schwach geworden ist, aber das sind Verpackungen der Göttlichen Liebe. Von euch müssen alle Schalen abfallen, und der Göttliche Kern muss bleiben, der eine Liebe mit einer solchen Kraft ist, dass alles in dieser Liebe schmelzt, wenn ihr sie aufruft. Ich lese in euren Gesichtern – ihr seid Menschen, die sich Sorgen machen. Ich würde euch die Note Eins, Zwei, Drei geben; mehr kann ich nicht. Ihr sagt: „Ich bete viel.“ Das bedeutet, dass du viel isst. Das Gebet und das Dienen sind zwei verschiedene Dinge. Ihr sagt täglich - es sei der Gottes Wille. Der Mann sagt: „Es sei der Gottes Wille“, aber die Frau sagt: „Nein, es sei mein Wille.“ So machen auch der Mann und die Kinder, und die Arbeit geht nicht. Ihr habt Handel mit einer großen Firma begonnen und sagt: “Wir verkaufen im großen.“ Aber ihr macht Pleite eines Tages und versteht, dass das nicht für euch ist. Ihr sollt dreimal überlegen, einmal sprechen! Ihr alle seid Schulmeister und Lehrer und sagt: „So soll Herr Danov machen!“ Sagt mir, was ich mache, und ich werde es genau machen. Aber ich werde euch sagen, was ihr tun sollt, und ihr sollt es tun. Wenn es euch nicht gut geht, werdet ihr nervöser werden, nicht schlafen können, argwöhnisch sein, und ihr werdet endlich das vor den Menschen verbergen wollen und eine Maske aufsetzen. Und meine Lehre wird eine angenehme Färbung eurer Seele verleihen, ihr werdet ruhig und froh sein, ihr werdet keine Masken benötigen. Einige von euch sind dreißig Jahre alt, andere – vierzig, und ihr sollt am meisten hundertzwanzig Jahre lernen. Also, ihr habt noch viel zu lernen. Gott fragt, wie viel von euch bereit sind, den Gottes Willen zu erfüllen? Ihr nehmt dreimal von mir3 und was werdet ihr für mich machen? Christus sagt: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.“ Ihr werdet mir sagen, was ihr wollt, dass ich für euch mache. Aber, ihr werdet sagen: „Weder nehmen wir, noch geben.“ Aber dann werdet ihr nicht in dieser Schule sein. Gott wird einen Weg nur diesen zeigen, die den guten Willen haben, ihre Gedanken und Wünsche in sich selbst zu besiegen. Ihr werdet eurem Bären einen Ring aufsetzen und ihm ein bisschen Mehl geben. Der Mann wird zornig und schlägt seine Frau; ihr kritisiert immer die anderen. Ich würde euch fragen, ob ihr mit euch selbst gut lebt. Versucht einen Monat, ohne Störungen zu leben, ruhig und still zu sein, um zu sehen, inwieweit ihr gut seid. Unabhängig davon, welche Missverständnisse und Streitigkeiten unter euch vorhanden sind, befiehlt Gott von jetzt ab: “Jede Unreinheit raus!” Gott ist kein Gott der Wut, sondern des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, der Gerechtigkeit, der Reinheit. Wer dieses Gesetz nicht erfüllt, soll nach Ägypten gehen, Ziegelsteine machen, und wer gehen will, der Weg führt durch die Wüste nach Kanaan. Ihr habt viele wichtige Fragen in diesem Leben zu lösen. Verschiebt nicht. Denkt positiv: “Ich werde den Gottes Willen erfüllen!” Sagt das zu euch, sagt das nicht zu den anderen. Eure Gedanken, Wünsche und eure Seele sollen rein und ehrlich sein, und die Liebe wird erscheinen, und Gott wird euch segnen, und der Himmel wird danach streben, alles, gesät in euch von Gott, zu entwickeln. Gebt ihm eine Stelle, damit es wächst, jetzt sind die günstigsten Zeiten, in denen ihr vieles für eine kurze Zeit erledigen könnt. Was in der Vergangenheit für tausend Jahre gewachsen ist, nun erfolgt es für zehn Jahre, was hundert Jahre gewachsen ist – nun ein Jahr. Die Frauen sollen einen Bund gründen, um sich zu helfen! Und jetzt, wenn ihr zu Hause seid, beklatscht ihr immer, dass irgendwelche so eine oder so eine sei – immer Fragen und Kritiken. Es darf mit diesen Masken des Teufels nicht – nehmt sie ab! Lernt nun vom Gott. Mit welchem Maß ihr messt, mit solchem werdet ihr gemessen werden. Ich kann euch in Bienen verwandeln, indem ich euch in den Kessel stelle, aber ich will, dass ihr selbst gut werdet. Wenn die Zeit kommt, werdet ihr notwendigerweise gut sein, und nun ist eine Zeit der Freiheit, der Wahl – ihr sollt selbst wählen, ob ihr gut seid. Das Gute im Menschen – das ist der Mensch, es ist ein Teil von ihm. Das, was ihr machen werdet, ist ein Segen für eure Häuser, für eure Kinder. „Haltet ihr meine Gebote, will ich den Vater bitten, und er soll euch den Tröster geben“, sagt Christus zu seinen Schülern. Wir werden Tomaten kochen und von hundert Kilogramm neun oder zehn Kilos bekommen. Ich werde euch Tomaten und Holz geben, und ihr werdet sie kochen. Und diesem, der sie nicht kochen möchte, werde ich sie kochen, aber von ihm Tomaten und Holz verlangen. Denkt immer an Dinge, die wachsen. Der Gedanke „ich kann nicht“ ist ein Widerspruch. „Ich kann nicht“ zeigt im Gesetz der Liebe, dass es Hindernisse, Schwierigkeiten gibt. Ich habe begonnen, eure Gedanken zu fotographieren, und eines Tages werde ich sie euch zeigen. Der Singer der Psalmen sagt: “Und Gott hat meine Fehler vergeben.” Die Plättchen in eurem Gehirn sollen mit höheren Sachen gefüllt werden! Euer Herz, Geist sollen veredelt werden, ihr sollt Gesundheit haben – absolute Gesundheit! Das ist die Gotteslehre. Ich möchte über eine Lehre nicht hören, die man nicht anwenden kann. Seid alle gesund, glücklich und selig! Die Gesundheit ist für den Körper, das Glück ist eine Eigenschaft der Seele unter den Engeln, und die Seligkeit ist eine Eigenschaft des Geistes beim Gott. Deshalb können das Glück und die Seligkeit auf der Erde nicht existieren. Das Material, vorgesehen für 1917, soll gelernt werden, der Acker soll nicht unbearbeitet bleiben. Ich werde euch in Kategorien teilen. Wer weben kann, es wird ihm gut gehen, aber wer nicht kann, das ist schlecht. Viele klagen darüber, dass das Leben nicht gut ist. Das ist, weil das Leinen nicht gut gestellt ist – es muss wieder gestellt werden. Am nächsten Donnerstag sollen nur diese kommen, die das anwenden können. Wir wollen nur Hörer nicht. Ordnet eure Verhältnisse, seid aufrichtig zu eurer Seele, zu Gott und den Menschen. Wo das Gute zunimmt, dort nimmt das Übel auch zu. Wer mehr arbeitet, isst mehr, zerreißt mehr Kleider usw. Jeder von euch soll eine Feuerstätte für den Göttlichen Geist werden. Gott schickt seinen Geist täglich, aber wir müssen bereit sein, das Wohl anzunehmen, das Gott uns schickt. Ich will, dass ihr mir Hilfe leistet, damit wir die Mißverständnisse unter euch beilegen. Ihr wirbelt oft Staub in euren Geistern und Herzen auf; das ist nicht nötig. Beruhigt eure Gedanken, gebt euch die Hände und arbeitet. Ich sehe, ihr teilt euch in Parteien, in jungen und alten. Den Göttlichen Geist zu erwerben, das ist die erste Sache! Das Gute soll gebaut werden! Sonst schafft ihr ein Karma und Krankheiten mit euren schlechten Gedanken. Gott hat geschrieben, dass alles erledigt werden wird, und ich wünsche euch, dass ihr nach dem Geist und Herzen in einer Weisheit, Kenntnissen und Liebe wachst, und einander nicht hindert. Das erste Gesetz ist dieses des Leidens. Das zweite Gesetz ist das Gesetz der Versuchung – die Geister versuchen euch durch die Leute. Das dritte Gesetz ist das des Göttlichen Segnens. Wie groß sind diese Gesetze! Nur wenn ihr sie verstehen könnt. Ihr werdet sie zusammen in Theorie und Praxis lernen. Jemand kommt kritisieren, sag ihm: “Hast du einen Webstuhl? Komm, dass wir weben!“ Jemand lebt nicht gut – sein Webstuhl ist nicht gut eingestellt; ihr werdet das Leinen schneiden und es wieder stellen. Ihr habt die Webstühle der Männer und auch der Frauen falsch eingestellt, und jetzt weint ihr alle … 2. furda (türkisch) – Stücke, Abfall vom Zuschneiden der Kleider (Anmerkung der Redaktion)
