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mariaK

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  1. Klassifikation der Vorträge Heute wird den Menschen die göttliche Lehre gepredigt. Es ist die Lehre Christi. Sie ist für diejenigen, die ein tiefes Verständnis des Lebens haben. Sie ist für alle Menschen, für die ganze Menschheit, für alle Zustände, Zeiten und Epochen. Wer zum inneren Sinn dieser Lehre gelangt, der wird in ihr die Kraft finden, sein Leben zu erneuern und seine Aufgaben richtig zu lösen.“ Während seiner fast 50-jährigen Tätigkeit hält Meister Petar Danov über 4000 Vorträge. Ein Teil von ihnen ist gedruckt worden und wird in der Nationalbibliothek St. Kyrill und Method in Sofia aufbewahrt. Die Stenogramme der Vorträge werden im Zentralen Nationalarchiv aufbewahrt. Es sind Bücher und Artikel, die vom Meister geschrieben wurden. Das erste Buch, das der Meister 1896 schreibt, ist "Wissenschaft und Erziehung". Andere seiner Vorträge und Artikel sind: "Die Geheimnisse des Geistes", "Hio-eli-meli-mesail", "Aufruf an mein Volk", "Die Zeugnisse Gottes", "Sieben Gespräche mit dem Geist", "Die drei Dinge", "Gedanken und Anleitungen", "Die rechte Zeit", "Der Eigenwille". In der Zeitschrift "Rodina" wurden ein Zyklus mit Artikeln über Phrenologie sowie andere Vorträge und Dialoge publiziert. Ein Großteil der Vorträge des Meisters Petar Danov stellt ein reiches Erbe von Büchern dar, das durch die Entzifferung stenografischer Aufzeichnungen des gesprochenen Wortes gewonnen wurde. Thematisch und chronologisch können die Tausende Vorträge, die stenographiert und gedruckt wurden, folgendermaßen systematisiert werden: Zusammenkunftsvorträge - das sind Vorträge, Anleitungen und Erklärungen, die bei den Zusammenkünften im August von 1906 bis 1944 gehalten wurden. Ein Teil der Zusammenkunftsvorträge sind die sogenannten Rila-Vorträge, die in den Jahren von 1929 bis 1944 im Rila-Gebirge gehalten wurden. Ein anderer Teil sind die Vorträge bei den Jugendzusammenkünften von 1923 bis 1930. Dieser Zyklus des Wortes sind Vorträge, die während der Versammlungen der Weißen Bruderschaft in Varna, Sofia, Weliko Tarnowo und in Rila gehalten wurden. Ähnlich wie die Sonntagsvorträge unterscheiden sie sich durch ihre grosse Bandbreite zu Fragen aus dem geistigen Leben und seine im Vordergrund stehende Realisierung in der praktischen Sphäre. Das wurde mit vielen Beispielen selbst aus dem Leben veranschaulicht. In den Zusammenkunftsvorträgen ist das intime Wissen über das Wesen der geistigen Selbstverwirklichung, der Evolution, des Schülerseins enthalten. Sie sind das Tor zur Erkenntnis der fünf göttlichen Prinzipien: Liebe, Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Tugend. Hier ist einer der in dieser Hinsicht wichtigsten Vorträge mit dem Titel: "Der Weg des Schülers." In ihm wird der Weg der Evolution im Kontext eines allgemeinen kosmischen Plans dargestellt. Zum ersten Mal führt der Meister Petar Danov seine Schüler 1929 zu einem Lager bei den Sieben Rila-Seen. Die Vorträge, die im Rila-Gebirge gehalten wurden, nennen sich auch Rila-Vorträge. In ihnen wird oft über das Leben im Gebirge und über die Anwendung der absoluten Reinheit im physischen, psychischen und im geistigen Leben gesprochen. Denn die Reinheit ist die erste und die notwendige Bedingung für die richtige Entwicklung des Menschen. Von der richtigen Entwicklung hängt die richtige Beziehung des Menschen zu Gott ab. Das Leben in Christus und für Christus - der offenbarte Gott in der Welt - ist eines der wesentlichen Momente in den Rila-Vorträgen. Dieses Leben wird durch die Liebe verwirklicht. Die Liebe wird in allen Sphären des individuellen Lebens, im Familienleben und im Gesellschaftsleben angewandt. Die Sonntagsvorträge wurden vor einem breiten und heterogenen Publikum von 1914 bis 1944 gehalten. Sie bauen auf die Exegese biblischer Texte auf. Der Zyklus, der Sonntagvorträge betitelt wurde, ist ein Zyklus von Vorträgen, die am Sonntag um 10 Uhr gehalten wurden. Das öffentliche Halten und Stenographieren der Vorträge beginnt 1914. Gewöhnlich beginnen sie mit einem bestimmten Vers oder Versen aus der Bibel und setzen mit einer Deutung fort, indem sie eine Antwort auf aktuelle menschliche Probleme geben. Der Stil ist absolut zugänglich für den Hörer. Er ist für ein breites Publikum bestimmt. Die Wahrheiten aus dem Leben sind durch viele Gleichnisse und Beispiele veranschaulicht worden. Es besteht eine große Breite im Umfang der Vorträge, indem jeder von ihnen unterschiedliche Unterthemen anspricht. Über das richtige Begreifen und Anwenden des Wortes Gottes benötigt man ein geistiges Wissen und ein tiefes Verständnis für seine innere Bedeutung. Die Sonntagsvorträge sind eine kostbare Quelle von Licht zu diesen Fragen. Zentral ist die Stelle der Botschaft Christi über die göttliche Vollkommenheit und ihre Anwendung im Leben des einzelnen Menschen und der Gesellschaft. Die Grundlage der göttlichen Lehre sind die Prinzipien der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit. Mit dem ersten stenographierten Sonntagsvortrag "Siehe, der Mensch!" beginnt ein Zyklus von sechs Bänden, der "Kraft und Leben" genannt wurde. In ihnen sind nach den eigenen Worten des Meisters Petar Danov die Grundlagen seiner Lehre enthalten, die er die Neue Lehre der Universellen Weißen Bruderschaft nannte. Die Donnerstagsvorträge sind Vorträge, die vor Ehefrauen, Müttern, Lehrerinnen und Erzieherinnen gehalten wurden, also vor denjenigen, die die positive Umwandlung der Gesellschaft unterstützen werden. Die Vorträge werden jeden Donnerstag gehalten. Der Zyklus wird am 19. Februar 1917 eröffnet. Der letzte Vortrag des Zyklus wurde am 30. Juni 1932 gehalten. Die Vorträge wurden im Laufe von 16 Jahren donnerstags in den Nachmittagstunden gehalten. Eine Ausnahmen machen fünf von ihnen, weshalb der Meister sie die Donnerstagsvorträge nennt. Sie sind im Sammelband "Die große Mutter" enthalten. Sie enthalten Unterweisungen, Belehrungen, Methoden für die geistige Praxis. In ihnen sind viele der esoterischen Begriffe und Symbole geklärt. Die Allgemeine Okkultklasse umfasst 31 Serien von 1922 bis 1944. Es werden Themen, Übungen und Aufgaben gegeben. 1922 eröffnet Meister Petar Danov die Schule der Weißen Bruderschaft. Die tiefgreifende Arbeit mit den geistigen Gesetzen und Prinzipien wird zur natürlichen Notwendigkeit. Diese Abteilung des Wortes nennt sich Vorträge. Der Stil ist kompakter und wissenschaftlicher. Es gibt Gleichnisse und Beispiele, aber der Akzent fällt auf die geistige Klärung der Prinzipien und Gesetze der Natur. Das geschieht durch Beispiele aus den unterschiedlichen Wissenschaftszweigen. Reichlich sind die algebraischen Beispiele und die geometrischen Figuren als Veranschaulichungsmethode geistiger Botschaften. Die Vielfälligkeit an Themen ist mit den unterschiedlichen Mitteln für die geistige Vervollkommnung und Hygiene im weitesten Sinn des Wortes verbunden - Reinheit in den Gedanken, Gefühlen und Taten. Es wird die weite Wissenschaft vom anthropologischen Dreieck entwickelt: Verstand, Herz und Willen. Es werden geistige Methoden zur Transformation der Gedanken, der Gefühle und des Willens vorgestellt. Ein zentrales Thema ist der göttliche Ursprung und seine Äußerungen in der Natur und im menschlichen Leben. Am Freitag den 24. Februar 1922 eröffnet der Meister die Allgemeine Okkultklasse. Sie ist für Zuhörer aus allen Altersgruppen und Familienständen offen. Die Vorträge wurden jeden Mittwoch im Laufe von 22 Jahren gehalten. Die Jugendokkultklasse - von 1922 bis einschließlich 1944 wurde jeden Freitag im Laufe von 22 Jahren gehalten. In der Schule des Meisters Petar Danov werden gleichzeitig zwei Klassen eröffnet: die Allgemeine und die Spezielle Klasse. Die Spezielle Klasse wurde später Jugendokkultklasse genannt. An der Jugendokkultklasse nehmen junge Menschen teil, die persönlich vom Meister eingeladen wurden. Die Vorträge vor der Jugendokkultklasse ähneln dieser vor der Allgemeinen Okkultklasse; sie sind allerdings kürzer und konkreter ausgerichtet. Geometrische Figuren sind auch hier ein großer Teil der Methoden, die eine bildliche Auflösung unterschiedlicher geistiger Fragen sind. Es werden mehr schriftliche Themen gestellt, unterschiedlichen Aufgaben und Übungen gegeben. Die Vorträge vor der Speziellen Klasse haben zum Ziel, eine größere Tiefe beim Begreifen der Gesetze des Daseins hervorzurufen. Hier wird eine neue Richtung gegeben und es wird eine günstige Umgebung für die Entwicklung des Verstandes, des Herzens und des Willens sowie für alle menschlichen Vermögen geschaffen. Reichlich sind die unterschiedlichen Aspekte aus der breiten Wissenschaft über das Bewusstsein und seine Grundformen Unterbewusstsein, Bewusstsein und Selbstbewusstsein und Überbewusstsein vertreten. Die Methoden zur Umwandlung der niederen menschlichen Natur in die höhere ist ein Hauptakzent der Vorträge. Das wird durch tiefe, innere Arbeit vermittels Konzentration, Meditation, Gebet, Nachdenken, Selbstbetrachtung und physische Übungen bewerkstelligt. All das bezweckt Selbsterkenntnis und die Entwicklung von Eigenschaften zur Organisation des inneren Lebens und seine Harmonisierung mit dem äußeren. Am 21. September 1930 beginnt der Meister sonntags das Morgenwort zu halten. Es wurde nach dem Sonnenaufgang gehalten. Das Morgenwort ist ein Teil des Wortes, das auch sonntags aber um 5 Uhr morgens gehalten wurde. Die Vorträge dieses Zyklus sind an einen kleineren Kreis Menschen gerichtet und sind kürzer. Das erste Morgenwort, "Die absolute Wahrheit", wurde am 21. September 1931 gehalten. Der Meister spricht über Kapitel aus der Bibel, indem er ihre geistigen Botschaften in die heutigen Sprache übersetzt. Die Heiligen Texte haben in sich eine hohe Bedeutung, die manchmal für den menschlichen Verstand schwer zugänglich ist. Ihre Deutung befindet sich im Morgenwort. Außerordentliche Vorträge. Die außerordentlichen Vorträge wurden bei besonderen Anlässen gehalten: an Neujahr, am 22. März, am 22. September, bei allgemeinen Festen und anderen, die in getrennten Broschüren herausgegeben wurden. Die Betitelung selbst zeigt, dass diese Vorträge unter keine der oben aufgezählten Kategorien fallen, sondern bei unterschiedlichen Anlässen gehalten wurden. Sie geben die Grundsätze des Wortes dem Prinzip nach wieder und handeln von bestimmten Themen, die mit der Entwicklung der menschlichen Seele, ihren Aufstieg zum großen, vernünftigen Ursprung verbunden sind. Die Vorträge "Das Testament der Liebe", die in drei Bänden publiziert wurden, sind das letzte Wort des Meisters. Sie wurden im Dorf Martschaevo und in Sofia vom 19. März 1944 bis zum 20. Dezember 1944 gehalten. Alles das, was ich sagte, wird nicht vergehen - es wird sein, das sind lebendige Worte ...
  2. Gedanken für die Woche I, II jedeWoche1973.pdf jedeWoche1981.pdf
  3. mariaK

    Das hohe Ideal

    Das hohe Ideal dasHoheIdeal.pdf
  4. mariaK

    Die Liebe

    Die Liebe dieLiebe.pdf
  5. mariaK

    Das Weizenkorn

    Das Weizenkorn Weizenkorn.pdf
  6. mariaK

    Hygiene der menschlichen Seele

    Hygiene der menschlichen Seele
  7. Die göttliche und die menschliche Welt Zwei Ursprünge, zwei Prinzipien existieren im Menschen: das menschliche und das göttliche. Wenn sich das menschliche Prinzip außerhalb des Menschen befindet und das göttliche innerhalb, seht ihr den wahren Menschen. Wenn das göttliche Prinzip außen ist und das menschliche Prinzip innen, dann stoßt ihr auf große Widersprüche. Das Menschliche, sei es im Menschen selbst oder in seinem Nächsten, äußert sich auf die ein und dieselbe Weise, nämlich indem es in jedem Widersprüche hervorruft. Stößt der Mensch auf Widersprüche, dann sagt er sich: „Es soll weder um des Guten willen noch und um das Wohl des Nächsten willen gelebt werden. Jeder Mensch soll um seiner selbst willen leben.“ Beginnt der Mensch um seiner selbst willen zu leben, werden ihm die Leiden unausweichlich nachfolgen. Viele denken ausschließlich an sich und möchten trotzdem glücklich sein. Das ist unmöglich. Unter diesen Umständen können sie nicht nur nicht glücklich sein, sondern werden große Leiden durchlaufen. – Warum? – Weil das Glück vom göttlichen Prinzip in der Welt abhängt, d. h. vom Gesetz des Ganzen. Es ist unmöglich, dass der Mensch das Gesetz des Ganzen einem kleinen Teil gegenüber anwendet und glücklich ist. Kann der Mensch alleine wandern gehen und alles mit sich tragen, was er für die Bedingungen im Gebirge benötigt? Möchte er mindestens für ein paar Tage in den Bergen wandern gehen, soll er sich einer Gruppe anschließen. Wenn die Menschen in Gruppen in den Bergen wandern, bringt jeder etwas mit und befriedigt auf diese Weise seine Bedürfnisse. Wie viel kann ein Mensch tragen? Nun kommen wir zum Gesetz des Ganzen und seinen Teilen, nach welchem jeder das Recht hat, für sich selbst zu leben, wenn er gleichzeitig um des Ganzen, d. h. um des kollektiven Bewusstseins, willen lebt. Wenn die Menschen die Anwendung dieser zwei Gesetze – das Gesetz des Ganzen und das Gesetz der Teile – in der Welt nicht verstehen, geraten sie in Missverständnisse und denken, dass sie die Welt verbessern können. Die Verbesserung der Welt ist eine göttliche Angelegenheit. Die menschliche Angelegenheit besteht darin, seine kleine Welt zu verbessern. Wie wird er sie verbessern? Durch Leiden. Wenn er leidet, wird er sie verbessern. Er ist so verwirrt, dass er, um sich zu entwirren, Leiden durchlaufen muss. Ihr werdet sagen, dass Gott die Verbesserung des menschlichen Lebens vorgesehen hat. Richtig ist, dass Gott alles vorgesehen hat und an alle denkt, aber der Mensch soll auch etwas für sich tun. Was wird der Hungrige erlangen, wenn ihr ihm sagen werdet, dass andere für ihn sorgen werden? Im gegebenen Fall hat er Hunger; er kann nicht warten. Zuerst wird er an sich selbst denken, dann wird er auf das Brot von außen warten. Gott hat für den Menschen bereits gesorgt und hat ihm alles in Fülle gegeben: Licht, Wasser, Nahrung. Von ihm ist nur Wachsamkeit erforderlich, die Zeit, wenn er diese Güter bekommt, nicht zu versäumen. Gleichzeitig soll der Mensch gesund sein und sich diese Güter zunutze manchen, die ihm die vernünftige Natur gibt. Jemand hat Angst, dass man ihm das Brot wegnimmt und er hungrig bleibt. Er kennt nicht das Gesetz. Niemand kann dem Menschen das Brot wegnehmen. Wird er des Brotes beraubt, wird man ihm es zehnfach zurückgeben. – „Ist das möglich?“ Glaubt ihr das nicht, so könnt ihr es überprüfen. Dieses Gesetz ist menschlich, ihr werdet es prüfen und erst dann an es glauben. Wäre es göttlich gewesen, würdet ihr erst an es glauben und es dann prüfen. Die menschlichen Dinge werden zuerst erfahren, für die Göttlichen kommt erst der Glaube und dann die Erfahrung. Auf dasselbe berufe ich mich, wenn ich sage: „Um einen Menschen zu lieben, müsst ihr ihn zuerst kennen. Bei Gott verhält es sich anders: Zuerst sollt ihr Ihn lieben. Liebt ihr Ihn, werdet ihr ihn unvermeidlich erkennen. Viele kennen Gott nicht, denn sie wollen zuerst seine Güter, d. h. günstige Umstände erlangen und Ihn danach lieben. Das ist das menschliche Verständnis. Zuerst werdet ihr Gott lieben und dann Ihn erkennen und anschließend werdet ihr Seinen Segen erhalten. Wenn Gott die Menschen veranlassen möchte, Ihn zu erkennen, dann gibt er ihnen Leiden. Wenn sie das nicht wissen, stoßen sie auf Widersprüche, leiden und fragen sich, warum es ihnen auf diese Weise widerfährt. Das Leiden ist nichts anderes als das Töpfern, indem der Mensch den Lehm knetet, kann er schöne Gefäße töpfern. Knetet er den Lehm, wird es sich notwendigerweise schmutzig machen und letztendlich vollkommene Formen hervorbringen. Bildet er diese Formen, wird er sie in den Ofen schieben, um sie zu brennen und fest werden zu lassen. Ohne das Brennen halten die Töpfe nicht den Bedingungen stand. Jede Form soll Kochen, durch das Feuer gehen, um sich abzuhärten, um den Lebensbedingungen standzuhalten. Ohne Leiden bleibt der Mensch rohes Material, wie der Lehm, aus dem die Töpfe gemacht werden. Kommen die Leiden, formt sich allmählich das rohe Material, aus dem der Mensch gemacht wurde und brennt im Feuer bis es abhärtet. Wie lange werde ich leiden? – Bis du vollkommen bist, bis sich das Leiden in Freude umwandelt. Die vergangenen Leiden haben sich bereits in Freude umgewandelt. Die heutigen Leiden bringen jedoch die künftigen Freuden mit sich. Wenn ihr jetzt auf den Berg gestiegen seid, habt ihr Sonne, aber der Wind begleitet euch auch, will euch etwas sagen. Die Sonne durchdringt die kleinsten Löcher am Horizont, möchte euch sehen, euch etwas von sich geben. Warum? Weil sie euch liebt. Tut ihr nicht auch dasselbe? Wenn ihr jemanden liebt, dann sucht ihr überall nach ihm, möchtet ihn sehen, um ihm einen Gefallen zu tun. Mögt ihr jemanden nicht, dann meidet ihr ihn, ihr wollt ihn nicht sehen. Was sagt euch der Wind? Der Wind sagt euch, dass ihr gerecht sein und aus dem materiellen Leben austreten und in das geistige Leben, d. h. ins Leben der Freiheit, eintreten sollt. Mit anderen Worten: Der Frosch muss aus dem Sumpf heraus kommen, aus dem materiellen Leben und in das Leben des Ochsen, d. h. in das freie Leben eintreten. Befreit sich der Ochse aus den Ketten des Menschen, geht er in den Wald, um frei zu grasen und Wasser zu trinken. Um frei zu grasen, muss der Ochse das Feld gepflügt haben. Folglich, wer nicht gelitten hat, hat nicht das Recht sich zu freuen. Zu leiden bedeutet das Feld bestellt zu haben. Sich zu freuen bedeutet frei im Wald zu grasen. Um sich zu freuen, d. h. frei im Wald zu grasen, muss der Mensch vor allem seinen Feld bestellt, d. h. gelitten haben. Heute leidet die ganze Welt, bestellt das Feld, auf welchem die Saat der großen Güter des Lebens angepflanzt werden. Der Nebel, der sich vor uns bewegt, der die Gipfel verhüllt, stellt das Karma von Europa dar. Solange das Bewusstsein der heutigen Menschen nicht erwacht und in ihnen nicht der Wunsch erweckt, den Willen Gottes zu erfüllen, kann das Karma nicht gelöst werden. Solange sie nicht zu dem Bewusstsein kommen, dass Gott in ihnen und nicht außerhalb von ihnen ist, werden sie sich nicht von den Leiden befreien. Die äußere Welt ist die menschliche oder die sogenannte kleine Welt; die innere ist die der Liebe oder die große Welt. Wenn die Lieblosigkeit in den Menschen eintritt, tritt Gott heraus, wo er auf eine besondere Weise arbeitet. Tritt Gott aus dem Menschen heraus, kommen die Bitternisse über ihn, und er hat Mühen und leidet. Wenn der Lehrer nicht in der Klasse ist, bedeutet das, dass auch die Schüler draußen an unterschiedlichen Plätzen zerstreut sind. Er bemüht sich, sie an einem Ort zu versammeln. Versammelt er sie in der Klasse, dann kommt er unter sie und beginnt auf eine andere Weise zu arbeiten. Nun wenn Gott außerhalb vom Menschen ist, arbeitet Er in einer Weise – durch Prüfungen und Leiden. Wohnt Er im Menschen, arbeitet Er auf eine andere Weise. Wenn ihr auf den Mussala gekommen seid, ist es eure Aufgabe, euch mit allen guten Menschen zu verbinden, die die Verbesserung der Menschheit wünschen. Dann sollt ihr euch mit allen Wesen aus der geistigen und der göttlichen Welt verbinden, die für die Verbesserung der Menschheit arbeiten. Verbindet ihr euch mit den guten Menschen aus der physischen Welt, mit den vernünftigen und erhabenen Wesen aus der geistigen und göttlichen Welt, werdet ihr beginnen, wie sie zu denken und zu arbeiten. Auf diese Weise werdet ihr Leiter der Göttlichen Güter werden. Ist der Mensch mit den guten Wesen aus den drei Welten verbunden – aus der physischen, aus der geistigen und aus der göttlichen, dann wird er ein Magier. Es reicht ihm mit seinem Stock zu schlagen, um alles zu erreichen, was er möchte. Sowie der Nebel sich allmählich bewegt und den Horizont öffnet, so öffnet und schließt der Magier die geheimen Pforten der Natur. Was sind die Nebel im menschlichen Leben? Sie sind nichts anderes als die Widersprüche. Geht die Sonne auf, zerstreut sich der Nebel. Lebt Gott im Menschen, verschwinden die Widersprüche. Wenn die Widersprüche verschwinden, lassen sich die Menschen leicht aussöhnen. Solange es Widersprüche gibt, kann es keine Aussöhnung unter den Menschen geben. Solange der Weizen in der Scheune ist, trägt er keine Früchte. Wird er in die Erde gepflanzt, trägt er Früchte in Fülle. Nun um Früchte zu tragen, soll der Mensch seine Tugenden einspannen und in Bewegung bringen. Dort wo es Dynamik gibt, kann man auch Erfolg erwarten. Befinden sich die Dinge in einem statischen Zustand, kann man keinen Erfolg erwarten. Ihr werdet sagen, dass ihr gut sein und euch lieben sollt. Das sind statische Zustände im Leben. Es geht nicht darum, gut zu sein und euch zu lieben, sondern das Gute und die Liebe in sich selbst zu prüfen. Alle Menschen können gut sein und sich lieben und nicht nur einige. Wenn eine immense Zahl von Tautropfen an einem Ort versammelt sind und von der Sonne beschienen werden, bilden sie ein schönes Gemälde. Auf diese Weise bilden Tausende und Millionen von guten und liebenden Seelen den Grund des erhabenen Gebäudes der Liebe. Was wird mit den schlechten Menschen geschehen? Sie sind an ihrem Platz. Die schlechten Menschen sind energisch. Sie ersetzen die Ochsen. Sie pflügen das Feld, damit die guten Menschen aussäen können. Wie der Ochse das Feld in der physischen Welt pflügt, so pflügt das Böse die Felder in der geistigen Welt. Als Schüler sollt ihr jenes Leben anstreben, in dem die Bilder lebendig und nicht tot, auf Papier gemalt, sind. Könnt ihr euch an einem Feuer erwärmen, das auf Papier gemalt wurde? Wärmt euch an einem echten Feuer, das wirklich wärmt. Manche zitieren die Worte der Heiligen Schrift, dass Christus sich für die Menschheit geopfert hat. Wenn ihr nur diese Worte zitiert, ohne euch zu wandeln, ohne dass eine Umwälzung in euch passiert, sind sie nur ein Feuer, das auf Papier gemalt wurde. Diese Worte sollen in euch lebendig werden, euch glühend machen, um Kohle zu einem Diamanten zu verwandeln. Der heutige Tag ist der Ursprung von etwas Neuem, ein Vorwort einer neuen Epoche. Hohe Berge zu besteigen bedeutet für den Menschen sich mit den Naturkräften auszutauschen. Wie der Mensch in eine Wirtschaft geht, um sich physisch zu ernähren, so steigt er ins Gebirge, um sich geistig zu ernähren. Neben dem physischen Austausch tauscht sich der Mensch geistig mit den Energien des Gebirges aus. Je geistiger er ist, desto wacher ist sein Bewusstsein und desto besser geht der Austausch zwischen ihm und der Natur vor sich. So wie der Mensch mit der Natur verbunden ist, um sich zu erneuern, so soll er sich mit dem Bewusstsein der erhabenen Wesen verbinden, um sich von ihnen belehren zu lassen. Kommt er in diesen Zustand, eine richtige Verbindung mit den höheren Wesen einzugehen, weiß der Mensch sich richtig gegenüber den niedrig stehenden Wesen zu verhalten. Über einen solchen Menschen sagt man, dass er bereit ist den Ameisen Platz zu machen. Denkt über die Hauptidee, die heute ausgesprochen wurde, also über die menschliche und göttliche Welt nach. Sprecht ihr über Widersprüche, so sucht ihr sie in der kleinen Welt, dort wo sich das Menschliche äußert. Welche Widersprüche ihr auch erleben werdet, wisst, dass sie in Zukunft einander ergänzen und ein Ganzes bilden werden. Gibt es einen Widerspruch zwischen den Punkten, die einen Kreis bilden? Augenscheinlich existiert ein Widerspruch. Warum? Weil die einen sich nach oben, die anderen nach unten bewegen. Eigentlich bilden die einen und die anderen ein Ganzes. Alle Punkte des Kreises stehen zueinander in Harmonie. Wie die Punkte des Kreises das gleiche innere und äußere Verhältnis zum Kreis haben, so soll der Mensch die gleiche Beziehung zu seiner inneren und äußeren Welt haben. Liebt Gott außerhalb von euch und in euch, um ihn zu erkennen, d. h. im Kleinen und Großen zu erkennen. Stilles Gebet
  8. mariaK

    1925_07_13 Der kleine Halm

    Der kleine Halm Ein Vortrag von dem Meister, gehalten am 13. Juli 1925 an den Mussalenski Seen Jeder Halm, der aus dem Boden sprießt, wird die Sonnenstrahlen sehen. Ihr fragt euch vielleicht, warum wir in diesem Regen sitzen. – Das ist eine Sachlehre. Der Regen ist ein Segen, wenn das Saatgut schon in den Boden gebracht ist. Wenn das Saatgut noch nicht in den Boden gebracht ist, ist der Regen ein Unglück. Wenn die Körner gesät sind und es regnet, wird das Getreide sprießen. Wenn der Acker nicht bestellt ist und es regnet, werden darauf nur Disteln wachsen. Folglich, wenn der Segen Gottes in euer Leben kommt, ihr aber noch nichts gesät habt, werden Disteln und Gestrüpp sprießen und ein Unglück folgt dem anderen, so wie der Schatten dem Fahrrad hinterherläuft. Betrügt euch nicht selbst. Das Leben erkennt man nicht an äußeren Anzeichen. Das Äußerliche trägt das Gute nicht in sich. Es gehört zum Inneren. Der Mensch muss ein gutes Herz haben. Wenn man sich des Lebens, das Gott uns gegeben hat, nicht erfreut, wenn man seine Seele nicht schätzt und das Wesen der Reinheit nicht versteht, wie könnte man dann anderen etwas beibringen? Wenn ihr selbst die Reinheit nicht erreicht habt, wie würdet ihr in der Lage sein, sie anderen zu geben? Seltsam sind die Menschen, wenn sie viel wissen wollen, wenn sie klug und genial werden möchten, um die Welt in Erstaunen zu versetzen. Gott hat allen Menschen Verstand gegeben. Warum sind manche Leute vernünftig, andere nicht? Weil manche ihren Verstand kultiviert haben und andere nicht. Derjenige, dem Gott Verstand gegeben hat und der ihn nicht gebraucht, geht auf dem breiten und rutschigen Weg. Zu so einem Menschen sagen wir, dass er nicht klug ist. Wir sind auf die Erde gekommen, um zu lernen. Die Erde ist heilig, das muss begriffen werden! Die Menschheit hat sie mit ihrem lasterhaften Leben befleckt. Wenn die Leute nicht verstehen, was die Erde darstellt, sagen sie: „Die Erde ist schmutzig, sündig." Also lasten sie ihr die Sünde an. Diese sündige Erde aber, auf der alle Verbrechen, alle Sünden begangen werden, bringt ständig etwas Wertvolles aus ihrem Schoß hervor: Getreide, Äpfel, Birnen, Kartoffeln u.a. Allen Segen, die die Erde aus der höheren Welt bekommt, gibt sie an uns weiter. Und dabei sagen viele Leute „diese sündige Erde" und spucken auf sie. Warum? Wer ist daran schuld? Die Erde? Nein, der Mensch darf nicht spucken. Was symbolisiert der Speichel? – Er bedeutet alles Schlimme, was ihr in eurem Verstand und Herzen habt. Er ist ein giftiger Saft, der herausgeworfen wird. Der menschliche Speichel ist giftig, besonders in einem gereizten, zornigen Zustand. Warum habt ihr den Gipfel Mussala bestiegen? Warum haben euch Donner, Regen und Schnee empfangen? Das ist die Sprache des Himmels. Der Herr sagt: „Sage diesen Menschen, wenn sie nach meinem Willen handeln, gebe ich ihnen meinen ganzen Segen. Wenn sie mitgehen und auf den Berg steigen, müssen sie rein sein. Mit ihren schwächlichen Wünschen, mit ihren schwächlichen Gedanken, mit ihrem Egoismus, auch wenn wenig davon übrig geblieben ist, können sie mir nicht dienen." Ihr seid heutzutage besser als die anderen Leute, aber im Vergleich zu den Engeln, die den Willen Gottes erfüllen, seid ihr schwach, könnt ihr ihm nicht dienen. Ihr seid in der Lage sowohl Dämonen als auch geflügelte Engel zu werden. Das sind die Möglichkeiten. Die Engel sind ausgezeichnete Diener. Sie verbreiten den Gottessegen in der ganzen Welt. Es ist schön, eure kleinen Talente zu entfalten, die Gott euren Seelen verliehen hat! Es ist schön, das zu machen, was Gott von uns verlangt. Ihr werdet sagen: „Wie hat Gott zu dir gesprochen?" Es ist unwichtig, wie der Herr zu mir gesprochen hat, sondern ihr müsst wissen, dass dies die Worte Gottes an euch sind – in direktem und übertragenem Sinn, und auch der Idee nach. Ich sehe, unter euch entsteht ein edler Wettbewerb der Eifrigkeit. Die Eifrigkeit ist etwas Schönes, wenn sie etwas Gutem dient. Wenn diese Eifrigkeit vom bestellten Acker kommt, ist sie ein Segen. Wenn sie aber vom nicht bestellten Acker kommt, bringt sie schwere Leiden mit sich. Viele von euch haben ihre Tugenden nicht geübt, d.h. viele von euren Körnern sind auf eurem Acker nicht gewachsen. Ich spreche jetzt nur über die Tugenden. Meiner Meinung nach sind eure schlechten Eigenschaften auf nicht voll entwickelte Tugenden zurückzuführen. Im Leben sind wir so miteinander verbunden, dass die Sünden einer Person zu Sünden aller werden und die Tugenden einer Person zu Tugenden aller werden. Was versteht man unter einer Sünde? – Die Sünden sind eine Folge des Zurückhaltens von Gottes Gnade. Der Mensch dient immer als Vermittler für Gottes Gnade. Daraus folgt, dass wenn der Prediger seine Pflicht nicht erfüllt, wenn er auf Gottes Verlangen nicht rechtzeitig zur Stelle ist, werden alle leiden, weil sie mit seinem Leben verbunden sind. Wenn er nicht nach Gottes Willen handeln will, wird sich ein anderer finden, der ihn erfüllt. Gott hat immer andere Möglichkeiten. In diesem Fall – bist du dazu berufen Gottes Wohl zu verbreiten, öffne dein Herz und deine Seele, damit die Gnade Gottes durch dich zu allen Menschen kommt. Gott will, dass seine Gnade alle Seelen erreicht. Denke nicht, dass du ein kleines, unentwickeltes Lebewesen bist, dass du nichts giltst, dass du zu großen Taten unfähig bist. Das bedeutet, dass du die Dinge nicht verstehst. Natürlich kannst du keine großen Taten vollbringen, doch du kannst kleine vollbringen. Vollbringe sie, das ist ausreichend. Du musst sagen: „Jetzt mache ich mein Herz, meinen Verstand auf, damit Gottes Wohl kommt." Das ist der Wille Gottes: Sein Wohl soll zu uns kommen wie die Sonnenstrahlen. Was meint ihr, werdet ihr die Sonnenstrahlen wahrnehmen, wenn jemand eure Fensterläden von außen zunagelt? Wenn die Fensterläden von außen zugenagelt sind, werde ich sie öffnen. Schlimm wäre es, wenn sie von innen zugenagelt sind. Manche sagen, die Menschen seien schlecht. Wo steckt hier die Philosophie? Das deute ich so: Die Menschen haben ihre Seelen seit Jahrtausenden zugemacht. Darin hat sich überflüssige Energie gesammelt. Weil sie diese nicht vernünftig verwenden können, richten sie Schäden an sowohl bei sich selbst als auch in der Umgebung. Was kann man tun? – Wir werden diese Energie in die Arbeit einspannen und sie so nutzen, wie wir die Latschenkiefern nutzen, die wir jetzt brennen. Die Kiefern werden sagen: „Diese Menschen haben den Gipfel Mussala bestiegen. Wir haben ihnen geholfen, wir haben so viele Opfer gebracht, ihretwegen sterben wir. Mal sehen, was sie jetzt machen werden." Die Latschenkiefern werden Zeugen eures Lebens sein. Zur jetzigen Zeit sind sie schlafende Wesen, aber eines Tages, wenn ihr zu dem Herrn geht, werdet ihr sie antreffen und sie werden zu sprechen beginnen. Merkt euch – sie sind lebendige Wesen. Ihr denkt, dass man die Verbrechen verheimlichen kann. Nein, in der Natur gibt es nichts Verborgenes. Sogar die Steine werden sagen, was Gutes und was Schlechtes ihr getan habt. Ihr denkt, dass die Natur tot ist. Sie ist lebendig. Alles, was ihr ringsum seht, sind schlafende Wesen. Wenn sie zu sprechen beginnen, werden sie sagen: „Früher waren wir eigensinnig wie ihr, jetzt aber lernen wir die erste Lektion des Schweigens und der Demut." Seit Millionen Jahren hat der göttliche Hammer auf diesen Steinen gespielt, aber sie haben ihre Lektion immer noch nicht gelernt. Ihr werdet sagen: „Wir sind keine schlafenden Wesen, wir sind lebendig geworden." Ihr, die ihr lebendig geworden seid, warum hat man euch zum Gipfel Mussala geführt? – Damit ihr den Herr erkennt. Er spricht zu euch von oben, doch ihr versteht seine Sprache nicht. Die Sprache Gottes ist nicht schwierig, aber ihr versteht sie nicht. Er sagt zu euch: „Ihr müsst euch lieben!" – „Wie sollen wir das machen, lieber Gott?" Ich werde euch fragen, wie ihr euch lieben müsst. – „Wir sollten uns alle Fehler und Beleidigungen verzeihen." – Das ist teilweise richtig. Könnt ihr jenem Menschen verzeihen, der nicht bereut? Jetzt möchte ich eure Worte deuten. Was geschieht mit einem toten Esel, wenn die Sonne den ganzen Tag auf ihn scheint? – Er wird verwesen und beginnt zu stinken. Was passiert mit einem Toten, wenn wir ihn längere Zeit nicht begraben? Auch wenn wir für ihn beten, wird er schlecht riechen. Wir müssen den Toten entweder begraben oder ihn weit weg fahren, damit all diese Masse zerfällt und sich im Raum verteilt. Nach gewisser Zeit wird Gott dieses Material sammeln und einen neuen Menschen daraus machen.Auch der lebendige Mensch riecht manchmal schlecht. Das zeigt, dass er in gewissem Sinne tot ist. Was müssen wir mit ihm machen? Wie müssen wir ihm unsere Liebe zeigen? – Wenn der Esel lebendig ist, geben wir ihm ein bisschen Getreidefutter und Wasser. Wenn er krank ist, heilen wir ihn. Sobald er wieder gesund ist, beginnt er zu brüllen, was ein Zeichen für seine Gesundheit und Arbeitsfähigkeit ist., dass er gesund ist und arbeiten kann. Du fragst ihn: „Was ist los, warum brüllst du?" – „Jetzt kannst du die Last auf meinen Rücken legen." Und was musst du mit dem Menschen tun? – Ihm gibst du auch, was er braucht. Heute haben wir den Gipfel Mussala bestiegen. Das ist schön, aber das ist nur eine äußerliche Heldentat. Einige sind zurückgekehrt. Das zeigt, dass nicht alle dazu bereit sind. Wenn wir nicht wissen, wie wir den Gipfel besteigen können, würden uns jene, die zurückgekehrt sind, daran hindern. Wann kann uns jemand behindern? – Wenn jener, der den Mussala besteigt, viele Tugenden, aber gleichzeitig auch eine Schwäche besitzt, so wird ihn diese sowohl bei seinem Streben zu guten Taten als auch bei seinem Streben zu Gott behindern. Also muss diese Schwäche in eine Tugend verwandelt werden, um weder ihn noch die anderen zu behindern. Ich sagte schon, dass der Mensch Schwächen haben kann. Das stimmt, aber wann? – Solange er dem Gesetz der Entwicklung unterstellt ist. Wenn er jedoch Gott zu dienen beginnt, muss er vollkommen sein und darf keine Schwächen haben. Unter „Gott dienen" verstehe ich jenen heiligen Moment der Seele, wenn man mit aller Reinheit und Vollkommenheit, mit Reinheit und Heiligkeit in den Gedanken, Wünschen und Taten vor Gott tritt. Nur bei Vollkommenheit des Geistes und Reinheit der Seele verstehen wir, was Gott von uns in einem bestimmten Moment verlangt. Ich frage euch, wie ihr die Neue Lehre der Welt geben werdet? – Eure Seelen müssen offen sein. Wenn ihr in die Welt mit euren Schwächen tretet, wenn ihr dieselben Wünsche habt wie die Leute der Welt, was für einen Segen werdet ihr ihnen dann bringen? Wenn ich Gottes Wort predige und eine Bezahlung erwarte, damit ich neue, moderne Kleider anziehe, was denkt ihr, wird Gott mit mir zufrieden sein? Meint ihr, dass ich auf diese Weise Gottes Reich richtig predigen werde? Sagt mir, welche Hausfrau, die zu Hause oder auf dem Feld arbeitet, ihr Hochzeitskleid trägt? Die vernünftige Hausfrau geht in ihren alten Kleidern zur Arbeit. So ist es richtig. Ihre neuen Kleider sind für spezielle Anlässe. Welche? – Wenn wir Gott besuchen. Zu Gott gehen wir mit den schönsten, saubersten Kleidern, ohne jede Spur von Flecken. Merkt euch: Nachdem der Acker bestellt ist, ist der Regen ein Segen. Warum regnet es heute? – Weil der Mensch große Schwächen hat, weil er ein großer Egoist ist. Ist der Mensch schlecht? – Nein, er ist gut, aber nur für sich selbst. Also dann, lasst uns gut sein. Zu wem? – Wenn es darum geht, zu euch selbst gut zu sein – ihr seid es. Wichtig ist, dass ihr zu und für Gott gut seid. Das Gute zeigt man in drei Richtungen: DerMensch kann gut zu sich selbst sein, er kann gut zu seinem Nächsten sein, das Beste aber wäre, wenn er gut zu Gott ist. Der Mensch beherrscht bereits die Kunst, gut zu sich selbst und zu seinem Nächsten zu sein. Jetzt aber muss er die Kunst erlernen, wie man gut zu Gott sein muss. Das ist das Wichtigste, was von uns verlangt wird. Seht die Mutter, die ihr Kind großzieht. Ist sie nicht gut zu dem Kind? -Doch. Ist die kleine Biene, die eine kilometerlange Strecke zurücklegt um Blütenstaub zu sammeln und Honig für ihre Nächsten zu produzieren, nicht gut zu ihnen? – Sie ist gut. Doch die Biene hat noch nicht das große Gesetz gelernt und verstanden, gut zu Gott zu sein. Nimmt man ein wenig Honig, sticht sie dich gleich – sie gibt nichts her für Gott. Für sich selbst hat sie alles ausgezeichnet geordnet, sie hat auch ihr Häuschen eingerichtet und aufgeräumt, sie ist arbeitsam, aber sie kennt das Gesetz nicht, wie sie gut zu Gott sein muss. Wir ähneln den Bienen. Für uns, für unsere Nächsten sind wir gut, wenn aber Gott das Kleinste von uns verlangt, zeigen wir ihm unseren Stachel. Also, von jetzt an müsst ihr das Gesetz, gut zu Gott zu sein, erlernen. Das ist das Großartigste überhaupt. Nachdem ihr dieses Gesetz erlernt und es in die Praxis umgesetzt habt, bekommt euer Leben einen neuen Sinn, die lebendige Natur wird zu euch sprechen und aus all dem werdet ihr eine Lehre ziehen. Was passiert, wenn diese Steine zu sprechen beginnen? – Die Haare werden euch zu Berge stehen und diese schöne Gegend wird euch zu eng werden. Wisst ihr, was für schreckliche Dinge ihr sehen und hören würdet? Das wird die Hölle für euch sein! Wenn diese Berge euch ihre Geschichte erzählen, wird euch ganz Sofia zu eng werden. Hier könnt ihr zwei Riesen sehen, Menschen aus der Vergangenheit, wie sie sich umbringen. Was würdet ihr daraus lernen? – Ihr würdet nur in Entsetzen verfallen, weiter nichts. Jahrtausende sind nötig, bis diese Helden aus der Vergangenheit ein höheres Entwicklungsniveau erreichen. Alles um euch herum sind Knochen toter Helden und Götter, die in der Vergangenheit lebten. Und jetzt muss die Sonne Tausende und Millionen von Jahren scheinen, muss es viel regnen, damit die Sünden der Menschen verschwinden und sie das Gesetz des Dienens erlernen. Die Menschen haben sich und ihren Nächsten gedient, aber sie haben nicht für Gott gearbeitet. Ihr sagt: „Wir kommen doch von Gott?" – Es gibt ein Kommen von unten und ein Kommen von oben. – „Was müssen wir dann tun? So wird es doch von der Wissenschaft behauptet?" – Ja, es existiert eine menschliche Wissenschaft, aber diese, über die ich spreche, ist nicht solche. Es gibt eine Wissenschaft sowohl der Heiligen als auch der Engel, aber es gibt auch eine Wissenschaft Gottes. Du sagst: „Ich weiß viel." Ich freue mich, dass du viel weißt, aber deine Kenntnisse sind menschlich. Hast du die Wissenschaft der Heiligen erlernt? Hast du die Wissenschaft der Engel erlernt? Die Wissenschaft der Engel ist für die ferne Zukunft bestimmt. Und die Wissenschaft Gottes, hast du sie erlernt? Ich beginne nicht mit der Wissenschaft der Engel, auch nicht mit der Lehre der Heiligen, sondern ich beginne von oben – mit der Wissenschaft Gottes. Das ist eine der vernünftigsten Methoden, wodurch sich meine Wissenschaft auszeichnet. Ich beginne mit der schwierigsten Wissenschaft. Die Leute beginnen mit den kleinsten Zahlen: Der Lehrer fragt: „Ivan, sag, wie viel ist eins plus eins?" – „Eins plus eins ist zwei. " „Zwei plus zwei? " – „Vier." – „ Drei plus drei?" – „ Sechs." – „ Drei mal drei? " – „Neun"... Das ist der leichte Weg – der Weg der leichten Wissenschaft. Seit Tausenden von Jahren sind wir den leichten Weg gegangen und deshalb haben wir keinen Erfolg. Wer den leichten Weg geht, der erreicht schwer Ergebnisse. Um mit den kleinen Größen zu beginnen, braucht man den Verstand Gottes. Nur Gott kann mit den kleinen Größen arbeiten. Wir Menschen müssen mit den großen Größen arbeiten. Ich erkläre meinen Gedanken an folgendem Beispiel: nehmt ein Kind, das weint; wenn ihr ihm einen kleinen Apfel gebt, hört es dann auf zu weinen? – Nein. Wenn ihr ihm aber zehn Kilo Äpfel gebt, so böse es auch ist – es wird mit dem Weinen aufhören. Das ist die Wissenschaft des göttlichen Lebens, die Wissenschaft der göttlichen Fülle. Die Zahlen in dieser Wissenschaft sprechen für sich. Es genügt die Zahl 1 beim Namen zu nennen, sie wird vortreten und euch einen ausgezeichneten Vortrag halten. Wenn ich die Zahl 2 beim Namen rufe, tritt sie vor und hält euch einen anderen Vortrag. So sprechen alle Zahlen. Mit ihrer Hilfe werdet ihr den Sinn der göttlichen Wissenschaft, die den ganzen Kosmos in Harmonie hält, verstehen. Die Erhabenheit Gottes besteht darin, dass er sich mit uns – kleine Größen, Babys – beschäftigt und auf uns mit seiner Fülle wirkt. Und über uns, noch bevor wir von Sofia aufgebrochen sind, hat der Herr seinen Dienern gesagt: „Bereitet diesen kleinen Kindern den Weg, macht alles ringsum und oben auf dem Mussala sauber, empfangt sie wie erwartete Gäste." Deshalb gab es hier Regen, Schnee, Hagel. In der göttlichen Wissenschaft, die mit kleinen Größen arbeitet, gibt es kein Essen und Trinken. In der menschlichen Wissenschaft ist es umgekehrt: Überall gibt es Essen und Trinken. Die Menschen sind gut, wenn sie essen und trinken. Ihr sagt, dass wir uns verzeihen müssen. Es ist gut, wenn der Mensch verzeiht. Das ist der erste Schritt. Es ist großartig zu verzeihen. Gott zeichnet sich durch diese Eigenschaft aus, dass er sehr geduldig ist und verzeiht. Für euch ist außerdem wichtig, so zu lieben wie Gott liebt, und nicht so wie Menschen lieben. Wenn du so wie die Menschen liebst, entstellt das dich. Wenn ihr in die göttliche Welt mit der menschlichen Liebe kommt, erreicht ihr nichts. Also, wenn du in die göttliche Welt kommst, wirst du so lieben wie Gott liebt, wirst du verzeihen und nur für den Herr arbeiten. Wenn der Gedanke an Gott ständig in eurem Verstand ist, seid ihr gesegnet. Welche Arbeit ihr auch verrichtet, denkt immer an Gott. Wenn dir der Gedanke kommt, dass du sündig bist, sage dir: „Ich weiß, dass ich sündig bin, aber ich weiß auch, dass es Einen in der Welt gibt, der mich liebt. Da Gott mich liebt, erfülle ich seinen Willen, werde ich ihm aufrichtig dienen." Wenn man mich fragt, warum ich Gott liebe und warum ich ihm diene, antworte ich: „Weil er mich auch liebt." Man beantwortet Liebe mit Liebe. Die Liebe aber zeigt man durch Dienen und Arbeit. Wenn du Gott nicht liebst, so dienst du ihm nicht. Die Liebe arbeitet. Also, wer arbeitet, der befindet sich in der Liebe. Wer nicht arbeitet, das ist jener, den wir lieben. Gott arbeitet von oben und wir von unten. Und nun, der hohe Gipfel, den ihr von hier aus seht, heißt Mussala. Arbeitet bewusst, um das Gute, das in euch steckt, zu verstehen. Wenn ihr die große göttliche Wissenschaft lernt, kommt ihr in eurer Entwicklung voran, lernt ihr viele Dinge, die ihr braucht, und vollendet euren Lebenslauf so, wie er für jeden von euch vom Anfang seines Daseins bestimmt wurde. Was erreicht ihr, wenn ihr mit der Wissenschaft der Engel und Heiligen beginnt? (Der Lehrer pflückt einen Grashalm.) Ihr werdet emporwachsen wie dieser Halm. Jede Pflanze hat zwei Bedeutungen. Wenn ich eine Blume pflücke und sie mir anstecke, bedeutet das, dass ich gemäß der Wissenschaft der Engel und Heiligen lebe. Wenn du diese Wissenschaft erlernst, kommst du zum Gesetz des Wachstums, der Uneigennützigkeit und Selbstaufopferung. Der Halm, den ich gepflückt habe, freut sich jetzt, weil er ein Teil eurer Sachlehre geworden ist. Eines Tages wird euch dieser Halm bei Gott treffen und sagen: „Ich zeuge für diese Leute." Wofür wird er ein Zeuge sein? – Dass euch über Gott und die große göttliche Wissenschaft erzählt wurde. Dieser Halm spricht. Darum werdet ihr die Tore eurer Herzen öffnen und euch seelisch reinigen, büßen und alle gemachten Fehler berichtigen. Ihr werdet das Buch eures Lebens öffnen und eine ausführliche Untersuchung eurer guten und schlechten Taten durchführen. Wie viele Fehler ihr auch findet, ihr werdet sie berichtigen. Wenn ihr trotz eurer Anstrengungen, trotz eurer Aufmerksamkeit, einige eurer Fehler nicht erkennt und berichtigen könnt, berichtigen wir sie. Manchmal korrigiert der Meister die Fehler. Es ist unwichtig, wer sie korrigiert. Wenn der Schüler das allein macht, handelt er richtig. Wenn der Lehrer die Fehler korrigiert, ist das auch gut. Wenn der Schüler den Fehler übersieht und ihn nicht korrigieren kann, wird das der Meister tun. Irgendwer muss die Fehler beseitigen. – „Ich habe viele Schwäche"mache viele Fehler." – Macht nichts. Nimm an, dass Gott diese Fehler akzeptiert. Zum Beispiel seid ihr schnell beleidigt. Warum seid ihr beleidigt? Wenn ihr in Sofia ankommt, was bringt ihr mit? – Lasst uns unsere Fehler berichtigen. Wir werden unsere Brüder lieben, so wie Gott uns liebt. Wir werden auf dem göttlichen Acker arbeiten und eine Rinne anlegen, durch die wir Gottes Segen nach Sofia fließen lassen. Alles, woran ihr denkt, ist schon projektiert. Alles, was ihr sagt, geschieht, denn so ist es in der göttlichen Wissenschaft. Das Rinnsal wird Sofia erreichen, doch der Acker muss inzwischen bestellt sein. Wer wird unsere Fensterläden öffnen? – Ich habe sie heute Morgen geöffnet. Ich habe nicht nur eure Fensterläden geöffnet, sondern auch die Dächer eurer Häuser aufgedeckt. Außerdem habe ich eure dicken Mauern niedergerissen. Wenn ihr euch umseht, werdet ihr entdecken, dass ihr weder Fensterläden noch Mauern und Dächer habt. Das ist das Licht. Das ist die Freiheit. Ich will, dass ihr eure Freiheit behaltet, kein Joch auf euch nehmt und sagt :„Mein Gott, wie lange dauert dieses Leben, diese Bürde, diese Unzulänglichkeiten, dieses Unglück? Hat mich meine Mutter deswegen geboren? " Nun, denkt an Mussala. Ihr müsst wissen, dass es hier und auf der ganzen Balkanhalbinsel Seelen gibt, die seit Jahrhunderten eingeschlossen sind und auf ihre Befreiung warten. Sie treiben ihren Unfug mit euch. Wer will nicht die Freiheit? Zwei schlagen sich, streiten. Warum? – Sie schlagen sich wegen der Freiheit. Nachdem sie sich verprügelt haben, sagen sie zueinander: „Hast du mich jetzt erkannt? " Manchmal kommen die Geister, die den Streit verursachen, zu euch, weil sie Hilfe brauchen. Wenn ihr ihnen nicht zu helfen wisst, beginnt ihr euch untereinander zu streiten und zu schlagen. Das bedeutet, dass ihr mehr Licht braucht. Wenn ihr irgendwohin geht, dann macht die Fensterläden, die Dächer und die Bretterzäune der Häuser auf. Heute gebe ich allen etwas zur Erinnerung – einen kleinen Grashalm. Er kann euch als Sinnbild dienen. Auch wenn er klein ist, sagt, wenn ihr ihn anschaut: „Ich muss das Gesetz des Wachtums, das Gesetz der Engel erlernen." Jeder Grashalm birgt in sich die Formel: „Die große Wissenschaft des Lebens lautet – Gott dienen." Na, ich gebe euch allen jetzt von diesem Gras. Sollen wir den anderen auch Grashalme geben?- Gebt sie ihnen, aber lasst sie versprechen Gott zu dienen. Ihr müsst allerdings das Gesetz „ Gott dienen" als ein wichtiges Gesetz verstehen und euch damit beschäftigen. Wenn ihr diese Absicht nicht habt, ist dieses Gras allein bedeutungslos. So könnte ich euch einen Korb voll Gras füllen. Nun also, die große göttliche Wissenschaft verlangt von allen, Gott zu dienen. Wenn ihr sagt, dass ihr Gott dienen werdet, müsst ihr etwas säen. Wenn ihr ein Blatt abreißt, muss es die Idee der „Worte Gottes" verbildlichen. Dieser Grashalm muss für euch ein Sinnbild, ein Symbol der Idee „Gott zu dienen" sein. Wenn ihr diesen Grashalm ohne den Sinn dieser Wörter bei euch tragt, wird es wie ein heiliges Buch ohne den Sinn der Worte Gottes sein. Wenn darin sein Wort steht, ist dieses Buch wertvoll. In Zukunft, wenn ihr euch aufs Gras setzt, berücksichtigt die Idee „ Gott zu dienen". Das Gras wird über das Gesetz des Dienens zu euch sprechen. Wenn ihr dieses Gesetz versteht, wird euch das Gras willkommen heißen, sobald ihr euch darauf setzt. Das bedeutet, dass jener, der diesen Grashalm besitzt, offene Fenster und ein offenes Dach hat. Wer die große göttliche Wissenschaft zu erlernen beginnt, muss das Dach und die Fenster offen halten, damit die Sonne von allen Seiten auf ihn scheinen kann und die Erde sein Fundament wird. So, sagt jenem, dem ihr diesen Grashalm gebt, was ich euch gesagt habe. Nun, sollen wir unsere Arbeit beenden. Im Schein dieser großen Wissenschaft – der göttlichen Wissenschaft – versteht man unter „Beenden" das Beginnen einer anderen, neuen Arbeit. Und wenn ich sage diese Arbeit beenden, meine ich eine andere zu beginnen. Nachdem wir eine gewisse Arbeit beendet haben, erholen wir uns nicht, sondern wir gehen den Weinberg umgraben. Nach dem Umgraben gibt es eine andere Arbeit. Eines Tages gehen wir zum Weinberg die Weintrauben kosten. Nachdem wir alle Arbeiten der Welt vollendet haben, beginnen wir mit der großen Arbeit für Gott. Ihr sagt: „Befreien wir uns von der Welt." Wir brauchen uns nicht zu befreien. Sobald wir für Gott arbeiten, sind wir freie Bürger. Wenn wir aber dieser Wissenschaft nicht glauben, wird die Welt auf uns einwirken. Also, wenn wir weiterhin an unsere Befreiung vom Weltlichen denken, bedeutet das, dass wir schwach sind. Der Hauptgedanke dieses Vortrags ist „Gott zu dienen". Wir beginnen mit der schwierigsten Wissenschaft, der göttlichen Wissenschaft, die uns all das beibringt, wonach sich unsere Seele sehnt und unser Geist strebt. Warum werden große Hindernisse in der Welt bereitet? Wo werden die stabilsten Brücken gebaut? – Über die größten Flüsse. Warum? – Weil über die großen Brücken große Waren befördert werden. Je fester die Brücke ist, desto größere Last wird darüber befördert. Je gesünder, stärker und intelligenter ein Mensch ist, mit desto schwierigerer und verantwortungsvollerer Arbeit beauftragt ihn Gott. Du sagst: „Ich will keine Brücke werden!". Ist es so schlimm, wenn du eine Brücke zwischen Gott und den Menschen wirst, wenn über deinen Rücken Engel gehen? Jeder Engel wird dir beim Überqueren einen Segen hinterlassen. Wir werden Brücken nicht für das Menschliche, sondern für das Göttliche sein. Wenn wir eine Brücke für das Menschliche werden, werden wir uns entstellen. Wenn wir eine Brücke für das Göttliche werden, werden wir zu neuem Leben erweckt. Unter dem Wort Brücke verstehe ich eine Verbindung, ein Kettenglied zwischen dem Göttlichen und Menschlichen. Lebt mit dem Gedanken, dass ihr Gott dient. Wiederholt diesen Gedanken. Euer Bewusstsein muss bei jeder Tat dabei sein, auch bei der unbedeutendsten, und wisset, dass ihr Gott dient. Sagt bitte nicht, dass es schwierig ist Gott zu dienen, dass man dazu viele Kenntnisse braucht. Wer Gott dienen will, kann auch ohne Kenntnisse sein. Ganz natürlich: Wenn man zur Quelle geht, muss man dann Wasser mitbringen? Wenn man zum Obstgarten geht, muss man dann Essen mitbringen? Wenn man aber in die Wüste geht, muss man Wasser mitbringen. Die Wissenschaft ist Nahrung für die Menschen. Wenn ich sage, dass wir zu Gott gehen, meine ich, dass wir keine Wissenschaft brauchen. Unter Wissenschaft verstehe ich die lebendige Wissenschaft. Ich meine, wir brauchen keine menschlichen Kenntnisse, sondern göttliche – Kenntnisse über die lebendige Natur. Du sagst: „Ich will kein Brot." Ich verstehe darunter, dass du kein gewöhnliches, von den Menschen gebackenes Brot brauchst. Das bedeutet, von jetzt an verlange ich Brot von Gott, Gott wird mich ernähren. – „Ich brauche keine Wissenschaft." – Ich verstehe darunter, dass du die weltliche, die menschliche Wissenschaft nicht möchtest, sondern die göttliche, in deren Licht du dich entwickeln wirst. Wenn ihr so denkt, werdet ihr das Große und Göttliche in der Welt verstehen. Nun, ich meine jetzt nicht, dass ihr gut sein sollt, sondern dass jeder von euch sich so verhalten soll, wie ihn Gott geschaffen hat. Wenn man in der menschlichen Welt jemanden nicht liebt, gibt man ihm nichts, bringt man ihm kein Essen, jagt man ihn fort. Die weltliche Wissenschaft löst das Problem auf diese Weise. In der göttlichen Welt passiert es umgekehrt: Wenn man jemanden nicht liebt, gibt man ihm viel zu essen und kümmert sich um ihn; wenn man jemanden liebt, gibt man ihm am wenigstens. Wenn du im Himmel kaum etwas zum Essen bekommst, ist das ein Privileg, das wenigen gegeben wird. Wenn man dir auf der Erde nichts zum Essen gibt, wirst du dich beschweren und überall erzählen: „Die haben mich hungrig gelassen, mir kein Essen gegeben, mich fortgejagt." Du wirst dich freuen, wenn du im Himmel kein Essen bekommst. Das passiert selten, alle Tausend Jahre einmal. Das ist ein besonderes Privileg. Wie könnt ihr diese weise, göttliche Wissenschaft verstehen? – Jener, dem man nichts zum Essen gibt, besitzt alles in sich selbst, er kann den anderen etwas geben. Er sagt: „Gebt den anderen alles! Was übrig bleibt, gebt mir. Alle sollen sich satt essen. Ich bin froh, dass sie den Gottes Segen bekommen haben." Mit anderen Worten gesagt – wir sollen uns gegenseitig alles überlassen. Was sollen wir überlassen? – Es steht in der Bibel: „Betet füreinander." Für jene, die wir lieben, beten wir zu Gott, dass er ihnen seinen Segen gibt. Auch für jene, die wir nicht lieben, beten wir auch zu Gott, dass ihnen das eine oder andere passiert; wir schicken ihnen immer einen Segen. Also, wir beten sowohl für jene, die wir lieben, als auch für jene, die wir nicht lieben. Es gibt aber Leute, die dazwischen stehen – die vergessen wir. An sie möchte ich euch erinnern – für sie müsst ihr beten. Ansonsten, soweit ich weiß, betet ihr viel. Euer Gebet muss vom ganzen Herzen kommen. Seid absolut aufrichtig beim Gebet! So müsst ihr beten! Ihr sagt: „Es kostet viel Mühe und Kampf, bis wir das erreichen". – Kämpft so lange, bis eure Tugenden die Übermacht gewinnen. Sagt euch: „Ich kann Gott in allen Zeiten und unter allen Bedingungen dienen". Du wirst erst dann ein echter Diener sein, wenn du alle Hindernisse im Leben überwunden hast. Wir haben auch ein großes Hindernis überwunden, wir haben den Gipfel Mussala im Regen, Schnee und Hagel bestiegen. Wer davon erfährt, wird sich über unseren Verstand wundern, wie wir bei diesem Wetter, in dieser frühen Stunde, in der Dunkelheit zum Mussala aufgebrochen sind. Man sagt, wir seien verrückt. Wir aber denken anders darüber. Jeder ist in der Lage bei schönem Wetter den Mussala zu besteigen. Wichtig ist, ihn bei schlechtem Wetter zu besteigen. Wenn man euch fragt, ob es so notwendig sei den Gipfel unter diesen Umständen zu besteigen, dann antwortet: „Das ist eine Sachlehre." Ich möchte, dass ihr diesen Ausflug als einen der seltenen und denkwürdigen in eurem Leben im Gedächtnis behaltet. Wenn dieser Ausflug für euch eine tote Erinnerung bleibt, so wie die Grabsteine auf dem Friedhof, habt ihr nichts gewonnen. Auf einem Grabstein steht: „Hier ruht ein junger Held, der an fünfundzwanzig Schlachten teilnahm". Solche Grabsteine und Inschriften will ich nicht. Die Denkmäler unserer Helden leben, sie sind nicht aus Stein. Wenn wir zu einem unserer Helden gehen, sagen wir: „Komm heraus und zeige deinen Heldenmut!". Ich will, dass auch ihr lebendige Denkmäler seid. Zuerst will ich, dass ihr aufsteht; das Aufstehen bedeutet Entwicklung, d.h. ein Prozess des Wachstums, dann will ich, dass ihr wieder lebendig werdet und zuletzt, dass ihr aufersteht. Wenn wir wieder mal auf Mussala sind, sagt: „Wir haben gelernt, wie man aufsteht und lebendig wird." Wenn man euch fragt, zu welchen Menschen ihr gehört, sagt: „Zu jenen, die aufgestanden sind." Wie ihr seht, sind wir vom Nebel umhüllt. Was bedeutet dieser Nebel? – Als Mose den Sinai erstieg, wurde er von einer dichten Wolke verdeckt, es donnerte, aber keiner sah, was dort geschah. So war es besser. Auch jetzt sagt der Herr: „Die äußere Welt ist noch nicht bereit mein Gesicht zu sehen, und auch nicht, was hier geschieht." Deshalb fällt der Nebel heute vor uns. Der göttliche Pflug muss euch lange beackern, damit ihr das göttliche Licht wahrnehmen könnt. Der Welt steht so eine Erschütterung bevor, dass die Häuser ohne Dächer bleiben werden. Von welchen Dächern ist die Rede? – Das sind die Ketten, die Fesseln der Menschen. Wenn alle Dächer entfernt werden, wenn alle Fensterläden aufgemacht werden, dann kommt Gott und ihr werdet frei sein. Ist das schlimm? Die Fesseln werden von euren Händen und Füßen fallen! Was ist daran schlecht, wenn das Pferd frei, ohne Zügel und Fesseln im Wald weidet? Wo müssen wir das Pferd suchen? – Im Wald. Wenn ich es sehe, klopfe ich ihm auf den Rücken und sage zu ihm: „Ich freue mich, dass du frei von Fesseln und Zügeln bist." So wie es weidet, wird mich das Pferd anblicken, wird den Kopf hochheben und dann weiter weiden. Das ist man ein Gespräch. Ich spreche mit dem Pferd. Mit seinem Kopfheben will es mich fragen: „Hast du die Wissenschaft der Heiligen und Engel erlernt? Grast du wie wir?" Der Ochse sagt dasselbe. Ich frage: „Wenn ihr die Wissenschaft der Heiligen und Engel erlernt habt, wisst ihr dann, warum das Pferd und der Ochse grasen?" Man sagt von jemandem, dass er wie ein Ochse kaut und wiederkäut. Meiner Meinung nach muss der Mensch lernen das Essen zu kauen und nicht, es herunter zu schlingen. Das Kauen ist ein Symbol des Lebens. Wenn du ein Pferd im Wald siehst, geh zu ihm, bleib voll Verehrung stehen, streichle seinen Rücken, heb den Blick zu Gott und gehe weiter. Wenn du einen Ochsen siehst, mach das Gleiche. – „Was passiert mit uns?"- Was soll euch schon passieren?! – Das Göttliche wird in euch erwachen und Gott wird zu euch sprechen. Eure Seele wird sich für das Große in der Welt öffnen und ihr werdet glücklich sein. Nur so werdet ihr Gott erkennen. Eure Ohren werden sich für seine Worte öffnen und euer Verstand wird sie verstehen. Nur so könnt ihr untereinander Brüder und Schwestern sein. Ich spreche nicht über die heutige Bruderschaft, die nach vier Generationen verschwinden und keine Spur hinterlasseen wird. Ich spreche über jene Brüder und Schwestern, die nichts auslöschen kann. Das ist echte Bruderschaft! Und die Freundschaft, die nichts auslöschen kann, ist echte Freundschaft. Gottes Segen schütze euch! Gottes Liebe sei mit uns allen! Geht das ganze Jahr mit dieser Liebe.das.... Nun, ihr küsst mir die Hand. Warum küsst ihr sie? – Das ist ein Vertrag, dass ihr Gott dienen werdet. Warum reicht ihr die rechte Hand? – Das bedeutet: Wenn sich zwei vernünftige Menschen treffen, können sie alles machen. – „Wir möchten diesen Vortrag haben." – Das ist schon getan. Wenn ihr etwas verlangt, passiert es. „Wem muss dieser Vortrag gegeben werden? " – Allen, die sich mit der göttlichen Wissenschaft beschäftigen. Gesagt, getan. Das Gras, d.h. der kleine Halm, den ich euch gegeben habe, geht nicht verloren. Er wird immer zu euch sprechen. Immer wenn ihr ihn vom ganzen Herzen sucht, findet ihr ihn. Seid munter, lustig, fröhlich. Von euch wird verlangt, Gott zu dienen. Seien wir demütig wie die Kinder. Diesen Vortrag konnte ich nicht auf dem Gipfel Mussala halten. Eure Füße waren kalt. Sobald wir runterkamen, wurde mir die Idee für den Vortrag gegeben. Das Gute in euch besteht darin, dass ihr den Mut habt auch beim schlechten Wetter zu wandern. Das Besteigen des Mussala bei so schlechtem Wetter ist ein Beweis dafür, dass ihr auch bei der geistigen Arbeit dazu fähig sein werdet, allerlei Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden. Ich freue mich über eure Heldentat. Nach Gottes Gesetz bekommt jener, der den anderen etwas gibt, immer etwas. Alles, was ihr beschließt, wird passieren; wichtig ist, dass euer Verstand und euer Herz aufgeweckt sind. Wir hatten beschlossen den Gipfel zu besteigen und wir haben ihn bestiegen. Wir haben das geschafft, auch wenn das Wetter schlecht war. Je höher wir gestiegen sind, desto weniger donnerte es, allmählich ließ das Unwetter nach. Man hat gesagt: „Wer auf den Gipfel steigt, muss rein sein wie der Schnee! " Seht, auf dem Gipfel scheint bereits die Sonne. Wir müssen noch einmal hochsteigen, um die Sonne zu sehen. Gewöhnlich kämpfen die Menschen um die Spitzenposition, wer den ersten Platz einnimmt. Wer nach Gottes Willen handelt, ist immer der Erste. Wer nicht nach Gottes Willen handelt, der bleibt Letzter. Von diesem Gesichtspunkt aus kann jeder der Erste sein. Als wir den Gipfel bestiegen, hatten manche Angst sich zu erkälten und kehrten um. Andere wollten nach Tschamkorija*, sie hatten Angst noch ein bisschen mit uns zu verweilen. Sie haben mich gefragt: „Sollen wir umkehren oder hier bleiben?" Da ich für die Freiheit bin, habe ich geantwortet: „Wenn ihr Angst vor einer Erkältung habt, geht besser zurück." Ich hätte auch sagen können: „Bleibt alle hier, morgen halte ich einen Vortrag." Sie sind gegangen, weil ich ihnen das nicht gesagt habe. Ich habe nach dem Gesetz der Freiheit gehandelt. Die Entscheidungen Gottes sind entgültig. Was er verspricht, das passiert. Gott ist das einzige Wesen, dessen Entschlüsse entgültig sind. Er bricht nie sein Wort. Er weiß nicht, was er „nicht kann". Wenn der Gott seine Gnade nicht zeigt, so deshalb, weil er auf den Moment wartet, wo ihn alle verstehen können. Gott duldet die Menschen, weil er will, dass sie aufwachen und verstehen, warum die Welt erschaffen wurde. Zum Beispiel wisst ihr nicht, warum das Gras erschaffen wurde. Es ist nicht so schlimm, dass ihr das nicht wisst. Heute habe ich für euch eine Seite aus dem Buch Gottes umgeblättert, wie viele Seiten aber bleiben noch! Bisher habt ihr nicht gewusst, warum die Ochsen und Pferde Gras weiden. Welcher Philosoph würde euch das sagen? Ihr sagt: „Wie schön wäre es, wenn der Meister immer bei uns wäre!" Ich bin immer bei euch, zu jeder Zeit. Wie ihr merkt, bessert sich das Wetter. Das Wetter ist heiter geworden und ihr freut euch. Wenn ihr fröhlich seid, ist es das Wetter auch. Wenn ihr weint, ist das Wetter auch trübe und regnerisch. Viele beschweren sich, dass keiner sie liebt. Es gibt ein Wesen, das euch liebt – das ist Gott. Wenn ihr sagt, dass euch keiner liebt, bedeutet das, ihr habt Jenen, der euch liebt, nicht gefunden. Sobald sein Licht kommt und eure Seelen erfüllt, seid ihr alle froh und lustig. Jetzt ist es für euch wichtig, alles zu begreifen, was ihr gehört habt. Wichtig ist Folgendes: ein heiterer Tag, ein fröhlicher Tag, ein Tag Gottes. Wenn der Tag fröhlich ist, ist er immer ein Tag Gottes. Wenn man einen Tag Gottes erlebt, ähnelt man ihm. Manche beschweren sich, dass sie nasse Füße haben. Was bedeutet „nasse Füße haben"? – Solange die Füße der Menschen nicht nass sind, kann man das Göttliche nicht erhalten. Nasse Füße – das sind schlechte Lebensbedingungen. Du willst etwas erreichen, aber es kommen immer wieder Hindernisse; das sind immer nasse Füße. Du hast vor ein Haus zu bauen, aber du hast kein Geld – das ist ein Hindernis. Wenn wir beginnen nach Gott zu leben, werden wir schönere Häuser haben. Wir werden uns jene Häuser bauen, die wir brauchen. Wir werden so viel Licht haben, wie wir brauchen. Ihr verliert oft den Mut und sagt: „Wir sind schon alt." Was bedeutet „hohes Alter"? – Wenn der Mensch seinen Glauben verliert, wird er alt. Wenn er den Sinn des Lebens, das Streben nach Gott verliert, wird er alt. Ein Kind freut sich wenn es mit seiner Mutter spazierengeht. Ihr freut euch heute und ihr müsst euch freuen. Warum? – Die Freude ist so etwas wie das Spazierengehen. Nun also, jene von euch, die den Gipfel Mussala bestiegen haben, haben gut daran getan. Diejenigen, die den Gipfel nicht bestiegen haben, haben auch gut gehandelt. Letzten Endes steigen wir alle hinunter. „Wie schön wäre es hier zu bleiben! " – Hier bleiben – bedeutet bei Gott bleiben, aber bei Gott bleiben wir immer. * Tschamkorija – der türkische Name des Kurorts Borovetz im Rilagebirge Aus dem Bulgarischen übersetzt von Rossitza Milkovska Lektorate: Angelika Todorov, Stanislava Stefanova Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Unterstützung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Übersetzungen. Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
  9. Das vernünftige Herz Ein Vortrag des Meisters vor der allgemeinen okkulten Klasse, gehalten am 2. April 1924 in Sofia Zehn Minuten Schweigen Das Thema für das nächste Mal: Eigenschaften des neuen Menschen. Jede Arbeit oder jedes Unternehmen in der Welt darf nicht auf einer wackligen Grundlage stehen, sondern muss eine feste Grundlage haben. Unter den Wörtern "feste Grundlage" verstehe ich eine Grundlage, die sich nicht verändert, die unter allen Bedingungen ein und dieselbe bleibt. Diese Grundlage ist lebendig. Nehmt nun an, dass ihr, während ihr auf der Erde lebt, eine feste Grundlage habt. Also verlasst ihr euch auf eure Persönlichkeit. Aber auf welche Grundlage stellt ihr euer Leben nach eurem Tod? Folglich ist die Erde nicht die rechte Grundlage, auf die sich ein Mensch stellen kann. Welche ist dann aber die rechte Grundlage? – Die rechte Grundlage nennen wir " das vernünftige menschliche Herz ". Ich rede nicht vom vernünftigen Herzen des heutigen Menschen, sondern vom vernünftigen Herzen des göttlichen Menschen. Apostel Paulus sagte: "Der physische Mensch kann die geistlichen Dinge nicht verstehen, weil sie geistlich beurteilt werden". Ihr müsst die neue Richtung in eurem Leben auf euer vernünftiges Herz stellen. In diesem vernünftigen Herzen operiert und wirkt der Geist Gottes. Und im Wirken dieses vernünftigen Herzens gibt es keinerlei Ausnahme. Handelt der Mensch nach diesem Herzen, macht er keine Fehler, alle Fehler werden sofort berichtigt. Die Fehler in der Welt kommen vom objektiven Verstand des Menschen. Das ist der gegenwärtige Verstand, mit dem der Mensch denkt. Es kommt dir ein guter Gedanke und du beginnst zu überlegen wie du ihn anwenden kannst, und darüber verlierst du die (entsprechenden) Voraussetzungen. Oft sagen wir, dass ein Mensch, wenn er ins Wasser geht, ertrinken kann. Er muss entweder schwimmen können oder er muss schwimmen lernen. Ich frage: "In welcher Schule hat jenes kleine Entenkücken, das gleich nach dem Ausschlüpfen schwimmen kann, die Kunst des Schwimmens gelernt? Vor Tausenden Jahren hat es diese Kunst erlernt. Folglich gibt es ein göttliches Element im menschlichen Verstand. Wir nennen es den göttlichen Geist, der vernünftig handelt, ohne jede Ausnahme. Und wenn wir diese vernünftige Stimme hören (ich nenne sie " das vernünftige Herz "), unterscheiden sich unsere Überlegungen von den üblichen Überlegungen. Ihr könnt einen einfachen Versuch machen. Wenn ihr mit eurem Kopf denkt, sollt ihr lange Zeit nachdenken; ihr sollt ein, zwei, drei, fünf, zehn und mehr Jahre eine bestimmte Frage erforschen, bis ihr zu bestimmten Schlussfolgerungen gelangt. Angenommen, ihr stellt euch die Frage, wie das Wetter am Montag sein wird. Unser Verstand beginnt zu überlegen und sagt: " Es wird schön werden ". Gut, das werdet ihr überprüfen. Danach werdet ihr euch fragen, ob das Wetter absolut klar oder halb bedeckt sein wird, ob es nur wolkig oder regnerisch sein wird usw. Stellt euch die Frage deutlich im Verstand. Bei diesen Versuchen werdet ihr bemerken, dass von dem, was der Verstand sagt, sich kaum ein Prozent als richtig herausstellt. Dass das Wetter schön sein wird, ist eine Vermutung. Doch wenn ihr euer vernünftiges Herz fragt, wie das Wetter am Montag sein wird, wird es euch mit absoluter Richtigkeit antworten. In diesem Verständnis gibt es kein Überlegen. Sobald ihr zu überlegen beginnt, verliert das Göttliche bereits an Wert. Denkt ihr aber mit eurem vernünftigen Herzen, werdet ihr ein angenehmes Gefühl in der Magengrube empfinden und dann kann jeder von euch sagen: "Das Wetter wird so und so sein". Fragt euch, z. B., wie ihr euer Leben in diesem Jahr verbringen werdet – gut oder nicht so gut. Wenn ihr mit eurem Verstand antwortet, wird er euch entweder die schönsten Projekte vorgaukeln oder eben manchmal auch finstere. Wenn ihr aber euer vernünftiges Herz fragt, wird es euch eine positive Antwort geben. Es wird euch nicht nur eine positive Antwort geben, sondern wird euch auch zeigen, ob ihr Schwierigkeiten zu überwinden habt, wobei es euch gleichzeitig die rechte Richtung weist, damit ihr sie besser überwindet. Jetzt können sich in diesem vernünftigen Herzen auch die guten Gewohnheiten einnisten. Jeder Mensch hat gute Gewohnheiten. Bei einigen Menschen treten die guten Gewohnheiten früher, bei anderen später in Erscheinung. Dir kommt ein Antrieb, ein guter Gedanke, jemandem etwas Gutes zu tun; du gehst den Weg entlang und siehst eine arme Witwe; du greifst in deine Tasche, aber gleich beginnst du zu philosophieren und sagst dir: "Ich habe Geld, aber ich brauche es heute; lass mich dieses Gute an einem anderen Tag tun". Überlegst du so, hast du schon den ersten Fehler gemacht. Es vergeht nicht viel Zeit und du wirst eine zehnfache Strafe für das Nichterfüllen jener guten göttlichen Gefühle bezahlen. Also müssen wir uns immer der göttlichen Stimme in uns unterwerfen. Sobald dieses göttliche Gefühl in uns zu sprechen beginnt, ist dies ein Examen in unserem Leben. Gott prüft uns. Wir müssen uns Ihm absolut fügen. Nimmst du das Göttliche wahr, erfülle es! Für dieses Gute, das du machst, brauchst du nicht dein ganzes Hab und Gut zu geben; das ist eine kleine Gefälligkeit. Ein Kind ist auf der Straße gefallen, hat sich das Bein gebrochen; was kostet es dich, es hochzuheben, nach Hause zu bringen und ihm zu helfen? Du wirst nur eine halbe Stunde verlieren. Du sagst: "Ich habe eine wichtige Arbeit". Das ganze Unglück in unserem Leben kommt daher, dass wir nicht auf unsere guten Absichten und gute Gewohnheiten, die wir in unserem Herzen tragen, hören. Wir halten uns an eine Reihe von philosophischen Überlegungen, grübeln und sagen, dass wir unser Leben einrichten müssen. Der erste Irrtum besteht darin, dass wir Überlegungen anstellen und unser Leben selbst ordnen möchten. Dem vernünftigen Herzen nach ist unser Leben geordnet. Alle Bedingungen, bei denen wir leben müssen, alle Menschen, mit denen wir uns treffen müssen und die auf uns einen Einfluss haben müssen, all das ist vorbestimmt. Und wie es bestimmt wurde, so wird es sein. Der ganze Himmel wirkt auf uns in diese Richtung. In der Welt leben nicht wir, sondern Gott. Und dementsprechend ist jede gute Tat die Äußerung Gottes in uns. Und wenn wir einem guten göttlichen Gedanken entgegenwirken, erzeugen wir unser Unglück in der Welt. Mit diesen guten Gewohnheiten, die wir haben, verlangt man nicht, dass ihr die ganze Last der Welt auf euch nehmt. Ich habe euch auch ein andermal gesagt, dass jeder gute Gedanke mit Tausenden anderer guten Gedanken verbunden ist. Denkt jetzt nicht, dass, wenn ihr dem guten Gedanken nicht nachkommt, Gott das nicht vorgesehen hat. Er hat alles vorgesehen, aber ihr verliert die Voraussetzungen. Bei jedem Nichterfüllen eines guten Gedanken erniedrigt ihr euch, versinkt ihr, wobei auch euer Leben schwieriger wird. Mit der Weigerung, irgendwelchen guten Gedanken nachzukommen, erniedrigt ihr euch jedes Mal, die Umgebung wird immer gröber und gröber, bis euer Willen endgültig paralysiert wird. Ihr werdet zum Spielzeug des Schicksals, d. h. der äußeren Umstände. Diese Umstände haben eine einzige Ursache – wir gehorchen unserem vernünftigen Herzen nicht. Wie erkennen wir, dass das vernünftige Herz in uns wirkt? – Wenn dieses vernünftige Herz in uns wirkt, kommt es immer zu einer Erweiterung unserer Seele. Wenn du die kleinste gute Geste gemacht hast, spürst du eine innere Zufriedenheit in dir, als ob du die ganze Welt gewonnen hättest. Ihr alle sollt euch vor Folgenden hüten: wenn ihr die kleinste gute Geste macht, bekundet das nicht nach außen. Wenn ihr es äußert, behindert ihr euch selbst. Weil in diesem Fall, nachdem du das Gute getan hast, du Gottes Zustimmung schon hast und dich freust. Damit empfiehlst du dich nicht selbst, sondern Gott empfiehlt dich. Nehmen wir an, ein Mensch ertrinkt im Wasser und du rettest ihn; nachdem du ihn aus dem Wasser geholt hast, warte nicht, dass er dich belohnt. Entferne dich, und lass ihn dich finden. Wenn du, nachdem du das Gute getan hast, in den Zeitungen schreibst, dass du den und den vor dem Tode gerettet hast, geht die Hälfte dieses Guten bereits verloren. Die moralische Kraft des Schülers, der die göttliche Lehre befolgt, besteht darin, dass er einen absoluten Glauben an Gott haben muss. Wir müssen nicht wissen, wo der Himmel ist, wir müssen nicht wissen, wo Gott lebt, wie weit er von uns weg ist, doch wir sollen Gott fühlen. Ein englischer Prediger sagte: " Ich weiß nicht wo der Himmel ist, aber wenn ich beginne zu Gott zu betten, fühle ich verborgen in meiner Seele die Wirkung des göttlichen Geistes ". Also hört ihn Gott in diesem Moment. Und das ist das Wichtige, dass er uns im selben Moment, indem wir unseren Geist zu Gott richten, hört. Recht hatte der Prophet, dass Gott nicht im Himmel lebt, sondern in den Herzen der Demütigen. Wer sind die Demütigen? – Die Menschen des vernünftigen Herzens, sage ich. Wenn ihr euch alle von euren vernünftigen Herzen leiten ließet, würden alle Streitigkeiten, die manchmal unter euch auftauchen, verschwinden. Zum Beispiel, ihr habt grobe Angewohnheiten, manchmal habt ihr keine Geduld; all das habt ihr eurem philosophischen Verstand zu verdanken, dass man euch beleidigt hat. Worin besteht die Würde des Menschen? – Die Würde eines Menschen besteht in der Erfüllung von Gottes Willen, in der Anwendung der kleinsten Tugenden. Du kannst eine der größten Schlachten gewonnen haben, du kannst ein ganzes Volk erhoben haben, aber wenn dir dein Herz eines Tages sagt, den Schuh eines Greises zu binden und du machst es nicht, verfällt alles bisher Getane. Den Schuh eines Greises zu binden, zählt mehr als eine Schlacht zu gewinnen. Jetzt werde ich euch ein Beispiel anführen über jene zwei Eremiten, die ganze 20 Jahre lang in der Wüste lebten, wo sie ständig zu Gott beteten. Eines Tages sah der Eine, dass sein Gefährte, als er an einer Stelle vorüberging, hochsprang und davonraste. Er staunte, was wohl dieser Mensch gesehen hat, was ihn beängstigt hat, dass er so davonraste. Er ging zu dieser Stelle und sah einen großen Topf mit Gold. Er sagte sich: " Was für ein dummer Mensch, vorm Gold wegzulaufen!" Er hob das Gold aus dem Topf, nahm es und ging nach Alexandria, wo er ein großes Haus-Herberge baute, den Armen half, alles ausgab und nichts für sich behielt. Er ging in die Wüste zurück und betete zu Gott, damit er ihm sage, ob er mit ihm zufrieden ist. Ein Engel erschien ihm um sagte ihm, dass all seine Wohltaten nicht so viel kosten wie das Hochspringen seines Bruders. Folglich, wenn wir all das sammeln, was unser heutiger objektiver Verstand innerhalb der Zeit von unserer Kindheit bis zur Abreise ins Jenseits getan hat und es abwägen, kann all das nicht so schwerwiegend sein, wie die kleinste Tat des vernünftigen Herzens. Und irgendwo in der Heiligen Schrift steht geschrieben: „Und David dachte in seinem Herzen". Das bedeutet, er dachte mit diesem vernünftigen Herzen. Das ist es, was von uns allen jetzt verlangt wird. Im zweiten Stadium eures Lebens verlangt man von euch bereits einen Umgang, d.h. zu wissen, wie euer Verhalten zueinander sein muss. Zum Beispiel, du willst jemandem eine Bemerkung machen; mache sie, aber mache sie aus Liebe, wie du gegen dich selbst vorgehen würdest. Was tust du, wenn du eine Bemerkung an dich selbst richtest? Verurteilst du dich streng? Du milderst die Umstände, nicht wahr? Warum sollen wir uns anderen gegenüber nicht genauso verhalten wie gegen uns selbst? Folglich sollen wir die Wahrheit mit Liebe heraustragen. Wenn wir die Fehler irgendeines Bruders korrigieren, sollen wir sie mit Liebe korrigieren, so dass er spürt, dass wir es aus Liebe machen und nicht, weil wir uns über irgendeinen seiner Fehler freuen möchten. Was dem Menschen jetzt am meisten fehlt, ist Edelmut. Zum Beispiel, in dieser Schule streitet ihr euch manchmal über Stühle. Manche fragen mich: "Haben wir kein Recht vorne zu sitzen ?" Ich frage: Wer ist edelmütiger, wer sich vorne oder wer sich hinten hinsetzt? Wenn du der Mensch bist, der seinen Mund aufmachen kann und ein liebes Wort sagen kann, der den Gottes Willen erfüllen kann, dann setz dich auf den ersten Stuhl! Wenn du der Mensch bist, der ein grobes Wort sagen kann, dann setz dich als Letzter! Und wenn man dich nach vorne ruft, sage: " Brüder, ich bin nicht für den ersten Platz. Ich setze mich nach hinten und werde allmählich zu den ersten Stühlen kommen ". Ihr sagt: "Lasst uns nach vorne setzen!" Ich werde mich freuen, wenn ihr euch nach vorne setzt, aber ihr sollt wissen, dass ich mir diese ersten Reihen merke. Sie müssen Reihen der göttlichen Liebe sein, so dass ihr zu jedem, wem ihr auch begegnet, jene Güte, jene Zärtlichkeit, jene Kraft sich gegenseitig zu helfen, ausströmt. Jetzt werdet ihr mir sagen: "Ja, aber da gibt es unsere erblichen Züge". Das ist eine Lüge, die erblichen Züge sind eure Erdichtung. Das Gute, die guten Gewohnheiten, das vernünftige Herz in euch hat euch Gott gegeben, schon als er euch erschaffen hat, als ihr aus Gott hervorgegangen seid. Na ja, jedenfalls haben wir so viele Möglichkeiten gut zu sein wie auch schlecht zu sein. Ich habe auch früher gesagt, was das Böse ist. Das Böse kommt immer von unserer Weigerung, Gutes zu tun. Das Böse ist das nicht realisierte Gute. Lasst uns jetzt annehmen, dass sich zwei Schüler streiten, sich beleidigen; das ist ganz natürlich. Womit werden sie diese Beleidigung ausgleichen? Wenn einer von ihnen sich sagt: " Warte, ich werde nach meinem vernünftigen Herzen handeln ", und der andere sich sagt: " Und ich werde nach meinem vernünftigen Herzen handeln", wenn beide so handeln werden, wird der Streit augenblicklich beglichen sein. Nun ja, was habt ihr zu teilen? Was habt ihr in dieser Welt zu teilen? Ist es nicht das Beste, die göttliche Liebe zu besitzen? Jenes, was unserem Verstand Kraft geben kann, jenes, was unserem Herzen Kraft geben kann, jenes, was unserem Willen Kraft geben kann, das ist Gott, der sich begrenzt hat, um in uns zu leben. Es gibt Einen Gott in der Welt, der sich wegen uns begrenzt hat. Das ist die größte Erhabenheit Gottes. Wenn du dieses Opfer nicht beachtest, das Gott gemacht hat – in das menschliche Herz einzugehen – schaffst du Bedingungen für den Tod. Daher kommt der Tod. Jeden Tag sterben wir und erstehen wir auf. Wenn ihr euch noch heute Abend entscheidet, diesem großen Gesetz der göttlichen Erscheinung treu zu sein, wisst ihr, was dann für eine große Wende mit euch geschehen wird? Wenn ihr diesem göttlichen Gesetz gehorcht, wird Gott euch durch jeden Menschen, sogar den schlechtesten, den ihr auf dem Weg trefft, anlächeln. Und ihr werdet sagen: "Ich habe Ihn erkannt!" In den schlechten Menschen ist Gott tief verborgen. Diese Menschen sind schlecht, weil sie nicht gut leben. Wenn die Wege in einem Staat zerfallen, wer ist dann schuld – die Wege oder die Menschen? Die Menschen reparieren die Wege nicht. Und so, unter den heutigen Lebensumständen sind wir mit unserem Ungehorsam diesem großen inneren Gesetz gegenüber in so einen Zustand gelangt, dass die ganze heutige christliche Welt leidet. Daraus folgt, dass eine Sanftheit in den Charakteren verlangt wird. Ein Herr hat gesagt, dass der Tod aus den Gesichtern der hiesigen Schüler strahlt. Nein, ich weiß nicht, ob der Tod strahlen kann, aber was ich weiß ist, dass unsere Gesichter nicht Tod atmen dürfen, sondern Leben atmen sollen. Jetzt, wo ich über das vernünftige Herz spreche, müsst ihr wissen, dass euch die Leiden tief treffen müssen, um es zu entwickeln. Der Mensch muss in der Tiefe seiner Seele aufgerüttelt werden. Es sind nicht nur starke Erregungen nötig, die eure Oberfläche kräuseln, so wie einige Wellen nur etwa zehn Meter der Meeresoberfläche betreffen. Ihr braucht eine tiefgreifende Erneuerung. Wir müssen den Charakter von Abraham haben. Abraham war kinderlos. Gemäß dem Gesetz der Juden müsste sein Erbe einem seiner Diener oder einem seiner Söhne seitens seiner Sklavinnen zufallen. Doch Gott sagte ihm, dass er ihm einen Nachkommen geben wird. Wer war der Nachkommen von Abraham? – Isaak. Sein Vater und seine Mutter hatten eine leuchtende Idee. Gott sagte Abraham: " Du wirst deinen Sohn opfern". Wäret ihr an Stelle Abrahams, würdet ihr dann sagen: "Gottes Wille geschehe!"? Er nahm seinen Sohn, belud den eigenen Rücken mit Holz und ging gerade zu der Stelle, wo ihm gesagt wurde, ihn zu opfern. Bis zum letzten Moment wurde er geprüft. Als er das Messer hob, sagte ihm Gott: " Ich habe erkannt, dass du ein Mensch des Gehorsams bist, deswegen wirst du deinen Sohn nicht opfern". Das ist eine lobenswerte Eigenschaft von Abraham! Damit zeigt er, dass er bereit ist, das Wertvollste zu opfern. Deshalb wird Abraham Gottes Freund genannt. Ich nenne ihn Vater der Gläubigen, weil er ein Mensch des absoluten Glaubens war, ein Mensch ohne jeglichen Zweifel. Selbstverständlich werdet ihr diese Lehre anwenden – jeder an der Stelle, wo er sich im Leben befindet. Ihr werdet Gott prüfen und er wird euch prüfen. Er wird euch wie Abraham prüfen, er wird euch wie die Apostel prüfen, er wird euch wie die Propheten prüfen. Ihr alle werdet durchs Feuer gehen, sieben Mal werdet ihr durchs Feuer gehen. Sobald ich sage, dass ihr alle durchs Feuer gehen werdet, habt ihr Angst. Sieben Mal muss man durch das göttliche Feuer gehen! Das ist der größte Segen. Das ist das heilige Feuer der Liebe, das euren Verstand und euere Herzen reinigen wird, damit ihr das Gute in Gott versteht und wie ihr es zu erfüllen habt. Ihr dürft nie voreilig sein. Was ihr auch macht, eilt nicht! Jemand von euch ist ein Händler, er verfängt sich in seinen Rechnungen, es ist kein Geld da. Er geht nach Hause, fasst sich an den Kopf – ist verzweifelt. Fasst euch nicht an den Kopf! Wenn ihr nach Hause kommt, setzt euch, richtet euren Verstand zu Gott, zu eurem vernünftigen Herzen, hört was man euch sagt, was in diesem Fall zu tun ist. Irgendetwas werdet ihr als Antwort bekommen. Ihr seid Mutter, ihr habt eine ungehorsame Tochter; streitet nicht mit ihr, bittet sie nicht dieses oder jenes zu tun, sondern wendet euch an euer vernünftiges Herz und fragt es, was zu machen ist. Es können ein, zwei, drei, vier Tage vergehen – es wird die beste Antwort kommen, was zu tun ist. Du bist ein Lehrer, oder irgendwo als Diener beschäftigt, du bist ein Schüler; welche Stelle du auch einnimmst, eile nicht. Ich werde euch ein Beispiel anführen, woraus ersichtlich wird, dass sich diejenigen, die einen Glauben haben, immer retten. Ungefähr 250-300 Offiziere wurden von den Bolschewisten zum Tode verurteilt. Man ging zu einem von ihnen und fragte ihn: "Glaubst du an Gott?" – "Ich glaube nicht". Man erschoss ihn, tötete ihn. Man ging zum zweiten, zum dritten, zum vierten und fragte jedes Mal: "Glaubt ihr an Gott?" – " Wir glauben nicht ". Endlich fragte man einen von ihnen: " Und du, glaubst du an Gott?" – " Ja, ich glaube an ihn!" Und er bekreuzte sich. Endlich fand sich einer, der an Gott glaubt. – " Los raus, du verdienst es nicht, dass wir dich töten ". Sie ließen ihn frei. Warum? – Gott flüsterte zu, jenem, der töten sollte: " Lass diesen, das ist mein Mann!" Dieser Mensch glaubt seinem vernünftigen Herzen, gehorcht seiner inneren Stimme. Ich kann euch noch viele Beispiele über die Ratschläge des vernünftigen Herzens anführen, aber diese Beispiele haben nur in ihrer Anwendung Kraft. Ich weiß wie schwer es für einen Menschen ist, eine Regel anzuwenden! Wenn der Mensch erzürnt, kommt gleich der Zweifel, die Unsicherheit. Ihr könnt an allem auf dieser Welt zweifeln, aber an Gott – niemals! Seid bereit euch für diese große Liebe zu opfern – für Gott, der sich willentlich begrenzte, um zu uns zu kommen und in uns zu leben! Seid in diesem Fall bereit, alles für ihn zu opfern! Dadurch hat sich Christus ausgezeichnet. "Ich bin gekommen, um den Willen Desjenigen zu erfüllen, Der mich geschickt hat", sagte Christus. Schließlich, als man ihm sagte, dass er sein Kreuz der Leiden ertragen muss, antwortete er: "Ich werde alles machen, was mir der Vater gesagt hat". Christus hatte Wissen, hatte auch Kraft. Er sagte: "Könnte ich nicht nach ein-zwei Legionen von Engeln verlangen, zu kommen und mich zu befreien? Ich kann es, aber ich werde es nicht tun. Ich bevorzuge die Schande, das Leiden, die Qual, aber all das soll dem Wohl meiner Brüder dienen." Das ist der göttliche Wille! Worin besteht die göttliche Liebe? – Im Gehorsam. Es wird der Tag kommen, an dem es keine Leiden geben wird. Christus wird nicht mehr in der Welt gekreuzigt werden. Warum? – Weil es kein Holz geben wird, an dem man Christus kreuzigen könnte. Dieser Christus, der heute in den Herzen von fünfhundert Millionen Menschen lebt, für Ihn gibt es kein so großes Holz, an dem man ihn hätte kreuzigen können. Er ist stark genug, und seine Kraft wird sich noch mehr entwickeln. Über diese Kraft können auch wir verfügen. Deshalb sagte Christus: "Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, wird euch gegeben werden." In welchem Namen? – Im Namen der Liebe Gottes, im Namen dieses vernünftigen Herzens, das in uns ist. Wenn du ein vernünftiges Herz hast, kann Christus kommen und in ihm leben. Ich rede mit euch, aber wir können euch keine Regeln aufzwingen. Ich wünsche eins von euch: dass ihr miteinander wetteifert bei der gegenseitigen Ehrerbietung. Das ist das Erste. Ihr habt genug Philosophie, sogar zum Professor taugt ihr. Ihr könnt Vorlesungen halten, den Leuten könnt ihr Moral geben, ihr könnt das Evangelium deuten, aber die Anwendung ist vonnöten. Die schwierigste Sache ist die Anwendung, und die wird von uns allen verlangt. Wer anwendet, der geht in die zweite Phase ein. Wer dem vernünftigen Herzen gehorcht, mit dem kann man schon reden. Die guten Gewohnheiten sind es, auf die ihr euch verlassen könnt. Ihr müsst wissen, dass ihr alle gute Gewohnheiten habt. Dass ihr sie habt, werde ich euch jetzt beweisen: Wenn ich euch beleidige, werdet ihr mir sagen, wie ich zu handeln habe. Ihr werdet mir sagen: " Du hättest es weicher sagen sollen". Wenn du mir die Moral liest, bedeutet dies, dass du eine gute Gewohnheit hast, du weißt, wie du vorzugehen hast. Wenn du mir die Moral lesen kannst, bedeutet dies, dass du die guten Gewohnheiten verstehst. Warum kannst du dann nicht auch so vorgehen? Wir alle wissen, wie wir vorzugehen haben. Wenn wir es wissen, warum können wir es nicht anwenden? Wir können es anwenden! Also, alle, ohne Ausnahme, könnt ihr es anwenden. Wir haben gute Gewohnheiten, wir haben ein vernünftiges Herz. Gott hat sich begrenzt und lebt in uns. Wenn wir zweitausend Jahre nach Christus sagen, dass wir kein reines christliches Leben führen können, ist das eine Schande für uns! Ich hörte euch vor der Lektion zu; ein Bruder sagte: "Brüder, lasst uns beten!" Ich möchte, dass nur einer von euch betet, nicht alle. Einer von euch würde die ganze Arbeit erledigen. Wie viel Lokomotivführer braucht ein Zug? – Einen. Wenn alle Lokomotivführer werden, wird es Streitereien geben. Ein Lokomotivführer ist notwendig; er wird in die Maschine steigen, und alle anderen werden sich in die Wagons setzen und die Arbeit kann losgehen. Dieses gute Herz wird losfahren, dieser Hebel wird das große göttliche Gesetz beachten, und alle anderen werden still und leise in den Wagons sitzen. Ihr werdet sagen: " Nicht, dass er einen Fehler macht". Die Geschichte, die wir seit Jahrtausenden kennen, besagt, dass all jene, die sich von ihrem vernünftigen Herzen leiten ließen, vernünftig vorgegangen sind. Sie haben nie eine Katastrophe hervorgerufen. Und deshalb sagt der Psalmsänger: "Ich war jung und wurde alt, aber ich sah nie den Gerechten betteln. Ich habe nie einen Menschen mit vernünftigem Herzen betteln, der Beschimpfung ausgesetzt, gesehen." Und wenn einmal die Gerechten der Beschimpfung ausgesetzt wurden, geschah das aus dem einzigen Grund, ihren Brüdern zu helfen. Also, ihr werdet euch jetzt zu euren guten Gewohnheiten, wenden und zu euerem vernünftigen Herzen. Und dann werdet ihr an Christus appellieren, an jenen lebendigen Christus, den ich Sohn der Liebe nenne- der einzige Lehrer auf der Welt. Sein Name, so wie wir ihn kennen ist Christus, aber er hat einen heiligen Namen, denn wir nicht auszusprechen wagen. Wenn ich mich an ihn wende, sage ich: "Herr, mit deinem Namen, mit dem du oben im Himmel bekannt bist, dein Wille geschehe!" Lasst euch in Ehre wetteifern! Diese Sache ist für den Bulgaren notwendig. Unter allen Slawen sind die Bulgaren die gröbsten. Das sollt ihr euch zugestehen, das ist keine Beleidigung. Es ist nicht schlecht grob zu sein, aber eine Glättung ist notwendig. Um glatt zu werden, wetteifert in der göttlichen Liebe. Diese Liebe wird euch glätten. Und dann werdet ihr wie jene Muschel, aus eurer Grobheit eine Perle machen. Als Erstes werdet ihr mit dem guten Verhalten beginnen. Ich höre ständig manche von euch sagen: "Der Meister ist manchen wohlwollender geneigt als anderen". Ihr denkt fleischlich. Wir können nicht der Person nach wohlwollend sein. Die göttliche Liebe wirkt allen Menschen gegenüber gleichermaßen. Sie wirkt gegenüber allen Menschen gleichermaßen, aber nicht alle Menschen zeigen die göttliche Liebe gleichermaßen. Also unterscheiden sich eure Seelen darin, dass manche mehr bereit sind und deshalb zeigt sich Gott stärker ihnen gegenüber. Ihr alle müsst ihr aber wissen, dass ihr die gleichen Möglichkeiten habt. Wie Gott einem Engel gegenüber wirkt, auf dieselbe Weise handelt er auch mit einem Menschen und einer Pflanze, und genauso wirkt er dem letzten Steinchen gegenüber – ohne jeglichen Unterschied. Ich rede nicht über die äußere, über die physische Welt; ich rede über die lebendigen Steine, über die lebendigen Pflanzen, weil im Himmel auch die Pflanzen, auch die Steine reden und lebendig sind. Also, ihr alle sollt eure guten Gewohnheiten äussern! Und ich möchte, dass die Grobheit, die Schimpferei unter euch verschwinden. Damit verstößt man gegen die göttliche Liebe. Alle Menschen beklagen sich, sie sagen: "Wir brauchen die Liebe". Nun ja, die Liebe ist unter euch, ihr müsst sie nur zum Vorschein bringen! Nun, wer ist schuld daran, wenn ihr einen geschlossenen Hahn habt und das Wasser nicht durch ihn fließen kann? Ist daran das Wasser schuld, oder ihr? Öffnet den Hahn und euer vernünftiges Herz wird diese Quellen gleich nach außen projizieren. Die erste Eigenschaft der Jungen wie der Alten muss das Wetteifern im Erweisen der Ehre sein. Jünger, die sich gegenseitig nicht ehren können, können auch ihren Meister nicht ehren. Jünger, die miteinander nicht gut leben, ehren auch ihren Meister nicht. Der Herr sagt, dass er mit jenen nicht zufrieden ist, die ihm nicht gehorchen. Die Herzen aller sollen bereit sein, den Gottes Willen zu erfüllen. Alle sollen Gottes Willen aus Liebe verwirklichen und sein Reich wird kommen. Dann werden wir alle fröhlich sein und damit könnten wir schon am heutigen Abend beginnen. Nein, dieser Abend ist Tag. Wir können den Abend in einen Tag verwandeln. Jetzt möchte ich, dass der folgende Gedanke in eurem Kopf bleibt: Ein jeder von euch soll für sich selbst die Frage lösen, wie er mit den anderen umgehen wird, und nicht wie die anderen mit ihm umgehen. Das ist die Hauptfrage. Ihr beginnt umgekehrt. Nein, ein jeder von euch wird von seinem Gesichtspunkt aus entscheiden, wie er sich den anderen gegenüber verhält und ob der Herr mit seinem Verhalten zufrieden ist. Ich sage nicht, dass der Herr unzufrieden ist, weil, wenn ich so etwas sagen würde, das ein Richten sein wird. Ihr könnt alle eure Fehler berichtigen. An diesem Abend wird der Herr alle eure Sünden nehmen und sie hinter seinen Rücken werfen. Das wird sofort geschehen. Dann wird dieser neue Zustand auftreten, die Neugeburt des Menschen, ein neuer Aufschwung im menschlichen Geist wird keimen. Der neugeborene Mensch wird von seinen Qualen befreit, wird froh und fröhlich sein. Das kann noch heute Abend geschehen. Diese Frage könnt ihr noch heute Abend lösen. Diejenigen, die bereit sind, dürfen es nicht aufschieben. Jene aber, die nicht bereit sind – wenn ihre Zeit gekommen ist. Wer bereit ist, kann diese Frage sofort lösen. Gott der Liebe ist nicht Gott der Toten, sondern Gott der Lebendigen. Aus dem Bulgarischen übersetzt von Peter Angelov Lektorat: Angelika Todorov Das Übersetzungsteam der Geistesgesellschaft "Bjalo Bratstvo" Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
  10. mariaK

