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mariaK

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  1. Wort Warna Psalm 75,9 "`Denn ein Becher ist in der Hand des Herrn, schäumender Wein voll Würze. Und er schenkt daraus ein: Ja, seine Hefen müssen schlürfen, müssen trinken alle Gottlosen der Erde."' Folglich achtet auf eure Taten und weicht nicht von eurem Weg ab, weil meine Belohnung nicht aufgeschoben werden kann. Früher oder später wird jeder das Verdiente erhalten. Wenn ich langmütig bin, ist das zu eurem Guten, damit ihr alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommt. Missbraucht meine Tugend nicht, weil ihr für jeden Missbrauch das Verdiente erleiden werdet. Bemüht euch nicht darum, mit eurer Freiheit die meinige zu vergewaltigen. Eure Wünsche werden immer befriedigt werden, aber eure Launen werden immer bestraft werden. "`Die guten Wünsche kommen von Gott, und die Launen sind von den Menschen."'\footnote{Sp 10,11.} Eine Quelle des Lebens ist der Mund des Gerechten. Das sind sie, die guten Wünsche, sie sind seine Schönheit. "`Aber der Mund der Gottlosen birgt Gewalttat."'\footnote{Sp 10,6.} Das sind sie, die Launen des menschlichen Eigenwillens, deren Lohn Scham und Schmach sind. "`Eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht mehr, und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich sehen."'\footnote{Joh 16,16.} "`Eine kleine Weile"' -- das ist das zeitliche Leben des Fleisches, das es verhindert, dass ihr mich seht und in direkter Gemeinschaft mit mir seid. Solche Momente des Lebens hat jeder erfahren. Es waren Momente allgemeiner Verdunkelung, geistigen Falls und der Trübsal. "`Eine kleine Weile"' -- das ist die Erhebung eures Geistes, die Befreiung vom Band des Fleisches, die Selbstverleugnung und das Bewusstsein vom Guten und der Liebe zu Gott. In solchen Momenten bin ich immer vor euch erschienen. "`Wie viel wertvoller ist nun ein Mensch als ein Schaf!"'\footnote{Mt 12,12.} Wird Gott euch denn vergessen, wenn Er sich um die Vögel im Himmel und um die Tiere auf der Erde kümmert? -- Nein, Er wird euch nicht vergessen. Euch werden jedoch auch die kleinsten Widersprüche im Leben verführen. Ihr habt nicht gelernt, Gott zu dienen. Ihr sucht nach dem Euren "`dem Brot und den Fischen"'. Ihr möchtet Wunder, ihr möchtet Zeichen. Sie werden euch zuteil, aber nicht die, die ihr erwartet. Ich werde es so verrichten, dass in eurem Herzen kein Zweifel mehr bleibt. Und wenn eure Augen wie die Augen des Blinden geöffnet werden, dann werdet ihr die schöne göttliche Welt sehen. Es werden nicht einmal drei Jahre ab heute vergehen, dann wird diese Wahrheit klarer leuchten. Glauben verlange ich von euch. Eurer Unglaube verhindert die Kraft meines Geistes. Was für Zeichen kann ich euch geben, wenn ihr blind seid? Was kann ich tun, um euch in die Wahrheit zu führen, wenn euer Verstand dunkel geworden ist? Ihr denkt, dass ich euch gleiche, (wenn ihr blind seid), der heute eines und morgen etwas anderes spricht, und dass die kleinsten Hindernisse meine Absichten vereiteln können? Ihr entstellt selbst meine Worte. Wenn ich spreche, dann hört ihr mir nicht gut zu. Wenn ich zu euch vom geistigen Brot spreche, dann versteht ihr das Brot des Fleisches. Wenn Gott eure Herzen möchte, damit ihr Ihm dient, dann denkt ihr, dass Er eine Steuer von euch verlangt. Gott möchte noch mehr, Er möchte, dass ihr ihm eurer ganzes Leben weiht. Mögen euch meine Worte weder verführen noch beängstigen. Ihr, das sieht man, habt Angst, eures Lebens und eurer Freiheit beraubt zu werden. Ich bin nicht gekommen, um das Leben zu suchen, sondern es zu geben; ich bin nicht gekommen, um die Freiheit der Menschen zu rauben, sondern um ihnen ihre Freiheit zu geben. Jeder von euch verzichtet freiwillig auf sein Leben und auf seine Freiheit. Wer Gott nicht liebt und mich auch nicht liebt, hat weder Freiheit noch Leben in sich. Wenn ihr mich liebt, dann erfüllt mein Gesetz, und mein Vater wird euch seinen Segen wegen eures Gehorsams senden. Erfüllt alles, was ich von Anfang an gesagt habe, und mein Geist wird in euch auf ewig sein. Ich weiß, dass ihr Hürden in eurem Leben habt, aber solche hatte ich auch, als ich auf der Erde war. Auf die Frage, ob das von S Gegebene wahr ist -- Antwort: "`Jedes gute Geben kommt vom Vater des Lichtes."' Verstehst du, warum ich diese Worte übersetze? -- Warum, Herr? -- Alle Wohltaten, die gewährt werden, kommen durch ein und denselben Geist. Jedem gemäß seinem Bedürfnis -- die Milch für die Kinder, die feste Nahrung für die Erwachsenen. Und sind die Träume der Mutter des Herrn, ist der Brief des Patriarchen Ioanikii wahr? Auf deine Frage antworte ich mit den Sprüchen 12,12: "`Der Frevler verfängt sich im Netz des Bösen, die Gerechten sind fest verwurzelt."' An der Frucht jedes Baumes lässt sich erkennen, ob die Frucht wohlschmeckend ist oder nicht. Es ist der Glaube, der den Menschen rettet, und nicht das Wissen. Dort bei euch zweifelt man nicht nur an den Träumen, sondern auch an mir. Und wer an mir zweifelt, kann nicht an die Wahrheit glauben noch sie finden. Es geht nicht darum, dass die Mücke ausgesiebt und das Kamel geschluckt wird. Was ist der Nutzen, wenn ihr die Gerechtigkeit und den Glauben der Pharisäer habt? Seid nah am Gesetz Gottes und ihr werdet nie stolpern. Denn jeder von euch, der Geliebter, Nächster, Bruder, Schwester und Mutter sein möchte, soll den Willen meines Vaters erfüllen. Ihr werdet von euren vielen Wünschen gehindert; ihr möchtet alles, gebt aber nichts. Ich kenne die Schmerzen deiner Schwestern: Die eine sucht die gute Lage ihres Sohnes, die andere die Sicherheit des Lebens. Sie haben oft Worte in meinen Mund gelegt, die ich nicht gesagt habe. In vielen Dingen haben sie mir gegenüber falsch verhalten. Habe ich nicht gesagt: "`Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden!"' Musstet ihr nicht früher eure Wünsche durch Gebet, durch Fasten und in eurem stillen Kämmerlein vortragen? Ja, so muss euer Verhalten gewesen sein. So dürft ihr weder euch selbst noch mich verführen. Und nun -- jetzt hat der Teufel, als ihr geschlafen habt, unter die gute Saat auch seine Saat eingesät. Ihr beginnt mit eurem Zweifel im Meer zu versinken. Im Meer bedrohen euch die Wellen von innen, und ihr seid in der Lage derjenigen, die ertrinken. Schaut zu mir hinauf, und ich werde meine Hand strecken und euch erlösen. Das Ufer ist nah, und der Sturm wird bald aufhören. Ich achte auf euer Leben und weise euch ständig an. Ich habe alles geordnet, und wenn ihr meine Worte beachtet, dann entbehrt ihr nichts und ihr habt meinen Segen. Ihr schuldet dem Himmel, der euch zahllose Wohltaten erwiesen hat, euer Leben. Wisst ihr, wie viele Kümmernisse ihr erlitten hättet, wenn ich nicht euer Beschützer gewesen wäre? Jetzt aber sind viele von ihnen beseitigt worden. Derjenige, der das Haus errichtet, der die Familienbande bildet, der die Liebe der Söhne und der Eltern, der Brüder und der Schwestern und der Freunde hervorbringt, der ist euer himmlischer Vater. Und wenn ihr seine Stimme nicht hört und ständig an Ihm zweifelt und Ihm Unglauben und Undankbarkeit bezeigt, dann verliert ihr auch das, was ihr habt. Ich habe um euretwillen wie um Petri willen gebetet, dass euer Glaube nicht in den Zeiten der Prüfungen schwach wird. Wenn ihr jetzt den vollen Glauben und die volle Zuversicht zu mir habt, wird alles zu eurem Guten in Ordnung gehen. Nun, werdet im Glauben stark und zweifelt nicht ständig, reißt den Weizen nicht wegen des Unkrauts aus, verwerft nicht die Wahrheit um der Lüge willen. Wenn ihr selbst gelogen habt, dann denkt nicht, dass ich euch belügen werde. In einem Augenblick seid ihr bereit, mich vor einer Magd zu verleugnen. Wie die alten Pharisäer seid ihr bereit, in eurer Seele zu rufen: "`Wir wissen, dass Gott zu Moses gesprochen hat, von diesem wissen wir es jedoch nicht."' Ihr glaubt, dass ich zu den anderen gesprochen habe. Dass ich aber zu euch gesprochen habe, das glaubt ihr nicht. Den anderen glaubt ihr, mir glaubt ihr nicht. Das ist der Grund dafür, dass ihr euren Frieden verloren habt, und das ist die Ursache für euren Gram. Als ich zu euch sprach, so hat ihr darauf nicht geachtet, als ich euch geraten habe, habt ihr nicht darauf gehört, und als ich euch befohlen habe, so habt ihr meine Befehle nicht befolgt. Wenn ihr die Disteln um euch herum gedeihen lasst und sie euch überwuchern, wer trägt dann die Schuld? Wenn ich spreche, und ihr alles zum Einsturz bringt, wer gewinnt dann? Wendet euren Blick zu dieser Welt, schaut alles um euch herum an, schaut diese Menge an, die sich um euch herum bewegt. Wer denkt an ihre Bedürfnisse? Bedeutet das nicht insgesamt, dass jeder erhält, was er verdient? Ist es angemessen, dass der Unwürdige dem Würdigen, der Kranke dem Gesunden, der Böse dem Guten, der Schmähsüchtige dem Gerechten vorgezogen wird? Nein, Himmel und Erde sind das Erbe der Sanftmütigen und derjenigen, die ein reines Herz haben. Wer über Verstand verfügt, der möge hören. Ruft nicht nur: "`Herr, Herr, Herr"', sondern erfüllt den Willen meines Vaters. Die Worte sind es nicht, die den Himmel willig machen, sondern das gute und reine Herz. Es ist das einzige Pfand, das zählt. Und wenn eure Herzen der Welt gehören, was bleibt dann, womit ihr mich anziehen könnt? -- Nichts. Ihr werdet für immer fremd bleiben und werdet weder die Welt noch den Himmel gewinnen. Es ist schwer, zwei Herren zu dienen. Ihr sagt, dass ihr glaubt. Gut, möge ich dann die Früchte eures Glaubens sehen; dann werde ich an euch Gefallen haben. Wenn ihr aus ganzem Herzen nach mir trachtet, dann wird es nichts Unmögliches geben. Wenn ihr mich ruft, soll es keinen Zwiespalt in eurem Herzen geben. Euer Verstand soll leise und ruhig sein, um die Wahrheit zu empfangen, statt dass ihr euch selbst eure fleischlichen Wünsche aufdrängt, die natürlich hervorsprießen und einen Einfluss auf das Innere eurer Seelen haben. Wenn sie wie Pilze wachsen, dann sammelt ihr sie und sagt: "`Siehe, die Versprechen Gottes."' Ja, die Versprechen eures Herzens. Wenn ich zu einer Seele spreche, wird es dort eine Belebung des Geistes geben. Solch ein Mensch wird wie ein Baum bei den wasserreichen Bächen eingepflanzt werden. Seine Blätter werden nie welken und seine Frucht nie auf den Boden fallen. Aber wenn der Baum des Lebens zu welken beginnt und seine Blätter auf den Boden fallen, dann ist das ein Zeichen, dass er sich nicht bei den wasserreichen Bächen befindet. Jedes Herz, das austrocknet, und jeder Verstand, der verdunkelt ist, zeigt, dass mein Licht in ihren Seelen nicht gegenwärtig ist. Ich wollte, dass ihr dem widerspenstigen Sohn ähnelt, der sich seinem Vater gegenüber weigert, auf den Acker\footnote{Vgl. Mt. 21,28-31.