  24. mariaK

    1917_02_25 Das Salz

     Das Salz „Ihr seid das Salz der Erde; wenn das Salz schal geworden ist, womit soll man es salzen?“ Christus beginnt seine Bergpredigt mit den neun Seligkeiten. Die Seligkeiten, von denen er spricht, haben eine Beziehung zu einer anderen Welt, sie betreffen nicht das irdische Leben. Christus sagt zu den Menschen auf der Erde: „Ihr seid das Salz.“ Ich werde über das Salz sprechen, weil auf der Erde Leben ohne Salz nicht existieren kann. Die physische Welt ist eine Welt des Salzes und nicht des Lichts, was nur die Welt der Engel ist. „Ihr“ — wer ist das „Ihr“? Faßt dieses Wort nicht im begrenzten Sinne auf. Nur für jene, die glauben, sind mit „Ihr“ die gemeint, deren göttliches Bewußtsein erwacht ist. Alle Menschen, bei denen dieses Bewußtsein erwacht ist, sind das Salz der Erde. Alle Okkultisten, Kabbalisten, Mystiker verstehen unter dem Wort „Salz“ eine „Kraft des Gleichgewichts“: jenes Element der Kraft, das etwas im Gleichgewicht hält. Man braucht Gleichgewicht, um auf der Straße zu gehen. Wenn man Schiffe baut, so gibt man auf ihren Boden eine Last, Salz, um sie im Gleichgewicht zu halten, so daß sie von den Meereswellen nicht umgekippt werden. Unter dem Wort „Salz“ versteht man jene Kraft, die die Materie verstärkt, sie vor Zersetzung bewahrt und Bedingungen schafft, durch die man mit größeren Kräften in der Welt arbeiten kann. Das Salz ist ein unerläßliches Element auf der Erde für den Gesundheitszustand des menschlichen Körpers. Wenn der Organismus sein Salz verliert, verliert er seine Basis, und infolgedessen treten alle Krankheiten auf. Man sagt von so jemandem: „Er ist ein Neurastheniker.“ Ich sage: Er hat sein Salz verloren, sein Nervensystem hat das Salz verloren, seine Energie ist erloschen. Wenn wir mit hellseherischen Augen die Nerven, Arterien eines Neurasthenikers sehen würden, würden wir an vielen Stellen die Punkte sehen, aus denen die Energie herausgeflossen ist. So ein Mensch ist schwach. Warum? Weil er das göttliche Salz verloren hat, das die grundlegende Kraft zur Stärkung des menschlichen Lebens auf der Erde ist. Was sind die Ursachen, die zum Verlust dieses Salzes führen? An erster Stelle sind dies die zügellosen menschlichen Leidenschaften. Der Mensch fühlt nach jeder Leidenschaft, wie ihr Wesen auch sein mag, eine Schwäche. Ihr habt das alle gespürt. Leidenschaften sind nicht erforderlich für Menschen, die Salz haben, sondern nur für jene, die es nicht haben. Christus sagt zu seinen Jüngern: „Ihr seid das Salz, und wenn das Salz seine Kraft verliert, d.h. wenn es schal wird, ist es nichts wert, außer daß man es hinauswirft und daß es von den Menschen zertreten wird.“ Und warum wird gerade schales Salz zertreten? Das Zertreten ist eine Reaktion, um das Salz wieder zu salzen. Wenn man leidet, ist das ein Getreten- werden; ihr treibt die Engel hinaus unter die Menschen, und ihr werdet schwach, weil ihr ohne Salz seid. Wenn ihr reich wart, verarmt ihr; wenn ihr klug wart, verdummt ihr. Ihr verliert euer Salz, und wenn ihr das Salz verliert, verliert ihr auch den Lebenssinn; dann entstehen alle widersprüchlichen Lehren, die den Menschen vermittelt werden; sei es nun, ob sie heiraten sollen, ob sie Kinder haben, ob sie ihre Frauen lieben sollen, usw. Es gibt die epikureische Philosophie, nach der der Mann viele Frauen haben soll, und nach der er alles probieren soll. Man kann alles ausprobieren, aber dann wird man von den klugen Menschen verstoßen, solange bis man Salz hat, und danach kommt der zweite Prozeß: es wird ein Licht kommen, das den Verstand erleuchtet, und dann wird man verstehen, warum man leidet. Man wird verstehen, daß diese Dinge nicht in Einklang mit dem Leben stehen. Jeder Gedanke, jeder Wunsch, der nicht zur Erbauung der menschlichen Seele dient, der zerstört, ist ein unnötiger Wunsch, ist ein Schaiwerden. Stellt diesen Wunsch hin, damit er etwas zertreten werde, um wieder Salz zu bringen. Wenn ein Mann seine Frau unterdrückt, soll sie sich sagen: „Unterdrücke mich nur, damit ich wieder Salz bekomme.“ Ein Mann, der von seiner Frau unterdrückt wird, zeigt, daß er über kein Salz mehr verfügt. Wenn bei den Bulgaren jemand krank ist, kommt oft der Bärenführer. Der Bär soll den Kranken treten, um ihn so wieder mit Salz zu versehen und zu heilen. Diese Kraft ist in allen Menschen verborgen. Die heutigen Wissenschaftler haben sie verschieden benannt, auch die Okkultisten haben ihr viele Namen gegeben; einer davon ist die Bezeichnung „Magnetismus“. Wenn der Mensch dieses Salz hat, ist er magnetisiert. Wenn ihr dieses Salz habt, werdet ihr in der Magengegend eine angenehme Wärme spüren — am Morgen steht ihr mit einer angenehmen Stimmung auf; wenn ihr kein Salz habt, steht ihr mißgestimmt auf, und ihr werdet den ersten, der euch in die Quere kommt, beleidigen. Ihr springt ihn an, seid zornig; und dieser Zorn bedeutet, daß dieser Mensch euch bittet, ihn ein bißchen zu treten, um wieder Salz zu erlangen. Der, der zu euch kommt, um getreten zu werden, hat dieses Salz, und er stellt sofort einen Ausgleich zur Erzürnung her. Ich möchte, daß ihr aus Erfahrung die Abhandlungen, die ich euch mitteile, überprüft, und ihr werdet ein solches Ergebnis feststellen. Stark ist nur der Mensch, der eine tiefe Uberzeugung in etwas hat, der eine Erfahrung gemacht hat, denn, wenn ihr allen glaubt, seid ihr ohne Salz. Ich glaube, daß Gott zu den Menschen über Salz gesprochen hat, die es haben. Wenn du Salz hast, sagt ER zu dir: „Wenn du auf- stehst, wirst du in den Weinberg gehen und ihn umgraben; du wirst auf das Feld gehen und es bestellen.“ Wenn du ein Richter bist, wirst du Prozesse führen, usw., und ihr werdet IHN verstehen. Wenn du kein Salz hast, werden sie dich treten, dich berauben, dir das Geld, die Frau, die Kinder und das Haus nehmen. „Diese Menschen müssen getreten werden“, sagt der Herr, „die ihre Arbeit auf der Erde nicht erfüllen können.“ Die Menschen fragen sich oft: „Warum geht es in der Welt nicht gut zu? “— Es gibt kein Salz in der Welt. Gebt den Menschen Salz! Man braucht nicht viel Salz. Man braucht ein viertel Kilogramm von dem Salz, von dem ich spreche. Damit kann man das ganze bulgarische Volk mit Salz versehen, und es kann für mindestens hundert Jahre ein ausgezeichnetes Volk werden. Wißt ihr, wie lange man in euren Fabriken arbeiten muß, um dieses Salz zu erhalten? Ein Wissenschaftler hat eine Untersuchung über die Urmaterie gemacht, aus der die Welt geschaffen ist; er beweist, daß sie tausendmal leichter ist als Wasserstoff — und daß, wenn man nur ein Gramm dieser Urmaterie gewinnen will, alle Fabriken dreitausend Jahre lang arbeiten müssen. Ihr seid das Salz, und ihr müßt euer ganzes Leben dem widmen, um dieses Salz zu gewinnen. Wenn du ein Gramm von diesem Salz hast, wirst du der reichste Mensch dieser Welt sein; und dann wirst du die Menschen heilen. — Wenn du in ein Haus gehst, wo Mann und Frau sich streiten, sich nicht verstehen, dann gib etwas von diesem Salz. Es wird sofort Frieden und Harmonie eintreten. Kinder streiten sich — gib etwas Salz; Richter streiten sich — gib etwas von diesem Salz; Völker führen Krieg — gib etwas von dem Salz, und sofort wird zwischen ihnen Frieden und Harmonie herrschen. Ihr sagt euch: „Was für ein alchimistisches Element ist dieses Salz, welch mächtige Kraft hat es!