    1923_09_11 Das hohe Ideal

    Das hohe Ideal Die Natur liebt nur diejenigen, die ein hohes Ideal in ihrem Leben haben. Sie nennt sie ihre geliebten Kinder und kennt sie mit Namen. Diejenigen aber, die kein Ideal haben, sind nicht in ihr Buch eingeschrieben. Sie sind in ihren Kellern gelassen, für spätere Tage, für ferne Zeiten. Wenn ihr euch also manchmal verlassen fühlt und meint, niemand kümmere sich um euch, als ob ihr von Gott, von der Natur vergessen seid, müsst ihr wissen, dass der Fehler an euch liegt – ihr habt eben kein hohes Ideal. Das ist eine Regel, ein Gesetz. Jeder kann selbst sein Leben, sein Schicksal verbessern, sich von Unglück und Leiden befreien. Jeder kann aus diesem vergessenen Keller der Natur herauskommen, selbst einer der in der tiefsten Tiefe dieses Kellers Vergessenen. Wenn er eines Tages ein hohes Ideal hat, wird er anfangen, wie eine Schnecke nach oben zu kriechen und es wird nicht lange dauern, bis er an die Oberfläche gelangt, wo ihn die Sonne wieder bescheint. Die Natur wird dann sagen: „Da ist eins meiner Kinder, welches auferstanden ist!" Was ist an sich der Tod und was die Auferstehung? Der Tod bezieht sich auf die in den Kellern der Natur vergessenen Kinder, d.h. auf die Kinder ohne Ideal. Die Auferstehung bezieht sich auf die Kinder, welche aus den tiefen Kellern der materiellen Welt herauskommen, d.h. auf solche mit hohem Ideal. Damit du aus diesem Keller herauskriechen kannst, brauchst du Willen und beispiellosen Glauben. Man hört oft: „Ich esse, was ich finde, treffe keine Auswahl der Gerichte beim Essen; ich kleide mich, womit es auch sei, Farbe und Qualität des Stoffs spielen dabei keine Rolle." Ein solcher Mensch will sich bescheiden geben, als jemand, der sich mit den Bedingungen abfindet. So ist es aber nicht. Ein Mensch, der da sagt, dass er alles esse, das ist ein Mensch ohne Ideal oder mit niederem Ideal, wie ein alles fressendes Tier. Der da isst, muss die auserlesenste Nahrung, die die Natur gibt, essen, die Nahrung, die am besten wirkt – nichts weiter! Die Natur wird jeden einzelnen von euch leicht erkennen. Wie erkennt sie ihn? Jeden Tag stellt sie ihn vor eine Prüfung. Und wisst ihr, was für ausgezeichnete Prüfungen sie ihm stellt? Um zu erfahren, was in den Falten eurer Seele, eures Verstandes, eures Herzens steckt, um zu erfahren, was ihr verschwiegen habt, wonach es euch drängt und was aus euch werden kann, zieht sie in ihren Gärten die herrlichsten Obstbäume und schmückt sie mit Früchten verschiedener Art. Sie wird dich in einen solchen Garten einlassen und aufpassen, nach welcher Frucht du greifen wirst. Wenn du die beste Frucht findest, wird sie sagen: „Das ist ein vernünftiges Kind, ein Kind mit hohem Ideal!" Sofort wird sie in ihr Buch eintragen: „Aus dir kann etwas werden!" Bist du zu faul auf den Baum zu klettern, um die beste Frucht zu pflücken, dann hat die Natur eine andere Meinung von dir. Die Frucht, die du vom Baum pflückst, muss die beste sein. Es könnte dich beim Pflücken das Leben kosten, wenn du aber hinaufsteigst und sie nimmst, wird die Natur sagen: „Dieses Kind ist mutig, es nimmt das Beste." Wenn jedoch dieses Kind aufsieht und sagt: „Wer wird jetzt da hinaufklettern?" und sich dann umschaut um zu sehen, ob nicht vielleicht eine Frucht auf den Boden gefallen sei, oder nach einem nahen Ast greift, sagt sie: „Das ist eins von den vergessenen Kindern, aus dem wird nichts werden." Jetzt merkt euch alle: Die Natur schaut nur auf euer inneres Streben. Sie stellt nur die Tatsachen fest, sie beobachtet sie nur und was sie sieht, das schreibt sie nieder. Wenn sie über euch nur das Allerbeste notiert hat, so seid ihr die Ursache dafür. Wenn sie etwas aufgeschrieben hat, das euch nicht empfiehlt, so seid wieder ihr die Ursache. Sie hat nichts von sich hinzugefügt, noch weggelassen. Sie hat einfach die Tatsache niedergeschrieben, aus welcher sie ihren Schluss zieht. Welches sind die Schlüsse, die auf euer Leben wirken werden? Das ist eure Wahl, die ihr getroffen habt! Ich werde euch ein kleines Beispiel geben, um diesen Gedanken zu erläutern. Eine Ägypterin namens El-Thamar war die Tochter des ärmsten Bauern. Sie war sehr vernünftig, intelligent, tugendhaft und sehr bescheiden. Als sie in die Schule kam, fragte sie ihr Lehrer: „Willst du heiraten oder willst du Jungfrau bleiben?" Sie sagte: „Ich habe nur ein Ideal auf Erden. Ich habe beschlossen, ich werde heiraten, aber nur, wenn es der Königssohn ist Wer auch sonst es sein mag, wenn es nicht der Königssohn ist, so werde ich ihm absagen. Diese Wahl habe ich. Sollte er nicht kommen, so bleibe ich Jungfrau." Ihr werdet sagen: „Dummes Zeug!" Nein, sie hat ein Ideal. „Wenn der Königssohn kommt, dann heirate ich, wenn nicht, so brauche ich gar keine Ehe." Worin besteht jetzt die Anwendung dieses hohen Ideals im Leben? Wenn du einen Glauben hast, wenn du eine Lehre, ein Maß, ein Muster, ein Herz, einen Verstand, eine Seele hast, so müssen sie von einem hohen Ideal beseelt sein. Wenn du einen Geist hast, so soll dieser Geist der Sohn der Wahrheit sein! Gehen wir jetzt zum Vergleich über. Wer ist der Sohn der Wahrheit? Das ist der Königssohn, das Ideal einer jeden Seele. Oder du gehst zum Sonnenaufgang. Gehe nicht, wenn die Sonne schon hoch über dem Horizont steht. Du musst schon beim ersten Strahl, der sich zeigt, draußen sein. Der ist der wichtigste, das ist der Königssohn. Bist du nicht zum ersten Strahl draußen, so sind die anderen Strahlen nicht viel wert. Siehst du nicht den ersten Sonnenstrahl, so hast du den Sonnenaufgang verpasst. Den ersten musst du auffangen, die nächsten brauchst du nicht. Sei zum ersten Sonnenstrahl draußen und dann gehe heim. Manche fragen: „Warst du zum Sonnenaufgang?" – „Ja, ich war da, ich habe gesehen, wie die Sonne aufging." Ich sage: Den ersten Strahl hast du nicht gesehen. Alle anderen Strahlen sind die letzten Früchte dieses mächtigen Baums. Aus dir wird nichts werden. Wenn du auf die Höhen gehst, sage nicht: „Ich trinke, was für Wasser ich auch finde." Nein! Wenn du die klarste Quelle aufsuchst und von dort, wo das reinste Wasser herausquillt, trinkst, so bist du ein Mensch mit einem hohen Ideal. Trinkst du jedoch vom Rande des Flusses, so bist du ein Mensch mit einem niederen Ideal. Manche von euch würden sagen: „Ich kann auch hier trinken." Nein, dann hast du keinen Charakter! Der Schüler einer okkulten Schule muss sich von allen unterscheiden. Gehst du zur Quelle, wenn es dich auch Mühe kostet, so wirst du doch aus der Mitte trinken. Ein jeglicher muss das reinste Wasser trinken. Tust du das, so hast du schon ein hohes Ideal. Wenn du auf eine Bergspitze steigst, so gilt wieder dasselbe Gesetz. Mancher sagt: Ich bleibe, wo es auch sein mag. Nein! Auf dieser Bergspitze wirst du den besten Platz aussuchen, die schönste Stelle, die in deiner Seele die tiefsten Eindrücke hinterlassen kann. Und steigst du herab, so musst du diese Erinnerung in deinem Herzen tragen. Wende dieses hohe Ideal überall in deinem Leben an! Wenn du Bücher liest, so ist das Gesetz dasselbe. Lies die Bücher der berühmtesten Schriftsteller, die Bücher der ersten Philosophen, die Bücher der hervorragendsten Prediger. Liest du diese nicht, so hast du keine Auswahl. Wenn du dir einige Gemälde ansehen willst, gehe und betrachte die Gemälde der berühmtesten Maler, und nicht diejenigen der gewöhnlichen. Die gewöhlichen Bilder wirst du sehen, wenn du die Leute betrachtest – wer wann isst und wie er isst, wie er geht usw. Wenn du jedoch nach dem hohen Ideal wählst, wirst du nur ein Gemälde betrachten. Das einzige Gemälde in der Welt, das genügt. Dieses Gemälde wird dasjenige des berühmtesten Malers sein – des Malers mit einem hohen Ideal. Suchst du einen Freund, so gilt wieder dasselbe Gesetz. Suche den edelsten, den gescheitesten, den intelligentesten, den besten, den mit dem reinsten Herzen aus. Erwählt der Mann eine Frau – wieder dasselbe Gesetz. Erwählt die Frau einen Mann – wieder dasselbe. Weicht nicht von dieser Regel ab! Das Abweichen von dieser Regel bringt Tausende von Leiden über diese Welt. Ich spreche von den ideellen Dingen, von den Prinzipien, die ihr täglich anwenden müsst. Manchmal werdet ihr sagen, dass euer Ideal nicht recht ist. Gut, jetzt ist es nicht recht, aber was für ein Ideal werdet ihr im nächsten Augenblick aussuchen? Nehmen wie an, heute habt ihr den Tag verfehlt, ihr habt den ersten Sonnenstrahl nicht abgewartet. Dann sollt ihr aber morgen wieder gehen ihn abzuwarten. Wenn ihr ihn auf dieselbe Weise abwartet wie vorher, so habt ihr wieder den Tag verfehlt, aber wenn ihr im Laufe des heutigen Tages musterhaft seid, so habt ihr den ersten Sonnenstrahl abgewartet. Morgen könnt ihr wieder den ersten Strahl abwarten. Auf diese Weise werdet ihr euer Leben verbessern. Der beste Gedanke, das beste Gefühl, die beste Tat, welche eure Seele durchdringen, enthalten den ersten Sonnenstrahl in sich. Wenn wir uns daran machen, unser Leben zu verbessern, so gilt dieselbe Regel. Wenn du dein Leben verbessern willst, ergreife den größten Fehler, den du begangen hast, gib dich nicht mit dem kleinen ab, suche den größten heraus und halte ihn dir vor Augen, einen Tag, zwei, drei Tage, eine Woche, einen Monat, ein Jahr, zehn Jahre, bis dieser Fehler zuletzt begreift, dass er einen Menschen vor sich hat, und sagt: „Ich kapituliere, du bist der Stelle wert, die du einnimmst." Es gibt Schüler, die sich, wenn sie zwei-dreimal durchfallen, wenn sie Misserfolg in ihrem Leben haben, von jedem Ideal lossagen, verzweifeln, das Kriegsfeld verlassen und sagen: „Aus uns kann nichts werden." Das sind Leute ohne ein hohes Ideal. Wozu seid ihr auf Erden berufen? Ist es zu einem Gastmahl? Nein! Ihr seid berufen um zu sehen, was für einen Charakter ihr habt, wie euer Verstand entwickelt ist. Wenn die Natur euch zu Tisch lädt, betrachtet sie euch. Sie hat Augen und sieht, wie ihr euch benehmt. Sie sieht, wie ihr eure Gabeln und Löffel haltet, inwieweit eure Servietten sauber sind. Alles sieht sie und daraus schließt sie, was aus euch werden kann. Wenn man euch zu einem Gastmahl ladet und ihr mit der zweiten Runde zu Tisch sitzen müsst und man euch einen Teller, aus welchem schon ein anderer gegessen hat, vorsetzt und ihr aus demselben Teller esst, glaubt ihr, dass ihr ein Mensch mit einem hohen Ideal seid? Ihr würdet mich fragen: „Was sollen wir denn machen?" Ihr werdet einen reinen Teller mitbringen und wenn ihr hingeht, werdet ihr fragen: „Bitte, wird bei euch ein reiner Teller zu finden sein?" – „Nein!" – „Ich habe meinen Teller." Du wirst ihn hinreichen und dir einschöpfen lassen. So wirst du essen. Nachher wirst du deinen Löffel, deine Gabel, dein Messer, deine Serviette und was man sonst noch braucht, herausholen und wirst rein essen. Habt ihr verstanden? Das ist eine Regel für die okkulten Schüler. Ihr würdet sagen: Wie können wir diese Regel anwenden, wenn wir zu Gast geladen sind? Merkt euch, wie ich meine Gäste beköstigen würde. Wenn ich euch eines Tages zu Tisch lade, werde ich zehn Laib Brot beim besten, berühmtesten, pünktlichsten, gescheitesten, edelsten Bäckermeister bestellen. Den werde ich herausfinden, der wird das Brot gut vorbereiten und gut ausbacken. Wenn ich euch ein Gastmahl geben will, so werde ich auf diese Weise vorgehen. Außerdem wird es auf meinem Tisch weder Teller, Löffel, noch Messer oder Gabeln geben. Ich werde euch diese zehn Laib Brot vorsetzen, werde euch die auserlesensten Trauben, von den besten Weinstöcken meines Weinbergs gepflückt, bringen. Dann werde ich die schönsten Äpfel von den besten Apfelbäumen bringen. Darauf werde ich einem jeden eine Traube, gut gewaschen, in die Hand geben. Eure Teller, das sind eure Hände. Ich werde das Brot brechen und einem jeden ein Stück in die Hand geben. So werde ich euch bewirten. Habt ihr verstanden? Eine Rebe, eine Birne, einen Apfel, eine Nuss, ein Stück Brot, dann werden wir uns angenehm unterhalten. Es wird kein Klappern mit Löffeln, Messern, Gabeln und Tellern geben. Alles wird ohne Lärm vor sich gehen. Servietten werde ich auch nicht geben. Wisst ihr weshalb? Sobald ihr eure Hände beschmutzt habt, werde ich euch zu meiner schönsten Quelle führen und euch sagen: Wascht euch hier, dann nehmt eure Tücher heraus und trocknet euch die Hände. Das ist das Ideal des bewussten Lebens. Es gibt zum Beispiel sehr reiche Leute, die der Nahrung gegenüber außerordentlich anspruchsvoll sind, die jedoch in moralischer Beziehung, in geistiger Beziehung kein solches Ideal, kein hohes Ideal haben. Du siehst einen Reichen, der sehr aufmerksam auf das Brot, auf das Essen schaut, das gefällt mir, aber in anderer Beziehung, wenn er stiehlt, wenn er lügt, ist er nicht so aufmerksam. Ich sage: Du fängst gut an, aber du endest schlecht. Dein Ideal auf körperlicher Grundlage ist gut, aber in geistiger Hinsicht wird aus dir nichts werden. Mancher sagt: „Ich kann jeden lieben, wer es auch sein mag." Nein, ihr sprecht nicht die Wahrheit. Ich möchte einem von euch begegnen, der mir beweisen kann, dass er wirklich jeden, wer es auch sein mag, lieben kann, nicht nur mit Worten. Wir müssen die Liebe auf eine innere Probe stellen. Wenn du das Wort „Liebe" in seiner vollen Bedeutung aussprichst, so sollst du ihren vollen Inhalt fühlen. Welches ist der Inhalt der Liebe? In der Welt sollen wir vor allem nur Gott lieben, nichts weiter. Das ist die große Wahrheit. Jener Mensch, der nicht mit der Liebe zu Gott beginnt, aus dem kann nichts werden. Wenn euch meine Worte nicht wahr erscheinen, so könnt ihr die ganze Menschheitsgeschichte durchblättern und versuchen einen zu finden, der anders gehandelt hat. Ist aus ihm etwas geworden? Alle berühmten Leute, Genies, Heilige und Lehrer der Menschheit waren Menschen, die Gott liebten. Manche würden sagen: „Wenn diese Lehre nur Liebe zu Gott predigt, so werden wir die Menschen ganz vergessen." Nein, wir werden sie nicht vergessen, wir werden ihnen ein hohes Ideal geben. Wenn alle Menschen nach dem ersten Sonnenstrahl, nach dem Ideal der göttlichen Liebe streben, wisst ihr, wie da die heutige Welt und eure Seelen sein werden? Würden sie so leidend sein? Nein! Ich widerspreche allen denen, die da sagen, dass sie jeden, wer es auch sein mag, lieben können, oder dass sie die ganze Menschheit lieben. Ich sage, um alle zu lieben, muss man die Menschheit kennen. Das heißt, wenn du die Menschheit liebst, so kennst du die Menschen und sobald du die Menschen kennst, kannst du auch ihre Fehler verbessern. Ist es wirklich so? Du hast eine Frau, einen Sohn, eine Tochter, die auch Mitglieder der Menschheit sind, und du kannst dich mit ihnen nicht verstehen. Du musst sie doch auch lieben. Also ist deine Behauptung, dass du alle lieben kannst, nicht wahr? Das Kennen eines jeden hängt von deiner Liebe zu Gott ab. In der Erfüllung des göttlichen Willens liegt die Kraft der menschlichen Seele. Eure Liebe zu Gott schließt euer Glück ein. So behaupte ich. Ihr sagt: „Mein Herz brennt, ich sterbe für ihn!" Ja, ihr lebt in der Liebe, die die Menschen tötet. Das ist keine Liebe, das ist der Tod. Das ist die Liebe des schwarzen Lichtes, die da die Menschenseele verdunkelt, verführt und zerlegt. Glaubt nicht, dass sich dieses Hohe in der Welt, diese lebende Natur von einer solchen Liebe verführen lässt. Gott hat eine große Eigenschaft – Er liebt in uns das Beste. Ihr werdet in der Heiligen Schrift diesen Vers finden: „Die Wahrheit im Menschen liebt Er." Das Höchste, das Reinste in uns, das liebt Gott. Mancher möchte wissen, ob sich Gott für unser Alltagsleben interessiert. Für euer Alltagsleben können sich tausend andere Menschen interessieren, nicht aber Gott. Wenn ich der erste Diener bei einem reichen Herrn bin und noch zehn andere Diener um mich herum habe, die mich ankleiden, meine Schuhe putzen usw., wird mein Herr auch kommen, um mich anzukleiden? Wird das vernünftig sein? Nein, den kümmert es nicht, wer mir meine Strümpfe anzieht und meine Schuhe putzt. Warum? Hundert Stiefelputzer sind für fünf Leva bereit deine Schuhe zu putzen. Mancher wird fragen: Ob wohl heute Gott mit meinen Schuhen zufrieden ist? Weshalb soll Gott mit deinen Schuhen zufrieden sein? Er kann mit diesem Stiefelputzer zufrieden sein, der es sich zum Ideal gesetzt hat: Dem ersten Mann, der heute zu mir kommt, dem werde ich die Schuhe am besten putzen. Wenn du zu diesem Stiefelputzer gehst, greifst du seine Idee auf und willst, dass sich Gott für deine Schuhe interessiert! Gott interessiert sich für den Stiefelputzer – eine Idee ist in ihm. Er hat die ersten Schuhe so gut geputzt, wie er konnte. Jetzt werde ich euch sagen, wie ihr als Menschen eines hohen Ideals in eurem Leben handeln müsst, wie ihr euch benehmen sollt. Wenn eine Frau für ihren Mann ein Hemd aus ganz gewöhnlichem Stoff näht, so hat diese Frau kein hohes Ideal. Sie muss die ganze Stadt durchqueren und den besten Stoff, die beste Seide oder das beste Leinen finden, es sehr gut nähen, ihre ganze Kunst in das Nähen legen und sich sagen: „Einmal werde ich ihm ein Hemd nähen, das soll er nie vergessen." Das ist eine Frau mit einem hohen Ideal. Der Mann soll dasselbe tun. Er soll seiner Frau den schönsten und besten Stoff kaufen. An diesem Tag wird die Natur für beide in ihr Buch eintragen, dass sie die beste Wahl getroffen haben – sie haben Charakter. Wenn du deinem Freund ein Buch schenken willst, so sollst du ihm das beste, das inhaltreichste Buch aussuchen. Sein ganzes Leben soll er daran denken. Gibt dir jemand sein Album, damit du ihm etwas hineinschreibst, und du sagst dann: „Lasst uns etwas von Petko Slawejkov abschreiben, zum Beispiel „Geld, Geld regiert die Welt...", und du schreibst es nieder, so bist du im Keller. Das ist kein Ideal. Du wirst das Beste, das du weißt, in sein Album niederschreiben, so dass er, wenn er deine Worte liest, sich selbst vergisst. Wenn du so handelst, wird die Natur wieder schreiben: „Aus dem wird etwas werden." Liebst du jemanden, so kennt die Natur deine Liebe. Mancher sagt: „Ich liebe meinen Freund." Warum? „Er hat herrliche Augenbrauen, Nase, Mund und Augen, an denen man sich nicht satt sehen kann." Sagt ein Mensch so etwas, so kennt er die Liebe nicht, er ist ein Mensch mit einem niederen Ideal. In deinem Freund wirst du eine gute Eigenschaft finden, die ihn vor allen anderen auszeichnet. Diese Eigenschaft ist nicht äußerlich, die ist weder in seinen Augen noch in seiner Nase und in seinem Mund sichtbar. Sie ist an dem höchsten Ast dieses Baumes. Wenn du diese gute Eigenschaft bei deinem Freund gefunden hast, so wirst du sie in deiner Seele wie ein Heiligtum halten und sie nie vergessen. Die Natur schreibt wieder: „Aus diesem Kind wird etwas werden." Ihr habt einen Lehrer und sagt: „Unser Lehrer ist sehr gelehrt, er kennt die Chemie, Physik, Astronomie, Philosophie, er weiß sehr viel. Aber das ist nicht euer Lehrer, das ist ein beladenes Kamel. Das, was euren Lehrer auszeichnet, liegt nicht in diesem äußeren Wissen. Das sind die Verzierungen des Hutes, wichtig aber ist der Hut. Wisst ihr, wie die Ideale verdreht werden? Der Lehrer sagt zu einer Schülerin: „Du wirst dir den schönsten Hut kaufen, ohne Bänder." Die geht zur Hutmacherin und verlangt einen solchen Hut, wie es der Lehrer gesagt hat. Jedoch sagt ihr die Hutmacherin: „Euer Lehrer sagt so, aber es geht nicht ohne Bänder. Wenn wir ein kleines Bändchen aufnähen, so wird der Hut schöner sein." Die Schülerin ist damit einverstanden und es wird ein Band aufgenäht. Aber andere Anwesende sagen noch: „Wenn von der anderen Seite noch ein Band daran kommt, wird der Hut noch schöner werden." Die Schülerin sagt: „Mir scheint, dass der Lehrer auch damit zufrieden sein wird." Glaubt ihr, dass dieser Hut dadurch kostbarer geworden ist? Nein, er hat seinen Wert verloren. Ich werde euch beweisen, warum er seinen Wert verloren hat. Stellt euch vor, der Lehrer gibt seinem Schüler einen guten Federhalter, mit dem man ausgezeichnet schreiben kann. Da kommt sein Freund und sagt zu ihm: „Warte, ich habe einen kostbaren Stein, so groß wie ein Hühnerei. Wenn wir den oben auf den Federhalter anmachen, dann wird er schöner werden." Er macht ihn mit einem Kettchen an den Federhalter an. Darauf kommt ein zweiter und sagt: „Ich habe auch einen Diamanten, groß wie ein Entenei. Wenn der noch an den Federhalter kommt, wird er noch schöner sein." Glaubt ihr, dass der Schüler jetzt mit diesen Edelsteinen am Federhalter besser schreiben kann? Nein! Das sind die dummen Ideale der gegenwärtigen Menschheit, die diesen mächtigen Göttlichen Funken, der unsere Seele tief durchdringen soll, nicht verstehen. Manchmal sagt ihr: „Wenn mir doch jemand einen Diamanten um den Hals hängen möchte!" Gut, wenn ich jemals jemandem einen Diamanten umhängen will, so werde ich den größten in der Welt finden, und wenn ich einen solchen finde, werde ich ihn umhängen. Finde ich ihn nicht, so hänge ich ihm keinen Diamanten um den Hals. Das soll auch für euch das Ideal sein. Das Beste in der Welt! Eben durch diese eure innere Wahl werdet ihr euch von allen unterscheiden. Die Wahrheit soll im Herzen der Menschen enthalten sein. Merkt ihr jetzt, worauf meine Gedanken gerichtet sind? Merkt ihr, wohin der Strom des Lebens fließt? So lange ist in der Welt nicht vom hohen Ideal gesprochen worden. Heute habe ich beschlossen: Heute Abend werde ich meinen Schülern von dem Besten, dem Schönsten, dem Reichsten sprechen. Ich werde ihnen dån besten Rat, den ich geben kann, erteilen. Wenn ihr den ersten Strahl, der aus dem Göttlichen kommt, auffangen könnt, so können aus euch Schüler werden. Wenn ihr euch verspätet und diesen Strahl nicht auffangen könnt, dann muss ich euch Schülern ein bitteres Wort sagen: Für eine bestimmte Zeit werdet ihr die im Keller vergessenen Kinder sein. Dieser Keller ist nicht für die Gotteskinder. Ich glaube aber, ihr seid von denen, die die Wahrheit in ihrem Ideal verstehen. Für euch ist die erhabene Welt geschaffen. Der Liebende spricht von der Liebe, der Furchtsame von der Furcht. Wer gewinnt? Der Verständige spricht Weisheit, der Dumme spricht Blödsinn. Der Verständige baut, der Dumme reißt nieder. Der Verständige schreibt, der Dumme schreibt ab. Wer von beiden gewinnt? Es gibt Leute, deren Leben darin besteht, nur abzuschreiben, dass sie etwas erhalten haben. Wenn die Natur einen solchen trifft, sagt sie: „Aus dem wird nichts werden. Der hat nur gelernt abzuschreiben und hat nie etwas geschrieben. Er hat kein hohes Ideal." Und so sind alle hohen Wesen, alle Brüder der Weißen Weltbrüderschaft diesen Weg gegangen. Sie haben ein hohes Ideal. Sie alle denken, fühlen und handeln in Übereinstimmung mit diesem hohen Ideal. Und wenn einer von diesen Brüdern nach der Erde zu kommen beschließt, wird ihm gesagt, er soll immer nach dem hohen Ideal handeln. Wenn ein Schüler nur an kleinliche Sachen denkt, so geht der Meister an dessen Haus vorbei und sagt: Hier wohnt einer von den vergessenen Schülern. Derjenige Schüler jedoch, dessen Seele voll Ehrgefühl ist und der jeden Augenblick an seinen Meister denkt und es ihn nach ihm verlangt, zu dem wird der Meister kommen und sagen: Hier wohnt einer von meinen Schülern, den ich besuchen will. Der hat ein hohes Ideal! Das ist das mächtige Ideal, das hohe Ideal, welches jeder von euch haben soll. Das Beste, das Höchste, das Schönste, das Stärkste, das Mächtigste, das Herrlichste, das Vernünftigste, das Gerechteste, das Wahrhafteste – alles von erster Güte! Nehmt dieses hohe Ideal an und ihr werdet sehen, wie sich euer Leben verändern wird. Es soll aber alles in die Tat umgesetzt werden. Du bist verzagt und sagst: Mein Herz ist leer, die Liebe ist verschwunden, was soll ich machen? Sage dir: Morgen werde ich zum Sonnenaufgang gehen, den ersten Strahl abwarten! Habt ihr beobachtet, welches euer erster Gedanke ist, wenn ihr morgens erwacht? Die Natur ist in dieser Hinsicht sehr anspruchsvoll. Sobald ein Kind erwacht, bleibt sie erwartungsvoll mit Ehrgefühl bei ihm stehen, hält den Atem auf, horcht und sucht zu verstehen, woran dieses Kind denken wird. Wenn du gleich nach dem Erwachen in deinen Gedanken bei Gott bist und an diese große Liebe, die deine Seele mit Milde fühlt, denkst, so sagt die Natur: "Aus diesem Kind wird etwas Großes werden! Es hat ein hohes Ideal!" Ein Vortrag, gehalten von dem Meister am 11.09.1923 in Sofia. Aus dem Bulgarischen übersetzt von Tonka Petrova Lektorat: Margot Minkova Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Unterstützung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Übersetzungen. Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
  11. Das Erwachen des kollektiven Bewusstseins Vortrag, von dem Meister auf einem Treffenam 19.08.1921 in Veliko Tarnovo gehalten Bitte, seid so gut und hört mir zu, ich werde nicht lange sprechen. Zu einem klugen Menschen braucht man nicht lange zu sprechen, wenig soll man zu ihm reden, jedoch vernünftig und veständlich. Weil ihr meine Achtung und Ehrerbietung habt, will ich kurz und verständlich zu euch wie zu vernünftigen Menschen sprechen. Das Leben auf der Erde ist Musik. Dieses Leben entwickelt sich in drei Richtungen. Wenn ich mich mittels der Sprache der Musik ausdrücken sollte, dann würde ich es so sagen: Einmal geht es in Dur, so wie sich die Militärs ausdrücken; ein anderes Mal in Moll, wie der Ausdruck der Trauer; ein drittes Mal geht es in chromatischer Tonleiter, die die ersten beiden Tonleitern in sich vereint. Das sind drei große Methoden, drei große Gesetze, die unser Leben regeln. Verstehen wir nicht den tieferen inneren Sinn des Lebens, dann halten wir uns bei den unbedeutenden Dingen auf und fragen uns, warum das Leben so geschaffen ist und nicht anders. Haltet euch vor Augen, dass ich jene positive Ansicht einer Lebenserfahrungswissenschaft unterstütze, die wir neunundzwanzigmal geprüft haben und in uns gibt es auch nicht den hundertmillionsten Teil eines Zweifels an unseren Worten. Zweifel ist ein Merkmal der Unwissenheit in der Welt. Ich sage nicht, dass Unwissenheit schlecht ist, sondern sie ist ein Entwicklungsprozess. Alle kleinen Kinder, die auf die Welt kommen, sin Unwissende, ihr Bewusstsein muss allmählich aufgeweckt und entwickelt werden. Also, das menschliche Bewusstsein verläuft (wenn ich mich streng wissenschaftlich ausdrücken soll) in drei Stufen: der essentiellen Stufe, der substanziellen Stufe und der materiellen Stufe. Die essentielle Seite beinhaltet die Prinzipien des Lebens, die substanzielle Seite beinhaltet die Gesetze des Lebens und die materielle Seite die Fakten des Lebens. Das Gruppieren der Fakten in der Welt, das sind unsere kleinen privaten Erfahrungen, die wir sammeln, wenn sie entstehen, bildet also ein Gesetz und wir sagen, dass das Gesetz in dieser oder jener Weise zum Ausdruck kommt. Die heutigen gelehrten Leute sagen von dem Gesetz, dass es etwas Mechanisches sei, aber das Gesetz ist ein lebendiges Wesen. Ein Gesetz kann es nur in Lebewesen geben, die selber vernünftig sind und deren Bewusstsein von der materiellen Seite, von den Fakten zu den Gesetzen und vom Einzelnen zum Allgemeinen sowie vom Allgemeinen zum Gesamten übergegangen ist. Wir fragen uns, was das Wichtigste für uns ist, wenn wir uns auf der Erde behauptet haben. Unter den heutigen Bedingungen meinen die Leute, dass das Wichtigste für das Leben auf der Erde sei die materielle Sicherheit, und alle Völker – einzeln und gemeinsam – streben nach materiellem Wohlstand und Sicherheit. Heute haben wir einen so genannten Wirtschaftskampf. Das Streben der Völker nach materieller Sicherheit ist eine Strömung. Das bedeutet, dass das menschliche Bewusstsein vom Materiellen zum Substanziellen übergeht oder dass ein Erwachen des kollektiven Bewusstseins im Menschen stattfindet. Die Menschheit hat bis jetzt im kollektiven Unterbewusstsein, wie die Tiere, gelebt, aber von jetzt an geht die gesamte Menschheit zum kollektiven Bewusstsein über,d.h. die Menschen beginnen zu verstehen, dass einer für den anderen notwendig ist. Bis jetzt hat jeder Mensch für sich allein gelebt, jeder hat für sich allein nach Rettung gesucht. Aber jetzt hat die ganze Menschheit einen inneren Impuls, den gemeinsamen Zustand zu verbessern so dass sich die Lage nich nur für eine, sondern für alle gesellschaftlichen Klassen verbessert, und zwar auf vernünftige Art und Weise. Wir dürfen nicht denken, dass wir das Leben allein verbessern werden. Nein, vor Tausenden und Abertausenden von Jahren hat die Menschheit ihre Lage verdorben. Es gibt Ursachen dafür, die wir jetzt nicht erläutern wollen. Es gab die Zeit, wo die Erde einem Paradies ähnlich war. Die Pflanzenwelt war so reich, es wuchsen Tausende und Millionen Früchte und die Menschen haben sich nur von Früchten ernährt. Dann aber ist, verursacht durch gewisse physikalische Faktoren, die Eiszeit über die Erde gekommen. Die Fruchtbarkeit der Erde ist zurückgegangen und als Folge begannen die Menschen Fleisch zu essen, nicht nur die Tiere zu schlachten, sondern auch sich gegenseitig zu töten und zu fressen. Deshalb ist der Ausdruck:"Ich werde dir das Blut aussaugen" bis heute geblieben. Ich frage euch, wenn einer des anderen Blut aussaugt, was hat er davon? Das ist ein Unverständnis des Lebens. Nicht nur die gewöhnlichen Menschen, sondern auch die Gläubigen und Geistlichen, die eine Spitzenposition einnehmen, verstehen sich nicht untereinander. Sie denken, dass sie eine Verbindung, eine Kommunikation zu Gott und deshalb ein Führungsanspruch haben, aber sie haben das richtige Lebensverständnis verloren. Ich spreche die Wahrheit. Nicht, dass die anderen nicht die Wahrheit sprechen wollten, sie verbergen die Wahrheit nicht bewusst, sie wissen es einfach nicht anders. Wenn sich ein Mesch einen Dorn in den Fuß getreten hat, dann wird er nervös. Zieht man ihm den Dorn heraus, so wird er sich beruhigen. Wenn also die heutigen Menschen schlecht erscheinen, dann hat jeder von ihnen einen Dorn im Körper, der ihm keine Ruhe lässt. Der Heilige Apostel Paulus sagt, dass er einen Dorn gehabt habe, der ihm keine Ruhe gegeben habe. Keinen Menschen ohne Dorn habe ich bisher getroffen. Wir können nicht richtig denken, solange dieser Dorn in uns sitzt. Wegen dieses Dornes ist unsere Phlosophie entsellt. Zieht den Dorn heraus und ihr werdet die richtige Lebensphilosophie haben. Ein Engländer, Händler war er, bat einmal einen englischen Priester ihm zu erklären, was die Bibel lehrt. Der Priester erzählte ihm dies und jenes. Der Händler sagte:"Nein, nein, erkläre mir konkret, in wenigen Worten, worin diese Lehre besteht". Er wollte wie in einer Walnuss den Kern sehen und die Lehre verstehen. Schließlich sagte ihm der Priester: „ Kaufe dir eine Bibel und viele Dinge wirst du daraus lernen". Der Händler kaufte sich eine Bibel und las viele Dinge darin, aber seitdem gingen seine Geschäfte zurück und er machte hohe Verluste. „Seitdem ich mir dieses Buch gekauft habe, bin ich nur noch vom Unglück verfolgt" ärgerte sich der Kaufmann. Und so warf er das Buch eines Tages ins Feuer. Als die Bibel brannte, fiel ein kleines Stückchen von einem Blatt herunter und verbrannte nicht. Der Kaufmann nahm das Zettelchen und las: „Gott ist Liebe." Die heutigen Christen fragen sich, was für eine Religon das Christentum sei. Sie erzählen Verschiedenes über das Christentum. Nein, nein, Gott ist Liebe, die die Menschen vereinen soll in Liebe, Frieden und Brüderlichkeit zu leben. Und ob die Menschen Könige, Regierende oder was auch immer sind, das ist eine Nebensache. Alle Menschen müssen in Liebe, als Brüder leben, und einander achten, alles brüderlich miteinander teilen, nicht mit Gewalt, sondern freiwillig und bewußt. Wenn wir diese Frage ansprechen, entstehen daraus andere Fragen: Gibt es ein Leben nach dem Tod oder nicht, welche Religion ist die wahre usw. Ich sage: Auf der Welt gibt es nur eine Lehre, die die Heimstäten verbessern kann, und das ist die Lehre der vernünftigen Liebe, nicht die der heutigen Klassenliebe. Prinzipielle Liebe, Liebe, die die Selbstaufopferung, die Mutterliebe, die Bruderliebe, die Freundesliebe, die heilige Liebe, die Liebe des erhabenen Menschen in der Welt beinhaltet. Wenn uns diese Liebe erfüllt, dann öffnen sich unsere Augen. Viele Leute in der Welt glauben heutzutage nicht, dass der Mensch einen sechsten Sinn hat, mit dem er sehen kann. Jeder kann sehen. Wenn sich ein junger Mann in eine hässliche Jungfrau verliebt, sieht er in ihr das, was die anderen Leute nicht sehen. Er sagt: „ Diese Jungfrau ist ein Edelstein". Wenn wir jemanden lieben, sehen wir seine Fähigkeiten, seine Begabungen. Wo sind die? Es gibt einen Ort, wo wir diese Begabungen sehen. Aber wenn wir jemanden nicht lieben, dann schreiben wir ihm die schlechtesten Eigenschaften zu – er sei so und so! Ein großes Gesetz beginnt in der Welt zu wirken. Denkt daran, dass die Welt in eine neue Phase getreten ist, und in weniger als zehn Jahren wird sich dieser Einfluss erhöht haben. Dieses große Gesetz funktioniert jetzt in allen Menschen, im menschlichen Bewusstsein, in den menschlichen Herzen. In der Unruhe der heutigen Menschen wird die Wirkung dieses Gesetzes sichtbar. Warum sind sie unruhig? Wenn sie arm sind, dann würde ich sagen, sie arbeiten zu viel und sind deshalb unruhig. Das wäre verständlich. Aber warum sind die Gelehrten, die Reichen unruhig? Sowohl sie, als auch die gläubigen Menschen sind unruhig. Warum? Weil sie nur Glaubigkeit haben, aber keinen Glauben. Wenn heute die Menschen für ihren Glauben verfolgt würden, weiß ich nicht, wie viele das ertragen könnten. Heute sind sie alle Christen, weil niemand sie verfolgt. Der Glauben wird jedoch in beschwerlicher Lage geprüft. Die Selbstaufopferung wird in der Armut, im Elend geprüft. Wenn der Mensch sein Leben zu opfern bereit ist, dann wird auch sein Charakter der Prüfung unterzogen. Und was ist jetzt das höchste Gut in der Welt? Das Wohl des Individuums, das Wohl eines Volkes, das Wohl der gesamten Gesellschaft oder das Wohl der ganzen Menschheit? Das ist ein und dasselbe. Der Mensch ist eine Miniaturausgabe der gesamten Menschheit. Folglich stellt ein Volk in seiner Entwicklung die Menschheit in verkleinerter Form dar. Wenn wir daher von einem Individuum sprechen, verstehen wir den Menschen als ein Samenkorn. Wenn wir von einer Gesellschaft sprechen, verstehe ich, dass dieses Korn zu wachsen begonnen hat. Sprechen wir aber über die Menschheit in ihrer Gesamtheit, so verstehe ich, dass sich das Samenkorn verzweigt und Blüten und Früchte angesetzt hat. Wenn wir das Leben so sehen, erkennen wir, dass jeder von uns ein notwendiger Faktor für die Menschheit ist. Die Menschheit verstehen wir nicht so, dass die Hälfte von ihr für ein Leben im Paradies und die andere Hälfte für ein Leben in der Hölle geschaffen wurde. Ich weiß, wenn wir Gott als Liebe begreifen, dann leben wir alle im Paradies und außerhalb davon ist nichts als Leere. Um Gott zu erkennen, müssen wir Liebe haben. In dieser Liebe ist jeder Mensch, jede Form ein Faktor. Die Formen, in denen wir jetzt existieren, sind nicht vollkommen. Denkt ihr, dass ihr zum ersten Mal auf die Welt kommt und zum ersten Mal geboren worden seid? Nein, ihr alle habt eine lange Geschichte hinter euch und wenn jemand euch eure Geschichte beschreibt, wird es euch sehr interessant erscheinen, was ihr in eurer Vergangenheit wart und was ihr in der Zukunft sein werdet. Das ist ein großer Prozess, den wir durchwandern. Wenn zum Beispiel ein Mensch sich richtig entwickelt hat und edel ist, dann begreift er, dass alle Menschen in Liebe leben müssen. Egal, was für ein Mensch er ist, er wird alle Bedingungen des Lebens annehmen und das gemeinsame Wohl anstreben. Nur die Liebe schenkt alle diese Bedingungen. Ich werde nicht darauf eingehen zu erklären, woher die Kämpfe in der Welt kommen. Für mich entstehen sie auf ganz natürliche Weise. Ich will es am folgenden Beispiel erklären: Nehmt zwei nahe beieinander wachsene Bäume. Diese beiden Bäume mit ihren zahlreichen Blättern, Blüten, Zweigen leben gut, brüderlich, zärtlich miteinander.Dann aber kommt ein plötzlicher Wind auf und die Zweige und Blätter verflechten sich, umschlingen sich. Der Wind wird stärker, ein Gewitter zieht herauf, die Zweige schlagen heftig gegeneinander. Sie fragen sich: „Warum seid ihr so verwickelt?" Wo liegt die Ursache, außen oder innen? Der Grund ist äußerlich. Die Ursachen für die Missverständnisse zwischen den Menschen heute sind äußerlich, das sind die wirtschaftlichen Bedingungen. Dieser Wind ist es, der die Menschen dazu zwingt, sich misszuverstehen und gegeneinander zu kämpfen. Manche fragen, wie lange dieses Gewitter denn dauern wird. Ein Gewitter kann vierundzwanzig Stunden, achtundvierzig Stunden, höchstens drei Tage dauern und danach kommen alle Blätter zur Ruhe. Ein solcher Sturm herrscht jetzt in der Welt. Er stößt und rüttelt uns, Beine und Köpfe werden gebrochen. Ärgert euch deshalb nicht, dieser Sturm wird bald vorüber sein. Der soziale Sturm wird in fünfundvierzig Jahren vorüber sein, aber nur, wenn die Menschen klüger werden. Wenn sie jedoch keine Lehre aus ihren Erfahrungen ziehen um ihr Leben zu verbessern, dann wird der Sturm noch länger andauern. Aber wenn die Menschen sich von der Erfahrung belehren lassen, dann wird sich die Dauer des Gewitters verkürzen, denn das große Gesetz, das die Welt regiert, ist vernünftig – ohne Unterschied, ob der Mensch glaubt oder nicht. Es gibt eine vernünftige Kraft, ein großes Gesetz in der Welt, das die Menschen einheitlich wirken und denken lässt, unabhängig davon, ob sie glauben oder nicht. Ich habe mehrmals Leute gesehen, die nicht an Gott glauben, die Kirche nicht besuchen, sich aber ins Wasser stürzen um jemanden zu retten. In einem solchen Mensch gibt es kein mechanisches Gesetz, aber ein anderes – er ist mit dem Gesetz der Selbstaufopferung geboren. Man trägt in sich also etwas Größeres als die formelle Religion. Die Religion ist später in die Welt getreten. Einige fragen: „Bist du gläubig?" Der Mensch kann sehr gläubig und trotzdem nicht aufrichtig sein. Die Religion ist kein Firmenzeichen, das anzeigen soll, ob man ehrlich ist oder nicht. Um sich davon zu überzeugen, solltet ihr alle gottgläubigen Händler aufsuchen und sich deren Rechnungen und Verkaufsweise anschauen. Ein anderes ist das Gesetz, das die Welt regiert. Die Liebe muss in den Herzen existieren und die Menschen müssen sich bewusst sein, dass sie ihren Bruder nicht belügen dürfen. Das wird sie zwingen die Interessen der anderen Leute wie ihre eigenen wahrzunehmen und ihrem Bruder keine schlechte Ware zu verkaufen. Nur wenn wir unsere Dinge so sehen, dann können wir uns verstehen. Wenn wir von der ethnischen Zugehörigkeit ausgehen und die Frage stellen: „ Bist du ein Bulgare, ein Engländer, ein Franzose, ein Deutscher? ", werden wir uns nicht verstehen. Wir sagen:"Ein Bulgare das ist etwas Schlechtes". Das sind nur individuelle Ideen, das ist kein kollektives Bewusstsein, das ist auch kein Göttliches Gesetz. In den Völkern äußert sich das Göttliche Gesetz noch nicht. Jeder kümmert sich nur um die eigene Wirtschaft. Kein Volk hat einen Vorteil den anderen Völkern gegenüber, jedes hat seinen eigenen Platz. Wenn ich zum Beispiel meine Hand hebe und nur einen einzigen Finger ausstrecke, kann sich dieser Finger als vorrängig betrachten. Doch was geschieht dann? Ein Finger zeigt nur die Richtung der Dinge, aber mit einem Finger kann man nicht arbeiten; die Arbeit wird mit allen Fingern gemacht und jeder hat seinen eigenen Platz an der Hand. Nur wenn alle Finger zusammen sind, haben wir die ganze Hand, die ein Zeichen des Willens ist und ihre Pflicht erfüllen kann. Ein Volk ist also an seinem Platz, wenn es seine Lage als ein Teil der Menschheit oder als ein Organ innerhalb des ganzen Organismus versteht, das rechtzeitig seine Pflicht erfüllen muss. Die heutigen Menschen wollen an ihrem alten Gott festhalten. Seid nicht beleidigt. Dieser alte Gott hat alle Kriege, alle Gewalttätigkeiten, das ganze Unglück gebracht. Im Gott der Liebe aber gibt es keinerlei Lügen. Der Gott der Liebe schaut auf alle Menschen, wie auch auf die kleinsten Wesen mit derselben Liebe, mit demselben Mitleid und ist jedem bereit zu helfen. Und wenn ein kleines Wesen mit zerstörter Form zu Ihm kommt, dann gibt ihm Gott eine neue Form und sagt:„ Setze deine Arbeit fort, fürchte dich nicht, gehe weiter." Ich frage jetzt: wenn wir nach fünfzig, sechzig Jahren unser Leben auf der Erde beenden, was haben wir dann gewonnen? Nehmen wir an, eine Mutter hat eine sehr schöne Tochter geboren, ein ausgezeichnetes Mädel, gut angekleidet, viele Junglinge umgeben sie, sie ist glücklich. Ich frage: wie lange wird das dauern, fünf, zehn, fünfzehn Jahre? Im Laufe der Zeit erscheinen Falten im Gesicht, Schöhnheit und Frische gehen verloren, sie wird hässlich und die Junglinge wenden sich ab. Andere Schöhnheiten treten auf und ersetzen sie. Über sie wird die Unzufriedenheit kommen, dass ihr Leben keinen Sinn hat, dass sie unglücklich ist. Zuerst war sie zufrieden, aber dann hat ihr Leben seinen Sinn verloren. Sie ähnelt jenem europäischen Schriftsteller, der in einem Buch den Menschen als das edelste Wesen auf der Erde und das Leben als etwas Herrliches beschrieben hatte. Nachdem er aber eine Krise durchgemacht hatte und von den Menschen enttäuscht war, schrieb er ein anderes Buch in dem er die Menschen als die schlechtesten Lebewesen und das Leben als die schlechteste Sache auf der Welt darstellte. Also wenn es uns gut geht, sagen wir: „Alles ist gut, Gott ist gut." Wenn uns aber ein Unglück, eine Katastrophe oder ein Untat geschieht, die wir nicht erwartet haben, dann sagen wir :„ Es gibt keinen ungerechteren Gott in der Welt als den jetzigen." Die Welt geht den ihr bestimmten Weg. Kommt zu mir vor einiger Zeit eine sehr intelligente, gebildete Frau, die von mir eine Frage, ein Missverständnis gelöst haben wollte. Es war Folgendes: Ihr Mann (als er noch jung war) weilte einmal während einer Ausstellung in Antwerpen. Er hatte gehöhrt, dass es in dieser Stadt einen Mann gebe, der den Leuten in schlafendem Zustand die Zukunft voraussage. Der junge Mann hatte Interesse daran und ging zu ihm um auch etwas über seine Zukunft zu hören. Der schlafende Mann sagte zu ihm: „ Du heiratest sehr jung, vier Kinder wirst du haben, von denen eines stirbt. Du wirst aus Liebe heiraten und zehn Jahre lang ein glückliches Familienleben führen. Dann wird eine blonde Frau in dein Haus kommen, sie zerstört dein Familienleben und du wirst mit ihr leben. Wenn du aber diese Prüfung bestehst, dann kehrst du zehn bis fünfzehn Jahre später zu deiner ersten Frau zurück und lebst weiterhin glücklich mit ihr." „ Und wirklich", sagte die Frau, „ein Kind ist uns gestorben und zwischen den Büchern meines Mannes habe ich diesen Zettel mit den Zukunftsprophezeiungen gefunden. Die blonde Frau ist zu uns gekommen und hat uns das Leben verdorben." Dann fragte die Frau, was sie machen soll, ob sie ihren Mann verlassen soll. Ich habe ihr geraten die Geschichte weiter zu verfolgen und abzuwarten, ob sich auch der zweite Teil verwirklichen wird. Sie hat gefragt, wie solche Sachen geschehen. Meine Antwort lautete: „Das Leben ist vorbestimmt, aber nicht fatal; es gibt eine Reihe von Ursachen, die das menschliche Schicksal bestimmen." Auch unser Leben wird, so wie es sich entwickelt, von einer Reihe vorausgegangener Ursachen bestimmt. Wenn wir diese Ursachen nutzen, dann können wir unser Leben verbessern, können mit dem Bösen in der Welt kämpfen, es besiegen. Das nennen die Inder Karma oder Sündenfall. Wir können es überwinden. Ein Mensch, der fallen kann, eine Sünde begehen kann, der kann auch wieder aufstehen und siegen. Aber die heutigen Gläubigen verfallen in ihren Auffasungen ins andere Extrem: Sie behaupten, die Religion werde unser Leben völlig verbessern. Das ist nur zur Hälfte wahr. Die Religion kann unser Leben nicht völlig verbessern. Diese Behauptung ist nur zu fünfzig Prozent richtig, weil wir selbst zu fünfzig Prozent ein Faktor für unser Schicksal sind. Es gibt auch noch weitere Faktoren, die unser Leben bestimmen. Ich sage: In unserem Leben spielt zu fünfzig Prozent das Schicksal, die Natur eine Rolle, fünfundzwanzig Prozent entfallen auf uns selbst und fünfundzwanzig Prozent auf die Gesellschaft. Wenn also diese drei Faktoren gemeinsam wirken, erfolgt ein Aufschwung, eine Verbesserung in esoterischer und moralischer Hinsicht. Um das zu verwirklichen müssen unbedingt viele Personen in ein und derselben Richtung wirksam sein. Kommt der Frühling nur mit einer Blume? Nein, er kommt mit vielen Millionen von Blumen. Dann kommen die Bienen und all diese große Bewegung in der Natur beginnt. Und damit entsteht eine Gesamtheit. Aus esoterischer Sicht sind wir also wie kleine erblühte Blumen, d.h. unser Bewusstsein ist auf einer solchen Entwicklungsstufe, dass wir erst jetzt begonnen haben das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Ihr sagt, man dürfe doch ein bisschen schwindeln. Nein, im bewussten Leben hat absolut keine Lüge Platz, so wie in der Mathematik keinerlei Fehler zulässig sind, weil jeder in der Architektur oder in der Technik zugelassene Fehler unerwünschte Folgen hätte. So führt auch die Lüge, die wir in unserem Leben zulassen, zu solchen Ergebnissen in unserem Bauwerk, genau wie die falschen Berechnungen eines Architekten. Die gegenwärtigen Geistesmenschen müssen doch Regeln haben, so wie die Musiker. Gebt diesen Leuten ein Musikstück und alle werden beim Spielen den Takt einhalten. Gebt einigen berühmten Malern ein Bild und alle werden es nach dem gleichen Gezetz malen. Gebt einigen Mathematikern eine Aufgabe und sie werden die Aufgabe nach dem gleichen Gezetz lösen. Wenn wir aber auf das geistige Leben zu sprechen kommen, sagen wir: „Wir brauchen keine Musik, wir brauchen keine Berechnungen. Gott wird es schon richten." Nein, meine Freunde, im geistigen Leben wird strenge Mathematik gefordert. Ob ein Mensch oder ein Volk glücklich oder unglücklich ist, hängt von bestimmten zugelassenen Tatsachen ab. So hat dieses große Gesetz, das das Leben der gegenwärtigen europäischen Völker regiert, sie auf ihren heutigen Platz gestellt. Diese fast abgeschlossene Zivilisation hat in Ägypten begonnen, hat Syrien, Persien, Rom, England, Deutschland, Amerika durchwandert und kehrt jetzt wiederum nach Russland und in den östlichen Erdteil zurück. Von dort aus nimmt sie eine andere Richtung. Diese Welle, die in die Welt kommt und die Menschheit bewegt, ist nicht mechanisch. Euch allen ist es bestimmt, an ihr teilzunehmen, ob ihr wollt oder nicht. Auch wir müssen bewusst daran teilnehmen. Worin besteht der Adel eines Volkes? Warum sind die Engländer edel? Weil es bei ihnen ein erwachtes kollektives Bewusstsein gibt. Obwohl auch sie Fehler haben, korrigieren sie diese leicht. Unter ihnen gibt es die meisten Esoteriker. Jedes Volk, in dem das kollektive Bewusstsein erwacht, erkennt gewissermaßen, dass alles dem gemeinsamen Zweck unterordnet werden muss. Die Engländer haben das in gewissem Maße verstanden. Dieses Bewusstsein bildet sich nicht nur bei den Engländern heraus, sondern überall, auf der ganzen Erdkugel. In alle armen Leute, in alle armen Witwen und Waisen ist dieses Bewusstsein eingedrungen. Wisst ihr, in welcher Lage ihr euch heute befindet? In der Lage jenes amerikanischen Predigers, für den es Brauch geworden war, jeden Tag arme Kinder in sein Haus zu laden und ihnen zu essen zu geben. Er hatte die Gewohnheit vor dem Essen gemeinsam mit ihnen das Vaterunser zu beten. Eines Tages fand er ein Waisenkind, brachte es in sein Haus um es zu bewirten, sagte ihm aber vorher: — Beten wir zusammen das Vaterunser. Sie begannen: — Vater unser, der Du bist im Himmel, Geheiligt werde Dein Name... Das Kind hört auf, schweigt. — Warum schweigst du? — So, Gott ist also unser Vater? — Ja. — So musst du also mein Bruder sein? Mit diesen Worten wollte das Kind sagen:"Du bist Prediger, du schläfst in einem weichen Bett, du isst gut, während ich, dein Bruder, du siehst es selbst, vor Kälte zittere und mich hungrig schlafen lege." Der Prediger verstand seine Lage. So jetzt auch wir. Christus kam um die Welt zu erlösen. Wir beten:" Vater unser, der Du bist im Himmel..." In keiner Gesellschaftsordnung darf es Arme geben. Es ist eine Schande, dass es heutzutage arme Menschen gibt. In keinem Volk darf es arme Witwen geben. Es ist eine Schande, dass unsere Schwestern und Brüder ihre Ehre heute für Brot verkaufen! Tausende unserer Schwestern und Brüder sind heutzutage in den Häusern des Lasters und verkaufen ihre Ehre. Und wir sagen:"In der Kirche, im Himmel gibt es Gott, gibt es Christus." Ja, dieser Christus erschien für eben diese Dirnen um sie zu erlösen. Er kam nicht um der Gerechten willen. Folglich müssen wir heute den Mut haben unsere vergangenen Fehler zu korrigieren. Wir müssen sie irgendwie berichtigen. Wir müssen unseren gefallenen Schwestern und Brüdern die Hand reichen. Heute leiden alle Menschen unter unverstandener Liebe. Nehmt irgendeiner Blume, einer Pflanze das Sonnenlich und ihr seht den krassen Unterschied, der sich auftut. Nehmt irgendeinem Wesen die Liebe und das gleiche Gesetz gilt. Und so dürfen wir über den Gott der Zukunft nicht wie über ein fernes Wesen reden, sondern wie über ein Wesen, das in unseren Herzen wirkt, damit wir freiwillig, ohne Gewalt, Seinen Willen und Sein Gesetzt erfüllen können. Jetzt seid ihr alle an diese große Tafel der Welt berufen. Dieser Gott der Liebe hat sie berufen, ohne Rücksicht auf eure Lage, euer Credo. Heute ruft er euch herüber zu kommen, einen Schritt nach oben zu machen, nicht als Bulgaren, nicht als Protestanten, nicht als Orthodoxe, nicht als Katholiken, nicht als Mochammedaner, sondern als vernünftige Wesen, als von einem Vater geborene Brüder, in deren Adern das gleiche Blut fließt. Ein und dasselbe Blut fließt in den Adern aller Menschen. Begreifen wir diese Tatsache, das ist die Neue Lehre, so muss die Religion reformiert werden. Wenn die Religion der Zukunft das große Gesetz nicht begreift, ist sie dazu verurteilt, dass sie in hundert Jahren mit einem „Gott habe sie selig" versehen wird. Ich sage eine große Wahrheit. Das muss die Geistlichkeit wissen und ihrer Kirche das Motto geben: „Gott ist Liebe und wir alle opfern uns für die Liebe." Und alle: Bischöfe, Pfarrer, Mütter, Lehrer, Richter müssen dieses Gesetzt schreiben. Das muss das allgemeine Prinzip sein – die Liebe. Und wenn wir uns begegnen, erkennen wir, dass wir Brüder sind. Dann werden wir andere Kenntnisse, eine andere Wissenschaft haben und die zwischen uns stehenden Hindernisse werden verschwinden. Und dann beginnt ein neues Leben, das Frieden und Freude bringt, Frieden in unserem Verstand, Freude in unseren Herzen und Kraft im menschlichen Willen. Jetzt, wenn wir alle in diesem kollektiven Bewusstsein der Menschheit leben werden, ist es an der Zeit zu wissen, dass es keinen Tod gibt. Die menschliche Seele, das menschliche Bewusstsein ist unsterblich. Der menschliche Körper verändert sich, seine Form wird anders, aber das ist unwesentlich. Der Mensch wechselt viele Körper, viele Organe, aber als Seele, die sich weiter entwickelt, als Bewusstsein in der Natur, ist er unvergänglich. Das ist eine Tatsache, die keine Ausnahme kennt. Prüft die Wahrheit und ihr werdet es sehen. Also ich sage euch: Prüft die in euch angelegte Wahrheit, sucht euer Ideal in euch, in eurer Seele. Dieses Ideal findet ihr nicht draußen. Es ist in euren Seelen, in euren Gehirnen, in euren Körpern angelegt, so wie die Energie im Samenkorn angelegt ist und der Samen selbst in der Erde. Er saugt die Säfte aus der Erde und schafft sich sein Wurzelwerk. Genauso sind auch alle Energien in unserem Körper angelegt und nach dem gleichen Gesetzt werden diese Energien vom menschlichen Geist genutzt um alle Organe des menschlichen Körpers zu schaffen. Ich würde an Folgendes erinnern: Wie viele Jahre waren nötig um eure Hand zu schaffen? Diese Verbindungen oder Fingergelenke beweisen, wie viele Millionen Jahre der Mensch schon gelebt hat, sie zeigen die Geschichte der Menschenheit, die Geschichte der menschlichen Entwicklung, den Zustand, den die ganze Menschheit durchlaufen hat. Wenn ich euch sagen würde, dass der menschliche Finger die gesamte Geschichte des Menschen erzählt, würdet ihr entgegnen, dass sei unmöglich, eine Fantasie. Ja, für denjenigen, der die Gesetze der Natur nicht versteht, ist es so. Eines Tages ging ich mit Freunden in einen Kiefernwald spazieren. Wir blieben vor einer Kiefer stehen und ich sagte: „Die Verzweigungen dieser Kiefer zeigen, in welchem Jahr es mehr Feuchtigkeit gegeben hat und in welchem weniger. Das kann man an ihnen erkennen." Ihr könnt es nachprüfen. Wenn es also in einem Jahr einen Überfluss an Regen gab, dann sind die Abstände zwischen den Verzweigungen größer und umgekehrt – wenn das Jahr arm an Regen war, dann sind diese Abstände kleiner. Man kann folglich mathematisch die Feuchtigkeitsmenge berechnen und bestimmen, wie viel es war. So wirkt sich also die Feuchtigkeit aus. Auf unseren Körpern spiegeln sich auch bestimmte Ereignisse wider- individuelle, gesellschaftliche und soziale. Wisst ihr das? Wir tragen in uns die Sünden der gesamten Menschheit. Denkt nicht, dass wir, so weit von Afrika entfernt, nicht die Sünden der Afrikaner trügen. Doch, wir tragen sie. Es gibt eine innere Kraft, die die Menschen verbindet und ihr Leben verflicht. Wenn wir also in Zukunft dieses große Gesetz begreifen, verstehen wir, dass alle Menschen in Zukunft gute Bedingungen schaffen müssen um das ganze heutige Unglück zu überwinden. Ich habe des Öfteren gesagt, dass nur die Mütter imstande sind das zu schaffen. Jede Mutter, die mit einem Jungen oder einem Mädchen schwanger ist, soll sagen: „ Mein lieber Sohn, meine liebe Tochter, ich will, dass du zukünftig nach dem Gesetz der Liebe lebst und die Völle der Liebe vertrittst." Wenn sie so spricht, gebiert sie eine Tochter oder einen Sohn, die wie Helden nach dem Gesetz der Liebe leben werden. Jede Mutter muss das ihren Kindern einflößen. Die jungen Leute, die heiraten, müssen sagen: „ Unsere Söhne und unsere Töchter sollen für die Liebe leben, für den Gott der Liebe, der die Menschen vereinigt." Die neue Generation wird die neuen Ideen tragen, die Ideen der Göttlichen Liebe. So, wie wir uns heute bewegen, so schwächlich, wie wir zur Welt kommen, wie wollen wir da die Menschen umerziehen, die sich Tausende von Jahren entwickelt haben, da können wir gar nichts tun. Der Mensch kann nur im Mutterleib umerzogen werden, in Liebe zu Gott; allein kann er sich nicht umerziehen. Nur die Mutter ist in der Lage, den Menschen wiederzuschaffen und ihn umzuerziehen. Er selbst ist nur zu fünfzig Prozent Faktor für seine Umerziehung. Er gleicht einem Schiff ohne Steuer, das von den Wellen überall hin getrieben werden kann. In Zukunft müssen sich also die Bedingungen für die Frauen ändern. Frauen, die ein Kind tragen, müssen unter den besten Bedingungen leben, auch die Bedingungen für die Kinder müssen sich verändern. Und das darf nicht mechanisch geschehen, sondern nach dem Gesetz, das in der lebenden Natur wirkt. Lebendig ist diese Natur, sie ist ausgezeichnet; ich lese in ihr, was für schöne Methoden sie hat! Wenn die Bulgaren die Methoden der Natur anwendeten, würden sie ihre Lage verbessern. Welch reiche Schätze verbergen sich in der Natur! In nur zehn Jahren könnten alle Schulden bezahlt sein. Aber was machen die Bulgaren heute? – Sie erwarten ihre Rettung von irgendwoher, von dort, woher sie nicht kommt. Die Rettung aber ist in dieser lebendigen Natur, die ihre Kräfte zur Verfügung stellt. Die Menschen müssen diese Kräfte in Bewegung bringen, damit sie nach dem Gesetz der Liebe für das Wohl der anderen wirken. So kommt auch ihr Segen. Also, das große Gesetz fordert die Menschen auf Brüder und Schwestern zu sein. Nur so werden wir eine neue Wissenschaft der Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit haben. Wie sieht jetzt unsere Wissenschaft aus? Ein kleines Lamm, um das sich das Kind kümmert, es liebt und ihm Kränze windet, – so kommt der Tag, an dem die Mutter sagt: „Wir müssen das Lamm schlachten, damit mein liebes Kind leben kann." Das Kind weint. Ihr sagt: „So ist nun mal das Leben." Und wie, denkt ihr, wird das Kind erzogen sein? Es wird sich fragen: „Warum erlaubt Gott, der so gut und lieb ist, das kleine Lamm zu schlachten?" – „Nun, mein Kind, so hat es Gott angeordnet." Nein, Gott hat es nicht so angeordnet, wir selbst haben es so angeordnet. Jetzt müssen wir uns von unserem Irrtum befreien! Denken wir nicht, dass Gott das Leben so geregelt hat. Nein, diese Lämmer müssen nicht geschlachtet werden. Wir haben heute eine Kultur des Tötens, des Verkrüppelns der Beine von diesem und von jenem. Man hört nur: Bumm-bumm. Alle sagen „ Das ist für die Heimat". Aber welchen Nutzen haben die Kriege der Menschheit gebracht? Absolut keinen. Die Menschen sind grausam geworden und die Kriege haben diese Unzucht heute mitgebracht. Auch zukünftige Kriege werden zu nichts Gutem führen. Wir sollen kämpfen, aber wie? – Krieg führen, ja, aber ohne zu töten. Dieses Gesetz der Liebe ruft heute die Menschen auf. Die Fähigsten müssen kommen, Mütter, Väter, Lehrer, Priester, auch Uninteressierte, um diese große Aufgabe in Angriff zu nehmen. Wenn sie nicht rechtzeitig kommen, dann tun es andere. Jetzt will ich folgende Schlussfolgerugen ziehen. Keinesfalls will ich euch zwingen daran zu glauben. Ich will, dass ihr es selbst versucht. Erfahrung, Erfahrung braucht man und nichts weiter. Es gibt einen inneren Erfahrungswert. So wie jede Pflanze den richtigen Boden finden muss um günstige Bedingungen für ihr Wachstum zu haben, so muss sich auch jeder Mensch in der Welt die richtigen Bedingungen für seine Entwicklung und sein Wachstum suchen. Denkt niemals, dass eure Lebensbedingungen ungünstig sind. Das sind nur innere, subjektive Vorstellungen. Bei dieser Entwicklung des kollektiven Bewusstseins ist jeder Mensch auf seinem richtigen Platz. Aber wir täuschen uns und fragen: „Warum bin ich nicht wie dieser Herr?" Schaut nicht auf jenen Menschen dort, vielleicht ist er wohlhabend, hat reichlich zu essen, aber er ist unglücklich, sein inneres Leben ist verdorben, weil er einen Herzfehler und Magenstörungen hat. Ein anderer Mensch jedoch, der arm ist, hat nicht so einen Überfluss, aber er ist gesund, genießt das Essen. Das Glück eines Menschen ist vom Wohl seines Geistes bedingt – mit dem zufrieden zu sein, was man im Moment besitzt. Und wenn sich die Menschen zusammentun, müssen sie die gleichen Ideen haben. Die Ideen von uns allen müssen richtig sein. Ich sage nicht, dass sie immer richtig sind, aber individuell sind die richtig. Wir müssen also unsere Ideen in individueller, gesellschaftlicher und sozialer Hinsicht korrigieren und die neuen Ideen, die von oben in die Welt kommen, einführen. Wie die Pflanze ihre Formen aufbaut, so müssen wir unsere Gedanken und Gefühle richtig aufbauen. Manche sagen: „ Das Leben heute ist schwer." Nein, ich habe euch mehrmals gesagt, dass ihr euch unter den besten Lebensbedingungen befindet. Ihr seid in der Lage der Juden, die aus Ägypten auszogen. In der Wüste würdet ihr vielleicht kein Fleisch und keine anderen Dinge finden, aber ihr hättet Wasser und frische Luft und kein Pharao würde euch befehlen. Besser frei in der Wüste, als ein Sklave mit Fleischmahlzeiten und allen Vergnügungen und der Pharao schlägt euch mit der Peitsche und befiehlt: „ Backsteine und Ziegel werdet ihr machen!" Und wir sagen: „Nichts können wir tun, machen wir sie also." Nein, wir werden keine Backsteine und Ziegel mehr machen. Vor uns liegt ein langer Weg durch die Wüste des Göttlichen Lebens. Alle jungen Menschen, die laufen können, sollen einen Rucksack auf die Schultern nehmen und vorwärts gehen. Weißt du, was du dann bist? – Wenn du jemanden triffst, wirst du deinen Weg frei weiter gehen. Wenn du jetzt jemanden triffst, hältst du dich zurück, versteckst dich sogar, damit er dich nicht ausraubt, dir in die Tasche greift. Du sagst: „Er ist ein Räuber." Ich sage: Die Welt heute ist voll von Räubern. Atwortet mir, wer von euch ist kein Räuber, wer hat nicht in die Tasche des Vaters gegriffen? Wer hat nicht von der verbotenen Frucht gekostet? In Zukunft aber betreten wir einen Obstgarten und fragen, dem Gesetz der Liebe folgend: „ Bruder, darf ich von den Früchten deines Gartens pflücken, oder pflückst du mir selber welche?" Und er antwotet: „Du darfst, Bruder, bitte tritt ein!" Wenn ich zu einem Freund komme, frage ich: „Darf ich, Bruder, in deinem Haus übernachten?" – „Du darfst". So muss die Neue Lehre sein. Und was sagst du heute? „Mein Herr, es gibt Hotels, geh dorthin, wir haben keine freien Zimmer, es herrscht Wohnungsnot usw." Und die Frage ist erledigt. Wenn du jetzt jemanden triffst, beginnst du ihn auszufragen: „Bist du Bulgare? Glaubst du an Gott? Zu welcher Partei gehörst du?" usw. Ich sage nicht, dass diese Dinge schlecht sind, aber sie sind unwesentlich. In uns muss das edle Gefühl der Brüderlichkeit Eingang finden, so dass wir in jeder Frau und in jedem Mann unseren Bruder erkennen. Wenn ihr dieses Gefühl erziehen könnt, dann hebt ihr die Menschheit auf eine neue Stufe. Dann existiert kein Missverständnis zwischen uns und wir werden das richtige Bestreben haben. Das ist die Göttliche Lehre, die jetzt in die Welt kommt. Die kleinen Kinder haben die Lehre aufgenommen, in zehn Jahren werden sie sie predigen. In zehn Jahren verwandeln sich die Raupen in Schmetterlinge und fliegen mit ihren Flügeln davon. Sie werden sagen: „ Nein, nein, wir brauchen keine Puppen mehr." Dieses Gesetz kommt in die Welt. Die Fakten gruppieren sich, die Gesetze nehmen Gestalt an. Wir gehen von der materiellen zur geistigen Welt über, alles entwickelt sich vom Einzelnen zum Allgemeinen. Das heißt, wir dürfen nicht nur an jenes Versicherungsgesetz denken, wo jeder danach strebt, nach seinem Tode ain Millionenerbe zu hinterlassen: so und so viel für dieses, so und so viel fiel für jenes, „Spenden" für Wohltätigkeitszwecke, damit die Leute sagen, der Verstorbene hat so viel Geld hinterlassen, ein edler Mensch ist er. Nein, in Zukunft werden die Menschen nicht sterben, sie werden keine Denkmäler brauchen. Nehmt also die Liebe als Bestreben in eure Herzen auf, als Gefühl in eure Seelen, als Kraft in eure Sinne und als Prinzip in euren Geist. Darin liegt die Erlösung für den menschlichen Geist. In diesen drei Dingen müssen wir folglich die Liebe verstehen: als Bestreben im Herzen, ein unüberwindliches Streben nach unten; als Gefühl in der Seele – ein Streben nach oben – und als Kraft, die die Sinne erweitert, die in sich das vernünftige Prinzip trägt zu wissen, warum wir leben, warum wir auf diese Welt gekommen sind und was unsere Bestimmung auf Erden ist. Aus dem Bulgarischen übersetzt von Maria Petkova und Nonna Petrova. Lektorat: Margot Minkova Das Übersetzungskollektiv der Geistesgemeinschaft"Bjalo Bratstvo" Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Unterstützung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Texte. Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
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    1921_03_06 Der Glaube