} zu gehen und es später bereut und dann doch auf den Acker geht, als demjenigen, der es versprochen und nicht getan hat. Ich wollte, dass ihr die Beharrlichkeit jener Witwe habt, die nicht verzweifelte, sondern beharrlich war und das Ihrige gab. Ich wollte, dass ihr jene arme Witwe nachahmt, die im Tempel mehr als alle Reichen gab und die ich euch als Vorbild hinstelle. Ja, sie gab alles und ohne an die Zukunft zu denken. Ihr seht, dass über ihre Wohltat bis heute zu euch gepredigt wird. Siehe, ich spreche zu euch durch die Lippen eures Bruders, und wenn ihr glaubt, dann werdet ihr die Wahrheit meiner Worte erfahren, weil die Wahrhaftigkeit meiner Worte im Leben erfahren wird. Frieden mit euch! DER HERR JESUS CHRISTUS spricht durch den Mund seines Knechtes P. Danov.\\ 22. August 1904
  2. Wort Russe Der Frieden sei mit euch allen! Ich bin heute gegenwärtig, um euren Geist zu erquicken. Ich kenne eure Mühen, eure Prüfungen und Leiden, aber das ist der Wille unseres Vaters, der im Himmel ist. Ihr sollt bis zum Ende treu standhalten. Die unwichtigen Dinge in diesem Leben dürfen euch nicht verführen. Prüft die guten Dinge, wendet sie an und haltet sie fest, weil jedes gute Geben vom Vater des Lichtes kommt. Hebt jede Schranke, die euch daran hindert, in der Erkenntnis der Wahrheit und der Fülle der Liebe zu wachsen, hoch. Diese Wahrheit bin Ich, euer Herr, den ihr ständig sucht. Schaut in euch hinein, öffnet euer Herz und hört eure Seele, und ihr werdet Meine Stimme hören, die euch belebt. Ich bin gegenwärtig mit meinem Geist, meine Liebe zieht mich zu euch. Ich habe euch gewählt und gerufen, aber ihr kennt mich noch nicht. Wie kleingläubig seid ihr, wie schwach ist euer Glaube. Bin ich nicht derjenige, der euch das erste Licht gegeben hat? Bin ich nicht der Wahre, der ich euch die Wahrheit offenbart und meine Liebe bekundet habe? Bin ich nicht der Wahre, der ich euch täglich lehre? Wendet euch zu mir mit eurem ganzen Herzen und ruft mich an, und ich werde euch antworten. Ihr seid bei den Toren des Reiches Gottes -- ergreift es mit Gewalt. Die Welt ist schon reif, und die Ernte ist nah. Euch ist es gegeben, das Reich Gottes zu erben. Wacht auf, schlummert nicht, es ist an der Zeit, dass ihr euch erquickt und eure Lenden für die Arbeit umgürtet, die euch euer Vater gibt. Beschneidet vor allem eure Zungen und hört auf, alles Böse gegen euren Bruder zu sprechen. Ihr seid gesandt worden, um die gute Arbeit für das Reich Gottes zu verrichten, und ihr dürft nicht streiten, denn jedem wird gemäß seiner Arbeit gegeben werden. Denkt ihr nicht, dass euer Leben nicht vor meinen Augen und vor dem ganzen Himmel offen ist? Worauf gründet eure Gerechtigkeit? Gründet sie nicht auf meinem Wort, das geschrieben wurde und immer vor euch liegt? Soll dieses Wort nicht vor euch lebendig werden und in eurer Seele auferstehen, so wie ich lebendig bin? Aber die Stunde kommt und ist schon da.\footnote{Vgl. Joh 4,23.} Deshalb bin ich in diese Welt gekommen, um euch zu beleben, euch aufzuklären und euch Wissen und Weisheit zu geben, damit ihr die Wege Gottes erkennt. Seht, mein Geist arbeitet um eurer Erneuerung willen. Wie viele Brüder und Schwestern gibt es, die eure Hilfe erwarten? Ihr habt euch jedoch selbst die schwere Bürde, die menschlichen Regeln und Pflichten, auferlegt und meine Liebe missachtet. Ja, ihr fühlt eure Fehler und erleidet ihre Folgen. Prüft die Schriften und seht, dass ich ständig zu euch spreche und euch von Anbeginn bis jetzt lehre. Während der ganzen Zeit war ich mit euch und für euch da. Aber ich werde euch prüfen, weil ihr dem Gesetz unterliegt und ihr sollt euch von meinem geschriebenen Wort überzeugen. Pslam 40,5; Pslam 50, 5; Pslam 120,6; Pslam 140,10; Pslam 25,6; Pslam 36,6; Joh 5,10; Mt 25,5\\ 12. Dezember 1903
  3. Heilige Worte des Meisters Datei anzeigen Heilige Worte des Meisters. Gruß an den Schüler Hochgeladen von mariaK Hochgeladen 04.07.2019 Kategorie Books  
  4. mariaK

    Heilige Worte des Meisters

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    Heilige Worte des Meisters
  5. Musik und Singen – Mittel zum Erreichen des Göttlichen Stilles Gebet Nun, lesen wir einige von den Themen (Es wurden einige von den Themen „Der Unterschied zwischen Willen und Eigenwillen“ vorgelesen.) Habt ihr ein anderes Thema? – Nein. Das werden wir für das nächste Mal lassen. Der Meister spielt mit der Geige und acht junge Brüder singen leise das Lied vor: „Duhat Bojii, –„Der Geist Gottes, Duhat Wechnii, – der ewige Geist, Duhat Svjatii, – der heilige Geist, Duhat Blagii, der gütige Geist, Koj pulni sarza ni s Ljubov.“ Wer erfüllt unsere Herzen mit Liebe, wer erfüllt (3) Wer erfüllt unsere Herzen mit Liebe, (2) mit Liebe (3 Mal) Wer erfüllt unsere Herzen mit Liebe. (2) Das zweite Mal sangen sie das Lied mit dem Meister ohne Geige. Das dritte Mal sangen sie es wieder mit dem Meister, aber sehr leise. Jetzt singen wir alle gemeinsam „Duhat Bojii“. (2 Mal) „Duhat Bojii“ ist als Berührungspunkt in der Okkulten Musik ein okkulter Übergang. Ich werde euch jetzt sagen, wo sich die okkulten Berührungspunkte befinden und wo die zeitgenössische Musik in Okkultmusik übergeht und warum es beim Singen einen Sinn gibt. (Der Meister singt allein.) „Duhat Bojii, Duhat Wechnii, Duhat Svjatii, Duhat Blagii, Koj pulni surza ni s Ljubov.“ Diese Worte sind ein okkulter Übergang, sie sind ein Übergang im okkulten Sinne. Singt jetzt mit Bewegungen und betätigt währenddessen den Willen. Beim okkulten Singen sollt ihr aufmerksam sein. Verlasst jetzt all eure Traditionen. Ich möchte, dass ihr als Schüler beim Singen frei seid. Damit der Wille sich am Singen beteiligen kann, müsst ihr die Hände bewegen. Die zeitgenössische Oper ist sich dessen bewusst. (Der Meister singt allein und vollzieht Bewegungen). „Duhat Bojii“ (Er erhebt seine Arme langsam und machtvoll nach oben.) „Duhat Vechnii“ (Er senkt die Arme vor seinem Gesicht, vollzieht einen Kreis und bringt sie in eine waagerechte Lage.) „Duhat Svjati“ (Die Hände werden zum Kreis vor dem Gesicht geformt, nach oben und dann fast senkrecht.) „Duhat Svjati“ (Dasselbe, nur die Hände bleiben waagerecht.) „Koj palni“ (Die Hände sind vor der Brust.) Surza ni s Ljubov (Die Arme werden seitlich weit gestreckt. Von dort vollziehen sie leichte Bewegungen wie beim Fliegen. Sie befinden sich in der waagerechten Lage. Bei „surtsa ni“ werden die Arme nach außen gestreckt.) Das Erfüllen ist ein Prozess der Erweiterung. „Koj palni“ (Die Hände vor der Brust.) „Surza ni s Ljubov“ (Die Arme werden nach außen gestreckt, das Herz weitet sich. Bei den anderen Worten werden Bewegungen des Fliegens vollzogen.) Wenn ein Luftballon mit Gas gefüllt wird, dann beginnt er sich zu erweitern und aufzusteigen. Wenn ihr Bewegungen des Fliegens vollzieht, dann werdet ihr feststellen, dass es in diesen Bewegungen Harmonie gibt. (Der Meister singt allein: „Duhat Bojii… Wer erfüllt ...