“ Wenn ein Priester, der dieses Salz hat, in die Kirche geht, werden alle verstummen, werden sich ihm zuwenden. Die Menschen suchen Salz, da man ohne dieses keinen Erfolg hat. Wenn ich so zu euch spreche, dann geschieht das nicht, um euch zu verurteilen — ich verurteile niemanden —‚ sondern nur, um einen Fehler aufzuzeigen, den nicht nur die Bulgaren, sondern den alle haben. Jeder auf der Erde hat Mängel. Wenn wir vollkommen wären, wären wir unter den Engeln, bei Gott. Da wir uns erziehen müssen, hat uns Gott auf die Erde geschickt, den Ort der Weisheit, wo diese wichtigen Lektionen gelernt werden. Heute predige ich euch über das Salz. Warum? — Ihr wollt alle glücklich sein. In der Tat, jeder kann glücklich werden, aber ihr müßt euch die Kunst aneignen, dieses Glück nicht nur zu erreichen, sondern es auch zu erhalten. Ihr steht morgens auf, seid in einer guten Stimmung, und ihr sagt: „Wie glücklich bin ich!“ Es vergehen fünf, zehn Minuten, und ihr verliert dieses Gefühl, dieses Glück. Warum? — Ihr habt kein Salz in euch. Unter „Salz“ versteht man die Welt mit all ihren Formen. Da ihr eine formlose Essenz nicht begreifen könnt, darum sage ich, daß die Welt real wirklich und real unwirklich ist. Real wirklich ist diese Welt in allen Formen mit Inhalt, real unwirklich in Formen ohne Inhalt. Es gibt Menschen, die real unwirklich sind, da sie zwar einen Körper, aber kein Salz haben. Wenn man kein Salz hat, kann man nicht verstehen, was das göttliche Licht, die göttliche Güte und Liebe ist. Nur durch Salz, durch Ausgeglichenheit eures Verstandes und Herzens, in einem absolut ruhigen Zustand, kann man diese göttliche Welt begreifen. Christus sagt: „Schal gewordenes Salz soll man hinauswerfen und zertreten.“ Deshalb habe ich mehrmals gesagt, daß Leiden unerläßlich sind, daß sie der Weg sind, um wieder Salz zu erlangen; das Salz ist der Weg zum Licht, das Licht zur Liebe, und die Liebe zu Gott. Wenn wir uns auf den Weg machen, Gott zu suchen, wird die Welt sofort eine andere Form annehmen als bisher. Alle, die mich diesen Morgen hören, denken manchmal, daß die Welt einen Sinn hat, manchmal, daß sie keinen hat, daß sie sehr bedrückend ist. Ihr habt Freunde — sie verstehen euch nicht; Kinder — sie lieben euch nicht; wenn ihr unter Gläubigen seid — sie verstehen euch nicht. Es ist jetzt die Kunst, den Fehler von jemanden zu verstehen — ob sie kein Salz haben oder ihr. Ein Kind hat Salz, das ist richtig; daß ein Kind kein Salz hat, ist nicht richtig. Wenn du kein Salz hast, wirst du sagen: „Man muß mich treten.“ Alle Menschen sind Teile von Gott, von SEINEM gewaltigen Organismus, und so ist es gleichgültig, wer euch tritt; vergeßt nicht, daß es von Gott kommt — in allen Fällen treten euch göttliche Hände oder Füße. Das ist tausendmal angenehmer, als wenn euch irgendein Bär tritt, wie es die Bulgaren praktizieren. Ein Engländer machte seine eigene Erfahrung. Er ging nach Indien, um das Leben der Inder zu studieren. Da er gerne Sport betrieb, nahm er eines Tages sein Gewehr und ging in einen unwegsamen Wald auf die Jagd. Er trug sein Gewehr in der rechten Hand, und auf einmal warf ihn ein kräftiger Schlag auf seine linke Hand zu Boden. Der Schlag war von einer Tigerin verursacht worden; sie nahm ihn und trug ihn zu ihrem Bau, zu den kleinen Tigern. Die Tigerin sagte zu ihren Kindern: „Haltet diesen Engländer, tretet ihn gut, gebt ihm eine gute Lektion. Und wenn er versucht, seinen Kopf zu heben, dann tretet ihr ihn oben.“ Der Engländer wollte seinen Kopf heben, um zu sehen, was man mit ihm machte, aber die Tigerin sagte: „Schau nicht auf, es ist nichts, ich unterrichte nur meine Kinder.“ „Ich habe mich nicht darüber geärgert, daß du mir die linke Hand gebrochen hast, sondern darüber, daß mir auf den Kopf getreten wurde und ich keine Möglichkeit zu schauen hatte“, sagte der Engländer. Alle, die kein Salz haben, werden unter die Krallen eines Tigers kommen. Wenn junge Menschen heiraten, in die Kirche gehen, liest ihnen der Priester ein Gebet, und alle küssen sie. Nach einem Monat trennen sie sich. Der Tiger hat die Braut oder den Bräutigam genommen. Diese Menschen haben das Salz verloren, und sie werden hinausgestoßen. Wenn eine Scheidung zwischen ihnen stattfindet, sind sie schal geworden, und solche Menschen sollen sich nicht am selben Ort befinden. Mann oder Frau, sie mögen sich treten. Die Bulgaren heilen sich, indem sie sich treten: das ist eine angenehme Massage. Dieses Salz ist unerläßlich für euch, es ist unerläßlich für den Organismus, auf physischer Ebene. Es ist notwendig für eure Gefühle und Gedanken. Das Gesetz gilt allgemein, sowohl für die physische Welt als auch für die Welt der Engel und für die göttliche Welt. Die zeitgenössischen Philosophen benennen die Qualitäten der geistigen Welt unterschiedlich, z.B.: Einen Menschen mit Salz bezeichnen sie als moralisch, einen Menschen ohne Salz als unmoralisch. Sie sagen von jemanden: „Dieser Mensch ist hochintelligent, gescheit“, was bedeutet, daß er das Gesetz des Gleichgewichts befolgt, daß er Salz hat. Klugheit bedeutet Salz, d.h. unter dem Wort „Klugheit“ versteht man jenen Zustand, der alle Menschen zu arbeiten befähigt. Das Salz stellt den Grund dar. Ohne Salz kann man in der Welt nichts haben; die Erde wäre ohne Salz eine Wüste, alles würde zugrunde gehen. Das Salz ist der Dünger, der sich seit Jahren angesammelt hat. Von ihm kommen andere Kräfte, die unseren Organismus aufbauen. Um dieses Salz nicht zu verlieren, sollt ihr euch vor ungesetzmäßigen Wünschen schützen. Ich will euch eine mythische Erzählung anführen: Einst, in der Vergangenheit, wurde in einem Zarenhof eine Tochter geboren, das schönste Mädchen auf der Welt. Als sie groß geworden war, fand ihr Vater, um sie zu verheiraten, einen Freund, einen jungen, guten Mann. Diese jungen Leute wurden vom Himmel so geliebt, daß der Herr einen Vertreter der Engel aussandte, um bei ihrer Hochzeit auf der Erde teilzunehmen. Als der Engel auf die Erde kam, verliebte er sich in das Mädchen und wollte nicht mehr in den Himmel zurückkehren. Er begann zu überlegen, wie er dieses Mädchen bekommen könnte. Der Herr wartete einen Tag, zwei Monate, aber der Engel kam nicht zurück. Um dem Engel seine bösen Folgen der unrechten Wünsche zu zeigen, verwandelte der Herr ihn in einen Vogel, der von Zweig zu Zweig hüpfte, von einem Zweig zum anderen flog, doch von allen Vögeln gemieden wurde. Er konnte sich diese Leiden nicht erklären. Eines Tages ließ er sich auf einem Baum nieder und begann sein Leben zu bemitleiden. — Unter diesem Baum waren gerade vier Räuber versammelt, um sich ihre Beute zu teilen. Sie teilten alles gleichmäßig unter sich auf. Danach beschlossen zwei von ihnen, in die Stadt zu gehen und Nahrung, Brot, zu kaufen, um ein Festmahl zu veranstalten. Sie gingen weg, kauften Brot, aber auf dem Weg kam ihnen der Gedanke, der Nahrung Gift beizumischen, so daß sich die zwei anderen, wenn sie sie essen, vergiften und sie deren Reichtum unter sich teilen könnten. Die zwei Räuber unter dem Baum beschlossen, als sie auf ihre Freunde warteten, daß sie die beiden, wenn sie zurückkommen, erschießen und ihren Reichtum unter sich teilen würden. Als die zwei Räuber von der Stadt näher herankamen, erschossen sie diese von weitem, aßen von der Nahrung und vergifteten sich. — Erst jetzt verstand der Engel, was die Folgen von ungesetzmäßigen Wünschen sind und warum er leidet. Wenn euch der Herr auf eine Hochzeit schickt, an der dieser Engel teilnimmt, dann werft keinen Blick auf ihn. Man soll sich davor hüten, wie dieser Mann zu sagen: „Mir wird sie gehören!