    Der Glaube „Jetzt aber bleiben diese drei: Glaube, Hoffnung und Liebe“ (Korinther 13) Mein heutiger Vortrag wird das zweite Prinzip im menschlichen Leben behandeln — den Glauben. Ich nehme das Wort „Glaube“, denn wir haben kein besseres Wort dafür. Ich nehme dieses Wort im allerweitesten Sinn und mache einen Unterschied zwischen „Glaube“ und „das Glauben“. In dem Glauben kann es keinerlei Widersprüche geben. Der Glaube schließt alle Zweifel aus. Das Glauben läßt eine Menge Zweifel zu. Du kannst glauben, daß du gut werden wirst, aber du kannst auch glauben, daß du schlecht werden wirst; du kannst glauben, daß du leben wirst, doch kannst du auch glauben, du wirst sterben. Heutzutage ist die Welt voller verschiedener Glaubensansichten. Doch dieses Glauben hat weder die Rettung gebracht, noch die Freiheit, noch die Liebe, die wir erwarten, denn — es ist eben nur ein Glauben. Ich sage nicht, daß das Glauben etwas Schlechtes ist, doch es ist nur das Vorwort zu dem echten Glauben. Ich werde den Glauben von vier Standpunkten aus betrachten, und zwar: Als unter- bewußtes Streben des Herzens, als bewußtes Gefühl der Seele, als selbstbewußte Kraft des Verstandes und als überbewußtes Prinzip des Geistes, oder — wissenschaftlich ausgedrückt — als Streben des Unterbewußtseins, als Gefühl des Bewußtseins und als Prinzip des Überbewußtseins. Achtet jetzt auf diese Wechselbeziehungen. Ich werde über diese Frage prinzipiell sprechen. Ich habe nicht die Absicht, irgendeinen begrenzten Fall, irgendeine begrenzte Lehre zu vertreten. Ich möchte nur die Wahrheit sagen, so wie sie ist. Der Glaube ist ein Prinzip des menschlichen Verstandes. Das heißt, der Anfang des menschlichen Verstandes — das ist der Glaube, oder anders ausgedrückt, der Verstand — ist aufgebaut auf den Grundlagen des Glaubens. Der Glaube verbindet den menschlichen Verstand und Intellekt mit der Harmonie in der Natur und gibt ihm einen Anstoß zur Entwicklung und zum Studieren der Gesetze des Universums. Folglich muß jeder, der einen aufgeklärten Verstand haben möchte, der die Natur studieren möchte, bestrebt sein, in Verbindung mit der lebenden Natur zu treten, bestrebt sein, den Glauben zu haben. Ich gehöre nicht zu jenen, die sagen, daß man sich nur in eine Richtung entwickeln muß, nur in eine Richtung streben muß. Philosophisch gesagt, alle Richtungen ergeben eine wahre Richtung, die die Wahrheit ist. Deshalb müssen wir nach allen Richtungen streben, denn vom Standpunkt des Glaubens sind alle Richtungen gut. Vielleicht liegen in manchen dieser Richtungen auch Leiden, doch sie sind ein Weg zur Besserung. Wenn diese Leiden über uns kommen, so zeigen sie, daß wir in der Vergangenheit die göttlichen Gesetze verletzt haben, den Gleichklang der göttlichen Welt, worauf das Böse in der jetzigen Welt entstanden ist. Und da wir das nicht verstehen, fragen wir uns andauernd, woher dieses Böse kommt? Wenn ihr ein elektrisches Kabel durchschneidet, in dem ständig elektrischer Strom fließt, und wenn ihr es anfaßt, wißt ihr, was mit euch passieren wird? Dieses Kabel ist ungefährlich, solange es in Ruhe gelassen wird, doch wenn ihr es durchschneidet, wird es gefährlich. Es gibt nicht nur diese Art, die Dinge zu studieren, es gibt auch noch eine andere. Wenn ihr euren Verstand in Harmonie bringen wollt, müßt ihr unbedingt den Glauben in euch einlassen. Jemand wird entgegnen: „Mit dem Glauben geht nichts.“ — Alles geht mit dem Glauben, doch ohne den Glauben geht gar nichts. Solange ihr den Glauben habt, wird euer Verstand gesund sein, stark und genial, er wird alles tun können. In dem Augenblick, in dem ihr den Glauben verliert, wird sich euer Verstand entzweien, wird Sprünge bekommen, und ihr seid verloren. Der Glaube muß im Herzen beginnen, in eurem Unterbewußtsein; wenn du am Abend zu Bett gehst, laß folgenden Gedanken in deinen Verstand ein: Der Glaube, in dem ich lebe, wird die göttliche Harmonie in die Bestrebungen meines Herzens hineintragen. Lege dich nieder mit diesem Gedanken, in vollem Vertrauen auf dein Unterbewußtsein. Philosophiere nicht, denke nicht an die Folgen. Wenn du ein Weizenkorn in die Erde säst, denke nicht darüber nach, wie es wachsen wird. Es wird selbst diese Arbeit tun, von sich aus. Wenn du dich daneben hinsetzst und nachdenkst, wie es wachsen wird, ob es wachsen wird oder nicht, wirst du beginnen, es aufzudecken und wieder zuzudecken und seiner Entwicklung schädlich sein. So nehmen auch manche Menschen einen göttli. chen Gedanken auf, doch dann beginnen sie darüber nachzusinnen, ob er göttlich ist oder nicht. Laßt diesen Gedanken in eurem Bewußtsein wachsen! Solange ein Gedanke nicht gereift ist, nicht Frucht getragen hat, die Frucht nicht gereift ist, solange stoßt ihn nicht um. Man kann vorher nicht erkennen, ob er göttlich ist oder nicht. Man kann nicht die göttliche Wahrheit erkennen, die in ihm liegt. Deshalb ist etwas nötig, Zeit. Die Zeit ist ein Ausdruck der Wahrheit. Wo es keine Zeit gibt, gibt es auch keine Wahrheit. Die Lüge verkürzt die Zeit immer. Wir glauben nicht an die kurzen Fristen, sondern nur an die langen Fristen. Wir halten die lange Frist für eine Kreisbewegung der Energie innen in der Seele. Die zweite Erscheinungsform des Glaubens ist wie ein Gefühl im Bewußtsein. Das heißt: In einem bestimmten Augenblick mußt du fühlen, daß dein Gedanke kein Gedanke sein kann, solange er nicht in die materielle Welt projiziert ist. Dieser Gedanke muß eine richtige Form erhalten, denn das richtige Denken ist nichts anderes als die Übereinstimmung deiner Gedanken mit den Gesetzen, in denen du lebst. Wenn dein Gedanke keine richtige Form bekommt, wird er einer häßlichen Frau ähnlich sein — und die häßlichen Menschen lieben wir nicht. Folglich rufen die häßlichen Formen in unserem Verstand einen unharmonischen Eindruck hervor. Die Schönheit ist eine Eigenschaft des Gedankens; deshalb muß der Gedanke in uns schön sein. Wenn du nicht fühlst, daß dein Gedanke richtig ist, wirst du beginnen, ihn mit anderen Leuten zu überprüfen, doch damit wirst du in eine andere Misere geraten. Warum? Weil auch sie in der gleichen Lage sein können. Wie wirst du dann prüfen können, ob dein Gedanke richtig ist oder nicht? Folglich ist das erste, das du bedenken mußt, folgendes: Du mußt daran glauben, daß deine Seele die Dinge richtig fühlt. Die Seele lügt niemals! In der Seele des Menschen gibt es keinerlei Lüge! Die dritte Erscheinungsform des Glaubens liegt in der Kraft des Gedankens. Euer Gedanke muß eine Kraft haben. Innen drin muß eine Bewegung und Ausbreitung herrschen, d.h. er muß produktiv sein, damit du jede Arbeit damit verrichten kannst. Ihr könnt die Kraft eures Gedankens ausprobieren. Wenn euer Gedanke richtig ist und sich in Harmonie mit allem befindet, d.h. wenn es eine wahre Bestrebung in eurem Herzen gibt, wahre Gefühle in eurer Seele, eine richtige Verbreitung im Verstand, dann könnt ihr, wenn ihr irgendeine Wunde an der Hand habt, sie schnell heilen, indem ihr euren Gedanken auf sie konzentriert: in fünf bis zehn Minuten oder — wenn die Wunde größer ist — in ein bis zwei Tagen. Alle Katastrophen, die jetzt sowohl im gesellschaftlichen als auch im politischen und wissenschaftlichen Bereich geschehen, sind Folgen dieser Zerstörung in unserem Verstand, weil er nicht den Glauben zur Grundlage des Lebens gemacht hatte. Wir leben in dieser Welt mit gewissen Glaubensansichten. Woher kommen alle Katastrophen in der Welt? — Sie kommen daher, daß wir an Gott gezweifelt haben, an dem mächtigen Gesetz der Liebe und daß wir gesagt haben, daß Gott nicht Liebe ist und daß der Mensch des Menschen Wolf ist. Und diesen Wolf hat Gott geschaffen. Was hat dann das Leben für einen Sinn, wenn wir das Erhabenste auf der Welt einen Wolf nennen? Und der Wolf ist die Verneinung der Liebe, die Verneinung des Glaubens. Folglich kann jeder Mensch zum Wolf werden. Sobald ihr die Liebe verliert, werdet ihr wie ein wildes Tier, denn diese sind die negativen Eigenschaften der mächtigen Tugend, die wir Liebe nennen. Ich sage: „Du hast die Liebe verloren, deshalb bist du ein Wolf.“ — Wie werde ich wieder gut? — Wenn du die Liebe in dein Herz einläßt. Sie wird dir den Glauben bringen, und du wirst dich zu den Engeln erheben. Bewaffnet euch mit dem Glauben, nicht mit verschiedenen Glaubensansichten, denn Glaubensansichten sind ein Resultat der Vergangenheit. Die gegenwärtigen Religionen sind ein Versuch zur Besserung der Menschheit. Alle großen Lehrmeister kommen zu dieser Menschheit, i.im sie emporzuheben, um ihr zu helfen, denn sie sind Diener des mächtigen göttlichen Gesetzes. Doch ihre Nachfolger haben dieses Gesetz verdreht, sie haben nur seine äußere Seite verwirklicht; so haben sie das ganze Leben verdreht. Jetzt müßt ihr den Glauben als Prinzip kennenlernen, das alle Widersprüche des Lebens in Einklang bringt. Ich werde euch zeigen, wie die Widersprüche entstehen. Zum Beispiel: Zwei junge Leute lieben sich. Wenn die Liebe als Prinzip zwischen beiden auftritt, sind beide bereit, ihr Elternhaus zu verlassen. Wenn ihr erstes Kind geboren wird und die Mutter beginnt, es zu nähren, und wenn sie sieht, daß die Umweltbedingungen ungünstig sind, beginnt auch die Liebe zwischen ihnen ständig abzukühlen. Warum? Weil sie die Liebe in ihrem tiefsten Sinn nicht verstanden haben. Wenn sich ein Vogel ein Nest baut, so sucht er nur solche Zweige aus, die sogar vom schwächsten Wind verschont bleiben. Doch die heutigen Menschen sagen: Wir können auch ohne Nest, ohne gute Lebensbedingungen unsere Kinder gebären. Und wirklich: Sie gebären Kinder, und dann stecken sie diese Kinder in das Waisenhaus. Das ist eine Kultur der Kuckucksvögel: Sie legen ihre Eier in fremde Nester. Die heutigen Menschen sagen: Man kann auch ohne den Glauben leben. Nein, im Unglauben kann man nicht leben. Der Unglaube und der Glaube, das sind zwei Pole, denn der Ungläubige kann gläubig werden, doch ein Mann des Glaubens kann nicht polarisiert werden. Der Glaube ist verbunden mit dem menschlichen Verstand, mit dem Intellekt des Menschen, und der Verstand des Menschen ist verbunden mit der Atmung. Folglich kann jener, der keinen Glauben hat, auch keine richtige Atmung haben. Die klugen Leute atmen gleichmäßig und harmonisch. Der Gedanke, der auf die Atmung einwirkt, ist richtig. Betrachtet eine schöne Frau oder einen schönen Mann, die gesund sind an Körper, Geist und Willen: ihr werdet die Schönheit und Gleichmäßigkeit ihrer Atmung bemerken. Wer nicht richtig atmet, denkt auch nicht richtig. Wodurch unterscheidet sich ein Mensch des Glaubens von den anderen, die keinen Glauben haben? Dadurch, ob er Angst hat. Im Glauben gibt es keine Angst. Nehmt den Glauben in euch auf und beginnt damit zu arbeiten. So werdet ihr euren Glauben im Unterbewußtsein, im Bewußtsein, im Selbstbewußtsein und im Überbewußtsein betrachten. Wenn aus eurer Seele jeder Zweifel, jeder Haß und jede Lüge verschwunden sind und wenn sie an die Oberfläche getreten sind, so daß sie sichtbar sind, so sagt euch: Mit diesen Größen können wir nicht mehr arbeiten. Wenn ihr so sprecht, so heißt das, daß der Glaube in eurem Herzen die ersten Wurzeln gefaßt hat. Der Glaube hängt mit dem rhythmischen Atmen zusammen. Deshalb bemühen sich die Hindus, rhythmisch zu atmen, wenn sie ihre Gedanken regulieren wollen. — Es ist beobachtet worden, daß bei tuberkulosekranken Menschen die Atmung schneller wird; der Rhythmus ihrer Atmung wird kürzer. Folglich ist der Energieaus. tausch bei ihnen nicht richtig, was bedeutet, daß es zwischen dem Glauben und dem Gedanken einen Kampf gibt. Wodurch entsteht Tuberkulose? Entweder durch Angst oder durch Haß. Jedes junge Mädchen kann tuberkulös werden. Nimmt man ihr den Geliebten und jede Hoffnung, einen anderen zu bekommen, werden in ihr Hemmungen und Haßgefühle entstehen, und sie wird an Tuberkulose erkranken. Sie sagt: „Ohne diesen Mann kann ich nicht leben.“ Darin liegt der Irrtum. Nein, dein Geliebter ist in deinem Verstand. Dieser ist deine Liebe. Wenn ein junges Mädchen einem jungen Mann aus der physischen Welt begegnet, der ihr zusagt, soll sie ihn heiraten; doch wenn sie keinem entsprechenden begegnet, soll sie lieber allein bleiben. Der erste Geliebte des Herzens ist der Verstand. Er wird dir Licht bringen. Dieser Geliebte wird auch äußere Formen finden, um in Erscheinung zu treten. Dann wird das Herz des jungen Mannes seine Geliebte finden, und es wird eine gute Verbindung werden. Wenn sich der Verstand des jungen Mannes mit dem Herzen des jungen Mädchens verbindet, entsteht daraus eine gute, echte Ehe in der physischen Welt. Wenn die Atmung und das Denken des jungen Mannes richtig sind, entsteht in ihm eine richtige Strömung; ein Hellseher wird bei ihm beobachten, daß von der Hand dieses jungen Mannes zum Verstand ein Licht ausgeht. Wenn die Gefühle des jungen Mädchens echt sind, werdet ihr sehen, daß von ihr ein weiches, weißes Licht ausgeht, das von einem sehr dünnen rosa Schein umgeben ist. Wenn sich diese beiden Lichterscheinungen, die des jungen Mannes und des jungen Mädchens, vereinigen, werden sie die göttliche Strömung erzeugen. Der Glaube ist ein lebendiges Prinzip des Verstandes. Nur durch den Glauben können wir alle Geheimnisse verstehen, die sich in der Natur befinden. Wenn wir diese Geheimnisse kennen, können wir unser Leben erneuern. So müssen wir diese beiden Prinzipien — den Glauben und die Liebe — vereinigen. Wir müssen die Kraft des Verstandes, der Seele, des Herzens als Bestrebung des Herzens im Unterbewußtsein, als Gefühl der Seele im Bewußtsein, als Kraft des Verstandes im Selbstbewußtsein und als Prinzip des Geistes im Überbewußtsein miteinander verbinden und aus dieser Verbindung wird die neue Denkweise entstehen, die uns erneuern kann. Und weil wir uns an der Grenze einer neuen Evolution der Welt befinden, haben wir bis jetzt eine Kehrtwendung von 180 Grad ausgeführt. Der Weg, den wir seit unserem Austritt aus der göttlichen Harmonie zurückgelegt haben, ist ein Weg des Niedergangs. Jetzt befinden wir uns auf dem Tiefpunkt und beginnen die zweite Hälfte dieses Kreises. Es steht uns bevor, den zweiten Winkel von 180 Grad zu durchlaufen. Das ist das Gesetz der Evolution. Die ursprüngliche Intelligenz, die in die Welt kommen muß, geht von Gott aus. Von diesem Ursprung geht jetzt eine neue Welle aus, die von den Menschen übernommen werden muß. Es heißt: „Gott hat dem Menschen die Seele eingehaucht.“ Jetzt gibt er wieder einen Hauch von sich. Das geschieht nur einmal in Tausenden von Jahren. Ihr werdet die beiden Prinzipien verstehen: daß Gott die allmächtige Liebe ist, die alle Lebewesen umfaßt, und daß sie allumfassende Intelligenz ist. Diese Intelligenz wird gemäß der Natur eines jeden Lebewesens in Erscheinung treten. Es muß Verschiedenartigkeit geben, doch in allen von uns muß diese göttliche Harmonie existieren. Und so kann man ohne den Glauben dem Gott der Liebe nicht wohlgefällig sein. Die Liebe, das ist der Beginn des Lebens. Das Denken, das ist der erwachsene Mensch, der den Sinn des Lebens verstanden hat. Ohne den Glauben, ohne dieses Denken kannst du Gott nicht dienen. Damit ihr rein, klug, erhaben seid, Helden in dieser Welt, müßt ihr den Glauben haben, durch den ihr alles erreichen könnt. Er ist eine Eigenschaft der Engel. Diese Eigenschaft müssen auch die Engel erreichen. Mit dem Glauben beginnt die neue Kultur. Wendet auch die Liebe und den Glauben in eurem Leben an. Sie beginnen mit der Zeit. Die Zeit ist der Rhythmus der göttlichen Harmonie, und die Harmonie ist der tiefste Sinn des Lebens. Sofia, 6. März 1921
  13. mariaK

    1921_02_27 Die Liebe

    Die Liebe „Am größten aber ist die Liebe“ „Gott ist Liebe“ (Korinther, 13,3) An diesem Morgen werde ich zu euch über einen Vers sprechen, den ich zur Grundlage der göttlichen Lehre in der Welt machen möchte, und zwar über den Vers: „Gott ist Liebe.“ Ihr werdet sagen: das wissen wir doch. Ja, teilweise, doch nicht in seiner Ganzheit. Ich werde eine mathematische Aufgabe stellen, eine mathematische Gleichung. Wir werden mit den Unbekannten beginnen: x : y = xi : yi und w : m = e : a. Die letzte Proportion — das sind die Elemente der höheren geistigen Mathematik. Das x ist eine Größe aus der sichtbaren, der realen, der materiellen Welt. Dieses x läßt sich sehr leicht bestimmen. Wie? Ihr werdet x und y auf die gleiche Weise bestimmen, wie man die beiden Unbekannten in der folgenden Aufgabe bestimmen kann: Aus zwei gegenüberliegenden Städten kommen zwei Einheiten Soldaten heraus, begegnen einander und grüßen sich. Die einen fragen die anderen: Wieviele seid ihr? Die anderen antworten: Wenn einer von euch zu uns kommt, werden wir zweimal soviele sein wie ihr. Die ersten sagen ihnen: Wenn einer von euch zu uns kommt, werden wir soviele sein, wie ihr seid. — Jeder, der die mathematischen Formeln kennt, wird sofort herausfinden, wie hoch x und wie hoch y ist. Und nachdem ihr bestimmt habt, wie hoch x und y sind, das heißt die sichtbare materielle Welt, werdet ihr zur geistigen Welt xi: yi übergehen. Das sind abstrakte Wahrheiten. „Gott ist Liebe.“ Ich nehme die Liebe zum Prinzip. Außerhalb der Liebe kennen wir Gott nicht. Er ist nur in der Liebe. Weil die Liebe allen Lebewesen zugängig ist, gibt es kein organisches Wesen, keine lebendige Materie auf der Welt, die nicht in irgendeiner Weise eng mit der Liebe verbunden ist oder von ihr abhängt. Folglich kennen wir Gott nur in der Liebe. Und dieser Gott der Liebe ist nicht außerhalb, ist nicht nur im Universum, sondern in uns. Ein Gebot im Evangelium lautet: „Du sollst Gott, den Herrn, lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, mit all deinen Sinnen und mit all deinen Kräften.“ Begreift den Sinn dieses Gebots. Ich werde die Liebe von vier Standpunkten aus betrachten: als Streben, als Gefühl, als Kraft und als Prinzip. Ihr habt Physiologie studiert. Welcher Herzschlag ist richtig? Stellt verschiedene Beobachtungen an und notiert euch jedes Mal, wie oft das Herz in einer Minute schlägt. Ihr werdet mit einer großen Wissenschaft beginnen. Stellt fest, durch den Rhythmus der Abweichungen, um wieviele Herzschläge das Herz variiert. Stellt fest, welcher Winkel durch Anstieg und Abschwächung der Herzschläge gebildet wird. Dieser Winkel wird annähernd 60 Grad betragen — das ist das Gesetz der menschlichen Evolution. Wenn ihr euch in einem angenehmen Seelenzustand befindet, zählt wieder euren Herzschlag. Zum Beispiel irgendein Mädchen fühlt sich zu irgendeinem jungen Mann hingezogen. Sie soll ihre Herzschläge in einer Minute zählen, wenn sie ihm begegnet. Nach ihren Herzschlägen wird sie feststellen können, ob er ihr in der Liebe treu sein wird, ob er sie betrügen wird, sie wird seine zukünftigen Absichten erkennen können. Nachdem sich das junge Mädchen und der junge Mann getrennt haben und verzweifelt sind, sollen sie wieder ihre Herzschläge zählen. Wenn man an jemandem zweifelt, soll man wieder zählen, wieviele Schläge das eigene Herz macht. Man soll sich diese Zahl merken. Jetzt werden wir mit der höheren Mathematik zu arbeiten beginnen. Warum haben das Mädchen und der junge Mann, die zueinander streben, ein bebendes Herz? Ja, natürlich, es muß beben. Wenn das Herz nicht bebt, ist es ohne Leben. Die Mutter, die ein Kind erwartet, spürt doch auch die Herzschläge ihres Kindes in ihrem Leib. Dann beginnt sie sich zu freuen. Die Herzschläge zeigen ihr, daß das göttliche Leben beginnt und daß Gott fragt: Bist du bereit, dieses Leben aufzunehmen und es weiterzuentwickeln? Auf die gleiche Weise fragt Gott auch das Mädchen und den jungen Mann. Doch das Mädchen will nichts davon wissen. Sie denkt an Hüte, an Kleider, wie sie ihr Haus einrichten soll, doch an das Beben des Herzens denkt sie nicht. Doch das Beben des Herzens ist wichtig. Die anderen Dinge sind zweitrangig. Diese Lehre, von der ich euch berichte, ist real. Arbeitet mit diesen Zahlen. Ihr kommt dann in das zweite Stadium der Liebe. — Ihr habt einen Freund, den ihr mit den reinsten Gefühlen liebt, ganz uneigennützig. Wenn ihr dieses intensive Gefühl spürt, beobachtet euren Herzschlag, entdeckt diese Wechselbeziehung. Das wird das y der Proportion sein. Zählt euren Herzschlag, wenn euer Bruder oder Freund nah oder fern von euch ist. Es gibt einen Unterschied zwischen beiden. Der Herzschlag hat einen indirekten Einfluß auf die Atmung — und die Atmung hat eine indirekte Verbindung zum Blutkreislauf und die damit verbundene Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff. Das ist der Grund, weshalb alle gegenwärtigen Krankheiten aus dem falschen Verständnis der Liebe entstehen, durch die falsche Atmung und die mangelnde Sauerstoffanreicherung im Organismus. Alle menschlichen Körper stecken sich von unten nach oben an, deshalb müssen wir in diesen vier Gebieten arbeiten, um unsere Seele zu reinigen. Im Christentum sagt man, daß wir büßen müssen; das heißt, das bezieht sich auf das Streben nach Liebe. Danach kommt die Geburt und die Neugeburt; das bezieht sich auf die Gefühle der Liebe, auf die Seele. Die Weihe bezieht sich auf den Verstand. Und zuletzt kommt die Auferstehung; sie bezieht sich auf die Kraft des Geistes, das heißt auf die Liebe als Prinzip. Und so gibt es in der Liebe zwei Prozesse: im Herzen und in der Seele, im Verstand und im Geist. Indem ihr diese Prozesse durchmacht, werdet ihr alle Stufen eurer Entwicklung durchlaufen. Arbeitet gleichzeitig in euren Herzen, in eurer Seele, im Verstand und in eurem Geist. Zwischen dem Verstand und dem Geist gibt es eine Kreuzung, denn der Verstand ist der Bräutigam des Herzens, und die Seele ist die Braut des Geistes. Wenn wir sagen, daß Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat, so bedeutet das, daß er ihn nach dem Bilde seiner Liebe geschaffen hat; denn ihr müßt wissen, daß die Liebe das erste Abbild Gottes ist, das heißt, die Worte „nach dem Bilde“ bedeuten „nach der Liebe“. Ein schönes Abbild — das ist SEINE Liebe. Wenn ihr die Liebe kennt, so kennt ihr auch das Antlitz Gottes. Kennt ihr die Liebe nicht, so ist Gott für euch unpersönlich. „Nach seinem Gleichnis“, das bedeutet nach seinem Geist. Wenn gesagt wird, daß der Mensch nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde, so ist darunter zu verstehen, daß er nach der Liebe und Weisheit Gottes geschaffen ist. Daraus folgt, daß wir Gottes Liebe und seine Weisheit haben müssen, wenn wir IHM ähnlich sein wollen. Das, was ich euch jetzt sage, sollt ihr nicht als eine Philosophie betrachten, sondern ihr sollt euch damit auseinandersetzen. Es enthält viel Unausgesprochenes. Es gibt eine mächtige göttliche Lehre. Und das, was ich euch gesagt habe, ist nur das Vorwort, die Einführung in die mächtige Lehre von der Liebe. Studiert diese Einführung und verweilt bei den vier Abschnitten: dem Herzen, der Seele, dem Verstand, dem Geist. Das sind vier Gebiete dieser mächtigen Welt, die Gott geschaffen hat. Wir sind aufgerufen, diesen Gott kennenzulernen und ihn der Welt zu predigen. Es gibt nur einen Gott. Er ist der Gott der Liebe als Streben, als Gefühl, als Kraft und als Prinzip. Die Liebe als Prinzip ist in allem und über allem. Das ist die mächtige Lehre von der Liebe, die alles entscheiden wird. Das, was ihr jetzt auf der Welt seht, die Widersprüche in den Familien und in den Gesellschaften, das ist ein vorübergehender Prozeß, der auf deinem Unverständnis der Liebe beruht. Sofia, 27. Februar 1921
  14. mariaK

    1920_08_19 Die neue Menschheit

    Die neue Menschheit Feiertagsrede des Meisters, gehalten am 19.August 1920 in Veliko Tarnovo Thema meines Vortrags ist die Neue Menschheit. Diese Frage werde ich von einem neuen Standpunkt aus betrachten. Das Neue in der Welt ist die aufgehende Sonne, das Alte – die untergehende Sonne. In der Natur ist das ein Gesetz. Nicht nur ich kenne dieses Gesetz, sondern auch jede Mutter und jeder Vater. Wenn ein junges Mädchen und ein junger Bursche eine Familie gründen, dann ist das erste Kind, das in ihrem Haus geboren wird, die aufgehende Sonne, die Hoffnung für ihre Zukunft. Wenn uns das Neue wie ein Bubenstreich vorkommt, der die Gesellschaft und die ganze Menschheit durcheinander bringt, so haben wir eine falsche Vorstellung von den großen Prinzipien, die in der lebendigen Natur wirken. Mit dieser Meinung brauchten wir keine Kinder, die ihren Eltern nur Unglück bringen. Wie viele Tage, wie viele Nächte haben die Mütter für dieses neue Kind, das noch nicht sprechen kann, für diese neue Idee, ohne Ruhe und Schlaf verbracht? Zunächst ist diese neue Idee noch unklar, aber die Mutter kann die Sprache des neuen Lebewesens, des kleinen Kindes verstehen, denn sie hört zu und begreift. In einer Gesellschaft, in einem Volk gibt es ebenfalls Leute mit empfindlichen Seelen, in denen das Bewusstsein entwickelt ist und das Herz auf einer höheren Stufe steht. Sie greifen die neue Idee auf, deren Kinder und Träger sie sind. Menschen von Heute aber, die die Träger dieser neuen Idee nicht verstehen, sagen: "Diese Leute sind Anarchisten, Kommunisten, Häretiker, Sektierer usw." Doch das sind nur Namen ohne Sinn. Wenn wir so denken, dann frage ich, wo ist der Unterschied zwischen einem Kommunisten, der mit seinen Ansichten lebt, einem anderen, der mit seinen alten Ansichten und einem Dritten, der mit seinen neuen Vorstellungen lebt? Der Unterschied liegt darin, dass derjenige, der mit neuen Ideen lebt, fühlt, wie sie ihm Schwung, Energie, Leben und Entwicklung geben. Der andere aber, der mit alten Ideen lebt, fühlt sich alt, die Kräfte verlassen ihn, er erschlafft, hat Angst vor der Zukunft, denkt an sein Alter und deshalb möchte er reich werden, versichert sich in verschiedenen Banken, in verschiedenen Gesellschaften. Dazu sage ich: Das sind alte Leute, das ist der Tod, das sind die Friedhöfe der Menschheit. Friedhöfe aber bringen der Menschheit keine neue Idee, sondern schaffen nur Leid und Elend in der Welt! Dort, auf Friedhöfen, liegen sowohl Könige, als auch Pfarrer, Prediger, Musiker und Dichter – und immer wegen ihrer Sünden. Fragt ihr mich, warum die Leute sterben, werde ich euch antworten: Die Leute sterben an ihren alten Ideen. Wie soll die Menschheit dann auferstehen? Ich antworte: werdet jung, werdet Träger der Neuen Göttlichen Lehre, die das Emblem der Bruderschaft ist. Worin aber besteht die Bruderschaft? Wer sich dein Bruder nennt, muss bereit sein, sein Leben, seinen Besitz, seine Ehre – alles für dich zu geben. Wenn ein großes Volk die Ideen dieser Bruderschaft begreift, muss es bereit sein, alles für diese Ideen zu opfern. Opfert es nicht, so gibt es dort keine Bruderschaft, keine Standesgleichheit. Wenn jemand die große Idee von der Existenz eines Herrn predigt, aber nicht sein Leben, Besitz und Ehre für ihn hingibt, so hat er die Große Lehre des Lebens nicht verstanden. Das versteht man unter Bruderschaft und Standesgleichheit, das hat Christus gepredigt. Kehren wir zurück, wenden wir die Lehre Christi an, denn in ihr liegt die Errettung der Welt. Was hat Christus gelehrt, was hat er gepredigt? – Er hat die große Idee von der Neuen Menschheit gelehrt. Wodurch zeichnet sich der Mensch der Neuen Menschheit aus? Die hebräischen Propheten sagten als Hellsichtige schon vor zweitausend Jahren, dass der Herr neue, aus Fleisch gemachte Herzen schaffen und in ihnen seinen Geist ansiedeln wird, und Gro? und Klein werden ihn erkennen. Deshalb wird niemand die Frage stellen, ob es einen Herrn gibt oder nicht. Jeder wird unter seinem Feigenbaum stehen, ohne sich zu fürchten. Unter allen wird Friede und Liebe herrschen, sie werden ihre Waffen in Werkzeuge und Pflüge verwandeln, und sie werden sich nicht bekriegen. Kriege werden abgeschafft. Christus hat zwei Prinzipien, d.h. die neue und die alte Menschheit, in folgendem Verhältnis aufgestellt: Der vernünftige Mensch, der den Sinn des Lebens verstanden hat, hat sein Haus auf einem Fels gebaut. Flüsse und Winde kamen, aber sie konnten ihm nichts anhaben. Unter "Fels" versteht man die fundamentalen Prinzipien der lebendigen Natur. Der unvernünftige Mensch aber, der den Sinn des Lebens nicht verstanden hat, hat sein Haus auf Sand gebaut. Doch es kamen Flüsse, Winde und Stürme, und zerstörten es. Flüsse und Stürme, das sind jene Leute, die ohne Prinzipien leben. Sie verursachen Störungen im öffentlichen Leben und sie sind es auch, die das Haus, das auf sandigem Grund gebaut ist, zerstören. Folglich basieren diese zwei Kulturen – die alte und neue – auf zwei Grundprinzipen. Die gegenwärtige alte Menschheit dient noch ihrem Egoismus und in diesem Sinne kann es keine Bruderschaft geben. Die Neue Menschheit aber dient dem Altruismus, während dem Egoismus bestimmt ist, ein Diener der Menschheit zu werden. Folglich erfassen die neuen Ideen nicht nur das Wohl des einzelnen Menschen oder der Gesellschaft, sondern das Wohl aller vernünftigen Lebewesen. Unter vernünftigen Lebewesen verstehe ich alle Lebewesen an sich, denn es gibt kein Lebewesen, das nicht vernünftig ist. Wenn ihr taub seid und nicht hört, was euch jemand sagt, dann fragt euch nicht, warum ihr diesen Menschen nicht verstehen könnt und wo der Fehler liegt. Der Fehler liegt nicht bei dem, der spricht, sondern bei dem, dessen Ohr nichts gehört hat um zu verstehen, was gesagt wurde. Da kommt ein Blinder und als solcher kann er die Welt nicht erfassen. Doch die Welt ist nicht dunkel, nur die Gefühle dieses Menschen sind unentwickelt. Also braucht die heutige Gesellschaft eine Entwicklung der Gefühle dieser. Und diese Gesellschaft entwickelt sich jetzt nach einem großen Gesetz. Auch die Natur ist heute nicht mehr so wie vor Millionen Jahren. Alle Hundertmillionen Jahre kommt es in der Natur zu einem großen Umbruch. Wenn ich euch frage, seit wie vielen Millionen Jahren unser Sonnensystem existiert, werdet ihr mir sagen, dass einige der heutigen Gelehrte ihm hundert Millionen Jahre geben, andere – zweihundert Millionen, dritte – fünfhundert Millionen usw. Die okkulte Wissenschaft besagt, dass seit der Schöpfung unseres Sonnensystems bis heute zweihundertundfünfzig Milliarden Jahre vergangen sind. Das sind Angaben, die weder bewiesen werden können, noch kann man ihnen widersprechen – das sind nur Behauptungen. Dinge kann man nur unter bestimmten Voraussetzungen beweisen, wenn wir bestimmte Axiome und Maxime annehmen. Aber um überhaupt eine Wahrheit zu verstehen, benötigt man gewisse Angaben. In der Welt gibt es leider nur wenig bewiesene Wahrheiten. Versucht zum Beispiel die euch nahe stehende Idee zu beweisen, ob der Mensch eine Seele hat oder nicht. Ich sage euch: Die Hälfte der jetzigen Intelligenz verwirft diese Idee und die andere Hälfte bejaht sie, doch sowohl die einen wie auch die anderen können sie nicht beweisen oder verwerfen. Wenn wir jemanden fragen, ob es eine Seele gibt und welche Form sie hat, so wird er sagen: "Es gibt eine Seele, aber welche Form sie hat, weiß ich nicht." Wir können nur Dinge beweisen, die Form, Inhalt und Sinn haben, aber Dinge, die ohne Form, Inhalt und Sinn sind, können wir weder beweisen, noch verwerfen. Ich rede hier von einer Idee, die eurer Seele nahe liegt. Mit Idee seid ihr auf die Welt gekommen. Ihr habt gewisse Ideale, Bestrebungen und Sehnsüchte, aber sie drücken sich auf verschiedene Weise aus. Und jeder von euch hat seine eigenen Bestrebungen. Der junge Mann z.B. sucht seine Herzallerliebste. Der alte Mann wird sagen: "Das ist Unsinn, einst machte ich das Gleiche, aber jetzt brauche ich keine Jungfrau." Doch für den jungen gilt das nicht. Er schläft ganze Nächte nicht, steht früh auf, geht hier- und dorthin, sucht seine Jungfrau mit den schwarzen Augen. Die Mutter wundert sich, was mit ihrem Sohn los ist, der Vater auch. Der Sohn sagt: "Es ist die neue Idee, die mir neues Leben bringen wird und sie suche ich." Wer hat Recht – der junge, oder der alte Mann? Ich sage euch: der junge. Eines Tages kam ein Fuchs zu einem Apfelbaum und sah hoch auf einem Ast ein Stück guten Käse hängen. Er betrachtete ihn, ging davon und meinte, es tauge nichts. Warum? Weil der Käse weit weg war und er ihn nicht erreichen konnte. Aber wenn er unten, in seiner Reichweite gehangen hätte, würde er sagen, dass es keinen besseren Käse als diesen gäbe. Hier und da gibt es für die Neue Menschheit Andeutungen im Neuen Testament und der Offenbarung. Der Evangelist Johannes hat schon vor zweitausend Jahren eine schwangere Frau mit dieser großen Idee – der Neuen Menschheit – gesehen. Er bestimmte die Zahl der Auserkorenen, Träger dieser Idee, auf 144 000. Wenn ihr die Zahlen 1 plus 4 plus 4 addiert, ist das gleich 9. Die Zahl 9 ist Ergebnis einer Entwicklung von Menschen, die alle positiven, edelmütigen Tugenden haben. Mancher wird meinen, dass diese 144 000 oben im Himmel sind. Nein, diese Leute sind jetzt hier, auf der Erde, sie sind schon auf die Erde gekommen und haben sich unter den kultivierten Leuten inkarniert. Einige von ihnen sind Schriftsteller, andere – Dichter und Gelehrte, und alle treiben die Menschheit auf dem Weg zur neuen Idee, zum Göttlichen voran. Sie sind Feinde jener Dunkelheit, jener Fesseln, die die Menschheit in Bann halten. Und ihnen verdankt man diese Unruhe, diesen großen bevorstehenden Umschwung; sie werden diese Welt auf den Kopf stellen. Haltet das nicht für ein schlechtes Zeichen. Wenn ein Mensch viel Wasser trinkt und sich verschluckt, gibt es bei den Bulgaren den Brauch, ihn auf den Kopf zu stellen, damit er das geschluckte Wasser erbricht. Auch die heutigen kulturellen Menschen haben viel schmutziges Wasser getrunken, deshalb muss man sie mit dem Kopf nach unten kehren, damit das Wasser ausfließt. Nachdem alles Schmutzige heraus ist, werden sie wieder mit dem Kopf nach oben gekehrt und das Neue Leben wird beginnen. Einige von euch könnten meinen: "Was interessiert uns die Neue Menschheit bei den heutigen Leiden." Aber man muss wissen, dass die Leiden eine Notwendigkeit zur Entwicklung des Menschen sind. Erst jetzt, in diesem Zeitalter, begannen wir zu leiden und sind empfindlicher geworden. Und wirklich, die heutigen Menschen leiden mehr, aber diese Leiden sind etwas Edelmütiges und sie werden die Gesellschaft organisieren. Macht nicht jede schwangere Mutter gewisse Leiden, gewisse Erlebnisse durch? Sie leidet, bis das Kind in ihrem Schoß geformt wird, aber nachdem es geboren wird, befreit sie sich von allen Leiden. Folglich zeigt das Leiden, dass wir mit einer hohen göttlichen Idee schwanger sind, und wenn das Kind zur Welt kommt und wir wie die Mutter bereit sind, alle Qualen auf uns zu nehmen, wird das Leid verschwinden und die Freude kommen. Oft fügen wir uns selbst die Leiden zu. Als Beispiel werde ich euch eine Anekdote aus dem bulgarischen Leben anführen: Ein Bauer a? gern Eier und suchte oft eine Möglichkeit, welche zu essen. Aber es gelang ihm nicht, denn seine Frau war sehr geizig. Sie war groß und stark, und wenn ihr Mann wagte, ohne ihr Wissen ein-zwei Eier zu essen, verprügelte sie ihn. Eines Tages verlor sie das Bewusstsein und starb. Der Bauer sagte sich: "Gott sei Dank, jetzt kann ich in Ruhe Eier essen ohne verprügelt zu werden." Er nahm sieben Eier und vergrub sie in der Glut des Herdes. Zur selben Zeit kamen mehrere Bauersfrauen, Nachbarinnen, um mit ihm zu trauern. Als er ihre Schritte vernahm, erschrak er und vergaß, dass seine Frau gestorben war. Damit er nicht geschlagen wird, nahm er die Eier aus der Glut und steckte sie eilends in seinen Busen. Die Bäuerinnen sagten ihm: " Gro?es Feuer flackert in deinem Haus." " Ja, es ist ein großes Feuer, aber das, was an meiner Brust, an meinem Busen flackert, ist noch viel größer", antwortete er. Die heutigen Menschen beschweren sich: "Wir müssen viel leiden". Ich meine: Die gebackenen Eier an ihrem Busen sind die Ursache für diese Leiden. Nehmt die Eier aus dem Busen und eure Leiden werden enden. In der heutigen Wissenschaft nennt man das eine fixe Idee. Wisst ihr, was eine fixe Idee ist? Ich gebe euch ein Beispiel für einen Menschen, der an einer fixen Idee leidet. Ein Mann steckte seinen Zeigefinger der rechten Hand in den Kreis, den er durch Zusammenführen von Zeigefinger und Daumen der linken Hand bildete. Innerhalb von ein-zwei Jahren quälte er sich damit ab, ihn zu fangen. Er litt unter seinem Misserfolg und deshalb wandte er sich an einen Arzt, der sofort begriff, wie er ihn heilen konnte. Der Arzt steckte seinen Zeigefinger in die linke Hand des Patienten, dieser erfasste ihn sofort und freute sich, dass er seinen Finger fangen konnte. Damit war er geheilt und von dem Gedanken befreit, der ihn lange Zeit beängstigt hatte. So wollen auch die jetzigen Leute, die eine fixe Idee haben, ihren Fingern fangen, aber sie können es nicht. Denn der Finger wurde für andere Dinge geschaffen, nicht damit man ihn fängt. Wenn ihr wollt, könnt ihr ihn auf andere Weise fangen, aber nicht so. Jetzt beginnt ein Neues Zeitalter auf der Erde, von dem der moderne Okkultismus behauptet, dass eine neue Welle von der Sonne kommen werde. Wenn ich neue Termini benutze, werdet ihr sie nicht verstehen und mein Vorltrag wird fremd klingen. Diese Welle, die jetzt kommt, trifft die menschlichen Gehirne und einige Leute werden unter ihrer Einwirkung exzentrisch. Ein exzentrischer Mensch schweigt entweder viel oder, wenn er viel redet, ist seine Rede zusammenhangslos. Das sind Extreme, die es bei den Menschen gibt, aber die richtige Entwicklung hat ihre Norm. Manche meinen, dass die Rede immer logisch sein sollte. Nach meiner Auffassung sollte es in der Welt drei Arten von Logik geben: die eine nenne ich rein materialistische Logik, die zweite – Logik des bewussten Lebens, und die dritte – göttliche Logik. In der göttlichen Logik duldet man absolut keine Lüge und damit der Mensch mit den ersten zwei Arten von Logik arbeiten kann, muss er eine edelmütige und erhabene Seele haben, d.h. er muss bereit sein, sich für seine Brüder zu opfern und nicht nur für sich selbst zu leben. Es gibt noch etwas anderes, das bestimmt werden muss, und zwar muss man beweisen, wo die Wahrheit liegt. Um die Wahrheit zu überprüfen, braucht man Zeit und Erfahrung. Alle jetzigen Gelehrten, die uns verschiedene Theorien, Forschungen in Medizin, Technik, Physik, Chemie oder anderen Bereichen vorzeigen, brauchen Zeit, damit ihre Theorien in der Praxis angewendet werden können. Eine Theorie kann in ihren mathematischen Berechnungen sehr richtig sein, aber wenn sie bei der Anwendung kein Resultat ergibt, ist sie nicht annehmbar. So beschäftigte sich zum Beispiel ein Engländer innerhalb von fünfundzwanzig Jahren mit einem Problem: Er erforschte die Konstruktion einer Flugmaschine. Zu diesem Zweck betrieb er auf das genaueste alle Forschungen und gab, sich seiner Berechnungen sicher, eine Anzeige in den Zeitschriften auf. Eins aber hatte er übersehen – er hatte das alles nicht ausprobiert. Als er sich daran machte, mit dieser Flugmaschine Versuche nach den vorliegenden Angaben und Berechnungen durchzuführen, funktionierte sie nicht: das Rad bewegte sich, aber die Maschine hob nicht ab. Der Forscher wurde ausgepfiffen und damit war seine Arbeit beendet. Nach ihm aber kamen neue Menschen und begannen die lebendige Natur zu erforschen, den Organismus der Vögel, ihre Flügeln und ihren Schwanz. Diese Menschen begriffen die Flugmethoden und erbauten auf ihrer Grundlage eine Flugmaschine. Wie groß war die Freude der Menschheit, als eine Weise gefunden wurde, wie man in der Luft fliegen kann! Aber diese fliegenden Maschinen – Ballons, Aeroplane, Zeppeline – wurden nicht zum Wohl der Menschheit benutzt. Ihr habt gesehen, was mit ihnen in den letzten Kriegen gemacht wurde und wie gefährlich diese Maschinen sind. Heutzutage sagen mir die Leute: "Enthüllen Sie uns eines der großen Geheimnisse." Ich sage: Eines der großen Geheimnisse ist, dass der Mensch lernt sich zu heilen, wenn er krank ist, indem er fliegt. Wenn Menschen Neurastheniker sind, können sie sich auf diese Weise heilen. Eine Frau ist krank: sie soll probieren eine halbe Stunde in der Luft zu fliegen und sie wird gesund zurückkehren. Morgen wird ihr Mann krank: Sie soll ihn ebenfalls in den Ballon setzen, damit auch er in der Luft fliegen kann, und auch er wird gesund zurückkehren. Die Genesung auf diese Weise ist leicht, weil die Luft in den höheren Sphären reiner ist. Hier, wo wir leben, befinden wir uns in einer Umwelt, in der es viel Kohlensäure gibt. Und wenn wir heute nervös sind, beruht das auf der großen Menge Kohlensäure in der Luft, die wir ein- und ausatmen und die unseren Organismus fast vergiftet. Wisst ihr, was man empfindet, wenn man in eine Stadt geht? Wenn bei euch das sechste Gefühl, das sogenannte psychometrische Gefühl, mit dem einige Menschen begabt sind, entwickelt wäre, und ihr würdet euch in einer Stadt umsehen, würde euch diese Atmosphäre anekeln und wegen des Gestanks würdet ihr nicht mehr dort wohnen wollen. Unsere Städte und Häuser sind nur für eine Menschheit wie die heutige – mit so einem Geruchssinn. Deshalb wird das Leben immer unerträglicher. Und diese neuen, göttlichen Ideen, die jetzt kommen, bringen das Neue Leben in der Welt. Der Tod, der jetzt existiert, das Unglück, die Leiden und der Wahnsinn, haben ganz andere psychische Ursachen, als jene, die ihnen zugeschrieben werden. Das jetzige Leben muss neue Formen annehmen und die heutige Gesellschaftsordnung muss sich verändern. Menschen mit neuen Ideen, die diese Veränderung fordern, haben Recht. In der Natur kann die Veränderung allmählich erfolgen, aber sie wird auch im Leben erfolgen – entweder allmählich oder augenblicklich. Dazu sagen die Türken Folgendes: "Allahan zoru da war", d.h. wenn jemand einen dicken Kopf hat, und der Herr ihm ein oder zweimal sagt, was er tun soll, er aber nicht hört, dann gilt für ihn das Gesetz der Notwendigkeit. Also – die Grundidee der Neuen Lehre ist die Bruderschaft. Die Bruderschaft muss zu Hause angewandt werden. Die Mütter und Väter müssen dieses Grundgesetz der Bruderschaft verstehen, damit sie neue Bedingungen zur Aufzucht und Erziehung der Kinder schaffen können. Ein Jugendlicher ist wild und macht Streiche – was macht man mit ihm nach der alten Erziehung? Er wird gefoltert und eingeschlossen. Aber im Gefängnis verliert er seine Gesundheit und der Staat ernährt ihn. Dieser Jugendliche könnte ein wunderbarer Bürger werden. In ihm gibt es einen Ausbruch an Energie, die man geschickt zur Arbeit einspannen sollte. Ihr denkt von ihm: "Ja, aber er ist ein Sünder, ein Verbrecher". Die Gesellschaft hatte Bedingungen geschaffen, mit denen er nicht kämpfen konnte. Anstatt den lebendigen Gott zu studieren, die lebendige Natur, und nach ihr zu handeln, stören wir uns gegenseitig, wenn wir denken, dass es in der Welt viele Gesetze gibt. Nein, in der lebendigen Natur gibt es nur ein Gesetz, das sie bei allen anwendet – beim Reichen und beim Armen. Der Arme sagt: "Dieser Reiche hat zu essen, zu trinken, lebt ausschweifend, für mich aber gibt es nichts!" Ihr wisst nicht, dass die Leiden dieses reichen Menschen auf ein Alter von vierzig-fünfzig Jahren zurückgehalten werden. Verwendet die Natur das Fett eines Reichen und eines Armen nicht gleichermaßen? Was möchte uns die Natur damit sagen, wenn sie die Fette der Menschen verwendet? Sie möchte ihnen sagen: "Ihr habt das Gesetz der Bruderschaft noch nicht gelernt." Und nachdem ihr das erste Kapitel der Genesis gelesen habt, werdet ihr sehen, was Gott zu Adam und Eva sprach: "Ihr dürft von allen Früchten essen, nur von der einen nicht; denn sobald ihr davon esst, werdet ihr sterben." Die verbotene Frucht, das ist der jetzige Egoismus. Ein Mensch, der will, dass andere für ihn arbeiten, und der auf dem Rücken Anderer lebt, ein Mensch, der sich von dem Geld der Witwen und armen Weisen ernähren will, ein Mensch, der mit so vielen Völkern kämpfen will, beißt in die verbotene Frucht. Deshalb müssen wir alle in dieser Großen Lehre konsequent sein. Wo hat Christus gelehrt, dass es Kriege geben soll, dass wir kämpfen oder für einen Krieg beten sollen, dafür, dass Gott der einen oder anderen der beteiligten Seiten hilft? Vor ein-zweitausend Jahren hatte diese Sache noch Sinn, aber jetzt ist ihre Zeit vorbei. Wo ist diese Orthodoxie, auf die man pocht, wo ist das wahre Christentum? Ich spreche zu jenen, die sich wahre Christen nennen. Sie müssen nach dem Gesetz Christi handeln. Jene aber, die keine Christen sind, sollen nach ihrem Verständnis und Gesetzen handeln. Manche meinen: "Ich bin kein Christ." Nach welchen Gesetzen und Auffassungen lebst du? – "Ich bin freidenkend." Handle nach deinem freien Gedanken. Wir müssen jedem Recht geben, denn in ihm, in seiner Seele, ist etwas Gutes, etwas Edelmütiges. Schafft jedem Menschen Bedingungen und er kann sich erheben. Lebt er aber unter ungünstigen Bedingungen, dann fällt er. Ich habe auch ein anderes Mal das Beispiel eines italienischen Malers angeführt, jetzt tue ich es wieder. Ein berühmter italienischer Maler wollte das Christenbild malen. Und deshalb betrachtete er, während er durch die Stadt bummelte, die Leute, um hierfür ein passendes Gesicht zu finden. Tatsächlich fand er einen jungen Mann, ca. 20-jährig, und malte nach ihm das Bild Christi. Es wurde eine gelungene Arbeit. Nach zehn Jahren entschied sich der gleiche Maler ein Bild von Judas zu malen und er machte sich auf die Suche nach einem passenden Gesicht. Er fand einen jungen Mann, der ihm sagte: "Herr, ich wundere mich über Sie; vor zehn Jahren stand ich Modell für Christus, heute aber rufen Sie mich, damit ich Ihnen für Judas Modell stehe!" In zehn Jahren eines sündenhaften Lebens hatte sich das Gesicht dieses jungen Mannes so verändert, dass er äußerlich Judas ähnelt. Meint ihr, das Leben einer Jungfrau, die auf den schlechten Weg gerät und in einem Bordell endet, würde in ihrem Gesicht keinen Abdruck hinterlassen? Eine solche Dirne erzählte mir eines Tages, dass ihr Mann bei ihr blieb, solange sie über Geld verfügte, doch nachdem er ihr Geld vertrunken hatte, überließ er sie der Willkür des Schicksals und sie schlug den falschen Weg ein. Sie sagte: "Ich möchte in die Kirche gehen, aber dort nehmen sie mich nicht an." Diese Frau hat Sehnsucht nach einem reinen Leben, und wenn sich die Bedingungen verändern, wird sie sich erheben. Über jene freien Frauen, die ihren eigenen Gefühlen dienen wollen, sagen die Leute: "Auch solche Frauen braucht die Welt." Ich sage: "Nein, unsere Schwestern müssen wir aus den Bordellen herausholen. Sie sollen nicht missbraucht werden, sondern wir müssen sie auf den richtigen Weg bringen und ihnen zeigen, wie man leben soll. " Jetzt kommen die Träger der neuen Ideen, der menschenfreundlichen Gefühle, der Ideen der göttlichen Lehre und das sind Menschen, die sich für alle Benachteiligten und Gefallenen einsetzen. Das sind keine Zufällige, sie haben Kennzeichen auf ihren Gesichtern, in den Augen und auf den Händen. Ihr werdet sie an Folgendem erkennen: Wenn ein Mensch, Träger der neuen Lehre, Arzt ist und in dein Haus kommt, dann bringt er dir alle Arzneien mit und wird dafür keinen Pfennig verlangen, sondern dir sagen: "Ich diene unentgeltlich." Wenn er ein Pfarrer ist und du ihn zur Taufe rufst, oder um eine Totenmesse abzuhalten, wird er kein Geld von dir verlangen, sondern sagen: "Ich diene der Neuen Lehre!" Wenn er ein Händler ist, wird er als Mensch der neuen Lehre ehrlich handeln. Wenn er ein Lehrer ist, wird er unentgeltlich arbeiten. Ihr werdet mir widersprechen: "Wenn alle unentgeltlich arbeiten, dann wird die Welt zerfallen." Ja, die heutige Welt wird sich verändern, aber neue Ansichten werden kommen. Einige werden fragen: "Wie ist es möglich, dass man unentgeltlich arbeitet, wie kann man ohne Geld leben?" Ich frage, wie viel Geld bezahlt man Müttern und Vätern, damit sie vier – fünf Kinder aufziehen, ernähren und erziehen? Gibt es ein Gesetz, das die Eltern verpflichtet, fünf-sechsmal in der Nacht aufzustehen, um nach ihren kleinen Kindern zu sehen? Es gibt kein Gesetz, keine Verfassung, und dabei geht diese Arbeit besser und natürlicher voran, als alle anderen Arbeiten, die den vom Staat aufgestellten Gesetzen folgen. Also geben uns die Mutter und der Vater das erste Gesetz, dem wir folgen sollten. Ich sage euch: "Wenn ihr so lebt, wie Eltern und Kinder in einem Haus leben, wenn ihr so lebt, wie Brüder und Schwestern miteinander leben, dann seid ihr auf dem richtigen Weg. Aus der Sicht der Neuen Menschheit erwartet uns keine große Katastrophe. Tatsächlich kommt eine große Katastrophe in die Welt, aber sie ist für all jene Gebäude, die keine festen Fundamente haben, für alle faule Bäume, die keine festen Wurzeln haben. Es kommt eine große Idee, die sie umwirft, aber das ist ein Gesetz, eine Durchlüftung, die alles faule säubert, und nur das Gesunde in der Welt lässt. Wenn euch ein Leid widerfährt, fragt ihr nicht nach der Ursache. Ich sage: Die Sonne ist die Ursache für das ganze Unglück auf der Erde, für unsere Leiden und für unsere Freuden. Sie ruft Fluten, Epidemien und alle Krankheiten in der Welt hervor, sie verursacht Erdbeben und überhaupt ist sie Ursache für alles, was in der ganzen Natur geschieht. Die Sonne aber meint: "Bist du klug, dann kannst du meine Energie vernünftig nutzen und ich bringe dir meinen ganzen Segen; aber wenn du nicht klug bist, bringe ich dir die größten Leiden". Die Sonnenenergie kann sich ändern, die Sonne aber wird weiter scheinen und die Erde sich weiter drehen. Und ich sage euch Folgendes: In der hohen Mechanik der okkulten Wissenschaft gibt es eine Behauptung, nach der es bei einer Radbewegung, nach jeder hundert millionsten Umdrehung eine Ausnahme gibt. Ein solches Rad ist auch unsere Erde. Auch für sie gibt es, nachdem sie hundert Millionen Mal die Sonne umkreist hat, eine Ausnahme – entweder katastrophal oder Wohl bringend, im aufsteigenden Niveau. Solche Ausnahmen gab es sehr oft, solch eine Ausnahme kommt auch jetzt. Unsere Erde hat so viele Umdrehungen gemacht, dass sie der Ausnahme sehr nah ist. Das Datum dieser Ausnahme werde ich euch nicht verraten. Jetzt glaubt ihr nicht daran, aber wenn dieser Tag kommt, werdet ihr es überprüfen können. Wir können dieses okkulte Gesetz auch auf die Sonne anwenden. Wenn sie hundert Millionen Umdrehungen gemacht hat, wird die Ausnahme kommen. Die heutigen Gelehrten sagen, dass die Sonne für eine Umdrehung zwanzig Millionen Jahre braucht. Wisst ihr, was in der Welt geschieht, wenn die Sonne eine solche Ausnahme macht? Wenn diese Ausnahme eine absteigende Stufe erreicht, wird das ganze Sonnensystem erlöschen, unsere Sonne wird sich verdunkeln und damit auch jedes Leben auslöschen. Wenn diese Ausnahme eine aufsteigende Stufe erreicht, wird sich die Sonnenenergie zehnmal erhöhen und wehe den Leuten, die dann auf der Erde sind. Nun aber fallen die beiden Ausnahmen, sowohl von der Sonne, als auch von der Erde fast zusammen – sie haben ihre hundert Millionen Umdrehungen hinter sich. Das ist eine Behauptung, die ich mathematisch beweisen kann, mit Daten und Fakten, aber nicht vor dieser Gesellschaft. Man braucht Zeit, um euch die Formeln und Fakten, die die okkulte Wissenschaft benutzt, zu beweisen. Damit will ich keine Angst hervorrufen, aber ich sage, dass es Ausnahmen gibt und jeder Mensch sollte vorbereitet an seinem Platz stehen um ihnen zu begegnen. Auch Christus sagte: "Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt. " (Luk 12,37) Wenn ihr denkt, dass das Leben still und ruhig weiter geht, während ihr trinkt und esst, irrt ihr euch gewaltig. Die heutigen Gelehrten behaupten, dass es den Menschen nicht länger als achttausend Jahre gibt, aber die okkulte Wissenschaft unterscheidet sich auch hier. Sie beweist, dass der Mensch viel länger auf der Erde lebt, als es die heutigen Gelehrten behaupten. Dass der Mensch vor achttausend Jahre gelebt hat, davon zeugen die Schädel, die aus jenen Zeiten stammen. Aber dass er viel länger auf der Erde gelebt hat, solche Beweismittel kann man nicht vorlegen. Selbst wenn man solche Fakten veröffentlichen würde, ist die Verbindung zwischen ihnen so delikat, dass man sagen könnte, es gäbe sie gar nicht. Als ich in einem Vortrag sagte, dass der Daumen die Entwicklung des menschlichen Willens bestimmt, meinten einige, das klinge unlogisch. Tatsächlich aber ist der Daumen ein Resultat des menschlichen Willens. In alten Zeiten ließ man einem dickköpfigen Menschen, damit er keine Verbrechen mehr begeht, seine beiden Daumen abhacken. Und nun frage ich: Warum ist der Daumen bei einigen Menschen länger und bei anderen – kürzer; warum ist er bei einigen besser geformt und bei anderen – nicht? All das bedeutet etwas, es sagt etwas über die Entwicklung des Willen und des Verstandes bei den Menschen aus. Wenn ihr euch den Daumen eines Menschen anseht, dann versteht ihr, wie die Entwicklung seiner Seele vorangeht. Geht sie richtig vonstatten, ist auch der Daumen gerade, wenn nicht, dann gibt es auch Deformationen in diesem Organismus. Wenn deine Nase, Augen und Mund sich verkrümmen, bedeutet das etwas. Der Arzt wird sagen: "Hier gibt es eine Abnormalität, einen Schlaganfall." Und ich sage: Hier gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen den Körperorganen, bei der Vereinigung der Kräfte, zwischen Gedanken und Gefühlen, die in dem Menschen wirken. Wenn ich diese neue Wissenschaft nur theoretisch entwickle, ohne sie in der Praxis anzuwenden, hat sie keinen Sinn. Jede Realität muss eine bestimmte Form haben. Ich rede von Realitäten, die bestimmte Größen sind, so wie ein Mathematiker mit Formeln arbeitet, ein Chemiker – mit Molekülen und Atomen, ein Physiker – mit Kräften, d.h.mit konkreten Dingen. Also, wir behaupten, dass der Mensch eine Seele besitzt. Ist die Seele eine konkrete Einheit, wo befindet sie sich – im Gehirn, im Herzen, in den Lungen oder im Magen, wo ist sie überhaupt? Die heutige Wissenschaft kann nichts darüber aussagen. Zurück zu meinem Gedanken. Die Neue Menschheit sollte zunächst mit der Anatomie des Menschen beginnen. Deshalb möchte ich, dass ihr euch alle für Anatomie interessiert. Wenn ihr Häuser baut, ordnet ihr zuerst Pfosten, fertigt das Gerüst des Hauses und dann baut ihr. Das Gerüst ist die Anatomie. Einige meinen: "Wir brauchen keine Anatomie". Nein, ihr könnt nicht ohne sie. Es gibt kein Kind, keinen Vater, keine Mutter, die nicht Anatomie lernen. Wenn ihr eine Kleidung zuschneidert, fangt ihr wieder bei der Anatomie an. Die Größe ist ein anatomisches Kennzeichen und nach ihm schneidert ihr zu. Folglich studieren die heutigen Menschen das Leben anatomisch, sie schneiden immer. Was für eine Sache ist das Schneiden? In der Neuen Menschheit werdet ihr nicht nur Anatomie lernen, sondern auch Physiologie. Wie lernt ihr die Physiologie, wenn ihr euer Haus baut? Ihr baut Fenster und Schornsteine ein, damit es zu einem Durchzug kommt und gelüftet wird. Und womit beschäftigt sich die Physiologie? – Mit den Funktionen der verschiedenen Organe, mit den Funktionen des Herzens – dem Blutkreislauf. Damit man günstige Lebensbedingungen schafft, braucht man in jedem Haus Physiologie. Ihr, die ihr jetzt eure Häuser baut, habt ihr große Fenster? Ich empfehle euch nur das: Baut in euren Häusern größere Türen ein, öffnet größere Schornsteine. Mir gefallen die großen Schornsteine und ich bin gegen jene Öfen, die von den Leuten jetzt benutzt werden. Ihr sagt: "Früher waren meine Großeltern noch gesund." Ja, aber dein Großvater hatte einen breiten Schornstein in seinem Haus, die Durchlüftung war gut, du aber läufst auf der absteigenden Stufe, lebst in Kohlensäure und somit bist du selbstverständlich nicht gesund. Man braucht gute Ventilation. Und was machen die Bulgaren? Sie dichten die Fenster mit Papieren ab, damit keine Luft herein kommt, um sich nicht zu erkälten. Besser Erkältung als Kohlensäure zu atmen. Die Träger der Neuen Menschheit leben und werden sich vermehren, damit sie überall die neuen Ideen hintragen. Ihr alle könnt Mitglieder der Neuen Menschheit werden. Wer von euch liebt nicht die Bruderschaft und die Gleichheit? Welcher Vater möchte nicht, dass sein Sohn ein Gelehrter wird, damit er kein Dummkopf bleibt? Die neue Menschheit hat an jeden Menschen folgende Anforderungen: Er soll ehrlich sein, d.h. er soll seinen Egoismus bezwingen; er soll gerecht, klug und gut sein. Nicht nur äußerlich soll er diesen vier Qualitäten entsprechen, sondern im absoluten Sinn soll er so ehrlich sein, dass er niemals fremde Interessen für sein eigenes Wohl opfert, sondern immer seine Interessen zum Wohle der anderen. Ihr werdet sagen: "Machen wir das, wird Leid und Unglück über uns kommen." Doch wo ist das Glück bei den jetzigen Ideen? 30 Millionen Menschen wurden getötet und so viele Gefängnisse wurden gefüllt. Auch heute sterben die Menschen aus, weil sie dieser alten Kultur dienen, die der Meinung ist, dass der Mensch für den Menschen ein Wolf ist. Doch Christus sagte: "Ihr alle aber seid Brüder." Habe ich etwa diese Lehre geschaffen? Ich sage nur: Wenn ihr die Christenlehre nicht einhalten wollt, dann haltet die Lehre von Moses ein; wollt ihr euch nicht an die Moseslehre halten, dann haltet euch an die Gesetze eures Staates; aber in jedem Fall handelt wie ein ehrlicher und gerechter Mensch, haltet euer Wort. Ihr aber handelt mal nach Moses und ein anderes Mal nach Christus – ihr mischt die Gesetze. Manche fragen mich: "Sagst du immer die Wahrheit?" – Ja, ich habe über jedes Wort, das ich ausspreche, nachgedacht. Wenn ich ehrlich und gerecht rede, spreche ich für mein eigenes Wohl, denn ich möchte nicht meine Ehre beflecken, nicht meine Brüder und den Namen Gottes entehren. Und ich möchte eines Tages, wenn ich euch treffe, wissen, dass ich immer gerecht zu meiner Seele und meinem Geist gewesen bin, und außerdem, dass auch ihr diesen Weg geht. Nur so, mit dieser Lehre werden sich Mütter und Väter verbessern können, während jede andere Lehre nur immer neue Leiden bringt! Diese Bruderschaft hat ihre eigene Anwendung. In der okkulten Wissenschaft gibt es bestimmte Formen und Gesetze. Die Gesetze dieser Weißen Bruderschaft, dieser 144 000 lichten Seelen haben sich seit hundert Millionen Jahren nicht um einen hundertmillionsten Teil verändert. Deshalb sage ich, dass die Gesetze der Natur vernünftig und konstant sind. Jeder Gedanke kann nach tausend Jahren zu einem Ergebnis führen. Wenn du einen schlechten Gedanken säest, kann er dir den Tod bringen. Wenn ich euch das Leben mit seinen alltäglichen Vorfällen erkläre, kann ich es mal vom Gesichtspunkt der Hindus, mal der Okkultisten oder des Christentums betrachten. Die Wahrheit bleibt ein und dieselbe. Zum Beispiel, ein Mensch trifft dich und ermordet dich; in diesem Fall sagen wir, die heutigen Christen: "So hat es der Herr gewollt." Ich sage: Gott hat niemals gesagt, niemals gewollt, dass jemand getötet wird, sondern ich habe das getan und der Herr hat es nur zugelassen. Das indische Gesetz aber erklärt das so: Du hast jemanden vor einigen Inkarnationen getötet, und nun, heute, in diesem Leben, tötet dich der Gleiche, den du getötet hast. Also, ihr könnt die eine oder andere Erklärung annehmen. Ihr werdet sagen: "Das ist eine ketzerische Lehre, kann ein Mensch wiedergeboren werden?" – Er kann und kann auch nicht. So wie das eine richtig ist, so richtig ist auch das andere. Was Glaube oder Unglaube angeht, so ist dies eine zweitrangige Sache. Die Seele hat die Macht, alle ihre Formen zu schaffen: Von ihr hängt ab, ob und wie oft sie auf der Erde leben will. Will sie auf die Erde kommen, wird der Herr unterschreiben. Jene Seele, die sich inkarnieren will, wird wiedergeboren. Folglich haben in Bezug darauf sowohl die Hindus, als auch die Christen Recht.Unter "Seele" verstehe ich jene bewusste göttliche Seele, die hierher kommen kann so oft sie will. Aber es gibt ein anderes Gesetz in der Welt, das die Dinge auf andere Weise erklärt, damit sie verstanden werden und sich eine allgemeingültige Moral bildet. Zum Beispiel, jemand beginnt ein Verbrechen – er hat einen Menschen bestohlen und sagt sich: "Wer hat mich in der Dunkelheit schon gesehen, dass ich etwas geklaut habe?" Ja, aber nachdem er geklaut hat, sieht sich um und hat Angst. Warum? – Sein Gewissen quält ihn. Was ist Gewissen? Diese 144 000 Seelen, Mitglieder der Weißen Bruderschaft sagen: "Herr, wir haben das Verbrechen, das du begangen hast, gesehen, und nach unserem Gesetz, das immer konstant ist, richten wir dich und du wirst die Folgen deiner Taten tragen." Dann zieht sich dieser Herr, irgendwo in die Einsamkeit zurück, damit sich sein Gewissen erleichtert, er fastet zehn – fünfzehn Tage und danach geht er zu einem Geistlichen, damit er ihm etwas vorliest und ihn beruhigt. Der Geistliche muss nach dem Gesetz der Neuen Menschheit handeln und sagen: "Bruder, du wirst vor Gott beichten. Nur mit zehn-fünfzehn Fasttagen, um dieses Verbrechen zu verbüßen, damit kannst du bei Gott nicht landen." Ich werde euch sagen, wie ihr vor Gott beichten müsst. Zum Beispiel: Du hast das Haus deines Nächsten angezündet. Deinen Fehler wirst du folgendermaßen korrigieren: Du gehst zum Opfer, entschuldigst dich bei ihm und kaufst ihm ein neues Haus und neue Möbel, und dann bezahlst du auch noch seine Schulden. Machst du das nicht, gibt es keine Vergebung. Oder der Herr wird sagen: "Hast du eine Frau geschändet, wirst du sie in deiner zweiten Wiedergeburt zur Frau nehmen oder sie wird dein Kind, du wirst sie aufziehen und so wirst du deine Sünden begleichen." Die heutigen Jugendlichen aber meinen: "Was ist schon dabei, dass ich eine Jungfrau geschändet habe?" In Amerika schändete ein junger Mann, Sohn eines reichen Händlers, ein junges Mädchen, danach verließ er sie, sie wurde eine Dirne, die letzendlich starb. Der Junge absolvierte später Theologie und wurde zu einem berühmten Pfarrer. Alle hielten ihn für einen frommen, guten Menschen. Er heiratete, ein Sohn kam zur Welt, der schon mit sechzehn Jahren ein großer Vagabund war. Die Menschen wunderten sich, dass von einem so frommen Vater ein so schlechter Sohn stammte. Ich sage: Dieser Sohn ist sein verkommener Gedanke. Abends suchte ihn sein Vater, damit er ihn nach Hause bringen kann, aber erst nach zehn Jahren gelang es ihm, ihn auf den rechten Weg zu bringen. So hat er seine Sünde bezahlt. Dieser Sohn ist eure Geliebte, die ihr vergewaltigt habt. Der Herr wird dem Vater sagen: "Hier ist deine Geliebte, zahle deine Schulden!" Dein Sohn wird sagen: "Jetzt erkenne ich an, dass du edelmütig bist, denn du weißt zu lieben, deine vorige Liebe aber war nicht in Ordnung." Deshalb müssen wir die Mutterliebe, die alles hergibt, schätzen. Ich empfehle den heutigen Jungfrauen und jungen Männern, dass sie, wenn sie sich einander ein Wort geben, es halten sollen und bereit sind für dieses Wort zu sterben und zu sagen: "Ich liebe dich, für dich opfere ich Ehre, Leben und meinen ganzen Reichtum, aber ich werde mich niemals von dir lossagen." Das halte ich für einen Menschen mit Charakter! Und was geschieht heute? – Sie heiraten heute, morgen lieben sie sich nicht mehr, sie wollen sich scheiden lassen, sie gehen zur Kirche, damit diese die Frage entscheide. Ich sage: Die Pfarrer haben weder das Recht jemanden zu scheiden, als auch jemanden zu trauen. Wenn jemand zu mir kommt, damit ich ihn traue, dann habe ich kein Recht darauf. Doch ich werde diesen Jungen fragen, ob er bereit ist, Habe, Ehre und Leben für seine Liebste zu opfern. Ich werde auch das Mädchen fragen, ob es bereit ist dasselbe für ihren Liebsten zu tun, Habe, Ehre und Leben für ihren Liebsten zu opfern. Wenn mir beide das bestätigen, nur dann kann ich sie trauen und sonst nicht. So muss es sein, damit diese Gesellschaft und dieses Volk in Ordnung kommen. Christus muss also die Welt durchdringen. Das ist, was die Bruderschaft bringt, was Christus predigt. Und diese lichten Brüder steigen jetzt hinab. Sie werden diese zwei Ausnahmen – die Ausnahme der Sonne und der Erde ausnutzen. Ein neues Wunder kommt, worüber in der Schrift steht, dass ein Neuer Himmel, eine Neue Erde und damit eine Neue Menschheit kommen werden. Ich meine: Begraben wir die alte Menschheit, Gott verzeihe ihr. Und in der Zukunft werden wir nach den Gesetzen der Neuen Erde, der Neuen Menschheit leben. So will es die Bruderschaft. Ich predige nicht von irgendeinem toten Gott, sondern vom lebendigen Gott. Fragt ihr, wo Gott ist, werde ich sagen: Er ist nicht in jenem Himmel, den ihr seht. Manche sagen: "Beweise uns, wo dieser Gott ist." Gott braucht nicht bewiesen zu werden. Auch die Ameise mit ihrem niederen Bewu?tsein verfügt nicht über Organe, mit denen sie die Existenz der Menschen verstehen kann. Wenn ihr sie mit zwei Fingern fangt, oder wenn sie auf den Kopf eines Menschen steigt, wird sie fragen: "Auf was für eine Anhöhe bin ich da geklettert?" Sie beobachtet die Welt aus dieser Höhe und wenn sie zu ihren Freundinnen zurückkehrt, wird sie sagen: "Heute habe ich ein großes Gebirge besucht." So ist es auch mit uns: Gott fängt uns mit zwei Fingern und wir fragen, ob es einen Gott gibt. Ja, er ist diese zwei Finger und sagt zu uns: "Auf meinen Kopf kannst du nicht steigen" Wenn ihr in den Gesichtern eurer Brüder nicht den lebendigen Herrn seht, dann versteht ihr diese Lehre nicht. Wenn ich in eurem Gesicht nicht Gott sehe, dann ist meine Lehre lügenhaft. Liebe ich euch nicht und bin ich nicht bereit, mich für euch zu opfern, predige ich eine lügenhafte Lehre. Auch ihr müsst euch opfern. Bruderschaft soll in dieser Welt sein! Diese Lehre sollt ihr annehmen. Sie wird von allen guten Menschen gepredigt, von allen Müttern und Vätern, von allen Brüdern und Schwestern. Selbstlosigkeit braucht diese Welt, genug der Lügen! Einige fragen: "Wie viel gebt ihr mir, damit ich diene?" Bezahlung darf es nicht mehr geben. Ich rede von jenen, die sich Christen nennen, von anderen rede ich nicht. Deshalb sagt Christus: "Wer kein Christ ist, gehe bitte hinaus, damit man weiß, wer dafür und wer dagegen ist." Von manchen sagen die weltlichen Leute: "Seht, das sind fromme Christen!" Worin besteht ihre Frömmigkeit? – "Sie gehen oft zur Kirche". – Nein, nein, die Kirche, das sind wir; diese lebendigen Körper, das sind die Kirchen. Wenn wir kein reines, ehrliches Leben führen können, was soll dann mit unseren Kirchen werden? Was ist in Russland passiert? Russland hat nicht auf die Stimme von Tolstoi gehört, die eine Stimme des lebendigen Gottes war. Und der Klerus hat den Bolschewismus gebracht. Der Bolschewismus ist die Fuchtel Gottes in Christushand. Und heute fragt er uns: "Ist es das, was ihr in so vielen Jahren geschaffen habt?" Christus ist es, der in Russland handelt, nicht irgendein Satan. Wenn ein Chirurg sein Messer nimmt, damit er eine Operation macht, weiß er, wie er es benutzen muss, damit er das kranke Fleisch ausschneidet und dem gesunden hilft. Wenn der Chirurg nicht erfahren ist, wird er nicht wissen, wie er die Operation machen soll, selbst wenn er in der Welt für perfekt auf diesem Gebiet gilt. Auch die Bulgaren sollten den Bolschewiken danken. Aber das ist nicht mein Thema. Und was haben die Amerikaner gemacht? Sie haben uns jahrelang Missionäre geschickt, damit sie uns die Christenlehre predigen, aber in der Kriegszeit verkauften sie den Bulgaren zehn Millionen Kilogramm Weizen zu je zwei goldene Lewa pro Kilo. Und was kostet der goldene Lew heute? – Zehn Lewa. Also kostete ein Kilo Weizen zwanzig Lewa. Und denken die Amerikaner nun, sie hätten nach der Christenlehre gehandelt? Sie haben die Gelegenheit verpasst, ein gutes Beispiel zu geben. Nein, das ist kein Christentum! So sagt es Christus, so sagen es die lichten Brüder! Wenn die Bulgaren gedenken, ihren jetzigen Weg weiter zu gehen, erwartet sie nichts Gutes. Diese Kultur wird ihnen nicht helfen! In der Welt muss alles verändert werden. Kein Volk darf ein anderes missbrauchen, keine Gesellschaft darf eine andere missbrauchen, auch kein Mensch darf einen anderen missbrauchen, sondern alle müssen nach dem großen Gesetz der Liebe leben. Wenn ihr diese Lehre annehmt, wird sich alles ändern und ihr werdet als Volk gesegnet sein. Und das Gesetz wird auch kommen. Nehmt ihr sie nicht an, dann werden sie andere annehmen. Ich werde euch ein Beispiel anführen: In alter Zeit, in dem so genannten Goldenen Zeitalter, gab es zwei Reiche – das Reich der Esperten und das Reich der Menesen. Der König der Esperten hatte einen Sohn und nach dem damaligen Brauch versammelte er Weisen, um das künftige Schicksal seines Sohns zu bestimmen. Einer der Weisen stellte seine Berechnungen an und sagte zum König: "Dein Sohn wird mit ca. zwanzig Jahren eine große Krise durchmachen, deshalb musst du ihn als Schäfer in ein anderes Reich schicken, damit er dort von den großen Gesetzen der Lebendigen Natur lernt." Der Vater blieb diesen Anweisungen des Weisen treu und sagte zu seinem Sohn: "Mein Sohn, von jetzt ab musst du mit Schweiß auf der Stirn dein Brot verdienen", und schickte ihn als Schäfer ins Reich der Menesen. Der Junge verbrachte hier ganze zehn Jahre und studierte die Gesetze der Natur. Im elften Jahr seines Aufenthalts kam eines Tag?s die Tochter des Königs der Menesen auf einem weißen Pferd vorbei geritten. Sie war von ihren Leibwächtern begleitet, aber begeistert von den schönen Feldblumen und der herrlichen Natur, stieg sie vom Pferd ab und entfernte sich ein wenig von ihnen. In dieser Zeit kroch irgendwoher aus dem Geröll eine Kobra hervor und biss die Königstochter in ihre rechte Hand. Der Schäfer – der Königssohn, als er sah, was geschehen war und sich in den Gesetzen auskannte, rannte schnell zur Königstochter, setzte seinen Mund auf ihre Hand und saugte das Gift ab. Ihre Leibwächter, die das Geschehen aus der Weite beobachteten, dachten, dass dieser Junge die Königstochter beleidigen will, hoben gegen ihn den Bogen, und verletzten ihn am linken Arm mit einem Giftpfeil. Als das die Königstochter sah, zerriss sie den Ärmel seines Hemdes, setzte ihren Mund auf die Wunde und saugte das Gift aus. Ich frage jetzt: Wer hat wen gerettet? Der Junge rettete die Königstochter vor dem Gift der Schlange, und die Tochter rettete ihn vor dem Gift des menschlichen Pfeils. Der Junge sagte zu dem Mädchen: "Du warst von dem Gift einer Schlange verletzt und ich von einem menschlichen." Und deshalb leiden die Frauen jetzt unter dem Gift der Schlangen. Wisst ihr, was für eine Schlange das ist? – Sie ist ihr endloser Egoismus. Sowohl die Frauen als auch die Männer müssen sich vor diesem Gift retten. Die Frau muss das Gift des männlichen Egoismus aussaugen, und der Mann das Gift des weiblichen entstellten Herzens. Nur so können Frauen und Männer sich die Hand reichen und erkennen, dass sie zusammenleben und sich verstehen können. Auch alle heutigen Christen müssen sich die Hand reichen. Wie habt ihr mich begrüßt, als ich in Tarnovo angekommen bin? Nein, Freunde, ich komme, um euer Gift auszusaugen. Ob ihr meins aussaugt, wird es die Zukunft zeigen. Wenn ihr mein Gift aussaugt, dann werde ich sagen: "Ihr seid meine Brüder." So äußert sich das Gesetz der Liebe, das in der Welt wirkt. Jedem, der das Gift seines Bruders aussaugt, wird ein Kuss gegeben; wer das aber nicht tut, wird hinausgejagt. Jugendliche, ihr seid die Zukunft! Männer und Frauen, lebt nach dem Gesetz der Liebe! Lebt nicht nach dem Weg der sündigen Alten, sagt euch von euren vielen Liebhabern los. Ein Geliebter und eine Geliebte sind genug: eine Jungfer – aber schön; ein junger Mann – aber ausgezeichnet. Sie genügen: Ihr braucht weder zwei Männer noch zwei Frauen. Außerdem möge es eine innerliche Freiheit in euch geben und verbindet euch nicht in Sklaverei miteinander. So sollt ihr denken und dieses Gesetz überall anwenden – in der Gesellschaft, im politischen und religiösen Leben, damit ihr die Christenlehre erwerbt. Nur auf diese Weise kann sich das bulgarische Volk erheben. Nur mit dieser Moral! Wenn ich jetzt durch Tarnovo gehe, beobachte ich die Leute, treffe verschiedene Priester, Richter, Lehrer, Polizisten und Dienstleute und sage mir: Brüder, so wie ihr lebt, geht ihr nicht den richtigen Weg, das ist nicht die Christenlehre und keine Bruderschaft. Ich treffe viele Pfarrer, Prediger, Lehrer, Polizisten und andere edelmütige Menschen, aber ich treffe auch unedle unter ihnen. Das ist kein Vorwurf, ich stelle nur eine Tatsache fest. Und ich sage, dass wir uns bis zu solchen Höhen, bis zu einer so reinen Moral erheben müssen, wie sie uns von der Strahlenden Bruderschaft gezeigt wird. Wir dürfen nicht lügen! Mütter und Väter dürfen nicht lügen. Was Mütter, Väter, Pfarrer und Richter sagen, müssen sie erfüllen und für ihr Wort sterben. Wenn ich mein Versprechen erfülle, kann ich mich einen Mensch nennen; erfülle ich es nicht, gibt es in mir keine Menschlichkeit, keine Brüderlichkeit. Die künftige Wissenschaft steht auf der Seite jener Menschen, die auf dieser Art und Weise leben. Ich sehe in der jungen Generation ein Streben nach neuen Ideen. Wenn ich die Kommunisten beobachte, verurteile ich sie nicht, ich sehe, dass sie sich nicht für Christen angeben und doch gute Sachen machen, große Opfer bringen. Die Christen aber, die von Christus sprechen, sehen zu, wie sie sich absichern. Folglich: Die Kommunisten sind Gottlose ohne Geld und die Christen – Gläubige mit Geld. Ich würde gern einem Menschen begegnen, der weiß, dass es einen Herrn in der Welt gibt, und der sich schämt, wenn er jemanden anlügt, der weiß, dass er gerichtet wird, wenn er jemanden beleidigt, und der aufrichtig ist und um Verzeihung bittet. Und was geschieht heute, wenn wir ein Verbrechen begehen? Wir sagen uns : "Ich habe Recht". Ja, wir alle haben das Recht, Verbrechen zu begehen, wir alle haben das Recht zu lügen, Gutes zu tun, die Wahrheit zu sagen, wir alle haben die Freiheit, aber wir sollten wissen, dass man sich verantworten muss. Stiehlst du, wirst du bestohlen, zerstörst du, zerstört man dich; schändest du, schändet man dich. Was du tust, das findest du. "Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden" (Mat 7,2), sagte Christus und dieses Gesetz stimmt. Jetzt werde ich euch etwas prophezeien. Ich werde nicht raten. Wie ist das Wetter heute? – Schön, klar, warm, die Sonne scheint ausgezeichnet. Das klare Wetter zeigt, dass sich alles in der Zukunft gut entwickeln wird, es wird viel Wärme geben, und bald wird es zwischen den Bulgaren eine Bewegung zum Guten geben. Der Menschenverstand wird sich ändern, er wird sich wärmen und richtig zu denken beginnen. Das stille Wetter zeigt, dass die Bulgaren zu Bewusstsein kommen werden, sie werden keine Versuche unternehmen, neue Kriege zu beginnen, sie werden die Fehler von 1912 und 1915 nicht wiederholen. Jetzt werden die Bulgaren nicht mehr mit Waffen kämpfen, sondern mit Liebe, sie werden strenge Neutralität einhalten und sagen: "Bis jetzt haben wir den Zentralkräften, der Entente gedient, aber jetzt möchten wir dieses Neue Leben nach Gott ausprobieren und unser Leben nach seinem Willen richten." Nur so wird das Bewusstsein zu den Bulgaren kommen und sie werden sich als Volk erheben. Dann werden sie sich sowohl an die Kommunisten, als auch an die Sozialisten wenden und sagen: "Brüder, wir lieben euch, wir sehen in euren Bestrebungen gute Ideen, die wir brauchen; wir haben nichts zu teilen, alles auf der Erde ist unser, lasst uns zusammenarbeiten." Einige werden mir widersprechen: "Gut, aber sie glauben nicht an Gott, sie lieben die Menschen nicht." Wieso glauben sie nicht? Sie haben auch einen Gott, denn wenn sie lieben, haben sie auch einen Gott. Wenn mich jemand trifft und mich bestiehlt, mir das Bein bricht, aber gottgläubig ist, was nützt mir sein Glaube? Wenn ich jemandem begegne, der mir Gutes tut und nicht an Gott glaubt, wird er nützlicher als der Erste sein, der nur mit seiner Theorie verbleibt. Einen Menschen, der glaubt und mich bestiehlt, spucke ich an. Einen, der nicht glaubt und mich nicht bestiehlt, dem werde ich zwei Küsschen geben, denn er beleidigt nicht den Namen Gottes und erfüllt seinen Willen. Das ist die Neue Lehre, die die heutige Generation berücksichtigen muss. Diese gesellschaftliche Lepra muss von Grund aus ausgemerzt werden. So müssen alle Pfarrer predigen, so müssen alle Bulgaren predigen. Wenn sie so predigen, haben sie meinen Segen! Wenn sie aber nicht so glauben und so predigen, werden sie sich selbst bespeien. Mögen die Pfarrer sagen: "Im Namen Christi werden wir Gott dienen, werden wir ohne Geld leben!" Aber sie werden mir widersprechen, dass sie Frauen und Kinder haben. Können denn eure Frauen nicht wie ihr leben? Kann die Frau des Pfarrers nicht wie er leben? – Sie kann es. Sie soll als Erste ein Beispiel zur Selbstlosigkeit geben, aber sie will sich selbst als Erste absichern. Wozu brauchen ein Bischof und ein Pfarrer Geld? Wie wollen sie sich absichern? Christus war nicht abgesichert. Wie viel wurde Christus für seine Predigten bezahlt? Ich spreche im Namen Christi zu euch. Ihr dient doch im Namen Christi, nicht wahr? So schaut hin, die Sache ist ernst. Zwei Ausnahmen kommen. Ich möchte, dass ihr mich richtig versteht. Ich habe nicht den geringsten Wunsch, jemanden von euch zu beleidigen. Euer Glauben, eure tiefe Gesinnungen, welche Art auch immer, sind für mich heilig. Aber eure schlechte Handlungen, die sind etwas anderes, ich kann sie nicht tolerieren. Ich kann das Böse in der Welt nicht dulden, kann nicht ruhig zusehen, wenn ein Mensch einen anderen beleidigt. Ich kann schweigen, aber in meiner Seele kommt große Trauer auf und ich sage mir: Diese Menschen sind Christen, welche Täuschung hält sie gefangen, was ist das für ein psychologisches Moment, wenn sie außer sich sind? Ich glaube aber, dass eine große Wärme kommt, die das Eis auftauen wird. In den Gebirgen wird sich ein großer Dunst erheben, Flüsse, reine Bäche werden fließen. Danach kommt es zu einem großen Wachstum der Pflanzen. Die vor Jahrtausenden gesäten Samen und Früchte der Vergangenheit werden wachsen, sie werden blühen und ansetzen und die Völker der ganzen weißen Rasse werden sich die Hände reichen. Diese Neue Kultur, auf die niemand gehofft hat und die noch niemand gesehen hat, wird in die Welt kommen. Und ihr werdet alle Bürger dieser Neuen Kultur, dieser Neuen Menschheit sein! Und ich möchte, dass ihr alle Gäste an der Tafel dieser Neuen Menschheit seid. Ihr seid alle eingeladen, aber ihr sollt nicht absagen, so wie vor zweitausend Jahren Christus zur Bewirtung viele ?enschen eingeladen hat, sie aber haben unter verschiedenen Vorwänden abgesagt: die einen, weil sie auf dem Acker Arbeit hatten, die anderen, weil sie fünf Ochsenpaare gekauft haben und sie jetzt ausprobieren wollten, und wieder andere, weil sie geheiratet haben. Alle haben geantwortet: "Wir verzichten auf die Neue Kultur!" Christus kommt jetzt wieder und lädt wieder die ganze weiße Rasse ein, damit diese die Neue Lehre annimmt. Jetzt werde ich alle guten Menschen, die seit fünfhundert Jahren Herden geweidet haben, für göttlich halten und sie für den Bau dieses göttlichen Gebäudes benutzen. Weil das Leben nicht nur aus einem Stein gebaut wird. Erst wenn wir es erbaut haben, werden Liebe und Weisheit kommen. Nur dann kommen Musik, Poesie und Kunst, nur dann herrscht Ordnung und erst dann werden alle Leute einander verstehen. Und erst dann werden wir uns einen heiligen Kuss geben, der uns die Freude der Engel fühlen lässt. Zitate aus Bibel, Einheitsübersetzung, katholische Bibelanstalt GmbH, 1980 Aus dem Bulgarischen übersetzt von Rumjana Mileva und Marija Petkova Lektorat: Angelika Todorov Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Unterstützung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Übersetzungen. Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
  15.  Kombination der Verhältnisse In der höhen okkulten Mathematik gibt es zwei Prinzipien, die so lauten: die Beziehungen der Erde zur Sonne bestimmen die Beziehungen der Sonne zur Erde. Ich ersetze die Erde mit dem Menschen, und die Sonne mit Gott, und dann werdet ihr eine Übersetzung haben: die Beziehungen des Menschen zum Gott bestimmen die Beziehungen des Gottes zum Menschen. Das ist ein Prinzip, darüber kann man nicht streiten. Also, vom diesem Gesetz entstehen alle Widersprüche in unserem Privat- und öffentlichen Leben. Aus dieser Verbindung der Verhältnisse mache ich eine zweite Übersetzung: die Beziehungen der Seele zum Geist bestimmen die Beziehungen des Geistes zur Seele. Ich mache eine andere Übersetzung, indem ich die Seele mit dem Kind und den Geist – mit der Mutter ersetze, und wir haben auch dann wieder dasselbe Gesetz: die Beziehungen des Kindes zur Mutter bestimmen die Beziehungen der Mutter zum Kind. In der Heiligen Schrift werdet ihr jenen Vers finden, in dem Christus über den Menschen spricht, der sein Haus auf Sand und Fels gebaut hat. Nach den Regeln dieses okkulten Gesetzes nehmt in Vorsicht, dass ihr in euren Beziehungen nicht frei seid, zu denken, zu fühlen und zu handeln, wie ihr möchtet. Jemand sagt: „Ich bin frei, das zu machen, was ich will!“ Das ist ein falscher Gedanke. Damit das geschieht, musst du von allen fremden Gedanken frei sein. Wenn du daran denkst, was die Menschen wollen, das ist nicht richtig. Das ist wie einen, den Polizisten führen – er geht dorthin, wo ihn zehn Polizisten führen. Bewahrt den folgenden Gedanken: ich möchte euch nichts überzeugen, ich möchte euch nichts durchsetzen, ich will euch von der Sklaverei befreien, in der ihr euch befindet. Ihr könnt mich falsch verstehen, weil „wollen“ ein menschlicher Ausdruck ist. Das ist ein Wunsch der Unsichtbaren Welt oder ein Wunsch des Gottes – alle seine Kinder sollen frei sein. Mit eurer Vergangenheit möchte ich mich nicht befassen, das ist eure Arbeit; ich beschäftige mich nur mit eurer Gegenwart und Zukunft. Und der einzige Mensch, der euch helfen kann, auf dem Weg, in dem ihr euch befindet, bin ich. Wenn ich euch verlasse, seid ihr in diesem Moment verloren. Wenn ich die Rute lasse, an der ihr euch haltet, könnt ihr erst nach tausend Jahren kommen, und ich rette euch.Hier gibt es keine Philosophie: von jener Mutter, die das Kind unter dem Herzen trägt, hängt das Leben ihres Kindes ab. Wenn sie beschließt es auszutragen, wird sie es gebären, aber wenn sie beschließt, es zu abortieren, wird es nicht lebendig sein. Es wird lächerlich sein, wenn ein Kind im Mutterleib ist, und eine andere Frau kommt und ihm sagt: „Gehe aus diesem Leib und komme in mein Leib!“ Das Kind soll bis zur bestimmten Frist ausgetragen werden. Welcher Spinner das Gegenteil behauptet, ist ein erstklassiger Unwissender, er versteht dieses große Gesetz nicht. Zweitens, ich will die Göttliche Ordnung der Dinge nicht verändern, nicht mit einem hundert Millionenteil, ich möchte auch nicht, dass ihr versucht, sie zu ändern – das ist eine Gotteslästerung. Eine andere Lage: seit sieben Millionen Jahren sind die Gesetze der Weißen Bruderschaft mit keinem hundert Millionenteil geändert. Ich benutze diese Zahl, die eine Größe in der Höhen Göttlichen Mathematik ist, in der Göttlichen Welt. Diese Gesetze sind streng bestimmt. Für jeden Gedanken, jedes Gefühl und jede Handlung gibt es eine bestimmte Form, in der sie dargestellt werden können. Und das Gesetz ist: wenn sie sich in dieser Form zeigen, empfinden wir eine Befriedigung und etwas Angenehmes – also die Form ist dargestellt, wie es sein muss. Und im Gegenfall empfinden wir eine Unzufriedenheit. Das ist kein schlechtes Vorzeichen, sondern ein Antrieb dazu, dass wir danach streben, diese höhe Form wahrzunehmen. In der Zeit der Apostel gab es eine Einteilung unter den damaligen Christen – Nachfolger von Petrus, Apostel, Paulus, Christus. Und Paulus sagt: „Ich habe gesät, andere haben gegoßen, und Gott hat es entwickelt.“ Was davon, dass du gesät oder bewässert hast – es ist wichtig, dass Gott es entwickelt. Und alle Prinzipien beziehen sich auf das Wachsen, und nicht darauf, wer gesät und gegoßen hat. Ich sage auch zu euch: dort, wo Gott euch gestellt hat, wo der Landwirt euch gesät hat, wo eure Mutter euch zur Schule geschickt hat, verlasst diese Beziehungen nicht, die schon geschaffen sind. Der Landwirt und die Mutter sind klüger als euch, welche denkt, die Schule zu verlassen. Nun werde ich hier unterbrechen... Dieses Jahr wird das Treffen der Weißen Bruderschaft am 19 August stattfinden. Gebt euch nicht der Illusion hin, dass ihr von der Weißen Bruderschaft seid. Sie hat jedes Jahr ihre Begegnung. Ich will, dass ihr nicht unwissend seid: sie besteht aus menschlichen Seelen, die ihre Evolution vor tausend Jahren beendet haben. Sie treffen sich jedes Jahr und bestimmen die Lebenswege aller Völker. Nun, mit ihrer Begegnung machen wir auch unser Treffen auf der Erde. Sie sind auch auf der Erde. Wenn ihr richtig auf diesem Weg geht, werdet ihr auch irgendwann Mitglieder dieser Bruderschaft sein, und nun seid ihr nur Diener. In dem Brief an die Hebräer gibt es eine Andeutung daran. Dieses Jahr hier, werden alle aus Sofia eingeladen, die bis 1914, einschließlich, waren – sie werden am 17-ten am Morgen in Tarnovo kommen, und jene, von 1916 bis 1919 einschließlich – am 18-ten am Morgen, und alle neue – am 18-ten am Abend. Ich möchte, dass es unter euch allen eine Harmonie entsteht, damit wir die Zeit nützen können. Es gibt Arbeit zum Erledigen. Die Weiße Bruderschaft behandelt die Sofianer nicht wohlwollend, ich sage euch die Wahrheit. Nicht, dass sie euch nicht liebt, aber sie bedauert jene Rechte, die ihr euch gegeben habt. Die Freiheit braucht Rechte, aber wisst, dass es Rechte und Pflichten gibt. Ihr sollt die Weisen lernen, auf die die Länder und Völker geleitet werden müssen. Keinerlei aus den bisherigen Methoden kann auf der Erde angewendet werden, und ihr wisst die Ergebnisse. Ihr werdet lernen, weil ihr wieder zur Erde kommen werdet, bis ihr eure Entwicklung beendet. Ihr werdet wie Schüler zur Schule gehen, zurückkehren, bis ihr abschließt. Denkt nicht, dass ihr mich an ihrer Seite anzieht. Es gibt nur eine Weise dafür – wenn ihr mit Tugend, Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit lebt. Ich kann nicht dort sein, wo Gott nicht ist – Gott ist im Übel nicht. Ich habe einem Freund gesagt, dass ich niemanden erlauben werde, dass er ein Verbrechen begeht. Und wenn ich abreise, könnt ihr machen, was ihr möchtet. Wer versucht, werde ich ihn fangen und ihm einen Schmerz verursachen. Ich werde ihn nicht lassen, dass er Selbstmord begeht. Ihr werdet einen Tag dieses Gesetz begreifen. Jemand sagt: „Ich habe keine Angst!“ Ich möchte, dass du deine Liebe zeigst, sonst bist du ein erstklassiger Feigling. Jetzt, ihr habt Pflichten zu den Weißen Brüdern, zur Schule, zu der ihr gehört. Nichts kann euch entschuldigen, ihr könnt euch von den Pflichten zu ihnen nicht befreien. Ihr könnt euch nirgends verbergen, sogar am Boden der Hölle – versteht das gut! Es gibt kein Verbergen vor den Weißen Brüdern. Sie sind Träger des Lichtes, jeder neuen Kultur, jedes Gutes. Und wenn der Mensch ihre Unterstützung bekommt, hat er Erfolg überall, und wenn er ihre Unterstützung verliert, Schluß mit allem. Eure Beziehungen zu mir sind Beziehungen zur Weißen Bruderschaft, und eure Beziehungen zur Weißen Bruderschaft sind Beziehungen zu Gott. Ihr werdet sagen: „Wir kennen nur einen Gott.“ Ihr irrt euch: die Sonne wird durch das Licht erkannt, aber es gibt auch ein Vermittler für das Licht – das ist der Äther, sonst wird die Sonne unsichtbar. Auch die Weiße Bruderschaft ist ein Vermittler zwischen euch und Gott. Ihr sollt euch dieses Jahr organisieren. Keine undisziplinierte Gruppe. Ich bin bereit, auf jeden zu hören und möchte, dass ihr mindestens zur Hälfte wie mich seid. Und Christus hat gesagt: „Der Schüler soll wie den Lehrer sein.“ Wie ich unter euch gelebt habe? Habt ihr etwas von mir gesehen? Ihr wollt etwas machen, und ich sage: „Versucht es, macht.“ Aber ich weiß, dass das Gesetz solches ist: mit welchem Maß der Mensch messt, mit solchem wird man ihm gemessen. Ihr müsst frei sein! Ich kenne euer Leben aus der Vergangenheit, ich weiß alles, aber ich vertiefe mich darin nicht, sondern ich vergrabe die Dinge von oben. Das Wissen ist nicht immer von Nutzen, aber was ihr tut, benutze ich. Wenn ihr den Gottes Segen haben möchtet, sollt auf Gott hören. Das ist mir gesagt, und ich bin absichtlich gekommen. Deswegen sage ich, dass es drei Lagen gibt. Erstens, wenn ihr nicht wollt, der Lehre zu folgen, welche ich predige, ich sage euch eindeutig: sehr gut, ihr seid frei! Zweitens, seid ihr bereit, die Lehre von Christus so zu erfüllen, wie es im Evangelium steht? Aber erfüllt sie vollständig! Drittens, seid ihr bereit, die Lehre von Mose in ihrer Vollständigkeit zu erfüllen? Entweder Mose oder Christus oder ich – wir sind eine Einheit. Das ist eine Äußerung von Gott, diese Lehre ist Göttlich – die Lehre von Mose ist Göttlich, die Lehre von Christus ist Göttlich, und die jetzige Lehre ist Göttlich. Die Quelle ist dieselbe, nur die Formen sind verschieden – der Geist ist ein und derselbe. Vermuten wir, dass ich euch eine Maxime, ein Gesetz sage, aber ich unterzeichne es nicht – erfüllt es, ihr werdet nicht Vieles verlieren, wenn mein Name nicht da steht. Aber Christus sagt: „Seine Lehre soll erfüllt werden!“ Erfüllt entweder das, was die Weiße Bruderschaft sagt, oder die Lehre von Christus, oder die Lehre von Mose, aber eine von diesen Lehren soll erfüllt werden. Ich zeige euch diese drei Lagen, weil ihr euch zweifelt. Ich möchte niemanden beseitigen und möchte, dass ihr gleichzeitig die drei Lehren erfüllt. Nach ihrem Inhalt sind sie ein und dasselbe – Christus ist in Mose einer und derselbe, Christus ist in Jesus einer und derselbe, und Christus, der in mir ist, ist einer und derselbe. Ich möchte, dass ihr die Innenseite versteht. Der Sinn der Sonne für uns ist im Licht, das sie uns schickt. Ihr sollt dieses Jahr noch jetzt euch selbst bestimmen, ehrlich sein, weil der Segen, den ihr bekommen wollt, hängt von dieser Ehrlichkeit ab. Ich sehe euren Gedanken: „Sind wir so bereit, dass man uns ruft?“ Erinnert euch an jenen König, der Gäste an seiner Tafel eingeladen hatte. „Nachdem die Namhaften nicht gekommen sind, rufe ich, euch, die Körperbehinderten!“ Dankt, dass jene nicht gekommen sind. Hier geht es nicht um eine Frage der Würde, und ihr seid gekommen, um zu lernen. Und ich werde einen Bericht für euch erstatten, wie niemand bisher erstattet hat – ich werde mit allen Einzelheiten sagen, wie ihr lernt. Dann, wenn der Prügel kommt, trage ich keine Verantwortung. Wenn euer Vater die Rute verwendet, werde ich mit aller Ehrfurcht stehen und die Schläge zählen. Irrt euch nicht, wenn ihr denkt, dass der Eine würdiger als der Andere ist. In der Weißen Bruderschaft ist alles wie in der Musik. Wir jagen niemanden fort und laden niemanden ein – Gott lädt einen ein, und der Eingeladene verlässt selbst. Ihr seid frei in dieser Hinsicht – niemand kann euch verbittern, aber aus den Folgen kann niemand euch erlösen. Ich möchte, dass es eine Harmonie unter euch allen gibt, Leben, aber nicht nach dem Buchstaben. Ich will euer Leben nicht durchwühlen, ich will euch nicht urteilen, aber ich sage euch die Folgen und heile euch wie kranke Menschen. Kann man ohne einen kleinen Schmerz heilen? Die Schwarze Bruderschaft hat euch getäuscht, sie hat ein ganzes Gewitter verursacht. Die Sünde ist eine Sünde vor Gott. Ein solches Verbrechen kann verzeiht werden, aber man kann es nicht entschuldigen. Ein Bruder wird kommen, ein ganzes Leben zu verbringen, um ein Verbrechen zu sühnen. Das ist Recht für alle – sowohl für Große, als auch für Kleine. Ich möchte nicht, dass ihr eure Kraft vergeudet. Ich habe das oder jenes gesagt – schöpft aus einer zweiter Quelle nicht, aus zweiter Hand, sondern kommt direkt zu mir. Und ihr schmückt es viel aus und zieht Schlußfolgerungen. Jemand sagt: „Herr Danov hat sich versichert.“ Vor Jahren kam Manyo Rainov zu mir und bat mir dreißigtausend Lewa an, damit ich sie verbrauche, wie ich möchte. Ich hatte ihm geantwortet: „Sie sollen in dir stehen.“ Nach seinem Tod bat seine Frau mir sie wieder an und hatte sie mir gelassen. Es ist streng bestimmt, wofür man dieses Geld verwendet, welches die Bruderschaft bekommt. Und wenn jemand mißbraucht, wird selbst die Folgen tragen. Dr. Mirkovitsch wollte sein Erbe mir lassen, aber ich habe ihm gesagt: „Verkaufe es und gib das Geld den Armen oder deinen Verwandten!“ Und dieser Bruder (Der Meister zeigt L.Kotev) hat mich nach seinem Haus gefragt, und ich habe ihm gesagt: „Einer soll es bekommen.“ Wenn der Eine mich lügt, werden auch die Anderen mich lügen. In der Weißen Bruderschaft gibt es ein Gesetz: wir können einen Bruder nicht urteilen, bis er ein Verbrechen nicht begeht. Du sollst denken, wünschen und erst, wenn du zu tun beginnst, dann. Zuerst wird man dich auf der Erde urteilen, dann wird man dich in der Astralwelt wegen deinen Wünschen urteilen, dann im Geistigen Feld, und endlich in der Kausalwelt wird alles liquidiert werden. Das Schicksal ist nicht für uns. Und Christus hat gesagt: „Ich bin gekommen, nicht zu urteilen, sondern zu retten.“ Der Vater hat ein Schicksal dem Menschensohn gegeben, und der Menschensohn vertritt diese Weiße Bruderschaft, die Recht hat, die Welt zu urteilen. Indem ihr die Okkulte Lehre erlernt, werdet ihr über diese Größe Hierarche erfahren, die Macht hat, die kleineren Brüder zu urteilen. Euer Verhältnis zu mir ist vorläufig. Während des Wegs stört den Fuhrmann nicht. Wenn er Meister ist, wird er euch bringen, und wenn ihr keinen Glauben habt, steigt in sein Fuhrwerk nicht ein. Nun jagen wir niemanden fort. Es gibt drei Arten Gesetze: über eine Bruderschaft, über eine Freundschaft und eine Bekanntschaft. Ihr seid keine meine Brüder noch. Um in der Weißen Bruderschaft einen Bruder zu sein, mußt du dein Leben für einen anderen opfern – das ist das Gesetz der Bruderschaft. Du bist dem Ganzen schuldig. Erfüllt ihr das nicht, werdet ihr die Verantwortung tragen. Nun erfülle ich das Gesetz der Freundschaft euch gegenüber, sondern nicht das Gesetz der Bruderschaft. Die Lehre, die ich euch predige, besteht überwiegend darin: ich möchte euch mit den Gesetzen der Lebendigen Natur bekanntmachen – das, was bisher niemand gelernt hat. Und das geschieht sehr langsam. In den Büchern, die ihr lest, das ist eine leichte Arbeit, aber wenn ihr die Gesetze der Lebendigen Natur lernen möchtet, diese Schule ist schwierig. Ich möchte, dass ihr frei in euren Gedanken und Gefühlen seid. Ich habe euch nichts beschränkt, aber es gibt andere, die euch beschränken werden. An der Jahresversammlung seid bereit, dass es kein Zurückkehren zu den elementaren Dingen gibt, das heißt zur Taufe und Rettung. Beginnen wir mit einer neuen Formel, in der das Neue Leben ausgedrückt werden muss. Ich möchte, dass nichts niemanden von euch hindert. Nun werdet ihr das Gesetz der Demut und Sanftmut erlernen – das ist das erste Ding, das zweite ist die Elektrizität und der Magnetismus, und das dritte – die Qual.Und ihr in Sofia habt mit der Qual begonnen. Ihr sollt Reservenenergie haben, um durch dieses Feuer zu gehen. Ich sage euch nur die Weise, auf die ihr euch auf die Sanftmut und Demut, Elektrizität und Magnetismus vorbereitet. Ich habe diese Dinge nicht geschaffen, sie existieren. Ihr Sofianer sollt das erlernen. Ihr werdet fragen, wie. Zum Beispiel hundert Menschen sind verurteilt, im Gefängnis wegen ihrer Schulden zu sein, und ich bin reich – ich bezahle und sage: „Lasst sie!“ Seid selbstständig. Jeder soll selbst denken, ihr sollt euch voneinander nicht beeinflussen lassen, sondern helft euch. Wenn ihr euch beeinflussen lasst, man kann euch von außen sagen: „Herr Danov ist so und so.“ Aber wenn ihr selbst die Wahrheit nicht erkennen könnt, sie kann von außen nicht übergeben werden. Ich möchte, dass ihr euch einander achtet und liebt. Das ist das erste Gesetz der Weißen Bruderschaft – ihr könnt dieses Gesetz nicht ändern. Dort, an den „Blauen Felsen“, wo ich fünfundzwanzig Tage verbracht habe, habe ich alle eure Gedanken bekommen und ich kann euch ihre Photographie geben. Und wenn ihr schießen wollt, schießt wirklich, sondern nicht nur „dan-dum“ – das ist nur eine vergebliche Anstrengung. Ihr habt keine Zeit. Ihr seid im zwanzigsten Jahr des XX Jahrhunderts. Euer Karma ist schon reif, und wenn ihr nun nicht richtig liquidiert, werdet ihr für zwei tausend Jahren zurück bleiben. Wenn ihr vorwärts geht, kommen andere, die euch ersetzen werden. Bleibt nicht stehen, glaubt an das große Göttliche Gesetz! Ihr habt die Erfahrung der Vergangenheit, versteht die Dinge sehr gut, ihr seid nicht blind. Seid am 17-ten und 18-ten in Tarnovo! Glaubt an den Lebendigen Gott, und Er wird sich euch zeigen. Weil Er sagt: “Wenn ihr an Meine Wörter glaubt, werdet ihr die Wahrheit erkennen.“ Ihr sollt immer an jemanden glauben, immer soll eine Mutter euch gebären – das Gesetz ist so. Wir haben mit Persönlichkeiten nichts zu tun. Eines Tages, wenn wir uns wieder treffen, werden wir wieder sprechen. Weil die Dinge sich ändern werden. Man soll der Schwarzen Loge Widerstand leisten! Die Schwarze und die Weiße Bruderschaft sind im Zusammenstoß, und ihr sollt Partei ergreifen. Wenn ihr Partei der Schwarzen Bruderschaft ergreift, wird man von eurem Fleisch flache harte Würste machen, von eurer Haut – Riemen, und wenn ihr Partei der Weißen Bruderschaft ergreift, werdet ihr mit zwei Beinen gehen, eure Haut wird gesund sein, und ihr werdet das ganze Gottes Wohl haben. Replik des Bruders L.Kotev: Ist die Neutralität nicht erlaubt? Keine Neutralität – mit Gott oder gegen Gott. Das, was unter euch geschehen ist, hat mein Verhältnis nicht geändert. Ich bedauere, wenn die Menschen dieses Gesetz nicht verstehen können. Ich möchte, dass dieser, dem ich etwas Gutes gemacht habe, mich nicht kennt, sondern dass er sagt: „Gott soll jenen segnen, der mir dieses Wohl getan hat“. Strebt danach, dass ihr Harmonie schafft. Ihr habt Erfahrungen, Leiden und Bestrebungen gehabt. Was geschah, ist geschehen - es ist nicht zum ersten Mal, aber alle Mißverständnisse sollen freiwillig verschwinden, sondern nicht zwangsweise. Dieses Jahr seid ihr, Sofianer, diese, welche die Arbeit ein bisschen hindern, deshalb bin ich gekommen, um euch zu warnen. Schaffen wir viel Arbeit, weil der menschliche Gedanke, der Wunsch und die Handlung, verbunden in Gott, eine große Kraft sind. 8 August 1920, Sonntag, Sofia (vor Brüder)
  16. mariaK