“) „Wer“ hat eine zweifache Bedeutung. Es ist Frage und Antwort zugleich. Der Geist Gottes, der erfüllt – eine Antwort. Und wer erfüllt unsere Herzen mit Liebe? -- Der Geist Gottes, der ewige Geist und so weiter. Das sind Attribute. Nun, was ist der Unterschied zwischen dem heiligen Menschen und dem lichten Menschen? Ich kann heilig und licht sagen. Als Schüler müsst ihr bestimmte Begriffe haben. Du gehst zum heiligen Menschen und der lichte Mensch kommt zu dir. Du gehst zu der Wasserquelle. Der heilige Mensch ist eine Quelle, du gehst zu ihm und er erfüllt dich; du stellst dein Herz zur Verfügung. Der lichte Mensch ist die angezündete Kerze. Dieses Licht kommt zu dir. Du gehst nicht zu diesem Licht, sondern es wird zu dir kommen. Folglich ist der Prozess zweifach: Du gehst zum Heiligen und der Lichte kommt zu dir. Gott ist heilig und licht. Als Licht kommt Er zu uns und als Welt gehen wir zu Ihm. Folglich kann der Heilige Geist eure Herzen erfüllen. Also geht das Herz zum Heiligen Geist. Wenn wir vom „lichten Geist“ sprechen, dann meinen wir unseren Geist. Gütig (blag), ewig, die Welt, all das sind Wörter, welche miteinander verbunden sind. Wer erfüllt unsere Herzen? -- Der Geist Gottes. Diese Übungen singen wir mit Bewegungen. Singt mit Bewegungen, wenn ihr in euer Haus eintretet. Ihr spannt euren Willen zur Arbeit ein. Viele dieser Übungen singen wir mit Bewegungen. Wenn du jetzt bei den Worten „Der Geist Gottes“ (der Meister singt „Der Geist Gottes“ und vollzieht Bewegungen mit den Händen) bei Ihm bist, dann vollziehst du dieselbe Erweiterung. Lasst euch davon nicht stören, ob ihr diese Bewegung richtig vollzogen habt oder nicht. Es gibt ein inneres Gesetz der Bewegungen. Wenn diese Bewegung in Harmonie mit euren Gedanken und Gefühlen ist, dann fühlt ihr euch angenehm. Wenn es Unstimmigkeiten gibt, dann werdet ihr spüren, dass diese Bewegung nicht richtig ist. Das ist das Gesetz der Freiheit. Ihr singt, bewegt euch und dient Gott mit eurem Verstand, mit eurem Herzen, mit eurem Willen und mit dem ganzen Körper. Alles muss in Bewegung sein. Alles muss an der Musik teilhaben. So harmonisiert sich unser Körper. Manchmal denkt ihr, dass ihr ohne Musik leben könnt. Nur die Toten können ohne Musik leben, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne das Wort leben und die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Brot leben, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Wasser leben, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Gedanken leben, die Lebenden nie! Manch einer fragt: „Kann man ohne Singen leben?“ Man kann. Als Paganini gefragt wurde: „Kannst du auf drei Saiten spielen?“, antwortete er: „Ich kann.“ „Auf zwei?“ – „Ich kann.“ – „Auf eine?“ - „Ich kann.“ „Kannst du dann ohne Saiten spielen?“ – „Ich kann.“, und dann ist er nicht erschienen. Auf diese Weise harmonisieren wir uns uns durch das Singen. Durch das Singen ziehen wir jene Kräfte in der Natur an, die mit uns harmonieren. Das ist das Gesetz der Anziehung. In der Tat, jetzt gibt es nichts, was ich euch lehren kann. Der junge Bursche und die junge Frau, sie wissen es. Warum singen die Vögel? Warum singen die männlichen Vögel? Sie haben seit Langem gelernt, sich nach diesem Gesetz zu richten. Die Säugetiere, die Kühe, sie muhen manchmal auch. Es gibt immer ein Gesetz, dem sie unterliegen. Dieses Muhen ist eine andere Art des Gesangs. Das Singen zieht immer an. Singen wir harmonisch, dann ziehen wir die Geister der Musik immer an. Nachdem sie angezogen wurden, werden sie etwas sehr Schönes bringen – Erneuerung. Nach unserem Lied und nach dieser Inspiration geschehen auch Veränderungen in unserer geistigen Welt. Singt als erstes vom Herzen. Die okkulte Musik lässt solch ein oberflächliches Singen nicht zu. Sie möchte Inhalt, sie möchte Tiefe. An erster Stelle singst du mit Gefühl und dann feilst du am Gesang. Also kommt das Feilen danach. Wir können noch keine okkulten Lieder singen. Das sind kleine Übungen, ich nenne sie so. Wenn ich sie euch als Lied singen würde, dann würdet ihr alle einschlafen und nicht mehr hier sein. Ihr schlaft ein und nachdem ihr wach geworden seid, sagt ihr: „Ich war irgendwo, in einer Welt und in was für einer Welt!“ Das ist jetzt noch kein Lied, das ist eine Übung, deshalb seid ihr hier und schlaft noch nicht. Deshalb nenne ich sie Übungen. Ihr sagt: „Könnten wir ein okkultes Lied singen? – Nein, das könnt ihr nicht! Unter den jetzigen Bedingungen kann kein okkultes Lied gesungen werden. Das sind okkulte Übungen. All unsere Lieder, sogar auch diese, die sonntags bei den Treffen gesungen werden, sind Übungen. Sie werden Lieder genannt, aber es sind nach meinem Verständnis Übungen. Manche sind den Liedern näher, andere ferner. Jetzt lernen wir die Übung mit Bewegungen! (Wir haben „Duhat Bojii“ zwei Mal mit Bewegungen gesungen.) Singt jetzt „Blaga duma ...“! (Alle singen mit dem Meister zusammen und am Ende spielt der Meister.) Es gibt da etwas Hinderndes. (Der Meister singt allein „Blaga duma“, und dann singen alle zusammen.) Jetzt werden zwei Menschen das Lied singen „Blaga duma na ustata, tui e kljuchat kam sartsata“ und alle zusammen werden den Refrain singen.) Jetzt singen wir „Venir, Benir“. (Der Meister spielt – wir alle singen. Danach singen wir: „Izgrjava slunzeto“, „Sladko medeno“) Jetzt mögen die Freunde kommen, die Schüler. (Die acht jungen Brüder kamen zum Tisch.) Singt „das stimmlose Singen“. (Der Meister spielt mit der Geige einen schönen Marsch und die Brüder summen, ohne ihren Mund zu öffnen.) (Originelles Singen) Das ist eine Übergangslage zur okkulten Musik. Es kann euch etwas komisch erscheinen, aber es war schön, nicht wahr? Wir werden die Übungen erweitern. Wir werden angenehme Dinge in der Musik erschaffen. Merkt euch, dass die Kinder, wenn sie ihre Übungen machen, immer lachen. Wenn die Menschen lachen, dann arbeiten sie. Lachen sie nicht, dann sind sie krank oder der Wille nimmt nicht am Arbeiten teil. Der gesunde Mensch ist immer fröhlich. Es ist ein Grundsatz: Wir sollen immer fröhlich sein! Das ist der gesunde Zustand. Folgendes könnt ihr beim Lesen der Bibel feststellen: überall dort ist von Menschen die Rede, die froh und fröhlich sind. Das Leben ist schön, wenn es fröhlich ist. Und der Zustand voller Gram ist immer negativ, sie sind nicht biblisch, sie sind außerhalb der Bibel. Die positive Lehre, die okkulte Lehre drückt sich in Freude aus, das andere ist nur ein Schatten. Folglich müssen wir uns in Gram, in Leiden und in Mühen immer freuen. Ich mache eine kleine Bemerkung und diese Bemerkung richtet sich an euch. Das ist das Gesetz. Wenn ihr einen Kranken zu einem Berg bringt, was geschieht dann mit ihm? -- Er wird gesund. Denkt ihr, dass dieser Kranke mit seinen Krücken laufen wird, wenn ihr ihn auf den Gipfel bringt? Nein, er wirft sie weg. Er atmet reine Luft. Nun möchte ich euch auf diese Bergspitze bringen. Ihr werft all eure Krücken weg. Wir benötigen keine Krücken! Ohne Krücken! Oben ist es weit, es gibt eine große Weite. Hier liegt der Sinn. Manche sagen, dass die Erde ein Jammertal sei, der Schatten der Erde. Dem ist nicht so. Für den Menschen, der die göttlichen Gesetze nicht kennt, für den ist die Erde ein Jammertal des Todes, ein Schatten des Todes. Aber für denjenigen, der die Gesetze versteht, für ihn ist die Erde ein Ort der Freude und der Wonne. Ich möchte euch von all euren Vorurteilen, die ihr habt, befreien. Denn einer der größten Irrtümer, den euch die schwarze Loge suggeriert, ist, dass ihr nicht singen und euch nicht freuen dürft. „Es bedarf des Singens nicht, du wirst schweigen.“ Das ist das eine. Dann sagen sie: „Du wirst nicht viel essen.“ „Du wirst nicht beten, du benötigst kein Gebet.“ Ohne Singen, ohne Essen, ohne Gebet! Na, was ist dann der Sinn des Lebens, wenn du das Essen, das Singen und das Gebet abziehst?“ Was bleibt dann übrig? Das ist das Fundament des Lebens! Zu essen, das ist die erste Kunst, mit dem der Mensch beginnt. Nun sagt Christus: „Wer mich isst, der hat Leben in sich.“ Das Essen im okkulten Sinne, das ist eine große Wissenschaft. Durch das Essen bilden wir eine Gemeinschaft mit dieser Wissenschaft, mit uns selbst und mit Gott. Diese Wissenschaft wurde heute weggeworfen. Wir werden uns bemühen, all diese göttlichen okkulten Gesetze zu verinnerlichen, damit wir fröhlich werden, d. h auf göttliche Weise fröhlich sind. Das wird nicht sofort geschehen. Denkt nicht, es sei eine leichte Arbeit, dass der Mensch fröhlich werde. Es gibt Übergangszustände. Die große Freude zieht den großen Gram nach sich. Wir werden mit dem Kleinen beginnen und allmählich wird diese Freude größer werden, bis sich in euch der Wille entwickelt, damit ihr diese Freude beherrschen könnt und damit diese Freude immer in eurer Seele bleibt. Jetzt ist unsere Freude von etwas Materiellem bedingt. Der Gegenstand unserer Freude ist immer etwas Materielles. Wenn der Gegenstand unserer Freude zerstört wird, dann ist unsere ganze Freude zerstört. Der Gegenstand darf nicht materiell sein. Weil die Liebe die Substanz der göttlichen Welt ist, sind alle Dinge in der göttlichen Welt aus Liebe gemacht worden; dort ist die Liebe die Substanz. Dasjenige, was für uns auf der Erde das Erhabenste ist, bildet den Boden, auf dem alle Lebewesen aus der göttlichen Welt leben. Folglich ist die Liebe über uns und dort schreiten die göttlichen Wesen auf der Liebe. Und ich sage: Die Füße dieser Wesen denken mehr als eure Köpfe. Die Beine derjenigen, die auf der Liebe laufen, denken mehr, als unsere berühmtesten Philosophen hier auf der Erde. Wir müssen uns all diesen Dingen aus Liebe bewusst werden. Substanz muss es geben. Dann werden wir Dinge und Gegenstände haben, die nicht zerstört werden können. Die Liebe wird der Grund und das ewige Prinzip sein; dann werden wir nicht trauern, sondern immer fröhlich sein. Deshalb erforschen wir die Liebe als die große Realität und nicht als etwas Abstraktes. Sie ist die große Realität und wir streben sie an; in ihr gibt es Musik. Unsere Instrumente werden wir aus Liebe machen. Mit der Liebe werden wir singen und spielen. Wenn ihr in die göttliche Welt eintretet, dann werdet ihr dort die erhabeneren Dinge verstehen; dort werdet ihr sie als Schüler erlernen. Deshalb nehmen wir das Singen und die Musik nur als Hilfsmittel, wodurch wir dieses göttliche Ziel erreichen können. Stilles Gebet. Siebter Vortrag der Allgemeinen Okkultklasse, zweiter Jahrgang, 12. November 1922, Sonntag, Sofia.