“ oder wie diese Frau: „Mein wird er sein!“, denn sonst werdet ihr in dem Wald lange singen. Ich frage euch: „Seid ihr nicht solche Vögel, die vom Himmel verstoßen worden sind?“ Einige fragen: „Warum sind wir vom Himmel gekommen?“ Wir sind alle herabgekommen, um zu lernen, daß ungesetzliche Wünsche böse Folgen haben und um zu verstehen, daß der Mensch, der kein Salz hat, weit von Gott entfernt ist. Die Menschen suchen Freiheit, deshalb schickt sie der Herr auf die Erde; aber er sagt ihnen: „Lebt nach dem Gesetz meiner Freiheit.“ Und das Schlechte an den Menschen ist, daß jeder nur Freiheit für sich will. Nach dem göttlichen Gesetz soll man die Beziehungen, die zwischen uns bestehen, verstehen. Das Gesetz des Salzes ist folgendes: Was du für dich selbst wünscht, das verweigere auch anderen nicht. Gib ihnen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Wenn jemand einen Acker oder einen Weinberg hat, beneide ihn nicht, sondern danke dafür, daß dieser alles hat. Wenn du siehst, daß jemand auf einem Pferd reitet, dann sage nicht: „Ein Bär wäre besser als dieses Pferd!“ Sei dankbar, daß dieser ein Pferd hat. Es ist seiner würdig. Du siehst ein schönes, gut eingerichtetes Haus, begehre es nicht. Wenn du Salz hast, wirst du alles haben, was du brauchst. Ihr sagt zum Herrn: „Wir wollen von jetzt ab Salz.“ Um die jetzigen Menschen von dieser großen Wahrheit zu überzeugen, muß man lange argumentieren; mit einigen kann man einen Versuch machen, bei anderen kann es plötzlich sein, daß man sich versteht. Mit Menschen, bei denen der geistige Horizont nicht entwickelt ist, muß man argumentieren; das ist ein Tasten in der geistigen Welt. Mit Hilfe des Gefühls bauen sie sich Schritt für Schritt ein klares Verständnis von etwas auf, das sie nicht sofort begreifen können. Wir gebrauchen in unseren Überlegungen über Gott dieselbe Analogie wie zur Bildung des Verständnisses über ihn. Alle philosophischen Schulen mit ihren dicken Büchern, in denen sie Fragen über Gott abhandeln, tasten mehr oder weniger nah an der Wahrheit herum. Einige haben den kleinen Finger von Gott gespürt und sagen: „Welch kleines Fingerchen hat Gott.“ Jemand hat SEINE Hand gespürt und sagt: „Was für eine große Hand hat Gott!“ Einer hat SEINE Schulter oder SEINEN Kopf gespürt, und nach diesem richtet sich sein Verständnis von IHM. Aber das ist nur die äußerste Seite von Gott — die Natur macht es offenbar. Es wäre verwunderlich, wenn jemand, der sich auf die Dachziegel meines Hauses niederläßt, sagen würde: „Ich verstehe jetzt Herrn Dunov; er ist hart, weil ich die harten Dachziegel spüre.“ Wenn er etwas Weiches spürt, wird er sagen: „Wie weich ist Herr Dunov!“ Ich kann gleichzeitig hart und weich sein. Was versteht ihr unter „hart“? Hart wie ein Stein oder hart in seinen Überzeugungen? Infolgedessen kann man vom äußeren Herumtasten kein wahres Verständnis von etwas haben, sondern nur verworrene Vorstellungen. Wenn ihr nicht genügend Salz habt, werdet ihr schal und sagt: „Das Leben ist nichts, außer Essen und Trinken.“ Ich bin nicht gegen das Essen — denkt das nicht —‚ denn wenn ein Mensch auf die Erde gekommen ist, wird er essen und trinken. Ich empfehle das Hungern, das unnatürliche Fasten nicht. Ich verstehe Fasten in einer anderen Beziehung: jeder ißt soviel, wie für die Erneuerung seines Körpers unerläßlich ist. Jeden Tag brauchen wir eine gewisse Menge Brot, Wasser und Luft, um unseren Körper zu erhalten. Einige denken, daß sie besser werden, wenn sie nichts essen; nein, wenn man nichts ißt, wird man schlechter. Wenn man einen Menschen besser machen will, soll man ihn ernähren, wenn er hungrig ist; man soll ihm zu trinken geben, wenn er durstig ist; und wenn man ihm Brot und Wasser gibt, soll man ihm auch ein wenig von seinem Salz geben, und er wird sich bessern. Wenn man ihn nicht ernährt, begeht man ein Verbrechen. Wenn man jemanden trifft, der verzweifelt ist und sich umbringen will, soll man ihm nicht den Ratschlag geben, daß dies nicht gut ist, daß man nicht den Mut verlieren darf, sondern man soll ihn mit nach Hause nehmen, ihm zu essen geben, seinen Durst löschen, so wie man es selber zu tun pflegt; und nach ein bis zwei Stunden, wenn er die Nahrung verdaut hat, sag zu ihm: „Komm jetzt, wir wollen uns ein wenig unterhalten.“ Veranlasse, daß der Mensch darlegt, warum für ihn das Leben so düster ist. Gib ihm Hinweise und zeige ihm Wege, die er einschlagen kann. Deshalb hat ihn dir der Herr für diesen Tag geschickt. Wir beten oft: „Vater unser, der du bist im Himmel, wie auch auf der Erde, zu uns komme dein Reich, dein Wille geschehe“, aber wenn du seinen Willen nicht erfüllst, so wie er es dir zeigt, bedeutet das, daß du diesen Tag ohne Salz bist. Ihr könnt diesen Versuch machen: Wenn ihr nicht gut gelaunt seid und trefft einen Bekannten, der noch schlechter gelaunt ist, dann ladet ihn in euer Haus ein, gebt ihm zu essen, und ihr merkt nicht, wie Gott euch zwei wieder mit Salz versehen hat. Eine Frau, die mit ihrem Mann unzufrieden ist, trifft eine andere, die noch unglücklicher ist, und während sich die zwei unterhalten, wird Gott ihnen Salz geben. Das ist die positive christliche Philosophie. Oft sagt man: „Man darf nicht viel Bohnen oder Fleisch essen: es bleiben Ablagerungen zurück.“ Aber fragt euch: Warum essen die Menschen so viel? Um sich Salz anzueignen. Wenn sie über ausreichend Salz verfügen, essen sie nicht viel. Wenn ihr normal werdet, dann kann man über eine höhere Lebensphilosophie sprechen. Ihr könnt folgende Erfahrung machen, weil ihr alle von der realen Welt seid. Vielleicht sagt ihr euch: „Dem Dunov fiel es ein, zu uns von Salz zu sprechen; wissen wir denn nicht, von welcher Notwendigkeit es für uns ist? “ Ich spreche über das Salz, damit ihr diese einfache Erfahrung macht. Haltet ein, denkt fünf bis zehn Minuten über das Salz nach, über seinen Einfluß auf den Organismus, auf die Gefühle, die Seele und den Verstand, und seht dann, welche Veränderung bei euch eintritt, was ihr fühlt. Warum ist gerade Salz ein so aktives Element? Oft beklagen sich die Menschen bei mir, daß sie schlecht gelaunt, unglücklich waren, und ich sage ihnen: „Ich kenne das, weil auch ich auf der Erde bin.“ ‚Ja, aber deine Lage ist vollkommen anders als die, in der wir sind.“ Der Unterschied ist nur der, daß ich mehr Salz habe. Ich werde dir von meinem Salz geben, aber du mußt es gut anwenden, es gut verteilen. Wenn du ein wenig Joghurtferment hast, wirst du davon für das nächste Mal etwas aufbewahren. Wenn ihr Milch zu euch nehmt, läßt ihr das Ferment davon übrig. Ich lehre den heutigen Menschen, nicht alles aufzuessen, weil solche Menschen dadurch Gott bestehlen. In so einem Fall seid ihr jenem Bulgaren ähnlich, dem man Kredit gewährt hat, und der sich auf den Weg gemacht hatte, um damit unnötige Sachen zu kaufen. Der Geldgeber, der das sah, wollte sein Geld zurück; er sagte: „Du bist nicht der Mensch, der mit Geld umgehen kann, und deshalb verdienst du es nicht.