    1920_05_10 Arbeitet mit Liebe

    Arbeitet mit Liebe Ich möchte wissen, warum ihr dieses Treffen möchtet. Replik: Wir möchten, noch einmal mit Ihnen sein, Meister. Habt ihr Fragen?... Wisst ihr, woher das bulgarische Wort „errate“ hervorgeht? Es geht aus einer alten Wurzel hervor, welche bedeutet, dass man ein bewußtes Leben lebt. Die Erkenntnis hat nur so einen Sinn. Wenn man ein bewußtes Leben lebt – das ist ein ewiges Leben. Also, das sind zwei Synonyme – ein Leben und ein bewußtes Leben. Also, der Mensch soll nicht nur leben, sondern er soll ein bewußtes Leben haben. Dass du erkennst, bedeutet, dass du im vollen Sinne des Wortes lebst. Heute leben die Menschen auch,sie werden reich, aber sie leben unsicher. Ihr habt einige Schüler beobachtet, die Musik lernen beginnen, wie sie nichts verstehen, d.h. sie können nichts spielen. Ich frage, was macht der Lehrer mit ihnen? Wenn ein solcher Schüler keinen starken Wunsch und Liebe zur Musik hat, kann der Lehrer etwas in ihm entwickeln? Nein. Nach demselben Gesetz, wenn ihr keinen starken, intensiven Wunsch für das Leben habt, was kann Gott für euch machen? Also, das, nach dem ihr sucht, ist drinnen in euch. Aber es gibt Dinge, die nicht drinnen in euch sind. Lehrer, die Musik lehren, lassen immer ihre Schüler mit Etüden und Übungen befassen, und die Schüler sollen ihre Aufmerksamkeit mit Musikstücken nicht lenken oder Konzerte geben, weil sie verdorben werden. Der Schüler soll zuerst die Kunst zu spielen lernen. So verläuft das Leben auf eine richtige Weise – in der Zeit, in der ein Schüler lernt, erreicht er sein Ziel. Auf diese Weise, ein Mensch, der ein Göttliches Leben haben möchte, soll Methoden zum Erreichen dieses Lebens haben. Jeder Schüler soll seine Methoden haben. Nun bemerke ich, dass jene von euch, in denen der Geist zu sprechen beginnt, sagen: „Mir spricht der Geist schon.“ Aber wisst ihr, was es für einen großen Unterschied gibt, wenn der Geist spricht? Der Geist hat auch Elia und Jesaja gesprochen, aber die Frage ist, wie er gesprochen hat. Also der Geist spricht nicht allen Menschen gleich. Ein Musiklehrer kann fünfzig-hundert Schüler lehren, aber jemand hat kaum die Noten gelernt, der Andere hat zwei, drei, fünf Stunden gehabt, und der Dritte – fünfzig Stunden usw. Ihr könnt nicht verstehen, dass es unter euch eine Gradation in der Äußerung des Göttlichen Geistes gibt. Es ist nicht nur wichtig, dass der Geist in euch spricht, aber wir müssen die lebendigen Gottes Gesetze verstehen. In dieser Hinsicht geben die gegenwärtigen Erfinder die besten Beispiele: sie machen einen, zwei, drei mißglückte Versuche, bis endlich jemand sein Ziel erreicht, und ein anderer erreicht es nicht. Man braucht eine Hartnäckigkeit. So soll dieser, der sich auf den Göttlichen Weg macht, eine Hartnäckigkeit besitzen. Es ist keine Lehre diese, die für einen Tag erzielt werden kann. Es ist nicht schwierig, aber man braucht Zeit. Wenn ihr diese Lehre zu untersuchen beginnt, werdet ihr euch auf viele Schwierigkeiten stoßen. Stellt euch vor, dass ein Lehrer zwanzig – dreißig Musikschüler hat, aber sie sind gestellt bei unterschiedlichen Bedingungen: einer von ihnen hat einen reichen Vater – er hat ihm ein gutes Instrument gekauft, ein anderer hat einen armen Vater – dieser Schüler hat keine Schuhe und braucht die Außenbedingungen aufzuholen, die ihm fehlen, und er soll auch seine Lektionen lernen. Aber oft haben die ärmeren einen besseren Charakter als die reichen Schüler – die Armen stählen mehr. Viele von euch sind wie diese reichen Schüler und möchten, diese Kunst ohne viele Schwierigkeiten erwerben. Solches ist das Streben. Im gegenwärtigen Christentum existieren zwei Kategorien. In der ersten Kategorie gibt es eine Schichtung, ähnlich dem Mästen einiger Schweine, deren Speck immer dicker wird, es entsteht ein Fett, welches aber keine Muskelkraft ist. So lagern sich auch auf der Erde Schichten über Schichten ab, oder in einem Haus, das nicht gereinigt wird, entstehen Staubschichten aufeinander. Das sind äußere Errungenschaften und Bereicherung. In der anderen Kategorie des Christentums ist die Errungenschaft ein inneres Wachsen – jedes Teilchen ist verbunden, und an diesem Teilchen nimmt das Leben teil. Manchmal sind diese Teilchen nicht vebunden, jedes lebt individuell und sagt: „Niemand darf sich in meiner Arbeit einmischen.“, in einem anderen Fall ist jedes Teilchen mit einem anderen verbunden, alle sind lebendig. Also ihre Erfahrung soll aus dieser zweiten Kategorie sein. Zum Beispiel ihr habt ein Buch gelesen – das ist eine Schichtung. Ein Verfasser hat etwas geschrieben, was sehr richtig sein kann, aber ihr denkt, dass ihr das versteht, was er geschrieben hat, wenn ihr es lest. Ihr könnt es nicht verstehen, wegen der einfachen Ursache, dass ihr nicht in seinen Bedingungen seid, ihr begreift sie nicht, ihr wisst nicht, was ihn zu schreiben veranlasst hat. Ihr lest das Evangelium, ihr lest, was Christus gesagt hat, was Jesaja gesagt hat, aber ihr wisst nicht, was Christus veranlasst hat, das zu sagen. Bis ihr zu den gleichen Bedingungen im Leben nicht kommt, könnt ihr diese Lehre nicht begreifen. Wenn der Geist kommt, wird er dieses Verständnis in euch schaffen. Deshalb manchmal, wenn euer Leben geschichtet wird, und ihr beginnt, es zu probieren, von euch wirbelt nur Staub auf, und ihr denkt, dass ihr es kennt. Alle diese Teilchen trennen sich, aber das ist nicht etwas Organisches. Das existiert in euch, und ihr sagt: „Das ist nicht so, wir haben uns getäuscht.“ Ja, wenn ihr geschichtet seid, ich sage euch, dass ihr euch getäuscht habt – das ist nicht etwas Lebendiges. Wenn das Wasser durch euren Staub neun Mal durchgeht, und er bleibt, ohne sich loszulösen, das ist etwas Organisches, aber wenn er sich loslöst, das ist unwesentlich. Ich stelle das Gesetz fest, das das Leben leitet. Ihr könnt euch von den Zweifeln nicht retten. Sie sind natürliche, unvermeidliche Dinge. Sie sind keine Gesetze, aber bei den gegenwärtigen Bedingungen sind sie unvermeidlich. Bei allen Menschen der Ungläubigkeit sind der Zorn, der Haß, der Neid, die Lüge und viele andere Dinge unvermeidlich. Replik: Wenn diese Kerze in unseren Köpfen gezündet ist, wie Sie sagen, sind diese Dinge unvermeidlich? Nein, wenn dieses kleine Kerzchen im Göttlichen Verstand gezündet wird, d.h. wenn Gott diese eure Kerze anzündet, wird Er es auf den Leuchter stellen und wird sagen: „So soll dieses Licht vor Menschen aufleuchten“. Der Sinn ist darin, so werden die Leute Gott rühmen. Replik: Von wem hängt ab, dass diese Kerze angezündet wird – von Gott oder von uns? Das Anzünden kommt durch einen Kontakt mit Gott. Sind diese feurige Flammen, die den Aposteln erschienen sind, keine solche Kerzen? Alles hängt vom Göttlichen Geist ab. Er unterscheidet sich von allen anderen Geistern. Es gibt viele andere Geister. Die Dinge werden sowohl gesagt, als auch gesät, aber für jedes Ding gibt es eine bestimmte Zeit. Ich sage euch, ihr sollt nicht denken, dass die Zeit nicht gekommen ist. Das geschieht mit einer Unruhe nicht. Denkt nicht, dass wenn ihr zu weinen beginnt und sich selbst leid tut, all das euch helfen wird. Das wird euch nichts helfen. Das Weinen hat einen ganz anderen Sinn: wenn ihr zu einem grausamen Menschen geht, ihr weint, um ihn weich zu machen – der trockene Boden braucht Wasser, nicht wahr. Braucht ihr zu weinen, wenn ihr zu einem guten Menschen geht? Wird er euch nicht anziehen, wenn er euch sieht, dass ihr nackt und barfuß seid? Meint ihr, wenn ihr ihm sagt, dass ihr euch das Leben nehmt, wird er sich für euch nicht einsetzen? Gott ist eine vernünftige Kreatur, und wenn wir zu Gott mit diesem positiven Glauben gehen, in Ihm gibt es zwei Gedanken nicht. Nun gehen wir mit unseren menschlichen Auffassungen zu Gott. Manchmal sind wir sehr unruhig und hindern den Göttlichen Geist in uns. Stellt euch vor, dass die Mutter ein Blätterteiggepäck macht, und das Kind geht und quäkt hinter ihr. Sie rollt aus, und es fragt sie: „Ist das Blätterteiggepäck schon fertig?“ Das Kind soll warten, bis die Mutter das Blätterteiggepäck knetet und bäckt. Wird das Blätterteiggepäck schneller fertig sein, wenn das Kind seine Mutter stört, quäkt und ständig sie fragt, wann es fertig sein wird. Nein, es soll gehen, ein bißchen Wasser, Holz holen, den Ofen anheizen, sich um seine Mutter freuen, und das Blätterteiggepäck wird bald fertig sein. Das christliche Leben erhält man leicht, aber es gibt einige falsche Auffassungen. Ihr werdet sagen: „Sind wir so viele Jahre nicht Christen geworden?“ Ihr seid Christen, aber von Auffassungen bis Auffassungen gibt es ein Unterschied. Ihr könnt zwei-drei Söhne haben, drei-vier Töchter, aber nur eines von euren Kinder versteht euch. Ich frage euch, wie geht es euch mit den anderen Söhnen und Töchtern? Ihr versteht euch mit ihnen auch. Sie sind wie Gäste für euch, sie kommen und sagen: „Das, Mutti, jenes, Mutti“ und gehen weg, und das andere Kind bleibt zu Hause, um zu helfen. So sagt auch ihr: „Gott, ich möchte das, jenes!“, oder ihr erklärt: „Ich habe meinem Vater gesagt, dass er mir das, jenes kauft, und er wird es mir kaufen.“ Das ist ein der Hindernisse, wegen dessen viele keinen Erfolg haben. Jetzt, in diesem wahren Leben existiert eine andere innere Auffassung, welche man mit Wörtern nicht verstehen kann. Ihr werdet jene Tiefe erreichen, jene innere Ruhe, jene Welt und Auffassung des Göttlichen Lebens. Das sind abstrakte Dinge, aber ihr werdet die praktische Seite der Lehre erreichen, um ihre Häuser Oasen in der Wüste zu machen, mit Obstbäumen, und wenn ein Reisender mit geladenen Kamelen kommt, kann er in ihnen stehenbleiben. Replik: Sie haben in einem von Ihren vorigen Vorträgen gesagt, dass wir unsere Beziehungen Gott gegenüber ändern sollen, wenn wir die Lage unseren Nächsten gegenüber ändern wollen. Replik: Wie kann man diese Lehre praktisch anwenden? Dafür sind drei Lagen nötig: die erste Lage ist, wenn wir den Menschen dienen – dann sind wir in der Lage der Diener; die zweite Lage ist, wenn wir uns selbst dienen – dann verbessert sich unser individuelles Leben; die dritte Lage ist, wenn wir Gott dienen. Verteilt eure Arbeiten täglich proportional und seht, auf welche der drei Kategorien die Arbeit sich bezieht, die ihr erledigt. Der Mensch kann wieder den Menschen dienen, indem er Gott dient, aber seine Lage wird anders sein. So, ihr werdet nämlich euren ursrünglichen Zustand ändern – ihr werdet Gott dienen. Diesen Wunsch werdet ihr tief in eurer Seele finden, er ist ein Streben der Seele. Das ist ein Zustand, den ihr von Anfang an versteht und ist kein Zustand, den ihr nun lernen werdet. Ihr alle erkennt ihn, ihr kennt ihn, aber ihr sagt, dass die Zeit nicht gekommen ist. Das ist ein schwieriges Dienen, eine Schule ist notwendig. Ihr hindert euch selbst, wenn ihr Gott dienen möchtet. Ihr sollt euch von eurer Lage befreien und nicht sagen: „Wir sind Frauen.“ Die Männer wollen Gott dienen und sagen: „Wir sind Männer“; die Kinder wollen Gott dienen und sagen: „Wir sind Kinder“; die Lehrer möchten Gott dienen, aber sie sagen: „Wir sind Lehrer“. Das ist eine vorläufige Lage, gegeben euch nur, damit ihr bestimmte Lehren von dieser Lage lernt. Ihr spielt in einem Theater, zum Beispiel, die Rolle des Dieners. Sie ist euch gegeben, damit ihr diese Rolle lernt, weil es in jeder Rolle besondere Züge und Charakteristiken gibt, die ihr lernen sollt. Aber ihr seid weder das Eine noch das Andere, das ihr auf der Szene darstellt. Ihr habt als Frauen gekommen, um nur diese Rolle zu lernen. Ihr habt das Wesen der Frau wie eine Kunst noch nicht erlernt, d.h. nicht, dass ihr es nicht kennt, aber ihr lernt es nun.Jemand, der euch von außen sieht, wird sagen: „Ist das eine Frau?“, dann wird er seine Meinung sagen. Nun, wenn ich euch so spreche, das bedeutet nicht, dass ihr euch von dieser Lage befreien sollt, weil das Leben ein Leben ist, und die Rolle, die euch gegeben ist, eine Rolle ist. Außerdem werdet ihr die Dinge erlernen, die zum Wesen eurer Seele gehören. Stellt euch vor, dass ihr vier Schwestern zu Hause seid: euer Vater еmpfindet mehr Sympathie für eine von seinen Töchtern, die Mutter - für die andere, der Bruder - für die dritte, und für die vierte empfindet niemand Sympathie, alle stoßen sie, und sie ist immer schuldig an allem. Selbstverständlich wird sie verzweifelt sein, sie wird traurig und gramvoll sein, bis sie den Sinn des Lebens nicht versteht.Nehmen wir an, dass alle euch quälen, euch unwissend, dumm, ungeschickt nennen, und wenn Gäste kommen, immer über euch sprechen. Ihr werdet nicht aus noch ein wissen und werdet nicht wissen, wohin zu gehen. Nehmen wir an, dass ein Wunsch in euch entsteht, Gott zu bitten, euch zu befreien und nehmen wir an, dass Gott das Herz von niemanden an euch wendet. Endlich findet ihr eine Freundin von außen, die mit euch mitfühlt – ihr erfrischt euch gleich, ertragt alles mit Freude. In euch entsteht eine Änderung: ihr tragt eure Last, aber es ist euch leichter. Also, eure Lage in der Welt wird sich nicht ändern, aber ihr werdet eine Freundin finden und eure Last gern tragen. Die Welt wird sich wundern und wird sagen: „Diese Frau hat einen Plus.“ Dann wird der Zweifel in euch entstehen, ob diese Freundin nicht vorläufig ist – dann seid ihr in einer Minusphase. Also, die Welt wird sich noch nicht ändern, euer Vater, eure Mutter, eure Schwester werden immer dieselben sein, sie werden ihre Pläne und Ideale haben, aber ein neues Element soll in ihnen kommen. Ich werde euch erklären, wie das in der Natur ist: ihr gießt diese Blumen, die näher am Fenster stehen, wie die anderen, aber sie sind frischer, weil mehr Licht auf sie fällt. Und diese, die an einer abgelegeneren Stelle sind, im Norden, immer runzeln die Stirn. Sie sind die vierte Tochter – niemand sorgt sich für sie, sie ist immer böse, und alle sagen: „Was machen wir mit ihr!“ Ich finde ein kleines Fensterchen, stelle sie dort, und sie beginnt zu wachsen – sie braucht Licht. Also, strebt zuerst, dass das Göttliche Licht ständig in euren Seelen fließt, weil die Welt sich verlieren kann, aber das Göttliche Licht wird ewig fortdauern. Gott ist eine Helligkeit. Die zweite Lage in der Welt ist das, dass alle mehr von den anderen erwarten, als sie ihnen anbieten können. Bemerkt, dass es ein anderes Gesetz gibt, nach dem die Frequenzen der Schwingen der Seelen nicht gleich sind. Es gibt einige gläubige Menschen, die, nicht nur euch in Berührung nicht erheben, aber sie bringen euch nach unten, bis ihrem Niveau – weil in der Physik die Mischung von zwei Flüssigkeiten mit verschiedenen Temperaturen die Mitteltemperatur der beiden übernimmt. Deshalb, nach diesem Gesetz, sollt ihr euch den Schwingen eurer Seelen entsprechend nähern. Seelen, die gleiche Schwingen haben, können sich einwirken, aber wenn sie keine gleichen Schwingen haben, bleiben zurück. Enten, die gleich fliegen, fliegen nach vorne, und diese, die nicht gleich fliegen, bleiben zurück. Könnt ihr das Pferd und den Ochsen zusammen einspannen? Ihr werdet eine unvernünftige Kombination haben. Beginnt jetzt das, was euch stört, einzuschätzen, euch von den Ablagerungen zu befreien, die ihr habt. Von diesen Ablagerungen zu befreien, bedeutet, dass ein neues Leben immer in euer Leben eintritt, weil das alte Wasser immer alt ist, unabhängig davon, wie ihr es zudeckt; das alte Kleidung ist immer alt, soviel ihr sie wäscht und flickt. Man braucht eine neue Kleidung. Nun, ihr werdet manchmal sagen: „Einmal, als Kind habe ich daran geglaubt!“ Der Glauben der Kinder ist eins, und der Erwachsenen – anders. Der Glauben entwickelt sich auch. Apostel Paulus sagt: „Wenn ich Kind war, dachte ich wie ein Kind, aber wenn ich Mann wurde, hatte ich die Kinderdinge gelassen.“ In diesen von euch, die nicht vestehen können, wird ein Interesse entstehen, und sie werden von dort fortsetzen, soweit sie gekommen sind, wer wie weit erreicht hat. Wie die Pflanze ein kleines Wurzelchen schlägt, so sollt ihr täglich eines schlagen. Wenn ihr es nicht schlägt, gibt es kein Wachstum, kein Verständnis. Ihr sollt zu jenem Zustand kommen, bei dem, wenn ihr etwas tun möchtet, die Anwesenheit von Gott so spürbar empfindet, dass ihr stehen bleibt, bevor ihr das tut. Und ihr behauptet nur, dass ihr die Anwesenheit von Gott habt, aber wenn eine Prüfung kommt, besteht ihr sie nicht und bedauert dann. Wenn der Wagen umkippt, findet ihr den Weg, aber es ist wichtig, dass ihr bevor dem ihn findet. Die Kraft des Lebens besteht darin. Bei der gegenwärtigen Entwicklung des Lebens werdet ihr auf Schwierigkeiten stoßen, und man wird euch sagen: „Ihr seid nicht auf den richtigen Weg im Leben, im Evangelium ist es anders geschrieben!“ Ich sage: dort ist Vieles geschrieben, aber ihr versteht es nicht. Manchmal diese, die sagen, dass es im Evangelium so steht, sind wie diese, die Unterweisungen in den Päckchen mit Farben für Ostereier geben.In ihnen steht, welche Farbe sie enthalten, welche Eier gefärbt werden, wie löst man sie auf, mit wieviel Wasser usw. Dort ist geschrieben: „Diese Farbe wird mit soviel Wasser aufgelöst, dann stellt man die Eier so, und dann werdet ihr ein Ergebnis haben.“ Alles wird nach der Anweisung in diesem Päckchen gemacht werden, aber man soll durch diesen ganzen Prozeß verlaufen. Aber es gibt andere Erkenntnisse, noch tiefer als diese für die Farben. Bei den gegenwärtigen Bedingungen hindern sich die Leute immer. Die Atmosphäre ist voll mit nicht fortgeschrittenen Seelen, die zu euch kommen, und ihr empfindet oft etwas Unangenehmes, eine Unzufriedenheit. Sie sind die Ursache dafür. Die Theosophie nennt diese Seelen elementar. Ihr all sollt euch von ihnen befreien, ihr sollt eine Harke für sie haben. Diese Seelen sollen erzieht werden, sie sollen lernen, dem Gottes Gesetz zu unterwerfen, sie sollen arbeiten. Replik: Legen diese Seelen uns Hindernisse in den Weg? - Ja. Replik: Gewinnen sie? - Ja, sie kommen, dich zu berauben. Replik: Wissen wir eine Weise, wie wir uns vor ihnen schützen? Wenn sie kommen, gebt ihnen Arbeit, lehrt sie weben, spinnen, gebt ihnen Arbeit in der Küche. Sie wirken nur auf den Vestand, und ihr werdet sagen: „Dieser Gedanke ist nicht mein, dieser Wunsch ist nicht mein!“ – so werdet ihr sie zurückweisen. Wenn der Mensch allen Wünschen und Gedanken nachgibt, die durch seinen Kopf und Herz verlaufen, was würde geschehen? Diese Gedanken und Wünsche sollen wie das Wasser und den Wind weggehen, und wir werden von ihnen nur das nehmen, was wir brauchen – alles ist nicht für uns. Ich lasse euch frei und möchte, dass ihr alle Regeln, die ich euch gegeben habe, freiwillig untersucht und sie so anwendet, dass ihr selbst den Halfter stellen könnt und selbst abnehmt. Ich verlange keine Disziplin von euch, ich lasse euch, dass ihr alles frei macht. Ihr wollt mich manchmal belügen, aber ich gewinne, und ihr verliert. Auf diese Weise hindert ihr euch selbst.Ich bemerke oft, dass ihr viele Dinge verderbt, die ich verbessert habe. Oft, wenn ihr den guten Wunsch habt, das-jenes zu machen, habt ihr den Eifer vom Apostel Paulus und sagt: „Ich habe den Eifer gehabt, aber nicht die richtigere Auffassung.“ Wenn ihr in einen Garten eintretet, wohin werdet ihr gehen, zu jenem Birnbaum oder Apfelbaum, der die schönsten und saftigsten Früchte hat? Es existiert kein dummer Mensch in der Welt, der zum sauren Obst geht – er wird zu den schönsten Früchten gehen. Wenn es keine Äpfel gibt, so wird er zu den saueren Früchten gehen, aber wenn es schöne gibt, wird er zu ihnen gehen. Dasselbe Gesetz gilt in der Welt: wenn ihr in euch schöne Früchte besitzt, ohne jemanden einzuladen, wird er zu euch kommen. So stehen praktisch die Dinge, und sie sind sehr richtig: nach dem Reichtum eures Verstands und nach dem Reichtum eures Herzens werden eure Beziehungen zu den Anderen heute bestimmt werden. Ich nenne das, was sich ändert, keine Liebe. Das ist lächerlich – man hat geliebt, aber nach zehn Jahren hat den Rücken zukehrt. Paulus sagt: „Die Liebe höret nimmer auf“. Replik: Ich habe viele Male gedacht, dass wer sich zwingt, wird den Gottes Reich nehmen. Replik: Welche Tugend ist die stärkste, damit wir große Ergebnisse haben? Der Ausdruck: „das Gottes Reich erwirbt man mit Gewalt“ bedeutet, dass nur dieser den Gottes Reich bekommen wird, der sich bewegt. Stellt ihr euch vor, dass ihr am Morgen zu einem Berggipfel geht, auf die Sonne zu warten; wenn alle zu verschiedenen Orten gehen, ohne in einem Punkt zu bleiben, wird die Sonne allen ihre Kraft geben. Wenn alle sich nacheinander stellt und in einer Schlange wartet, ihren Segen zu bekommen, wird eine Disharmonie unbedingt entstehen. Wartet gleichzeitig alle auf ihren Segen. Das ist die Göttliche Lehre: in ihr gibt es keine Zeit und Ordnung, ihr werdet euch gleichzeitig vorstellen. Replik: Wir kennen unsere Schalen; können wir uns nicht so kennen und lieben, dass wir eine große Kraft in Sofia werden? Was hindert euch? Die Schwierigkeiten stehen in eurem Kopf. Replik: Gehen wir mit Ihnen ins Gebirge. Ins Gebirge gehen auch die kleinen Kinder nun. Es ist nicht schwierig, dass man ins Gebirge geht. Euer Fragestellen ist ähnlich dem Stehen in einem Zimmer, in dem es ein großes Fenster gibt, und dem Fenster gegenüber – ein großer Spiegel, in dem der Sonnenaufgang sich morgens widerspiegelt. Nun stehen alle und warten darauf, dass sie ihn im Spiegel sehen – das ist eure Lage. Ich möchte, dass ihr draußen aus dem Zimmer geht und die Sonne nicht im Spiegel seht. Ihr könnt nie die Wahrheit auf diese Weise finden. Der Spiegel wird euch zeigen, dass die Sonne irgendwo aus der Tiefe aufgeht, d.h. er wird euch zeigen, dass die Wahrheit hinter eurem Rücken ist. Jede von euch soll ein bißchen ihre Seele begreifen. Ihr habt ihre Seele noch nicht gekannt. Ihr braucht Erfahrung, die jede von euch individuell erleben muss. Also, ihr sollt euch an Gott wenden und sagen: „Gott, zünde unsere Kerze auf irgendwelche Weise an, zünde sie nur an!“ Ihr werdet alles dem Göttlichen Geist lassen, und er wird die Kerze anzünden. Diese Kerze wird auf diese Weise angezündet werden, die Gott wählt. Der Geist, der alle Begabungen den Menschen verteilt, ist nicht dieser, den ihr meint. Wir verstehen das Wort Geist in einem besonderen Sinne. Ist diese Kerze noch nicht in euch angezündet? Die Kerze soll angezündet werden, im Leuchter gestellt werden, ihr sollt das Zehnkilomaß abnehmen und sagen: „So soll hell werden!“ Der Meister sieht draußen: es nieselt. Der Regen zeigt, dass ihr mehr Leben braucht. Nach dem Wetter begreife ich, dass das, was euch hindert, die oberen Nebel sind, und sie sind ein Emblem des Lebens. Die Schwierigkeiten, die ihr habt, sind von sich selbst nicht so groß, wie ihr sie übertreibt. Du stellst eine kleine Schwierigkeit unter einen Mikroskop, beobachtest sie und sagst: „Es gibt keine größere Schwierigkeit als meine!“ Das ist richtig – deine Hindernisse sind genau für dich. Ihr werdet einander näherkommen, ihr werdet auf den Weg der Liebe gehen und werdet sehen, was Gott für euch machen kann. Steht jeden Morgen still auf, strebt danach, eure Gedanken zu konzentrieren, in sich selbst still zu werden, drinnen in den Göttlichen Gedanken einzudringen, weil einige Erfahrungen, die ihr erlebt, karmisch und unvermeidlich sind. Replik: Sie haben gestern gesagt, wenn diese Kerze angezündet wird, verschwinden die Dinge karmisch. Ja. Ihr könnt entscheiden und mit ihnen beenden. Habt ihr, diesen positiven Glauben, zum Beispiel? Ich behandle den positiven Glauben durch die Erweiterung des Bewußtseins. Wie dem auch sei, ich werde euch so helfen, wie der Wind macht – ich werde euch den Staub abnehmen, damit er euch nicht stört. In der Göttlichen Welt sind die Dinge wie beim Einsteigen in einen Zug. Ihr werdet die Regeln des Zugs einhalten – verspätet ihr euch, wird er auf sie nicht warten. Ihr werdet in ihn einsteigen, fahren und am bestimmten Ort aussteigen.Denkt nicht, was für einen der Lokomotivführer ist oder habt keine Angst, dass die Lokomotive sich auf dem Weg von den Waggons trennen kann – das sind nur Vermutungen. Ihr werdet sagen: „Beten wir Gott, dass etwas auf dem Weg nicht geschieht!“ Ihr werdet zu Gott gehen, aber mit eurer Seele, nicht mit eurem Körper. Ihr werdet euren Glauben an Gott anwenden. Strebt danach, euch nicht zu stören – man braucht einen lebendigen Glauben! Sagen wir, dass ihr in einer unangenehmen Lage seid, ihr quält euch. Diese Lage ist manchmal auf die Verwendung einer schwer verdaulichen Nahrung zurückzuführen, von der bestimmte Ablagerungen in euch entstehen. Ein anderer Mal entstehen Stiche von euren entgegengesetzten Gefühlen: zum Beispiel ihr liebt und hasst gleichzeitig und dann werdet ihr Spieße im Herzbereich spüren. Ihr sagt: „Ich habe Stiche!“ Wie wirst du nicht haben, beseitige die entgegengesetzten Gefühle, und die Stiche werden verschwinden! Andermal kann jemand mit seinen Gedanken euch angreifen und bestimmte Stiche hervorrufen. Deshalb sollt ihr lernen euch einzuzäunen, ein solches Leben zu führen, dass alle Lebenspfeile von der Brünne eures Körpers abprallen. Manchmal sollt ihr euch vom Teufel befreien. Wisst ihr, was er macht? Er ist listig: ihr schuldet ihm Geld, er kommt zu euch, ihr bezahlt ihm den Wechsel, aber ihr vergesst, den Wechsel zu nehmen. Nächstes Jahr kommt er wieder zu euch und sagt: „Du meinst, dass du bezahlt hast? Nein, Bezahle!“ Also ihr sollt den Wechsel von ihm nehmen. Einmal, vor zwanzig Jahren hast du irgendwelche Sünden gemacht, du hast Gott gebetet, dass man dir diese verzeiht, aber nach zwanzig Jahren kommt der Teufel wieder und sagt: „Bezahle!“ Du wirst ihm sagen: „Ich habe sie bezahlt, ich habe nichts mehr zu bezahlen, verklage mich bei Gericht!“ Infolgedessen entsteht eine Qual in euch. Man muss wissen, welche Dinge richtig und welche falsch sind. Es gibt Dinge moralisch und unmoralisch, es gibt richtige und falsche Handlungen, gute und schlechte Taten. Eure Seele soll alle böse und falsche Taten hinauswerfen, sich von den alten Qualen befreien, damit nur die Erfahrungen bleiben. Replik: Wir werden uns befreien, aber wenn sie uns nicht befreien? Sie werden euch verlassen. In dieser Schule soll man viel arbeiten, und manchmal haben die Menschen Unannehmlichkeiten wegen ihrer Unwissenheit, deshalb leiden alle. Strebt danach, dass ihr mit Glauben, mit Kenntnissen reich seid. Man muss reich sein! Einmal sind die Menschen in Klostern gegangen, sie haben in Einsamkeit zehn, fünfzehn, zwanzig Jahre verbracht, um stärker zu werden. Eine Aufgabe, die ihr erfüllen könnt, ist folgende: jede Schule hat ihre Schwierigkeiten, deshalb strebt danach, dass ihr euer altes Karma liquidiert, schiebt das nicht auf. Strebt danach, neue Gedanken, neue Auffassungen zu haben, in denen eine Entwicklung und Erweiterung der Seele entsteht, damit man stärker wird. Nun habt ihr alle eine kleine Schuld, einen Termin eines Wechsels. Es wird der Tag zur Tilgung kommen, und ihr alle beginnt nach Geld zu suchen, damit ihr eure Wechsel bezahlt. Das sind immer neue Schulden. Strebt danach, dass jede von euch das macht, was sie kann, dass sie eine Arbeit erledigt, eine Übung lernt. Einige von euch haben mehr Erfahrung, andere – weniger, einige – in einer Hinsicht, andere – in anderer Hinsicht. Der Geist spricht allen auf eine unterschiedliche Weise. Ihr alle braucht ein eifriges Gebet. Wenn wir über eine gezündete Kerze sprechen, meinen wir einen anderen Sinn. Im Menschen ist eine Kerze gezündet, aber von einer Zündung bis einer Zündung gibt es ein Unterschied. Zum Beispiel, ihr habt einfache Lampen, die mit Gas brennen und ein Geruch ausströmen; dann es gibt andere Lampen, in denen das Gas in einem gasförmigen Zustand verwandelt wird und so wird es entflammt – die Verbrennung in diesen Lampen ist stärker; zuletzt gibt es Gase, denen man zusätzlich Luft gibt – sie verbrennen stärker und geben mehr Licht. Also der Verstand soll zu diesem Göttlichen Zustand kommen, ohne einige Überschuße zu lassen, in ihm soll ein reines Licht, eine reine Verbrennung sein. Strebt danach, eure Seele zu finden und drinnen in ihr zu wenden. Indem ihr eure Seele findet, werdet ihr eine innere Vollständigkeit empfinden, und nun spürt ihr eine Leere und geht jeden Tag zurück. Und wenn ihr etwas nehmt und wenn ihr es nicht nehmt, fühlt euch immer voll! Christus sagt, dass ihr jene lebendige Quelle nicht seid, die von innen nimmt, sondern ihr seid eine Quelle, die von außen schöpft, und täglich schöpft sie ein bißchen aus. Dann steht es in der Schrift:„Betet um einander, um gesund zu werden.“ Worüber hat der Geist bisher euch gesprochen, was ist das Erhabenste, das Er euch gesagt hat? Manchmal spricht der Mensch sich selbst, manchmal spricht ein anderer ihm. Im Reden von Gott gibt es neue Elemente, es gibt etwas Besonderes. Wenn Gott dem Menschen zu sprechen beginnt, spürt der letzte dieses Sprechen in seinem Kopf, Herzen und Willen. Es dringt überall ein, es ist ein lebendiges Wort.Wer die Stimme des Gottes hört, er ist lebendig, er ist nicht tot. Dann werdet ihr tief in eurer Seele eine Freude empfinden, die nur dieser kennt, der sie gespürt hat. Sie ist wie jenes stilles Wasser, das nicht versiegt, aber es kann sich verlieren. Du machst einen Fehler – verlierst es und gerätst in deinem gewöhnlichen Zustand; dann hörst du wieder dieses Stimmchen und erhebst wieder. Das schwierigste ist, dass man diesen Zustand behält. Er kommt täglich, aber ihr könnt ihn nicht behalten und sollt lernen, ihn zu behalten. Replik: Wie können wir ihn bewahren? Man braucht Willen dazu. Ihr sollt bereit sein, im Namen der Gottes Liebe zu arbeiten, im Namen des lebendigen Gottes. Wenn wir im Namen der Liebe arbeiten, erwähnen wir ihren Namen nicht. Wenn ich einen Menschen rette und ihn heile, soll ich ihm sagen, dass ich das im Namen der Liebe mache? Ich mache das für mich selbst, und ob er es versteht oder nicht, das ist mir egal. Ich werde ihm keine Gebete lesen, ich werde ihm nichts über die Liebe sprechen, sondern ich werde ihm alle Gefallen tun und werde gehen. Sagt die Sonne euch, indem sie ihr Licht gibt: „Ich bin Licht?“ Sagt die Liebe euch: „Ich bin Liebe“? Wenn sie das sagt, schränkt sie sich ein. Das, was Liebe ist, wird nicht sagen, dass es Liebe ist. Es wird sehr verwunderlich sein, wenn ich jemanden frage: „Lebst du?“ Wer lebt, er fühlt, macht Güten –natürlich lebt er. Es gibt viele Dinge, die die Menschen hindern. Diese Hindernisse sind etwas sehr Schlechtes. Versammelt euch nach dem Gesetz der Freiheit, tauscht Gedanken aus und unterbrecht euch nicht. Ihr habt noch nicht diese Kunst gelernt, den Platz einem anderen abzutreten, dass er spricht. Jener, der das Anhören nicht gelernt hat, soll sich bemühen und lernen anhören. Jemand sagt: „Wie werde ich auf Dummheiten hören?“ Spricht der Wind, der weht, immer Klugheiten? Wenn ihr in einer Gesellschaft seid, sprecht ihr nur Klugheiten?“ Du, wer auf einen gehört hast und ihn verurteilst, redest du sehr richtig? Lerne deine Ohren zu schließen. Wenn man zum Verstehen kommt, befreit euch vom Gedanken, dass einer klüger, anderer dummer ist.Ihr irrt euch, in der Welt gibt es keine klügere und dummere Menschen – du bist in einem Moment klug, in einem anderen Moment bist du dumm. Ihr werdet drinnen in der Geistlichen Welt danach streben, vor Gott nicht zu meinen, dass die Dinge dumm sind. Wenn etwas für dich dumm ist, lasse es. Dieser, der Dummheiten macht, soll etwas lernen, Erfahrungen bekommen. Die Dummheiten bestehen darin: nehmen wir an, dass ihr mit einem schönen, weißen, seidenen Kleid angezogen seid; eine kommt mit schmutzigen Händen und probiert, was für ein Kleid das ist, eine andere kommt – ebenfalls. Ihr werdet sagen: „Das ist so dumm!“ Ich frage euch, warum ihr befleckt habt? „Eine ist gekommen, andere ist gekommen, und sie haben mich befleckt.“ Ja, aber jede von euch hat den Wunsch, es zu berühren, und eure Finger seid nicht sauber. In diesem Fall soll dein Kleid nicht beschmutzt werden. Wenn ihr ins Christentum eindringt, besteht die Gefahr darin, dass ihr in der Lage jener Kaufleute geratet, die ihre Waren zum Verkauf bringen, es entsteht eine Konkurrenz unter ihnen, und sie können sich nicht dulden.So zeigt ihr auch eure Erfahrungen. Lasst, gebt Platz anderen, sie sollen ihre Waren verkaufen, und wenn ihr an der Reihe seid, ihr werdet soviel verkaufen, wie ihr könnt, und wenn es etwas bleibt, das nicht verkauft ist, werdet ihr es zurückbringen. Und ihr sagt: „Ja, aber ich habe soviel Geld gegeben!“, und der Wettkampf beginnt. Replik: Alles ist darauf zurückzuführen, dass wir uns nicht dulden können. Die Geduld stammt aus der Liebe. Wenn du jemanden liebst, wirst du können, ihn ertragen. Aber es existiert ein anderes Gesetz, und ihr sollt umsichtig für das Folgende sein: nehmen wir an, dass ihr drei Tage gehungert habt, und ich sage euch: „Warte, ich erzähle dir eine Erfahrung.“ Ihr werdet nervös. Ich sage euch dann: „Los, geh!“, und dann beklage ich mich, dass ihr auf mich nicht hören möchtet. Ich versetze mich in euren Lage nicht, dass ihr hungrig seid, dass ihr drei Tage nicht gegessen habt. Der Mensch soll zuerst sagen, dass er hungrig ist, und dann kann man ihm erzählen. Dafür braucht man große Klugheit. Ihr könnt draußen arbeiten. Ihr strotzt vor Wissen, ihr sollt eure Kenntnisse draußen geben – ihr leidet an vielem Besitz und nicht am Mangel. Ihr werdet fragen: „Sage ich das?“ In der Welt gibt es viele Arbeiter. Glaubt daran, dass alles in der Welt nach einem bestimmten Plan geht. Der Göttliche Plan kann auf keine Weise entstellt werden, er geht nach exakten, mathematischen Berechnungen. Wenn ihr euch absondert, werdet ihr leiden, und das, was Gott bestimmt hat, wird sich verwirklichen. Zum Beispiel man will mit euch spazierengehen, und ihr wollt nicht – man bindet euch, ihr sträubt euch und kommt wieder zum Ort, aber mit dem Gefühl der Müdigkeit. Deshalb könnt ihr ohne Sträuben gehen. Also, wenn ihr euch sträubt, wenn - nicht, ihr werdet wieder eure Arbeit erledigen. Ihr sollt euch füreinander beten. Die guten Gedanken, die ihr schickt, wirken gut, und die bösen Gedanken wirken schlecht. Wenn ihr spielt, und ich komme und bestreue ein bißchen Paprika im Nasen, wie könnt ihr spielen? Es folgt Niesen.Diese Regeln sind richtig, in der Schrift steht: „Betet um einander, um gesund zu werden.“ Die ganze Welt liegt im Teufel. Was erwartet ihr von einer Welt, die im Teufel ist? Also, so wie heute sie ist, kann nichts werden. Alles sind Ablagerungen, alles fällt an Boden und eines Tages, wenn sich an diesem Boden viele Ablagerungen sammeln, Gott wird ihn heben, Er wird das Wasser beseitigen und wird ihn in Gärten, Wiesen, Gebirge verwandeln. So geschieht mit dem Meeresboden. Glaubt daran, dass ihr alle der Seele nach gut seid. Es gibt keine Ursache dafür, dass du sagst, dass du böse bist. Ja, wenn du handelst, bist du dem Willen nach böse. Replik: Damit wir unsere Seele finden, ist es eine Evolution nötig, oder das hängt vom Willen des Subjekts ab? Man muss die Hindernisse beseitigen. Stellt euch vor, dass ihr ein Dorn auf eine Blume stellt – kann sie wachsen? Sie kann nicht. So ist auch mit euch – wenn ihr nicht wachsen könnt, die Ursache liegt darin, dass jemand euch einen Dorn gestellt hat. Ihr sollt euch streben, dass ihr keinen solchen Dorn habt. Wenn man euch Waagen gibt, mit denen ihr die Flüssigkeiten und die harten Materialien messt, und wenn ihr die Regeln bei der Messung einhaltet, wird alles fortschreiten. Aber stellt euch vor, dass jemand kommt und euch sagt: „Diese Waagen sind nicht empfindlich, wir werden euch andere geben“; dann ändern sich die Verhältnisse. Ihr sollt alles an den Göttlichen Waagen stellen und nach ihnen messen – dann kann keine Disharmonie entstehen.Wenn es in euch eine Disharmonie gibt, wird sie euch Unannehmlichkeiten bereiten. Wenn Gott einige zwingen will, auf Ihn zu hören, er gibt ihnen Unannehmlichkeiten, Krankheiten, Hunger. Und wenn sie Ihn begreifen, spricht Er ihnen vernünftig. Es gibt zwei Arten des Sprechens von Gott: die eine ist mit einer physischen Vernunft und die andere – mit einem vernünftigen Wort. Wenn ihr euch verständigt und eine Harmonie unter euch existiert, wir sind bereit, euch zu helfen. Sogar nicht hier, ich helfe jedem, der bereit ist. Ich helfe jedem, der Voraussetzungen hat. Einer hat einen Wunsch zu lernen, ich bleibe stehen und helfe ihm. Einer hat seinen Kopf mit Regeln, Kenntnissen und Erlebnissen gefüllt, und sie leben nicht in ihm. Er sagt: „Lieben wir uns, seien wir barmherzig!“ Gut, aber all das sind Eigenschaften, sondern nicht Regeln – wie lieben wir uns? Du kommst zu mir, bittest, möchtest zwanzig Lewa – ich habe keine, ich gebe dir nicht. Ich gehe, einer geht an mir vorbei, er will, dass ich seinen Beutel heben – ich sage: „Ich kann nicht, ich habe es eilig!“ Jemand ist auf dem Weg gefallen – du wirst stehenbleiben und ihm helfen! In jedem Augenblick wirst du stehenbleiben und das Gesetz der Liebe anwenden. Du gehst irgendwo zu Besuch, deine Schwester ist traurig, sie fragt dich: „Kannst du mir nicht helfen?“ „Gott helfe dir!“ Nein, bleib stehen, helfe deiner Schwester, sag ihr: „Gott wird dir und mir helfen!“, sag ihr: „Es wird sein!“ Ich kann euch eine Güte tun, aber oft halte ich mich wegen den folgenden Gründen zurück: wird es klug sein, dass ich Gott bete euch Regen zu schicken, wenn eure Äcker nicht gepflügt und gesät sind? Wenn eure Äcker gesät sind, wollt, ich bin bereit, euch alles zu schicken – ich werde euch Regen schicken, wie ihr wollt. Kenntnisse, Kenntnisse, ihr habt heute so viel Kenntnisse! Ihr habt das, was ich gesagt habe, nicht überlegt, um mindestens ein Hundertstel von allen gegebenen Formeln zu verstehen. Ihr sagt: „Wir verstehen das.“ Ja, aber ihr wendet es nicht an. Wisst, das mehr Lebewesen in der Welt existieren, als ihr vermutet. Ihr seid nicht allein. Denkt nicht, dass niemand euch beobachtet und eure Taten sieht, wenn ihr allein seid. Beginnt etwas für diesen Christus zu machen, für diesen Gott, den ihr liebt! Tut etwas für Ihn! Indem ich sage: “Tut”, meine ich, dass ihr etwas Bewußtes macht, und wenn ihr eine Güte macht, es soll euch angenehm sein, dass ihr etwas für Gott gemacht habt. Die Christen haben eine Kraft. Wenn vier, fünf oder zehn tausend Menschen einen Gedanken haben und sich konzentrieren, sie können jedem helfen, aber man braucht dazu eine Gegenseitigkeit. Heute können sie dir helfen, morgen – einer Anderen, dann – einer Dritten, und so allmählich werden alle Äcker gepflügt, gesät, geerntet werden. Und nun werdet ihr in euren Häusern individuelle, innere Schwierigkeiten haben, Schwierigkeiten in eurem Verstand und im Herzen. Ihr werdet Schwierigkeiten mit gesellschaftlichen Charakter haben, Schwierigkeiten für den Lebensunterhalt. Diese Schwierigkeiten sind real, und du sollst sie beseitigen. Dein Mann ist unzufrieden, er betet, aber du kannst ihm nicht helfen; du stellst ihm eine Salbe, aber es gibt einen Dorn, du sagst: „Ich habe ihn eingesalbt, aber man kann ihm nicht helfen.“ Ja, die Salbe hilft dort, wo es keinen Dorn gibt, und wo es einen Dorn gibt, hilft sie nicht. Du wirst den Dorn herausziehen!“ Wenn der Dorn nicht herausgezogen werden kann, hat man Schwierigkeiten, die man nicht beseitigen kann.Zum Beispiel ihr habt solche Schwierigkeiten und sagt: „Man liebt mich nicht“ – das ist eine von den großen Schwierigkeiten. Du kannst gewaltsam die Leute nicht zwingen, dass sie dich lieben. Warum lieben sie dich nicht? Die Okkultisten sagen, dass dieser, den niemand liebt, demagnitisiert ist. Er beginnt die Leute von der schlechten Seite zu behandeln, alle meiden ihn, weil er demagnitisiert ist. Deshalb seid vorsichtig – wenn ihr beginnt, in niemanden etwas Gutes zu sehen, ihr seid demagnitisiert, und wenige Menschen werden euch lieben. Nun hat Gott euch eine Unterhaltung gegeben. Indem Er euch in euren Schwierigkeiten sieht, sagt Er: „Diese Menschen erledigen ihre Arbeit sehr gut.“ Manchmal finde ich den Fehler in den Lehrern selbst. Wenn ihr euch an meine Tafel setzt, und ich euch nach den Regeln zu essen gebe, ihr werdet hungrig bleiben; wenn ich euch mehr gebe, einer wird mehr essen, ein anderer – weniger, und dann werde ich euch schelten. Es ist falsch, wenn ich jedem drei Nüße und ein Stückchen Brot gebe, wenn ihr mir zu Besuch kommt. So sollt ihr lernen! Replik: Woraus entsteht die große Freude? Aus Überfluß von Energie. Manchmal, wenn der Mensch sich zurückhaltet, zurückhaltet hat, kommt eine große Freude. Dieser Zustand wird in allen Menschen beobachtet. Die Freude ist oft im physischen Leben. Die Freude, dargestellt am physischen Feld, ist eine Freude der Seele. Ich werde euch ein Beispiel geben, damit ihr seht, wo das Böse ist: nehmen wir an, dass eure Quelle sauber ist, aber das Glas, mit dem ihr das Wasser nehmt, nicht rein ist, und der Mensch ist unzufrieden. Das Böse ist nicht im Wasser, nicht im Wunsch, sondern im Glas.Das Glas muss sauber sein. Das Brot, das ihr dem Menschen gebt, ist nicht schlecht, aber eure Hände sollen so sauber sein, dass dieser Mensch dankbar bleibt. Diese Dinge werden seit 8000 Jahren ständig gepredigt. Nun, ihr werdet mit einem Stadium nach oben gehen. Wenn du jemanden küssen möchtest, sollst du wissen, was du mit dem Kuß ausdrücken wirst. Oder was ist das gegenwärtige Händeschütteln? Denkt nicht, dass der Kuß eine Erfindung des Menschen ist, er ist eine Ökonomie der Natur. Das sind zwei Ströme: die obere Lippe ist der Pluspol, und die untere – der Minuspol; wenn der Mensch seine zwei Lippen annähert, verläuft der Strom von einer Lippe in die andere. Wenn die Mutter oft ihr Kind küsst, erneuern sie beide. Habt ihr bemerkt, dass sie ihr Kind nicht an einer und dieselben Stelle küsst? Wieviel Mal wird dieses Gesetz richtig erfüllt? Das Händeschütteln ist dasselbe Gesetz: durch es entsteht auch ein innerer Austausch der Energien. Das Händeschütteln bedeutet Kennenlernen, Begrüßen. Erweitert euer Herz, seht die Welt ins Gesicht, dankt für alles, strebt nach einer Reinheit! Das erste Ding, das euch nötig ist, ist eine innere seelische Reinheit. Dass man in Reinheit bewahrt, das ist das Schwierigste. Deshalb, damit man rein wird, muss man mit Gott und mit guten Menschen befreundet sein. Ihr braucht neue Erfahrungen, damit eure Stimmung sich ändert. Wenn ihr diese Schule beendet, werdet ihr noch Vieles lernen. Wenn ihr sehr empfindlich werdet, werdet ihr sehen, was für ein schweres Aura die Leute haben. Ihr werdet die Vibrationen ihrer Gedanken und Wünsche empfinden, ihr werdet in ihnen eine Unzufriedenheit, Undankbarkeit spüren. Ihr sollt all das klären und sagen: „Ich muss für Gott alles unten stillen!“ Strebt danach, euch selbst zu entwickeln. Jeden Tag bleibt im Schweigen zehn, fünfzehn Minuten, damit ihr schweigen lernt. Jeder soll in sich selbst vertiefen und ganz einfach überlegen, ohne zu warten, dass man ihm etwas sagt. Wie in der Natur jeder nach verschiedenen Richtungen sieht oder wie an einer Mittagstafel jeder wählt, was zu essen, so soll jede in den Überlegungen tief in sich vertiefen und danach streben, diese Energie zu bekommen. Wenn du die anderen beobachtest, wie sie stehen, wie sie beten, das ist keine Meditation. Für eine Meditation braucht man ein großes Zimmer, in dem keiner euch stört, ihr sollt ein halbes Meter voneinander entfernt sein.Es ist gut, dass ihr die Charakteristiken einer Blume, einer Nelke zum Beispiel, der Erdbeere an euren Versammlungen usw. anseht, so dass ihr ihre psychologischen Merkmale behandelt. Alle Blumen sollen am Ort erlernt werden, sie sollen unter einem Mikroskop beobachtet werden. Ihr werdet sehen, wie die Blumen empfindlich zur Liebe sind, aber man braucht darum mehr Ausflüge. Strebt nach mehr Freiheit, dass ihr keine Einschränkungen habt. Die vielen Regeln führen zu einеm anderen Extrem, aber strebt danach, mit dem Selbstverurteilen aufzuhören, es zu vermeiden. Wir werden beginnen, über abstrakte Dinge zu sprechen. Ihr sollt objektiv denken, wenn ihr sprecht, sollt ihr keinen berücksichtigen. Manchmal könnt ihr einen als Model haben und ihn zeichnen, aber er soll kein Visierpunkt sein. Dieses Modell wird vor euch soviel stehen, wie er selbst möchte.Wenn ihr als Modell steht, ihr steht soviel, wie ihr wollt, nicht wahr? So sollt ihr auch im Leben handeln. Weil ihr noch das Gesetz des Konzentrierens nicht gelernt habt, benutzt die Unsichtbaren Welt negative Methoden, damit er in euch eine Konzentration entwickelt: wenn ihr jemanden hasst, ihr tragt ihn in euch und auf diese Weise konzentriert euch. Ein anderer Mal tut euch etwas weh, ihr bekommt ein Geschwür und konzentriert euch. Der Magen tut euch weh, der Kopf tut euch weh, das sind Naturweisen zum Konzentrieren des Gedankens. Wenn ihr jemanden liebt, ihr zerstreut euch, ihr könnt euch nicht konzentrieren. Beim Konzentrieren soll man den Verstand benutzen und alle schöne Wünsche von den bösen trennen. Wenn ihr an euch arbeitet, werdet ihr jeden Tag etwas für eure Seele machen. Was ihr macht, habt keine Angst! Denkt nicht, dass das ein Defizit ist – es kann nur scheinbar ein Defizit sein. Die religiösen Formen, die Verurteilung, das Moralisieren hindern sehr. Ich verstehe die Frage so: ich bin nicht verpflichtet, euch zu moralisieren, ihr seid Blumen, die selbst begießen und für sich selbst sorgen sollen, sie werden allein wachsen. Jemand sagt: „Ich will besser werden.“ Wenn du auf dem Weg gehst, wirst du richtig entwickeln. Weil ihr in verschiedenen Zuständen seid, sagt jemand: „Ich fühle mich unwohl“. Wir verstehen diese Philosophie nicht, und wenn wir annähern, wir verstehen uns nicht, wir stören uns. Der Mensch kann nicht in einem gleichen Zustand im physischen Feld sein. Manchmal ist er im Zustand eines Baums, dessen alle Blätter und Blüten gefallen sind, und ihr sagt: „Wir haben unsere Meinung für ihn geändert.“ Nein, er hat nur sich ausgezogen, aber das Fleisch wird sich wieder anziehen. Arbeitet mit Liebe! Arbeitet mit dieser Liebe, über die Тolstoy spricht: Du sollst bereit sein, alles zu verlassen, allem zu dienen, ohne zu erwarten, dass man dir bezahlt. Das ist eine Liebe – dass du dich in allem anziehst und allem dienst. Wenn du das machen kannst, du hast Liebe; wenn du das nicht machen kannst, du hast wieder Leibe, aber eine solche, die die Leute nicht erheben kann. Wenn du das machen kannst, wird die Frage sofort vernünftig gelöst. In der Liebe, wenn du dienst, wirst du dich nicht verpflichten – du wist frei sein, du wirst umsonst arbeiten, du wirst dich nicht für verpflichtet halten, du wirst keine Verantwortung tragen. Du wirst freiwillig das machen, was die Liebe verlangt. Für diese Liebe ist es nötig, dass sowohl der König als auch der Diener auf ihres verzichtet, dass sie Diener werden. Diese Liebe sagt: „Ich anerkenne keine Herren.“ Und wenn du lange Zeit für sie gearbeitet hast, sie sagt: „Du bist nun würdig, dass du ein Herr in deiner Еrholung bist, aber wenn du dich ausruhst, sofort zur Arbeit!“ Also, wenn du dich erholst, du bist ein großer Mensch; wenn du arbeitest, bist du ein kleiner Mensch. Wisst ihr, wie schwer ist, so zu arbeiten? Die Menschen sind große Egoisten und denken, dass du vom Eisen gemacht bist, also, wenn du ihnen fünfundzwanzig Stunden arbeitest, werden sie dir nicht sagen: „Genug“. Niemand soll Einfluß ausüben – ihr werdet lassen, dass jeder selbst handelt, arbeitet, weil er in dieser Liebe sich selbst entwickeln wird. Jemand kommt und sagt: „So soll man handeln“; weiß er, wie man tun soll? Die gegenwärtige Gesellschaft macht so. Ist die gegenwärtige Gesellschaft ideal – sie hat auch ihre Mängel.Das Wichtigste: beginnt mit der Liebe, werdet Helden, und euch wird es angenehm sein, wenn ihr für sie arbeitet. Die mädchenhafte Tränen zeigen, dass man reinigen soll. Das Weinen ist immer eine Methode zum Reinigen. Wenn der Mensch einen Fehler macht, er soll weinen, damit er sich reinigt. Du kommst auf der Erde, weinst, bist traurig für deine Sünden oben, in der Unsichtbaren Welt. Denkt anders nicht, alle Seelen sind hier gekommen,auf der Erde, damit sie diese Sünden büßen. Wenn der Seele einen Fehler einfällt, die Seele soll weinen, damit sie von ihm befreit. Diese Fehler können dein sein, können auch anderer sein, aber das ist ein Gesamtprinzip. Die Tränen zeigen eine Milderung des Herzens, ein Erheben des Bewußtseins – solcher ist der Mensch im Weg der Erneuerung. Manchmal zwingt man dich, dass du dich entwickelst. Manchmal fühlst du, dass dein Verstand schwächer wird, was manchmal kurz, manchmal viele Tage dauern kann, danach erfrischt du dich. Das sind Illusionen, das sind keine realen Dinge, das sind vorläufige Zustände, die ihr empfinden sollt. Wenn jemand spürt, dass er verlassen ist, wird er in einigen Fällen erbittert, böse, und in anderen Fällen geht er zu Gott.Das letzte ist gut, deshalb müssen wir häufiger allein bleiben. Wenn der Mensch Leben in sich hat, reinigt er sich sehr leicht von diesen Zuständen, und wenn er seine Hand schmutzig macht, wäscht er leicht. Und wenn es kein Wasser gibt, er trägt dеn Schmutz mit Kilometern. Wenn das Göttliche Leben kommt, wäscht sich der Mensch leicht, aber wenn er dieses Wasser nicht hat, wird er mit Tagen den Schmutz mit seinen drei Fingern tragen. Lernt das Gesetz der Zufriedenheit, und nicht von draußen, sondern von innen, ihr sollt vom Herzen zufrieden sein! Wenn du zufrieden bist, unabhängig davon, was dir passiert, wirst du es mit einem tiefen Bewußtsein ertragen. Du kannst stöhnen, leiden, aber du wirst alles freiwillig, bewußt ertragen. Der Mensch muss mit Würde seine Leiden ertragen.Zeigt eure Liebe zu allen – zu Schwachen, Kraftlosen, zu Kindern! Wenn ihr taurig werdet, geht irgendwo zu Menschen, die trauriger von euch sind, macht ihnen eine Güte, und es wird euch besser; oder lest die Biographie eines großen Menschen, der gelitten hat. Es gibt viele Methoden zum Heilen. Und diese Welt, von einem Ende bis zum anderen, nenne ich eine Welt der Enttäuschung. Einige nennеn sie eine Welt des Reizes, aber ich nenne sie eine Welt der Enttäuschung. Wenn du geboren bist, alle freuen sich. Das erste Jahr sind alle besorgt wie um einen König – was du befiehlst, hören alle auf dich, was du sagst, man gibt alles dir. Aber dann entthront man dich allmählich: du wirst im dritten Jahr Fürst, im fünften - Minister, dann – Leiter, bis endlich wirst du Diener, sie schicken dich unter und sagen: „Nun ist nicht wie einmal, wenn du ein Kind warst!“ Man gibt dir die Hacke und los zum Weinberg. In der Geistlichen Welt beginnt Gott umgekehrt: zuerst stellt Er dich zum Diener, endlich – zum König. Deshalb peitscht man euch nun auf der Erde. Du heiratest einen Mann, er ist dein Lehrer und sagt: „Das ist nicht wie bei deinen Vater, weißt du, wer ich bin!“, und nach einigen Jahren hat er deinen Nacken durchgescheuert. Du sagst, dass du deinen Mann nicht liebst – es gibt Ursachen dafür. In anderem Fall liebst du einen, weil er dir eine Güte gemacht hat; einige Tage vergehen, dieser Zustand ändert sich, und du liebst ihn mehr nicht – warum? Weil er dir etwas Böses getan hat. Dann sagst du: „Genug dieses Mannes!“ Der Mann sagt: „Genug dieses Karma! Ich hasse dich, ich bin zwanzig Jahre deinetwegen im Gefängnis, zwanzig Jahre von meinem Leben sind umsonst vergangen!“ Dann ändert sich das Bild: du kommst in einem anderen Leben, korrigierst deine Fehler und sagst: „Ich werde meinen Fehler korrigieren, ich werde dich nicht in Gefängnis stellen.“ Das ist ein Gesetz, der sich wie ein Rad dreht. Wenn ihr Hellseher werdet, werdet ihr in der Epoche eures vorigen Lebens in Ägypten oder anderswo gehen, ihr werdet Szenen von ihm sehen, ihr werdet verstehen, welche Rolle ihr gespielt habt und werdet sagen: „Gott sei Dank, nun habe ich verstanden, was für eine ich war!“ Deshalb, wenn ihr Hellseher werdet, wenn ihr euch erhebt, wird diese eure Lage klar und angenehm sein. So kann das Leben aller Menschen angenehm werden. Wir werden danach streben, dass wir unser Leben so verbessern, wie Gott es angeordnet hat und es so begreifen, wie es ist. Wenn ihr Hellseher seid, werdet ihr schönste Bilder sehen. 10 Mai 1920, Montag, Sofia
  17. mariaK