  6. mariaK

    1926_07_14 Denke gerade

    Denke gerade [richtig]! Sei immer treu, wahrhaft, rein und gütig! Nachdenken Was zeigt das Knattern eines Autos? Wenn ihr in einen Staat kommt, der wie ein Auto furchtbar knattert, ist dann dieser Staat sicher? Die zeitgenössischen Menschen haben die richtige Denkweise verloren. Das Schwierigste ist, dass der Mensch gerade denkt. Eine der wichtigsten Aufgaben des zeitgenössischen Menschen ist es jedoch zu lernen, richtig zu denken. Gerade zu denken, ist eine Kunst, ist eine Wissenschaft. Ich stelle euch eine andere Frage: Was ist das für ein Ort, durch welchen ein Fluss fließt und breiter und seichter wird? Antwort: ein Tal. Was ist das für ein Ort, durch den ein Fluss fließt und immer tiefer und schmaler wird? Antwort: ein Gebirgsort. Wie sind die Bedingungen eures Lebens, wenn es sich erweitert? -- Es sind die Bedingungen des Feldes und des Tals. Wenn es so ist, dann müsst ihr die Bedingungen, unter denen die Berg- und Talbewohner leben, studieren; denn das Leben der einen unterscheidet sich grundlegend vom Leben der anderen. Ihr sagt: „Es sind gewöhnliche Dinge, die uns nicht besonders interessieren.“ Ja, aber wenn ihr die gewöhnlichen Dinge aus der Sicht eures inneren Lebens studieren würdet, dann würdet ihr den Sinn verstehen, der in ihnen verborgen liegt. Ich sage: Jeder Tag bringt einen großen Gedanken mit sich, ein großes Gefühl und eine große Handlung, mit welchen man sich auseinandersetzen muss. In dieser Hinsicht stellen jeder große Gedanke, jedes große Gefühl und jede große Handlung Steine dar, auf welche der Mensch, wenn nicht anders so zumindest das Datum ihrer Erscheinung auf der Erde niederschreiben soll. Also, jeder Tag erfordert von euch, euch mit einem wichtigen Gedanken, einem wichtigen Gefühl und einer wichtigen Handlung zu befassen, unabhängig davon, wie mikroskopisch klein sie auch sein mögen. Erfüllt ihr dies nicht, so ist euer Tag unbemerkbar vergangen und durch nichts gekennzeichnet. Bis jetzt ist das Streben der Menschen sehr allgemein. Sie möchten möglichst schnell groß werden und viele Dinge mühelos erwerben. Das möchten auch die kleinen Kinder. Sie hegen den Wunsch, möglichst groß zu werden. Wie groß kann der Mensch werden? In Bulgarien ist die Durchschnittsgröße, welche der Mensch erreichen kann, beispielsweise 175-180 cm. Ich frage: Was hat der Mensch erreicht, wenn er 175 oder 180 cm groß geworden ist? Wenn die Größe den Menschen groß und genial machen würde, was würden wir dann von jenen großen Bäume sagen, welche viele Meter hoch sind? Wenn die Größe das Maß für die Bedeutung der Dinge ist, dann müssen diese Bäume groß und genial sein. Ist das so? Viele sagen: „Der Mensch muss groß werden, er muss in der Höhe und in der Breite groß werden und dabei rank und schlank sein.“ Wer ist eurer Meinung nach schlanker? Die hundertjährige Eiche oder ein großer, stattlicher Mensch? Die hundertjährigen Bäume geben mit ihrer Dicke und Beständigkeit an, und die Menschen geben mit der Beweglichkeit ihres Körpers an. Der ganze Körper des Menschen soll sich durch seine Beweglichkeit und durch die Funktionalität seiner Muskeln unterscheiden. Wenn ihr beispielsweise einen Menschen betrachtet, so muss jeder Gesichtsmuskel die Ideen ausdrücken, welche ihn bewegen. Dann muss der Mensch in seinen Bewegungen der Ausdruck seiner Ideen sein. Sein Gang soll vollkommen seine Ideen zum Ausdruck bringen. Wenn ihr einen Menschen betrachtet und seht, dass er bei seinen Bewegungen krumme, gebrochene Linien vollzieht, indem er nach links und nach rechts und von einer zur anderen Seite schwankt, dann erkennt ihr seine Ideen und seinen Charakter. Dann seht ihr, dass ein Mensch mit gesenktem Kopf geht, ein anderer mit erhobenem Haupt, ein dritter mit hängenden Mundwinkeln, mit struppigen Augenbrauen, und ihr sagt: „Das geht nicht.“ Nein, so geht es nicht. Das ist eine Disharmonie der Linien, welche in keiner Weise im Himmel zugelassen werden kann. Denkt ihr, eine solche Disharmonie könnte bei den Engeln existieren? Wenn ein Mensch das Vollkommene anstrebt, die hellen Ideen, dann werden die Linien seiner Bewegungen harmonisch, stetig und plastisch. Ich spreche nicht vom Körper als Form, sondern als Ausdruck der hellen und heiligen, göttlichen Gedanken. Wenn die Linien der Bewegungen im Menschen disharmonisch sind, ist er dazu verurteilt, verschiedene Krankheiten zu entwickeln. Überhaupt ist die Ursache aller Krankheiten die Erschöpfung des Nervensystems im Menschen. Wenn der Mensch sich mehr darum kümmert, materielle Güter zu erwerben als seine Gedanken und Gefühle zu entwickeln, dann erkrankt er an Tuberkulose. Der Mensch ist nicht verpflichtet, die Welt auf dem Rücken zu tragen, noch hat die Welt die Pflicht, sich um ihn zu kümmern. Viele moderne Menschen möchten, dass die anderen an sie denken, sie rühmen, ihnen Sträuße schenken und ihnen Kränze für ihre Errungenschaften überreichen. Ich sage: Diese Menschen betrachten das Ganze einseitig. Sie wissen nicht, was ihnen wegen der Sorgen, die sich die Menschen ihretwegen machen, zustoßen kann. Es gibt kein größeres Unglück für einen Menschen, als wenn die Menschen an ihn denken und ihn rühmen. Stellt euch vor, ihr geht auf der Straße und begegnet Menschen, welche sich um euch kümmern und ständig an euch denken. Was sollt ihr tun? Ihr müsst sie immer grüßen, weshalb ihr ständig mit gesenktem Kopf geht, also mit einem Kopf, der sich ständig bewegt. Wenn diese Menschen aber zu Besuch kommen, müsst ihr sie gut empfangen, zum Essen einladen und euch mit ihnen unterhalten. Ist es leicht, mit Tausenden Menschen fertig zu werden? Denn wenn ihr den Vorteil von Seiten der Menschen akzeptiert, müsst ihr auch eure Pflichten ihnen gegenüber wahrnehmen. Die zeitgenössischen Menschen sind gegenüber ihren Rechten sehr anspruchsvoll, aber gegenüber ihren Pflichten nachlässig. Ein Mensch betet beispielsweise für jemanden zu Gott, dass er ihm helfe und ihn segne. Wenn dieser Mensch den Segen Gottes erhält, dann muss er auch gewisse Pflichten demjenigen gegenüber auf sich nehmen, der für ihn gebetet hat und ihm zumindest ebenfalls den göttlichen Segen bringen. Dabei muss er selbst seinem Nächsten den Segen bringen und nicht sein Diener. Als Schüler müsst ihr beim positiven Leben bleiben, beim Harmonischen in ihm. In dieser Hinsicht könnt ihr von den weltlichen Menschen lernen, welche ebenfalls ihre Schulen und Lehrer haben. Lernt denn der Kaufmann nicht, wie er handeln soll? Aus der unsichtbaren Welt werden Lehrer für die Menschen aus allen Berufen und Handwerken gesandt. Von den Fähigkeiten der Schüler hängt die richtige Lage des einen oder anderen Berufes im Leben ab. Dasselbe kann man auch von den religiösen Menschen sagen. Die religiösen Menschen haben auch ihre Lehrer, die sie lehren, woran sie glauben sollen. Aus der unsichtbaren Welt wird einem religiösen Menschen eine Vision gegeben; einem anderen wird eine erhabene Idee überbracht, die er sofort in die Tat umsetzen soll, wenn er aufgestanden ist. Durch seine Engel arbeitet Gott an allen guten Menschen; Er erscheint ihnen und veranlasst sie, tätig zu werden. Deshalb steht in der Heiligen Schrift geschrieben, dass Gott nicht nur im Himmel, sondern auch in den Herzen aller guten und demütigen Menschen lebt. Wie, denkt ihr, kann Gott in einem Herzen leben, das ständig weint und protestiert? Es steht geschrieben: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.“ Er lebt nur in denjenigen Herzen, wo es Liebe, Glaube und Hoffnung gibt, das heißt in den Herzen der Kinder, in denen es keinen Gram und keine Verzweiflung gibt. Das bezieht sich auf das hohe, auf das bewusste Leben des Menschen. Und in diesem Leben gibt es Gram, aber solch einen Gram, der die Seele des Menschen erhebt. Leidet der Mensch bewusst, dann ist er nahe bei Gott. Es steht in der Heiligen Schrift: „Rufe mich an am Tag der Not.“ (Psalm 50, 15) Leidet der Mensch, ohne den Sinn der Leiden zu verstehen, dann ruft, weint und protestiert er, bis Gott schließlich einen seiner Diener schickt, um ihm zu helfen. Kommt der Diener Gottes zu euch, wird er nur ein paar Augenblicke bei euch bleiben und euch dann wieder verlassen. Was wird er denn den ganzen Tag machen? Gibt es einen Sinn, dass er sich eure Beschwerden anhört, dass dieser oder jener euch beleidigt hat, oder dass ihr nicht richtig gegessen habt oder dass ihr keine Schuhe und keine Kleidung und so weiter habt? Der geistige Mensch ist mit allem zufrieden. Groß kann ein Mensch genannt werden, der, wenn er einen Verlust von 100.000 Lewa erleidet, sich mit seiner ganzen Demut an Gott wendet und sagt: „Herr, ich danke dir für all das, was ich durch den Verlust dieses Geldes gewonnen habe.“ Ich sage: Nur solch ein Mensch ist in der Lage, sich über fünf Lewa zu freuen, die ihm jemand gibt. Die materiellen Güter, welche die Menschen erstreben, sind nur für die noch nichtfortgeschrittenen Seelen von Bedeutung. Und deshalb seht ihr, dass Gott solchen Menschen Häuser, Felder, Reichtümer und Geld gibt, welche ihnen als Vergnügungsmittel dienen. Den fortgeschrittenen Seelen sagt Gott: „Ihr braucht kein Geld, keine Reichtümer, keine Felder; ihr müsst euren Blick nach oben richten, zum unergründlichen Firmament und dort sollt ihr die Sterne, den Mond und die Sonne erforschen.