“ Wenn Gott sieht, daß ihr mit dem Leben nicht richtig umgeht, nimmt er es sich. Wieviele von euch waren gesund, fröhlich, glücklich, und sind jetzt schwach. Warum? — Weil ihr mit dem Leben nicht umgehen könnt. Wenn ihr Salz in euch habt, werdet ihr gesunde Menschen mit einem gesunden Herzen und Körper sein. Konzentriert euren Verstand auf das Salz, auf dieses Element des Gleichgewichts und des Aufbaus, und bemüht euch, es zu bewahren. Dieses Element nennen die Inder „Prana“, d.h. eine Kraft, die Leben in sich trägt. Es befindet sich in der Luft, in der Nahrung und im Wasser — von da strömt es aus. Jetzt sage ich euch, wie ihr essen sollt. Wir fangen in dieser Welt mit dem Essen an. Wenn ihr mit dem Essen beginnt, ist die erste Bedingung, daß ihr jegliches Unbehagen von euch entfernt. Und wenn man etwas Brot hat, soll man es lieb gewinnen, damit diese Energie, die in ihm enthalten ist, euren Organismus durchdringen kann, so daß ihr ein angenehmes Gefühl verspürt. Aber was passiert jetzt? Die Frau hat ganze vier Stunden gekocht, und sie hat ein wirklich vorzügliches Essen zubereitet; da kommt der Mann von draußen: unzufrieden, finster, die Frau steht ganz geknickt da, und siehe da, jegliches Salz verschwindet. Am zweiten Tag ist aber die Frau über etwas unzufrieden — ihr eßt und eignet euch nichts von diesem Salz an, weil ihr unzufrieden seid. Unzufrieden sind auch der Mann und die Frau. Der Mann sagt: „Frau, was ist mit dir? “ Die Kinder sagen: „Mutter, was hast du? “ Das zweite Mal kauft der Mann Fleisch, Butter und Eier, wieder sind im Haus alle unzufrieden! Um zufrieden zu sein, sollst du ihr sagen: „Alles ist vorzüglich, Frau!“ Wenn man die Nahrung kaut, dann wird man sehen, wie geschmackvoll sie ist, welches angenehme Gefühl, welches Glück und welche Zufriedenheit man verspürt. Jetzt beklagt man sich: „Wie kann man mit einem viertel Kilogramm Brot leben?“ Und unsere Unzufriedenheit schafft unangenehme Gefühle. Ihr sagt euch: „Wenn mein Magen leer ist, verstehe ich nichts von diesem Essen.“ Dein Magen ist nicht leer, nur dein Verstand und Herz. Ich habe einige Erfahrungen mit der Nahrung gemacht, ich habe zwei Äpfel und ein wenig Brot gegessen, und ich war zufrieden. Es wird nicht nur das Viele, sondern manchmal auch das Wenige mit Dankbarkeit gesegnet. Verachtet dieses wenige Salz in der Welt nicht, es ist wie ein kleines Weizenkorn, aus dem etwas Großes wächst. Das erste, was uns bevorsteht, ist, dieses Gefühl der Zufriedenheit zu entwickeln, das in uns existiert. Der Mann brachte ein viertel Kilogramm Fleisch, ein viertel Kilogramm Brot; dafür ist er Gott dankbar. Dann vermehrt es sich, weil im Lebenden der Magnetismus eine Kraft hat, nach der alle Teile, die mit dem zentralen Magnetismus eine gleichartige Vibration haben, sich anziehen. Wenn ihr über die Nahrung, die ihr gebraucht, zufrieden seid, könnt ihr von außen solche Elemente sammeln, die notwendig sind, um euch zufrieden zu stellen. Einige sagen: „Man soll kein Wasser trinken, es ist für die Frösche — für uns ist der Wein da.“ Ihr werdet Wasser trinken, und zwar für das durstige Herz hundert bis hundertfünfzig Gramm in Schlucken. Ihr werdet am Tag ein halbes bis zu einem Kilogramm Wasser trinken, aus dem ihr die unerläßliche Nahrung für eure Arterien schöpft. Ihr werdet tief atmen, und zwar durch die Nase, nicht durch den Mund, damit ihr nicht viel Staub auf- nehmt. Wenn die heutigen Menschen lernen, diese Elemente so aufzunehmen — die Nahrung, das Wasser und die Luft —‚ wird das andere von selbst gesegnet werden. Denkt nicht, daß in euch, in eurer Seele erst jetzt etwas geschaffen wird. Nein, in euch sind viele Gefühle verborgen. Die menschliche Seele ist reich und wartet auf Gelegenheiten, sich zu entwickeln. Das erste, das sich bei euch entwickeln muß, ist die Dankbarkeit für alles, was ihr habt. Seid nicht so wie jener Engel, von dem ich euch erzählt habe. Wenn alle dieses große „Gesetz der Dankbarkeit“ sich zugrunde legen, dann vermindert sich mindestens fünfzig Prozent aller Arbeit auf der Erde. Und dann werden auch die Engel, wenn sie sehen, daß wir vom Weg abgekommen sind, kommen und uns helfen. Denkt nicht, daß wir alleine in der Welt sind. Wühlt die Erde durch und seht, wie die Würmer beim Pflügen helfen, wie Mikroben zusammen mit dem Bauern den Boden herrichten, und wie noch andere Elemente das Weizenkom bilden. Bei all dem sind wir Kinder, die mit dem zufrieden sind, was ihnen der Vater bringt. Jedes Kind soll seinem Vater danken dafür, was er seinem KIND schenkt; und küßt es seinen Vater nicht, wenn er ihm etwas mitbringt, dann hat es kein Salz. Manche Eltern sagen: „Mein Engelchen!“, doch ein Engelchen ohne Flügel ist die Tochter, die weder Vater noch Mutter dankt und sie auch nicht küßt. Ihr, die ihr mich hört, werdet mit den anderen auf dieselbe Art und Weise sprechen. Dann werden wir durch Erfahrung feststellen, daß dieses Salz für alle unerläßlich ist. Heute tritt der Herr die Menschen, versieht die Welt, die Engländer, die Deutschen, die Russen, die Franzosen usw. mit Salz. Von jetzt an kommt das Gute. Ich wünsche euch, daß ihr, wenn ihr in euer Haus geht, wenigstens ein Gramm Salz euch aneignet, auf daß ihr gesunde Glieder in eurer Familie, in der Gesellschaft, im Volk werdet, daß ihr für alles dankbar seid; nur dann werdet ihr Segen erhalten. Dann werdet ihr klug, gut, fleißig und arbeitsam sein. Ein Vortrag vom Meister Beinsa Douno, gehalten am 25. März 1917 in Sofia
  25. mariaK

    1917_02_17 Die Krone Des Lebens

     Die Krone Des Lebens Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben. Jakobus 1: 12 Ihr werdet euch ein bisschen wundern, wie Gott prüfen kann. Es ist erstaunlich für diejenigen, die keine Schwierigkeiten im Leben überwunden haben und das Gesetz des Leidens nicht wissen. Äußere Begriffe für das Leben sind nicht erforderlich. Eine Frau ist zum Beispiel schön, jung, weiß, rot, aber sie wird das Äußere verlieren. Man fragt, wo diese äußere Schönheit, dieses Wissen usw. ist. Die ursprüngliche Schönheit wird verschwinden. Wenn der Mensch gesund ist und seine Gesundheit dann verliert, wo kann er sie finden? Er wird sie zehn, fünfzehn, zwanzig, fünfzig, sechzig, hundert Jahre bewahren und sie wieder verlieren. Am Anfang wächst er und lernt, und dann beginnt er sich zu verlieren, zu vergessen, bis alles verschwindet. Also, Gesundheit, Kenntnisse, Reichtum – alles wird verschwinden. Ihr Reichtum wird in die Hände der Freunde übergehen und wird verschwinden. Wenn ihr ein Haus habt, wird man auch es nehmen; und andere Güter, welche ihr habt, man wird auch sie nehmen. Ihr wollt reich sein, aber wie; ihr wollt Wissenschaftler werden, aber wie? Wie ich euch predige: Gesundheit, geistige Reinheit, Schönheit der Seele! Sei gelehrt, aber im Gott! Ihr sollt alle Tugenden in eurer Seele haben und infolgedessen reich, gelehrt, schön werden, ihr sollt die Menschen eine gute Lehre lehren, ihnen Frieden predigen, und ihr sollt in euch selbst auch Frieden, Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit und Wahrheit haben! Jetzt hat Jakobus eine Versuchung erlebt und sagt: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen“. Das bedeutet, dass euer Schiff, wenn ihr es fahren lasst, mit den Wellen des Lebens kämpfen wird, aber wenn es nicht fest ist, wird es sich mit Wasser füllen und sinken. Und wenn es fest ist, wird es mit den Wellen kämpfen, obwohl sie stark sind, und es wird diese Stürme überwinden. Jetzt ist euer Schiff, in dem ihr fahrt, nicht fest, weil, wenn ihr auf einige Stürme, Versuchungen und Unannehmlichkeiten stoßt, hängt ihr nach unten. Das Schiff ist weggefahren, sagt ihr, es ist gesunken. Warum, ich frage, ist es gesunken? Weil die Wörter jenes Feindes schwer waren. Ihr müsst euch ein stabiles Schiff bauen! Wenn der Schüler lernt und hartnäckig ist, wird er Kenntnisse haben. Er muss alles erlernen, gut lernen. Wenn ihr lernt, möchtet ihr äußere Kränze bekommen. Euer Leben ist immer ein und derselbe und wird euch lästig. Worin