    1920_03_05 Glauben

    Glauben Welcher ist der Grundgedanke von der letzten Versammlung? Replik: Das Thema der letzten Freitagversammlung war, dass wir uns schweigen lernen, dass wir wie die Kinder werden, die Barmherzigkeit entwickeln, den Geist, die Tugenden,die Entwicklung der Sinne und die Vorbereitung an Pfingsten üben. Wenn das Pfingsten kommt, sollt ihr zum Gesetz der Selbstaufopferung kommen. Wer den Göttlichen Geist annimmt, soll den Gottes Willen erfüllen, sondern nicht das, was er selbst möchte. Übrigens, auch jetzt erfüllt ihr euren Willen nicht, sondern ein fremder Willen mischt sich in euch ein. Ihr werdet danach streben, den Glauben in euch zu stärken. Es gibt ein Vers, in dem steht, dass ohne Glauben Gott nicht recht machen kann, aber man braucht Glauben, der Wunder macht. Habt ihr den Glauben geübt, und welche Übungen habt ihr gemacht? Damit euer Glauben entwickelt, ist es nötig, dass jeder von euch eine innere Welt hat. Der Mensch soll sich an das gegenwärtige Leben anpassen, an die Bedingungen, in denen er lebt, damit er seine Entwicklung von dort fortsetzt, wo er sich nun befindet.Zum Beispiel, wieviel von euch hätten den Mut, in ein Flugzeug einzusteigen? Wenige würden das machen, weil man ein Heldentum braucht. Und wieviele solche Prüfungen können in der Welt existieren? Wenn der Mensch oben mit einem Flugzeug fahren kann, wird er seinen Glauben stärken. Ihr werdet den Glauben wie die Würzelchen einer Pflanze begreifen, die ihr in der Erde sät, und welche durch diese Würzelchen am Leben erhält. Nach demselben Gesetz haltet sich der Mensch durch den Glauben an Gott fest. Wenn ihr euch stark festhaltet, wird Gott euch auch unterstützen. In allen Zeiten und Prüfungen wurden jene Menschen, die Glauben an Gott hatten, nie betrügt. Natürlich gibt es einen Glauben, der realisiert werden kann, aber viele, obwohl sie einen starken Willen hatten, erlitten große Leiden, weil diese für ihre Entwicklung nötig waren.Wenn sie Glauben haben, bekommen ihre Leiden einen Sinn. Ihr alle habt Erfahrungen über den Glauben, und deshalb werdet ihr keinen neuen schaffen, sondern ihr werdet diesen entwickeln, welchen ihr habt, damit er durch eine neue Phase verläuft. Nehmen wir an, dass ihr ein Boot habt, das ihr ans Ufer herausziehen möchtet. Jemand zieht es, zieht es, aber er kann es nicht allein herausziehen und verliert seinen Glauben. Ein anderer kommt, die beiden ziehen, aber sie können es nicht herausziehen; ein dritter, vierter kommt – sie können es wieder nicht herausziehen.Endlich kommen zehn Personen und ziehen es ans Ufer heraus. Sie glauben daran, dass nur zehn Menschen es herausziehen können.So werdet ihr auch dieses Gesetz anwenden: wenn einer eine Arbeit nicht erledigen kann, werden zwei, drei, vier, bis zehn Personen sich treffen, bis sie endlich diese Arbeit erledigen. Das ist ein Gesetz des Glaubens – wenn alle sich vereinigen, beginnt das Göttliche Gesetz zu wirken. Die Schwäche der Christen besteht darin, dass sie getrennt sind, und wenn einer eine Arbeit nicht erledigen kann, verlieren sie den Mut und denken, dass auch mehr Leute sie nicht erledigen können. Nein, zehn, zwanzig, dreißig Personen sollen sich vereinigen und mit dieser gemeinsamen Kraft die Arbeit erledigen! Nur wenn ihr auf diese Weise handelt, werdet ihr ein Ergebnis haben. Man braucht Willen, Willen! Damit man im Schweigen Erfolg hat, soll man den guten Willen entwickeln. Die Güte, die in dir versteckt ist, soll auf eine oder andere Weise sich entwickeln. Jeder Mensch hat Methoden, nach denen er arbeiten kann. Die gegenwärtige Situation der Menschen ist wie diese der Beamten, die jeden Monat ihren Lohn erwarten. Gut, wenn diese Beamten von ihren Stellen entlassen werden, was würden sie tun? Also, der Glauben ist jener Zustand, jene Kraft drinnen in der Seele, durch die der Mensch sich anpassen kann, d.h. er soll in jedem Moment von den Bedingungen nicht überrascht sein. Aber ihr sollt überlegen, diese verdichtete Atmosphäre beseitigen, die unter euch existiert. Seid ständig in Überlegung, bis ihr zu empfinden beginnt, dass ihr eine kleine Kraft bekommt. Diese, die Gymnastik üben, ihre Muskeln beginnen sich zu vergrößern, und dann können sie größere Lasten heben. Das ist ein Prozeß, der ständig erhöhen wird. Der Glauben eines Kindes und der Glauben eines Heiligens ist verschieden: Der Glauben des Kindes ist in einer Richtung, und der Glauben des Heiligens – in einer anderen. Die Engel haben auch einen Glauben, aber ihr Glauben ist ganz anders. Der Glauben umfasst ein großes Gesetz, in dem es keine Ausnahmen gibt. Wenn wir manchmal kein Ergebnis haben, liegt die Ursache darin, dass wir dieses Gesetz übertreten haben. Wenn jemand von euch bettelt und bekommt nicht, das ist, weil er schlecht bettelt. Jener, der zögert, wird das, was er möchte, nicht bekommen. Das Erste im Glauben ist, dass es keinen Zwiespalt gibt, kein Zögern. Weil ihr bis jetzt viel gesprochen habt, es ist am besten, wenn ihr euch freitags sammelt und eine halbe - eine Stunde im Schweigen verbringt. Strebt das anzuwenden, was sonntags, donnerstags gesprochen ist. Wenn einige von diesen Regeln nicht benutzt werden, entsteht eine Anhäufung des Materials ohne irgendeine Anwendung. So ist auch in den Schulen, wenn die Lehrer viele Lektionen unterrichten: die Schüler können sie nicht lernen, sie überladen ihr Gedächtnis und auf diese Weise verblöden. Man spricht über Willen, Intuition, Glauben und über viele andere Sachen, und man weiß nicht, was zu wählen. Beginnt den Glauben zu betrachten. Also, wenn ihr euch sammelt, beginnt zu schweigen, zu betrachten, bis ihr empfindet, dass eine Harmonie in euch entsteht und in allen - eine Entwicklung. Das zeigt, dass euer Verstand zu harmonieren beginnt. Aber dazu braucht man Arbeit. Übt so eine Woche, zwei, drei – macht ständig solche Übungen hier, dann draußen. Habt ihr diesen Freitag bestimmte Fragen, ein bestimmtes Ziel, das ihr besprecht? Replik: Damit wir eine Einheit, Harmonie erzielen, damit wir arbeiten können, werden wir uns in Gruppen teilen. Haben diese Gruppen zu handeln begonnen? Replik: Manche haben begonnen. Diese Gruppen können aus zwei-drei Schwestern bestehen, und sie werden solche Arbeit erledigen können, welche auch zehn Personen erledigen würden. Manchmal können zwei Personen eine Arbeit erledigen, welche für dreißig ist – überhaupt das hängt nicht von der Mehrheit ab. Glauben, Glauben ist es nötig, damit ein stiller Zustand im Geist entstehen kann; man braucht eine große Zuversicht, damit kein innerer Zwiespalt entsteht, damit ihr euch beherrschen könnt und während des Schweigens alles ertragt. Es gibt Methoden für diese Sachen, aber gleichzeitig man kann die Zeit auf so viele Weisen vertreiben, die euch ablenken, und ihr habt keine Freizeit. Aber, andererseits, das ist besser für euch, weil sonst würdet ihr nicht wissen, wie ihr eure Zeit verbringt. Dieser Platz, an dem Gott euch gestellt hat, ist der beste für euch. Er hat gut eure Arbeit verteilt, aber ihr sollt wissen, wie diese zu erledigen. Zum Beispiel, wenn jede von euch ein Ziel hat, eine Harmonie zwischen ihren Bekannten, die nicht gut leben, zu schaffen, ihnen über erhabene Dinge, über Gott zu sprechen, indem sie ihre persönliche Sorgen beiseite lässt, wie Vieles würdet ihr machen! Wenn ihr wartet, dass die Welt so verbessert, sie wird auch nach zehn tausend Jahren nicht verbessern. Wenn ihr nicht arbeitet, könnt ihr nicht besser als das werden, was ihr seid. Von eurem Willen hängt auch die Schnelligkeit eurer Entwicklung ab. Von der Stärke eures Willens hängen auch eure Reichtümer ab, die ihr haben werdet. Man kann begreifen,was für einen ein Mensch ist, wenn man ihm hundert Lewa gibt und sieht, wie er sie verwenden wird: wenn er geht, es zu vertrinken, morgen, wenn man ihm tausend Lewa gibt, er wird auch mit ihnen so machen. Meint ihr, dass wenn eine Biene keine Möglichkeit hat, euch mit ihrem Gesäß zu stechen, euch etwas mehr nicht machen würde? Der Sinn ist nicht darin, was ihr habt, sondern wie ihr es verwendet. Wenn Gott euch ein Talent gibt, und ihr stürzt tausend Menschen mit ihm in Zweifel und sie zur Kluft schickt, ich frage euch, wozu braucht ihr dieses Talent? So erfinden die gegenwärtigen Wissenschaftler verschiedene Mittel, mit denen sie die Menschen töten. Warum brauchen sie dann diese Lehre? Eure Kenntnisse sollen nur zum Wohl der Menschheit verwendet werden. Ihr könnt das folgende tun: vermuten wir, dass ihr ein Schalter einer Installation seid – diese Arbeit hat Gott euch gegeben. Ihr werdet sagen: „Was hängt von mir ab?“ Es hängt Vieles ab! Wenn ihr euch dreht, wird hell überall. Wenn ihr ein Schlüssel seid, hängt von euch ab, ob jemand ein Verbrechen machen wird oder nicht.Wenn ihr euch dreht und ihm leuchtet, wird er die Möglichkeit haben, klar zu sehen und wird das Verbrechen begehen, wenn ihr euch nicht dreht, wird er nichts in der Dunkelheit sehen, und das Verbrechen ist verhindert.Die guten Leute sind Schlüssel. Einige sagen: „Beten wir um die bösen Leute!“ Es ist nicht nötig, ihr werdet den Schalter halten, und nach dem Bedürfnis werdet ihr ihn öffnen oder schließen. Einmal bat Elia Gott um Regen, weil Gott drei Jahre den Himmel geschlossen hatte, und es gab kein Regen. Wir sollen die Frage so begreifen: jeder soll wissen, dass er ein Schlüssel ist und dass er Vieles machen kann. Wenn er treu auf seinen Posten ist, wird er sehr nützlich sein. Aber wenn er den Schalter dem Schicksal überlässt und sagt: „Dreht diesen Schalter, wie ihr wollt“, werden zuerst die Kinder kommen, die ihn bald zu einer Seite, bald zu anderen Seite drehen werden, ohne es nötig ist, bis sie ihn beschädigen.Wenn die Leute die Kinder lassen, dass diese sie führen, verlieren sie ihre ganze Kraft. Einige alte Leute sagen, indem sie sehen, wie die Lage nun ist: „Die Kinder leiten die gegenwärtigen Menschen.“ Auf diese Weise geben viele Mütter ihren Kindern alles, was sie möchten, sie widersetzen sich ihnen nicht, bis die Kinder sie in die Hände nehmen und die Schlüssel halten. Nein, die Mutter soll den Schalter drehen und ihrem Kind sagen: „Wenn du hungrig bist, werde ich dir zum Essen geben, wenn du durstig bist, werde ich dir zum Trinken geben, wenn du nackt bist, werde ich dich anziehen, wenn du ungelernt bist, werde ich dich erlernen, aber wenn du nicht lernen, schreiben und essen möchtest, werde ich dich prügeln!“ Das geschieht wirklich mit allen Menschen in der Welt: jemand ist mit dies und das nicht zufrieden, er murrt, beschwert sich, deshalb schickt Gott ihm ein Unglück, das ist die Göttliche Erziehung – Gott prügelt ihn. Also, wenn Gott uns zum Essen gibt, werden wir essen, wenn er uns zum Trinken gibt, werden wir trinken, wenn er uns lehrt, werden wir lernen, und so werden wir die Unannehmlichkeiten im Leben vermeiden. Welcher ist der Schlüssel in uns, wo ist er verborgen? Der Schlüssel ist im Wissen. Wie hat Elia den Himmel geschlossen, was hat er gemacht, damit er sich öffnet? Er hat gebeten und gesagt, dass der Himmel sich öffnet. Ihr sollt Glauben und Kenntnisse haben. Wenn der Mensch nicht weiß, wie wird er beten? Das Gebet bedeutet Kenntnis. Ihr habt um Vieles zu beten: ihr sollt darum beten, dass ihr klug, gut, ehrlich und gerecht seid. Viel Arbeit wird vom Menschen verlangt – Bearbeiten der menschlichen Seele. Das, was der Mensch für sich selbst machen kann, kann niemand für ihn machen.Deshalb soll der Mensch sich verschließen und eine lange Zeit überlegen, er soll allmählich alle jenen Gefühle beseitigen, die ihn hindern, er soll positive Gefühle haben. Er soll keine Angst haben, damit er keine Fehler macht, sondern furchtlos sein. Er soll sich nicht fragen, was er nicht machen muss, sondern was er machen muss. Er soll nicht denken, woran er nicht glaubt, sondern woran er glaubt. Versammelt euch zu überlegen, und jede von euch soll ihre schwächste Seite, ihren schwächsten Zug in sich finden. Jeder Mensch hat mindestens eine schwache Stelle. Habt ihr bemerkt, wie das Schwein vorbei geht, wenn es einen Ausgang finden will, und wenn es eine schwache Stelle im Zaun findet, geht es dorthin. Jeder hat eine schwache nicht gut eingezäunte Stelle, deshalb werdet ihr danach streben, sie einzuzäunen. Dieses Schwein, wenn es die Stelle findet, wird es durch sie gehen – dieses Loch ist leicht zu finden. Jeder hat eine solche schwache Seite – einer in einer Hinsicht, anderer in anderer Hinsicht. Und ein schwacher Zug verdirbt oft die guten Züge im Menschen, d.h. er macht sie nutzlos. Replik: Wie kann der ungeduldige Mensch geduldig werden? Schlagt eine Stecknadel irgendwo in eurer Hand ein und seht, wie ihr sie ertragen könnt. Es ist nicht nötig, dass ihr das selbst macht, die anderen werden das tun. Ihr seid Meister mindestens darin. Diese, die lernen will, geduldig zu sein, soll eine andere rufen, damit sie ihr Nadeln einschlägt. Berücksichtigt, dass nicht alle Wünsche, die in euch entstehen, euer sind. Macht Versuche in dieser Beziehung und prüft.Ihr hat Absicht, einmal etwas für Gott zu tun, aber parallel zu diesem Wunsch, fällt euch ein anderer Gedanke ein – ein Kleid zu nähen, Schühe zu machen. Und der erste Wunsch tritt zurück, das Wichtigste wird aufgeschoben. Immer, wenn der wichtigste Gedanke kommt, kommt der unwichtigste Gedanke auch.Ihr werdet danach streben, diesen unwichtigen Gedanken zu beseitigen, weil er von der Schwarzen Loge durch eine Beeinflussung kommt. Wenn du etwas Gutes zu machen beschließt, sagt man dir von der Schwarzen Loge: „Das ist nicht für dich!“ Du sagst selbst vielmalig: „Ich werde geduldig sein!“, aber von der Schwarzen Loge sagen dir: „Du bist schon nicht reif, deshalb du kannst nicht geduldig sein!“ Und du schiebst das für günstigere Zeiten auf. Du brauchst Geduld, bis du nicht reif bist. Wenn du reifst, die Geduld kommt von sich selbst, auf eine natürliche Weise. Nun werdet ihr die Kunst des Schweigens lernen. Wenn der Mensch schweigen kann, das ist der größte Segen. Replik: es gibt einige, die nur äußerlich schweigen, aber von innen toben. Ihr werdet das geistige Schweigen berücksichtigen – vor Gott zu schweigen. Wenn ihr euch sammelt, isoliert euch – habt die Gewohnheit, wenn du an etwas denkst, denk, dass du allein bist; wenn du etwas sprichst, denk, dass du für dich selbst sprichst; wenn du an Schweigen denkst, denk, dass du für dich selbst schweigst. Nur so kann der Schüler das Schweigen erlernen. Wenn ich euch eine Regel gebe, indem ich berücksichtige, dass ihr Kinder, Männer, öffentliche Arbeit habt, und wenn ihr diese nicht erfüllen könnt, das ist meinerseits nicht klug. In dieser Lage, in der ihr seid, wollt ihr, stark sein, aber das erste Ding, die euch bevorsteht, ist, die kleinen Hindernisse zu besiegen, die in eurem Haus entstehen. Eure Hausschwierigkeiten sind sehr ernst. Zum Beispiel sagt jemand: „Ich kann diesen nicht dulden!“ Dort ist deine schwache Seite. Dann wie werdet ihr in den Himmel treten?“ Die erste Bedingung, damit ihr in den Himmel tretet, ist, dass ihr alle ertragt. Es ist gesagt, dass wir alle uns ändern werden. Wenn ihr euch nicht ändert, werdet ihr in derselben Lage sein, auch nach zehn tausend und nach mehr Jahren. So hatte ein amerikanischer Professor gesagt, dass es einige Leute gibt, welche er auch nach zehn tausend Jahren nicht sehen möchte. Aber wenn er sie dann sieht, wenn er sich nicht ändert, wird er wieder mit demselben Gefühl kämfen. Die Zeit heilt die Dinge von selbst nicht- die Zeit heilt nur so, soviel wir Anstrengungen machen, die Dinge zu ändern. Ich möchte, dass ihr nun mit euch selbst beginnt, mit eurer Selbstentwicklung, das ist die schwierigste Sache. Ihr werdet euren Glauben, eure Barmherzigkeit, euer Herzen, eure Vernünftigkeit, Einbildung, Musik entwickeln. All das habt ihr zu entwickeln, und das - nach der Zeit, über die ihr verfügt. Nun hat Gott euch zwei Stunden Arbeitszeit gegeben. Was macht ihr in dieser Zeit? Ich habe gesehen, wie einige Esel, die lang geschlossen waren und dann, wenn sie frei sind, gehen sich zu wälzen, aber nicht auf dem Gras, sondern in den staubigen Stellen. Ich lache diesem Esel nicht aus, er ist sehr klug – er hat Flohe, die ihn stören, und er sagt deshalb: „Ich werde es euch schon zeigen!“ und bestreut sie mit Staub. Der Esel ist ein Symbol der menschlichen Hartnäckigkeit. Der hartnäckige Mensch wälzt sich immer auf Brandstätten und sagt: „Ich werde euch es schon zeigen, ihr sollt mich noch einmal nicht schließen!“ Das sind Vergleiche. Tiere, die sich im Staub wälzen, haben eine ganz andere Lage. Wir behandeln den Esel aus menschlichem Standpunkt und sehen, dass er nicht klug handelt. Wenn es Sommer ist, soll der Esel zu einer grünen Wiese gehen oder zu sauberem Wasser und dort sich eintauchen. Einige von euch sind mehr vorangekommen, aber ihr alle sollt arbeiten. Jeder Mensch hat bestimmte Schwächen, die nicht aus seinem bösen Willen stammen, sondern sind karmisch. Replik: Kann man durch viel Arbeit an sich selbst die Lage unserer Seele ändern? Wenn wir in der Lage der Raupen sind, soviel Blätter wir essen, können wir in Schmetterlinge nicht verwandeln, bis die Zeit nicht kommt, die notwendig für diese Periode ist. In dieser Zeit soll man Kräfte sammeln, um zum Zustand eines Schmetterlings zu kommen. Ihr könnt euch polarisieren. Der Mensch kann in einem Augenblick sich für hundert Jahren hindern, sowie in einem Augenblick für hundert Jahren vorangehen. Jeden Abend soll der Mensch sich vor Gott reinigen, aber nicht weich werden. Der gute Mensch soll stark sein. Man sagt oft, dass der Mensch sich selbst besiegen soll. Es ist nicht wichtig, sich selbst zu besiegen, das ist schlimm, aber man muss sich selbst kennen. Also, der Sinn ist nicht im Besiegen von sich selbst. Nehmen wir an, dass du dich daran gewöhnt hast, ein bißchen zu schlagen und nun brichst du deine Hand, damit du das nicht machst. Hast du etwas damit gewonnen, warum musst du deine Hand brechen? Dagegen, du musst sagen: „Diese Hand muss ich mit meinem Willen herrschen!“ Ich möchte nicht, dass ihr euch besiegt, sondern, dass ihr euch beherrscht. Wenn ihr zornig werdet, fällt ein schlechter Gedanke euch ein - arbeitet am Beherrschen dieser Gedanken und sagt ihnen: „Hier, drinnen ist eure Stelle nicht, hier ist ein Kanal, und ihr dürft nur vorbeigehen, ohne euch zu verweilen!“ Ihr sollt wie jenen Beamten der Bahnstationen sein, der mit seinem Schalter die Schienen öffnet, damit die verschiedenen Züge fahren und ihnen den richtigen Weg gibt. So werdet ihr mit eurem Schalter die richtige Richtung eurer Gedanken und Wünsche geben können. Replik: Manchmal ist der Mensch äußerlich zurückgezogen, aber von innen zittert; wie kann man diese innere Aufregung beseitigen? Er kann zittern. Ich könnte euch alle für ein Jahr heilen, wenn wir einen schönen Blumengarten mit vielen Blumen und Bienekörben hätten, einen Obstgarten mit verschiedenen Früchten und einen Gemüsegarten, danach würde ich euch dorthin schicken, damit ihr diese bearbeitet, um von ihnen Energie und Ruhe zu schöpfen. Wenn ihr anämisch und unwohl seid, werde ich euch schicken, die Kirsche zu bearbeiten, und ihr werdet sehen, dass ihr eine neue Stimmung erwerben werdet. Wenn euer Glauben schwach ist – ich werde euch schicken, Kohl zu bearbeiten, ihn zu gießen und euch um ihn zu sorgen. Das sind Formeln, obwohl mit aüßeren Taten. Du bist psychisch unwohl – stellt deine Hand auf die Stirn, und alles wird sich für fünf-zehn Minuten ändern. Wenn ihr dieses Mittel nicht anwendet, so diese von euch, die gern rechnen, schreiben oder zeichnen, sollen eine von diesen Lieblingsbeschäftigungen machen. Zeichne ein Dreieck, streiche es rot, blau oder grün, dann nach drei-vier Minuten wird deine Stimmung sich ändern. Replik: Zum Ablenken der Aufmerksamkeit, nicht wahr? Nein, du bekommst so eine Kraft, mit der du den Teufel anspannst und sagst: „Begreifst du diese Dreiecke?“ Er sagt dir: „Ich begreife sie.“ Und nun bist du zu Hause, dieser ärgert dich, jener ärgert dich – wenn du der geduldigste Mensch bist, wirst du außer Gleichgewicht kommen. Die schwierigste Sache ist, dass der Mensch immer geduldig, höflich ist. Manchmal sehe ich einige: sie sind in einem sehr angespannten Zustand, sie erwarten kaum, dass jemand an ihnen vorbeigeht und ohne zu überlegen, ob er schuldig ist oder nicht, bespucken sie ihn, sie brechen mit allen Kräften gegen ihn aus und sagen: „Gehe nicht hier vorbei!“ Danach wird es ihnen leichter, aber wenn sie überlegen, sehen sie, dass dieser Mensch an nichts schuldig ist, dass er ein zufälliger Passante ist. Das sind rein psychologische Zustände. Das ist ein angespannter Zustand der Athmosphäre: zum Beispiel treffen sich zwei schwarze Wolken, ihre Elektrizität zieht sich an, die Luft wird ozonisiert, und ihr beginnt diese Elektrizität von unten nach oben anzuziehen. Wenn du ärgerlich bist, geh irgendwo im Wald, beginne zu schreien, den Bäumen, den Steinen zu kreischen, sie werden mit Ozon gefüllt, und es wird dir leichter. Du wirst dann sehen, wie lächerlich es dir wird, wenn du dich in solchem Zustand befindest. Ein amerikanischer Professor erzählte mir eine solche Geschichte: er ginge nicht gern zum Ball, aber er tänzte gern, deshalb wenn er einen starken Wunsch hätte, nahm er einen Stuhl und tanzte mit ihm zu Hause. Er war lächerlich in dieser Lage auch vor sich selbst, aber es wurde ihm leichter. Ihr könnt diese Methoden anwenden, die euch gegeben werden, indem einige eine von ihnen anwenden werden, andere eine andere usw., nach dem Bedürfnis, das ihr habt. Wir sollen die Natur benutzen, sie ist das wahre Mittel zum Heilen. Das gegenwärtige städtische Leben ist sehr unnatürlich, infolgedessen entsteht ein unnatürlicher Zustand, Fehlen an Energie, die man nirgendwo schöpfen kann. Jeder sucht nach ihr, und sie kommt von nirgendwo. Ihr habt auch eine andere Methode zur Arbeit: zum Beispiel eine von euch hat große Schwierigkeiten, deshalb sollen einige von euch ihre guten Gedanken auf sie richten und ihr helfen. Wenn jemand krank ist und seinen Acker nicht pflügen kann, sollen zwanzig von seinen Nächsten anstelle von ihm gehen, zwanzig Stunden arbeiten, und der Acker wird gepflügt werden. Es wird gesagt, dass wir uns helfen müssen! Das schwierigste Leben ist, wenn der Mensch allein lebt. Niemand lebt für sich selbst, niemand stirbt für sich selbst. Warum sprießen viele Gräser in der Natur an einem Platz zusammen? Damit sie die Feuchtigkeit aufhalten. Dort, wo nur eine Blume ist, sie trocknet schneller aus. Also, wenn in einer Gesellschaft mehr Leute gesammelt sind, sie halten länger die Feuchtigkeit auf. Und wenn der Mensch allein ist, muss er sehr günstige Bedingungen haben, viele Kenntnisse besitzen, damit er in der Welt unversehrt bleiben kann.Nun habt ihr auch Bedingungen, ihr habt alles. Ich bemerke oft, dass wenn ich einige Symbole verwende, deutet ihr diese falsch. Zum Beispiel ich zitiere ein Gesetz, ich sage, dass es im Gottes Gesetz keine Ausnahmen gibt, aber in der Gottes Gnade gibt es Regeln, die das Gesetz mildern können. Ich sage noch, dass nichts umsonst gegeben wird, und das stimmt, aber die Gottes Gnade ist ein anderes Gesetz. Und nach ihm, wenn der Mensch bereit ist, die Dinge wahrzunehmen, ihm wird umsonst gegeben.Es stimmt sowohl das eine als auch das andere – außer dem Gott wird nichts umsonst gegeben, und drinnen im Gott wird alles umsonst gegeben. Wenn ein General in der Gesellschaft aufsteigen möchte, das ist eine Würde, aber er soll das infolge seiner Kenntnisse, infolge seiner Tapferkeit tun. Ein Professor kann in seiner Lage nur infolge seiner Kenntnisse aufsteigen, aber nicht nach Segen. Wenn man dich zu einer Tafel ruft, kann man dich am ersten Platz stellen, aber in der Gesellschaft kann man dich nicht am ersten Platz stellen, wenn du das nicht verdienst. Also, der erste Platz bedeutet Arbeit. Jemand sagt: „Ich möchte begabt sein!“ Ihr wisst das Märchen über die Unzufriedenheit des Esels, nicht wahr: wenn Gott ihn schuf, sah er sich unter den vielen Tieren um und bemerkte, dass alle sehr groß waren, und er war kleiner als den Hasen und sollte viele Schwierigkeiten ertragen. Lange Zeit bat er Gott darum, dass er ihn größer macht, mit einer starken Stimme, damit alle ihn hören können. Gott hatte endlich seine Bitte gehört und hatte ihm einen großen Wuchs und starke Stimme gegeben, aber die Menschen beginnen ihn in die Arbeit einzuspannen, und er wurde noch unglücklicher. Also, der Sinn des Lebens besteht nicht im Großen, sondern im Kleinen, das Gott uns gegeben hat und im Platz, der die Vorsehung uns bestimmt hat. Nun wisst ihr nicht, wo Gott euch gestellt hat und was wird von euch werden. Wenn ihr ein kleiner Samen seid, und wenn man euch im sandigen Boden sät, nichts wird von euch werden, aber wenn man euch im guten Boden sät und für euch gut pflegt, von euch wird ein schöner Apfel werden. Nun werdet ihr über eure Selbstentwicklung denken. Meint nicht, dass ihr keine Verführungen, Langeweile haben werdet. Christus hat auch sich gelangweilt. In einem Augenblick wird der Mensch sich selbst sagen: „Bis wann werde ich diese Last tragen?“ Bestimmen wir eine Prämie für diese von euch, die eine Tugend entwickeln kann. Welche Prämie bestimmen wir? Replik: Wir können uns selbst das nicht bestimmen. Wie klug ihr seid, ihr verkauft mich zehn Mal am Markt! Manche Leute sagen: „Wir verstehen nichts, sag du“, aber wenn es um ihr Interesse geht, sagen sie: „Das ist nicht so, glaube nicht!“ Also sie haben auch eine Meinung. Einige sagen: „Wir sind bereit zu allem, wir sind bereit, dich zu hören!“ Man spricht so, aber die Wahrheit ist, dass ihr nicht bereit seid, alles aufzuhören. Wenn ich euch sage, dass ihr um 12 am Abend aufsteht und in der Stadt hinausgeht, wieviel von euch würden das machen? Replik: Wir werden hinausgehen, wenn es zum Guten ist. Das ist nicht wichtig. Manche werden das tun, manche nicht. Wenn ich euch sage, dass ihr, eure Kinder und Männer sterben werdet, wenn ihr nicht hinausgeht, werdet ihr dann gehen – ihr werdet das aus Angst tun. In dieser Lage, wenn man auch Maschinengewehre hinter deinen Rücken stellt, wirst du sogar zum Krieg gehen. Ihr sollt das erfüllen, was euer Geist in einem bestimmten Moment und Zufall annehmen kann. Nun fehlt die Kraft eures guten Willens in euch allen. Der böse Willen ist stärker entwickelt. Das ist nicht, weil ihr nicht gut seid, sondern der böse Willen überwindet den guten Willen. Diese zwei Kräfte – der gute und der böse Willen – nehmen eine oder andere Richtung, und denn ein Teil der Materie unseres Körpers ist nicht rein, in ins gibt es Perturbationen. Wir sollen uns von den Sünden reinigen, weil etwas Unreines in uns existiert, was unseren guten Willen hindert, und wir müssen uns große Mühe geben, damit wir diesen Schmutz hinauswerfen, wir sollen die Göttliche Materie aufrufen, d.h. den Neuen Menschen schaffen. Ihr sagt über einen, dass er schwach ist. Natürlich, bis der Mensch sich von dieser Materie nicht reinigt, die ihn hindert, kann er nicht stark sein. Also, ihr werdet nun an der Entwicklung des Glaubens und des Willens arbeiten. Damit ihr euren Willen entwickelt, sollt ihr ein Ideal im Kopf haben. Habt Christus als Ideal, d.h. den Lebendigen Gott, der in der Welt erschienen ist. Verzeichnet die erhabensten, die vernünftigsten Momente, die in eurem Leben entstehen – sie sind eine Äußerung des Göttlichen. Solche Momente sind selten, aber ihr werdet danach streben, diese Gestalt zu behalten, die in euch entstanden ist. In diesen raren Momenten hat Gott euch gesprochen. Er spricht höchstens ein, zwei, drei Mal im Jahr, deshalb sollt ihr diese Rede behalten.Je mehr Gott euch spricht und je mehr Er sich von euch entfernt, desto erhöhen sich eure Leiden. Das ist selbstverständlich: ihr habt ein Kind, das ihr liebt, aber wenn es sich von euch entfernt, beginnt ihr um es zu sorgen und zu leiden. So tut auch Gott. Mit dieser Entfernung und Annäherung reinigt Gott euren Tempel. Wenn euer Tempel gereinigt wird, wird Gott dann kommen. Damit steht im Alten Testament: „Die Herrlichkeit des HErrn erfüllete das Haus Gottes.“ Also, ihr alle könnt den guten Willen haben. Ich spreche über Erfahrungen, die ihr alle besitzen könnt. Willen, Willen braucht ihr! Ihr alle seid gut! Ihr lacht, wenn ich sage, dass ihr alle gut seid. Indem ich euch sage, dass ihr gut seid, wisst ihr, was ich meine? Das bedeutet, dass wer mit dem Gott lebt, kann nicht böse sein. Denn ihr alle strebt nach Gott, d.h. dass ihr gut seid – das ist mein Gedanke. Ich werde bestimmen, zur welcher Kategorie einige von euren Erlebnissen gehören. Zum Beispiel ihr seid hungrig – was für ein Gefühl ist der Hunger? Physisches. Ihr seid satt – ihr empfindet etwas Angenehmes. Was für ein Gefühl ist das Angenehmes in diesem Zufall? Wieder etwas Physisches. Ihr könnt auf dieses Angenehmes nicht rechnen, weil es im physischen Feld ist. Ihr habt einen Freund, den ihr liebt, und wenn er zu euch ist, ist es euch angenehm, ihr fühlt euch stark, mächtig, aber wenn er sich von euch entfernt, empfindet ihr etwas Unangenehmes. Das ist ein seelischer Zustand, aber dieses Gefühl ist nicht ständig, mit ihm kann man kein Haus bauen. Nun werden wir über jene Gefühle sprechen, die die hohe Äußerung der Liebe ausdrücken: wenn ihr einen Menschen liebt und keine Änderung spürt, es ist ohne Bedeutung, ob er bei euch ist oder nicht, das ist ein Göttliches Gefühl. Alle Formen, die in euch sich ändern, sind nicht wichtig. Ihr stellt euch Christus so vor, wie ihr Ihn einmal kanntet. Aus dieser plastischen Form, die in eurem Verstand eine und derselbe ist, entstehen irgendwelche vernünftige Kräfte, wenn ihr an sie wendet. Replik: Ist diese Form gleich für alle? Sie ist verschieden für alle. Wenn ihr im Zustand des hungrigen Menschen seid, werdet ihr euch vorstellen, wie Christus barfuß in Palästina geht. Einige haben Christus im Licht gesehen, mit einem Heiligenschein am Kopf usw. Es gibt Formen, durch die Christus manchmal in der physischen Welt, manchmal in der Astralwelt und manchmal in der Göttlichen Welt erscheint. Wenn ihr Versuche und Beobachtungen auf euren Gedanken macht, werdet ihr zu dieser Lage kommen, diese so anzunehmen, dass es keinе Zwiespältigkeit in euch gibt. Wenn die Gedanken aus der Astralwelt kommen, sind sie ein bißchen mit Zweifel erfüllt. Replik: Wenn Christus einer Seele erscheint, wird sie nicht begreifen, dass Er ihr Ideal ist? Christus wird allen sagen: „Wenn du deinen Vater, deine Mutter und dich nicht verleugnest, kannst du Meine Schülerin nicht werden!“ Wenn du das Kreuz nicht hebst und hinter Mir nicht kommst, kannst du Meine Schülerin nicht sein!“ Das ist die erste Form, durch die Christus erscheinen wird. Wenn ihr Christus in dieser Form annehmt, werden alle Qualen verschwinden. Auf diese Weise wird die Selbstentwicklung eures Bewußtseins kommen... Das ist eine abstrakte Materie. Einige von euch haben religiöse Erlebnisse, und für andere ist das dunkel. Ein anderes Ding, das ihr erlernen sollt, ist, dass ihr schweigen lernt. Wer Christus gesehen hat, er muss schweigen. Dann wird Christus eine Kraft in euch sein. Wenn ich eine brennende Kerze bin, ist es nötig, dass ich beweise, dass ich eine solche bin? Ist es nötig, dass die Rose beweist, dass sie eine Rose ist? Es ist nicht nötig – ihr Duft wird das beweisen. Wenn du an ihren Duft nicht glaubst, dann, wirst du durch ihre Form erraten, dass sie eine Rose ist? Mit diesem Gedanken verbinde ich einen anderen von euren versteckten Gedanken: ihr möchtet euch von vielen Leiden und Schwankungen befreien, stark werden. Dann macht den folgenden kleinen Versuch: arbeitet mit einer armen Schwester von euch, seht, was ihr machen könnt. Was meint ihr, mit ihr zu machen? Ich werde euch eine Figur zeigen: nehmt an, dass eine von euren Schwestern ihr ganzes Vermögen verloren hat, kein Geld hat, kein Haus, keinen Besitz, sie ist in einer ausweglosen Lage – wie werdet ihr ihr helfen? Diese von euch, die mehr besitzt, soll ihr ein Terrinchen geben, eine andere – einen Tiegel, dritte – ein Kissen oder ein Bettzeug usw. Ihr werdet sehen, wie sie sich in kurzer Zeit wieder zu sich kommt. Das sind Formen, mit denen ich möchte, dass ihr meinen Gedanken begreift. Helft jedem damit, was er braucht. Jemand hat keine Geduld – gib ihm dein Kupferschüsselchen der Geduld; ein anderer hat keinen Glauben – gib ihm dein Tiegelchen des Glaubens; ein dritter hat kein Kißchen – gib ihm von deinen. Nach kurzer Zeit wirst du sehen, dass deine Bruder oder Schwester sich verbessert haben, und sie sagen: „Wie gut diese Brüder und Schwestern sind!“ Wenn ihr nichts bringen, werdet ihr leiden. Das kann einer allein nicht machen, aber viele können das tun. Euch allen fehlt ein Kupferschüsselchen. Macht einen Versuch in dieser Hinsicht. Das kollektive Gebet ist stark, und deshalb, wenn alle gleichzeitig in einer Richtung beten und aufrichtig und herzlich sind, hat das Gebet ein Ergebnis. Das Gebet hat eine Kraft, wenn eine Harmonie unter euch existiert. Die Disharmonie ist darauf zurückzuführen, dass ein Mensch euch gestimmt hat, der von dieser Kunst nicht versteht. Deshalb kann ich die Harmonie unter euch ein Stimmen nennen. Und wirklich der schönste Teil von einem Konzert ist das Stimmen der Geige und der anderen Instrumente. Das erste Ding, das ich von euch verlange, ist, dass ihr darum wetteifert, euch zu achten und zu ehren. Das, was wir äußerlich machen, soll ein Ausdruck jener inneren Stimmung sein, welche wir wegen Gottes machen werden. Nehmen wir an, dass eine von euch euch unangenehm ist; macht folgendes: stellt euch vor, dass ihr in größter Gefahr seid oder in einem tiefen Fluß ertrinkt, und nämlich diese eure Schwester rettet euch. Bleibt dann stehen und seht was für ein Gefühl ihr empfinden werdet. Ihr werdet sofort beginnen, weich zu werden und werdet sagen: „Wenn meine Schwester das tun kann, werde ich meine Meinung für sie ändern und sie lieben!“ Oder umgekehrt – nimm an, dass diese deine Schwester, die du nicht liebst, im Meer ertrinkt; geh sofort zu ihr und sag: „Ich werde sie retten, weil ich stärker als sie bin, und immer soll der Stärkere den Schwacheren retten!“ Das sind Fälle, die euch zur Selbstentwicklung gegeben werden. Jetzt werdet ihr Versuche machen. Ihr werdet fragen, wie. Wenn du diesen Versuch machen möchtest, wirst du ein, zwei, drei, vier, bis vierzehn Tage hintereinander beten, dass du ihn erfüllst, und danach wirst du in dir eine innere Stimmung spüren, dass du bereit bist, ihn zu machen. Erst dann wirst du dieses gute Vorhaben beginnen. Und nun ihr wartet darauf, dass die Dinge sich von sich selbst verbessern.Sie werden wirklich auch auf diese Weise erledigt, aber das Ergebnis ist ganz anders. Versucht einen von diesen Versuchen zu machen. Nur so wird der Vers: „Betet um einander, um gesund zu werden“ einen Sinn haben. Betet ein bis vierzehn Tage, und der Geist wird sagen: „Nun kann der Versuch gemacht werden.“ Der Geist sagt: „Wenn der Weg eines gottgefällig ist, wird Gott ihn versöhnen.“ Also, ihr sollt nun alle zu beten beginnen, dass eure Wege gottgefällig werden, damit Er euch mit den anderen versöhnt und in euch die Harmonie und das Göttliche sät, damit ihr euch verstehen und lieben könnt. Das ist der Weg, diese sind die Versuche, die ihr machen sollt, damit ihr euch auf Pfingsten vorbereitet. 5 März 1920, Freitag, 16 Uhr, Sofia
  18. mariaK