“ Manche von den Schülern, die für Gott arbeiten wollen, packen ein Kind aus der Welt, welches noch spielen möchte, und bringen es in die Schule, um aus ihm einen Schüler zu machen. Sie sagen ihm, es müsse sich von all seinen Puppen und seinem Spielzeug trennen. Denkt ihr, dass dieses Kind mit der Arbeit in der Schule zufrieden sein wird? Es wird sich schnell langweilen und wieder hinaus in die weite Welt gehen. Dieses Kind ist mit dem Spielen noch nicht fertig, und es gibt keinen Grund, ihm das Spielzeug vorzeitig wegzunehmen. Ich ziehe daraus die folgende Schussfolgerung: Der Schüler, der um des Geldes und um des Reichtums willen leidet, zeigt, dass er noch ein Kind ist. Er wurde vorzeitig gezwungen zu lernen. Die Auseinandersetzungen unter den Schülern lassen sich auf materielles Gewinnstreben und auf Rangordnungskämpfe zurückführen. Wenn ihr in diese Situation kommt, dann müsst ihr zugeben, dass in euch keine Demut, keine Sehnsucht, Schüler zu sein, vorhanden ist. Die Demut wird von innen und nicht von außen erlangt. Jetzt wird von allen Reinheit und Aufrichtigkeit verlangt, dass ihr euch nicht so darstellt, wie ihr nicht seid. Kann einer, der sich in seinem Leben ausschließlich mit materiellen Dingen beschäftigt, geistiger Mensch genannt werden? Die zeitgenössischen Menschen gelten als Christen, suchen aber nur materielle Dinge. Sie gelten als Christen, möchten aber von Gott Gesundheit, die sie so nutzen dürfen, wie sie wollen. An Eines sollt ihr euch erinnern: Christus ist in die Welt gekommen, um die Menschen zu lehren, Gott zu erkennen und Ihm zu dienen, und nicht Reichtümer und Glück zu erlangen. Was sehen wir bei den zeitgenössischen Menschen? Wenn sie dasjenige nicht erreichen, was sie wünschen, beginnen sie, Gott zu kritisieren und an Ihm zu zweifeln. Möchte der Mensch Gott kritisieren, dann wird er für seine Taten eines Besseren belehrt. In dieser Hinsicht ist der Himmel unerbittlich. Ihr müsst den Namen Gottes heiligen! Das ist die erste notwendige Bedingung zur Wahrung der Reinheit der Seele. Wenn ihr euch von Kritik freimacht, werdet ihr Bedingungen haben, um euren Charakter zu bilden. Wenn es um Kritik geht, dann kann ich sagen, dass ihr gewöhnliche Menschen seid, welche aus Erde gemacht wurden. Was geschieht dann mit euren Söhnen und Töchtern? Nachdem sie ein paar Jahre auf der Erde gelebt haben, sterben sie. Was kann denn von den Menschen, die sterben, gesagt werden? Ihr sagt: „Wenn wir sterben, dann gehen wir zumindest ins Jenseits; dort ist es besser als im Diesseits.“ Ich sage: Was der Mensch auf der Erde verdient hat, das wird er auch im Jenseits bekommen. Nichts wird unverdient gegeben. Ihr sagt: „Kultur brauchen die zeitgenössischen Menschen!“ Was bedeutet das Wort Kultur? Bearbeiten. Stellt euch dann vor, dass ein zeitgenössischer Mensch für sich ein schönes Haus mit Garten baut, in welchen er Blumen pflanzt, unter denen sich aber eine große Zahl von Würmern, Fliegen und Käfern ansiedeln. Wenn die Blumen an diesen Würmern kaputt gehen und welken, was nützt ihm dieser Garten? Dabei hütet er Hühner, die den ganzen Tag herumstochern und nach Würmern suchen. Was nützt ihm dann der Garten? Danach zieht dieser Mensch schöne Kleider an, welche der Mode entsprechen und kommt aus einem aufwendig und teuer gebauten Haus heraus, welches nur der Verführung der Menschen dient. Ich frage: „Welchen Sinn haben die schönen Kleider und das teure Haus? Kann so etwas Kultur genannt werden? Die schönen Kleider, die teuren Häuser haben nur dann einen Sinn, wenn unsere Brüder, die göttlichen Gesandten, in ihnen frei ein- und ausgehen können. Ein heiliger Gedanke steigt aus der göttlichen Welt und klopft an die Türen dieser schönen Häuser: „Bitte, öffnet mir, ich bin ein Gesandter aus der höheren Welt und möchte bei euch zu Besuch kommen. Ich bin ein Reisender, ich komme aus der Ferne.“ – „Ich unterhalte mich gerade mit meinem Mann. Der Herr hat mir einen schlechten Mann gegeben, mit dem ich ständig streite. Ich empfange niemanden, ich bin schlecht gelaunt.“ Wenn der göttliche Gedanke – der Gesandte Gottes – zurückkehrt, dann sendet Gott am nächsten Tag die Krankheit Diphterie. Er sagt: „Du gehst in dieses Haus, packst das Kind dieser Frau, die dich gestern nicht empfangen hat, am Hals, und nimmst es ins Jenseits mit.“ Nach ein paar Jahren sendet Gott einen anderen Gedanken – einen Gesandten in dieses Haus, aber diesmal zum Ehemann. Der Gesandte klopft an die Tür und sagt: „Bitte, empfangt mich in eurem Haus. Ich bin ein Wanderer und komme von weither; ich möchte euch besuchen.“ – „Ich kann niemanden empfangen, weil ich nicht so viel verdiene, wie ich für die Bedürfnisse meiner Frau brauche. Geh woanders hin!“ Es vergeht keine lange Zeit, und im Geschäft dieses Herrn kommt es zu einer Krise: Er verliert auf einmal eine Summe von 100.000 Lewa. Ich frage: Versteht ihr jetzt, worin die Ursachen für die Leiden und das Unglück, welche die modernen Menschen ereilen, liegen? Denn alle Leiden und Prüfungen der Menschheit liegen in der Tatsache begründet, dass die Menschen die göttlichen Gesandten nicht empfangen, sondern sie weg- und zurückschicken. Das bedeutet, das Göttliche in euch nicht zu empfangen. Wer von euch hat gegen den Namen Gottes nicht schon gefrevelt? Wer hat an Ihm nicht schon gezweifelt? Ihr sagt: „Wir haben gegen den Namen Gottes nicht gefrevelt.“ Ich sage: Gegen Gott zu freveln bedeutet nicht, unmittelbar gegen seinen Namen zu freveln. Es reicht aus, dass ihr gegen denjenigen frevelt oder kritisiert, der Gott dient. Welche Worte, welche Erfindungen sind Ihm nicht zugedichtet worden? All dies wird hinter seinem Rücken getan. Ihr sollt Tapferkeit zeigen! Wenn ihr über jemanden etwas sagen möchtet, dann geht zu ihm und sagt ihm alles, was ihr möchtet, ins Gesicht. Es gibt nichts Hässlicheres als hinter dem Rücken eines Menschen zu reden. Deshalb sage ich: „Wenn ihr möchtet, dass Gott euch segnet und eure Angelegenheiten sich gut entwickeln, dass ihr gut lernt, gute Kinder habt, dann denkt über jeden Menschen, der den Willen Gottes erfüllt und ihm dient, gut. Wenn ich euch sage, dass ihr gut von einem solchen Menschen denken sollt, dann versteht es sich, dass ihr über den Gott, der in ihm lebt und Dem er dient, auch gut denken sollt. Dasselbe gilt auch für mich. Ich bin von Gott gesandt worden, um den Menschen den Weg zu zeigen, den sie gehen sollen, und um sie anzuleiten, Gott so zu dienen, wie sie ihm bis jetzt noch nie gedient haben. Wenn ihr daran interessiert seid zu erfahren, wer ich bin, dann werdet ihr es von Gott erfahren. Ihr geht zum Ihm, und ihr werdet erfahren, wer ich bin und warum ich gekommen bin. Ich spreche nicht von mir, sondern sage, dass ich auf die Erde gekommen bin, damit ich den Menschen den wahren Weg zeige, auf dem sie Gott dienen können. Wenn ihr also wissen möchtet, wer ich bin, dann geht zuerst zu Gott und dann kommt zu mir, damit ich euch den Weg zeigen kann, auf dem ihr euch bewegen sollt. Wenn ihr einen anderen findet, der euch den Weg zeigen kann, dann geht zu ihm. Jemand sagt: „Christus zeigt uns den Weg.“ – Ich freue mich, dass ihr Christus finden könnt. Es ist gleichgültig, wer euch den Weg zeigt, ob Moses, Christus oder Mohammed; aber einer muss euch den Weg zeigen. Einer ist derjenige, der euch den Weg zeigen kann, es sind nicht zwei. So hat es Gott angeordnet. Und wenn ich sage, dass ich euch den Weg zu Gott zeigen kann, dann müsst ihr wissen, dass ich kein Selbsternannter bin. Der Selbsternannte kann den Menschen nie den Weg zu Gott zeigen. Deshalb sage ich: Wenn ihr zu Gott gehen möchtet, dann lernt zuerst, ihn zu lieben. In der Heiligen Schrift steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Verstand und mit deiner ganzen Kraft.“ Wer kann heute sagen, dass er Gott, Christus oder seinen Lehrer in dieser Weise liebt? Was habt ihr für Gott, für Christus, oder für euren Lehrer geopfert? Das wahre Opfer liegt nicht in materiellen Dingen, die ihr ihm geben könntet. Wenn es um materielle Dingen geht, so hat sie Christus zu seiner Zeit nicht benötigt, noch benötigt er sie heute. Christus war einer der besten Ärzte: Er hat die Augen der Blinden geöffnet, die Toten zum Leben erweckt und außerdem hat er über eine Wissenschaft verfügt, die heute niemand kennt. Ich frage: Kann so ein Mensch hungrig oder nackt bleiben? Deshalb hat jeder, der heute mit Christus und in seinem Namen arbeitet, die Kraft, dasjenige zu tun, was auch Christus getan hat. Lassen wir jetzt diese Frage beiseite. Eines ist wichtig für mich: Wenn ich nach meiner langjährigen Arbeit in Bulgarien die Bulgaren lehren kann, den Herrn so zu lieben, wie es in der Heiligen Schrift steht, so wird das zur ersten hellen Seite in meinem Leben. Denn ich habe zwei wichtige Seiten in meinem Leben: Die eine ist die dunkle, schwarze Seite, welche voller Schmach und böser Worte über mich ist, weil ich es gewagt habe, die Wahrheit vor den Augen der Menschen zu sagen. Die zweite Seite ist die helle, schöne Seite meines Lebens, weil ich die Menschen gelehrt habe, Gott mit ihrem ganzen Herzen, mit ihrem ganzen Verstand und mit ihrer ganzen Kraft zu lieben. Ich sage: Euch als Schüler des Lichts steht die Aufgabe bevor, den Geist Gottes von den Geistern jener kleinen nicht fortgeschrittenen Seelen, welche nur die Menschen behindern, aber sie nicht auf dem Weg zu Gott leiten können, zu unterscheiden. Deshalb müsst ihr, wenn ihr als Schüler fortschreiten möchtet, jeden schlechten Gedanken aus eurem Verstand verbannen, ihr müsst jedes schlechte Gefühl aus eurem Herzen entfernen. Wenn ihr dann Christus sucht, wird man euch zeigen, wo er ist. Sucht ihr Buddha, Mohammed, Krishna oder Moses, wird man euch