besteht euer Leben, und warum wird es euch lästig? Ihr steht morgens auf, frühstückt; ihr beendet das Frühstück, dann das Mittagessen, ihr beendet das Mittagessen, dann das Abendessen, dann geht ihr zu Bett, Herde, Lampen, und am Morgen wieder dasselbe. Und das ist ein Kreis, der sich täglich wiederholt, wie ein Pferd, das eingespannt ist, ein Rad zu drehen, Wasser für einen Garten herauszuholen, um ihn zu bewässern. Und es dreht, dreht, holt Wasser zwei, drei, fünf, zehn Jahre heraus, und endlich häutet und begräbt man es irgendwo. Das hat es in diesen Jahren seines Lebens gewonnen – es hat das Rad jeden Tag gedreht, und der Gärtner hat es endlich hingeworfen. Ihr müsst zuerst Gott recht machen! Ich spreche euch nicht über jenen Gott, über den die Wissenschaftler sprechen, dass er im Raum ist. Ich spreche euch über jenen lebendigen Gott, der überall und in euch ist, der euer gutes Wohl will. Diе Welt ist begrenzt. Wenn ihr denkt, dass die Welt euch glücklich machen wird, irrt ihr euch; sie wird euch am Rad anspannen, ihr Wasser zu holen, und nachdem ihr die Arbeit beendet habt und krank geworden seid, wird sie euch häuten. Mit diesem bösen Herrn werdet ihr einen bösen Sohn, bösen Vater, bösen Lehrer haben. Ihr müsst die schwierigen Aufgaben lösen, unabhängig von den Bedingungen, unter denen ihr jetzt seid. Ich werde über die Frage nach den Kindern sprechen. Warum sind die Kinder? Wisst ihr, warum ihr diese Kinder geboren habt? Damit ihr sie gut erzieht. Und wie erzieht ihr sie? Die Mutter beginnt, ihre Tochter zu erziehen: “Du musst darauf stolz sein, dass du eine Tochter von irgendjemandem bist. Weißt du, dass du ein Erbe und eine Ausbildung hast, Klavier spielst und schön bist; du bist besser als sie. Deshalb benimm dich entsprechend deiner Lage. Und der Vater belehrt den Sohn: “Du, Sohn, weißt du, dass ich nicht wie irgendjemanden bin. Du hast einеn guten Besitz, und er ist ein Tölpel. Du sollst darauf stolz sein, dich nicht erniedrigen, aber deinen Wert kennen” Der Vater hat den Sohn Stolz, Aufgeblasenheit gelehrt und dass er grausam zu den schwachen Menschen ist, und die Mutter lehrt ihre Tochter Stolz und Koketterie, und diese ganze Verdorbenheit kommt von den Eltern selbst. Sie geben den Keim der bösen Samen – Stolz, Zweifel und jedes andere Übel. Und David sagt in seinem Psalm: “Sie haben sich von der Gebärmutter ihrer Mutter entfremdet und Dein Gesetz, Gott, vergessen.” Die Mädchen sind jetzt stolz auf ihre äußere Schönheit, die sie mit äußeren Mitteln pflegen. Sie sind wie eine Magd, die mit einem Burschen verlobt war, und der Verlobte kam mit einem Freund, um sie zu prüfen. Nachdem sie die Gäste mit herzlich willkommen begrüßt hatte, nahm sie das Tablett, um sie zu bewirten, aber der Verlobte beschloss, die Magd zu stolpern, um zu sehen, ob sie zornig werden wird. Er stolperte sie mit dem Fuß; sie fiel, und das Tablett wurde verstreut. Aber die Magd stand sofort auf und ging in den Keller, ohne etwas zu sagen. Und der Bursche dachte: “Was für eine gute Magd – sie hat sich nicht geärgert; und wie klug – sie wird weder zornig noch nervös, sondern sie hat einen solchen Vorfall ertragen!“ Und sie gefiel ihm sehr, und er heiratete sie. Aber nachdem sie geheiratet hatten, begann die Braut über die geringfügigsten Dingen zu schelten und sich zu zanken. Und er erinnerte sich an diesen Vorfall – wie gut sie als Mädchen war, und wie sie damals diese Begebenheit ertragen hatte. Und sie sagte: „Ha, ich habe nicht geduldet! Wenn du in den Keller gekommen wärest, hättest du gesehen, wie der Tisch gelitten hat – als ich ihn mit Zähnen gebissen habe, habe ich ihn sogar vor Zorn zerbrochen!“ Nun seid ihr auch sehr gut von außen, aber wenn jemand euren Keller betritt, werdet ihr seine Knochen brechen. Und die gegenwärtigen Christen sind dieser Magd ähnlich – sie sind sehr gut von außen, sie verzeihen, aber wenn ihr sie drinnen im Keller sehen könntet, was sie machen! Und ihr alle wetzt die Zunge täglich mit schlechten Wörtern – warum etwas geschehen ist und sagt: “Dieses Leben und diese Welt haben keinen Sinn.” Ich sage: ihr habt die Lehre, welche ich euch predige, nicht geprüft. Die Menschen prüfen Gott und ärgern Ihn ständig, aber Er benimmt sich sehr gut mit ihnen. Ihr werdet sagen, dass Er es ertragen kann, Er ist stark. Ja, Er kann, weil er weiß, wie Er euch heilen kann – wie jene faule Tochter, die nichts tat, sondern nur befahl “Gib, Mutter, das, gib jenes“, und sie wurde endlich krank vor Faulheit, ging zu Bett und zwang ihre Mutter, den Arzt zu holen. Ihre Mutter holte den Arzt, er kam, begriff ihre Krankheit und sagte, dass sie Spaziergänge und Gymnastik im Zimmer machen müsse. Und sie hatte keine Lust, das sogar zu machen, und als sie im Bett war, drehte sie ihre beiden Daumen, um sie ein bisschen zu bewegen. Als der Arzt kam und sah, dass sie in derselben Lage war, fragte er sie, ob sie die Gymnastik gemacht habe, und sie antwortete ihm, sie habe sie gemacht. Auf seine Frage, wie sie es gemacht habe, zeigte sie mit den Daumen. Der Arzt begriff, dass die Magd vor Faulheit krank ist und sagte ihr, dass sie nicht gesund werde, wenn sie das nicht mache, was er ihr verschrieb hätte... So machen die Christen mit den zwei Fingern. Gott will kein solches Benehmen, sondern eine lebhafte, rege Gymnastik der Arme und Beine, damit ihr euch bewegt. Gott will, dass ihr Tugenden, gute Taten vollbringt, euch gut bewegt, um gesund zu werden. Warum seid ihr krank? Weil ihr faul seid. Eure Beine, Herz, Verstand, Augen, Mund sind steif, und ihr könnt, von Gott nur verlangen: „Gib mir, Gott, das und jenes!” Ihr wollt, dass Gott euch dient. Ja, aber eure Hände und Füße werden steif. Warum tun die Beine euch weh? Ihr habt keine Tugend. Warum tun die Hände euch weh? Die Gerechtigkeit fehlt euch; sie sind euch gegeben, dass ihr sie für eine gute Tat benutzt. Wenn ihr etwas Gutes nicht tut – werdet ihr leiden. Warum tun die Ohren euch weh? Die Weisheit fehlt euch. Warum tun die Augen euch weh? Ihr habt keine Helligkeit. Wenn der Mund euch weh tut, habt ihr keine Liebe; wenn die Zähne euch weh tun – auch; wenn der Kopf euch weh tut – habt ihr die Wahrheit verletzt, sie ist nicht in euch. Mit allen diesen Organen müsst ihr etwas Gutes für Gott tun, und ihr macht genau das Gegenteil. Wenn Gott ihnen Gesundheit gibt, sind sie faul, um euch zu dienen; wenn sie gute Taten vollzubringen aufhören, werden sie krank, und ihr holt den Arzt. Und der Arzt verschreibt ihnen Gymnastik. Gott wird einer Mutter, die faul ist, gute Taten für Gott vollzubringen, eine faule Tochter geben, damit die Mutter für sie pflegt und ihre Befehle erfüllt. Wenn eine Magd faul für Gott ist, gibt Er ihr einen Mann, damit sie ihm dient und alles für ihn macht. Wenn Gott sieht, dass der Vater faul ist und nicht gut ist, gibt er ihm einen Sohn Verschwender, damit er das Geld für Spielkarten und Frauen verschwendet. Auf diese Weise versteht Gott von den Kranken und Faulpelzen und heilt sie mit einer Gymnastik. Der Mann kann mit der Frau nicht gut gemeinsam leben, sie können sich nicht leiden. Еs darf nicht, dass die Leute sich auf diese Weise quälen, aber sie müssen kollektiv leben und sich helfen. Wenn ihr gemeinsam arbeitet, werdet ihr vielen Menschen helfen, ihr werdet sie von vielen Nöten befreien. Dasselbe geschieht auch in der Geistigen Welt – ihr müsst einander helfen. Wenn du deinem Nächsten hilfst, wirst du besser auf dem Weg gehen. Die Persönlichkeit muss beseitigt werden, und die Kollektivität muss im Glauben leben. Wie haben die Menschen in alten Zeiten gemeinsam gelebt? Wenn jemand einen Acker zum Ernten hat, ruft man Medzhija1 und wenn man zum Acker geht, erntet man ihn. Man macht dasselbe auch mit der Weinlese, dem Mais – man versammelt sich und zerkleinert den Mais. Unabhängig von der Arbeit wird man sich versammeln und sie erledigen. Macht auch so! Jemand ist in Not – versammelt zwei- drei Schwestern, helft euch, und Gott wird euch helfen. Wenn es mit zwei oder drei nicht geht, versammelt euch zu vier, zu fünf, und so werdet ihr euch erleichtern, unabhängig davon, wer wer ist. Lebt alle einheitlich! Und nun sagt Jakobus: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen.“ Und verlangt keine Krone der Eitelkeit, sondern die Krone der Unsterblichkeit, in der es kein Leiden, keine Versuchung, Krankheit gibt, aber ein Leben voll Güten existiert. Dieses Leben ist eine Pflanze, und wenn sie zu wachsen beginnt, ändert sie sich, der Boden ändert sich. Der Boden ist verschieden für jede Pflanze. Ihr seid keine gleichen Instrumente, gleichen Saiten. Ihr werdet euch so anpassen, dass ihr einheitlich arbeiten könnt – dass eine wunderschöne Harmonie entsteht. Und wenn ihr zu musizieren beginnt, soll es diesem angenehm sein, der euch hört. Und wenn ihr zu musizieren beginnt, werdet ihr dieses Gesetz lernen – eure Herzen, euer Verstand und Wille werden sich anpassen, und ihr werdet ausgezeichnet musizieren. Wenn der Himmel in euch spricht, könnt ihr ihn nicht annehmen. Warum? Gleichzeitig, einen Mund habend, esst ihr eine gute Nahrung, und eine gute Nahrung wird euch gegeben, und die faule wird weggeworfen und ist nicht für Leute. Was geschieht euch eigentlich? Gott sagt: “Ihr habt schlechte Gedanken in eurem Verstand, schlechte Wünsche in euren Herzen, und schlechte Wörter kommen aus eurem Mund; und euer Mund wird von schlechten Wörtern gestört werden. Wenn ihr ein Spülwasser nehmt und euren Bruder beschpritzt, was wird geschehen? Ist das gut? Wird eure Mutter euch loben? Das ist kein Christentum, es ist nicht gut; dass du deinen Bruder bespuckst, ist nicht gut. Aber du wirst sagen, man kann urteilen. Ich sage: geh, versöhne dich mit deinem Bruder; geh zu ihm und sag ihm: “Bruder, entschuldige mich!“ Wenn er dich nicht entschuldigt, geh wieder mit jemandem und sag ihm: „Schwester, entschuldige mich!“ Wenn er wieder nicht will, geh mit der Kirche und wenn er wieder nicht will, soll er als Heide und Zöllner für dich sein. Geh und sage ihm die Wahrheit, und wenn er einen Fehler gemacht hat, verbessere ihn. Wenn seine Wunde gangranös ist, geh, zeig sie ihm und heile ihn; wenn er krank ist, sag ihm, wie er heilen kann. Ich sehe, dass die Welt krank ist. Kranke Frauen rufen, ärgern sich über ihre Männer und wollen sich scheiden lassen. Kranke Männer suchen nach verschiedenen Vergnügungen, unvereinbar mit dem Gottesgesetz, möchten unmögliche Dinge und verlassen ihre Frauen. Ich sehe kranke Geister, kranke Herzen, kranke Seelen. Mit solchen ist es klar, wie man leben wird... Ich fuhr einmal mit dem Zug und sah einen Herrn, überworfen mit einer Pelerine. Ein anderer Herr ging frei, fuchteltе mit den Händen, ohne jemandem ein Übel zufügen wollen, und sang vor sich hin. Plötzlich rief der Herr mit der Pelerine: “Bist du blind, dass du an mich stößt; siehst du nicht, dass mein Arm mir weh tut!” Und wirklich, sein rechter Arm war verbunden. Offensichtlich tat er ihm weh, aber der andere Herr wusste nicht, dass sein Arm krank ist. Trotzdem rief jener weiter; er rief, weil sein Arm krank ist… Ihr müsst in einer Entfernung von fünfzehn Zentimetern von jedem Menschen sein, weil es kranke Menschen gibt, und ihr haltet das nicht ein. Die Frau strebt danach, dass sie in der Nähe von ihrem Mann ist, und lässt ihn nicht, dass er sich von ihr trennt, er hat es satt und beginnt, in die Kneipe zu gehen und zu trinken, weil die Seele ihm weh tut. Und weil ihr fünfzehn Zentimeter von eurem Mann nicht entfernt seid und ständig seine kranke Seele berühren wollt, beginnt er von euch zu fliehen. Es ist in der Schrift gesagt, dass Gott die Frau aus einer Rippe gemacht hat, und wisst ihr, was eine Rippe ist? Der Buchstabe “r”, der ursprünglich das Wohl der Welt bringen musste, bedeutet eine Arbeit, und er machte die Welt dann unruhig, und Gott strafte ihn. Also, Gott hat die Frau aus der Rippe des Manns, aus der Rippe der Weisheit gemacht, damit sie vernünftig ist, die Welt vereinigt, ihr eine Süße gibt, damit alle einen Trost in ihr finden. Und jetzt gebärt die Frau unvernünftige Kinder. Sie zieht sie auf, und sie beginnen über ihren Vater zu lästern, und der Vater sagt, dass der Sohn böse sei, dass er Säufer sei und ihm nicht ähnlich sei. Von dummen Eltern – dumme Kinder, von einer unvernünftigen Mutter – ein Sohn Gauner; das ist ein Gesetz. Wenn euer Sohn stirbt, ist das infolgedessen, dass ihr nicht sauber seid, dass ihr verschmutzt seid, ihr habt das Gottesgesetz verschmutzt und bezahlt dafür. Heute spreche ich eine Wahrheit, und wenn ihr auf mich hört, werdet ihr gut tun, und wenn ihr auf mich nicht hört, werdet ihr selbst sehen und eure Lektion lernen. Endlich wird der Herr euch zwingen, ihm Wasser mit dem Rad zu holen, und wenn ihr eure Lektion lernt, wird er euch häuten. Ich möchte das nicht. Deshalb wendet sich Gott an seine Töchter. Wer leidet, er ist im Kessel. Ihr seid nun gut, weil jemand, der im Kessel gekocht wird, gut ist. Eine Seele, die große Leiden ertragen hat, wird gereinigt. Ihr alle habt gelitten, und die Sauberkeit ist notwendig zum Glück im Leben. Wenn ihr rein seid, geht es gut. Ihr steht morgens auf – alles geht schief. Warum? Weil es keine Reinheit gibt. Nun, nehmt diese Magd zum Vorbild. Gott gibt Gesundheit dem Menschen, und der Mensch ist faul und arbeitet nicht. Dann gibt Gott ihm Leiden. Wenn er kein Leiden will, wird ihm eine Qual gegeben. Wenn er die Qual annimmt, die Leiden erträgt und sich mit ihnen abfindet, sagt Gott dann: “Er hat sich an Leiden gewöhnt, nehmt ihm es weg und gebt ihm Arbeit!” Was tut ihr jetzt für Gott? Oder ihr werdet sagen, dass Gott gut ist. Gott ist gut, aber er wird euch Noten schreiben. Ihr habt eine Zwei, eine Drei, Vier, Fünf, Zehn - für alles positive Noten: für eine Heuchelei – eine Sechs, für eine Lüge - Fünf, für Zorn – eine Sieben, für Unmäßigkeit - eine Fünf ein halb. Ihr könnt ohne Prüfungen nicht gehen. In diesem Leben, indem es so geht, werden eure Noten schlecht sein. Ich möchte, dass ihr diese Aufgabe erlernt, euch selbst zu entwickeln. Ihr müsst beten und euch selbst fragen, worum ihr beten müsst. Damit ihr Geduld habt. Und wenn ihr wieder betet, wird alles progressiv vorangehen. Wenn das Kind sich etwas vornimmt, geht es und will Äpfel von seiner Mutter. Es hat sich Äpfel, Nüsse und andere Sachen zur Aufgabe gestellt, geht und bittet darum. Seine Mutter gibt ihm Äpfel, es möchte auch Nüsse. Sie gibt ihm Nüsse – es möchte eine Konfitüre. Aber seine Mutter sagt: “Man darf alles nicht gleichzeitig bekommen, morgen anderes.