    1920_02_26 Die große Mutter

    Die große Mutter Die aufgegebenen schriftlichen Arbeiten über das Knochensystem, das Herz und seine Funktion und das Verdauungssystem wurden gelesen. Wir sind zur Erde geschickt, nicht zu Besuch, sondern zur Arbeit. Aber die Erde duldet ihre Gäste auch nur drei Tage. Alle heutigen Unglücke sind auf die Tatsache zurückzuführen, dass wir Gäste auf der Erde sein wollen. Also, wenn ich euch aus reinem okkulten Standpunkt spreche, wenn ihr mich fragt, worauf die Unglücke in der Welt zurückzuführen sind, werde ich euch antworten, dass sie auf euren Wunsch zurückzuführen sind, hier auf der Erde nur Gäste zu sein. Die Erde ist eine Stelle zu einer der seriösesten Arbeiten. Für jedes Lebewesen, wie klein es ist, gibt es mathematisch eine exakt bestimmte Stelle und Arbeit, welche es erledigen soll. Heute in der Welt leben die höheren Geschöpfe auf Kosten der niedrigsten. Ich möchte absichtlich, dass das Knochensystem, das Herz und das Verdauungssystem erläutert wird, weil ihr, die Schüler des Okkultismus, sogar nicht vermutet, was es in jedem Moment drinnen in euch geschieht. Jeder von euch muss seinen Organismus gut untersuchen. Die einzige reale Sache, die ihr in dieser Welt besitzt, ist euer Organismus. Bis ihr euren Organismus nicht untersucht, werdet ihr unwissend sein und könnt die Natur nicht verstehen.Unsere große Mutter – die Natur- begrenzt ständig ihre Kinder nach allen Regeln, die sie besitzt. Berücksichtigt, dass sie unbarmherzig grob ist. Die Okkultisten sollen sich nicht täuschen und denken, dass das unbemerkt für sie vergehen wird. Wenn diese Göttliche Mutter dich fängt, wird sie dich auf alle Regeln der Erziehung führen, ohne dass sie mit keiner Wimper zuckt. Ich spreche euch über die Erziehung, weil ihr von dort beginnen sollt – die Art der Erziehung ist in der Natur versteckt. Das, was für einen Menschen grob in der Welt ist, das, was wir, die gegenwärtigen Menschen, wie eine Disharmonie in der Welt beobachten, sind harmonischste Taten eigentlich. Ich wage nicht, noch euch zu sagen, dass man die Natur von ihrer Rückseite erlernen muss. Ihr müsst beginnen, auch euer Leben von der Rückseite zu erlernen. Zum Beispiel die Güte eines Menschen hängt von der Schlechtigkeit ab, die in den Wurzeln seines Lebens enthalten ist. Also, wir können mathematisch feststellen, dass die Güte eines Menschen desto groß sein wird, je Schlechtigkeit in den Wurzeln seines Lebens existiert. Ich sehe eure moralischen Auffassungen ab und meine das Wort nicht im Sinne von einer bösen Tat. Ich meine das Wort böse als jene Materie, die im Gegensatz zu eurem Leben arbeitet. Ich habe euch gesagt, dass ihr das Leben von seiner Rückseite untersuchen sollt. Nun haben viele von euch den Wunsch, sich besser oder böser zu zeigen, als sie sind. Das ist eine falsche Situation, und die Natur duldet einen solchen Betrug nicht.Die Natur hat zwei Methoden, die sie benutzt: entweder soll man die Sachen mathematisch exakt feststellen, mit ihrer absoluten Exaktheit, oder man soll sie nicht messen.Damit die Kräfte exakt gemessen werden, die in uns funktionieren, sollen wir diese Sinne entwickeln, die wir in unserem Organismus haben, damit sie arbeiten, d.h. wir sollen unsere seelische Empfindlichkeit entwickeln. Zum Beispiel der Begriff kalt – er stellt ein physiologischer Prozeß dar, die physiologischen Gründe für die Kälte. Wie werdet ihr die Kälte übersetzen, wessen Emblem ist sie? Sie ist ein Emblem des Hasses. Also der Hass ist wie die Kälte. Macht eine Analogie zwischen der Kälte und dem Hass – was verursacht die Kälte dem Organismus? Ein Zusammenziehen. Und wirklich, alle Körper ziehen sich wegen der Kälte bis zu einem Grad zusammen. Der Hass ruft dieselbe Wirkung hervor – er zieht den Menschen zusammen. Das entgegengesetzte Ding der Kälte ist die Wärme. Die Übersetzung der Wärme ist die Liebe. Was ruft die Wärme hervor? Eine Erweiterung. Was ruft die Liebe hervor? Auch eine Erweiterung. Also, die Okkultisten, die die Gesetze verstehen, können durch die Wärme auf den Hass wirken, und durch die Kälte – auf die Liebe. Die Weißen Zauberer in der Weißen okkulten Schule benutzen die Wärme gegen den Hass, und die schwarzen Zauberer benutzen die Kälte als eine Gegenwirkung der Liebe. Die weißen Zauberer verwenden die Wärme zur Stärkung der Liebe, und die schwarzen Zauberer verwenden die Kälte zur Stärkung des Hasses.Wenn ihr mich fragt, warum wir einen kalten Winter haben, werde ich euch antworten, dass diese beiden Logen, die Schwarze und die Weiße, in der Natur wirken. Und nach diesem Gesetz, jene von euch, die beobachtet hatten, was das Wetter war, als die zentralen Kräfte und die Entente 9 Krieg führten, hatten das folgende Ergebnis bemerkt: wenn die Zentralen Kräfte gewannen, war das Wetter immer kalt, und wenn die Entente gewann, war das Wetter warm. Und dann aus rein okkultem Standpunkt haben wir festgestellt, dass die Weiße okkulte Schule von Seite der Entente war, und die Schwarze von der Seite der Zentralen Kräfte. Ob sie das wissen oder nicht, das ist eine andere Frage. Beim Schließen des Friedens hat die Schwarze Loge ihre Taktik geändert und begann auf die Entente zu wirken, und die Weiße Loge begann auf die Zentralen Kräfte zu wirken, d.h. sie haben ihre Rollen ausgetauscht. Ich werde nicht dazu sprechen, sondern ich erwähne nur beiläufig diese Tatsache. Die Situation, in der ihr in einem bestimmten Moment seid, stützend auf eine bestimmte Idee, kann entweder von der Weißen oder von der Schwarzen Loge unterstützt werden. Also, wenn ihr euch selbst erziehen möchtet, sollt ihr zuerst feststellen, woher die Ideen kommen, die ihr habt, und die euch aufregen. Jemand wird sagen: „Ich glaube an dieses und jenes.“ Aber das rettet dich noch nicht, auch die dummen Leute glauben. Aber der dumme Mensch ist bereit, wenn man ihm etwas gibt, zum Beispiel hundert Napoleondore, sie sofort zu nehmen, und sagt: „Ich werde dir hundertfünfzig geben“, obwohl er danach alles verlieren kann. Die Frage ist nicht über den Gewinn.Berücksichtigt, dass alle unseren Taten und Ideen auf der Erde unsere Zukunft festlegen. Vielleicht kann ein jetziger Gedanke euer zukünftiges Leben nach tausend Jahren bestimmen. Deshalb wisst, was ihr jetzt macht, ihr macht es für euch selbst. Tausend Jahre können vergehen, aber ihr werdet das Eintreten in eine rechte Richtung nicht vermeiden. Nun, diese lügnerischen Lehren der Schwarzen Bruderschaft kommen, um die Verse der Heiligen Schrift zu entstellen. Und wenn man dir eine Falle über eine Sünde stellt, wenn man etwas entstellen will, zitiert man gleich einen Vers, der passend dafür ist. Die schwarzen Brüder sind sehr freundlich,höflich,wenn sie jemanden zur Sünde verleiten, sie bieten ihm Hennen, Blätterteiggebäck an, bis sie den Halfter an seinen Kopf stellen. Aber wenn sie den Halfter an ihn stellen, treiben sie ihn vorwärts an und stoßen ihn mit dem Ochsenstachel an, danach geben sie ihm weder ein Blätterteiggebäck, noch ein Huhn. Dann beginnt das sogenannte schwarze Schicksal. Die Bulgaren sagen: „Welche Scaukel mich geschaukelt hat, dieselbe hat aufgehört, mich zu schaukeln.“ Aber der Schüler des Okkultismus kann nicht und soll auf diese Weise nicht denken. Seine Ansichten müssen streng bestimmt sein, sie müssen von jenen dummen Auslegungen und Glauben aus der Vergangenheit nicht bedingt sein. Der Schüler muss selbst gründlich die Sachen prüfen, und die Schatten der Sachen, die zweitrangigen und drittrangigen Dinge, werden von sich selbst kommen.Jeder muss exakt das Gesetz verstehen, muss wissen, ob er dem Gesetz dient oder nicht, glaubt er an Gott oder nicht. Ich meine das Wort Gott nicht im Sinne, in dem ihr es versteht, sondern ich meine das okkulte Gesetz im Sinne von Glauben an das lebendige Gesetz der Natur. Aber nicht das Gesetz als ein Einfluss, weil jeder Einfluss euch bekannt ist, jeder Einfluss ist ein Ergebnis und stammt aus einem lebendigen und vernünftigen Zentrum. Also, wenn wir sagen, dass etwas uns beeinflusst, das ist auf den Gedanken zurückzuführen, der in diesem Einfluss einbezogen ist. Wenn ich jemanden mit meiner Hand fange und ihn beeinflusse, dass er geht, das ist ein Ergebnis des Gedankens, der in mir einbezogen ist. Also, ihr sollt in Gedanken streng feststellen, ob ihr Glauben habt oder nicht. Wie werdet ihr den Glauben bestimmen? Wenn der wahre Glauben kommt, wird auch der Unglaube und der Widerspruch im Leben kommen. Dort, wo es Widersprüche gibt, ist das Leben begonnen. Das ist ein Zeichen, nach dem man feststellt, dass das wahre Leben des Schülers begonnen ist. Gibt es keinen Widerspruch, seid ihr fern von der Wahrheit – das ist ein Gesetz auf der Erde. Aber dieser Widerspruch soll kein Hindernis für diese von euch sein, die lernen wollen. Als ich in meinem vorigen Vortrag gesagt habe, dass jener von euch, der nicht bereit zu lernen ist, die Okkulte Schule nicht betreten soll, meine ich, dass ihr die Schule dieser euren Mutter nicht betretet, denn sie wird euch nach allen Regeln der Kunst hinauswerfen. Du kannst in sie eintreten, aber du wirst mit aller Demut deiner Seele eintreten und wirst weich und zart sprechen. Jede grobe Intonation deiner Vernunft und deiner Seele wird alle entgegenwirkenden Kräfte anziehen, und du wirst auf deinem Weg stolpern. Im alten Testament steht: „Gott wird der Spötter spotten; aber den Elenden wird er Gnade geben.“ Unter Gott meine ich die Mutter, die lebendige Natur. Wie drückt die Mutter dieses Sträuben aus? Die lebendige Natur sträubt sich gegen ihre überheblichen Kinder, indem sie sie mit drei Finger fängt, sie nach oben hebt, dann wirft sie und sagt: „Kennt ihr mich, wisst ihr, was ich mit euch machen kann, werdet ihr ärgerlich? Ich kann aus einem Menschen das kleinste mikroskopische Tier machen!“ Ihr werdet sagen: „Nein, der Mensch kann in seiner Evolution nicht zurückkehren und ein Tier werden.“ Es ist nicht so, man kann in seiner Evolution zurückkehren und zwar nach allen Regeln dieses großen Gesetzes der Mutter. Die Christen sagen:“Der Mensch, der einmal als Mensch geboren ist, bleibt Mensch für immer.“ Ja, aber wenn er die Regeln der Mutter übertritt, wird sie ihn zurückschicken, und dann wird er eine lange Reise von Form zu Form beginnen, und Millionen Jahre werden vergehen, bis er rein wird. Wenn er auf diesen Weg geht, wird er zehn Fässer mit Tränen füllen, er wird seine Erinnerungen für sie behalten, und wenn jemand ihn trifft und fragt: “Wirst du nicht wieder sündigen?“, wird er ihm antworten: „Hast du Fässer mit Tränen gefüllt?“ Wenn Christus sagt, dass Er jemanden zur ewigen Qual schicken wird, ich erkläre, dass Er alle Geistlichen, Wissenschaftler, Philosophen, sowie ihre Diener schicken wird, damit sie sich quälen, ihre Fässer mit Tränen füllen. Sie werden durch ein großes Feuer gehen. Dieses Feuer ist nicht solches, wie man es beschreibt; es ist still, es hat seine angenehme Seite, das ist ein Feuer der Reinigung und Demut. Ich warne euch davor, dass ihr vor den drei Fingern eurer Mutter – der Natur schützt, sie ist gefährlich! Und wenn man sich in der Orthodoxen Kirche mit drei Fingern bekreuzigt, bedeutet das,dass man vor den drei Fingern der Mutter schützt, damit sie dich mit ihnen nicht anstoßt. Die besondere Bedeutung des Bekreuzigens im okkulten Sinne ist folgendes: denk an die drei Finger deiner Mutter sowohl im Verstand, als auch im Herzen und in deinem Willen! Und die religiösen Leute sagen, dass einer von den Fingern beim Bekreuzigen Vater sei, der andere – Sohn und der dritte – Heiliger Geist. Es kann so sein, aber ihr sollt wissen, dass das die drei Finger eurer Mutter sind, die drei vernünftige Kräfte, die in ihr arbeiten. Und sie ist groß, groß ist eure Mutter Natur. Und ihr, die gern Lärm machen, sollt wissen, dass ohne ich euch entlarve, kann ich mich bei eurer Mutter beklagen und ich werde ihr sagen, euch mit ihren drei Fingern zu fangen. Und dann Mann oder Frau, Bursche oder Mädchen – sie sollen daran denken! Sie wird euch fragen: „Habe ich euch zu lernen geschickt, oder zu schwätzen, zu dienen oder zu befehlen?“ Dieses Gesetz hat auch Christus als Schüler dieser Großen okkulten Schule begriffen. Es steht in der Schrift, dass wenn er sich in einer menschlichen Gestalt sah, hatte er sich demütigt. Um das Wohlwollen dieser Göttlichen Mutter zu bekommen, war Christus bereit, alle Leiden zu ertragen. Im Okkultismus kennt man den Vater wie eine Mutter.Er ist die Liebe, aber nicht wie ihr diese Mutter – Liebe begreift. Denkt sogar nicht daran, diese Göttliche Mutter mit der Liebe zu vergleichen, die ihr kennt. Es existiert keine Gestalt, mit der wir diesen Begriff vergleichen. Ich nenne sie Göttliche Mutter nicht im Sinne, dass sie Gott geboren hat. Die okkulte Schule fasst die Göttliche Mutter als das Wesen alles Lebendiges in der Welt auf. Kehren wir zurück, weil das abstrakte Dinge sind, die in euren Köpfen Angst und Zittern bringen können. Mein Ziel ist es nicht, dass ihr Angst habt, weil die Angst ein Gefühl ist, und bis jetzt sind vierzig Fähigkeiten im Menschen entdeckt. Die Angst stellt ein Vierzigstel aus dem heutigen Leben dar, so dass das Verhältnis zur Angst eins zu vierzig sein soll. Wenn euer ganzes Leben nur Angst ist, versteht ihr das Leben nicht.Die Angst soll nur eine Warnung zum Menschen sein, die euch daran erinnert, ob ihr das gut verstanden habt, was ihr gelernt habt und ob ihr gut getan habt. Also, die Angst ist nötig, um euch zu zeigen, dass ihr eine Verantwortung habt. Dann kommt das Gefühl des Gewissens, das dir sagt: „Du hast das nach allen Regeln des Göttlichen Gesetzes gemacht.“ Nun, das erste Ding, das von euch allen verlangt wird, ist, dass ihr als Regel das Motto annehmt: „Wenn ihr nicht wie die kleinen Kinder werdet, könnt ihr in das Gottes Reich nicht eintreten.“ Ich übersetze: wenn ihr wie die kleinen Kinder nicht werdet, könnt ihr in keine okkulte Schule, in keine Verzweigung dieser großen, vernünftigen Schule einteten. Die zweite Regel ist: der Schüler der Okkulten Schule muss das Schweigen erlernen – er soll schweigen, damit er denken kann. Sein Gedanke muss streng bestimmt sein, er soll nicht zerstreut sein, er soll diese entgegengesetzten Gedanken und Bedenken nicht haben. Jemand sagt: „Ich denke“, aber woran denkst du? Wenn ihr die Gesichter der gegenwärtigen Menschen anseht, werdet ihr an ihnen sehen, dass diese Leute nicht denken, sondern sie sich kratzen. Das jetzige phylosophische Denken ist ein Kratzen, aber die Schädel und die Knochen zeigen, bis welchem Grade ihr Denken richtig ist. Die erste Sache, die euch bevorsteht, ist, dass ihr den rechten Gedanken wiederherstellt. Ihr werdet fragen: „Woher werden wir wissen, welcher Gedanke richtig ist?“ Das wird nicht bewiesen. Das ist ein Gesetz, das noch am Anfang im Menschen existiert – die Fähigkeit seiner Seele, richtig zu denken. Also, denn die Seele denkt immer richtig, keine Ursache, dass ich das beweise, jeder kann es probieren, wenn er zu dieser Lage zurückkehrt, von der er abgewichen ist, das ist genug. Welches wird das erste Ergebnis von diesem rechten Gedanken in dir sein? Wenn du zur Lage kommst, diesen rechten Gedanken in dir zu fühlen, werden alle finstere Gedanken dich verlassen, ein Licht wird in deinem Verstand erscheinen, und du wirst beginnen, dich mit allen zu versöhnen. Du wirst beginnen, ein bißchen zu sehen, du wirst die Beziehung begreifen, die zwischen den Ursachen und den Folgen existiert und wirst verstehen, warum alles so ist und nicht auf eine andere Weise. Die Schrift sagt: „Die Erde soll schweigen, damit Gott spricht.“ Das Schweigen ist diese erste Regel in jeder Schule: wenn die Schüler in die Schule kommen, und der Lehrer kommt dann, schweigen alle Schüler, damit der Lehrer spricht. Deshalb, wenn diese Göttliche Mutter zu reden beginnt, müssen alle schweigen. Manchmal zwingt sie uns gewaltsam zu schweigen. Sie schickt uns ein großes Unglück und sagt damit: „Schweig!“ Dann sagst du:“Ich habe keine Stimmung zu reden“ und beginnst zu überlegen. Du denkst, denkst und zuletzt sagst: „Das Leben hat keinen Sinn.“ In diesem Schweigen hast du die Stimme deiner Mutter gehört, die aus den Tiefen der Seele kommt. Diese Stimme ist ruhig und wird beginnen, dir so still und zart zu sprechen, wie niemand dir gesprochen hat. Aber wann wird diese Stimme beginnen, dir zu sprechen? Nachdem man durch die größten Qualen und Leiden gegangen ist und zehn Fässer mit Tränen gefüllt hat.Das Sprechen dieser Stimme nennen wir hier auf der Erde Liebe usw. Diese Stimme ruft im Menschen eine magische Änderung sofort hervor. Du kannst der gekränkste, der verbitterste Mensch an der Erde sein, du konntest im Sterben liegen, aber wenn diese Stimme dir zu sprechen beginnt, erscheint eine Belebung sofort in dir. Ihr sucht nach dem Geheimnis, nach der Wahrheit des Lebens irgenwo draußen und sagt mir: „Lehre uns, wie wir sie finden!“ Lernt, euch selbst begreifen und dieses Geheimnis in euch selbst finden. Manchmal, ohne dass ihr wisst, stellt ihr eure Hand auf die Stirn eines Kindes, das weint. Ich frage euch, warum stellt ihr sie. Wieviel sind die Philosophen und Wissenschaftler in Bulgarien, die die Ursache dafür wissen? Ich werde euch sagen: wenn ihr eure rechte Hand auf den oberen Teil der Stirn stellt, ruft ihr ein von den edlesten Gefühle hervor. In diesem Teil des Kopfes befinden sich viele Zentren, aber ihr berührt hauptsächlich die Barmherzigkeit – die Göttliche Liebe. Und wenn jener, der seine Hand auf deinen Kopf stellt, ein Gefühl der Barmherzigkeit besitzt, wirst du sofort etwas Angenehmes in dir spüren. Wenn die Mutter ihre Hand auf den Kopf des Kindes stellt, sagt sie seinem Geist: „Die Mutter Natur, die mich gelassen hat, für dich zu sorgen, liebt dich und ihre Liebe ändert sich nicht.“ Und diese Mutter, die ihre Hand auf das Kind stellt, ist seine Stiefmutter, die sich für es sorgt. Also, wenn ihr manchmal in Sorgen geratet, stellt eure Hand, oder jemand anderer soll die Hand auf eure Stirn stellen, konzentriert euch auf diese Stelle, und wenn ihr eure Große Mutter ruft, alles wird vergehen. Das ist eine schöne Bewegung. Die Bedeutung jeder einzelnen Tat zu wissen, das sind die neuen Arten der Erziehung. Jede Handlung in der Natur ist streng bestimmt, und aus diesem Standpunkt können alle Leute entweder gut oder böse sein. Wenn euer Kind weint, und ihr nehmt den oberen Teil seiner Hand, ihn an euren Mund nähert und blast, vergeht der Schmerz eures Kindes. Aber wenn du bei solchen Fällen deine untere Lippe zusammenziehst und sie vorstreckst, du hast schon deinen Verstand befleckt.Jede deine unrichtige Bewegung der Hand oder des Mundes befleckt deinen Verstand. Und diese Handlungen üben einen Einfluß aus. Deshalb soll jede Handlung der Hand, der Augen streng bestimmt sein, nach allen Göttlichen Regeln verwirklicht werden. Die gegenwärtigen sehr gelehrten Menschen sind wie jene Kinder, die zum ersten Mal zu schreiben beginnen und deshalb beginnen sie auf dem Papier zu kritzeln, wenn sie den Griffel nehmen. Dieses Kind kritzelt, kritzelt auf dem Papier und sagt zu seiner Mutter: „Mutter, seh, was ich geschrieben habe!“ Aber dieses Kritzeln enthält keinen Göttlichen Gedanken, in ihm gibt es keinen Inhalt. So kritzeln die heutigen Zeitungen auch. Und bei spiritistischen Sitzungen beginnt ein schreibendes Medium zuerst auf dem Papier zu kritzeln, und dann beginnen irgendeine Buchstaben zu entstehen. Die Köpfe und Herzen vieler der gegenwärtigen Christen sind diesen Kinderkrakelfüße ähnlich – sie kritzeln, aber nichts geht davon. Also, beginnt zuerst zu kritzeln, dann Kreischen zu machen und zuletzt Buchstaben zu schreiben. Lernt, euch zu verweilen, eure Handlungen anzusehen, und wenn ihr eine Bewegung mit Händen,Kopf, Augen oder Mund macht, sollt ihr selbst von ihr zufrieden sein. Passt in euren Taten auf, aber habt keine Angst. Oft schütteln einige Dichter ihren Kopf, wenn sie sprechen. Diese ihre Bewegung deute ich so: „Hoffentlich fallen diese teigige Birnen!“ Ihr sagt über sie: „In diesen Ideen, die in ihnen entstanden sind, gibt es etwas Wesentliches, sie sind Dichter, sie werden etwas schreiben.“ Sie werden nichts schreiben. Also, passt darauf, dass eure Handlungen harmonisch sind. Ihr könnt manchmal den Wunsch haben, jemanden zu korrigieren. In der Okkulten Schule darf niemand niemanden korrigieren, das ist eine Kränkung. Sowohl dieser, der korrigiert, als auch dieser, den man korrigiert, beide begehen ein Verbrechen. Denkt ihr, dass die Bewegung jenes Rades in der Fabrik, das einmal sich gedreht ist und sich dreht, nicht exakt bestimmt ist? Denkt ihr, dass der Herr jenes Herrn, der sich geärgert hat, diese Tat nicht vorausbestimmt hat? Denkt ihr, dass ihr jene Kanalisation schliessen sollt, durch die der ganze Schmutz hinausgeht? Nein, ihr werdet dadurch das größte Unglück der Menschen hervorrufen. Jener Mensch, der sich ärgert, ist ein Kanal, deshalb soll der ganze Schmutz durch ihn auslaufen, hindert ihn nicht. Dieser deiner Bruder, der sich ärgert, ist heute diensthabend,er speit so Vieles, deshalb sag ihm: „Bruder, du machst heute eine große Arbeit, du wirfst Schmutz hinaus und dadurch hilfst du tausend Menschen.“ Wenn du die Lage auf diese Weise nicht begreifst, wirst du morgen diensthabend sein. Also, der vernünftige Schüler soll die Ursachen und die Folgen für jedes Ding gut verstehen und das folgende wissen: Das Leben ist sehr vernünftig festgelegt, in ihm gibt es keine Ausnahmen, keine Zufälle, und alles ist bis zu den kleinsten Einzelheiten vorgesehen. Das ist keine Begrenzung des menschlichen Willens, weil ihr in diesem Stadium, in dem ihr seid, noch keinen Willen habt. Ich sage euch die Wahrheit. Ich meine, dass nur dieser Mensch einen Willen hat, welcher verzeihen kann, wenn man ihn beleidigt. Dieser Mensch hat Willen, der, wenn man ihm den ganzen Reichturm nimmt, das Gemachte vergißt. Dieser Mensch hat Willen, der, obwohl er Vieles zu tun hat, jemandem hilft, wer gefallen ist. Und einem oder anderem zu befehlen, das ist kein Willen. Der Willen beginnt mit einer Sünde. Wenn ihr so die Frage begreift, wird eine Erleuchtung gleich zu eurem Verstand kommen. Macht einen Versuch, damit eure Mutter euch sprechen kann. Wenn ihr eure Auffassungen nicht ändert, welche ihr heute habt, wird eure Mutter euch auch nach tausend Jahren nicht zu sprechen beginnen, aber sie wird euch nur mit ihren drei Fingern fangen. Indem ich sage, dass eure Mutter mit ihren drei Fingern fangen wird, meine ich nicht euer individuelles Leben, sondern ich spreche euch im Prinzip, was die Gesetze sind. In diesen Gestzen gibt es Ausnahmen, sie sind nicht absolut mechanisch. Also, indem ich sage, dass eure Mutter euch mit ihren drei Fingern halten wird, wird das bis zum Moment sein, bis ihr euch sträubt. Aber im Augenblick, in dem ihr euch ändert, wird sie auch gegen euch ändern. Keine Philosophie, keine Logik ist imstande, die Natur zu ändern. Aber im Moment, wenn ihr Reue in euch spürt, dass das nicht der Weg ist, auf dem ihr geht, sofort bekommt eure Mutter eine neue Stimmung. Wenn sie diese Stimmung bekommt, werdet ihr sofort etwas Angenehmes fühlen, eine Erleichterung. Bis ihr das fühlt, werdet ihr kämpfen, und jeder, der auf eurem Weg steht, wird böse sein. Die Natur bedauert nicht, dass sie solche dickköpfigen Kinder hat, dagegen, sie freut sich auf sie, weil sie eine ausgezeichnete Arbeit erledigen. Sie stellt diese ihren Kinder dort, wo ihr Platz ist. Wenn sie müde werden, sagen sie: „Mutter, wir haben diese Kunst erlernt.“ Die Mutter antwortet: „Gut, ich werde euch zu einem anderen Gebiet führen.“ Also, wie ich euch sehe, ihr seid des Lebens müde geworden und sagt, dass es keinen Sinn hat.Das, was ihr bisher erlernt habt, befriedigt euch nicht und die Glauben, die ihr habt, sind auch nicht positiv. Wenn man euch wegen eurer Glauben foltert, wieviel von euch sind bereit, sich selbst zu opfern, für sie zu sterben? Ihr werdet sagen: „Wir müssen ein bißchen überlegen und dann antworten, ob wir bereit sind, uns zu opfern.“ Nun kehre ich zu meinem Gedanken über die schönen Bewegungen zurück. Ich werde euch zwei Beispiele zeigen: der Tag ist klar, die Sonne scheint, ein hoher Fels, der nach Süden schaut, und unter seiner Ostseite entspringt eine reine Quelle,aus der ein kleines Flüßchen fließt, auch nach Osten. Nun stelle ich euch dasselbe Bild, aber entgegengesetzt: ein hoher Fels, gerichtet nach Norden, im Westen von ihm entspringt eine reine Quelle. Wenn ihr zwei solche Gegende besucht, werden in eurem Kopf zwei verschiedene Ideen entstehen. Beobachtet, welche Leute an solchen nördlichen Abhängen wohnen, deren Flüsse nach Westen fließen, und was für Leute an südlichen Abhängen leben, deren Flüsse nach Westen fliessen. Vergleicht diese und jene, habt das als eine Aufgabe. Diese Aufgabe können einige von euch nach einer Woche, die anderen nach einem Monat, und dritte – nach einem Jahr lösen. Deshalb müssen wir die Natur bei der Erziehung benutzen, weil ein großer Hauptgedanke in den verschiedenen Formen steht, die sie geschaffen hat – sie kann die Stimmung unseres Verstands, Herzens und Willens ändern. Ich werde euch eine kleine Erklärung geben, damit ihr auf die Wolken Aufmerksamkeit legt,euch mit ihnen verbindet und nicht denkt, dass sie tot sind, sondern sie immer als lebendig haltet: manchmal entstehen Gebirge von Wolken am Himmel, gerichtet nach Norden oder nach Süden; beobachtet diese lebenden Wolken drinnen im Raum, überlegt, warum einige nach Norden gerichtet sind, und die anderen nach Süden.Die gegenwärtigen Menschen sind erschöpft, kleinlich, weil sie den Himmel nicht beobachten gehen, sondern sie sehen nur den Boden, das, was sie selbst geschaffen haben, und es ist kleinlich. Wenn die Leute den Himmel, die Wolken und die Sterne beobachteten, würde ihre Stimmung sich ändern, und wir, die gegenwärtigen Leute aus der Weißen Rasse wären edler sein, als wir nun sind. Denn wir wollen freiwillig auf die alte Ordnung der Dinge nicht verzichten, deshalb hat die Weiße Loge beschlossen, uns Menschen zu machen, uns von diesen Gebäuden zu befreien, damit wir die Natur beobachten. Einmal hatten die Leute Götzen gemacht, verbeugten sich vor ihnen, und wir lachen ihnen heute aus. Aber die gegenwärtigen Menschen haben Häuser gemacht, haben Besitze, sie freuen sich auf sie, weil sie sie ernähren. Ist das keine Götzenanbeterei? Denkt nie, dass euer Haus, Acker oder Weinberg euch ernähren wird. Habt keine Hoffnung darauf. Wenn du so denkst, bist du in einer falschen Richtung. Ich spreche euch wie zu Schülern aus der Okkulten Schule. Ihr werdet diese euren Häuser aus eurem Kopf werfen und werdet sie als eine einfache Übung behandeln. In Amerika gibt es Häuser mit zwanzig, dreißig Etagen. Ich sage: das, was wir haben, sind keine Häuser, das sind die entsetzlichsten Gefängnisse, welche die Welt bis jetzt gesehen hat, das sind Friedhöfe. Es gibt Wohnungen, wo die Sonne seit Jahren nicht eingetreten ist. Das ist keine Kultur, deshalb entzückt euch nicht von diesen großen Gebäuden. Ich ziehe vor, in der schlichsten bulgarischen Hütte außer der Stadt zu wohnen, als in einem Gebäude mit zwanzig Etagen, das ein paar Millionen kostet, obwohl es den größten Komfort bietet. Ich mache eine Analogie: ein Verfasser beschreibt die Häuser einer Stadt, beschreibt die Straßen dort, ihre Ordnung, und du liest und denkst: „Warum kann all das mich nicht rühren?“ Weil es nichts Neues gibt. Dieser Verfasser soll die Handlung in der Natur beschreiben, er soll ihre Erscheinungen beschreiben, und ihr werdet sehen, ob das keinen Effekt haben wird. Dieser Autor beschreibt, wie beide sich verliebt haben – der eine war an der Szene, und der andere war in einer Loge. Gibt es entstelltere Taten als diese? Als Okkultisten vertut eure Zeit nicht für diese Romane, sondern lest nur das, was ideenreich ist. Wenn jemand von euch zu schreiben beginnt, soll er diesen Schriftstellern nicht nachahmen. Seht, wie der Sänger von Psalmen in seinen Liedern schreibt! Er sagt: „Plätschern die Flüsse, senken sich die Wälder und die hohen Zedern.“ Er gleicht alle Leute an Bäume, Berggipfel, Flüsse, Quellen an, und er gleicht die Welt an ein Meer an usw. All das hat einen Sinn. In diesen Beschreibungen hat der Sänger von Psalmen wie ein Okkultist jene wahren Göttlichen Ideen hineingelegt, die die Welt leiten. Als die Deutern diese Formen genommen haben, haben sie sie entstellt, und nun können die gegenwärtigen Leute nicht richtig denken. Ihr habt nun eine Aufgabe – wenigstens achttausend Jahre zurückzukehren, an die Tür des Edens zu kommen, damit ich euch zeige, dass ihr eine falsche Richtung genommen habt. Als die Menschen aus dem Paradies ausgingen, gab es zwei Wege vor ihnen, und sie müssten, einen wählen. Die ganze Menschheit hatte den falschen Weg gewählt und sagte: „So ist es festgelegt!“ Nein, es gab einen anderen festgelegten Weg, und er war den sogenannten Rechten, Engen Weg. Unter Engen Weg wird jener Großer Weg der lebenden Natur verstanden, und ihr müsst euch auf diesen Weg machen. Ihr könnt auf den Weg nicht zurückkehren, auf dem ihr hinausgegangen seid, aber ich werde euch durch den Rückweg, den Engen Weg zurückkehren. Wenn ihr zu diesem ursprünglichen Ort kommt, werde ich euch den Weg zeigen, auf den ihr euch machen sollt, in der neuen Richtung eurer Evolution. Überlegt ein bißchen, sagt euch so: „Wo war ich vor hundert Jahren?“ Dann denkt, wo ihr vor tausend Jahren wart, wo – vor zweitausend, vor dreitausend, viertausend, fünftausend, sechstausend, siebentausend und wo vor achttausend Jahren. Macht in Gedanken so eine kleine Wanderung und verweilt bei jedem Zustand. Ihr werdet nichts Besonderes lösen, aber indem ihr in Gedanken auf dem Weg zurückkehrt, den ihr zurückgelegt habt, werdet ihr euch diesem Gesetz unterwerfen. Und wenn ihr zur Lage kommt, in der ihr vor achttausend Jahren wart, lenkt Aufmerksamkeit auf den Zustand, den ihr erlebt, und auch auf den Gedanken, der euch einfällt, und kehrt wieder zu eurem jetzigen Zustand zurück. Wenn keiner Gedanke euch einfällt, oder wenn ihr keinen Zustand erlebt, soll das euch nicht beunruhigen, kehrt wieder zurück. Ich werde euch allmählich mathematisch die Verhältnisse zeigen, mit denen ihr arbeitet. Diese Übungen sind die kleinsten, die ich euch aufgebe. In eurem Verstand entsteht die Frage, wie ihr achttausend Jahre zurückkehren könnt, wie ihr das machen könnt? Nehmt Vorbild vom kleinen Kind: wenn es aufsteht, hat es die Idee, wie zu schreiten? Nein, es unterordnet sich dem Instinkt – es steht auf, es fällt, es steht wieder auf, wieder fällt usw.So ist auch euer Verstand ein vierbeiniges Tier. Die geistigen Leute sind vierbeinig – sie beginnen sich aufzustehen, fallen, stehen wieder auf und endlich sagen: „Wir können nicht überlegen.“ Nein, wir werden fallen, werden aufstehen, werden uns verbeugen, bis wir endlich an unseren zwei Beinen stehenbleiben und zu denken beginnen. Also, merkt euch, dass euer Verstand nicht menschlich ist, er ist auf vier Beinen, aber das ist keine Beleidigung. Wenn unser Verstand menschlich wäre, dann würde unser Leben anders organisiert, und wir wären in dieser Lage nicht sein, in der wir nun sind. Dass unser Verstand nicht aufgeklärt ist, das kann jeder prüfen. Könnt ihr zwei Menschen zu Hause finden, die gleich denken, die in Liebe wohnen? Sehr selten, und nur wenn sie eine Stimmung haben. Das ist nicht mangels eines Wunsches, dass wir leben, aber es gibt etwas Verrenktes in uns. Wenn wir zu unserer ursprünglichen Lage zurückkehren, werden wir uns gleich befreien. Dann werden wir in der Lage eines Menschen sein, den man mit Wasser oder mit Sonnenstrahlen heilt – er schwitzt, bis er alle Schmutze hinauswirft, danach fühlt er sich wie ein neugeborenes Kind. Deshalb müssen wir zuerst uns von diesen Schmutzen befreien,gesammelt in uns seit tausend Jahren, damit nur das reine Blut bleibt, d.h. ein reiner Göttlicher Gedanke und reines Göttliches Herz. Dann wird mit uns dasselbe geschehen, was mit jemandem geschieht, der hundertundzwanzig Kilogramms gewogen ist, aber dann wurde er von Typhus krank und wird wie eine Dörrmakrele.Mit euch wird dasselbe geschehen – ihr werdet eins, anderes hinauswerfen, alles, was unnötig ist, und ihr werdet spüren, dass ihr verdummt seid. Bis ihr nicht verdummt werdet, nichts wird dabei herauskommen. Nachdem ihr völlig leer werdet, dann wird das neue Göttliche Leben aus einer anderen Stelle kommen und eure Flasche füllen. Von euch verlangt man keine große Heldentat, aber nur Glauben und Gehorsam, damit ihr diesen kleinen Versuch machen könnt. Ihr werdet mir den Vers zitieren, ob das in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist.Jede gute Tat ist in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Jeder guter Gedanke, jedes gute Vorhaben, wie klein und geringfügig ist es, ist in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Wisst, dass jedes gute Vorhaben ein Ergebnis zeigt, und es kann verwirklicht werden, aber eine lange Zeit ist nötig. Deshalb wird der kleinste gute Wunsch, der kleinste gute Antrieb nach einiger Zeit ein gutes Ergebnis zeigen. Jeder guter Gedanke und Wunsch ist auf den Antrieb eurer Göttlichen Mutter zurückzuführen, die euch ans Niveau erheben will, an dem sie sich befindet. Unter euch existiert eine kleine Disharmonie jetzt. Ich werde prüfen, ob ich Ursache dafür bin, oder ihr seid. Ihr werdet eure Übungen machen, und ich – meine, und wenn wir sie lösen, werden wir uns in einigen Berührungspunkten treffen. Glaubt daran und zögert nicht! Ihr werdet folgende Regel beachten: von ihnen wird Glauben an euch selbst, an eure vernünftige Seele verlangt, soweit dass sie frei ist, dass sie denkt und alles versteht, was Gott gemacht hat. Je eure Seele aufgeweckt ist, desto werdet ihr die Göttlichen Güter in der Welt benutzen. Also, stellt den Glauben an erster Stelle unter allen Regeln. 26 Februar 1920, Sofia
  19.  Die Kräfte in der Natur Ich werde eine Zusammenfassung unter der Sanftmut, Demut, Elektrizität, dem Magnetismus und der Qual machen. Die Sanftmut und die Demut zeigen den Weg des Geistes, die Elektrizität und der Magnetismus – den Weg der Seele, und die Qual – den Weg des Körpers oder der physikalischen Welt, d.h. das Leben auf der Erde. Verbindet immer die Sanftmut mit dem Geist, die Demut – mit der Seele, die Elektrizität – mit dem Gehirn, den Magnetismus – mit dem sympathischen Nervensystem, und die Qual – mit allen Mißerfolgen im Leben. Das ist der richtige Zusammenhang. Der Schüler des Okkultismus muss mit einer verständlichen Sprache sprechen, er muss klar zu sich selbst sprechen. Die Bulgaren haben eine Legende, dass der Himmel sich am Tag von Jordan öffnet, und wenn jener, der das sehen kann, einen Wunsch in diesem Moment hat, wird es ihm gegeben. Ein Bulgare beobachtete viele Jahre den Himmel in dieser Nacht, mit der Hoffnung, dass er einmal sein Öffnen seht. Eines Jahres, wenn er in dieser Zeit durch das Fenster beobachtete, sah er, dass der Himmel sich öffnet, und er wollte zu Gott sagen: „Gib mir einen Scheffel Gold!” Aber in der Eile sagte er: “Gib mir einen Scheffel Kopf!”, und sein Kopf wurde groß wie einen Scheffel, er konnte sogar ihn durch das Fenster nicht stecken. Dieses Gesetz gilt auch im Okkultismus, d.h. worüber man denkt oder sich wünscht, das geschieht. Also, ein Gesetz im Okkultismus lautet: alle Güter in der Welt sind mit der Sanftmut und der Demut verbunden, alle Kräfte sind mit der Elektrizität und dem Magnetismus verbunden, d.h. mit dem Gehirn und dem sympathischen Nervensystem, und alle Mißerfolge – mit den Qualen. Damit ich klar bin, werde ich euch erklären, woraus die Qual hervorgeht: jeder Schüler, der ein von den ewigen Gesetzen, die existieren, nicht einhält, ruft Qualen hervor. Aber dieser Schüler lehnt bewusst oder unbewusst die Tatsache ab, dass er einen Fehler gemacht hat, und geht im Leben von einer Wiedergeburt zur zweiten und dritten, und das Gesetz der Qual funktioniert ständig. Dieses Gesetz funktioniert so wie ein Fluß, der sich einen Weg bahnt und in einer neuen Richtung fliesst, verschieden von der, die er früher hatte. Also,ich nenne die Qual eine Methode oder eine Weise zur Verbesserung des menschlichen Lebens. Ihr, die euch hier versammelt hat, um die Okkulte Lehre zu hören, seid vom verschiedenen Alter, nicht wahr? Ich will von euch allen, dass ihr еuch vom Gedanken frei macht, dass ihr einige Dinge wisst. Ich leugne eure Kenntnisse nicht ab, aber die Kenntnisse im Okkultismus sind nur dann gültig, wenn sie durch das Göttliche Feuer siebenmal gehen und gereinigt werden. Nur solche Kenntnisse können in dem Umorganisieren unseres Lebens angewandt werden. Wir haben eine Wissenschaft, mit der wir unser gegenwärtiges Leben darstellen können. Damit man diese große Göttliche Wissenschaft erlernt, soll man ihre Formen und Regeln verstehen, die sie benutzt. Ich werde eine kleine Erklärung verwenden: wenn ihr ein Weizenkorn, eine Eichel oder einen Apfelkern sät, werden die Kräfte der Spaltung oder der Polarisierung in ihnen so arbeiten, dass alle magnetischen Kräfte, die drinnen in der Erde funktionieren, zuerst das Streben der Pflanze nach unten anziehen werden. Das bedeutet, dass jede Wurzel nach jenen magnetischen Strömungen sucht, die zur Nahrung dienen. Diese Wurzeln streben nicht nur nach einer Stabilität, aber sie suchen nach jenen Strömungen im Boden, die sich wie kleine Flüßchen kreuzen. Deswegen verzweigen sich alle Wurzeln in verschiedenen Richtungen, und wenn sie jene Strömung finden, die sie brauchen, brechen sie ihren Dienst ab. Deshalb versinken einige Wurzeln tief im Boden, andere seichter, dritte kommen an die Oberfläche, deswegen sind die verschiedenen Wurzeln unterschiedlich lang. Wenn der Boden eine Schwarzerde oder eine Aufschüttung ist, suchen die Wurzeln immer nach diesen Strömungen, die im Boden durchgehen. In Übereinstimmung mit diesen Strömungen projizieren die Wurzeln nach unten, und die Verzweigungen des Stamms gehen nach oben in verschiedenen Richtungen. Jede Strömung unten in der Erde hat entsprechende Strömung oben in der Luft. Ihr könnt diese Strömungen nicht begreifen, weil ihr nicht empfindlich seid. Wenn ihr Zeit habt, können wir in einer klaren Nacht einen kleinen Ausflug zu Vitoscha machen, damit ich euch diese magnetische Strömungen zeige, die in verschiedenen Richtungen gehen. Jeder gute Gedanke, die aus eurem Gehirn kommt und im Raum projiziert wird, geht nach oben und nach unten, wie diese Strömungen in den Pflanzen, und sucht nach dem entsprechenden lebenden Magnetismus oder nach der Elektrizität, die zu seiner Gestaltung oder Entwicklung dienen. Also, die guten Gedanken von diesem, der sie öfter schickt, entfernen sich nicht, sondern bleiben eng mit ihm verbunden. Die gegenwärtigen Wissenschaftler, die den Okkultismus wenig kennen, denken, dass unsere Gedanken fern von uns sind. Nein, jeder gute oder schlechte Gedanke, die ihr schickt, bleibt immer für euch – niemand kann ihn von euch nehmen, er ist euer Eigentum, weil ihr ihn geschaffen habt. Ihr sollt diesen Gedanken für immer in eurem Verstand behalten. Jede Pflanze, nachdem sie in allen Richtungen ihre Wurzeln geschlagen hat, beginnt folgerichtig Zweigchen, Blätter, Blüten, Obst zu entwickeln, die zuletzt reifen. So entwickelt sich jeder Gedanke. In der okkulten Schule ist jedes Bereden, jede Betonung der Fehler der anderen Menschen verboten – überhaupt werden die schlechten Gedanken verboten. Wisst ihr, warum? Weil wenn ihr schlecht über einen Menschen denkt, richtet ihr eure Wurzeln auf ihn, und dort gibt es keine Nahrung für euch. Diese Wurzelchen beginnen Säfte von diesem Menschen aufzusaugen, aber diese Säfte sind ein reines Gift, das allmählich euer Leben vergiftet und verdirbt. Viele Frauen verderben nicht nur dadurch, dass sie schlechte Männer haben, sondern vom Gedanken, dass ihre Männer böse seid, und beginnen von Tag zu Tag schwach zu werden, zu welken, bis sie eines Tages sagen: “Lebe wohl aus dieser Welt“, und ihr Mann sagt: „Ich weiß nicht, wovor meine Frau gestorben ist.“ Dasselbe geschieht auch mit dem Schüler der Okkulten Schule. Deshalb sagt man zu dem Schüler: denk Böses nicht, d.h. schlage die Wurzeln deiner Seele in einem bösen Menschen nicht, steh entfernt von ihm! Das ist die wissenschaftliche Seite der Frage. Begreift die folgende Tatsache: Die Qual zeigt den wahren Weg der Ablenkung. Wenn ich sage, dass wir bis zum Grund der Qual gehen sollen, gleiche ich dieses Hinuntergehen an folgende einfache Tatsache aus dem gegenwärtigen Leben an: ein Mensch geht in ein Gebirge, aber er verliert sich auf dem Weg; damit er andere, richtige Richtung findet, muss er genau zu dieser Stelle zurückkehren, wo er sich verloren hat und vom Weg abgewichen ist. Wenn du zur Qual kommst und siehst, dass du dich getäuscht hast, nachdem du eine lange Zeit gegangen bist, wirst du zur Stelle zurückkehren, wo du abgewichen bist. Das vestehe ich als ein Hinuntergehen und Zurückkehren, damit du deine Fehler korrigierst. Damit ihr die Kräfte in der Natur begreifen könnt und sie für etwas Gutes verwendet, sollt ihr unbedingt bestimmte Sinne oder Organe eurer Seele entwickeln. Im heutigen Zustand der gegenwärtigen Zivilisation sind viele von diesen Organen verkrüppelt. Viele Christen, die auf diesem Weg gehen, sind empfindlicher geworden und sagen: “Es lohnt sich nicht, dass der Mensch sehr gut ist, d.h. es lohnt sich nicht, dass er sehr empfindlich ist, dass er leidet.“ Der Edelmut des Menschen besteht nämlich darin, dass er empfindlich, aufnahmefähig zu den fremden Schmerzen und Freuden ist. Das Gehirn ist ein Organ der Elektrizität. Der hintere Teil des Gehirns enthält eine negative Elektrizität, und der vordere Teil – eine negative; also, es gibt eine Spaltung. Also, wenn die Elektrizität aus dem vorderen Teil des Gehirns mehr als diese des hinteren Teils ist, beginnt der Mensch sehr aktiv zu denken, aber gleichzeitig wird er auch rauh. Wenn die negative Elektrizität im Gehirn überwiegt, wird der Mensch passiv, aber in gleicher Zeit ist er erfüllt und unersättlich von unrealisierbaren, geheimnisvollen Wünschen, infolgedessen entsteht der Hass, der Neid und andere ähnliche Gefühle. Wenn ich über die positive und die negative Elektrizität spreche, meine ich das Gesetz der Fluten und Ebben, die im Gehirn wirken. Die Fluten, das ist die positive Seite des Gehirns, und sie werden in seinem vorderen Teil durchgeführt, im Gebiet der Stirn, und die Ebben – im hinteren Teil des Gehirns. In der Natur sind diese Fluten und Ebben regelmäßig und planmäßig, weil Gott in ihr funktioniert. In der Natur gibt es keine Fehler, aber auf unserer Erde und in unserem Gehirn gibt es solche, weil wir diese Strömungen der Fluten und Ebben nicht leiten können, infolgedessen gibt es Verspätungen. Wenn ihr einen Unglücksfall erlebt, zum Beispiel ist euer Haus verbrannt, ihr verliert euer Geld, euer Bein ist gebrochen, ein paar Tage bleibt ihr hungrig oder etwas anderes, wird das Gleichgewicht zwischen den Fluten und Ebben in eurem Gehirn gleich verletzt. Berücksichtigt, dass von diesen planmäßigen Fluten und Ebben in eurem Gehirn hängt die Entwicklung und der Erfolg eures Lebens in der Welt ab. In dieser regelmäßigen Abwechselung sehen einige Schulen die Bedingung, dass der Mensch magnetisch ist. Und ich sage: damit der Mensch magnetisch ist, sollen die Fluten und Ebben in ihm regelmäßig verlaufen. Also, die erste Sache, die von euch verlangt wird, ist, dass ihr eure Fluten und Ebben nicht hindert. Viele Geistesstörungen und Abnormitäten im Leben sind auf eine Verletzung des Gleichgewichts zwischen diesen Fluten und Ebben zurückzuführen. Merkt euch diese Erläuterung, weil sie eine Anwendung in eurem Leben hat. Ihr sollt wissen, welche Handlungen in eurer Seele bei den Fluten und Ebben verlaufen. Wendet diese Methode an, und ihr werdet sehen, dass sie in allen Einzelheiten völlig natürlich ist. Wenn ihr die Natur beobachtet, werdet ihr sehen, dass es für jede Sache eine bestimmte Zeit gibt. Auch die Parabeln erzählen, dass es für eine Geburt, einen Tod, für alles eine bestimmte Zeit gibt. Im Okkultismus darf der Okkultist-Schüler keine Bevorzugung zwischen dem Guten und dem Bösen ausdrücken. Dieser Gedanke ist ein bisschen dunkel für euch, nicht wahr? Ich werde ihn erläutern: wenn ich eine Operation machen muss, werde ich ein scharfes Messer verwenden, sondern kein stumpfes. Das scharfe Messer ist der böse Mensch, und das stumpfe – der gute. Also bei einer Operation werde ich einen schlechten Menschen benutzen, ich werde ihn bevorzugen, nicht den guten. Wenn Gott die Welt strafen will, bevorzugt er die bösen Leute, wenn er etwas schaffen will, bevorzugt er die guten. Wenn er ausroden will, bevorzugt er die schlechten Menschen, und wenn er pflanzen will, bevorzugt er die guten; wenn er Löcher graben will, wird er die bösen Menschen bevorzugen, und wenn er in ihnen pflanzen will, wird er die guten bevorzugen. Im Okkultismus ärgert man sich den Menschen nicht, wenn sie etwas Böses tun, aber jede Handlung muss in einer bestimmten Zeit gemacht werden. Nun ich spreche über die Gesellschaftsmoral hier an der Erde nicht, weil sie aus dem okkulten Standpunkt unter aller Kritik ist. Wenn ich meinen Reichtum an die Armen verteile, das ist schlecht für mich und gut für meine Nächsten. Wenn ich meine Nächsten beraube, das ist gut für mich und böse für die anderen. Also, in der Welt gibt es für jedes Ding zwei Maße – gut für sich selbst und gut für die anderen. Also, ich habe zwei Wahlen – entweder verteile ich mein Geld an die anderen, oder nehme ich das Geld der anderen. Also, es gibt zwei Methoden, nach denen man handeln kann, beide sind richtig. Wenn zehn Menschen, beladen mit zwanzig Kilogramm Gold, im Meer ertrinken, und ich nehme das Gold von ihrem Rücken, verursache ich ihnen etwas Böses? Nein, ich rette sie. Wenn ich sie rette, habe ich Recht auf ihr Gold. Wenn ich mit zwanzig Kilogramm Gold beladen bin und in irgedwelchem Meer ertrinke, und einige kommen mir zur Hilfe und nehmen die Last von meinem Rücken, sie haben Recht auf mein Gold. So versöhne ich diese Moral, so betrachtet der Okkultismus das Gute und das Böse. Aber, wenn du einem begegnest, der beladen mit Gold ist, ihn anhältst, das Gold von seinem Rücken nimmst, so sage ich: das ist eine Tat, gemacht nicht in der bestimmten Zeit für sie, mit anderen Worten, die Frucht ist grün abgepflückt. Also, bereitet euch nun vor, damit ihr dieses Gesetz anwendet, nach dem ihr pflücken werdet, und ich werde euch pflücken, aber rechtzeitig. Ich verwende das Wort einsammeln in einem sehr guten, weiten Sinne, und nähmlich als Abpflücken der Früchte aus dem Garten. Und nicht wie die Diebe machen: die Herren haben noch nicht das Ergebnis ihrer Arbeit am Weinberg gesehen, und die Diebe beeilen sich, die Birnen und Äpfel von den Bäumen abzupflücken. In meinem ersten Vortrag habe ich euch über die Sanftmut und Demut gesprochen. Sie haben eine Beziehung zum reinen menschlichen Gedanken. Das bedeutet, dass ein Mensch, der keine Sanftmut und Demut hat, keinen reinen Gedanken haben kann. Jedem menschlichen Gedanken wird Nahrung nur durch eine Sanftmut und Demut gegeben, und außerhalb dieser Eigenschaften wird der Gedanke wie diesen der Tiere sein. Dieses Gesetz ist streng bestimmt. So ist es auch mit jedem Wunsch: ein Wunsch, der mit der lebenden Elektrizität und mit dem lebenden Magnetismus aufgezogen ist, ist ein Wunsch der Seele, und jeder Wunsch, der von dieser lebenden Elektrizität und dem Magnetismus nicht durchgedrungen ist, ist kein Wunsch der menschlichen Seele. Also, alle schlechten Gedanken sind außerhalb der Sanftmut und Demut aufgezogen; alle schlechten Wünsche sind außerhalb der lebenden Elektrizität und des lebenden Magnetismus aufgezogen. Und die Qual ist von dem unvernünftigen Leben des dummen Menschen aufgezogen. Betrachtet diese lebende Elektrizität und den Magnetismus als zwei größe, vernünftige Kräfte in der Welt. Die Qual ist das uneheliche physische Kind des Menschen, welches der Vater und die Mutter als ihres anerkennen müssen. Im Okkultismus ist die Fehlgeburt und das Töten von Kindern nicht erlaubt, d.h. man darf keinen Gedanken oder Wunsch töten, seien sie eigene oder fremde. Du kannst einen Gedanken oder Wunsch annehmen oder nicht, aber du hast kein Recht, diesen zu vernichten. Also jeder muss das machen, was er will. Niemand hat Recht weder dem guten noch dem bösen Menschen entgegenzuwirken und sie zu beeinflussen. Ich warne meine Schüler davor, dass sie nicht versuchen, weder mir entgegenzuwirken noch mich zu beeinflussen, weil ich handle und werde in der Zukunft auf dieselbe Weise handeln – ich werde euch weder entgegenwirken, noch beeinflussen. Ich stelle große Göttliche Gesetze dar, welche ihr, wenn ihr wollt, erfüllen werdet, wenn nicht, ihr werdet die Folgen tragen. Berücksichtigt, dass diese Gesetze, diese Kräfte, mit denen ihr in Verbindung tretet, beginnen werden, auf euch zu wirken, wenn euer Bewußtsein sich öffnet. Dieses Gesetz ist unvermeidlich. Ihr dürft keinerlei Schirme oder große Mützen tragen, um eure Köpfe vor der Sonne zu schützen, vor diesem lebendem Licht. Gewöhnt eure Köpfe an dieses lebenden Licht, geht barhäuptig! Berücksichtigt, dass eine seriöse Arbeit euch bevorsteht. Unter dem Ausdruck “seriöse Arbeit” verstehe ich eine Bewegung, ich meine, dass man gehen muss, man muss nicht an einer Stelle stehenbleiben. Ihr dürft nicht denken, dass ihr alt oder jung seid, aber ihr werdet denken, dass ihr Schüler seid, die lernen sollt. Ihr werdet das Leben so betrachten, wie jeder Schüler tut, wenn er eine Aufgabe zu lösen hat: er geht abends zu Bett, aber er behaltet in seinem Kopf den Gedanken, dass er morgens früh aufstehen muss, um die Aufgabe zu lösen, und er steht auf. Einige von euch haben noch einige, zum Beispiel zwei-drei Stunden zum Lernen, und dann werden sie einschlafen. Macht nichts – sie werden am nächsten Tag weitermachen. Wenn nicht in diesem Leben, in anderem Leben werden sie fortsetzen, und von dort, wohin sie gekommen sind. Jener Schüler, dessen Gedanke nicht konzentriert ist, wird sich den ganzen Tag mühen, um sich zu erinnern, worüber er den vorigen Tag gedacht hat, und er kann sich das nicht erinnern. Eine andere Situation: ihr werdet die Momente im Tag untersuchen, die der Sanftmut entsprechen, andere, die der Demut entsprechen, dritte – der Elektrizität, dem Magnetismus, der Trauer und der Qual. Alle polarisieren. Die Qual ist die stärkste, und die Trauer ist der Qual entgegengesetzt. Nun bemerken die gegenwärtigen Lehrer oft einen Widerspruch in den Schulen: der Mathematiklehrer kommt in die Klasse – alle Schüler sind gut gelaunt, weil dieses Fach in ihnen eine Elektrizität hervorruft. Nach dem Mathematiklehrer kommt der Chemielehrer, dessen Fach auch eine Elektrizität in Schülern hervorruft. Wegen der grossen Menge Elektrizität, die gesammelt ist, fühlen sich die Schüler schon ein bisschen nervös. Wenn ein dritter Lehrer kommt, dessen Fach wieder eine Elektrizität in den Schülern erweckt, werden die letzten noch nervöser und machen Skandale. Nein, die Fächer in den Schulprogrammen müssen so geordnet sein, dass ein Fach die Elektrizität erweckt, und das andere – den Magnetismus in den Schülern, d.h. ein Austausch der Fächer muss existieren. Das bemerkt man auch in der Natur – das Gesetz ist dasselbe. Zum Beispiel ein Sohn wird geboren – die elektrischen Einflüsse haben ihn geschaffen, also die Sanftmut, Elektrizität und die Qual sind in ihm. Eine Tochter wird geboren – die Demut, der Magnetismus und die Trauer haben sie geschaffen. Wenn jemand mich fragt, aus welchen Elementen mein Sohn geschaffen ist, werde ich antworten: „Aus Sanftmut, Elektrizität und Qual”, und über meine Tochter werde ich sagen: „Aus Demut, Magnetismus und Trauer.“ Deswegen leidet der Junge, und das Mädchen trauert. Wir müssen in unserer Arbeit danach streben, die Eintönigkeit zu vermeiden. Ich will euch nicht fromm machen, weil das eine eintönige Lehre ist. Heute begreift man den frommen Menschen als ein eingespanntes Pferd, das seitlich Deckel an seinen Augen hat und nur nach vorne sieht. Der fromme Mensch geht zur Kirche gleich nach dem Aufstehen, am Abend – wieder zur Kirche. Morgens zur Kirche, abends zur Kirche, und alle sagen über ihn: „Dieser Mensch ist fromm.“ In der Arbeit, die euch bevorsteht, werdet ihr unterschiedliche Bereiche nacheinander entwickeln. Zuerst werdet ihr euch mit dem unteren Teil des Gehirns beschäftigen – mit der unteren Vernunft des Menschen, den Auffassungen über die Natur, über alle Formen, Gestalten, Farben, Zahlen. Dann werdet ihr die höheren Formen der Vernunft hervorrufen – die Einbildungskraft, das Hören, die Überlegung, die Musik, die schöpferische Vernunft. Zuletzt werden wir die Liebe zum Gott, zu den Menschen und Tieren hervorrufen. Wir werden noch das Gefühl von Glauben und Hoffnung, Freundlichkeit, Geselligkeit und Freundschaft hervorrufen,aber nicht in diesem Sinne, in dem man sie jetzt versteht. Wir werden noch das Gesetz der Gerechtigkeit – die Erfüllungskräfte hervorrufen, von denen die Zerstörung stammt, d.h. die Erfüllungsseite des Lebens. Natürlich ist das schwierig, denn wenn wir nun die Musik hervorrufen, werdet ihr alle sie nicht verstehen können. Einige von euch haben ein stark entwickeltes musikalisches Gefühl, und die Auffassung zur Sanftmut und Demut sind schwach entwickelt. Warum hat Christus gesagt: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“? Der demütige und sanftmütige Mensch kann leicht alle Hindernisse in der Welt bewältigen. Eine natürliche Methode zur Selbsterziehung ist, dass ihr die Lage des hungrigen Menschen einnehmt. Wenn es so ist, denkt nicht, was ihr in der Vergangenheit gegessen habt. Es ist nicht wichtig, wie ihr jahrelang gegessen habt. Ihr habt in der Vergangenheit sehr gut gegessen können, aber es ist wichtig, wie ihr heute esst. Wenn ihr euch nicht gut esst, werdet ihr euer Leben verlieren. Im Okkultismus ist der gegenwärtige Moment wichtig. Nun werde ich euch mit der Lebenden Natur verbinden und wisst ihr, was danach euch passieren wird? Ich werde euch ein Bild beschreiben: zu einem sehr reichen und gelehrten Physiker aus Europa kam ein Räuber, mit dem Ziel, diesen zu berauben. Der Phsiker hatte in seinem Laboratorium zwei Walzen, mit denen er Versuche mit der Elektrizität machte. Als er die Absichten des Räubers begriff, gab er ihm die zwei Walzen in den Händen und sagte: „Halte sie ein bisschen, bis ich meine Versuche mache, und dann mache, was du willst!“ Der Räuber nahm die Walzen, der Physiker setzte Strom in Gang, und jener begann stark zu springen. „Lass sie!“ – sagte der Wissenschaftler. „Ich kann nicht.“ Der Physiker fragte ihn: „Versuchst du ein andersmal gelehrte Leute zu …?“ Nun, wenn ihr kommt, um mich zu berauben, werdet ihr unter Walzen springen. Die organische Natur ist so klug, dass bis jetzt keiner Mensch existiert, der sie in ihren Methoden täuscht. Und in der Zukunft wird keiner Mensch entstehen, der sie lügen kann. Deshalb nenne ich die organische Natur die beste Mutter. Wenn ihr auf sie hört, wird sie euch eine solche Lehre geben, welche ihr nie gehabt habt. Wenn ihr ihre Regeln verletzt, werdet ihr spüren, wie sie ihre Kinder erzieht. Ich werde euch noch eine Formel geben: ihr werdet denken, dass alles in der Welt lebendig ist. Ich werde euch das Wort lebendig erklären. Wenn ihr das Bild eines großen Malers betrachtet, ich frage euch, ob dieses Bild lebendig ist? Ja, es ist lebendig, ich sage euch. Aber ihr werdet mir sagen, dass es sich nicht bewegt. Nehmt an, dass ihr einen Baum habt, gepflanzt im Boden und die Luft um ihm sehr ruhig ist, es gibt kein Lüftchen, und deshalb bewegen sich seine Blätter gar nicht. Wenn ihr seht, dass es bei diesem Baum keinerlei Bewegung gibt, was würdet ihr über ihn sagen - dass er nicht lebendig ist, nicht wahr? Deshalb ist das Bild so lebendig wie der Baum in diesem Zustand. In der Zukunft werden die Maler keine Leinwände brauchen. Ich kann vor euch ein lebendiges Bild projizieren und es eine, zwei, zehn Stunden oder zwei Tage lassen, und danach es wird verschwinden. Gibt es ein Widerspruch, ein Zweifel daran, dass es da war? Es existierte, aber nach einiger Zeit trage ich es zu einem anderen Ort. Also, ein Maler, der ein Bild malen wird, kann es dort projizieren, wo er möchte. Habt ihr gesehen, wie die Blumen sich färben, wie ihre Farbe allmählich während ihres Wachstums formiert wird? Bemerkt, dass Farben, künstlich geschaffen von den Menschen, verbleichen und von der Sonne zerstört werden, und diese, welche die Natur geschaffen hat - je mehr die Sonne sie brennt, desto schöner sie werden, weil sie lebendig sind. Je mehr ein Maler über die Blume denkt, die er schafft, desto ist sie lebendiger, aber wenn er über sie nicht mehr denkt, verschwindet sie. Die erste Anforderung für einen okkulten Schüler ist, dass er eine starke Einbildungskraft hat. Ohne Einbildungskraft kann er nichts machen, deshalb muss er sie entwickeln. Ich werde euch eine Methode geben, die ihr praktizieren müsst, um eueren Gedanken zu konzentrieren: wenn jemand von euch zerstreut ist und sich konzentrieren will, soll er eine Nadel nehmen und sie ein halbes Zentimeter in seine Hand stecken. Wenn es ihm stark weh tut, wird er beginnen, über seine Hand zu denken, und die Zerstreutheit wird verschwinden. Wenn du zehn Male die Nadel in deine Hand steckst, bis sie blutet, wird der unterbewußte Mensch in dir sagen: „Man soll nicht zerstreut sein.” Die Unglücke, die heute in den Gesellschaften existieren, sind nämlich solche Nadeln, welche die Natur in eure Köpfen steckt, damit sie richtig denken, und in euren Herzen, damit sie zu ihren Plätzen kommen. Indem diese Nadel in dich gesteckt wird, zwingt sie dich, dass du über das Wesentliche denkst. So, viele Leute, die zum Schlachtfeld gegangen sind, sind schon mit einem zurechtgerückten Verstand und Herzen gekommen. Euer Besuch ist schon zu Ende, und nun frage ich euch, ob ihr gehen oder bleiben werdet? Wer geht, werde ich ihm eine Empfehlung geben, dass er zu einer anderen Stelle zu Besuch geht, und wer bleibt, ihm wird eine Arbeit gegeben werden. Nun fragt ihr euch, welche ernste Arbeiten euch gegeben werden. Man wird euch sehr angenehme Arbeiten geben, und zwei von ihnen werden angenehm sein, und eine – unangenehm. Jetzt will ich von euch allen, dass ihr sanftmütig und demütig seid. Sanftmut und Demut, wie auch ein Streben nach der Absoluten Reinheit – das ist der Sinn des Lebens. Ohne diese Reinheit könnt ihr keinen Schritt nach vorne machen. Zuerst sollt ihr eure Mängel herausziehen und sie korrigieren. Versteckt eure Gebrechen nicht, zwingt uns nicht, dass wir nach diesen suchen. Also, wenn ihr einen Nutzen ziehen wollt, werdet kühn und entschlossen in sich selbst sein, damit ihr eure Mängel herausziehen könnt, ohne ihr diese große Meinung über euch selbst haltet, was ihr nun habt. Ihr werdet zehn Grade nach unten gehen! Alle Schüler, die Mängel in eurem Kopf, Herzen oder Körper habt, werdet euch sie klar vorstellen. Und die schwierigste Sache ist, dass der Mensch seine Mängel herauszieht. In Amerika war ein berühmter Professor der Beredsamkeit, Silva Nea, zu dem Menschen gingen, wenn sie ein Studium der Beredsamkeit abgeschlossen hatten, mit einer Würde, dass sie sprechen wissen. Wenn sie von diesem Professoren weggingen, fühlten sich alle wie gebrüht, weil er rücksichtslos schlechte Noten gab. Die ganze Kunst dieses Menschen bestand darin, dass er ihnen die Wahrheit direkt sagte. Einer kam vor ihm, begann zu deklamieren, aber der Professor sagte zu ihm: „Komm, komm zu mir!, und sie begannen auszusprechen. „Nun verstehe ich dich, beginn wieder!“ „Warte, ich verstehe dich nicht, komm, komm!“... Und deklamiert nicht, sondern sagt mir eine einfache Wahrheit ohne keinerlei Ergänzungen, stellt sie in ihrer Klarheit dar, damit sie sich abzeichnet. Ich will, dass ihr alle natürlich seid, und deshalb sage ich: der Okkultismus ist eine solche Schule, dass wer in sie eintritt, geht sehr schlicht heraus. Wer hierher kommt, sagt zuerst: „Ich habe eine besondere Meinung darüber, ich denke so, anders denke ich, so verstehe ich Gott usw.“ Gut Freund, du denkst so oder anders, aber deine Arbeiten sind nicht in Ordnung, du bist kein gesunder Mensch, du hast Mängel. Das ist eine falsche Lehre. Gott will nicht, dass wir falsch denken und fühlen – das ist unsere Arbeit, sondern nicht von Gott. „Gott hat mich so geschaffen“ – sagt jemand. Gott hat dich nicht so geschaffen, und du hast dich selbst geschaffen. Wir haben soviele Putze auf das geklebt, was Gott geschaffen hat, dass wir eine lange Zeit sie lösen müssen, bis wir das Göttliche finden. Bei den gegenwärtigen Leuten können viele Tugenden nicht gleich bemerkt werden, aber es gibt äußere Merkmale, nach denen sie gesehen werden können. Zum Beispiel ist die Ehrlichkeit einiger Leute mit zwei Strichen an der Stirn ausgedrückt, und mit einem Strich in der Mitte – die Gerechtigkeit. Diese Striche, wie auch die Striche der Liebe, sind bei einigen Leuten so glatt, dass man über solche sagt, dass sie dem Mond ähnlich sind. Das nenne ich „dschungur-lungur-puk“, d.h. dicke Leute und nichts anderes. Also, wir werden uns bemühen, eine Einfachheit und Harmonie in unseren Umgangsformen zu schaffen. Zwischen mir und euch sollen schlichste, natürlichste Taten und Umgangsformen existieren. Jede Geste der Hand, des Kopfes soll nach regelmäßigsten Formen streben. Zum Beispiel, eine Hand, gerichtet nach vorne, und die Faust geballt, als ob sie jemanden stäche, drükt eine Bewegung des Bösen aus. Eine richtige Bewegung ist, wenn du die drei Finger der Hand zusammenziehst, und der Daumen und der Zeigefinger in Form von einem Rädchen stellst. Warum ist diese Bewegung richtig? Sie bedeutet die Schlange, die ihr Opfer gefangen hat; sie ist ein Kreis, eine Bewegung, in der es keine Gefahr gibt. Wenn das Rad sich öffnet, beginnt ein Zischen, und die Schlange sagt: „Vorsicht, weil ich dich beißen kann!“ Also, wenn ein Schüler sich ärgert, zeig ihm deine Hand, auf diese Weise zusammengezogen. Und was macht ihr? Ihr zeigt ihm eine Ohrfeige. Das ist keine okkulte Bewegung, das ist eine Bewegung der schwarzen Zauberer. Wenn ein Bursche eine Magd an der Hand fasst, das ist eine Bewegung der schwarzen Zauberer. Jemand gibt Geld einem Armen, und indem er an ihm vorbeigeht, gibt er es grob. Nein, gebt Geld den Bettlern und erweist ihnen Ehre. Alle diesen schlechten Gestalten und Bewegungen, gesammelt in unserem Verstand, rufen die jeweiligen Kräften hervor, die die Harmonie der entsprechenden Zentren zerstören, infolgedessen wird eine bestimmte Disharmonie geboren. Wir sollen plastische Bewegungen haben, und wir werden sie bekommen, indem wir uns in einem Spiegel beobachten. Mit diesen plastischen Bewegungen werden wir die verlorene Harmonie wiederherstellen. Ihr könnt eure Kinder nicht erziehen, wenn ihr nicht harmonisch handelt. Ihr seid sehr schlicht, nicht wahr? Beleidigt euch nicht, wenn ich euch sage, dass ihr schlicht seid. Heute habe ich euch eine regelmäßige Bewegung gezeigt, und andermal werdet ihr eine solche Bewegung machen und über sie denken. Schützt euch vor schlechten Nachahmungen in eurem Leben. In einem Gebiet von Amerika lebte ein evangelischer Bischof, der seinen Kopf ein bisschen schief hielt, und eine von den Schultern – mehr erhoben. Alle Prediger aus seinem Gebiet ahmten ihm nach, indem sie auch ihren Kopf ein bisschen zur Seite hielten. Heute sind alle schlechten Gewohnheiten immer eine Nachahmung den schlechten Gewohnheiten eines Bischofs. Ich verstehe das Wort Bischof nicht in seinem direkten, sondern in dem übertragenen Sinn, weil der Vater ein Bischof im Haus ist, und die Mutter – eine Bischofin. Die erste Sache, die ihr braucht, ist, dass ihr gut eure Einbildungskraft entwickelt, damit die Dinge sich in euch stark abzeichnen. Wenn man euch etwas sagt, wird es gleich notwendig sein, dass ihr das sofort in eurem Kopf projezieren könnt. Ohne eine Einbildungskraft könnt ihr nichts in der okkulten Wissenschaft erreichen. Denkt, dass ihr in einer weiten Welt lebt und allein in dieser seid. Wenn ihr traurig werdet, stellt euch vor, dass ihr inmitten der Menschen seid. Wenn die Leute euch lästig werden, denkt, dass ihr allein seid. Ich will nicht, dass ihr alles von mir erwartet, schützt euch vor dieser Illusion. Ich werde euch mit der folgenden Formel erklären, was für Göttliches Gesetz das ist: Wenn das Weizenkorn in die Erde gestellt wird, muss es diese Energie zeigen, welche in seiner Seele versteckt ist. Welche sind die Bedingungen für diese Erscheinung? Das Licht und die Wärme, die von oben kommen; auch die Feuchtigkeit und der Regen. Wenn das Weizenkorn diese Bedingungen hat, beginnt es zu wachsen. Ich wende auch für euch die Gesetze der okkulten Lehre an, weil auch in ihnen alle Möglichkeiten existieren, die notwendig für eure Entwicklung seid. Die Wärme und das Licht kommen von Gott, und die Feuchtigkeit ist das Leben, und es steht uns bevor, diese äußeren Bedingungen zu benutzen. Der Boden, das ist unserer Körper, in dem das Weizenkorn, d.h. unsere Seele gesät ist. Die Wärme – das ist die Liebe, das Licht – das ist die Göttliche Wahrheit, und die Weisheit wird durch den Prozess des Wachsens dargestellt. Das ist der Weg, auf dem die richtigen Bewegungen im Körper durchgeführt werden. Vergleicht diese Lehre, über die ich euch spreche, mit anderen Lehren nicht und sprecht gar nichts über sie draußen. Warum sollt ihr nicht sprechen? Bis ihr das nicht erprobt, was ihr lernt, warum werdet ihr es anderen Menschen erzählen! Gewinnt Erfahrung, Ergebnis, und dann werdet ihr die Kraft haben, den anderen Menachen über sie zu ezählen. Wer gern erzählt und ein Geheimnis nicht bewahrt, werde ich ihn nach allen Regeln des Okkultismus fangen. Die Bulgaren sagen: „Wer viel spricht, tut wenig.“ Ihr seid auch von diesen Helden. Im Altertum lebte ein König, der Bärenohren hatte. Wenn ein Barbier kam, der ihn rasierte, wurde er beim Hinausgehen getötet, damit er nicht erzählt, dass der König Bärenohren hat. Eines Tages kam ein Barbier, den König zu rasieren, aber nachdem er seine Arbeit beendet und verstanden hatte, was mit ihm geschieht, begann um Gnade zu beten, indem er versprach, dass er niemanden das sagen wird, was er im Palast gesehen hatte. Der König bedauerte und befreite ihn. Der Barbier floh nach einem entfernten Gebiet, damit er sicher war, dass er niemandem nichts erzählen wird. Lange Zeit bewahrte er das Geheimnis, aber er quälte sich so viel, dass er in den Wald ging, ein Loch grub und rief stark in ihr: “Der König hat Bärenohren!“ An dieser Stelle wuchs eines Tages ein großer Baum, von dem ein Schäfer eine Pfeife machte. Wenn er zu pfeifen begann, hörte man eine Stimme: „Der König hat Bärenohren.“ So werdet ihr einen Loch machen und in ihr rufen: „Der König hat Bärenohren.“ Wo und was werdet ihr erzählen, das ist gleichgültig für mich, aber für euch ist es nutzlos. Versuche, Versuche braucht ihr! Diese Lehre hat innere, reale Erlebnisse, die ihr durch Versuche probieren sollt. Also, ich will nicht, dass ihr sagt, dass das, jenes eine Täuschung ist. Wer sich nicht täuschen möchte, soll er in die Welt eintreten – dort gibt es keinerlei Täuschungen. Das ist eine Mahnung, weil ihr jetzt mir zu Besuch seid, und die Regeln der Höflichkeit erlauben nicht, dass man seine Gäste schlägt. Wenn der Schüler aus der Okkulten Schule einen Fehler macht, ist das größte Strafe für ihn, dass alle schweigen, und dadurch entlarven sie ihn. Eine andere Regel für den Schüler: er soll ehrlich zu seinem Geist, ehrlich zu seiner Seele und ehrlich zu sich selbst sein, oder gesagt auf eure Sprache, ehrlich zu seinem Vater, zu seiner Mutter, zu seinen Brüdern und Schwestern. Die beiden Elemente – der Vater und die Mutter seht ihr nicht, sie sind oben, und nur eure Brüder und Schwester bleiben, die ihr hier auf der Erde seht. Zum nächsten Mal möchte ich, dass jemand von euch etwas über das Knochensystem schreibt, über das Skelett, ein anderer über die Funktionen des Herzen und des Blutkreislaufes, und dritter – etwas über das Verdsauungsystem. 19 Februar 1920, 19 Uhr, Sofia
  20. Erläuterungen zum Okkultismus, Spiritismus, zur Theosophie, zum Mystizismus und Christentum Wenn eine bestimmte Kraft, die in der Natur existiert, kein Verhältnis zu unseren Sinnen hat, kann sie mit ihnen nicht reagieren. Vermutet, dass ihr bei blinden Menschen seid und ein Streichholz anzündet. Existiert das Licht des letzten für sie? Nein. Also jede Kraft, die in unserem Leben arbeitet, wenn wir sie nicht wahrnehmen können, d.h. wenn wir das Licht dieser Kraft nicht wahrnehmen können, können wir auch sie selbst nicht verstehen. Der Blinde kann das Streichholz berühren und sagen: “Das ist ein Streichholz.“ Er kann denken, dass er versteht, was ein Streichholz ist, aber er hat eigentlich nichts verstanden. Es ist wirklich ein Streichholz, aber in ihm gibt es etwas Wesentlicheres – das Licht. Wenn eure Augen das Licht wahrnehmen können, öffnet ihr ein Buch, lest und versteht das Geschriebene in ihm. Also, wenn ihr zu den okkulten Kräften kommt, muss jede von ihnen gefasst und in die Arbeit eingespannt werden. Ein Schüler, der zweifelt und sagt: „Beweise, dass diese okkulte Kraft wirklich existiert!“, ist kein Schüler. In der okkulten Schule gibt es keinerlei Diskussionen und Streite. Sie ist keine Schule zum Prüfen von Tatsachen und Wahrheiten. Wir beschäftigen uns nicht mit toten Wahrheiten, sondern mit den lebenden Wahrheiten der Welt. Der Spiritismus zeigt eine Bewegung des Geistes. Er ist der Embryo der Dinge, etwas Ungestaltetes. Damit ihr den Spiritismus begreift, sollt ihr diesem Embryo Bedingungen schaffen, damit er durch alle Phasen der Entwicklung und Gestaltung geht. Also, der Spiritismus ist eine ungestaltete Lehre. Die Theosophie ist eine Lehre zum Beilegen der Widersprüche in der Welt. Sie ist eine Wissenschaft zur Versöhnung des Mannes mit der Frau, nichts mehr. Wenn ich sage, dass der Mann sich mit der Frau versöhnen soll, meine ich, dass der Mensch sich mit dem Gott versöhnt.Jener, der denkt, dass er Theosoph ist, muss dieses Gesetz wissen, wie er sich mit diesem versöhnt, den er hasst. Ein Widerspruch zwischen dir und Gott existiert – du musst ihn beilegen! Wenn du das nicht machen kannst, bist du kein Theosoph. Wir, die gegenwärtigen Leute, mit unserem kritischen Verstand, sind jenem bulgarischen Herren ähnlich, der sehr geizig war.Er rief einen Schneider, um ihm Kleider zuzuschneiden, aber weil er wusste, dass die Schneider oft stehlen, saß er ständig bei ihm und beobachtete, wie er zuschneidet, damit dieser ein Stück aus dem Stoff nicht für sich nimmt. Aber indem der Schneider einen so schönen Stoff sah, schnitt er ein großes Stück und sagte: „Das ist für Sankt Nikolaus“ und warf es hinaus. Der Herr rief: “Was machst du?!” und ging, das Stück zu nehmen, in dieser Zeit schnitt der Schneider ein anderes größeres Stück und stellte es unter sich. Ich sage: wir, die kritisieren und streben danach, dass man uns nicht lügt, bleiben immer betrogen. Jemand wird für Sankt Nikolaus ein Stück werfen, und wenn wir es nehmen gehen, wird er ein anderes größeres Stück für sich verstecken. Und wir denken, dass niemand uns belügt hat. Der Mystizismus ist kein Gesetz zum Steigen, sondern ein Gesetz zum Hinuntergehen. Der Mystiker steigt nicht, sondern er geht zum Gott in sich selbst. Er ist darum gefährlich, weil er beim Hinuntergehen nicht weiß, wie er hinutergehen soll, und kann fallen und verkrüppeln. Nun über den Okkultismus: ich vergleiche ihn mit den gegenwärtigen Naturwissenschaften. Der Okkultismus ist eine Wissenschaft zum Erlernen der Erscheinungen der Erde, zum Erlernen des Unsichtbaren, und nicht des Sichtbaren. Er beschäftigt sich nicht mit den formlosen Welten. Das, was in sich selbst geformt ist, was eine Form, einen Inhalt und Sinn hat, das ist ein Bereich des Okkultismus. Also, wo werden wir das Christentum stellen? Denkt ihr, dass es eine Wissenschaft ist? Replik einer Schwester: Ich bitte um eine Erklärung. Machen Sie einen Unterschied zwischen dem Christentum und dem Okkultismus? Ist das Geschriebene im Evangelium dieselbe Lehre wie den Okkultismus? Erforscht die Natur so, wie sie ist. Im Okkultismus gibt es keine Moral. Er erlernt die Dinge so, wie sie sind – als reine Tatsachen. Replik: Also das Christentum ist unterschiedlich? Der Okkultismus ist eine Wissenschaft zum Kennen der Naturkräfte, ihres Gebiets, ihrer Handlungsart und Anwendung. Der Okkultist ist ein Mensch Realist; er glaubt nicht, sondern er geht nur mit der Natur um, mit den materiellen Dingen.Der Mystiker lebt immer mit seinem Herzen, er spürt seine Vibrationen und alle Zustände, durch die es geht. Nach dem christlichen Sinn kann sowohl der Mystiker als auch der Theosoph, als auch der Spiritist ein Christ sein. Aber wenn wir das Gebiet des Geistes im weiten Sinne behandeln, in seinen Verzweigungen, das ist schon Spiritismus. Die Gefahr beim Spiritismus besteht darin, dass die Leute andere Keime in sich haben, die eigentlich ihnen Schaden zufügen. Aber wir werden nun das beiseite lassen, was die Kritiker über ihn sprechen.Der Spiritismus ist eine Bewegung; die Theosophie ist eine Beilegung der Widersprüche; der Mystizismus ist ein Hinuntergehen, und man kann noch sagen, dass er ein Gesetz zur Arbeit ist; der Okkultismus gibt alle Formen, nach denen wir auf der Erde leben können, er ist die einzige Wissenschaft, die uns lernt, wie wir leben sollen, und die uns von allen Unglücken retten kann; und das Christentum ist eine Wissenschaft zum Liquidieren vom Karma, zur Auszahlung der alten Schulden. Wenn wir den Vers aus dem Evangelium sehen, welcher sagt, dass Christus die Sünden der Welt ertragen hat, das bedeutet, dass Er ihre Schulden bezahlt hat. Was ist das Christentum? Das ist, dass man weiß, die Schulden der Leute zu bezahlen. Und wer kann Schulden bezahlen? Nur der Reiche. Also, der Reiche kann ein Christ sein, und der Arme kann solcher nicht sein. Replik: Und das Versprechen, dass Christus bereichert? Es ist ein Kredit für die Christen, für diese, die Christus kreditiert. Sie sind Kaufleute mit einem fremden Kredit. Die gegenwärtigen Menschen sind Christen, weil Christus ein Christ ist. Die Theosophie ist eine Wissenschaft zur Versöhnung der Geschlechter, und das Christentum - zur Annäherung und Vereinigung der letzten. Das Christentum, in seinem inneren Sinn, ist eine Wissenschaft zur Vereinigung des Geistes mit der Seele. Das, was man jetzt predigt, ist kein Christentum, es soll eine Veränderung ertragen.Wenn das Christentum so wäre, wie wir es begreifen, würde die Welt ein anderes Aussehen haben. Aber wir werden diese Frage nicht besprechen, weil sie zu unserem Gebiet nicht gehört. Jetzt werde ich euch fragen, habt ihr erfahren, was eine Qual ist? Wir werden mit ihr beginnen. Wir werden alle anderen Wissenschaften aus dem Standpunkt der Qual behandeln – die Theosophie, der Mystizismus usw. Ich werde über sie auch eine andere Erläuterung geben. Die Theosophie hat sieben Arten zur Behandlung.So haben der Okkultismus und der Mystizismus auch ihre äußere und innere Seite. Die Theosophische Gesellschaft begreift nun nur die äußere Seite – die Organisation. Die Theosophie bereitet jene Formen vor, die eine Anatomie der Theosophie genannt werden können.Das Christentum ist durch die erste Phase der Entwicklung gegangen, und nach den vergangenen zwei tausend Jahren begann die Anatomie des Christentums sich zu entwickeln. Ob der Sohn vom Vater stammt oder nicht, und was für Streiten gab es noch an den ökumenischen Kirchenversammlungen. Und nun besteht das Christentum darin, dass wenn ein Christ euch begegnet, fragt er: “Glaubst du an die drei Gesichter von Gott?“ „Ich glaube.“ „Also, du bist Christ!“ Aber ich frage euch: „Wenn du an die drei Gesichter von Gott glaubst, was verstehst du davon?“ Ich werde es euch erklären: das zweite Gesicht von Gott ist das Gesicht der Liebe. Der Mann und die Frau, alle Leute sollen nach diesem zweitem Gesicht suchen – die Liebe. Und wenn man sagt, dass Gott drei Gesichter hat, sprechen die Leute auch unverständliche Wörter. Die größen Lehrer, die darüber geschrieben haben, hatten sehr klare Ansichten zur Frage, aber ihre Schüler haben die Lehre entstellt.Der Spiritismus ist auch eine Lehre, die von der Weißen Bruderschaft gekommen ist, aber die Schüler haben auch ihn befleckt. Die Theosophie ist eine andere Lehre, auch von oben geschickt, welche die Schüler auch so befleckt haben. Der Okkultismus ist eine Lehre, auch von der Weißen Bruderschaft gegeben, aber in ihm gibt es auch schwarze und weiße Okkultisten. Der Mystizismus ist auch verdorben, das Christentum ist auch verdorben. Ich soll klar sein: wenn ein Priester oder Bischof das Gewand anzieht, die Stola und die Krone nimmt, jemanden traut und sagt: „Bezahl mir soviel“, ich nenne ihn einen schwarzen Zauberer. Der weiße Zauberer arbeitet, ohne man ihm bezahlt. Wenn eine Magd schöne Kleider anzieht, mit der Absicht, einen Burschen zu verwirren, sie ist auch ein schwarzer Zauberer. Wenn ein Bursche sich schmückt, um eine Magd zu verwirren, er ist auch ein schwarzer Zauberer. Wenn ein Jurist oder Richter das Gesetz benutzt, damit er einen beschuldigt, er ist auch ein schwarzer Zauberer. Also, sowohl die Okkultisten, als auch die Theosophen, die Mystiker und die Christen sollen in weiße und schwarze getrennt werden. Jemand wird sagen: „Ich bin Theosoph.“ Aus welchen – aus den weißen oder aus den schwarzen? “Aus den weißen.” Wir können uns dann verstehen. “Aus den schwarzen.” Ich habe eine besondere Meinung. Was davon, dass ihr Spiritisten, Theosophen, Mystiker oder Christen seid – wenn ihr von den schwarzen seid, ist die Welt voll mit solchen. Die zwanzigsten Millionen, gefallen im diesen Krieg, zeigen, was für ein das heutige Christentum ist. Ich sage nicht, dass das Christentum selbst Schuld hat, die schwarzen Christen sind schuldig. Wir brauchen ein richtiges Verstehen vom Okkultismus: bis zum Grund der Qual herunterzugehen, weil es in ihm keine Spaltung, sondern eine Vereinigung gibt. Die sündigen Menschen sind sündig, weil sie nicht gelitten haben, und die gerechten sind gerecht, weil sie gelitten haben. Wenn ihr mir sagt, dass es ein Widerspruch in dem gibt, was ich euch spreche, werde ich euch sagen, dass Christus an eine Stelle sagt, dass er am Ende des Jahrhunderts die bösen Geister und ihre Söhne zur ewigen Qual schicken wird, er wird sie zum Grund der Hölle schicken, damit sie sich quälen. Warum? Nämlich weil sie sich nicht gequält haben. Die bösen Menschen quälen sich nicht, die guten quälen sich. Ihr habt gearbeitet und Geld gewonnen, der Böse kommt und beraubt euch – er quält sich nicht. Wenn ihr nicht entscheidet, euch zu quälen, werde ich euch halten, wisst ihr für wen? Für die schwarzen. Über diese, die nicht leiden, ist geschrieben, dass sie in der Zukunft zur Stelle der Qualen gehen werden. Ihr könnt lange hin und her überlegen, aber ihr werdet dorthin gehen. Die erste Regel für einen Schüler, der ein Okkultist werden will, ist, dass er nicht denken soll, dass die anderen seinen Verstand hindern, aber dass er sich selbst hindert. Die Welt ist so groß, dass es für alle einen Platz gibt. Dann muss er nicht denken, dass jemand sein Herz stören kann, weil die Welt der Gefühle so groß ist, dass es für alle einen Platz gibt. Mit anderen Worten, die erste Regel bei dieser Lage des Schülers ist die Qual. Er soll denken, dass niemand seinen Verstand beeinflussen kann und ihn entstellen; dass niemand sein Herz in einer oder anderen Richtung beeinflussen kann, weil die Welt groß ist. Dieser Gedanke ist euch nicht klar, nicht wahr? Ein Gedanke kann klar sein und nur dann einen Einfluss ausüben, wenn wir zum gleichen Niveau kommen, auf dem dieser steht, der den Gedanken ausspricht. Wie wirkt das Gesetz der Äußerung? Damit jemand, Guter oder Böser, euch beeinflusst, soll er euch zum gleichen Niveau stellen – nur dann kann er euch beeinflussen.Also, bis ihr euren Verstand in der Grenzlosen Welt haltet, wo das Göttliche Gesetz wirkt, seid ihr frei, unversehrt; wenn ihr denkt, dass jemand euch beeinflussen kann, seid ihr nach unten von dieser Welt gegangen. Wenn der Diener denkt, dass sein Herr ihn einschränkt, hat er sich selbst schon mit diesem Gedanken eingeschrenkt. Ihr geht durch die Straßen mit zerrissenen Kleidern, begegnet einem bekannten Adliger oder Reichen, und er geht an euch vorbei,begrüßt euch nicht, und ihr sagt zu sich selbst: „Weil ich ein Armer bin, begrüßt niemand mich!“ Ich frage, wenn er euch begrüßt, wird er euch etwas verleihen? Nichts, er wird euch nur ein bisschen kitzeln. Wenn jemand euch sieht und lächelt, was werdet ihr von diesem Lächeln gewinnen? Nichts, das sind Illusionen des schwarzen Zauberers. Wenn der Mensch sich lächelt, muss er tief in seiner Seele fühlen, dass Gott in diesem Moment da ist. Was sollen wir von einem Lächeln verstehen? Wenn wir lächeln, sollen wir von unserem Lächeln zufrieden sein. Ob die Leute sich auf unseres Lächeln freuen werden, das ist unwichtig, wir selbst müssen mit ihm zufrieden sein. Wenn wir finster sind, soll wieder dasselbe Gesetz wirken. In der okkulten Schule muss das Runzeln nach allen Regeln verwirklicht werden, du sollst in ihm auch die Anwesenheit des Gottes fühlen. Denkt ihr, dass wenn ich einen sehe, der gehängt wird, lächeln werde? Nein, ich werde runzeln, ich werde den Gott und die Engel aufrufen und sagen, dass das was geschieht, nicht richtig ist – nicht, dass die Tatsache unrichtig ist, aber diese Menschen haben falsch das Göttliche Gesetz verstanden. Man hat den Menschen nach irgendeinem Artikel aus irgendeinem Gesetz verurteilt – na ja, ich bitte euch, wo ist die Autorität dieses oder überhaupt aller anderen Gesetze? Sie müssen ewig, unverändert sein. Im Okkultismus kann man einen Menschen strafen, aber nur dann, wenn er selbst das möchte – er muss selbst einen Antrag stellen, dass man ihn straft. So lautet der Okkultismus. Ich werde einen Gedanken hinzufügen: einige sagen, dass wir die Tiere nicht quälen dürfen, aber wisst ihr, dass viele von den Tieren selbst wollen, gequält zu werden, damit sie sich entwickeln? Also, wenn man sagt, dass man die Tiere nicht quälen darf, wir müssen verstehen, diese von ihnen nicht zu quälen, die nicht gequält werden wollen.Aber wenn wir diese von ihnen nicht quälen, die gequält werden wollen, verlangsamen wir ihre Evolution. Viele Hühner, gegessen von euch, sind vorangekommen, aber ihr kommt nicht voran. Also, wir werden dem Huhn sagen sollen, der gequält werden will, damit er vorankommt: „Leider kann ich dich nicht schlachten, weil ich den Weg meiner Evolution nicht unterbrechen will, aber denn du willst dich unbedingt entwickeln, finde einen anderen, der dich schlachtet und isst.“ Ein Schüler, der in einer okkulten Schule eingetreten ist, darf niemanden quälen. Er darf Qualen verursuchen, aber nur sich selbst – er darf bis zum Grund der Qual gehen und sie prüfen, und wenn er zur Erde zurückkehrt, soll er nach dem Gesetz arbeiten, welches er gelernt hat. Deshalb sage ich, dass ihr euch nicht gegensеitig quälen dürft. Ein Freund hatte mir eine Anekdote über sich selbst erzählt: er war sehr empfindasam und mit schönen Regungen in seiner Seele, er wollte gut mit den Menschen leben, aber wenn er aus Ausland kam und die Bulgaren traf, begannen sie ihn zu spötteln. Dann begann er über ein Mittel zu denken, mit dem er sich beherrschen kann. Deshalb warb er zwei Lastträger, damit sie ihn beschimpfen: er saß bei ihnen und ertrug alle Schimpfwörter von ihnen, mit der Hoffnung, dass er auch die Schimpfwörter der anderen ertragen kann. Aber nachdem er einige Tage das gemacht hatte, dachte er: „Warum soll ich Lastträger werben, dass sie mich beschimpfen, wenn es in der Gesellschaft so viele Lastträger gibt?! Diesen bezahle ich und jenen werde ich nicht bezahlen.“ Alle Unannehmlichkeiten, die unter euch geschehen, sind ein Wohl nach der Okkulten Wissenschaft. Wenn ihr Mißverständnisse habt, strebt danach, sie beizulegen, aber nicht auf eine künstliche Weise. Ich weiß über Fälle, wenn zwei Menschen sich sammeln, küssen sich und sagen: „Wir sollen uns versöhnen!“, aber wenn sie draußen gehen, beginnen sie sich wieder herauszureden. Das ist keine Weise zur Ergebenheit. Die Ergebenheit muss drinnen in euch geschehen. Seid ihr bereit zu sagen: „Die Welt ist groß für meinen Verstand und für mein Herz, ich werde die Qual in ihren allen Formen annehmen“, wenn ihr den Grund der Qual erreicht habt? Das ist der wichtigste psychische Moment. Ich möchte, dass alle Schüler eine günstige Atmosphäre schaffen, wenn sie nach Hause kommen. Dieser Abend ist der letzte Donnerstagsabend. Replik: Wir haben noch einen Donnerstag. Der nächste Donnerstag ist dann der letzte. Ich nehme keinen Besuch mehr an. So machen die Beduine: ihr könnt drei Tage Gäste von ihnen sein, aber am vierten Tag werden sie euch eine Arbeit geben – entweder werden sie euch zum Acker schicken oder eine Kuh zum Züchten geben. Ich meine, dass diese Regel ausgezeichnet ist. Wer in unserer Schule bleibt, wir werden ihm eine Arbeit geben – entweder werden wir ihn zum Weinberg schicken, oder eine Kuh ihm geben, oder er wird Schreiber sein, oder Bürodiener (auch solche werden da sein). Dann, eine andere Regel: Was man hier spricht,in der Schule, soll man nicht draußen sprechen! Ihr könnt es erzählen, aber ich bin nicht für die Folgen verantwortlich. Sprecht über eine Lehre nicht, bis ihr sie nicht erprobt. Sonst wird das die größte Dummheit sein, die ihr machen könnt. Erprobt diese Regel, weil ihr noch nicht wisst, ob sie richtig ist. In England gibt es eine Kommission von Experten, die die Waren prüft, welche die Fabrikanten produzieren, und die Kaufleute verkaufen.Und nur wenn die Experten einen Stempel stellen, dass sie eine Prüfung gemacht haben, haben die Fabrikanten und die Kaufleute Recht, ihre Waren in oder außerhalb von England zu exportieren und zu verkaufen. Ihr seid Einzelhändler einer nicht geprüften Ware, aber ich mag keine solchen Händler. Jedes Ding muss geprüft werden. Die erste Aufgabe, die ich den Frauen in dieser Richtung geben werde, wird folgende sein: zum Beispiel hat eine von euch eine Tochter, die sie nicht liebt, sie soll so machen, dass sie sie liebt. Oder ihr Mann ist ungläubig – das ist eine Aufgabe, die sie lösen muss. Jemand von euch ist arm,ein anderer krank – ihr sollt das Notwendige machen. Jemand hat Tumören in seinem Magen – wenn er sie nicht beseitigt, werden sie ihn vernichten. Jede Krankheit wird von Lebewesen gebildet, die in uns leben. Jede Krankheit wird psychologisch und organisch von den Ausscheidungen dieser Lebewesen gebildet. Wenn ein solches Lebewesen zu unserem Organismus kommt, sollt ihr das gleiche Gesetz anwenden: es kann nur drei Tage zu Besuch sein, weil wenn ihr es länger lässt,wird es sich einnisten, Tumören bilden, Blut sammeln, und ihr werdet sterben, und die anderen werden sagen: „Gott hab ihn selig!“ Gott verzeiht solchen nicht. Er verzeiht nur, wenn die Menschen nicht stehlen und lügen. Jemand wird hier kommen, um etwas zu nehmen und es gegen mich zu benutzen. Wehe diesem, der das machen wird! Er wird einen Fluch bekommen, nicht bis zur vierten, sondern für viele Generationen in der Zukunft! Solches ist das große Göttliche Gesetz, die Göttliche Wahrheit: „Wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt", sagt Christus. Alles, was ihr hier lernen werdet, ist eine große Wahrheit, die ihr in eurem Leben anwenden sollt, und auch ihr sollt ehrlich zu euch selbst bei ihrer Anwendung sein. Ehrlich nicht zu mir, sondern zu eurem Gott, zu eurem Verstand und Herzen, zu eurem Geist und eurer Seele in allen ihren Regungen. Ihr sollt auf euren Beinen stehen! Sagt morgen nicht: „Deunov möchte uns hypnotisieren, uns beeinflussen.“ Ich habe keine Absicht, euch zu beeinflussen, weil im Moment, wenn ich das will, werde ich Dämon sein, mit dem Kopf nach unten. Und ihr auch, wenn ihr mich beeinflussen wollt, werdet auch mit dem Kopf nach unten sein – so lautet die Göttliche Lehre. Verständigen wir uns: von jetzt ab werdet ihr auf der Erde tausend Jahre leben, und unabhängig davon, in welcher okkulten Schule ihr seid, damit ihr den Weg ihrer Entwicklung lernt, wird man immer euch Regeln geben. Wenn ihr die Qual als einen Faktor für ihre zukünftige Existenz nicht annimmt, werdet ihr in der Welt hin und her gehen, ohne den inneren Sinn des Lebens zu verstehen. Die Qual wird euch alle Helden machen. Ich möchte, dass ihr Helden seid, dass ihr keine Angst habt! Aber, wenn ihr nicht leidet, werdet ihr Angst haben, ihr werdet keine Helden sein. Ich will nicht die Phrase benutzen „Habt keine Angst“, sondern ich werde eine andere anwenden: „Quält euch!“ Nehmt die Qual an, weil sie euch von der Unsichtbaren Welt gegeben ist. Überanstrengt euch nie. Es gibt einige von euch, die wollen, aber nicht zu einer Qual bestimmt sind. Nicht alle, die auf mich hören, werden gequält werden; alle sind keine Helden, und die Qual wird für die Helden kommen. Sie wird einige von euch umgehen und sagen: „Das nächste Mal.“ Wer sich quält, soll die Qual für ein Privileg halten. Und das erste Ding, das ihr spüren werdet, wenn ihr beginnt, zum Grund der Qual zu gehen, ist eine Stille. Ihr werdet in die Seele jedes leidenden Lebewesens eindringen, ihr werdet beginnen zu verstehen, wieviel es leidet, und werdet sagen: “Wie falsch habe ich bisher gedacht!“ In euch wird ein Mitgefühl für alle Lebewesen, die leiden, erweckt werden, und ihr werdet den Wunsch haben, von dieser Stelle, wo ihr gefallen seid und in der ihr steht, die anderen Lebewesen nach oben zu heben oder wenigstens ihre Leiden zu erleichtern.Jener, der die Qual nicht begriffen hat, stellt die anderen Leute unter seine Beine, steigt auf sie und sagt: “Geh nach unten, ich werde nach oben gehen!“ Die Lehre, die Christus gelernt hat, ist, dass man fühlt, dass alle Lebewesen sich quälen. Das meint das große Christentum. Wenn wir aus der Qual herausgehen, werden wir zu anderen Methoden kommen, mit denen wir lernen werden, wie wir die okkulten Kräfte bearbeiten und benutzen. Wenn ihr die Qual annehmt, wird das Licht in euch von innen kommen, d.h. der Göttliche Geist, der in euch ist, wird erwachen und die Vibrationen eures Gehirns und eures Herzens entwickeln. Die Zellen eures Geistes und Herzens werden organisch sich ändern, und das wird auch den Zustand eures Gehirns und Herzens ändern. Das Wort Zelle hat eine doppelsinnige Bedeutung. Der Ausdruck, wie man elend ist, bedeutet auf bulgarisch, wie man unglücklich ist, aber auch wie man verbunden ist. Aber das Bewusstsein jeder Zelle ist begrenzt. Es gibt viele Zellen in unserem Bewusstsein, die unzufrieden mit ihrer Lage sind. Und wenn Millionen solche unzufriedene Zellen sich sammeln, werden wir unwohl. Das erste Ding, das wir tun müssen, ist, dass wir die Zellen unseres Gehirns, Herzens und Magens umerziehen. Wir können sehr leicht diese Zellen umerziehen, aber diese Umerziehung erfolgt, wenn wir bis zum Grund der Qual kommen, die eine Grundlage des Lebens ist. Von dort wird der Göttliche Geist uns nach oben erheben, wir werden die Flügel der Göttlichen Weisheit besteigen, und wenn die Gottesliebe zu unserer Seele kommt, wird sie dort eine Begeisterung einflößen.Dann werden die Engel des Lebens uns in der Evolution erheben, und wir werden aus dem Grund der Qual hinausgehen. Warum ist Christus auferstanden? Weil dieser, der oben war, nach unten kam und Ihn auferstanden hat. Gott befindet sich gleichzeitig sowohl im Himmel, als auch in der Hölle. Wer nach oben zu Gott geht, schickt Gott ihn nach unten, und wer nach unten geht, schickt er ihn nach oben. Alle gegenwärtigen Prediger des Christentums lehren, dass ihr nach oben zum Himmel gehen sollt, zum Gott, und ich sage: ihr werdet nach oben gehen, damit Gott euch nach unten schickt. Alle, die auf mich hört, seid von jenen, die den leichten Weg mögen. In der Welt gibt es keinen leichten Weg, es gibt einen engen Weg. Eine andere Sache, welche die Schüler lernen sollen, ist die Ergebenheit. Aber sie sollen nicht indifferent sein, sondern sie sollen zum Grund kommen, sie sollen vergessen, was die Leute über sie denken und nur die Qual spüren. Das sind einige praktische Regeln, die ihr überlegen und anwenden sollt, ohne irgendeine künstliche Anstrengungen mit sich selbst zu machen. Manchmal, wenn ich eine Gelegenheit habe, werde ich euch über den Ursprung der Sünde sprechen – wie das Böse zur Welt gekommen ist. Es war eine Zeit, als wir nicht solche waren, wie wir heute sind. Welche sind die Gründe für unseren moralischen Verfall? Jetzt gibt es keinen guten Menschen in der Welt; jener, der weint und jener der lacht, jener, der Gutes spricht und jener, der Böses spricht – alle sind auf einen Nenner gebracht. Wenn man einen reichen Händler von Ledern sieht, beneiden alle ihn, ohne zu wissen, dass seine Lage von den Ledern der tausenden Schafe gebaut wird, die er gehäutet hat. Der Händler sagt: „Das ist mein Vieh, ich habe es gewonnen.“ Ich wende ein: du bist ein doppelter Dieb und lügst, weil du deinen Reichtum auf Kosten der Tiere gewonnen hast, indem du ihre Felle abgezogen hast. Jemand wird sagen: „Das ist mein Haus, ich habe es mit Arbeit, mit Schweiß an der Stirn gebaut.“ Ich antworte: du hast es auf Kosten vieler Leute gebaut, deren Felle du abgezogen hast. Jemand wird sagen: “Das ist mein Körper.” Entschuldige, aber er ist nicht dein. Weil, damit der menschliche Körper gepflegt wird, wisst ihr, wieviel Lebewesen leiden, wieviel Mütter, Väter, Brüder, Schwestern ihr Leben für ihn gegeben haben! Deshalb dürft ihr nicht denken, dass das, was ihr habt, euer ist.Das erste Ding, das ihr nach dem Christentum berücksichtigt sollt, ist, dass ihr zugebt, dass alles, was ihr besitzt, nicht euer ist, sondern von Gott. Wenn einige mich verleumden, sage ich: „Hört,was ich spreche, ist nicht mein, ich verteidige mein Eigentum nicht!“ Dieser Gott, den ich kenne, ist sehr gut, aber gleichzeitig sehr böse. Er ist so gut, dass keiner besser als Ihn existiert, wenn wir Seinen Willen erfüllen, aber es gibt keinen böser als Ihn, wenn wir Seinen Willen nicht erfüllen und Böses tun. Im Moment, wenn wir sagen, dass dieser Körper unser ist, kommt ein Fluch zu uns, zu unseren Kindern, zu allen. Du sollst sagen: „Gott, wir danken Dir, dass Du uns in diesen Deinen Körper gestellt hast!“ So sollen alle denken. Andererseits, wir schimpfen heute wie Lastträger und sagen: “Geh weg!“ Es ist nicht nötig, dass wir weggehen. Ich sage häufig, dass ich bereit bin abzutreten, wenn ich Ursache für eure Leiden bin. Aber meinen Körper euch zu geben, das werde ich nicht machen. Er ist weder mein, noch euer – ich werde ihn seinem Herrn geben. Ich werde Ihm meinen Verstand, mein Herz übergeben, ihr könnt Herren von ihnen nicht sein.Das soll jeder Schüler des Okkultismus, der Theosophie,des Spiritismus, des Mystizismus, des Christentums wissen, weil diese Namen ein Ziel ausdrücken und jenes Göttliche Leben darstellen, das sich zeigt. Der Zustand des Geistes ist eins, und der Zustand der Seele – anders. Das sind fünf Zustände, die sich voneinander unterscheiden. Willen, Herz, Verstand, Seele, Geist sind Dinge, die wir kennen. Das, was wir wissen, ist, dass wir leiden. Wir spüren nur bestimmte Änderungen: manchmal sind unsere Gedanken klar, manchmal – unklar; manchmal ist unser Verstand klar, manchmal – finster; manchmal sind unsere Gefühle klar, manchmal – finster; manchmal haben wir eine Kraft, manchmal – keine. Man sagt: „Wir haben eine Seele“, aber was ist die Seele? Das, was wir nun spüren, ist nur eine Äußerung der Seele. Das erste Ding, das ich möchte, ist dass ich dieses stürmische Meer in euch dazu veranlasse, dass es still wird – ihr sollt still und ruhig sein. Bei der gegenwärtigen Gesellschaft und Ordnung brauchen wir solche Arbeiter, die die Verschütteten retten. Weil viele Gebäude einstürzen werden, und viele Menschen sollen unter den Ruinen der eingestürzten Materie, ausgegraben werden. Mein Wunsch ist, dass ich euch unter euren eingestürzten Häusern herausziehe. Von jeder euren psychischen Mißstimmung verstehe ich, dass einer von euren Balken verfault und gefallen ist. Der Neid,der Hass und alle solchen negativen Eigenschaften, das sind gefallene Balken drinnen in eurem Gebäude – eurem Körper. Wenn ich euch nun sehe, wisst ihr, woran erinnert ihr mich? An Kinder, die hungrig sind, und es riecht ihnen nach einem Gericht, aber weil ihr Lehrer die Lektion weiter erzählt, sagen sie zu sich: „Hoffentlich endet er schon, damit wir essen gehen!“ Oder sie sagen: „Lehrer, sprich nicht, sondern gib uns zu essen!“ Eure Auffasung ist richtig – ihr sollt essen. Aber wenn ihr mich hört, werdet ihr einen Esstisch haben, ich werde euch Essen geben; wenn ihr mich nicht hört - kein Esstisch. Wenn ein Gast kommt, ihr gebt ihm nur eine Konfitüre und Wasser, nicht wahr? Und dann bleib gesund; ihr deckt den Tisch und bewirtet nur jenen, der an eurem Acker gearbeitet hat. Wenn ein guter Freund oder Geliebter euch zu Besuch kommt, bewirtet ihr ihn gut, und was zeigt das? Dass er lange Zeit an eurem Acker gearbeitet hat. Nun werde ich sehen, für wen ich den Tisch decke. Wer für mich nicht gearbeitet hat, werde ich ihm nur Konfitüre und Wasser geben, und wer gearbeitet hat, werde ich für ihn einen Zarenesstisch decken und ihn selbst bedienen. Und in diesem Abend gibt es einer, der gefasst ist – noch einer, der das Gesetz der Qual begriffen hat. Für zwei Donnerstage – zwei. Ich möchte, dass ihr zählt, wieviel Personen hier sind, damit wir sehen, wie dieses Gesetz arbeitet. 12 Februar 1920, 19 Uhr, Sofia
  21. mariaK