zeigen, wo sie sind. Wenn ihr die Engel sucht, dann werdet ihr auch sie finden. Aber geht ihr, um unter ihnen zu leben, werdet ihr zweimal unglücklicher werden, als ihr wart. Warum? – Weil die Engel schön sind; sie leben ein absolut reines Leben, mit welchem ihr nicht zurecht kämet. Deshalb wird man euch bald wieder auf die Erde schicken, und ihr werdet dort eure Entwicklung beenden. Jeder Engel hat eine bestimmte Mission im Kosmos. Wenn er zu euch kommen möchte, dann ist es nur deshalb, weil er euch einen Segen von Gott überbringen möchte. Nachdem er seine Arbeit verrichtet hat, verlässt er euch sofort wieder. Bliebe er länger bei euch, entstünde im Kosmos eine innere Veränderung, eine innere Disharmonie. Die Engel kommen nur zum Menschen, um einen göttlichen Gedanken oder ein göttliches Gefühl zu überbringen, die er entwickeln soll. Wenn ihr euren Verstand, euer Herz und euren Willen verbessern möchtet, dann benötigt ihr eines: Ihr sollt Gott lieben. Der wichtige Gedanke, den ich euch gebe, ist: Erkennt Gott, liebt Gott! Bis jetzt habe ich euch nicht gesagt, dass ihr euren Besitz verkaufen und ihn an die Armen verteilen sollt. Das haben andere gepredigt. Noch habe ich gesagt, dass ihr heiraten müsst. Wer heiraten möchte, ist frei, es zu tun. Aber wer Gott erkennen und Ihm dienen möchte, ist nicht frei zu heiraten. Möchte ein solcher Mensch heiraten, dann wird seine Braut noch am selben Abend abgeholt. Er hat ein Versprechen gegeben, Gott zu dienen, und er muss sein Versprechen einhalten. Seid frei in euren Handlungen, aber seid in allem aufrichtig, gerecht, gütig und klug. Jemand möchte Kaufmann werden. Er ist frei, ein Kaufmann zu werden, aber als solcher muss er ehrlich, klug, gerecht und gut sein. Ein anderer möchte Anwalt werden. Soll er ein Anwalt werden, aber er soll ehrlich, klug und gerecht sein. Wer also heiraten möchte, ist frei, es zu tun, aber er soll alles mit Dankbarkeit ertragen. Wenn der Mann schlecht gelaunt und verärgert ist, dann muss die Frau Gott für diese Situation dankbar sein. Handeln die heutigen Frauen so? Sowohl die Frau als auch der Mann sollen in der Erfüllung ihrer Pflicht ehrlich, gut, klug und gerecht sein. Handeln sie untereinander so, dann wird der Tag kommen, wo Gott sie aus dieser Lage befreit, und sie werden sich auf der Ebene eines Engels befinden, von dem gesagt wird, dass er weder heiratet noch verheiratet wird. Sie [die Engel] sind Wesen der Auferstehung. Was ist Heiraten? Heiraten ist ein Akt, den Gott für die Verbesserung des Lebens der gefallenen Seelen zugelassen hat, um diesen die Möglichkeit zu geben, auf die Erde zurückzukehren, ihre Arbeit fortzusetzen und ihre Vervollkommnung zu erlangen. Das Leben der heutigen Menschen ist ein Leben des Leidens. Jeder, der geheiratet hat, weiß, was die Ehe ist. Wenn der Mensch heiratet, bedeutet das, durch die dichteste Materie zu gehen. Jetzt ist dieser Zustand nötig; er stellt eine vergängliche Phase im Leben des zeitgenössischen Menschen dar. Die Zeit kommt, wo die Beziehungen zwischen Männern und Frauen Beziehungen zwischen den Seelen sein werden. Wenn der Mann auf der Erde ist, wird die Frau auf dem Mond oder auf der Sonne sein; wenn die Frau auf der Erde ist, wird der Mann auf dem Mond oder auf der Sonne sein, und von dort werden sie miteinander kommunizieren und gegenseitige Beziehungen pflegen. Sie können sich nur von Zeit zu Zeit entweder auf der Erde oder auf dem Mond oder auf der Sonne treffen und dann werden sie sich wieder trennen. Kann es ein harmonischeres Leben als dieses geben? Könnte es denn eine idealere Vereinigung zwischen diesen beiden Seelen geben? Gäbe es dann noch bittere Worte und Beleidigungen zwischen Mann und Frau? Sie werden beben und auf den Moment warten, wenn sie sich treffen können, um ein paar schöne Gedanken und Gefühle auszutauschen. Kann es Liebe zwischen Frau und Mann geben? Diese Art von Vereinigung stellt ein Ideal für jede Seele dar. Es wird der Tag kommen, wo die Menschen so leben werden, aber jetzt müssen sie durch die dichteste Materie gehen, um gewisse Schwierigkeiten und Mühen zu überwinden und ihre Aufgaben richtig zu lösen. Wenn sie ihre Aufgaben richtig gelöst haben, werden sie die wahre Liebe und das wahre Leben erfahren, welches jetzt alle anstreben. Ich sage: Alle sollen in das neue Leben kommen und mit neuen Gedanken und Gefühlen leben, und jeder Akt soll von Gott geheiligt werden. Macht alles um der Herrlichkeit Gottes willen! Heiratet ihr, dann müssen der junge Mann und die junge Frau im Voraus zu Gott gehen und ihm Liebe erweisen. Und wenn sie Seinen Segen erhalten, dann sollen sie heiraten. Die göttliche Liebe, die göttliche Weisheit und die göttliche Wahrheit sollen an jedem Akt teilhaben, den ihr auf der Erde vollzieht. Ihr sollt eine Idee haben. Jetzt fragt ihr: „Was ist denn eigentlich der Herr?“ Ich antworte euch auf diese Frage. Dasjenige, ohne das wir nicht leben können, ist der Herr. Wenn Gott nur für einen Augenblick aufhörte, an uns zu denken, würde unser Leben vollkommen unterbrochen werden, und wir würden uns in der Lage einer welken Blüte befinden, welche des Wassers beraubt wurde. Nur dank des Umstandes, dass der göttliche Gedanke ständig auf uns gerichtet ist, können wir leben, uns bewegen, denken, fühlen und handeln. Sein Gedanke ist nichts anderes als der göttliche Strom, der durch unser Leben fließt. Deshalb sagen wir: Reinigt euren Verstand von allen unreinen und unrechten Gedanken; reinigt eurer Herz von allen negativen und eigennützigen Gefühlen, wenn ihr möchtet, dass das göttliche Leben, die göttlichen Güter und der göttliche Segen durch euch fließen. Man hat gesagt, Gott werde unsere Sünden löschen und sie niemals mehr erwähnen. Wann wird sich das ereignen? Wenn wir unseren Verstand und unsere Herzen reinigen. Ihr fragt: „Ist es möglich, dass uns Gott von allen unseren Sünden befreit?“ – Für Gott gibt es keine unmöglichen Dinge. Selbst wenn eure Sünden so schwer wie ein Gebirge sind, wird Gott sie mit seinem kleinen Finger wie eine Feder hochheben und im Raum zerstreuen. Es wird von euch ein demütiges Herz und ein sanftmütiger Geist verlangt, damit ihr der göttlichen Güter teilhaftig werden könnt. Alles wird sich zu eurem Wohl verwandeln. Wenn ich jetzt so spreche, werden viele denken, dass ich bestimmte Person meine. Nein, ich spreche von euch allen. Das Leben von euch allen soll sich ändern. Eure Ideen sollen genau bestimmt sein. Eure Gefühle sollen ebenfalls in eine bestimmte Richtung gerichtet sein, nämlich Gott zu lieben. Er ist der Weg zur Wahrheit, den ihr gehen sollt. Es ist der Weg der Wahrheit, auf dem ihr gehen sollt. Es ist an der Zeit, dass neue Gedanken in den Verstand der Menschen gebracht werden, weil diese Leben und Vielfalt bringen. Einfältige Gedanken gebären hypothetische, bedrückende Zustände im Menschen. Die Vielfalt ist der Boden für das neue Leben. Wenn ihr in das neue Leben kommen wollt, so ist dafür die erste Bedingung, welche vom Menschen gefordert wird, die Zufriedenheit; er soll mit allem zufrieden und für alles dankbar sein. Als ihr zum Beispiel in diesem Sommer auf dem Mussala* wart, habt ihr dort viele Situationen überstanden, durch welche euch die unsichtbare Welt Bedingungen gegeben hat, damit ihr in euch Zufriedenheit entwickeln könnt. Dort hat es geregnet und starken Wind gegeben, aber ihr habt dem mit Freude und Zufriedenheit standgehalten. Ihr wart im Freien, ohne Zelte und ohne besondere Ausrüstung, ihr habt dort ein paar Tage mit Liedern und großem Behagen verbracht. Dank des Feuers habt ihr euch bald von der einen, bald von der anderen Seite getrocknet, obschon es ständig geregnet hat. Das war eine der wichtigen Aufgaben, welche die Schüler meistern mussten. Für viele von euch hat diese Situation der Verführung gedient, nämlich warum Gott euer Gebet, dass der Regen aufhören möge, und ihr trocken werden und euch wärmen könnt, nicht erhört hat. Aber die unsichtbare Welt hat euch dieser Prüfung unterzogen, damit ihr diese Bedingungen ertragt, euch stählt, auf die Dinge tiefgründiger schaut und versteht, dass alles von Gott kommt. Geht es nicht um Vielfalt? Kann es eine größere Vielfalt geben als das? Bald Regen, bald Sonne, bald Wind. Diese vergänglichen Zustände in der Zeit sind nichts anderes als Bedingungen für die Entwicklung des menschlichen Denkens und der menschlichen Gefühle. Oft sagen die Menschen: „Wir wollen gut leben.“ Ich sage: Hört auf, so zu sprechen und sagt, dass alles, was in unserem Leben geschieht, um des Guten willen geschieht, weil es von Gott kommt. Die Schönheit des Lebens liegt in der Vielfalt. Ob du isst oder fastest, danke Gott; ob du leidest oder dich freust, danke Gott; ob du krank bist oder gesund, danke Gott wieder. Sage zu dir: „Gott ist gut; alles, was er mir sendet, ist zu meinem Wohl. Ich gehöre nicht zu den sehr guten Menschen, sondern ich bedarf ein wenig der göttlichen Korrektur.