“ Und es behält das Vesprechen im Gedächtnis, dass es morgen wieder bekommen wird. Und ihr müsst euch eine solche Aufgabe stellen, und wenn ihr etwas vorhabt, geht, wollt, und Gott wird euch alle euren Bedürfnisse decken. Seid gut. Gut zu sein, bedeutet nicht, dass du wie ein Schaf bist. Gott will keine Schafe, sondern gute und vernünftige Leute. Die guten Menschen sind diese, die nicht sauer werden. Wenn du sauer wirst, bist du nicht gut. Ihr sollt einen guten Boden haben, diese Stoffe reinigen, die den Menschen sauer machen. Euer Boden ist faul, deshalb sagt Gott, dass der Samen, der in in die Dornen gefallen ist, erstickt und nicht gewachsen ist. Ein anderer ist auf einen Stein gefallen, die Sonne hat ihn erhitzt, und er hat vertrocknet. Er ist nicht gewachsen, weil er im Stein keine Wurzeln treiben kann. Irrt euch nicht! Wenn ihr jetzt euch einen Boden nicht vorbereitet, werdet ihr ihn nie vorbereiten. Ohne Aufschub! Schiebt das Gute nicht auf! Ein guter Gedanke wird alle guten Gedanken anziehen, die helfen werden, dass die gute Tat gemacht wird. Manchmal werdet ihr kühl jemandem gegenüber und wollt nicht, irgendwo gehen. Wisst ihr, warum es so geschieht? Weil es dort ein Geruch, ein Gestank gibt, deshalb wollt ihr nicht gehen; der Boden ist dort verfault, man hat ein Schaf geschlachtet, und es stinkt. Natürlich wird es stinken, als man es geschlachtet hat. Werft das Schaf weg, macht den Boden oder das Haus sauber, und der Geruch wird verschwinden! Das ist das Gesetz der Wahrheit. Wenn das Wasser schmutzig wird, isoliert man den Behälter, das Wasser wird gereinigt, indem man es seiht, dann lässt man es wieder ab. Sonst, wenn man diesen Schmutz nicht reinigt, der dort sich angehäuft hat, werdet ihr ihn trinken und krank werden... Also, wenn man eine Sünde macht, schließt man sie, sie wird versteckt und beginnt zu stinken. Nein, öffne das Zimmer und sag: „Ich habe ein Schaf oder еin Rind geschlachtet, ich habe gesündigt, na ja ich habe sie weggeworfen!“ Bezahlt sie dem, von dem ihr sie genommen habt, und die Sünde wird so weggeworfen und wird nicht stinken. In unserem Leben gibt es auch Misthäufen. Es gibt keine Bedeutung, dass das Übel kommt, es kann kommen, aber ihr sollt es nicht annehmen, mit ihm nicht einig werden und die Sünde wie den verlorenen Sohn nicht machen. Ich sage nicht, dass einige Krähen oder Adler um euch nicht umkreisen werden, um euer Nest zu beschmutzen. Sie können es von außen beschmutzen, aber es muss drinnen sauber, heilig sein. Ihr putzt jeden Tag euer physisches Haus – reicht es euch nicht einmal im Jahr? Ihr werdet sowohl geistig als auch physisch täglich sauber machen. Täglich müsst ihr sauber machen! Freunde werden euch zu Besuch kommen, lasst nicht zu, dass sie euch lästig werden! Gott möchte keine solchen Leute. Jemand sagt: „Aber, ich kann mich nicht beugen.” Du wirst dich beugen, du wirst dich beugen! Wenn du einen Balken oder Stein bist, wirst du dich nicht beugen, aber wenn du ein Mensch bist, wirst du dich beugen. Und was ist die Beugung? Dass du sowohl an dich selbst, als auch an deine Nächsten gleich denkst. Du bist zornig, geh nirgendwo, bleib zu Hause! Du bist mit einer Last geladen – geh nirgendwo, um deine Last abzuladen, weil das nicht nach dem Gottesgesetz ist. Ein solches Leben ist nicht gut. Jemand wird mir sagen, dass auch die religiösen Menschen ihre Last abladen – Männer, auch Frauen, Dichter, Schriftsteller, auch Lehrer – immer entspannen sie sich einander. Die Propheten sind in den Wald gegangen, um ihre Last zu entladen. Wenn ein Acker nicht geerntet wird, wird er nie von sich selbst geerntet werden; dieses Jahr wird er ein bisschen hervorbringen, das nächste Jahr noch weniger und so wird er aufhören, Weizen hervorzubringen. Es ist besser, dass wir einen kleinen geernteten Acker als einen großen nicht geernteten besitzen. Denn das kleine Gute vermehrt sich, wenn es gezüchtet wird. So ist auch in der Seele. Wenn Gott eine Frucht in deiner Seele gibt, bringst du sie durch ein Loch heraus, um Mäuse zu füttern. Die Löcher müssen geschlossen werden! Man näht mit einer Nadel nicht. Einige stopfen ihre Herzen, ihren Verstand; das ist nicht gut. Ihr sollt gut verstehen, wenn Gott euch etwas gibt. Ihr sollt auf Ihn hören und gut verstehen, wenn er euch spricht, was Er von euch will. Ihr sollt auf ihn auch da hören, wenn ihr von ihm über euer Leben die wichtigsten Dinge verlangt. Seht, wenn ihr zwiespältig seid, ist das kein Gottesgedanke, kein Gotteswunsch. Wenn ihr betet, ohne das euch notwendig ist, ob Gott auf euch hören wird? Er wird auf euch nicht hören, weil ihr mit derselben Lektion nicht gegangen seid, die für heute bestimmt worden ist. Aber Gott wird uns verzeihen. Er wird euch verzeihen, aber der Schüler muss lernen. Der Lehrer hat ein bestimmtes Programm: die erste Stunde – Geschichte, die zweite Stunde – Lesen, dritte Stunde – Rechnen, die fünfte – Musik und die sechste – Gymnastik. Aber zu Hause lernt man anderes. Da bleib zu Hause, komm in die Schule nicht. Das Kind will immer von seiner Mutter saugen, aber wenn sie sieht, dass es Zähne hat, stillt sie es nicht mehr. Ein Kind möchte, dass das Essen ihm zerkaut wird; das Essen wird ihm ein, zwei, drei, vier, fünf Jahre zerkaut, aber dass das Essen ihm bis zu zwanzig Jahren zerkaut wird – das geht nicht. Auch das Huhn, wenn seine Kücken groß werden, beginnt sie zu picken – sie sollen selbst nach ihrem Essen suchen. Und Gott will uns lehren, dass wir selbst essen und ein gutes Essen wählen. Das verlangt Gott von uns: tue keinen Zorn, das ist unvernünftig! Stelle Gottesgerechtigkeit immer vor den Menschen dar! Die Hände sind nicht zum Übel, sondern zum Gute. Ihr tut Gerechtigkeit nicht – eure Hände werden euch weh tun; ihr tut eine Tugend nicht – eure Beine werden euch weh tun, ihr werdet nicht gesund sein; ihr habt keine Liebe – ihr Mund, ihre Zähne werden euch weh tun; ihr habt keine Wahrheit – der Kopf wird euch weh tun; ihr habt keine guten Gedanken – ihr werdet dumm sein; ihr seid nicht weise – die Ohren werden euch weh tun. Denn ihr seid nicht einig mit dem Gottesgesetz, ihr werdet immer krank, unwohl sein. Und jetzt werdet ihr zum Gott gehen und sagen: „Gott, ich möchte Geduld! Gib mir Deine Kraft, damit ich jede Prüfung ertrage, die mir bevorsteht und sie mit einer Bereitschaft ertrage! Ich will Demut!” Zum Beispiel, ihr habt eine schlechte Gewohnheit; wenn diese schlechte Gewohnheit kommt, beginnt ihr zu zählen: eins, zwei, drei, vier – bis dreißig, vierzig, fünfzig; während ihr zählt, wird diese schlechte Laune vergehen. Wenn ihr zählt, werdet ihr euch sagen: „Na, ich habe heute ein bisschen ertragen, ich bin nicht so zornig geworden; morgen werde ich mich zweimal zurückhalten, nicht zu lügen; übermorgen werde ich mich dreimal zurückhalten, nicht zu bereden”. Und so werden die Zeichen jedes Lasters allmählich weniger, bis es verschwindet. Wenn ich etwas Gutes für die Leute nicht sprechen kann, werde ich heute mir Gedanken machen, dass ich Gutes sprechen werde. Morgen werdet ihr etwas Gutes für jemanden tun, den anderen Tag werdet ihr ihn vom Übel befreien, und das Gute erhöht sich so ständig in euch. Eine Frau, die tausend gute Wörter hat, wird eine gute Frau für den Staat sein, sie wird gute Mutter sein, sie wird gute Söhne, kluge Töchter haben, und dieser Staat wird Erfolg haben. Und ich will, dass ihr Gutes denkt, Gutes tun, gut seht! Macht euch keine Sorgen; das Kind, wenn es zu gehen beginnt, hat keine Angst davor, dass es fällt. Ihr werdet fallen, aufstehen, aber habt keine Angst – ihr werdet lernen! In euch allen entstehen starke Wünsche, dass ihr Wohltaten erweist! Der Apostel sagt, dass der Gerechte sieben Male fällt. Ihr werdet große Schwierigkeiten im Leben haben, aber ihr werdet eine neue Erfahrung und neue Lebensweise bekommen. Amen! (1.) Medzhija (türkisch) – Form der kollektiven Arbeit zu Hilfe jemandem, ähnlich dem Spinnstubenabend
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