    1920_01_16 Die Hoffnung

    Die Hoffnung „Jetzt aber bleiben diese drei: Glaube, Hoffnung und Liebe.“ (Korinther 13) Ich gehe jetzt von einem neuen Standpunkt aus. Ich werde drei Dinge genauer betrachten: Die Liebe, den Glauben und die Hoffnung. Die Liebe kann betrachtet werden als ein Streben, doch sie kann auch als ein Gefühl, als eine Kraft und als ein Prinzip betrachtet werden. Auch der Glaube kann als ein Streben, als ein Gefühl, als eine Kraft und als Prinzip betrachtet werden. Die Hoffnung kann ebenfalls als ein Streben, als ein Gefühl, als eine Kraft des Menschen und als Prinzip betrachtet werden. Die Liebe, den Glauben und die Hoffnung betrachte ich als Prinzipien. Die Liebe umfaßt alles, d.h. das ganze Universum, das Weltall — nichts kann ihr entfliehen. Der Glaube umfaßt die Zeit, und die Hoffnung umfaßt die Resultate, die aus diesen beiden Kräften hervorgehen. Anders ausgedrückt: Die Liebe umfaßt die Ewigkeit, d.h. das unendliche Leben, alle Möglichkeiten. Die Liebe kennt keinen Tod. Die Liebe umfaßt die Bedingungen, unter denen sich dieses Leben entwickelt, und die Hoffnung verwirklicht die Resultate. Das sind Prozesse, die aufeinander folgen. Vermischt nicht die Liebe, den Glauben und die Hoffnung! Manche glauben, daß es zwischen ihnen keinen Unterschied gibt, daß sie ein und dasselbe sind. Wenn du im Leben die Courage verlierst, ist die Hoffnung in dir sehr schwach; wenn du zweifelst, ist dein Glaube schwach; wenn du nicht lieben kannst, ist die Liebe in dir schwach. So sind die Liebe, der Glaube und die Hoffnung nicht gleichmäßig entwickelt bei allen Leuten. Bei manchen ist die Liebe am stärksten entwickelt, bei anderen der Glaube, bei dritten die Hoffnung. Die Hoffnung ist ein Prinzip, das alle Gegensätze in der physischen Welt befriedigt. Sie wirkt in der sichtbaren Welt, in der Welt der Veränderungen. Folglich — wann hoffen wir? Wenn wir Töchter, Söhne, Ländereien, Häuser und hier und dort angelegtes Geld haben. Die Hoffnung umfaßt die gegenwärtigen Dinge. Das ist eine ihrer Eigenschaften. Wir müssen die Hoffnung ergreifen als Prinzip, denn das ist bei den gegenwärtigen Bedingungen des Lebens unumgänglich. Die zeitgenössischen Menschen haben ihre Begriffe durcheinander gebracht. Sie haben ihre Beziehung zu Gott verloren, sie haben an ihm gezweifelt. Sie fragen sich: „Gibt es einen Gott oder nicht? Es würde verwunderlich sein, wenn wir uns die Frage stellten: „Gibt es eine Sonne oder nicht? “ Wenn die Sonne verschwinden würde, würde auch das Licht verschwinden. Sobald das Licht existiert, existiert auch die Sonne, denn das Licht ist eine Erscheinung der Sonne. Wenn die Liebe unter den Menschen existiert, existiert auch Gott, denn die Liebe entspringt in Gott. Wenn die Liebe in Gott entspringt, taucht der Glaube auf, und der Glaube ist der Träger des Lebens. Ohne den Glauben kann das göttliche Leben nicht auf die Welt projiziert werden. Folglich ist er das Prinzip, das die vernunftbegabte, bewußte Welt zur Entwicklung bringt. Das bewußte Leben kann sich niemals ohne den Glauben entwickeln. Er tritt bei allen Menschen in irgendeiner Weise auf. Die Hoffnung aber realisiert dieses Leben. Sie ist eine Kraft, die den Dingen die Form gibt. Folglich muß jeder von euch, der einen gesunden Körper und ein gesundes Gehirn haben möchte, der schön sein möchte, unbedingt die Hoffnung haben. Die Hoffnung formt den Körper. Wenn wir beginnen, die Hoffnung zu verlieren, verlieren unsere Brust, unser Gehirn, unser Körper ihre Symmetrie. Dann sagt der Mensch: „Ich habe keine Lust zu essen, ich habe keine Lust zu leben,“ — bis er in das Grab steigt. Die Hoffnung ist ein Prinzip, das den freien Lauf unseres Lebens auf dieser Erde eröffnet. Jeder Mensch, der seine Hoffnung verliert, wird ein Sklave dieser Erde. Die Feiglinge, die auf dem Schlachtfeld die Hoffnung verlieren, ergeben sich. Der Kaufmann, der Angst hat, wird mit hundertprozentiger Sicherheit zahlungsunfähig. Doch derjenige, der Hoffnung hat, gibt nicht auf. Wenn ein Mensch Hoffnung hat, ist ihm alles möglich. Das sind nicht nur leere Worte. Ihr habt Tausende von Möglichkeiten, dies im Leben auszuprobieren. Wenn in uns die drei Prinzipien Liebe, Glaube und Hoffnung wirken würden, würden wir stark genug sein, unsere Freiheit zu verteidigen. Die zeitgenössischen Menschen haben es noch nicht gelernt, mit ihrer Welt umzugehen. Wenn du nicht einmal eine Mikrobe, ein kleines Ubel, besiegen kannst, wie wirst du dann die großen Übel besiegen? Als welcher der Mensch in den kleinen Dingen erscheint, als solcher erscheint er auch in den großen. Jemand sagt: „Ich glaube nicht an Gott.“ Gott möchte keinen Glauben ohne Liebe. Ohne Liebe kannst du nicht an Gott glauben. Auch Hoffnung kann man ohne Liebe nicht haben. Um an Gott zu glauben, muß man ihn zuerst lieben. Und um den Menschen zu lieben, muß man ihn erst kennen. Mit den Menschen muß man in umgekehrter Reihenfolge beginnen: Mit Gott beginnt man durch das Gesetz der Liebe, doch mit dem Menschen durch das Gesetz der Hoffnung. Wir fragen uns: „Wann wird die Welt besser werden? “ Die Welt kann in einem Tag gebessert werden. Die äußere Welt, die Natur ist schon in Ordnung, sie ist gut; doch unsere innere Welt ist nicht in Ordnung, und deshalb sagen wir: Wann wird die Welt besser werden? “ Damit die Welt gebessert wird, muß jeder von euch diese drei Prinzipien in sich selber realisieren. Um unsere Liebe in dieser Welt auszudrücken, ist es nötig, sie denen zu schenken, die Liebe brauchen. Und die Liebe wird sichtbar in jedem kleinen Dienst, den wir einem Menschen erweisen: sei es, daß wir ihm ein gutes Wort sagen, sei es, daß wir ihm etwas zu essen geben, sei es, daß wir ihn pflegen, wenn er krank ist, sei es, daß wir ihm unser Vertrauen schenken. Wir bezeugen uns in unseren gegenseitigen Beziehungen nur Mißtrauen. Laßt die Liebe in euer Bewußtsein eindringen, den Glauben in eure Brust und die Hoffnung in euren Magen! Wenn ihr eßt, eßt mit Hoffnung! Man muß essen, doch weder zuviel, noch zuwenig. Ein Mensch, der mit Hoffnung leben will, darf nicht viel essen, darf sich nicht überessen. Gebt euren Kindern nicht zuviel zu essen! Das wenige wird in der Natur zum Segen. Das Übermäßige, die Übersättigung ist eine Sünde. Jene, die nach dem Gesetz der Hoffnung leben, müssen nur das Nötigste im Leben haben. Da ihr auf dieser Erde lebt, beginnt mit der Verwirklichung dieser Hoffnung. Worin besteht diese Verwirklichung? Darin, daß ihr hofft, daß ihr gut, klug, gesund und reich werden könnt. Reich woran? An Tugenden. Ihr sollt hoffen, daß ihr euer Leben bessern könnt. Die Hoffnung ist nötig, um die herrschenden Widersprüche auszugleichen. Ihr könnt die folgenden Widersprüche nicht ausgleichen: Warum sind die einen reich und gelehrt, die anderen jedoch arm und unwissend. Nur die Hoffnung kann diese Widersprüche ausgleichen. Ihr glaubt, daß ihr zum ersten Mal hier auf Erden seid? Nein, ihr alle, die ihr hier seid, habt eine lange Geschichte in der Vergangenheit. Die Hoffnung ist eines der großen Prinzipien auf der Erde, ohne das die Lebensfragen nicht richtig entschieden werden können. Gebt euren Kindern die Hoffnung, damit ihre Hände und ihre Herzen rein sind, damit sie wissen, daß ihr Körper ein Tempel ist, für den sie verantwortlich sind. Laßt eure Kinder nicht im Schmutz leben! Ein Mensch, der Hoffnung hat, ist stets ordentlich gekleidet, seine Augen sind immer voller Freude und Frohsinn. Um die Hoffnung in euren Kindern zu entfalten, macht sie freudig. Wie? Gebt ihnen eine solche Beschäftigung, die Freude in ihre Seelen bringt. Dieses Gesetz gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Männer und Frauen. Die Männer sollen ihren Frauen Freude bereiten, und die Frauen sollen das gleiche für ihre Männer tun. Wenn auf der Erde das Gesetz der Hoffnung fehlt, kommt die Entmutigung — und aus der Hoffnungslosigkeit entstehen alle gegenwärtigen Übel. Wenn ein junger Mann oder ein junges Mädchen keine Hoffnung haben, sollen sie nicht heiraten, — das würde ich ihnen raten. Wenn sie Hoffnung haben, wird es in ihrem Haus Friede und Freude geben. Heutzutage sagen die Menschen: „Diese jungen Leute können jetzt nicht miteinander leben, doch später werden sie sich verständigen.“ Nein, jetzt müssen sie miteinander auskommen! Wie die Liebe am Anfang ist, so wird sie auch am Ende sein. So lautet das Gesetz der Hoffnung. Vom Standpunkt der Liebe aus gesehen müssen wir die Zeit verstehen, vom Standpunkt des Glaubens den Raum, vom Standpunkt der Hoffnung alle Methoden und Weisen, — um das Leben zu entwickeln. Ihr werdet Liebe, Glaube und Hoffnung sein. Ihr werdet glauben, ihr werdet die Hoffnung haben, daß jeder Mensch sich bessern wird. Wenn du einen Freund hast, der an dich glaubt, bekommst du Flügel. Wenn du den Glauben an einen Freund verlierst, wirst du ganz mutlos. Die Hoffnung ist die mächtige Lehre der Zukunft, die das Leben auf Erden sinnvoll machen wird, die uns lehren wird, das Schulwesen und das Rechtswesen zu reformieren, die uns zeigen wird, wie wir uns richtig ernähren können. In dieser zukünftigen Welt wird es keine Gräber geben, und dann wird Christus auf die Erde kommen. Die Erde, auf der wir jetzt leben, wird erneuert werden. Diese Welt wird untergehen, neue Kontinente werden entstehen, neue Luft wird entstehen. Wenn wir grundsätzlich verstanden haben, warum wir auf der Welt existieren, werden wir das mächtige Gesetz der Hoffnung anwenden, und wir werden nicht mehr fragen: „Gibt es einen Gott oder nicht? “, sondern wir werden fragen: „Leben wir nach den Gesetzen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe?“ Leben wir nach diesen Gesetzen, so haben wir verstanden, warum wir existieren, und die Mißverständnisse werden verschwinden. Diese Lehre ist nützlich für euch. Ihr müßt auf der Erde leben, ihr müßt gesund, glücklich und selig sein. Was ihr auch tun möchtet, ihr werdet es nicht verwirklichen können, wenn ihr nicht den Glauben, die Liebe und die Hoffnung habt. Alles ist in diesen drei mächtigen Prinzipien enthalten. Wenn ihr sie richtig verstanden habt, wenn ihr sie in euch weiterentwickelt habt, werdet ihr stark und mächtig sein, werdet ihr Freude, Zuversicht und Kraft in eurem Leben haben. Das ist die Lehre, die Christus gebracht hat, als er kam, um die Menschen mit Gott zu versöhnen, indem er sie lehrte, wie sie leben sollen. Es gibt keine größere Kunst auf der Welt als zu lernen, wie man richtig leben soll. Das müssen wir lernen! Junge, Alte, Mütter, Väter, Schwestern und Brüder, Freunde, Herren und Knechte — alle müssen lernen, vernünftig zu leben, Friede und Ubereinstimmung miteinander zu haben. Lebt nach dem Gesetz der Hoffnung, damit ihr allezeit Freude habt, damit ihr nicht wißt, was Entmutigung ist. Und wenn du auch der Allerärmste wirst, lasse dich nicht entmutigen, denn du wirst etwas in deiner Seele haben, das dir keine Kraft der Welt wegnehmen kann. Ihr habt Kräfte, verborgene Reichtümer in euch selbst, welche die zeitgenössische Wissenschaft nicht einmal vermutet, obwohl sie diese konstatiert. Die menschliche Seele ist noch nicht vollständig in Erscheinung getreten; der Mensch hat Kräfte, die auf die günstigsten Bedingungen für ihre Entwicklung warten. Wenn ihr euch befreit und in die Freiheit des göttlichen Lebens eintretet, werdet ihr alles erfahren. Wenn ihr Gott als die allumfassende Liebe begreift, die in der Welt in Erscheinung tritt, wenn ihr ihn als ein Wesen begreift, das mit dem allergrößten Wohlwollen auf die allerkleinsten und allergrößten Lebewesen schaut, wird er euch auch emporheben. Wenn ihr Gott nur als ein Wesen begreift, das darauf wartet, zu bestrafen, so wird er euch nicht helfen. Begreift ihn als ein Wesen der Sanftmut, der Kraft, die keinen Tod kennt. Bei diesem Verständnis Gottes werden auch die Prinzipien des Glaubens und der Liebe in euch eindringen. Nach zwanzig oder dreißig Jahren wird euch Gott zu sich rufen, um zu sehen, was seine Kinder gelernt haben. Dann wird er euch wieder auf die Erde schicken. Für alle gibt es genügend Arbeit. Wenn er sieht, daß ihr eure Lektion gelernt habt, wird er euch in das gewaltige Universum entsenden, damit ihr dort euren Dienst leisten könnt. In diesem Leben wird jede Seele alle Bestrebungen befriedigen, die sie hat. Es gibt keinen Wunsch der Seele, den sie nicht erfüllt bekommen kann. Aber wann? Wenn wir diese mächtige Schule absolviert haben, die Schule, in welcher das Gesetz der Hoffnung gelehrt wird. Ich würde wünschen, daß alle, die meine Ausführungen über die Hoffnung gehört haben, voller Freude von hier fortgehen. Wenn ihr die Freude habt, ist alles gut bei euch. Wenn ein Mädchen singt, werden ihre Angelegenheiten gut gehen. Deshalb würde ich wünschen, daß ihr singt, was ihr auch dabei tut. Die Alten und die Jungen mögen singen! Wer jung sein möchte, muß singen und sich freuen. Lebt nach dem Gesetz der Hoffnung! In der Hoffnung gibt es keine Melancholie, kein Leid, keine Verzweiflung. In ihr gibt es nur Freude und Frohsinn. Daran erkennt man dieses göttliche Prinzip. Russe, 16. Januar 1920
  22. mariaK

    1919_08_24 Die kosmische Liebe

     Die kosmische Liebe Wenn ihr den Ausdruck "kosmische Liebe" hört, wird er euch auf den ersten Blick seltsam erscheinen und ihr werdet fragen: Wie kann die Liebe kosmisch sein? Sie kann! Ich benutze dieses Wort in einem sehr weiten Sinn. Das Wort Liebe benutze ich im Sinne von Energie, die vom Zentrum des Weltalls ausgeht und sich zur Peripherie bewegt, und das Wort Liebe benutze ich im Sinne von Energie, die von der Peripherie ausgeht und zum Zentrum des Seins vordringt. Liebe nenne ich einen schöpferischen Prozess und Liebe – einen Prozess, der von unten nach oben erfolgt, der etwas aufbaut. Wenn ich von Kultur, vom gesellschaftlichen, politischen und geistigen Leben spreche, meine ich Liebe, die sich in ihrer großen Aktivität äußert. Sie stellt also einen bewussten Prozess dar, der im Weltall individuell vor sich geht. Ich bitte euch, eure Ansichten, egal welcher Art, für einen Moment außer Acht zu lassen und mit mir zusammen zu überlegen, ohne gleich zu kritisieren. Wenn es euch etwas bringen soll, dann versetzt euch in die Lage einer fotografischen Platte, die die Bilder so aufnimmt, wie sie sind, und danach könnt ihr kritisieren. Wenn ihr von vornherein kritisch eingestellt seid, werdet ihr die Dinge nicht richtig wahrnehmen und deswegen wird auch eure Kritik nicht vernünftig sein. Ich spreche von der Liebe, weil sie ein notwendiges Element für jeden von euch ist. Jeder, der gesund und glücklich sein will, muss die innere Kraft der Liebe begreifen. Viele sprechen von Liebe und Liebe, doch sie verwechseln sie. Die erste ist schöpferisch tätig, die zweite baut auf. Oftmals aber zerstört die Liebe auch. Die Katze frisst die Maus, weil sie sie liebt, weil sie den Prozess der Liebe so versteht und äußert. Und ihr wisst, wie sie die Maus frisst – sie zieht ihr nicht das Fell ab, wirft den Inhalt der Eingeweide nicht weg, sondern verschlingt sie im Ganzen. Uns kommt es sehr seltsam vor, dass die Katze, ein Vorbild an Reinlichkeit und so penibel in dieser Beziehung, nicht weiß, wie sie essen soll. Auch viele der Menschen haben die Gewohnheit der Katze und wissen nicht, wie sie essen sollen. Wenn ein Mensch seinem Verstand einen Gedanken mit all seinem Unrat einverleibt – mit dem Fell, den Gedärmen, dem Magen usw. – deutet das darauf hin, dass er nicht weiß, wie er essen soll. So ein Mensch besitzt die Gier und die Liebe einer Katze. Auch wir drücken, wenn wir Tiere schlachten und essen, damit unsere Liebe zu ihnen aus. Wenn uns die Tiere fragen würden, warum wir sie schlachten und essen, müssten wir ihnen antworten, dass wir dies aus großer Liebe zu ihnen tun – wir möchten sie in uns aufnehmen und nicht nur von außen betrachten. Die Liebe sagt: "Ich erkenne nur mein eigenes Dasein an und jedes andere Wesen, das sich außerhalb von mir befindet, soll in mich hineinkommen." Schon die früheren Menschen haben die Liebe so verstanden, und die neue Generation versteht sie genauso. Wäre es anders, würden wir meinen, auf einen Widerspruch zu stoßen. Im heutigen gesellschaftlichen, politischen und geistigen Leben leiden alle Menschen unter überschwänglicher Liebe, die jedem zuviel geworden ist. Mit einfachen Worten ausgedrückt sieht die Sache so aus: Wenn eine Frau viel Wolle hat und sie liegen lässt, ohne sie zu weben, beginnt die Wolle zu stinken. Ich wiederum sehe es so: Ihre Liebe hat angefangen zu stinken. Die Frau muss zum Prozess der Liebe finden, muss damit beginnen, die Wolle zu waschen, zu krempeln, zu spinnen und zu weben. Ihr könnt, wie diese Frau, viel Wolle haben, als Menschen könnt ihr reich sein – Händler, Philosophen, Gelehrte, Prediger. All das ist gut, aber wenn ihr mit euren Kenntnissen nicht spinnt und webt, sage ich euch, dass ihr Woll-Prediger, Wollhändler, Woll-Philosophen, Woll-Gelehrte usw. seid. Ihr habt nur ungesponnene Wolle. Die Wolle muss gesponnen werden und das wird geschehen, wenn jener große Prozess der kosmischen Liebe einsetzt und die kosmische Kraft in uns erwacht, oder wie die heutigen Philosophen sagen, wenn das hohe Bewusstsein in uns erwacht und wir begreifen, dass wir für das gemeinsame Wohl der ganzen Menschheit, aller Lebewesen arbeiten müssen, unabhängig davon, ob wir sie sehen oder nicht. Ihr werdet sagen, mein Gedanke sei seltsam. Er ist tatsächlich seltsam, doch nicht alle seltsamen Dinge sind auch unrichtig, so wie nicht alle gewöhnlichen, uns bekannten Dinge richtig sind. Um meinen Gedanken klar zu machen, bediene ich mich eines Beispiels. In der Vergangenheit, in der goldenen Ära der menschlichen Kultur, in der so genannten ersten Göttlichen Rasse, lebte ein großer Weiser. Vor ihn trat ein Schüler mit folgender Bitte: "Ich möchte, dass du mir eins der großen Geheimnisse des Seins beibringst, und zwar, dass ich in der Lage bin, mich in jegliche Form zu verwandeln, die ich möchte, in einen Riesen – so groß wie die Sonne, so dass ich den gesamten Raum ausfülle und auf diese Weise für alle sichtbar werde." Der Weise sagte zu seinem Schüler: "Dein Wunsch soll geschehen." Der Schüler war darüber sehr erfreut und sagte sich: "Endlich beherrsche ich dieses große Geheimnis – für alle sichtbar zu sein, und nun werde ich zum glücklichsten Wesen!" Er vergaß aber seinen Lehrer zu fragen, wie er auf Wunsch wieder kleiner werden kann. Tatsächlich wurde er sehr groß, alle sahen ihn, aber er konnte nicht mit den Menschen kommunizieren, er sah sie nicht, denn er stand hoch über ihnen, er konnte nicht mit ihnen sprechen und deshalb war er überall allein und fühlte sich sehr einsam. Alle sahen, dass er ungewöhnlich groß ist, und viele Gelehrte, Philosophen, Physiker, Astronomen begannen ihn zu erforschen und nach Gründen zu suchen, warum ihn das Sein so geschaffen hat. Tausende von Theorien und Legenden über seine Herkunft entstanden. Der große Weise, sein Lehrer, sagte einfach: "Die Ursache für diese Größe ist nichts anderes als der Wunsch des Schülers groß zu werden, damit ihn alle sehen können. Und ich habe seinen Wunsch erfüllt." Zu diesem Weisen kam ein anderer Schüler und sagte: "Meister, ich möchte, dass du mir das Geheimnis beibringst so klein zu werden, dass mich niemand in der Welt sieht." Der Weise erfüllte auch seinen Wunsch. Der Schüler wurde sehr klein und unsichtbar. Aber auch er vergaß wie der erste zu fragen, wie er seine vorherige Statur zurückbekommen könne. Nachdem er unsichtbar geworden und in die größten Tiefen des Seins hinab gestiegen war konnte er nicht mehr zurückkehren, als er dies wünschte. Diese beiden Schüler stellen die zwei Gegenpole in der Welt dar. Der erste, das sind die großen Welten, und der zweite – die kleinen, d.h. die Mikroben, die sich, für alle unsichtbar, überall einnisten und heute die Menschen plagen. Nach einiger Zeit trat ein anderer Schüler vor denselben Weisen und sagte: "Meister, ich möchte, dass du mir die Eigenschaften des Lichtes und der Wärme beibringst – gleichzeitig sichtbar wie das Licht und unsichtbar wie die Wärme zu sein. Sichtbar, um die riesengroßen Welten im Licht erstrahlen zu lassen, und unsichtbar wie die Wärme, um auch die kleinsten Lebewesen unten auf der Erde zu erwärmen." Der Meister antwortete ihm: "Dein Wunsch soll geschehen." Also gibt es in der heutigen Welt drei Prozesse, die gleichzeitig wirken. Nach dem einen Prozess wollen Menschen reich werden, Gelehrte, Philosophen, Minister, Generäle werden und einen Staat gründen. Diese Menschen nennen wir hervorragend, denn sie haben die Kunst erlernt groß zu werden. Sie kennen das Geheimnis des Vergrößerns, sie wissen, wie sie alle Menschen, die ganze Gesellschaft in ihren Bann ziehen können, doch das Wichtigste haben sie nicht gelernt – die Kunst, Menschen und Gesellschaften als bewusste Einheiten zu organisieren. Auch der Magnet zieht Eisenspäne an, aber er weiß nicht, wie er sie organisieren soll. Organisieren allein bedeutet noch nicht Erziehen; Bildung geben bedeutet noch nicht das Gesetz der Liebe zu lehren. Wenn wir folglich von Licht sprechen, verstehen wir darunter einen Prozess, bei dem sich der menschliche Verstand ausweitet und inneres Eigenbewusstsein erlangt. Unter Wärme versteht man einen Verdichtungsprozess, einen Prozess inneren Errichtens. Das Licht ist ein Prozess, der sich vom Zentrum zur Peripherie bewegt, die Wärme aber ist ein Prozess, der von der Peripherie zum Zentrum vordringt. Ich nenne das Licht arterielles Blut und die Wärme – venöses. Deshalb nimmt die Liebe, die das venöse Blut darstellt, wenn sie das Herz eines Menschen durchfließt den ganzen Unrat in sich auf und scheidet ihn aus. Das ist der Grund, weshalb wir sagen, dass die Liebe heilt. Licht und Wärme, d.h. arterielles und venöses Blut im menschlichen Körper, wechseln sich ständig ab und durch diese zwei Prozesse wird der menschliche Körper aufgebaut. Diese zwei Ströme, diese zwei Prozesse findet man überall: im Verstand, im Herzen und in der Seele jedes Menschen. Um also das Leben zu verstehen, müssen wir es so erlernen, wie es die Natur geschaffen hat, und nicht so, wie wir es heute sehen. Die heutigen Menschen können darüber streiten, ob es eine Seele gibt oder nicht – jeder hat seine Meinung. Wenn der Mensch Bewusstsein hat, hat er auch eine Seele; wenn er Gedanken hat, hat er auch einen Verstand; wenn er Gefühle hat, hat er auch ein Herz. Könnt ihr einen Gegenstand betrachten, der schmilzt, ohne dabei an die Wärme zu denken? Könnt ihr einen beleuchteten Gegenstand betrachten, ohne dabei an das Licht zu denken? Unsere Irrtümer sind auf Schatten zurückzuführen, die auf uns geworfen wurden. Deshalb sollten wir mehr Licht und Wärme auf uns einwirken lassen, um den Fortschritt sichtbar zu machen. Um euch diesen großen Gedanken klar zu machen, werde ich mich einer okkulten Geschichte bedienen. Wenn ich philosophisch zu euch sprechen würde, wäre der Gegenstand für euch uninteressant. Ich möchte eurem Verstand die Wahrheit verständlich machen und deshalb bediene ich mich der Sprache, über die wir verfügen. Im Altertum, in jenem Königreich, von dem ich euch schon erzählt habe, hatte der König zwei Töchter. Die eine von ihnen war sehr schön. Sie ging eines Tages zu dem großen Lehrer der Weisheit und sagte zu ihm: "Meister, ich möchte eine solche Schönheit, dass jeder, der an mir vorbeigeht, entzückt ist. Ich möchte so sanft werden, dass sich niemand, der mich sieht, von mir trennen will. Gleichzeitig möchte ich, dass meiner Schwester diese Eigenschaften versagt werden, dass niemand sie liebt und dass sie ständig zu Hause sitzt, um mir nicht im Wege zu sein." Der Weise antwortete ihr: "Dein Wunsch soll geschehen." Diese Königstochter bestieg ein Pferd, sah sich stolz um und sagte: "Ich bin die Königstochter!" Alle, denen sie auf ihrem Weg begegnete – Menschen, Pferden, Ochsen, Fliegen – versammelten sich um sie. Als sich viele Pferde versammelt hatten, begannen sie auszuschlagen und miteinander zu streiten, denn jedes wollte ihr näher sein, und dabei wurde viel Staub aufgewirbelt. Die Ochsen begannen, sich mit den Hörnern zu stoßen und zu kämpfen, denn jeder von ihnen wollte ihr näher sein. Die Bienen begannen sich zu stechen, die Wespen – ebenfalls. Schrecklicher Lärm und Kampf setzten ein und die Tiere fielen eins ums andere tot zu Boden. Während die Königstochter all das sah, verstand sie, wie falsch sie das Leben im Universum begriffen hatte. Sie raufte sich die Haare, ging zu ihrer Schwester und sagte: "Schwester, hilf mir, denn ich habe großes Unrecht begangen!" Ich frage euch: Wenn so eine Königstochter unter euch erscheint und so viele Kämpfe und Fußtritte unter euch hervorruft, und wenn sich alle Leute in die Haare geraten und sich zu schlagen beginnen, hat euch diese Königstochter dann den Sinn des Lebens gegeben? Nein. Wenn ihr in Zwiespalt geraten seid und keinen Sinn im Leben finden könnt, müsst ihr den Grund darin suchen, dass ihr eurer Seele Unrecht getan habt. Die schöne Königstochter ist unser Körper, für den wir alles im Leben opfern. Philosophen, Schriftsteller, Politiker, Prediger – alle leben nur für ihren Körper, denn für uns ist die wichtigste Sache im Leben, unserem Körper gefällig zu sein. Wir denken nur daran, was wir essen oder trinken werden, wie das Essen gekocht wird und woraus – ob aus Fleisch oder pflanzlicher Nahrung, ob gebacken oder gekocht usw. Im diesem Namen versammeln wir uns beim Gastmahl und sagen: Das ist die Philosophie des Lebens! Ich antworte: Das ist die Philosophie des Magens. Ihr meint: Bringen wir das gesellschaftliche Leben in Ordnung. Ja, den gesellschaftlichen Magen in Ordnung zu bringen – daran denkt ihr. Verdirbt euer Magen, so verdirbt auch das gesellschaftliche und politische Leben. Fragt einen Arzt – wenn man sich den Magen verdorben hat, ob man dann imstande ist zu philosophieren und Biertischpolitik zu betreiben? Vor Jahren, als ich aus dem Dorf Knjashewo zurückkehrte, sah ich in der Straßenbahn einen Bankier und hörte, wie er sich bei seinem Freund beklagte, dass man ihm seit einiger Zeit nichts zu essen erlaube außer ein bisschen Milch. Der Freund fragt ihn: "Warum denn? Du bist doch Herr über dich selbst!" "Ja, aber ich habe mir den Magen verdorben." "Wenn dem so ist, dann musst du auch die Folgen tragen." Wenn der Mensch bemerkt, dass sein Magen krank ist, weicht er vor jeder anderen Philosophie zurück. Der Magen ist es, der vielen die Richtung ihrer Gefühle und Handlungen weist. Die kosmische Liebe ist ein großes Gesetz. Sie verteilt die Wirkung aller Kräfte in unserem Bewusstsein so harmonisch, dass sie jedem der von ihr geschaffenen Dinge auch die entsprechende Nahrung gibt, die es benötigt: dem Verstand – die entsprechenden Gedanken, dem Herzen – die entsprechenden Wünsche, dem Willen – die entsprechenden Handlungen. Nur die Mutter kann Liebe vermitteln. Während sie den Körper ihres Kindes aufbaut, gibt sie ihm Liebe durch ihre eigene Liebe der Selbstaufopferung. Und nur derjenige, der sich aufopfert, lebt, denn er verspürt eine Freude, die ihn lebendig macht. Viele ehemalige reiche Bulgaren leben nicht mehr, aber Botev[2], Rakowski[3] und andere, die sich aufgeopfert haben, leben weiter, denn sie haben das Gesetz der Liebe erlernt. Manche würden einwenden: Ja, aber Botev war nicht gläubig. Dass er nicht so geglaubt hat wie wir, ist unwichtig. Wichtig ist, dass er das Gesetz der Selbstaufopferung für seine Nächsten verstanden und angewendet hat. Das ist das Wichtige und Notwendige für unser weiteres Wachsen. Wenn man mir über jemanden sagt, dass er nicht glaubt, dass er exzentrische Ansichten hat, frage ich: Geben diese Ansichten dem Menschen und auch der Gesellschaft die Möglichkeit, sich höher zu entwickeln? Ist es so, dann spielt es keine Rolle, dass er in den Augen der Leute als ungläubig gilt. Wenn ich eine brennende Kerze trage und ein anderer eine Kerze ohne Licht, dann frage ich euch: Wer von uns beiden ist rechtgläubig? Rechtgläubig sind diejenigen, die brennende Kerzen tragen. Wenn ihr jemanden seht, der eine nicht angezündete Kerze trägt, sagt ihm, er solle seine Kerze anzünden und dann werde er rechtgläubig. Ich sage allen – den Pfarrern, Predigern, Bürgern, Sozialisten und Kommunisten – sie sollen ihre Kerzen anzünden, um rechtgläubig zu werden. Zündet alle, vom Größten bis zum Kleinsten, eure Kerzen an! Keiner darf eine nicht brennende Kerze tragen, denn die Welt braucht Licht! Sobald das Licht aufleuchtet, kommt auch die Wärme ins Herz. Und damit verschwinden dann auch der ganze jetzt existierende Hass und unser Streben klein oder groß zu werden. Im kosmischen Bewusstsein löst man die Frage nicht vom Standpunkt eines Volkes, sondern vom Standpunkt jenes großen Gesetzes aus, das uns Antrieb und unserem Leben einen Sinn gibt. Jeder Vater und jeder Lehrer, der Kinder ausbildet, muss die neuen Methoden der Erziehung und Ausbildung erfolgreich anwenden, um seinen Zöglingen helfen zu können. Väter und Mütter, die ihre Kinder zur Schule schicken, tun das nicht nur, damit sie Kenntnisse erwerben, sondern auch, damit sie diese Kenntnisse praktisch anwenden können. Zuerst einmal müssen die Lehrer den Kindern beibringen, wie und was sie essen sollen, welche Eigenschaften die Nahrung hat, welche Nahrungsmittel für die Gesundheit am nützlichsten sind. Danach müssen sie ihnen beibringen, wie sie atmen sollen, um reine Luft aufzunehmen. Unter "Luft" verstehe ich alle Gedanken, ganz egal welche, Hauptsache sie stimulieren die menschliche Seele und geben ihr edle Anregungen. Denkt nicht, dass ich euch rechtgläubig machen möchte. Ihr seid frei, so zu denken und zu handeln, wie ihr wollt. Ich möchte euch nur neue Methoden im Leben geben, damit ihr nicht irgendwann in Zwiespalt geratet. Heute befindet sich die Gesellschaft in der Lage einer Raupe, die Blätter frisst. Nun aber ist die Zeit gekommen, dass sich diese Raupe in einen Schmetterling verwandelt. Was wird sie dann fressen? Sie wird keine Blätter mehr fressen, sondern sie wird sich die Kunst aneignen, Flügel zu entwickeln, um aufzufliegen und Blütennektar zu trinken. Nach dem Gesetz der Evolution geht die heutige Gesellschaft von einem Zustand in einen anderen über. Denkt nicht, dass ihr wie bisher weiterleben werdet. Nein, der Herr hat euch die Blätter schon genommen – so steht es im Gesetz Gottes geschrieben. Gott erlaubt euch nicht mehr, euch mit Blättern zu ernähren, wenn für euch die Zeit der Schmetterlinge angebrochen ist, wenn ihr bereits euren Rüssel benutzen müsst, um Nektar zu trinken. Anders gesagt, die Menschen müssen lieben lernen. Diese Lehre ist Träger der neuen Kultur, die auch eine neue Rasse schaffen wird, von der die heutige Menschheit nicht einmal eine Ahnung hat. Die kommenden Menschen werden in jeder Beziehung großartig sein: in ihren Tugenden, in ihrer Gerechtigkeit, Liebe, Weisheit und Wahrheit. Ihr werdet ihnen die Häuser öffnen und ohne Angst vor ihnen stehen. Es wird nicht nötig sein, dass euch Polizisten und Streitkräfte beschützen, denn sie werden euch ihre Ansichten nicht mit Gewalt aufzwängen. Deshalb wird es die jetzigen Gegensätze nicht mehr geben. Eine neue Kultur wird dann existieren. Einige von euch werden würdig sein dieser Kultur beizutreten, andere werden in der Lage von Raupen bleiben, wenn sie immer noch dem jetzigen Verstand folgen. Damit mache ich euch keine Vorwürfe, sondern sage euch nur, dass dies ein großes Gesetz ist. Und dieses Gesetz wendet die Natur gnadenlos an, weil sie in ihren Handlungen völlig gerecht ist. Wenn sie den Menschen in eine bestimmte Entwicklungsphase versetzt, verlangt sie Ergebnisse und nicht sie wird sich nach ihm richten, sondern er nach ihr. Wenn ich so zu euch spreche, denkt nicht, dass ich den Wunsch habe euch zu Adepten dieser Lehre zu machen. Ich sage euch nur, dass euch eine große Katastrophe erwartet. Wenn ihr euch etwas vormacht und noch zehn Jahre in der Lage von Raupen verharrt, wird es keine Blätter mehr für euch geben. Ich rate euch, euch zehn Tage früher in Schmetterlinge zu verwandeln und schon mit der anderen Ernährungsweise zu beginnen. Wenn ihr eine Krankheit verschleppt und sie das Blut in eurem ganzen Körper vergiftet, was sagt dann der Arzt? "Es ist zu spät, ihr hättet mich früher rufen sollen." Viele Politiker beschäftigen jetzt das bulgarische Volk mit Dingen, die es im gegebenen Moment nicht braucht. Begreift: Jedes Volk hat eine vorbestimmte Mission und wenn es sie nicht richtig erfüllt, dann ist es verloren – nichts kann es retten. Auch jedes Individuum hat seine vorbestimmte Mission. Ihr werdet einwenden: Wenn wir uns Mazedonien, Thrakien, Dobrudsha zurückholen, brauchen wir nichts anderes. Nein, wir brauchen Menschen, Menschen, die dieses Land richtig verwalten! Wenn ich so zu euch spreche, meine ich damit nicht, dass ihr euch alle Hals über Kopf einer Partei anschließen sollt. Ich betrachte das Leben aus einem sehr weiten Blickwinkel. Für mich sind das menschliche und das gesellschaftliche Leben ein großer Baum. Und hat dieser Baum nur ein einziges Blatt, eine einzige Blüte, eine einzige Frucht? Nein, Tausende Zweige hat er, große und kleine, Tausende Blätter, große und kleine, Tausende Blüten, große und kleine, und auch Tausende Früchte. Wenn ich Zeit hätte, würde ich ausführlich darüber sprechen, wie es um jede Partei bestellt ist. Jede Partei entspricht mit ihren Auffassungen und Wünschen einem Zweig, einem Blatt und einer Frucht von einem großen Baum. Wie lange kann ein Blatt dieses Baumes ohne Zweig leben? Der Herbst kommt, es welkt oder der Wind kommt und weht es fort. Die abgefallenen Blätter leben zwar weiter, doch ihr Leben hängt dann von der Windstärke ab – wenn er weht, dann rühren sie sich. Ich frage euch jetzt: Wie wollt ihr leben – oben auf dem Baum oder unten auf dem Erdboden? Man sagt über jemanden: Dieser Mensch lebt! Ja, er lebt, aber unten auf dem Boden und nach dem Willen des Windes. Ein Mensch, der Leben in sich hat, ist immer lebensfreudig. Wenn jemand sagt, es ginge ihm nicht gut, bedeutet das, dass er vom Baum heruntergefallen ist. Er ist heruntergefallen um sich zu erneuern, damit seine Säfte von den Baumwurzeln aufgesogen werden und er als ein neues, junges Blatt wiedergeboren wird. Das ist die Wiedergeburt, die viele verunsichert und die viele bestreiten. Christus sagte: "Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen."[4] Das bedeutet: Wenn ihr nicht neu geboren werdet, könnt ihr nicht in die neue Kultur eintreten und keine Mitglieder dieser großartigen Rasse werden, die allen Entwicklungs- und Lebensbedingungen bringt. In dieser Kultur liegt das Reich Gottes. In diesem Reich gibt es keine Verstorbenen, Totenmessen, Gräber und Grabmale, sondern alle Leute werden froh sein. Alle wie Paisij[5], Botev und andere bedeutende Menschen werden in dieser Kultur erscheinen und neue Auffassungen mitbringen. Sie werden Träger einer neuen Lehre sein. Man sagt: Botev gibt es nicht mehr, aber sein Geist ist da. Wo ist sein Geist? Was soll man unter Geist verstehen? Wir kennen das Grundgesetz von Lavoisier, nach dem nichts in der Natur verloren geht. Deswegen lebt jedes Ding, das sich offenbart hat. Manche Dinge können sich für den einen Menschen offenbaren und für den anderen nicht. Bedeutet denn, dass etwas, was ich nicht sehe, nicht existiert? Eine ganze Reihe von Theologen und Philosophen behandeln die Frage, ob Gott existiert oder nicht – das ist eine abstrakte Frage. Für mich gibt es einen Herrn. Er ist die Liebe, die ich überall sehe und die ich sehr gut verstehe. Nicht nur ich, sondern jeder, der dem Herrn dient, sieht ihn jeden Tag und unterhält sich mit ihm. Dieser Herr lebt in euch. Es gibt keinen Menschen, in dem der Herr nicht lebt. Ihr solltet nichts Schlechtes über mich sagen, wie auch ich über euch, weil in mir wie in euch der Herr lebt, gegen den man nichts Schlechtes sagen darf. Die Tatsache, dass ihr gekommen seid, um mir zuzuhören, zeigt, dass der Herr mit euch gekommen ist. Wovon ich euch hier erzähle, ist nichts Neues – ihr tragt es seit Jahrhunderten in euch. Manche sagen: Herr Danov predigt eine neue Lehre. Sie ist neu nur für die Zeit, in der sie sich offenbart. Ich fahre z.B. mit dem Zug von Sofia nach Tarnovo und die Gegenstände fliegen schnell an meinem Auge vorüber. Die einen werden zur Vergangenheit, die anderen – Gegenwart, und die dritten – Zukunft. Existieren diese Gegenstände denn nicht gleichzeitig? Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart existieren also gleichzeitig und sind eine Gegebenheit in der Welt. Jene, die gestorben sind, jene, die jetzt leben, und diejenigen, die in der Zukunft kommen, sind auch eine Gegebenheit. Ich lasse diese Frage, denn ihr werdet 350 000 Jahre brauchen, um sie zu lösen, und ich bin überzeugt, dass ihr sie lösen werdet. Nach genauso vielen Jahren komme ich wieder und werde sehen, wie ihr sie gelöst habt. Jetzt lösen wir sie nicht, denn sie ist, wie es scheint, nicht aktuell und braucht viele Tausende Jahre, um gelöst zu werden. Aktuelle Fragen sind, dass es den Menschen heute an Brot, Holz, Salz, Zucker, hygienischen Wohnungen usw. fehlt. Was muss getan werden, damit die Gesellschaft zufrieden gestellt wird und manche Menschen zur Besinnung gebracht werden? Einige versuchen Ratschläge zu geben und sagen, die Schuldigen sollen aufgehängt werden; die Frauen, die Zwietracht und allerlei Unheil schaffen, sollen geschlagen werden; wir sollten den Feinden den Krieg erklären, um uns an ihnen zu rächen. Wurden etwa die Frauen bisher nicht geschlagen? Hat es denn bisher keine Massaker, keine Galgen und Kriege gegeben? – "Wechseln wir die Richter!" – Werden die neuen Richter wirklich besser sein? Hier hinkt etwas anderes. Wenn ich mich betrinke und mir die Dinge seltsam erscheinen, ist das so, weil meine persönliche Welt, die Welt eines Betrunkenen, so aussieht. Das heißt aber nicht, dass alles in der Welt in meine Fußstapfen tritt. Wir ähneln jenem Bulgaren, Iwan, der einen Besuch machte und dem man etwas zu trinken anbot. Er trank, soviel er konnte, aber da begann man ihn zu überreden, auch auf das Wohl der Mutter, dem großen Sohn, der großen Tochter zu trinken. Iwan trank auf das Wohl von allen und betrank sich so sehr, dass er es kaum zum Brunnen schaffte, um sein Pferd zu tränken. Als das Pferd aufhörte zu trinken, bestand Iwan darauf, dass es auf sein Wohl trinke. Das Pferd aber trat zur Seite. Da sagte Iwan zu ihm: "Du verstehst das Leben besser als ich – du trinkst nicht weiter, ganz gleich auf wessen Wohl!" Auch wir handeln wie Iwan: Wir versammeln uns irgendwo und los geht es – zum Wohle der einen Partei, der einen Frauenbewegung, zum Wohle der Frau usw. Wir geben ständig nach, bis wir dem betrunkenen Iwan ähneln. Und dann sagen wir, wir hätten nichts verstanden. Der heutige Mensch muss seine Pflichten gegenüber der Gesellschaft verstehen und ihr entsprechend dienen. Fragt man jemanden: Bist du Bulgare? Dann antwortet er: "Ja, weil ich dieselbe Sprache spreche wie alle Bulgaren und mich zu demselben Glauben bekenne." Nicht daran erkennt man einen Bulgaren. Meiner Meinung nach muss er ehrlich und gerecht, klug und gut sein. Wenn er diese vier Eigenschaften hat, so ist er ein Bulgare. Hat er sie nicht, ist er kein Bulgare. Jemand sagt: Dieser Mensch ist Priester. Ich frage: Ist er ehrlich, ist er gerecht, klug und gut? Wenn er diese Eigenschaften hat, ist er ein Priester. Jemand kann Rechtsanwalt, Mutter, Vater, Lehrer oder sonst was sein. Was auch immer er sein mag, er muss diese vier Eigenschaften besitzen, weil sie eine unbedingte Notwendigkeit im gesellschaftlichen Leben sind. Ich wünschte, dass alle Bulgaren so sind und wenn sie es sind, werde ich ihnen gratulieren. Mögen alle von außen und von innen hell gekleidet sein – von reinem Körper und reiner Seele, so wie die Natur die Blumen mit Farben und Reinheit schmückt. Ich sagte: Wir müssen ehrlich und gerecht, klug und gut im vollen Sinne des Wortes sein, nämlich – in der Seele, im Verstand, im Geist und in der Kraft. Wir müssen auch ein starkes Bestreben nach gegenseitiger Hilfe besitzen. Die kosmische Liebe könnt ihr immer in euch tragen. Ihr seid unglücklich, euer Kind ist gestorben oder ihr habt Besitz verloren. Warum seid ihr unglücklich? Weil die kosmische Liebe nicht in euch wirkt. Jemand hat den Verstand verloren, ein anderer – seinen Mut. Warum? Weil sie die kosmische Liebe verloren haben. Wenn diese Liebe zu uns kommt, werden wir so stark, um alles zu schaffen. Ein Mensch, bei dem sie wirkt, verliert nicht den Mut, sondern sagt, dass das Unglück, dass alle Misserfolge nur Schatten im Leben sind. Habt keine Angst vor diesen Schatten. Unglücke im Leben vergleiche ich folgendermaßen: Stellt euch einen großen Baum mit Tausenden von Blättern vor, die still und friedlich leben. Es kommt aber ein Sturm auf und sie beginnen zu drängeln und zu streiten: "Warum bist du so grob, dass du drängelst?" Schließlich ist der Sturm vorbei und sie leben wieder still und friedlich miteinander. Hier liegt der Grund für ihren Streit außerhalb. Wenn dieser Baum das große Gesetz der kosmischen Liebe verstünde, um den Streit zu vermeiden, würde er sich allmählich in ein Tier verwandeln. Und wenn das Tier die kosmische Liebe verstünde, würde es sich in einen Menschen verwandeln, und der Mensch seinerseits – in einen Engel. Wenn sich der Mensch in diese höhere Form kleidet, wird er über die Naturkräfte herrschen und alles Unglück leicht bewältigen. Ihr solltet dieses Gesetz von euren kleinen Kindern lernen. Was tun sie, wenn sie etwas von ihrer Mutter wollen? Sie umarmen ihre Mutter, fangen an sie zu liebkosen, zu küssen und zärtlich "Mutti!" zu sagen. Was bedeutet dieses Umarmen? Mit der linken Hand reicht das Kind seine Liebe dar und mit der rechten – seinen Verstand. Auf diese Weise flößt es seiner Mutter seine Kraft ein und sie ist bereit, alles für ihr Kind zu tun. Deswegen sind Kinder liebevoll. Aber wir Erwachsenen, wir fragen uns: Soll ich einen Kuss geben? Werde ich mich vielleicht anstecken? Die Kinder philosophieren nicht. Wenn sie jemanden küssen müssen, küssen sie ihn und das war es. Wenn mein Kuss in der Lage ist jemanden zu heilen, werde ich ihn küssen. Wenn der Kuss das nicht kann, werde ich ihn nicht küssen. Jeder Kuss muss ein gewisses Wohl mit sich bringen. Wenn jemand einen anderen besuchen geht, darf er nicht mit leeren Händen kommen, sondern muss ein Geschenk mitbringen. Wenn ihr eine arme Frau besuchen wollt, füllt nicht eure Brieftasche mit Geldscheinen, sondern füllt euren Beutel mit Brot und Früchten. So sollten auch die Wohltätigkeitsvereine handeln. Jetzt aber lassen sich einige von hier und da Geld geben und erweisen damit Wohltaten. Nein, mein Freund, mit fremdem Kalb ist nicht wohlfeil pflügen, mit Fremdem lebt man nicht in der neuen Kultur. Wohltätigkeitsvereine gehen zu den Armen und verteilen Geld und dann wollen sie auch noch, dass man sie für diese Arbeit bezahlt. Nein, Wohltätigkeit darf nicht bezahlt werden. Wenn ich diene, muss ich mit Liebe dienen. Wenn ihr mein Haus betretet, werde ich euch gut empfangen, euch bewirten, euch die Hände und die Füße waschen, euch alle Mittel geben, euch alle Dienste erweisen – wie einem Freund. Das erfordert die neue Kultur. Jetzt aber, wenn jemand unterwegs zu Besuch vorbei kommt, bleibt er dort einen Tag und muss sich dann ein Zimmer im Hotel nehmen. "Han eri, baba eri"[6], sagen die Türken. Die Hotelwirte sind gute Menschen, sie stehen höher als die einfachen Menschen. Zunächst verhalten sie sich gut, aber wenn du gehen willst, schnappen sie dich gleich und sagen: "Du musst bezahlen!" Wisst ihr, in welcher Lage wir uns heutigen Menschen befinden? Das verdeutliche ich euch wieder an einem Beispiel. Ein Derwisch ging in ein Bad, badete gut und als er das Bad verließ, sah er nach und stellte fest, dass er keine einzige Münze in der Tasche hatte, um zu bezahlen. Daraufhin wandte er sich an den Bademeister, sagte "Danke!" und ging los. "Warte mal, und das Geld?" fragte ihn der Bademeister. "Ich habe keins." "Warum bist du dann gekommen?" Der Derwisch wusste nicht aus noch ein, wandte sich in Gedanken an Gott und bat: "Gott! Gib mir entweder Geld oder zerstöre dieses Bad!" In diesem Augenblick krachte es, das Bad brach zusammen und der Bademeister lief schnell herbei, um zu sehen, was los war. So ging der Derwisch seines Weges. Unterwegs sah er einen Hodscha beten und sagte zu ihm: "Ich weiß, wofür du betest – für Geld." Die heutige Menschheit leidet immer unter dem Verlangen nach viel Geld. Auch in Bulgarien wurde jetzt viel Geld gedruckt, aber nützt es was? Es muss einen Nutzen geben. Das, was die Natur gibt, ist von Nutzen. Wenn es Weizen, Obst und Kartoffeln gibt, gibt es auch Kultur. Ohne diese Dinge gibt es keine Kultur. Die Kultur wird von der kosmischen Liebe bedingt, die uns von oben geschickt wird. Denkt nicht, dass die Sonne und die anderen Planeten nicht an unserem Leben teilhaben. Die Sonne interessiert sich am meisten für uns und schickt jedes Jahr Bulgarien einen Kredit von Milliarden. Wenn ihr die Sonne besucht, werdet ihr sehen, dass die dortigen Bewohner viele Milliarden von Energie für die Kultur Bulgariens, für die Liebe, für die Glaubensbekenntnisse und für das Erheben auf dem Weg der Wahrheit haben. Heutzutage aber richten wir das Teleskop dorthin und sagen, die Sonne sei Feuer. Ich bestreite das, denn Feuer ist eine schwache Energie. Auf der Sonne gibt es Energie, aber es ist kein Feuer. Es ist etwas Stärkeres, was man mit Worten nicht ausdrücken kann. Die Sonne ist kein heißer Körper, sondern ein Körper mit riesiger Energie. Ich will mich nicht über das Wesen dieser Energie auslassen und erklären, wie sie sich entwickelt hat usw. Würdet ihr mir denn glauben, wenn ich euch etwas über die Sonne sage, die in so großer Entfernung von uns ist? Ihr glaubt noch nicht einmal, dass ich aufrichtig bin und fragt euch, ob ich keine Hintergedanken hätte, und da sollt ihr an etwas über die Sonne glauben? Dass uns die Sonne geneigt ist, sieht man an der Energie, die sie zur Erde schickt, an den Wohltaten, die sie uns jeden Tag erweist, denn ohne diese Energie ist das Leben undenkbar. Die Sonnenenergie ist lebendig, bewusst. Wenn wir so über sie zu denken beginnen, werden wir imstande sein diese Energie in uns aufzunehmen und sie wird einen bewussten und richtigen Wachstumsprozess in uns bewirken. Also, die kosmische Liebe sagt: "Arbeite für dein Herz und säe gute Wünsche darin, denn jeder gute Wunsch gibt eine schöne Frucht. Säe gute Gedanken in deinen Verstand, denn jeder gute Gedanke ist ein Obstbaum. Säe gute Handlungen mit deinem Willen, denn jede gute Handlung ist ein Obstbaum." Außerdem sagt die kosmische Liebe: "Zweifle nicht an dir selbst, denn jeder Zweifel ist ein Geschwür." Und damit schließt sie ab: "Sei mutig und entschlossen im Leben und in den Kämpfen, die du führen musst. Halte den Kampf nicht für ein Unglück, sondern für einen Arbeitsprozess, damit du den inneren Sinn des Lebens verstehst und jene Gesetze findest, nach denen der Körper aufgebaut ist, Gesetze, denen sich der Magen, die Lunge, das Gehirn usw. unterwerfen, damit du sie richtig organisieren kannst. Damit sich die Liebe in uns äußern kann, müssen wir dafür entsprechende Bedingungen haben. Diese Bedingungen haben wir im Leben, sie sind uns gegeben. Wenn wir sie nicht nutzen, werden wir uns nicht von schlechten Folgen befreien können. Die Leiden zeigen, dass wir die Energie unseres Lebens verloren haben. Wir werden so lange leiden, bis das verlorene Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Ich werde euch ein Beispiel anführen, das verdeutlicht, dass unser Glaube oder Unglaube zwei entgegen gesetzte Ergebnisse bewirken kann. In Rom lebte ein großer Maler, in dessen Verstand der Gedanke entstand die ideale Christengestalt zu malen. Er ging durch die Stadt um nach einem Subjekt zu suchen, das diese Idee ausdrückt. Er fand einen jungen Mann, 22-23 Jahre alt, und begann ihn zu malen. Es wurde eine ziemlich gelungene Gestalt. Nach 3-4 Jahren kam dem Maler der Gedanke, auch Judas Iskariot zu malen. Er ging wieder durch die Stadt und suchte nach der passenden Gestalt. Endlich fand er jemanden und schlug ihm vor, ihn als Judas zu malen. Der junge Mann wandte sich verwundert an den Maler und sagte zu ihm: "Herr, das ist aber seltsam! Vor vier Jahren haben Sie mich gerufen, um Christus nach mir zu malen, und nun möchten Sie, dass ich euch als Modell für Judas diene." Dieser junge Mann hatte in den letzten 3-4 Jahren ein sehr lasterhaftes Leben geführt und seine Gestalt so sehr entstellt, dass ihn der Maler nicht erkennen konnte. Ja, der Mensch kann sich und seinem Volk gegenüber gleichzeitig Christus und Judas sein. Wir bauen unseren Charakter auf, müssen Herr über uns sein und dürfen keine Rettung von außen erwarten. Unsere Rettung liegt in uns selbst und sie ist nichts anderes als die Überwindung aller schlechten Dinge, die uns entmutigen und uns an unserer Erhebung hindern. Die Mütter sind es, die Mitglieder für verschiedenen Stände und Schichten anwerben. Ich sagte schon früher: Solange die Mutter noch schwanger ist, solange das Kind noch in ihrem Leib ist, kann sie entstehen lassen, was sie möchte. Von ihr hängt ab, ob sie gute oder schlechte Mitglieder der Gesellschaft schafft. Wenn die Mutter empfangen hat, aber nicht mit der kosmischen Liebe aufbaut, kann sie das, was sie möchte, nicht erschaffen. Wenn sie während der Schwangerschaft Bälle, Konzerte besucht und ihre Zeit in leichtsinnigen Vergnügungen verbringt, wird sie der Grund für das Entstehen von Typen wie Judas sein und sich dann selbst wundern, was der Grund für ihr verdorbenes Kind ist. Die Mutter ist der Grund. Sie hat nicht die Bedingungen für das Entstehen von etwas Gutem geschaffen. Wenn die Kinder begabt und edel sind, dann deshalb, weil die Mutter das kosmische Gesetz gut verstanden hat und ihrem Kind mit der Zeit Gelegenheit gab, es zu nutzen. Der Charakter und die Kraft werden vom Vater gegeben, der Verstand aber – von der Mutter. Die Ehrlichkeit wird vom Vater gegeben und die Gerechtigkeit – von der Mutter. Nur der Vater kann seinen Sohn oder seine Tochter ehrlich machen. Nur die Mutter kann ihren Sohn oder ihre Tochter gerecht machen. Manchmal trifft man Kinder, die ehrlich und klug sind, doch nicht gerecht und gut. In solchen Fällen sage ich, dass einer von beiden Eltern einen Fehler gemacht hat. Wenn alle vier Eigenschaften in einem Kind vorhanden sind, zeigt das, dass Mutter und Vater entsprechend der kosmischen Liebe gewirkt haben und diese Eigenschaften in ihrem Kind angelegt haben. Die kosmische Liebe ist eine ausgezeichnete Arbeiterin und was man ihr gibt, das verarbeitet sie, diese Wolle spinnt sie und sagt: "Das habt ihr mir gegeben, das habe ich verarbeitet." Um meinen Gedanken zu erklären, führe ich folgende Erzählung zum Vergleich an: Ein junger Mann namens Stojan war Diener bei einem reichen Händler. Der Diener arbeitete ehrlich, aber alles, was er verdiente – 60 Lewa monatlich – verschenkte er den Armen. Der Herr, als er sah, was sein Diener machte, sagte ihm ständig, dass er etwas zurücklegen solle, weil seine alten Tage kommen würden und es keinen geben werde, der dann für ihn sorgt. Stojan erwiderte nicht auf diese Bemerkungen oder sagte: "Der Herrgott ist gut." Eines Tages schlief sein Herr tief ein und hatte einen sehr lebendigen Traum: Er ging in einer schönen Gegend spazieren und bemerkte inmitten der prächtigen Natur eine herrliche Villa. Er fragte einen der dort Anwesenden, wessen Villa das sei. "Die deines Dieners", antwortete man ihm. "Aber er ist doch arm! Woher hat er so viel Geld, um sich so eine schöne Villa zu kaufen?" "Er ist wirklich arm, aber alles, was er auf Erden verdient, schickt er hierher und damit hat er diese schöne Villa erbaut." Der Herr ging weiter spazieren und gelangte in eine trockene Wüstengegend. Er sah eine kleine, armselige Hütte und fragte wieder: "Wessen Hütte ist das?" "Das ist deine, denn du hast den Bedürftigen nicht geholfen", antwortete man ihm. Diese Erzählung ist insofern richtig, als die Mutter alles, was und wie viel sie ihren Kindern in dieser Welt mitgab, auch wiederbekommen wird. In der vernünftigen Welt wird sie sich also entweder eine schöne Villa oder eine kleine Hütte bauen. Wenn sie in ihrer Liebe zu dem Kind freigebig ist, wird sie einen Palast haben. Unter "Palast" verstehe ich den menschlichen Charakter. Wenn wir dieses neue Gesetz ins heutige Leben einbringen, wird viel Unglück verschwinden. Ich beende meinen Vortrag mit einem weiteren Beispiel, um zu betonen, was wir brauchen. Während der türkischen Fremdherrschaft ging ein junger Bulgare bei einem Töpfermeister in die Lehre. Viele Jahre lernte er das Töpferhandwerk. Als er schließlich dachte, er könne selbständig arbeiten, sagte er zu seinem Herrn, dass er sich von ihm trennen möchte. Der Herr erklärte sich einverstanden und er wurde selbstständig. Der Bulgare fing mit der Arbeit an, machte Töpfe, trocknete sie in der Sonne und stellte sie schließlich in den Ofen, aber immer, wenn er sie aus dem Ofen nahm, zersprangen sie. So arbeitete er eine Zeit lang und verzweifelte, weil alle seine Töpfe einen Sprung bekamen. Er ging wieder zu seinem Meister und beklagte sich: "Ich weiß nicht, was los ist! Meine Töpfe bekommen einen Sprung, nachdem ich sie aus dem Ofen hole." Der Meister sagte: "Ich werde dir das Geheimnis verraten, aber du musst noch drei Jahre bei mir arbeiten." Der junge Mann erklärte sich einverstanden, aber er beobachtete, was sein Herr machte, und bemerkte, dass der jedes Mal, wenn er einen Topf aus dem Ofen herausnahm, in ihn hinein blies: "Hu!" Da sagte sich der Diener: "Nun, wegen eines "hu!" musste ich noch ganze drei Jahre arbeiten!" Ihr alle wurdet in den Ofen gestellt und wenn euch ein Meister herausnimmt, wird euch kein Schaden geschehen. Aber wenn das ein Anfänger tut, wird euer Topf einen Sprung bekommen. Der Topf, das seid ihr. Der Ofen stellt die Schwierigkeiten in der Welt dar. Der Meister, das ist euer Geist. Stojan oder Iwan, das ist eure Seele, die lernt etwas herzustellen. Also, wenn ihr eurer Seele nicht beibringt, wie sie blasen und die Faust ballen soll, wird nichts zustande kommen. Die Faust zu ballen bedeutet, dem Willen eine Möglichkeit zu geben, nach allen Regeln des Gesetzes zu handeln. Möge sich jeder von euch vor den Ofen stellen und dem Meister sagen: "Ich bitte dich, blase!" Das Blasen ist Liebe. Wenn kosmische Liebe in euch eingehaucht wird, wird euer Geist euren Körper umgestalten. Dann werdet ihr würdige Mitglieder der neuen Kultur, der neuen Rasse sein. Ich möchte euch alle als Mitglieder dieser neuen Kultur begrüßen. Dient ihr mit Freude, seid Träger und Arbeiter der kosmischen Liebe! Nur so kann ein Volk seine Mission zu einem guten Ende bringen, nur so kann sich Bulgarien als Volk und Staat aufrichten. Seid sicher, dass alles eine Lösung zu euren Gunsten finden wird, wenn ihr die kosmische Liebe annehmt. Bulgarien wird nichts Schlimmes passieren, die Veränderungen werden sich ohne Katastrophen und Kataklysmen vollziehen. Das Neue wird kommen, es wird ein Umgießen von Energie aus dem unreinen Topf in einen anderen, reinen geben und wir, die Menschen der neuen Kultur, werden anfangen ohne Hass, ohne Bosheit zu leben. Mögen die Liebe und die Liebe die beiden Leitsterne sein, die unser Leben auf Erden lenken. Eine Feiertagsrede des Meisters, gehalten am 24.08.1919 anlässlich des Treffens der Schüler der Weißen Bruderschaft in Tarnovo Aus dem Bulgarischen übersetzt von Tonka Petrova und Nonna Petrova Lektorate: Margot Minkova und Angelika Todorov Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Unterstützung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Übersetzungen. [1]Liebe, Liebe – im Bulgarischen gibt es zwei Wörter für Liebe. Um sie hier zu unterscheiden, wird eines von ihnen im kursiv geschrieben. [2]Botev – ein großer bulgarischer Dichter und Revolutionär, der sein Leben 1876 für die Freiheit Bulgariens geopfert hat [3]Rakowski – bulgarischer Revolutionär und Schriftsteller, Gründer der nationalen revolutionären Bewegung gegen die türkische Fremdherrschaft [4]Joh 3,3 – Einheitsübersetzung, Katholische Bibelanstalt GmbH, 1890, Stuttgart [5]Paisij – erster Ideologe der bulgarischen Wiedergeburt, der im 18.Jhd., während der türkischen Fremdherrschaft die "Slawisch-Bulgarische Geschichte" schrieb [6]So viel wie: Das Wirtshaus – des Vaters Haus Copyright © 1997 Publishing House "Byalo Bratstvo" All Rights Reserved
  23. mariaK