“ Möge in eurem Verstand der Gedanke bleiben, dass ihr für alles dankbar sein sollt. Nur so werdet ihr in euch eine neue Welt von Ideen und Gefühlen erschaffen. Warum? – Weil diejenigen Ideen, welche aufbauen, auf gewissen Gesetzen beruhen, die ihr kennen müsst. Dasselbe gilt auch für die physische Welt. Möchtet ihr ein Haus bauen, dann könnt ihr es auf drei unterschiedliche Weisen tun: auf eine physischen Weise, indem ihr das Fundament in die physische, materielle Welt legt; oder auf eine geistige Weise oder auf eine göttliche Weise. Errichtet ihr also ein Haus in der physischen Welt, dann soll es in sich die drei Elemente – physisches, geistiges und göttliches – enthalten, wenn ihr den göttlichen Segen haben möchtet. Wenn ihr dieses Haus in dieser Weise baut, wird ein guter Mensch geboren werden. Andernfalls, wenn diese Gesetze beim Bau dieses Hauses nicht beachtet werden, wird notwendig ein Mensch sterben. Denn jedes Haus soll nach richtigen Gesetzmäßigkeiten so gebaut werden, dass ein guter Mensch geboren werden kann. Dieses Haus soll der Ausdruck dieses guten Menschen sein. Ich sage: Von euch als Schüler der Liebe wird Beständigkeit in eurer Gesinnung verlangt. Unabhängig davon, welchen Prüfungen ihr unterzogen werdet, sollt ihr sie bestehen. Zweifelt ihr, dann haltet ihr den Prüfungen nicht stand. Dürft ihr an Gott zweifeln? Manch einer sagt: „Gott liebt mich nicht, jemand anderem hat Er mehr Segen gegeben.“ Wenn ihr so spricht, dann gleicht ihr einem Tal, das sich darüber beschwert, dass die Sonne es nicht wie das benachbarte Tal bescheint. Es ist richtig, dass ein Tal mehr Früchte bringen kann als ein anderes, aber daran ist weder das Tal noch die Sonne schuld. Der Grund dafür, dass ein Tal mehr Früchte als ein anderes tragen kann, liegt im Boden, an den Früchten selbst usw. Kann die Bergspitze daran leiden, dass sie keine Früchte trägt? Jedes Tal und jedes Gebirge erhält so viel, wie es braucht. Denn in dieser Hinsicht gibt die Sonne des Lebens jedem so viel, wie für ihn nötig ist. Gott liebt alle gleichermaßen, nur die einen sind sich dessen bewusst, und die anderen sind sich dessen nicht bewusst. Gott liebt den Menschen so viel, wie auch die Engel, aber die Engel sind sich der Liebe Gottes bewusst und empfangen sie, und die Menschen sind sich ihrer nicht bewusst. Über einen Stein wird so viel Wasser gegossen wie über die umliegenden Pflanzen, aber der Stein nimmt dieses Wasser in sich nicht auf, infolgedessen man sagen könnte, Gott liebe ihn nicht. Das Wasser fließt von der Oberfläche des Steins ab, aber er nimmt es nicht auf und beschwert sich, dass er nicht geliebt wird. Wer die Härte des Steins hat, kann die Liebe Gottes nicht bewusst empfangen. Ihr sagt: „Was sollen wir dann tun?“ Werdet weich und beweglich wie das Wasser! Das Zweitwichtigste ist, unter euch gute Beziehungen zu bilden. Kommt ein Bruder zu euch zu Besuch, schlagt ihm vor, dass er seine Füße wäscht, sich ausruht, und dann unterhaltet euch brüderlich mit ihm. Seid untereinander frei, aufrichtig und nicht verlegen. In dieser Hinsicht helfen die Ausflüge sehr. Wenn wir zum Mussala gehen, dann empfinde ich es als ein Vergnügen, mich mit mir selbst, mit den Steinen, mit der Umgebung und mit euch zu unterhalten. Wenn ich euch an jenem Ort betrachte, dann studiere ich euch so, wie ihr seid. In der Natur öffnet der Mensch sein Herz sowohl für seine Nächsten als auch für die Umgebung, indem er mehr oder minder den göttlichen Segen empfängt. Das Leben in der Natur ist eines der Methoden, mit dem sich der Mensch verjüngen kann. Wenn ihr also Schüler der Universellen Weißen Bruderschaft sein möchtet, dann lasst Zweifel und Argwohn völlig los. Was für einen Sinn hat es, an einem Menschen zu zweifeln? Wenn dieser Mensch mit Gott verbunden ist, dann zweifelt nicht an ihn. Er befindet sich eh unter dem wachen Auge Gottes. Es gibt keinen Gedanken und kein Gefühl bei ihm, welche vom Auge Gottes nicht durchdrungen wären. Dann glaubt doch, dass dieser Mensch euch das Schönste geben wird, was in seiner Seele verborgen liegt. Wenn in euren Verstand ein Gedanke des Zweifels kommt, dann wisst, dass er nicht euch gehört. Er ist ein nicht geladener Gast, welcher von irgendwo draußen gekommen ist. Deshalb steht in der in der Heiligen Schrift: „Betet füreinander.“ Ich sage: Denkt gut und seid so gut, wie Gott gut ist und wie Er es möchte, dass ihr gut seid. Jetzt werdet ihr sagen: „Warum lässt Gott, der so stark ist, diese schlechten Gedanken, diese schlechten Gefühle und diese schlechten Taten bei uns zu?“ Auf diese Fragen werdet ihr euch selbst eine Antwort geben. Ihr habt doch eine Lebensphilosophie, nicht wahr? Ihr gemäß könnt ihr euch eine Antwort geben. Aus demselben Grund könnt ihr auch fragen: „Warum lässt Gott zu, dass der Lehrer unsere Fehler auf diese Weise nach außen trägt und uns beleidigt?“ Dass der Mensch sich beleidigt fühlt, bedeutet, dass er findet, dass alles, was ihm gesagt wird, der Wirklichkeit nicht entspricht. Also werden diesem Menschen Eigenschaften und Taten zugeschrieben, die er nicht hat. Wenn ihr euch beleidigen lässt und so denkt, dann sage ich: Ihr denkt falsch und ihr fühlt falsch. Als Schüler sollt ihr gerade denken. Deshalb empfehle ich euch allen, dass ihr warme Herzen und einen hellen Verstand habt. Dabei wünsche ich euch allen Freiheit, welche euch in euren Beziehungen aufrichtig macht. Wisst, dass alles, was in dieser Welt geschieht, zum Wohl geschieht. Ich sage: Ob jung oder alt, ihr alle sollt bescheiden und demütig sein. Demut ist von allen erforderlich. Der demütige Mensch erkennt Gott, er erkennt seinen Lehrer. Weder zweifelt er, noch schwankt er. Eines sollt ihr wissen: Ihr trefft viele Lehrer, aber einer ist der große Lehrer. Es gibt viele Mütter auf der Welt, aber eine ist die große Mutter. Es gibt viele Väter auf der Welt, aber einer ist der große Vater. Jeder kann Lehrer in der Welt sein, aber er soll den Platz des großen Lehrers, den Platz Gottes nicht einnehmen. Wer von den gewöhnlichen Menschen kann die Rolle der Sonne spielen? Welche angezündete Kerze kann die ganze Erde wie die Sonne erleuchten? Wenn ich jetzt so zu euch spreche, werden viele sagen: „Was für ein Ziel hat der Lehrer, so zu uns zu sprechen?“ Ich sage: „Das einzige Ziel, das ich habe, ist euch zu helfen, würdige Söhne und Mitglieder der Weißen Bruderschaft zu werden. Jemand wird sagen: „Hier wird von Mitgliedern einer Gesellschaft gesprochen.“ Die weiße Bruderschaft, von der ich zu euch spreche, ist keine neue Gesellschaft. Sie existiert seit Menschengedenken und existiert bis heute. Um euch dieses Wohls würdig zu erweisen, sollt ihr beten und fleißig an euch arbeiten, bis euer Herz vollkommen still wird: Alle Gewitter und Winde, alle Aufregungen des Meeres in ihm müssen aufhören. Wird euer Herz still, dann wird der Aufgang eurer Sonne kommen, und der Tag für euren Himmel wird hell werden, ohne Wolken und Schatten. Geht die Sonne eures Lebens auf, wird euer Herz beben, denn ihr werdet die Stimme des Geistes Gottes und aller Engel und aller fortgeschrittenen Brüder hören. Erreicht ihr dies, dann wird eure Freude unermesslich sein. Bis jetzt seit ihr alle in der Wüste, wo ihr lange Zeit beten sollt, bis ihr alle Schwierigkeiten, auf die ihr auf dem Weg stoßt, überwindet. Überwindet ihr einmal die Schwierigkeiten, werdet ihr munter und fröhlich sein. Warum? Weil hinter eurem Rücken weder der Staat, noch das individuelle Leben, noch das Familienleben, noch das gesellschaftliche Leben stehen. Hinter eurem Rücken steht nur Gott. Bis jetzt habt ihr für euch gelebt, für euer Haus, für die Gesellschaft, für euer Volk, für die Menschheit, aber ich sage: Lebt von nun an nur für Gott! Lebt ihr für Gott, werdet ihr das Licht erlangen und diese Lehre verstehen; ihr werdet euch mit den Menschen verstehen und mit euren Nächsten. Lebt ihr für Gott, dann werdet ihr auferstehen. Lebt ihr für Gott, dann wird es bei allen Menschen zu einer Einheit in ihrem Verständnis und in ihren Auffassungen kommen. Ich sage: Das Wissen, das in der Schule vorgetragen wird, kann keinem profanen Menschen anvertraut werden. Wenn ihr keinen reinen Verstand, keinen reinen Willen habt, könnt ihr zu diesem Wissen nicht gelangen. Es bedarf absolut reiner Menschen, welche die Bereitschaft haben, alles für Gott zu opfern. Wenn ihr diese Reinheit nicht habt, werde ich eines Tages dieses Wissen mit mir nehmen und es niemandem mehr anvertrauen. Eines Tages wird es nur denjenigen anvertraut, die bereit sind. Ihr sagt: „Christus hat seinen Schülern viel Wissen gegeben.“ Wahrlich hat Christus seinen Schülern ein gewisses Maß an Wissen anvertraut, aber es war nur ein kleiner Teil von dem, was er mit sich getragen hat. Christus sagt: „Es kann euch viel Wissen gegeben werden, aber ihr seid nicht dazu bereit. Wenn deshalb der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch lehren und euch an alles erinnern, was in mir verborgen war.“ Wann wird der Geist der Wahrheit kommen? – Wenn ihr bereit seid. Dasselbe kann ich euch sagen, wenn ich euch diese Worte in eine wissenschaftliche, eine religiöse oder eine philosophische Sprache -- in Prosa oder in Poesie – übersetze. Überhaupt kann ich sie in jedwede Sprache – was auch immer ihr möchtet -- übersetzen, in eine moderne oder alte Sprachen. In welcher Sprache möchtet ihr, dass ich zu euch spreche, in welcher Sprache versteht ihr mich am Besten? Vermutlich möchtet ihr, dass ich sie ins Bulgarische übersetze. Ich habe jedoch entschieden, von nun an in der göttlichen Sprache zu sprechen, und ihr sollt es selbst übersetzen, jeder in seine Muttersprache. Bis jetzt habe ich gerade noch die entsprechenden Symbole in der bulgarischen Sprache gefunden, durch die ich die göttliche Sprache übersetzen kann. Die westlichen Völker werden das Wort Gottes aus dem Osten empfangen. Überhaupt ist das Denken der westlichen Völker analytisch, während das der östlichen Völker mehr symbolisch ist. In diesem Vortrag habe ich euch viele Regeln und Methoden gegeben, die ihr beachten sollt, wenn ihr Schüler des Lichtes sein möchtet. Jemand wird sagen, dass er verheiratet sei und sich nicht damit beschäftigen könne; ein anderer wird sagen, dass er nicht gelehrt sei; ein dritter wird sagen, dass er kein guter Mensch sei usw. Ich sage: In welcher Lage auch immer ihr euch befindet, nichts hindert euch, gute Schüler zu sein und dasjenige zu studieren, das in der Schule vorgetragen wird. Sowohl als Verheiratete oder als Ledige, als Nichtgelehrte oder Gelehrte, als Arme oder Reiche, nichts fehlt euch, um Schüler zu sein. Bei allen gibt es ein gutes Material, das bearbeitet werden muss. Arbeitet ihr nicht, wird es roh bleiben, und ihr werdet unreifen Früchten gleichen. Arbeitet ihr, dann werdet ihr reifen, und aus euch werden Gelehrten und Philosophen – alles, was ihr wünscht – werden. Ihr sagt: „Wir sind schon alt, es ist nicht an der Zeit zu lernen.