    1919_08_19 Die Weltliebe

     Die Weltliebe Der Gegenstand meines Vortrags soll die Weltliebe sein. Ich benutze dieses Wort in weiterem Sinne, als es üblich getan wird. Ihr könnt fragen, was die Weltliebe mit uns zu tun hat. Ich antworte.: Das Wesen des Lebens ist die Weltliebe.Die Liebe ist es, die Lebensbedingungen schafft; sie ist der Hauptanreiz auf der Erde, d.h. ein Ideal, nach dem wir alle streben.Und das Leben,um sich in Fülle zu äußern,versteht darunter Handlungsfreiheit. Das Leben entwickelt sich in vier Richtungen: gesellschaftlicher, politischer, kultureller und geistiger. Das sind Gebiete ein und derselben Wirklichkeit. Mit dem Wort Liebe meine ich nicht jene gewöhnliche Liebe, die wie Kohle im Wasser erlöscht. Das ist keine Liebe. Die echte Liebe ist Kohlenglut, die niemals erlöscht. Und wer den Sinn der lebenden Kohlenglut versteht, der hat auch den Sinn des irdischen Lebens verstanden. Gerade danach strebten die Weisen des Altertums und die alten Alchimisten - das Wesen der lebenden Kohlenglut zu studieren und zu begreifen. Jene, die ihre Eigenschaften nicht kennen, sagen, dass die Liebe den Menschen verbrennt.Sicher gibt es Gegenstände, die verbrennen, aber es gibt auch solche, die nicht verbrennen. Genauso gibt es Metalle, die oxidieren, und solche, die nicht oxidieren. Sie brennen, ohne zu verbrennen und werden daher „Edelmetalle“ genannt. Ihr könnt mir eine andere Frage stellen: „Was geht uns irgendein Ideal an, wenn wir unter so schlechten Bedingungen leben?“ Ich will euch fragen, könnt ihr wirklich beweisen, dass die Lebensbedingungen tatsächlich schlecht sind? Das ist ja nur eine Vermutung. Im Leben gibt es so viel Schlechtes wie auch Gutes, so viel Stürze wie auch Neuanfänge, so viel Verluste wie auch Gewinne.Die einen und die anderen Bedingungen gleichen sich letztendlich aus.Das, was wir schlechte Lebensbedingungen nennen, ist unsere subjektive Wahrnehmung, menschliches Philosophieren. Die Menschen sagen, die Menschheit sei heutzutage krank, wogegen ich Einwände habe. Krankheiten sind ein Anachronismus, etwas Vorübergehendes, vom Menschen selbst abhängig. Er hat genauso viele Möglichkeiten gesund zu sein wie auch krank. Krankheiten sind nichts anderes als eine Anweisung zum Korrigieren, denn der Mensch beginnt sich erst dann zu entwickeln, wenn man sich seinem Willen widersetzt. Das kann man im Leben immer prüfen. Alle großen Menschen haben gelitten und gerade die Leiden gaben ihnen den Anstoß für ihren Aufschwung. Diejenigen, die gar keine Hindernisse, sondern im Gegenteil Bequemlichkeiten gehabt haben, sind zurückgeblieben. Die heutigen Menschen wollen reich sein, aber sie müssen wählen, weil es zwei Arten von Reichtum gibt: Der eine führt sie zum Meeresboden, und der andere erhebt sie. Falls ihr euch auf einem Hochseeschiff, wie der Titanik, befindet und einen Rucksack mit vierzig Kilo Gold tragt und neben euch steht jemand, der keine solche Last hat, wer von euch beiden hat die Chance sich zu retten, sobald das Schiff zu sinken beginnt. Ihr, die einen Rucksack voll Gold tragt, oder jener, der keinen solchen hat? Antwortet euch selbst. Mit dem Wort „Gold“ meine ich viel mehr, als die Menschen ihm gewöhnlich beimessen. Für mich ist Gold ein Symbol für Wissen – damit du jene Gesetze verstehst, mit Hilfe derer du in der Welt arbeiten kannst; die Naturmächte zu beherrschen und sie so zu lenken, damit sie dir und den anderen nützlich sind. Das soll heißen: Das Wissen, das du hast, nicht oxidieren oder verbrennen zu lassen, sondern zu bewahren und für gute Zwecke zu nutzen. Ich werde euch eine seltsame Geschichte erzählen. Es gab einmal ein Reich. Seine Bürger und Bürgerinnen lebten dort sehr glücklich, wie Brüder, denn ihr König war unverheiratet. Die Bürger wurden neugierig und fragten sich: “Wieso ist unser König noch ledig? Wir sollten ihm eine hübsche Jungfer finden, damit die beiden heiraten. Wir brauchen für die Zukunft einen Thronfolger, sonst wird unser Staat zugrunde gehen.“ Sie wählten die hübscheste Jungfer und der junge König heiratete sie. Die Königin brachte zwei Töchter zur Welt. Die eine war so wunderschön, dass sie mit ihrer Schönheit alle anzog, und die andere so hässlich, dass alle sie mieden. Das Unglück aber bestand in Folgendem: Blickte die schöne Tochter zu irgendeinem Untertanen auf, so taten ihm die Augen weh; berührte sie jemanden, so verkrüppelte er; traf sie jemanden beim Spaziergang, so ging er krank nach Hause. Auf diese Weise wurden alle Untertanen Krüppel. Wenn die hässliche Tochter jedoch hinaus ging und dabei jemanden anschaute, so wurde er gesund, und legte sie ihre Hände auf jemanden, so heilte er. Ihr werdet sagen, das sei nur eine Geschichte, und nicht die Wirklichkeit. Es ist aber keine Geschichte, sondern die Wirklichkeit selbst, das gegenwärtige Leben. Nehmen wir als Beispiel euren Sohn - keusch und ehrlich. Er schaut ein schönes Mädchen an und sofort verändert sich sein Charakter. Sein Verstand vernebelt sich und sein Herz verdirbt, weil die Schönheit nur die äußere Seite des menschlichen Lebens reizt, d.h. seine rein physische Seite. Ihr wollt schön, reich, stark usw. sein. Ich frage aber : Welcher schöne, reiche oder starke Mensch ist bis jetzt nicht gestorben? Einige werden widersprechen: „Mit Ihren Ideen werden die Menschen vor Hunger sterben.“ Und mit den eurigen werdet ihr es nicht? Ich möchte jemanden sehen, der auf die eine oder die andere Weise nicht stirbt. Nicht nur dass sie sterben, einige kommen sogar um. Ein anderer will gut sein, um nicht zu leiden. Je besser du bist desto mehr wirst du leiden. Jemand wird fragen, worin die Lösung der Frage besteht. Der Gute weiß, warum er lebt, warum er leidet und stirbt, und der Schlechte weiß es eben nicht. Das ist der Unterschied. Hier ist die Lösung des Problems zu suchen. Denkt nicht, der Tod sei etwas Natürliches, Naturbedingtes. Es gab Zeiten, als der Mensch unsterblich war. Und auch uns ist es möglich, nicht sterben zu müssen. Wisst ihr, in welchem Sinne ich die Worte “nicht sterben“ benutze? Im Sinne von nicht sündigen. Ein Mensch, der ständig sündigt, wird sterben. Wir sterben, weil unsere Großväter und Urgroßväter gesündigt haben. Auch wir sündigen ständig, weil uns die Folgen unserer früheren Sünden belasten. Die Völker des Osten nennen es Karma oder das Gesetz von Ursache und Folge. Diese Ursachen betreffen nicht den einzelnen Menschen, sondern die Gesellschaft und die Menschheit in ihrer Gesamtheit. Indem ich euch das erzähle, habe ich eine große Wahrheit vor meinen Augen, die ihr alle prüfen könnt. Es geht nicht um Theorie, sondern um einen Versuch. Die Lehre, die ich predige, kann ich einem lebendigen Versuch unterziehen. Heutzutage fragen sich die Menschen: “Glaubst du oder glaubst du nicht?“ Alle Menschen in der Welt glauben. Bis jetz bin ich keinem begegnet, der nicht glaubt. Von Glauben zu Glauben gibt es aber Unterschiede. Ich erzählte euch von einem Königreich, wo die Menschen unter der schönen Tochter gelitten haben. Dort erschien ein großer Weiser, der einen Apfelsamen mit sich trug und ihnen sagte: „ Ich bringe ein Heilmittel für euer Unglück.“ Aus diesem Samen wird ein zehn Meter hoher Baum wachsen. Er setzt saftige Früchte an, das Stück ein halbes Kilo, und jeder, der davon isst, wird nicht vom bösen Blick der Königstochter betroffen. Das ist der Baum des Lebens. Die Menschen säten den Samen nicht und warteten nicht darauf, dass er Früchte ansetzte. Sie übergaben den Samen einander und erzählten dabei: „Hört mal, wenn man diesen Samen sät, wird aus ihm ein so und so hoher Baum heranwachsen und süße Früchte tragen. Jede Frucht wiegt ein halbes Kilo und heilt die Kranken.“ Alle begannen von dem Samen zu erzählen und glaubten dabei an die Heilkraft seiner Früchte. Letztendlich verloren sie den Samen und behaupteten, das, was man bis jetzt über den Samen erzählt hat, sei falsch und dumm. Kann denn überhaupt solch ein großer Baum existieren und solche Früchte bringen? Reine Lüge. Und sie hörten auf daran zu glauben. Falls mir einer von den Menschen heute sagt, daß er nicht glaubt, antworte ich ihm: Mein Freund, du hast den Samen verloren. Du kannst ein belesener, ernsthafter Mensch sein, aber wenn du den Samen nicht hast - die Liebe, dann wirst du unzähligen Leiden unterzogen. Ich werde nicht ausführlich erklären, was Religion ist.Darauf will ich nicht eingehen. Das werdet ihr alleine klären, weil ich euch jetzt von der Liebe erzähle. Ich frage euch, ob ihr diesen Samen habt. Welcher große Gelehrte im vorigen und diesem Jahrhundert hat den Samen gebracht? Einige werden antworten, dass Christus ihn gebracht hat. Wo ist er denn, lasst uns den Samen sehen! Jesus Christus hat gelitten und ist auferstanden. Lasst uns aber die Frucht dieses Leidens und dieser Auferstehung sehen! Verloren ist der Samen ! Ich erzähle weiter. Derselbe Weise erschien ein zweites Mal in jenem Königreich und sagte: „Weil ihr das erste Mal den Samen verloren habt, werde ich euch diesmal nicht erlauben ihn von Hand zu Hand weiterzugeben. Ich werde den würdigsten Bürger finden und ihm den Samen mit den Worten übergeben: Mein Freund, du hast einen schönen Garten. Ich werde dort den Samen säen und du wirst ihn gießen und nach ihm sehen. In fünf, zehn Jahren wirst du Früchte, ein Heilmittel für alle, haben. Ihr sollt diesen Samen säen und seine Früchte nutzen. Die erste Frucht dieses Samens ist die Liebe, die unter allen Menschen herrschen soll, unabhängig von ihrem Glauben und ihrer Staatsangehörigkeit. Sie müssen sich über Heim, Gesellschaft und Volk erheben. Die Liebe soll die ganze Menschheit umfassen, denn wir alle sind ihre Kinder. Die Menschheit stellt einen gemeinsamen Organismus dar und wenn es ihr gut geht, dann geht es auch dem Volk, der Gesellschaft, dem Heim, dem einzelnen Individuum gut und umgekehrt. Ich will eure Weltanschauung überhaupt nicht angreifen.Das ist nicht meine Absicht. Ich meine es grundsätzlich. Ich will mich deshalb nicht in die gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und geistlichen Mängel einmischen. Meine Aufgabe besteht nicht darin und das führt nicht zur Lösung des Problems. Wenn ich ein Haus betrete, in dem die Menschen hungern, soll ich ihnen dann predigen, dass Gott an sie denken wird und sie dann mit diesem Gedanken verlassen? Ich werde ihnen nicht sagen: „Glaubt an Gott, seid zuversichtlich.“ Ich unterstütze das Prinzip auf meinem Rücken immer einen Beutel voll Brot zu tragen und wenn ich in ein Haus gehe, wo die Menschen Hunger leiden, und ich sehe, dass sie streiten, ihnen Folgendes zu sagen: “Deckt den Tisch und kommt essen.“ Danach wird in diesem Haus wieder Frieden und Ruhe herrschen. Die heutigen Menschen haben ein falsches Lebensverständnis. Sie sagen: „Lasst uns die Gesellschaft, die Welt in Ordnung bringen.“ Das sind ideale Sachen, aber wie könnt ihr die Gesellschaft, eure Söhne und Töchter, die politischen Männer, die Lehrer, die Priester und die Prediger erziehen? Ich rate euch allen zu den Bienen zu gehen und deren Leben zu erforschen. Sie werden euch beibringen, wie man erziehen soll. Wenn die Bienen eine Bienenkönigin großziehen wollen, bereiten sie ihr eine spezielle Nahrung, den Arbeitsbienen - eine andere, und den Drohnen - eine dritte. Die Bienen verstehen ihr Leben viel besser in Ordnung zu bringen als die Menschen, die nur philosophieren. Das soll kein Vorwurf sein, sondern ein Hinweis auf die Natur, die wir grundsätzlich studieren sollen. Sie steht vor unseren Augen und in ihr sind alle Gesetze und Beispiele für den Erfolg vorprogrammiert. In der Weltliebe werden wir ein höheres Bewusstsein gewinnen. Die Schwingungen zu spüren, die Stimmen der Leidenden zu vernehmen und ihnen zu helfen, bedeutet gleichzeitig sich selbst, seinem Volk und der Menschheit zu helfen. Derjenige, in dem dieses Gefühl bereits erweckt ist und wirkt, der sich von allen materiellen Hindernissen befreit hat, der kann sich überall in den Raum projizieren und jedem helfen. Ihr werdet entgegnen: “Ist es möglich, jemandem zu helfen, ohne ihn dabei zu berühren?“ Diese Frage beantworte ich mit einer Gegenfrage: Berührt uns die Sonne, die dreiundneunzig Millionen Meilen von uns entfernt ist, mit ihren Händen? Nein. Es reicht aber, dass sie uns aus dieser großen Entfernung anschaut, da beginnt sich in der Natur alles zu regen, zu wachsen und Frucht anzusetzen. Einige sagen: “Wir sollen die Hand heben und segnen.“ Na schön, aber indem ihr die Hand hebt, müsst ihr etwas geben, so wie die Sonne jeden Tag die Hände über euch erhebt und Energie und Kraft über Gesunde und Kranke ausströmt. Jemand wird fragen: “Warum beschäftigen wir uns eigentlich mit der Sonne?“ Ihr sollt euch nicht mit der Sonne beschäftigen, sondern sie nutzen. Falls jemandem schlecht zumute ist, soll er sich sonnen. Falls er seine Tatkraft verloren hat, soll er sich der Sonne aussetzen. Falls er von seinem Ideal enttäuscht ist, falls sein Verstand nicht ausreicht, soll er hinausgehen und sich in die Sonne stellen. Jemand wird dagegen einwenden: „Gott ist Derjenige, Der helfen wird.“ Indem ihr über Gott redet, frage ich euch, wie euer Gott ist. Gott ist tief in uns. Wenn wir Ihn spüren, wenn Er in uns spricht, beginnen wir alle Menschen gleich zu lieben und sind bereit uns für sie zu opfern. Als Christus sagte, niemand liebt mehr als der, der sein Leben für seine Freunde opfert, meinte er, seinem Freund die notwendigen Lebensbedingungen zu schaffen. Indem wir den Nächsten lieben, sollen wir ihn nicht für einen Sünder halten und ihn retten wollen, sondern für einen Bruder und Freund und ihm alle Lebensbedingungen für seine Entwicklung schaffen. Denkt auch nicht, ihr werdet ihm einen neuen Lebensweg vorzeichnen. Nein, der Lebensweg eines jeden ist vorgezeichnet und mathematisch genau berechnet. Für jeden ist bestimmt, was aus ihm wird, wie er leben wird und wie sich sein Leben entwickelt. Das ist das Gesetz der ständigen Ursachen und Folgen. Im Göttlichen Gesetz der Liebe existiert kein Missklang. Erst wenn wir die Liebe als eine solche Kraft auffassen, wird sie in uns Platz ergreifen. Dann werden wir die Kraft haben alle gesellschaftlichen Mängel nicht auf mechanische Art und Weise, sondern durch die Liebe zu verbessern. Wenn die Gesellschaft ihre Liebe auf jemanden richtet, wird sie seinen Verstand ändern und seinem Leben Richtung geben. Wenn wir deshalb sagen, dass Gott allmächtig ist, meinen wir damit die Ganzheit des gesamten Daseins, aller Wesen, deren Gedanken als schöpferische Kraft auf uns gerichtet sind. Alles, was in uns schlecht ist, ist nicht göttlich, sondern kommt aus uns. Wir haben das schlechte Leben von heute und die Gesellschaftsordnung geschaffen. Falls ihr mich fragt, warum Gott die Welt so schuf, werde ich euch antworten: Ich weiß, dass die Welt anders geschaffen wurde. So, wie ich sie heute sehe, finde ich, dass sie von den Menschen verdorben wurde. Ihr alle, die mich jetzt hört, habt unterschiedliche Auffassungen über das Leben. Nicht nur ihr habt sie. Solche Auffassungen haben auch die Säugetiere, die Vögel, die Ameisen, die Pflanzen - alle leben auf ihre Weise. Das ist aber noch nicht der wirkliche Sinn des Lebens - er ist viel weiter und reicher. In der Menschenseele verbergen sich Fähigkeiten und Kräfte, die unter besonderen Bedingungen wach werden können. Jeder von uns kann einen kleinen Versuch machen. Worin besteht dieser Versuch? In Folgendem: Denkt zuerst, dass in euch alle Voraussetzungen angelegt sind, damit ihr richtige Menschen werdet. Falls ihr diese Bedingungen nicht nutzen könnt, heißt das nicht, in euch existieren keine solche Möglichkeiten. Es bedeutet eigentlich vielmehr, ihr habt nicht die richtigen Methoden gefunden und angewendet. Die gegenwärtigen Gelehrten, wie auch die Philosophen seit Jahrtausenden, streben eben nach diesen Methoden, um die Menschheit vorwärts zu bringen. Wir haben keine solche Religion, die den Menschen unsterblich macht. Ich behaupte, dass in der Welt noch keine rechtgläubige Religion existiert. Indem ich das sage, kann mich jemand fragen, welcher Religion ich angehöre. Hier ist meine Antwort: keiner gegenwärtigen, leeren und inhaltslosen Religion. Ich sage euch, welcher Religion ich angehöre, und werde die Religion definieren. Die kürzeste Definition ist: Religion ist der Zusammenhang zwischen Liebe und Weisheit. Eine bessere gibt es nicht. Derjenige, der diese Verbindung gefunden hat, d.h. wenn die Liebe in seiner Seele und die Weisheit in seinem Verstand wirken, nur der gehört einer Religion an und der versteht das Gesetz und die Unsterblichkeit selbst. Diese Religion macht uns Gott ähnlich. Wie kann der Mensch Gott ähneln? – Indem er nicht stirbt, weil Gott unsterblich ist. Christus sagt auch: „Ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Und wenn ein Mensch nicht vollkommen ist, kann er nicht unsterblich sein. Da wird jemand sicherlich fragen: „Warum sind dann die Heiligen gestorben?“ Weil sie die Sünden der Menschen auf sich nahmen. Sobald wir uns von den Sünden befreien, werden wir nicht sterben, sondern zu jenem Punkt kommen, der das Wesen dieser Lehre darstellt - in Liebe und Weisheit leben. Ein Mensch, der solche Liebe nicht hat, kann nicht gläubig und unsterblich sein. Dieser Bestimmung nach, versteht mich bitte richtig, bedeutet das Nichtsterben, Herr aller Situationen im Leben zu sein. Du sollst dich in gleichem Maße freuen, wenn du leidest und wenn du dich freust, wenn du verlierst oder gewinnst. Wen loben wir heute - all diejenigen Helden, die litten und starben? Wem errichten wir Denkmäler und legen Kränze nieder - den Dieben, die das Fremde stahlen, den Reichen, die Millionen aufhäuften, oder den Philosophen, die sich durch Wissen auszeichneten? Nein, weder den ersten noch den letzten, sondern jenen, die litten und sich für die Menschheit opferten. Denen schenken wir unsere Achtung und unseren Dank. Die heutigen Menschen überlisten sich gern gegenseitig mit Spitzfindigkeiten in Bezug auf die Existenz von Gott und dann fragen sie nach dem Herrn. Diese Frage löse ich nicht philosophisch, sondern sage schlicht und einfach: Gott existiert so, wie die Sonne scheint. Stellt euch vor - nachts seid ihr immer wach und am Tage, wenn die Sonne scheint, da schlaft ihr. Man weckt euch immer dann, wenn die Sonne untergeht. Ihr studiert die Welt nur nachts und in zwanzig Jahren sagt ihr: “Es gibt keine Sonne.“ Dagegen habe ich Folgendes einzuwenden: Ändert eure Lebensweise, schlaft nachts und seid wach am Tage, während die Sonne scheint. Dann werdet ihr sie sehen. Dasselbe geschieht auch mit den Reichen, versunken unter der Last ihrer Reichtümer. Ich verurteile sie nicht, ich zeige nur ihr Unglück. Sie befinden sich am Meeresgrund und deswegen können die Sonnenstrahlen sie nicht erreichen. Wie können sie sich retten? Indem sie das Gold am Meeresgrund lassen. Gibt es denn oben Leben? Ein viel besseres. Diese Millionen können eure Gedanken sein, Schätze zu erwerben, eine hohe Stellung einzunehmen oder die Welt zu erobern. Befreit euch von diesen Gedanken. Sagt mal bitte, welcher Minister schuf Ordnung in Bulgarien oder in England? Wo ist das antike Griechenland und wo ist Rom mit seinem Ruhm? Sicher sollte der Mensch Bestrebungen haben, das bestreite ich nicht. Ich sage nur, dass wir in die falsche Richtung gehen und das Leben falsch verstehen. Darüber sollen wir schon ein Kreuz machen. Zwei griechischen Bildhauer wollten ihre Kunst zeigen und wer von beiden der beste ist. Der eine meißelte eine Traube, so natürlich, dass die Vögel angelockt herbeiflogen. Der andere erarbeitete eine wunderschöne Göttin und breitete einen Schleier so kunstvoll über sie, dass der erste zu ihm sagte: “Schlag bitte den Schleier zurück, damit ich sie besser sehen kann!“ Dieses Beispiel zeigt, dass derjenige, der die Göttin meißelte, geschickter war. Ich frage euch: Sind denn die beiden Meister nicht gestorben? Doch. Ihr könnt sehr gut jedes Gesetz verstehen, könnt ein Philosoph, ein Staatsmann usw. sein. Es ist allein die Kunst der beiden Bildhauer, ein Schatten der Dinge, und nicht das Wesen des Lebens. Das Wesen des Lebens besteht darin, in Einklang mit dem Leben zu kommen. Wir befinden uns noch außerhalb dieses Einklangs. Ich bestreite die Behauptung der heutigen Menschen, sie lebten im wahren Leben. Sie leben kein solches, sondern leiden und quälen sich. Es gibt meiner Meinung nach Qual, Mühe und Arbeit. Wir befinden uns noch in der Qual, und das Leben beginnt mit der Arbeit. Die Arbeit stellt das bewusste Leben dar - zu verstehen Herr über sich selbst, über seinen Verstand und sein Herz zu sein, damit keiner dich bestechen kann. Du sollst jene große Liebe besitzen, die zur Begeisterung führt. Sie soll dich nicht nur begeistern, sondern für dich ein ständiger Anreiz sein, so wie es die Wärme und das Licht für die Pflanzen sind. Die gegenwärtigen Menschen sind folgendem Beispiel ähnlich /ich bitte euch um Verzeihung für den Vergleich/: Ein Gelehrter und Wahnsinniger zugleich wurde in den großen Saal eines Irrenhauses gebracht, in dem etwa fünfzig Wahnsinnige ihre Zeit verbrachten. Seine Beschäftigung bestand darin, Strohhalme zu sammeln, die er in Haufen setzte und sie tagsüber von einer Ecke in die andere verlegte. Am nächsten Tag wiederholte er dasselbe. Die Menschen sind diesem Mann ähnlich und fragen, warum sie unglücklich sind. Weil sie Strohhalme aufhäufen. Es muß jener wohltuende Wind zu wehen beginnen, der alle Strohhalme und damit auch das Unglück hinwegfegt. Wir sollen mit unseren Nächsten vorfahren wie jener Heiliger, der zu Gott ging um mit ihm zu sprechen. Während er an einem Reichen vorbeiging, sagte ihm letzterer: „Richte Gott aus, dass ich diesen Reichtum satt habe. Er soll mir den Reichtum nehmen, damit ich wie die anderen Menschen leben kann.“ „Sehr wohl!“, antwortete der Weise. „Ich werde es Gott ausrichten.“ Dann ging der Weise weiter und traf einen Armen, der ihm sagte: „Richte bitte Gott aus, dass ich dieses Leben satt habe. Mir reicht es schon, nackt und barfuß zu gehen. Er soll mir Kleider geben und überhaupt meine Lebensbedingungen ändern.“ „Auch deine Bitte werde ich Gott vorbringen“, entgegnete der Weise. Dann ging er zu Gott und erzählte ihm über die beiden. Gott sagte ihm: „Richte dem Reichen aus, er soll unzufrieden werden und gegen mich murren, dann werde ich ihm den ganzen Reichtum wegnehmen. Jenem Armen richte aus, er soll mit seinem Leben zufrieden sein und dann wird er alles bekommen.“ Der Weise kehrte zurück und richtete dem Reichen aus, was ihm Gott auftrug. Der Reiche widersprach: „Wie kann ich das machen?“ „Dann bleibt dein Reichtum.“ Der Weise ging auch an den Armen vorbei und richtete ihm aus, was ihm Gott auftrug. Auch der Arme widersprach: „Wie kann ich mit diesen Bedingungen zufrieden sein?“ Darauf erwiderte der Weise: „Nackt sollst du gehen und nackt beerdigt werden.“ Ihr sagt, dass die Verstorbenen bei Gott seien, und doch geht ihr zu den Friedhöfen um dort Gebete zu lesen und die Grabmäler mit Wasser zu begießen. Können sie gleichzeitig auf den Friedhöfen und bei Gott sein? Jener, der oben ist, muss denen,die unten sind, sagen: “Ihr denkt, ihr seid tot; beginnt zu danken und dann werdet ihr auferstehen.“ Dies soll kein Vorwurf sein; ich habe nicht die Absicht jemanden wegen seines Glaubens zu tadeln. Ich trage nur jene trügerischen Auffassungen über das Leben vor, die in uns eingedrungen sind und uns auf Abwege führen, damit wir nicht in Einklang mit dem Leben selbst sind. Wir wollen leben, dennoch bereiten wir uns auf den Tod vor. Das Gesetz der Weltliebe ist an und für sich das kosmische Bewusstsein und wer es gefunden hat, stirbt nicht. Ihr könnt ihm Nägel in die Hände schlagen, ihr könnt ihn kreuzigen oder ihn beerdigen, trotzdem ist er imstande wieder lebendig zu werden. Jener, der dieses große Gesetz der Liebe nicht gelernt hat, bekommt seinen Grabstein vom Grab nicht weggerückt. Heutzutage wiederholen die Menschen ein und dasselbe: “Wir sind Sünder, Sünder.“ Ich will so etwas nicht mehr hören. Das, was ich weiß, ist, dass die Menschen von Natur her, in ihren Seelen, gut sind. Ihren Ansichten und ihrem Willen nach aber sind sie schlecht. Sie suchen nach dem Glück und denken, dass sie es auf dem Weg, den sie gehen, auch finden. Sie werden es nicht finden, weil ihre Väter und Großväter auf dieselbe Weise das Glück suchten und es doch nicht gefunden haben. Christus sagte einmal: “Jene, die die Stimme des Menschensohns hören, werden lebendig.“ Und was bedeutet Menschensohn? Das ist der Sohn der Weisheit und Liebe. Wer die Weisheit mit der Liebe verbunden hat, wurde lebendig. Und wenn ihr diese Stimme hört, dann werdet ihr lebendig, dann werdet ihr auferstehen. Gerade das hat Christus gelehrt. Falls ihr den Samen sät, von dem ich euch erzählte, ihn nicht von Hand zu Hand weitergebt, sondern ihn in euren Herzen aussät, dann werdet ihr lebendig und es kommt die Auferstehung, die ihr so sehr erwartet. Danach erst wird das Leben in seine natürliche Göttliche Bahn kommen. Allen Müttern, die mich hören, kann ich eine Regel geben, damit sie Söhne und Töchter gebären, welche sie wollen. Jenen Mädchen und Jungen, die mich hören, kann ich sagen, worin der Sinn ihres Lebens besteht. Ihr werdet heiraten. Die Heirat ist ein gesegnetes Werk, aber es existieren drei Arten von Heirat. Die eine nennen wir Geschäft. Die andere - Heirat eines Herrn mit seiner Magd, d.h. der Mann ist der Herr, und die Frau - die Magd oder umgekehrt. Die dritte Art ist die, wenn Mann und Frau in Liebe und Weisheit füreinander leben. Bei dieser Heirat sagt die Frau ihrem Geliebten kein bitteres Wort. Sogar viel mehr – sie wird nie einen zornigen Blick auf ihn richten und auch bei seinen größten Fehlern Liebe für ihren Gefährten hegen. Nur bei so einer Heirat können gute Kinder, Weise, Heilige geboren werden, Diener der ganzen Menschheit. Falls die werdende Mutter von den großen Ideen über die Menschheit begeistert ist, wird sie dem Kinde schon während der Schwangerschaft alle ihre Eigenschaften übergeben. Sie ist für das Kind wie Gott und kann es nach ihrem Wunsch wie Ton formen. Ist das Kind einmal aus dem Mutterleib heraus, wird es in seinen Gedanken und Gefühlen unabhängig. Legt die Mutter während der ganzen neun Monate alle ihre Eigenschaften der Liebe und Weisheit in ihr Kind hinein, so wird das Kind sein ganzes Leben lang zu seiner Mutter ein gutes Verhältnis haben. Es wird immer bereit sein sich für sie zu opfern. Wenn ein Sohn seiner Mutter die Frage stellt „Warum hast du mich geboren?“, verstehe ich, dass die Mutter während ihrer Schwangerschaft widerliche Dinge gedacht hat, oder der Vater in solchem Zustand war. Die Söhne und die Töchter tragen die Gedanken ihrer Eltern weiter. Das ist die Schlussfolgerung, zu der die gegenwärtige Wissenschaft gekommen ist. In so einem allgemeinen Vortrag kann ich natürlich nicht weiter auf diese Frage eingehen und ausführlich die Prinzipien darlegen. Schulen werden gebraucht, in denen die Jugendlichen mit Hilfe dieser großen Gesetze erzogen werden - wie sie eben gute Mütter und Väter werden können, sowie auch Erbauer der neuen Gesellschaft. Es gibt ein Buch, ich glaube, von einem Bulgaren geschrieben, mit dem sehr guten Titel: „Erbauer des gegenwärtigen Bulgariens“. Wissen, wie man aber bauen soll, ist eine große, heilige Tat. Vielleicht zweifelt ihr daran, was ich euch sage. Ihr habt keinen Grund zu zweifeln. Ihr macht einen großen Fehler, indem ihr zweifelt. Verbannt den Zweifel aus eurer Seele, weil mein Zweifel an euch eigentlich Zweifel an mir selbst ist, und euer Zweifel an mir ist Zweifel an euch selbst. An euch zweifle ich nicht. Ich bin mir ganz sicher, dass aus euch in Zukunft gute Menschen werden. Einige von euch befinden sich in einem frühen Entwicklungszustand. Einige von euch sind nicht auf dem Acker, aber wenn ich ihnen in Jahrtausenden begegne, wird es einen großen Unterschied zu eurer heutigen Lage geben. Ihr werdet fragen: „Kann es sein, dass wir uns in so vielen Jahren treffen?“ Ganz sicher werden wir uns treffen und viel besser als heute verstehen. Jetzt schaut ihr etwas kritisch und meint: “Dieser Mensch, der hier erschienen ist um uns etwas zu erzählen, will uns in etwas verwickeln. Das ist eine gefährliche Sache, man muss auf der Hut sein!“ Während der Fahrt von Sofia nach Veliko Tarnovo saß ich neben einem Herrn. Ich sah wie er auf seinen Geldbeutel und gleichzeitig zu mir und den anderen schaute. Wahrscheinlich fragte er sich, ob wir zu jenen Leuten gehören, die nur nehmen und nicht geben, ob er in unsere Tasche greift oder wir in seine. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die in die Taschen greifen. Ich kann euch in meine Tasche greifen lassen um zu nehmen, was ihr wollt. Fangen wir an so zu denken, wird die Welt in Ordnung kommen. In der Welt muss es Fülle geben. Fülle in den Gehirnen, Fülle in den Herzen, auf dass wir unsere Herzen uneigennützig einander öffnen. Ich betrachte die gegenwärtige Gesellschaft anders als ihr. Sie stirbt sowieso - bei diesen Gedanken kann ihr keiner helfen. Möglich ist es schon, aber wie? Nur wenn die Bedingungen geändert werden. Dazu will ich folgendes Beispiel anführen. Als die spanische Krankheit grassierte und den Tod von sechs Milionen in der Welt verursachte, fragte man mich nach ihrer Behandlung. Ich sagte, ich sei kein Arzt, aber nach den Gesetzen, die ich kenne, sollte man heißes Wasser trinken, warme Kartoffeln essen und in einer Woche oder zehn Tagen wird die Krise vorbei sein. Einige werden einwenden: “Hältst du uns denn für so dumm - warme Kartoffeln essen und heißes Wasser trinken!“ Ihr seid nicht dumm. Ich gebe euch nur eine Heilmethode. Versucht es doch! All diejenigen, die den Versuch machten, mögen von den Folgen erzählen! Und was machten die Ärzte? Sie gaben den Leuten Spritzen und die meisten Kranken gingen ins Jenseits hinüber. Innerhalb von siebzehn Tagen starben in Sofia tausendundsiebenhundert Menschen. Die Ärzte erklärten: “Na ja, es gab eine Krise, Komplikationen usw.“ Ich sage, ja, diese Menschen hätten heißes Wasser trinken und warme Kartoffeln essen sollen. Das Trinken von heißem Wasser ist auch eine Spritze, aber von innen und nicht von außen; es kommt darauf an, wo man sie anwendet. Und falls ihr jetzt fragt, wie die Menschen Bulgariens geheilt werden, antworte ich euch: Sie sollen heißes Wasser trinken und warme Kartoffeln essen. Indem ich „heißes Wasser“ sage, müsst ihr wissen, woher ihr es schöpfen sollt. Aus der Quelle, wo der Esel trinkt, denn er sucht nach gutem Wasser. Falls ihr heißes Wasser benutzt, wird es in euch jene Elemente hineintragen, so dass neunzig Prozent der heutigen Krisen, die die Gesellschaft verzehren, verschwinden. Das heiße Wasser und die warmen Kartoffeln verkörpern das Leben in Liebe und Weisheit. So dass die Weltliebe uns in Verbindung mit dem Leben bringen wird, damit wir den Sinn aller Dinge verstehen - jeder Blume und Quelle, jeden Baums, Gebirges, Hauses und Menschen. Sie hilft uns hinter das große Geheimnis des Lebens zu kommen und die Beziehungen untereinander zu verstehen. Wenn sie in uns hineinkommt, wird sie uns stark, heldenhaft und siegreich machen. Ihr sollt nicht einen, sondern mindestens neunundneunzig Versuche machen und der hundertste wird euch gelingen. Er wird keine Ausnahme sein. Folglich sollt ihr Ausdauer besitzen. Das alles gilt auch im Leben. Ist der Mensch krank, hat er gewisse Probleme. Es ist mathematisch berechnet und bestimmt, wie lange sie dauern. Und weil alle Krankheiten von bestimmten Lebewesen – Mikroben – hervorgerufen werden, deren Leben mit dem des Kranken nicht vereinbar ist. Die Krankheiten werden so lange existieren, wie wir diese Mikroben in uns zulassen und sie ihre Abfälle dort lassen. Wenn mich jemand fragt, wie lange es noch Morde in der Welt geben wird, dann antworte ich ihm - solange es Mörder gibt. Wie lange wird es Diebstähle geben – solange es Diebe gibt. Diese Menschen wurden nicht als Diebe geboren, sondern die verlogene Lebensauffassung schuf sie. Die Mörder sind die Kinder einer alten Kultur. Das sind die schlechten Ideen, die, einmal in den Menschen eingedrungen, ihn töten können. Aus der gegenwärtigen Wissenschaft geht hervor, dass man den Menschen hypnotisieren kann. Man kann ihm den Gedanken eingeben ein Verbrechen zu begehen. Ihr wisst, dass viele Versuche mit Jugendlichen gemacht wurden, die ungünstigen Bedingungen unterworfen wurden. Dabei hat man festgestellt, dass ihre Moral die Prüfung nicht besteht. Die Weltliebe schafft jene günstigen Bedingungen, die alle Gifte in der Gesellschaft beseitigen. Jede Missstimmung, jeder schlechte Gedanke, jedes schlechte Gefühl, jede böse Tat sind Energien bestimmter Materien, die in uns existieren und die sich auf unser Leben auswirken. Folglich, damit der Mensch gut ist, damit seine guten Wünsche und Gedanken zum Vorschein kommen, muss er reine, leichte Materie sammeln und seine Kräfte organisieren. Die grobe Materie liefert die Grundlage für die Entstehung von Verbrechen. Es wurde gesagt: “Jene, die die Stimme des Menschensohns hören, werden lebendig.“ Das heißt, dass jene, die das Gesetz der Weisheit und der Liebe begreifen, keinen schlechten Bedingungen ausgesetzt werden. Falls ihr einen Keller bewohnt, wo die Sonne nicht hineindringt, wird es dort selbstverständlich Bedingungen für Rheuma, Schwindsucht, Trübsinn und andere Krankheiten geben. Geht in die Sonne, weil sich die günstigen Bedingungen auf der Erdoberfläche befinden. Befreit euch von übermäßiger Feuchtigkeit und dann bringt ihr neue Bedingungen in euer Leben. Was stellt die Feuchtigkeit im Menschen dar? Die übermäßigen Wünsche führen zu Feuchtigkeit. Und die übermäßigen extremen Gedanken führen zu Trockenheit. Sowohl die Trockenheit als auch die Feuchtigkeit in ihren extremen Äußerungen haben ein schlechtes Ergebnis für das Leben. In dieser Weltliebe, wo das Bewusstsein auf einem hohen Entwicklungsstand ist, befinden sich die Stützpunkte für die Menschenentwicklung. Ich führe euch folgendes Beispiel an. Ihr habt Hände, die ihr oft hebt und ihr krümmt die Finger. Warum sind nicht alle Finger gleich lang und warum ist der Daumen etwas entfernt von den anderen? Immer, wenn die Hand zu handeln denkt, kommen alle Finger zusammen und der Daumen kommt ihnen von oben zu Hilfe. Dann legt der Mensch seine Hand auf den Pflug oder auf ein anderes Werkzeug und arbeitet. In einer Gesellschaft, die geschaffen ist wie eine Hand, können einige als Händler arbeiten. Die kleinen Finger sind die Händler, die wir „bazirgjani“ nennen - gegenwärtige praktische Menschen. Die Ringfinger sind die Menschen der Kultur und Wissenschaft, die Mittelfinger - der Justiz und der Politik, die Zeigefinger - der Religion und des Privatlebens, und der Daumen - der Göttlichen Welt, des Vernünftigen im Menschen. Alle diese Finger müssen zusammenkommen und handeln. Solange die Gesellschaft - die Politiker, die Kulturträger und die geistigen Menschen gespalten sind, können sie jene Wirkung nicht hervorrufen, die die Hand hervorbringt, wenn alle Finger zur Arbeit zusammen sind. Wille ist nötig, um alle Finger zusammenzudrücken. Wenn man den Willen auf jenen Gebieten anwendet, die ich eben erwähnte, und dann sagt “kommt zur Hilfe“, dann werden sich alle wie die Finger der Menschenhand zusammendrücken und Wunder vollbringen. Daraus geht hervor, dass der Hand eine große Philosophie zugrunde liegt. Jeden Tag, wenn ihr eure Finger anschaut, denkt über eure Beziehungen nach, an das Verhältnis Liebe - Weisheit. Der Daumen stellt das Göttliche Prinzip dar, das für das Wohl aller Menschen, der ganzen Menschheit angewendet werden muss, der Zeigefinger - für Religion und persönliches Leben. Der Mittelfinger verkörpert das Recht und die Politik zum Nutzen der Menschheit, versteht das Böse des Lebens und schafft die Gesetze. Der Ringfinger steht für die Kultur, und der kleine Finger ist für den materiellen Nutzen verantwortlich. Der Daumen ist bereit sich zu opfern und sagt den anderen Fingern: Falls ihr euch vier zusammendrückt, werde ich euch unterstützen und dann wird die Arbeit gemacht. Einige Redner heben und schwingen ihre Hände, sogar ich hebe und winke mit der Hand zu euch. Warum? Damit sage ich euch allen das Verhältnis Liebe - Weisheit zu finden und eure Rechte und Verpflichtungen gegenüber euren Nächsten zu erkennen. Ihr sollt die großen Prinzipien dieser Göttlichen Wissenschaft für das Wohl der Gesellschaft, für die Entwicklung eines höheren Bewusstseins der Jugend finden und anwenden. Auf diese Weise sollt ihr die wirtschaftlichen Bedingungen verbessern. Es soll Butter, Gemüse, Weizen, Früchte geben – alles in Fülle. Das bedeuten die Finger der Hand. Wüssten alle Menschen, wie sie die Finger ihrer Hand krümmen sollen, wären sie in einer anderen Lage. Der Bulgare aber hebt seine geballte Hand einfach so und meint „ich kann dir den Kopf einschlagen“, so wie sich die Engländer und die Amerikaner auf die Nasen boxen. Einem solchen Menschen, der mir die Faust zeigt, sage ich: Mit dir kann ich arbeiten, wir werden uns verstehen, komm zu mir. Ich will mit jenem zu tun haben, der geballte Fäuste hat. Wenn das Kind zur Welt kommt, hat es geballte Fäuste und das bedeutet: “Ich werde groß und werde die Welt erobern.“ Und wenn der Mensch stirbt, breitet er die Hände aus, als ob er sagen will: „Ich sterbe, ich konnte nichts tun. Verzeih mir, oh, Herr!“ Wisst ihr, was der Herr so einem antwortet? „Du hast nicht gewusst, wie du die Finger krümmen sollst.“ Warum leidet auch ihr? Weil ihr nicht wisst, wie ihr eure Finger krümmen sollt. Woher kam denn dieses Unglück in unser Haus? Warum leidet Bulgarien? Gibt es Kontributionen? Haltet eure Hand offen, dann gibt es auch Kontributionen, aber wenn ihr die Hand zusammenballt, dann gibt es keine. „Wie wird denn unsere Lage in der Zukunft sein?“ Wenn ihr wisst, wie ihr eure Hand zusammenballen sollt, werdet ihr ein freies, großes Volk sein, falls nicht, dann bleibt ihr Sklaven wie bis jetzt. Ihr könnt sagen, ihr seid frei, aber ihr seid es nicht. Solange ihr euch nicht versteht, solange ihr euch aneinander rächt, solange ihr euch nicht liebt und nicht bereit seid euch füreinander zu opfern, seid ihr weder als Individuum noch als Gesellschaft, Volk oder Menschheit frei. Heute will ich, dass in eurem Verstand folgender Gedanke bleibt: Alle Bulgaren sollen zuerst damit beginnen, die rechte Hand richtig zu ballen und indessen zu wissen, was dies zu bedeuten hat. Sie sollen sich auf ihre Hand konzentrieren und dabei sagen: „Alles, was mit diesen Fingern aufgenommen werden kann, werde ich tun!“ Ich will diesen Gedanken in euch lassen: Alle Bulgaren sollen beginnen ihre Hände zu ballen. Zuerst die rechte Hand, die der Weisheit gehört, und dann die linke, die der Liebe gehört. Macht den Versuch ein Jahr lang. Projiziert das in eure Gedanken, Willen, Taten und wartet auf das Ergebnis. Ihr werdet einwenden: “Wir sind ja nicht so dumm!“ Viele dumme Sachen habt ihr bis jetzt gemacht. In einer Bierstube vor einem Glas sitzen oder eine Zigarette nehmen und sie rauchen - meint ihr, dass das ein kluges Verhalten ist ?! Jener, der eine Zeitung liest, wo nur ein Prozent der Nachrichten wahr ist, verhält er sich denn klug? Und das, was ich euch über die Hand sage, ist neunundneunzig Prozent wahr. Indem ihr Zeitungen lest und Bier trinkt, ballt ihr die Hand sowieso. Sagt doch dabei folgendes: „Ich werde nicht trinken, ich werde nicht rauchen, ich werde nicht zürnen, ich werde mich nicht an meinen Freund rächen!“ Ballt die Hand und sagt zu eurem Freund: “ Ich werde sanft zu dir reden!“ Ist das nicht eine große Philosophie? Ich bringe euch ein großes Lebensgesetz bei – wie ihr die Hand ballen sollt, damit alles ins Gute umschlägt. Nehmt diesen Gedanken in euch auf und macht wenigstens den Versuch. Denkt nicht, ich will euch belügen. Macht einen kleinen Versuch und in einem Jahr, wenn wir uns erneut treffen, werdet ihr mir von eurem Versuch erzählen. Bedenkt dabei, es ist der leichteste Versuch. Ich kann euch auch andere Versuche geben, aber es wird euch viel kosten. Ich will nicht nur, dass ihr die Hand ballt. Ich will, dass ihr dabei auch denkt. Ihr seid verzweifelt, ihr wollt euch umbringen oder jemanden ermorden. Dann ballt die Finger zusammen und sagt: „Nein!“ Ihr seid kleinmütig - ihr sollt dasselbe machen. Das ganze Geheimnis ist in eurer Hand versteckt. Hände haben bedeutet das größte Gut in der physischen Welt zu besitzen.Was hat die menschliche Hand nicht alles geschaffen! Welche wunderschönen Klänge kommen unter der Hand des Geigers hervor, wenn er den Bogen berührt, und von jenem meisterhaften Pianisten, wenn er Klavier spielt! Falls ihr dieses Gesetz versteht - die Finger richtig zusammenzuballen und zu jedem Finger den entsprechenden Gedanken zu senden, falls ihr eure ganze Kraft dazu aufbietet, werdet ihr eine solche Wirkung erreichen, welche für euch unvorstellbar ist. Wir schreiben mit Hilfe von drei Fingern und wenn wir in sie die ganze Kraft unserer Gedanken projizieren, dann wird unter der Feder etwas ganz anderes hervorkommen. Das sind große Geheimnisse, die die Menschen vor dem Sündenfall wussten und die heute vergessen sind. Ihr sollt nicht nur die Arme verschränken, sondern sie auch ausbreiten. Wenn man die Arme nach oben in den Raum streckt, was ist damit gemeint? Das Aufnehmen von Energie. So wie ihr diese Kraft aufgenommen habt, ballt sofort eure Finger zusammen und projiziert sie in eure Gedanken und Wünsche. Auf diese Weise bekommt euer Leben eine starke Anregung. Sagt folgendes:Von der großen Schatzkammer der Natur, wo sich so viel Weisheit und Liebe verbirgt, lasse ich meine Hände polarisieren, ich will die Weisheit und die Liebe aufnehmen, das Gute aufnehmen und die Verbindung, die alle Menschen der Erde vereinigt. Auch das Umarmen bedeutet etwas von sich zu geben, von seiner Liebe und seiner Weisheit. Falls du jemanden brüderlich umarmst und in ihn deine Liebe und deine guten Gedanken projizierst, dann wirst du damit Leben in ihn hineinbringen. Wenn ein junger Mann seine Allerliebste auf diese Weise umarmt, schenkt er ihr Begeisterung und Leben. Und jener, der wie ein Oktopode umarmt und sich geistig elend fühlt, der hat nichts und kann folglich nichts geben. Unsere Umarmungen, unsere ausgebreiteten und gesenkten Arme sind nicht einfach so in dieser Stellung - sie haben ihren Sinn, den Gott ursprünglich in sie hineingelegt hat und der auch in der Natur existiert. Falls ich mal wieder die Gelegenheit habe über diesen Gegenstand zu reden, werde ich meinen Vortrag fortsetzen. Ich verlasse euch mit folgendem Gedanken: Ihr, die mich hört, sollt lernen und auch eurem Nächsten beibringen die Hände zu ballen und mit Liebe und Weisheit zu umarmen. Solchermaßen nur werden sich die Menschen, die Wohnungen, die Gesellschaft politisch, kulturell und geistig verbessern. Ihr sollt auf die Vergangenheit verzichten und jenes vernünftige Leben beginnen, von dem ich bereits gesprochen habe und das sich bereits in der Welt ankündet. Jeder, der sich von jetzt an nicht auf dieses große Gesetz einstellt, findet auf der Erde keine Lebensbedingungen. Die Naturgesetze befehlen diesen Menschen, die das nicht berücksichtigen wollen, die Erde zu verlassen. Falls ihr jetzt meinen Worten nicht glaubt, prüft es nach und in zehn Jahren werdet ihr sagen, ob sie stimmen oder nicht. Ein großes Gesetz wird jetzt der ganzen Menschheit auferlegt, ein großes Bewusstsein wird in der Welt geweckt – etwas, was noch nie geschehen ist. Das ist der Eifer aller Menschenseelen, die Freiheit wollen. Sie wird nicht von einzelnen Personen gesucht, sondern von der ganzen Menschheit – von jedem Haus, von jedem Individuum, von jeder Kultur und Religion. Dies ist ein Göttlicher Eifer, der die ganze Menschheit auf eine höhere Entwicklungsstufe bringt. Und die geistigen Menschen sollen nicht nur seinen Strom nicht behindern, sondern ihm die Bahn freimachen, ansonsten wird er sie fortschwemmen. Dieser Strom trägt mit sich solche Güter, welche die Welt bis jetzt noch nicht gesehen hat, aber auch solche Leiden für diejenigen, die sich ihm widersetzen, welche sie noch nicht gesehen haben. Die Erde wird so erbeben, dass die Menschen erkennen, dass in der Welt noch etwas existiert, was sie bis jetzt nicht gespürt haben. Auch die Natur hat ein Ende ihrer Geduld. Denkt doch nicht, die Zukunft der Welt wird so weitergehen wie bis jetzt! Sagt eurer Vergangenheit: „Lebewohl!“ Einige werden sagen: Ich habe viel Geld verdient und hinterlasse für meine Beerdigung zwei Tausend Leva. Ich bedaure, dass ihr für eure Beerdigung Geld hinterlasst. Ich werde der Gesellschaft Geld für Wohltätigkeitszwecke hinterlassen. Es tut mir Leid, dass ihr Geld im Testament hinterlasst, ohne etwas zu euren Lebzeiten getan zu haben. Was ihr zu tun gedenkt, tut es, solange ihr lebt. Nach eurem Tod gehört euch das von euch Hinterlassene nicht und ihr habt kein Recht es zu vermachen. Nach eurem Tod werden die Menschen mit dem von euch hinterlassenen Besitz und Geld machen, was sie wollen. Mit solchen unsinnigen Gedanken lebt und sterbt ihr und fragt euch noch obendrein, warum das ganze Unglück ist. Vermacht dem Verstand und den Herzen eurer Nächsten Liebe und Weisheit, denn die sind wertvoll. In euren Herzen und euren Köpfen verbergen sich wertvolle Dinge. Wisst ihr, was sie kosten? Milliarden. Wisst ihr, dass man Millionen von Jahren für ihre Entwicklung gebraucht hat? Wisst ihr, dass Millionen von vernünftigen Wesen am Schaffen eures Verstand gewirkt haben? Was für Schätze sich im Verstand verbergen! Der Verstand lebt weiter, nachdem der Körper gestorben und verfault ist. So sehe ich es. Ich sehe Menschen, die auch auf andere Weise leben. Ihr werdet fragen, wie man nach seinem Tod weiterleben kann. Angenommen, ihr lebt als Taucher und fragt euch, ob es möglich ist, auch unter anderen Bedingungen zu leben. Wenn ihr an die Wasseroberfläche kommt und euren Taucheranzug auszieht, dann lebt ihr schon wie die anderen Menschen. Jetzt leben wir als Taucher, aber wenn wir an die Wasseroberfläche kommen, werden wir ein anderes Leben beginnen. Es gibt Tausende von Möglichkeiten, wie man leben kann. Und wer dem Leben Schranken errichtet, versteht nicht die Grundgesetze der menschlichen Seele und des menschlichen Geistes. Wäre der Mensch jetzt geboren, würde er heute sterben oder zum ersten Mal existieren, so wäre er ein bedauernswertes Wesen. Der Mensch, den ihr vor Augen habt, existiert seit Millionen Jahren. Gott hat Millionen Jahre an seiner Seele und an seinem Geist gearbeitet. Die Seele – das ist Seine Tochter, der Geist – Sein Sohn. Ihnen sollen wir tiefe Ehre und Ehrfurcht erweisen. Das ist die neue Göttliche Lehre in der Welt, die jetzt verkündet wird und die neues Leben in die gegenwärtige Gesellschaft bringen wird. Feiertagsrede, gehalten vom Lehrer am 19.August 1919 in Veliko Tarnovo Übersetzer: Petàr Demerdzkiev, Stanislava Stefanova Redakteur: Margot Minkova
  24. mariaK

    1919_04_17 Diese Lehre

     Diese Lehre „Wer übertritt und bleibet nicht in der Lehre Christi, der hat keinen GOtt; wer in der Lehre Christi bleibet, der hat beide, den Vater und den Sohn. So jemand zu euch kommt und bringet diese Lehre nicht, den nehmet nicht zu Hause und grüßet ihn auch nicht.“ 2.Johannes Brief 9:10 Die gelesenen Verse sind der Kern des Apostelbriefes. Das Wort Übertreten hat eine Doppelbedeutung. Zum Beispiel, das Kind beginnt zu schreiten, und was für eine Freude empfindet die Mutter dann – sie geht und teilt ihren Nachbarn mit, dass ihr Kind schreitet. Versteht ihr, warum die Mutter sich freut? Ihr Kind, das wie ein Tier auf vier Beinen gegangen ist, beginnt sich aufzurichten, d.h. es tritt, und das freut die Mutter. Der Apostel sagt: „Wer übertritt und bleibet nicht in der Lehre Christi, der hat keinen Gott; wer in der Lehre Christi bleibet, der hat beide, den Vater und den Sohn.“ Ich glaube, dass viele zu übertreten wagen, aber es gibt ein doppeltes Verbrechen. Wenn man vom Zorn gepackt wird, tritt der Hass in seine Seele ein, und man übertritt. Wenn der Mensch auf diese Weise übertritt, kann er in der Lehre von Christus nicht mehr ewig bleiben. Die Lehre von Christus ist eine Göttliche Lehre, sie ist eine Lehre des Ewigen Lebens, und nicht des menschlichen, vorläufigen Lebens.Das Leben kann man in drei Kategorien teilen: tierisch, menschlich und Göttlich. Das tierische Leben ist ein Leben der ständigen Qualen, der menschliche Leben – der ständigen Arbeit, und das Göttliche Leben ist ein Leben der ständigen Liebe oder der Seligkeiten. Das menschliche und das Göttliche Prinzipien tauschen in jeder Seele. Zum Beispiel, ihr liebt jemanden – eine von ihren Freundinnen, ihr gebt ihr Geschenke, ladet sie zu Besuch ein, empfangt sie gut, aber eines Tages sagt ihr: „Ich habe sie schon gehasst.“ Wie ist es möglich, dass die Liebe sich in Hass verwandelt? Diese Liebe ist menschlich, eine Liebe der Erwägungen. Heute leiden alle Familien, alle Gesellschaften immer an einer solchen Liebe. Wenn ihr reich oder Wissenschaftler seid und zu einer Gesellschaft kommt, empfangen alle euch gut, weil sie etwas nehmen können. Wenn sie euch das nehmen, was ihr habt, zeigen sie euch die Tür, durch die ihr gekommen seid. Obwohl ihr soviel Male eingetreten und ausgegangen seid, habt ihr noch nicht eure Lehre gelernt. Wenn man über diese Lehre spricht, sagt ihr zu euch selbst: „Sie bezieht sich nicht auf mich.“ Sowohl die gute, als auch die schlechte Seite einer Lehre haben eine Beziehung zu euch, weil wenn du leidest, leidest für dich selbst, oder wenn du dich freust, machst du das wieder für dich. Niemand kann in deine Freude oder in dein Leiden eintreten. Also, in dieser Beziehung trägt jeder sein Kreuz.Viele möchten, dass jemand ihnen das Leiden entnimmt, deshalb erzählt ihr es einem, zweitem, drittem usw. und sagt, dass die Leute euch nicht verstehen. Nehmen wir an, dass euer Bein verrenkt ist, und ihr geht zu einer von euren Nachbarinnen, damit sie euch es einrenkt, aber weil sie diese Kunst nicht begreift, dreht es, dreht es und verursacht euch auf diese Weise einen größeren Schmerz. Ihr geht zu einer zweiten von euren Nachbarinnen, aber sie kann auch es nicht einrenken, und euer Schmerz verstärkt sich. Wer ist schuldig daran? Ihr oder diese Frau, die von diesem Kunst nicht versteht? Ihr seid daran schuldig, weil ihr euer Bein einem Menschen gebt, der von dieser Arbeit nicht versteht. Ihr müsst euch in den Händen eines erfahrenen Menschen lassen. In der Schrift steht: „Bekenne einer dem andern seine Sünden.“ Nun gebe ich euch ein anderes Gebot:“Versteckt eure Sünden einander.“ Wenn ihr eure Sünden beichtet, so wie ihr euer Bein euren Nachbarn gebt, die nicht verstehen, werden sie diese drehen, und dabei kommt nichts heraus. Deshalb sagt über eure Schmerzen diesem, der versteht. Die Lehre von Christus herstellt die Göttliche Harmonie oder die verlorenen Tugenden in der menschlichen Seele wieder. Zuerst muss sie euch rein dem Herzen nach machen. Ihr werdet sagen: „Kann der Mensch in dieser Welt leben und ein reines Herz haben?“ Man kann. Wenn der Mensch im Wasser steht, kann er immer sauber sein. Das zweite Ding, das die Lehre von Christus machen kann, ist, dass eure Seele keusch ist. Worin besteht diese Keuschheit? Der Landwirt nennt diesen Boden keusch, der reich an Säften ist, und der arme an Säften Boden ist nicht keusch. Also, wenn eure Seele etwas Gutes, Erhabenes gebären kann, ist sie keusch. Wenn sie solche Dinge nicht gebären kann, ist sie nicht keusch. Johannes sagt: „Bleiben wir in dieser Lehre.“ Das ewige Fortdauern ist so, wie wenn man in reiner Luft weilt, in ihr lebt und sie atmet. Wenn wir in die Lehre von Christus eintreten, wenn sie sich in unseren Seelen einzieht, wird sie unbedingt eine Erleichterung hervorrufen, wir werden eine Reinheit spüren. Also, die Reinigung wird von der Lehre selbst kommen. Die gegenwärtigen fortgeschrittenen Physiker haben große Scheiben, mit denen sie sich reinigen. Wenn jemand von ihnen Versuche macht und sich nicht leicht reinigen kann, tritt er drinnen in diese Scheibe ein,lässt die Elektrizität und ist gereinigt für fünf Minuten. In der Lehre von Christus ist dieser Göttliche Strom, und wenn ihr ihn in eurer Seele anlasst, wird er diese Reinheit erzeugen. Man sagt: „Wer in ihm bleibet...“ Wenn viele von euch keinen Erfolg haben und nicht vorankommen können, übertreten sie etwas, aber nicht wie die kleinen Kinder. Wenn wir einen Göttlichen Befehl verletzen, verlieren wir gleich unser Gleichgewicht und unsere Ruhe. Damit man in dieser Welt ruhig leben kann, soll diese Lehre existieren, weil sie eine Nahrung für die Seele ist. Wie wir jeden Tag Nahrung annehmen müssen und diese in Kraft verwandeln, so soll auch die Christus Lehre zu einer ständigen Kraft verwandelt werden. Ich merke, dass viele von euch, statt still, sanft zu werden, werden nervös, empfindsam – das ist ein schmerzhafter Zustand. Und sie machen einen anderen Fehler: ihr denkt, dass ihr viel wisst, und deshalb verurteilt jede von euch ohne Einschränkung die anderen. Viele von euch warten, dass sie eine Kraft von irgendwo bekommen,irgendeine Offenbarung, damit sie der Welt zeigen, dass Gott mit ihnen ist. Gott ist von tausend Jahren drinnen in euren Seelen, deshalb sollt ihr nicht zeigen, dass Gott mit euch ist. Die Welt braucht eine Sonne, wie unsere ist, damit diese der Welt eine Nahrung gibt. Ihr denkt, dass wenn ihr eine Kerze anzündet, werdet ihr die Welt aufklären. Nein, andere werden eine größere Kerze anzünden, und eure wird im Hintergrund bleiben. Ihr sollt die Christus Lehre zum Wohl eurer Seelen anwenden. Wenn ich euch eine Wahrheit sage, beobachte ich euch, ihr schaut die anderen und denkt, dass diese Wörter auf sie beziehen. Ich schließe niemanden aus und spreche über alle. Das Böses ist wieder Böses,auch wenn jemand sich goldene Kleider anzieht. Wenn sein Körper aussätzig ist, kann er nicht geliebt werden. Die Seele ist diese, die einen Ton dem Körper angibt. Wenn eure Seele rein ist, wenn die Lehre von Christus in ihr ist, wird euer Körper gesund sein, und ihr werdet alle Dinge leicht ertragen, ihr werdet die größten Leiden mit der größten Freude ertragen. Vergesst nicht, dass das irdische Leben kein Leben der Vergnügen ist. Beobachtet, wie die kleinen Kinder Fische im Fluß fangen: sie nehmen eine kleine Angel, stellen ein kleines Würmchen am Ende und werfen sie ins Wasser, und der Fisch verschluckt das Würmchen und hängt sich an die Angel an. Oft verschluckt ihr auch die Angel, und der Teufel zieht euch heraus. Indem ihr die Angel veschluckt haben, denkt ihr, dass ihr im Weg geht.Die erste Sache, das euch bevorsteht, ist, das Seil zu zerschneiden, und dann einen Arzt zu rufen, der die Angel aus eurem Hals herauszieht. Ich sehe viele solche Angeln in euch, die aus eurer Vergangenheit geblieben sind. Wieviel Kugeln sind in den Soldaten geblieben? Die Ärzte sagen, dass sie allmählich hinausgehen werden, aber wenn das Wetter sich verschlechtert, entstehen die Schmerzen. Die Christus Lehre ist eine Lehre der Göttlichen und ewigen Liebe. Also,wenn ein Mensch euch zehn Male am Tag lieben und zehn Male täglich hassen kann, glaubt an seine Lehre nicht und empfangt keinen solchen Menschen zu Hause. Die Liebe ist diese, die das Ewige Leben bringt. Habt ihr dieses Leben in euch, werdet ihr die Göttlichen Geheimnisse verstehen. Ich möchte, dass ihr diese zwei Prinzipien in eurem Leben anwendet, weil sie gleich arbeiten: wer verletzt und wer nicht bringt. Eine Frau, die nicht weben kann, stellt sie nicht an euren Webstuhl – sie wird das Leinen zerstören. Ein Dienstmädchen, das nicht kochen kann, gestattet ihm nicht, das zu machen. Ein Mensch, der nicht gelernt hat, nehmt ihn nicht zum Lehrer eurer Kinder. Empfangt die aussätzigen Leute nicht, weil dieser Aussatz in euren Seelen kommen wird. In den Himmel soll nichts Unsauberes eintreten, und der Himmel ist eure Seele. Jetzt herrscht dieses Prinzip in euch – wie die faulen Schüler zu sein und von eurem Lehrer zu wollen, dass er nachsichtig ist. Das kann nicht sein. Zum Beispiel ein Architekt hat seine Bildung abgeschlossen, aber sein Lehrer war immer nachsichtig zu ihm. Welcher Nutzen daraus? Dieser Architekt kommt, und ihr beauftragt ihn, dass er euch einen Plan macht. Er wird wie den Plan jenes sein, der vor zehn Jahren ein Gebäude in Varna gebaut hat, welches Wand bald eingestürzt ist.Was würde mit den Angestellten geschehen, wenn sie drinnen wären? Also, jeder Mensch, der mit Nachsicht seine Bildung abgeschlossen hat, wird eine falsche Lehre schaffen, und seine Gedanken und Wünsche werden überschüttet werden. Ich will nicht sagen, dass ihr nicht am Weg seid, dass ihr nun nach der Wahrheit sucht. Weil der Schüler weiß, wenn er eine Aufgabe löst, ob sie richtig ist oder nicht. Oft haben die Aufgaben eine markierte Antwort, nach der sie geprüft werden können. Dieser Schüler, der seine Arbeit nicht begreift, will, dass seine Antwort genau wie im Buch ist, aber der fähige Schüler sagt: „Die Antwort dieser Aufgabe im Buch ist nicht richtig.“ Also ihr sollt die Antworten in den Büchern korrigieren und sie nach allen Regeln der Mathematik lösen. Dieser Prozeß, durch den ihr gehen werdet, wird nützlich für euch. Die Lehre von Christus ist lebendig und Apostel Paulus sagt: „Christus ist in das Fleisch gekommen.“ Wie stellt ihr euch Christus vor? Apostel Paulus sagt: „Wir kennen Christus nicht, wie Er war.“ Dann, wie kennen wir Ihn? Also, es gibt Weisen, auf die man Christus erkennen, fühlen kann. Wenn wir sagen, dass wir Christus kennen können, verstehe ich, dass wir das Licht nur mit unserem Auge erkennen können, aber nicht mit dem Tasten, weder mit dem Geruch, noch mit unserem Ohr. Wie erkennen wir die Weisheit? Durch unseres Ohr. Also, das Hören ist ein Gedanke. Wie werden wir die Liebe erkennen? Durch die Zunge. Koste sie, und du wirst die Liebe erkennen. Die Zunge enthält zwei Elemente in sich: sie gibt das größte Wohl in der Welt, und von ihr kommt die vernünftige Rede heraus. Die süßen und die schönen Wörter sind Früchte der Liebe. Also, wenn ihr die Liebe verstanden habt, werden ihre Wörter Früchte sein. In der Liebe ist jedes ausgesprochenes Wort mächtig. Manchmal sind eure Wörter schwach – warum? Weil ihr keine Liebe drinnen in euch habt. Manchmal sagt ihr: „Lieben wir uns!“ Das ist gleichbedeutend, wenn wir sagen, dass wir essen müssen und über Hühner und Lämmer sprechen, und nichts ist serviert – das sind leere Worte. Nehmen wir an, dass ich gemalte oder vom Gips gemachte Hühner und Truthennen auf den Tisch gestellt habe, aber begossen mit einer schönen Soße. Werdet ihr Nutzen daraus ziehen? Ist das eine Lehre? Das ist keine Lehre. Und ihr, die auf mich hört, seid gegangen und geht auf diesem Weg. Ihr sagt: „Lieben wir uns!“ Bis jetzt habe ich keine Liebe unter euch gesehen. Seit vielen Jahren arbeite ich mit euch und konnte aus eurer Liebe sogar ein Seil nicht machen, um jemanden herauszuziehen. Und Gott sagt: „Ich habe euch mit den Fäden meiner Liebe angezogen.“ Das, was wir eine Anziehung nennen,ist ein sehr dünner Faden. Die ganze Erde hält sich an einem solchen Faden, jede Seele hält sich an einem solchen Faden. Wenn dieser Faden zerreißt, werdet ihr fern von Gott fallen. Wenn ihr euch an Gott haltet, werdet ihr mit diesem Faden verbunden sein und in einem Zentrum sein, um welches ihr euch bewegen könnt. Das meint die Lehre der Göttlichen Liebe. Ich kann prüfen, wieviel von euch diese Liebe haben. Manche sagen:“Ich bin äußerst gekränkt.“ Warum? „Weil man mich nicht gut empfangen hat.“ Ich frage euch, habt ihr den Gott, Christus, drinnen in euch empfangen, wie es sein muss? Das ist kein Vorwurf, sondern eine Frage der menschlichen Entwicklung. Weil die Nahrung, die wir in uns annehmen, damit sie unseren neuen Körper bildet, muss ununterbrochen sein. Die Göttliche Liebe ist auch ununterbrochen, und wenn sie austrocknet, trocknet auch dieser Fluss in uns aus. Die Göttliche Liebe trocknet nie aus, und die menschliche trocknet jede sechs Monate aus. Trocknet diese Liebe aus, trocknet das Flussbett auch aus, aber manchmal gibt es große Überschwemmungen, und die Wässer werden trübe. Wenn eure Seele trübe wird, zeigt eurer Geist-Leiter, dass ihr euch in der menschlichen Liebe befindet, und nicht in der Göttlichen. Wenn du niemanden liebst, zeigt das, dass der Teufel in dir lebt. Der Teufel hat auch eine Liebe. Wenn die Liebe in euch mit Hass getäuscht wird, das ist eine Imitation der Liebe und solche Liebe nennt man eine Liebe des Todes, von der alle heute sterben. Ich werde euch ein Beispiel über eine solche Liebe geben: in Varna wollte ein junger Herr, reicher Krämer, heiraten. Er fand ein Mädchen, das ihm gefiehl, und heiratete sie. Kurz nach der Heirat wurde er sehr krank. Wovon? Von seiner Frau. Er ging nach Europa zur Kur,und nach vier-fünf Jahren konnte er seine Haut retten. Deshalb, wenn eine Lehre, mit der ihr euch verbindet, einen solchen Zustand in euch verursacht, sollt ihr sie ablehnen. Stellt Christus oder den sichtbaren Gott drinnen in euch und sagt: „Es gibt keine Änderung der Göttlichen Liebe!“ Wenn ihr so denkt, werdet ihr nicht sagen, dass ihr sündig seid, weil es kein Lebewesen gibt, welches in die Göttlichen Liebe eingetreten ist und eine Absage bekommen hat. Ihr könnt in die Göttliche Liebe nicht eintreten und euch freuen, ohne sie zu kennen. Indem ihr in die Göttliche Liebe eintretet, werdet ihr schwimmen und jeder, der nicht schwimmen kann, wird ertrinken. Jemand sagt: „Wenn ich in die Göttliche Liebe eintrete, werde ich nur ein halbes Kilo Wasser trinken, um nicht zu ertrinken.“ Ja, aber dort gibt es Millionen, Millionen Kilos Wasser. Deshalb wird jeder an der Göttlichen Liebe halten, um in ihr schwimmen zu können. Was ist Schwimmen? Indem ihr auf der Erde geht, behauptet ihr, dass ihr mit dem Gott in Berührung kommen wollen, aber was geht davon? Ihr schleppt euch. Wenn ihr im Wasser seid, werdet ihr in es gehen – solches ist das Gesetz des Schwimmens. Dasselbe ist das Gesetz auch in der Göttlichen Liebe, aber ihr werdet bei ihr an der Oberfläche bleiben. Wenn jemand von Blitz geschlagen ist, man stellt ihn mit dem Gesicht zur Erde, damit sie die Elektrizität aussaugt, welche in ihn eingetreten ist. So auch ihr, wenn ihr von Bosheit erfasst seid, fallt schnell auf eures Gesicht. Das bedeutet, dass du in dieser Göttlichen Liebe ertrinkst, damit sie dich erfassen kann, damit sie die Materie berührt und in dich eindringt. Johannes sagt: „Vater und Sohn“. Vater ist dieser, aus dem wir hervorgegangen sind, und der Sohn ist die sichtbare Liebe. Diese Liebe, über die ich euch spreche, ist nicht etwas Vorläufiges, ist keine angenehme Stimmung, sondern eine ständige Wärme. Ihr könnt das prüfen. Wenn ihr nach einer halben Stunde eine entgegengesetzte Änderung fühlt, das ist eine menschliche Liebe. Manchmal ist euer Gesicht hell, und ihr sagt: „Ich bin in der Nähe von Christus!“ Aber am nächsten Tag habt ihr eine andere Stimmung. Das sind Phasen der menschlichen Liebe, die einerseits warm, andererseits kalt ist. Wenn ihr in die tierische Liebe eingeht, werdet ihr dort einen Durst zur Rache fühlen. Also, die Liebe des Teufels besteht darin, dass er sich auf die Rachen freut. Die Göttliche Liebe harmonisiert die beiden Zustände der tierischen und menschlichen Liebe, zieht ihre Säfte heraus und bringt sie in Übereinstimmung. Diese Lehre ist notwendig für euer persönliches Leben. Ihr glaubt an Christus, geht zur Kirche, zündet Kerzen an, trefft euch mit diesem-jenem und immer nach Christus sucht.Ihr sagt zu euch: „Wenn wir sterben, werden wir Christus sehen.“ Aber ihr könnt auch nun sterben und wieder weiterleben. Ein Tod ist, wenn man für die Bosheit stirbt, sondern nicht vom physischen Körper befreit. Einige sagen: „Der Tod ist ein Gefängnis“. Nein, ein Gefängnis sind unsere Mängel. Wenn ihr viele Schulden habt, verkauft man euer Haus, aber ihr tragt wieder Verantwortung, und man zieht euch etwas vom Gehalt ab. Also, wenn ihr aus eurem Körper geht, werdet die Kreditgeber euch am zweiten und am dritten Gehalt fangen, bis ihr eure Schulden bezahlt. Was sollt ihr machen? Die einzige Rettung ist die Lehre von Christus – ihr sollt in die Göttliche Liebe eingehen, und alle, die den Gott lieben, werden euch helfen. In jeder Schule werden Aufgaben gegeben, und solche Aufgaben stellt Gott in jedem Haus. Aufgaben können eure Männer und Frauen sein, eure Kinder, eure Freunde usw. Ich löse auch oft Aufgaben, und solche seid ihr für mich. Vielmals überlege ich, warum ihr euch streitet. Mit diesen Streiten verderbt ihr das, was ich schaffe, ihr reißt die Blumen ab, die ich pflanze. Wie werden die fortgeschrittenen Seelen euch empfangen, wenn ihr zu ihnen am Himmel geht? Stellt euch vor, dass ihr unter Schülern seid, die spielen können, und ihr könnt nicht – wie werden solche Schüler euch empfangen? Sie werden euch wie Hörer empfangen.Und wenn ihr spielen könnt, werden sie euch zu ihnen empfangen.Dasselbe ist das Prinzip im Christlichen Leben. Manche möchten, dass ich sie vollkommen mache, ihnen Kenntnisse von selbst gebe, sie vernünmftig mache. Nein, solche Lehre existiert nicht. Die Lehre, welche ich predige, ist Lehre der Liebe, der Beständigkeit,Selbstleugnung usw. Ihr werdet selbst alle Fächer lernen, ihr werdet bulgarische Literatur und anderes lernen. Ihr sagt, dass die bulgarischen Schriftsteller dumm sind. Wenn ich euch erkläre, wass zum Beispiel Pentscho Slaveikov geschrieben hat, werdet ihr verstehen, dass er höher als euch steht, aber wenn er hierher kommt, würdet ihr ihn draußen lassen. Ihr lest nicht und denkt, dass wenn ihr einen von meinen Vorträgen nehmt und ihn lest, werdet ihr euch einen Gedanken merken, den ihr oft wiederholt. Nein, das ist nicht eures, das ist eine Wiedergabe mit einem Plattenspieler. Ihr sollt singen und spielen, d.h. das, was ich euch gebe, soll in eure Gehirne eingehen, zu einem Gedanken und einem Gefühl verwnadeln, damit es in die Göttliche Welt geht und ein Ergebnis gibt. Das ist die Lehre, die Christus gepredigt hat. Er hilft auch jetzt in dieser Schule. Manchmal kämpft ihr, leidet, aber plötzlich fällt euch ein heller Gedanke ein, und ihr löst eure Frage. Das zeigt, dass man euch hilft. Vor einigen Tagen kam ein Herr zu mir, der mir sagte: „Ein Mensch hat mich gekränkt, aber denn ich bin auf dem Weg, wollte ich ihm nicht auf dieselbe Weise erwidern und versuchte zwei solche Wörter zu finden, die von außen glatt, aber so gehaltvoll sind, dass er nie vergißt.Und ich habe beschlossen, ihm nichts zu sagen, ihm keine bittere Pillen zu geben...“ Ihr alle gebt solche Pillen in der Sofioter Gesellschaft, aber ich möchte, dass dieser Herr euch als Vorbild dient. Auf diese Weise sollt ihr die Lehre von Christus anwenden. Die Liebe besteht darin, dass wir die Kränkungen erleiden. Zwei Kränkungen machen eine Tugend nicht. Wenn Gott uns vergibt, will Er, dass wir selbst zugeben, dass wir Ihn gekränkt haben. Aber wenn wir zur Lage kommen, das zu begreifen und beginnen zu weinen und zu trauern, schickt Gott uns Engels, die uns helfen. Weil Auferstehung von Christus bald eintreten wird, verzichtet auf diese zwei Wörter, die von außen glatt sind, und von innen keinen Frieden bringen, sondern benutzt die Wörter Vater und Sohn in euch. Wenn du etwas Böses tun möchtest, sag dich selbst: „Was wird Vater sagen, der oben ist, wenn er mich so sieht?“ oder „Was wird mein älterer Bruder – der Sohn sagen?“ Der böse Wunsch wird gleich gelähmt werden, und die entgegengesetzte Wirkung wird kommen. Diese ist die Weise, auf die wir uns erneuern können. Nun kommen große Prüfungen an der Welt, welche sie reinigen. Ihr werdet sagen: „Was denkt Gott über uns, was denkt Christus?“ Nachdem wir wissen, was Gott denkt, werden wir erfahren, was Christus über uns denkt. Weil, wenn wir nicht verstehen, was Gott über uns denkt, werden wir nicht verstehen, was die anderen Menschen denken. Die Liebe wird nur dann zu uns kommen, wenn wir drei-vier Tage hungrig waren. Ihr kommt müde, erschöpft von Arbeit, und ich beginne euch zu predigen, dass Gott Liebe ist. Was werdet ihr von dieser Liebe verstehen, wenn ihr hungrig seid? Indem ich euch wasche und Essen gebe, werdet ihr die Liebe fühlen – das ist die Lehre von Christus. Jemand hat euch beleidigt – ihr habt den Fall, zu Gott zu gehen und zu sagen: „Ich bete, Gott, verwandle diese Kränkung in Liebe!“ Manchmal nach einer Kränkung, die ihr bekommen habt, empfindet ihr Frieden in eurer Seele und sagt: „Man hat mich gekränkt, aber ich habe vergeben.“ Aber ihr fühlt diese Kränkung wieder unerwartet nach einem oder zwei Jahren. Wenn ihr drei Jahren nach der Kränkung nicht in Sorgen geratet, das heißt, dass das Fieber vergangen ist.Wenn die Göttliche Lehre kommt, seid sicher, dass es keine Kränkungen in der Welt gibt. Deshalb waren die alten Christen froh, wenn man sie verfolgt hat. Dieser Mensch, der in der Göttlichen Liebe geht, nimmt die Kränkungen als einen Kranz an. Seid vorsichtig dazu, dass ihr euren Vater nicht begrenzt und lenkt keine Aufmerksamkeit darauf, was ich über euch denke, sondern was Gott über euch denkt. Er sagt, dass eure Fenster geschlossen sind, das Licht ist ungenügend, und obwohl Er euch soviel Nahrung schickt, seid ihr hungrig und krank. Nun versucht zu lernen, wie die kleinen Kinder zu treten, sondern nicht die Lehre von Christus zu übertreten. Wenn ihr eine schwierige Frage habt, ruft euren Vater und sagt: „Vater, denn du hast Christus zur Erde geschickt, so seien deine Worte so, wie du sie gesagt hast!“ Die Devise, die ihr haben sollt, ist: „Wir werden Deinen Willen so erfüllen, wie Du willst!“ Ihr werdet sagen: „Wir versprechen nicht, weil es schwierig ist, den Göttlichen Willen zu erfüllen.“ Wenn ihr einmal so zweifelt, das ist vom Teufel. Der Gottes Willen muss erfüllt werden, wegen des Gottes, nicht wegen der Welt. Was will Gott? Das zu erfüllen, was du versprechen hast. Das möchte auch Christus. Christus, der die Welt ist, ist auch im Fleisch, das nicht stirbt. Das was stirbt, ist menschlich. Ihr könnt eure Freunde auf zwei Weisen begreifen. Ein Freund, der euch nur lobt oder nur eure Fehler zeigt, er ist kein wahrer Freund von euch. Jener, der euch gleichzeitig lobt und eure Fehler zeigt, er ist euer wahrer Freund. Der letzte, wenn er sieht, dass ihr einen Fleck habt, nimmt die Bürste und reinigt euch, und ihr dankt ihm. Mit dieser Bürste zeigt er euch die Fehler. Mit der Bürste reinigt ihr nur den Staub, aber wenn ihr die Bürste auf eurem Gesicht benutzt, sie ist nicht am rechten Platz. Ich bin nicht gegen die Pudern, sowie ich bin nicht dagegen, dass ihr eure Haüser bestreicht, aber ich sage, dass ihr nie die Bürste auf das Gesicht stellt, obwohl die Puder prima ist. Es gibt keine schönere Puder als Christus Lehre, ich habe keine bessere Bürste als diese Lehre gefunden. Deshalb empfehle ich sie euch! Also, wenn ihr die Christus Bürste und Puder benutzt, werdet ihr ein ganz anderes Aussehen haben. Wenn ihr so lebt, wird die Christus Lehre euch in Übereinstimmung mit der Natur bringen, und ihr werdet können, aus seiner Energie schöpfen. Wenn ihr jeden Morgen die Wörter Vater und Sohn aussprecht, werdet ihr eine große Energie erhalten. Wenn ihr zweifelt, werdet ihr kaum eure Unkosten bestreiten. Also, wenn wir diese zwei Wörter begreifen, werden wir in die ganze Natur eindringen und in Harmonie mit ihr sein. Es entsteht die Frage – was beginnt zuerst – das Lernen oder die Geburt? Die Geburt. Also, wenn jemand aus Gottes Geist nicht geboren ist, was wird er lernen? Jemand sagt: „Ich kann das nicht verstehen, ich habe keinen Antrieb.“ Wie wirst du es verstehen, wenn du zuerst geboren sein sollst – das Göttliche soll in dir kommen, und dann wirst du die elementaren Sachen begreifen. Das elementarste ist, dass ihr euren Zustand ändern können. Wenn ihr für fünf, zehn oder fünfzehn Minuten euren Zustand ändern könnt, nachdem einer euch beleidigt hat, habt ihr diese Wissenschaft in euch. Zum Beispiel hat ein Hund euch gebissen, die Kunst besteht darin, dass ihr die Wunde so heiligt, dass keine Narbe bleibt. Die Lehre von Christus hat Heilmittel für alle Gebrechen. Nun werde ich euch etwas über die Stunden sagen. Jemand fragt, ob er genau um 5 Uhr stehen soll. Wenn ihr einen großen Wunsch zu beten spürt, dann ist 5 Uhr, d.h. die Uhr eueres Verstandes. Wenn ihr eine große Mühe spürt, dann ist 4 Uhr; wenn ihr alle Arbeiten falsch gemacht haben, ist 6 Uhr; wenn große Unglücke zu euch kommen, ist 7 Uhr. „Wann soll ich das machen?“, fragt jemand. Wenn du einen Antrieb hast! Jemand sagt: „Dieser Antrieb wird das nächste Mal kommen.“ Nein, verpasst du ihn, wird er nicht kommen. Manchmal sagt der Geist dir:“Steh auf, damit du betest!“ Du sagst: „Es ist nicht 5 Uhr.“ Nein, steh auf, weil der Geist dir sagt, dass es 5 Uhr ist. Also, wenn ihr aus eurer Zeit zwei Stunden abzieht, es bleiben 5 Stunden. Ihr werdet sagen, dass es zu früh ist. Warum? Weil ihr spät zu Bett gegangen seid. Geht zu Bett früh mit den Vögeln. Ihr sagt: „Ich kann nicht früh am Morgen herausgehen, weil ich meine Arbeit nicht erledigt habe.“ Ohne dass du deine Arbeit erledigt hast, geh hinaus! Wenn ein Erdbeben geschieht, und du beschäftigt dich mit deiner Toilette, wirst du warten, diese zu beenden und dann zu fliehen? Wenn Gott euch ruft, müsst ihr eure Toilette nicht beenden – sie wird an einer anderen Stelle beendet werden. Heute werden alle unsere Außentoiletten zerstört, und von drinnen wird jene wahre Toilette kommen, die gut zu eurer Seele passen wird. Gott sagt: „Ich werde euch neue Kleider geben.“ Diese neue Kleider werden hygienisch, warm, angenehm sein, und ihr werdet zufrieden und fähig zu jeder Arbeit sein. Diese Kleidung nennt man im Okkultismus magnetische Kleidung. Heute sind alle Krankheiten nichts anderes als Zerreißen dieser Göttlichen Kleidung. Dein Ohr tut dir weh, dort ist die Kleidung zerissen; das Bein tut dir weh – dort ist die Kleidung zerrissen und so weiter. Diese Kleidung soll nicht geflickt werden, sondern ihr wendet euch an Gott, dass er Meister schickt, welche sie erneuern sollen, weil sie diese Kunst können. Nun bemerke ich eine Verwirrung in euch. Ihr sollt nicht verwirrt sein, sondern die Dinge objektiv behandeln. Ihr habt eine Aufgabe falsch gelöst – ihr werdet beginnen, sie wieder zu lösen. Aber ihr werdet sagen, dass ihr keine Fehler macht. Man macht Fehler, man macht – die gelehrten Menschen machen sie auch. Indem du zurückkommst, die Aufgabe zu verbessern, wirst du verstehen, was du falsch gemacht hast. Euer ganzes Leben ist nicht schlimm, aber ihr habt Fehler. Die kleinen Fehler sind gefährlicher als die großen, weil man sie nicht sieht. Es ist notwendig, dass eine Harmonie unter euch, unter den Temperamenten entsteht, und ich habe beschlossen, euch in Klassen, nach den Temperamenten zu teilen. Zwei nervöse Menschen können sich nicht verstehen, wenn sie an einer Stelle sind,deshalb muss einer kalter sein, der andere heißer, damit es eine Umfüllung gibt. Zwei mit spitzen Köpfen können nicht zusammen leben – zwischen ihnen gibt es Wegstoßen wie bei den Pferden. Alle, die sich beißen, die bereden, sind mit spitzen Köpfen. Deshalb, wenn ihr euch trefft, fragt euch:“Ist dein Kopf spitz?“ „Ja.“ Dann sucht nach einem anderen. Ein Mensch, der nicht barmherzig ist, hat einen Kopf wie ein Dach. In der Zukunft muss die Erziehung in den Schulen entsprechend der Phrenologie sein. Nun, wenn ich euch spreche, stoßt ihr euch mit den Füßen, weil ihr nicht gut angeordnet sind, eure Strömungen sind nicht gleich. Ihr sollt ein Meter voneinander entfernt sein, und nun steht ihr notwendigerweise wie im Gefängnis und sagt euch: „Komm, Böses, weil ohne dich schlimmer ist.“ Wenn jemand euch die Hand gibt und eure Hand drückt, ärgert ihr euch, aber wenn ihr ihn liebt, ärgert ihr ihm nicht. Das zeigt, dass eure Gedanken unterschiedlich sind. Ich bin nicht gegen das Händeschütteln, aber auch vieles Händeschütteln ist schädlich. Aber wenn ihr beschliesst, die Hand nicht zu geben, das ist noch schlimmer. Der arme Mann soll Arbeit haben, um reich zu werden. Jemand sagt für sich, dass er dumm ist, aber er spricht die Wahrheit nicht, weil wenn ein anderer ihm das sagt, wird er ärgerlich. Ihr habt kein Recht zu sagen, dass Gott euch dumm gemacht hat. Gott hat euch alle klug gemacht, aber danach, als ihr beim Teufel gelernt habt, wurdet ihr dumm. Ich möchte, dass ihr dem Guten nachahmt. Einige von euch haben sehr gute Züge, aber es geht nicht um diese, die künstlich sind, sondern um diese, die euch von Gott gegeben sind. Manche kommen mit großen Haarknoten, mit weißeren Gesichtern, aber all dies ist künstlich, und es wird weggenommen. Die Kunst ist nötig, aber nicht wesentlich. Also, die Tugenden können nicht künstlich sein, deshalb seht in jeder Schwester nur das Gute. Das Gesetz von Christus ist folgendes: denkt nie, dass eure Schwester heuchlerisch oder böse ist. Seht das Mineralkönigreich an, nehmt einen Kristall und schaut ihn an; geht dann zum Pflanzenkönigreich und schaut ein Weizenkorn an; dann geht zum Königreich der Tiere, und wenn ihr zum Menschen kommt, werdet ihr sehen, dass er solche Tugenden hat, die weder die Minerale, noch die Tiere und die Pflanzen haben. Das zeigt, dass Gott im Menschen lebt. Diese ist die Ursache, wegen der viele von euch stolpern. Wenn ihr denkt, dass eine oder andere von euch noch grün ist, könnt ihr euch nicht entwickeln. Wenn ihr einen Fehler in euch bringt, hindert ihr euch so, wie ein kleines Staubkorn, eingetreten in eurem Auge. Nun, wenn ich eine von euch rufe, dass sie fünf-sechs Minuten spricht, könnt ihr sie nicht ausstehen. Ihr werdet sagen:“Hat nur sie eine Erfahrung, wir haben auch solche!“ Wisst, dass keine zwei Menschen existieren, welche dieselbe Erfahrung haben. Manche übertreiben etwas in ihrer Erfahrung. Zum Beispiel hat eine einen Greis mit weißen Kleidern und weißer Pelzmütze gesehen, und sagt: „Ich habe Gott gesehen!“ Hat dieser Greis dir gesagt, dass er Gott ist? „Er hat mir nicht gesagt, aber ich vermute, dass Er ist.“ Du siehst einen Burschen, magst ihn und sagst: „Er ist für mich.“ Aber der Bursche geht und kommt wieder nicht. Das bedeutet, dass wir die Wahrheit verstehen sollen, welche man uns predigt, dass wir lernen, die Wahrheit zu sprechen, ohne zu übertreiben. Jemand, damit er zeigt, dass er zu bescheiden ist, gibt sich Sünden bei, welche er nicht besitzt, und ein anderer leugnet Sünden, die er hat. Die beiden Methoden sind falsch. In der Lehre von Christus soll alles exakt übergeben werden. Je näher bist du am Wesen des Gegenstands, desto näher bist du an dieser Lehre. Ich spreche euch über die Weisen, durch die ihr eure Herzen, Verstände und Seelen verbessert. Ich spreche euch, dass ihr als Diener eure Dienste nicht rechtzeitig erfüllt, ihr verspätet euch ein bißchen, und dann ihr gebt lügnerische Entschuldigungen. Sprecht die Wahrheit so, wie sie ist! Nur so wird Gott euch alles lehren, und die anderen Leute werden euch in euren Gedanken und Wünschen unterstützen. Jedes Buch, das ihr lest, wird einen Sinn für euch haben. Jemand sagt: „Lesen wir nur die Bibel.“ Gut, sagen wir, dass du die Bibel untersucht hast und ein anderes Buch möchtest – les es und denk nicht, dass es vom Teufel ist. Jedes Buch, aus dem ihr eine Lehre ziehen könnt, lest es. Das bedeutet, in der Göttlichen Liebe ewig zu sein, die ewig ist und alle Güter bringt. Sie bringt Säfte für den Nasen, für den Mund, für die Augen und für das Herz. Wenn ihr diese Säfte habt, werdet ihr unsterblich sein. Die Unsterblichkeit ist nötig, damit wir ein ewiges Glück finden. Wir können auch an der Erde glücklich sein. Ihr denkt, dass ihr unglücklich seid, weil Gott euch nicht liebt. Wenn ihr so sagt, das sind eure schicksalhafte Sünden. Deshalb geht aus euren Kellern und stellt die Wörter Vater und Sohn in euer Herz. Der Mensch, der Ideen hat, braucht Kampf, aber wir die Christen sind kleinmütige Leute. Jetzt, wenn man euch ein bißchen jagt, werdet ihr zweifeln, ob diese Lehre richtig ist oder nicht. Aber welche Lehre ist richtig? Ihr werdet euch fragen, ob diese Nahrung real ist oder nicht. Wenn ihr aus dieser Nahrung esst oder nicht esst, werdet ihr wieder sterben – mit diesem Unterschied, dass wer mehr gegessen hat, wird mehr Erfahrung und Kenntnisse haben. Es ist wichtig, dass ihr kein Übel anderen denkt – das will ich von euch. Eure schlechten Gedanken kränken mich sehr. Zwingt mich, nicht zu erbrechen, weil ich werde alle bespritzen. Wenn ich über die Lehre von Christus spreche und wenn ich sage, dass sie euch retten wird, berücksichtige ich alle eure Schwierigkeiten, und will nicht, dass ihr Heilige werdet. Ich gebe einer von euch die einfachste Aufgabe – eins und zwei zu addieren, einer anderen – drei und sechs. Indem ihr eins und zwei addiert, werdet ihr drei bekommen. Die Zahl drei zeigt, dass ihr als eine Eins sterben werdet, und eure Kinder werden bleiben, auf eure Kosten zu leben. Die Mutter stirbt, und die Kinder verjüngen sich, d.h. die Säfte der Zahl 3 werden in eure Kinder eintreten. Ihr sagt: „Dann werden wir sterben.“ Ja, aber wenn ihr zum zweiten Mal kommt, werden die Kinder sterben, und ihr werdet leben. Der Tod bedeutet eine Aufopferung. Ihr alle sollt euch so behandeln, wie die Mütter ihre Kinder. Christus Lehre ist eine Methode, dass ihr euch nicht beschmutzt. Ich werde euch etwas Anderes empfehlen: wenn eine Schwester einen Schmerz, eine Unruhe empfindet, fünf-sechs bis zwölf Schwester sollen zu ihr gehen und zur Verbesserung der Arbeit beten. Wenn jemand krank ist, werdet ihr zu ihm gehen und beten, obwohl er mit einigen von euch in Streit ist. Ihr werdet sagen:“Gott, wir haben beschlossen, so zu arbeiten, wie Du willst, deshalb haben wir uns versammelt, damit du uns lehrst, wie wir leben sollen!“ Ich möchte, dass ihr so Ostern feiert. Habt weite Herzen, seid nicht engstirnig – die Grenzen der Göttlichen Liebe sind endlos. Wenn ihr für jemanden sagt, dass er böse ist, versteht, dass er die Tür ist, durch die das Übel gehen wird, und alle Schumtze gehen werden. Wenn ihr seht, dass euer Mann unwohl ist, sollt ihr wissen, dass er den Müll hinauswirft. Am anderen Tag, wenn ihr den Müll hinauswerft, soll ihr Mann dem Gott danken. Heute seid ihr zufrieden, wenn ihr den Müll nicht hinauswerft und eure Hände sauber seid, aber eure Häuser sind unsauber. Ich spreche euch heute, damit jede Bosheit stirbt, jedes Übel, jeder Zweifel. Benutzt diese praktischen Regeln und erzählt die Ergebnisse nicht, sondern nur stärkt euch, bis ihr die Früchte seht. Und die gegenwärtigen Christen geben nur Reklamen... Jetzt werdet ihr den 9-ten und 10-ten Vers aus diesem Kapitel und die Wörter Vater und Sohn überlegen. 17 April 1919, Großer Donnerstag, Sofia
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