“ Ich sage: Morgen werdet ihr wieder geboren werden. Heute erschafft ihr Bedingungen für euer künftiges Leben. Wenn ihr heute nicht arbeitet, dann werdet ihr morgen als grüne, unreife Gurken zur Welt kommen. Denn wenn ihr nicht an euch arbeitet, dann werdet ihr unreife Gurken, Kürbisse, Melonen, Wassermelonen werden. Ihr fragt: „Was ist denn das für eine Philosophie?“ Wie können wir Gurken, Kürbisse und so weiter werden?“ Ich will euch diese Symbole erklären. Was bedeutet die Gurke? Ihrer Form nach ist sie lang und schmal. Sie ist ein Symbol. Wenn ihr folglich nicht arbeitet, dann wird euer Kopf schmal und lang wie ein Strich werden. Der Kürbis impliziert, dass ihr schnell groß werdet; aber nach sechs Monaten wird eure ganze Größe wieder verschwinden. Schließlich wird der Gärtner die Kürbisse und Gurken verkaufen und für sie Geld nehmen, und für euch wird nichts übrigbleiben. Ich frage euch: „Was habt von diesem Vortrag in eurem Verstand festgehalten? Der wichtige Gedanke ist, den Weg zu Gott zu finden, zu Ihm zu gehen, und dass Er euch etwas über euren Lehrer erzählt. Findet ihr Gott, dann werdet ihr Ihm mit eurer ganzen Liebe dienen. Wenn ich sage, dass Gott erzählen wird, wer euer Lehrer ist, dann verstehe ich das Wort Lehrer in einem weiten und tiefen Sinne. Wenn ihr bereit seid, kann zu euch mehr über den Sinn dieses Wortes gesprochen werden. Wenn über die Einheit zwischen Gott und Lehrer gesprochen wird, dann lässt sich diese Einheit einzig durch diese Worte ausdrücken: „Einer ist euer Vater und euer Lehrer.“ Nachdem ihr diese Worte verstanden habt, werdet ihr auch diesen Gedanken verstehen: „Wo der Geist Christi ist, dort bin auch ich.“ Eine von den Aufgaben, die euch als Schüler gegeben wurde, ist, alle Rechnungen zu begleichen, die ihr unter euch noch offen habt. Ihr werdet beten und arbeiten und eure Aufgaben lösen, bis ihr euch an Gott mit den Worten wendet: „Herr, die Aufgabe, die Du mir gegeben hast, lässt sich schwer lösen, aber ich werde alles unternehmen, um sie zu lösen und zu zeigen, dass ich Dich liebe.“ Gott ist in euch, Er hört und hilft euch. Gott könnt ihr mit niemandem vergleichen. Der Moment in eurem Leben wird kommen, wo ihr euch in eurer ganzen Reinheit manifestieren werdet; in diesem Moment werdet ihr Gott ähnlich sein. Und wenn ihr zornig werdet, werdet ihr aus der Sicht der göttlichen Gerechtigkeit Gott ähnlich sein. Warum? -- Weil im Alten Testament steht : „Gott erschafft das Böse und das Gute.“ Wie hebt ihr diesen Widerspruch auf? Vor allen Dingen ist Böses für euch nicht unbedingt Böses für den Herrn; und Gutes für euch ist nicht unbedingt Gutes für den Herrn. Gebt ihr beispielsweise 100.000 Lewa einer armen und ehrwürdigen Familie, so könnt ihr sie mit diesem Geld auf den falschen Weg bringen. Also ist euer Gutes nicht auch etwas Gutes für Gott. Dieser arme Mensch verdirbt, seine Familie verdirbt, und seine Familie verleugnet Gott und möchte nicht mehr arbeiten. Das Umgekehrte kann auch geschehen: Ihr nehmt einem reichen Mann 100.000 Lewa weg und gebt sie einer armen Familie, die sich in dieser Stunde aufrafft; die Kinder beginnen zu lernen; die Eltern arbeiten ebenfalls, beginnen eine Arbeit, von der noch viele andere Arme einen Nutzen haben. Ich frage: Das Böse, das ihr dem Reichen angetan habt, indem ihr ihm das Geld weggenommen habt, ist es nicht ein Gutes für den armen Menschen und seine Familie? Denn eure erste Handlung war für euch gut, aber für Gott böse. Im zweiten Fall war eure Handlung für euch böse, für Gott aber gut. Es gibt jedoch Taten mit einem vorwiegend geistigen Charakter, welche sowohl vor Gott als auch vor den Menschen gut sind; und es gibt Taten, welche sowohl vor Gott als auch vor den Menschen böse sind. Jetzt müsst ihr alle helle Gedanken, ein reines Herz und einen starken, freien Willen haben. Ihr sollt alle munter und fröhlich sein. Jeder soll sich vernünftig ausdrücken, in einer göttlichen Weise. Das wird geschehen, wenn wir leuchtende Gedanken und reine Gefühle erlangen. Dann werden wir wie Engel handeln können. Jetzt möchte ich, dass das Wort, was ich zu euch gesprochen habe, nicht auf sandigen Boden fällt, sondern ihr sollt es das Jahr über anwenden. Ihr sollt in eurem Denken wach sein: jeden Abend, wenn ihr zu Bett geht und jeden Morgen, wenn ihr aufsteht, sollt ihr in eurem Verstand den Gedanken bewahren und dasjenige, was ich heute Abend zu euch gesprochen habe, anwenden. Erhebt euch vor Gott und sagt: „Herr, Deinetwegen möchte ich es tun und ich werde hundert Mal fallen. Ich will arbeiten und alles anwenden, bis ich das Ideal erreiche, das Du in meine Seele gelegt hast.“ Sagt nicht, dass ihr dasjenige, was Gott von euch möchte, nicht erfüllen könnt. Alles, was Gott möchte, dass ihr es tut, ist möglich. Ihr alle könnt dasjenige erfüllen, worüber ich heute Abend zu euch gesprochen habe. Das Wissen soll von euch so ausgearbeitet und aufgenommen werden, dass es euch in Fleisch und Blut übergeht. Geratet ihr in einen zornigen Zustand, so seid Gott nicht böse. Gott ist für die Schwierigkeiten und Beschränkungen, in die ihr geratet, nicht verantwortlich. Ihr sollt fleißig arbeiten und beten, bis ihr eure Fehler berichtigt. Nehmt beispielsweise das jüdische Volk. Gott hat dem jüdischen Volk viele Versprechen gegeben, aber dennoch war dieses Volk dem Zerfall ausgesetzt. Warum ist dieses Volk zugrunde gegangen? Warum hat es Christus gekreuzigt? Ihr beginnt zu sinnieren und sagt, dass es so in den Büchern der Propheten stehe. Vor allem steht in den Büchern der Propheten geschrieben, Christus werde vom Römischen Reich gekreuzigt werden. Aber die Juden, für die Christus gekommen ist, haben ihn gekreuzigt. Die Heiden sind hingegangen und haben sein Wort verkündet; sie wurden zu Aposteln und haben Christus verteidigt. Bevor Pilatus das Urteil über Christus sprach, wusch er seine Hände und sagte: „Wir, die Heiden, finden keine Schuld bei diesem Gerechten. Infolgedessen weigern wir uns, die Verantwortung für seinen Tod zu tragen. Ihr sollt selbst diese Verantwortung tragen.“ Also hat sich das Römische Reich auf die Seite Christi gestellt, und das jüdische Volk hat gesagt: „Wir haben ein Gesetz, nach welchem dieser Mensch gekreuzigt werden muss.“ Aber Moses hat den Juden vorausgesagt, dass Gott unter ihnen einen Propheten erwählen werde, auf den sie hören und dem sie gehorchen müssen. Wer nicht auf ihn hört, wird vom Antlitz der Erde getilgt werden. Die Juden haben auf Moses nicht gehört und Christus gekreuzigt. Viele von euch werden sagen, es stehe so in den Büchern der Propheten geschrieben. Solch eine Ausrede fanden die Juden, solch eine Ausrede könnt auch ihr vorbringen und sagen, es stehe geschrieben, dass unser Christus gekreuzigt werden sollte. Von wem? – Von euch selbst. Ich sage: Von euch steht in eurem Gesetz geschrieben, dass ihr Schüler Christi werden sollt, er soll euch den Weg zu Gott zeigen. Deshalb nämlich sagt Christus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Ich bin der Weg zu Gott. Ich bin der Weg zur Wahrheit, ich bin der Weg zum Leben.“ Das heißt: Ihr alle müsst durch Christus gehen, damit er euch den Weg zu Gott zeigen kann. Wenn ihr zu Gott geht, kehrt ihr wieder zu Christus zurück. Ich sage euch, warum ihr wieder zu Gott zurückkehren sollt. Gott ist treu und wahrhaftig. Wegen seiner Herrlichkeit soll alles getan werden. Wer zu Gott gekommen und zu seinem Lehrer zurückgegangen ist, hat die Wahrheit gefunden. Was ihr von Gott verstanden und begriffen habt, das werdet ihr auf der Erde anwenden. Und wenn ihr eure Lektionen gut gelernt habt, dann wird man euch unter diese Menschen schicken, damit ihr predigt. Meine Aufgabe besteht darin, euch den Weg zu Gott zu zeigen, dass ihr Ihn liebt und Ihm uneigennützig und unentgeltlich dient. Es gibt drei Weisen, auf welche die Menschen im Leben arbeiten können. Die erste Weise ist Dienen, Arbeiten für Geld. Zum Beispiel habt ihr einen Bauern, der seinen Acker bearbeitet. Unabhängig vom Ertrag verkauft er den Weizen und verdient Geld mit ihm. Die zweite Weise: Der Bauer bearbeitet seinen Acker, den Weizen gibt er unentgeltlich den Armen. Die dritte Weise: Der Bauer bestellt seinen Acker, und nicht nur, dass er ihn den Armen unentgeltlich gibt, sondern er eröffnet für sie auch noch Schulen und ermöglicht ihnen Bildung. Die für euch zuträglichste Weise ist die des zweiten Bauern. Fangt mit ihr an! Eines Tages, wenn ihr fortgeschrittener seid, dient ihr Gott auf die dritte Weise, so wie es der dritte Bauer tut. Die Schüler der Liebe müssen absolut uneigennützig und mit Liebe arbeiten. Kommt einer zu mir, der Weizen für Geld verkauft, weiß ich, zu welcher Kategorie er gehört. Kommt der zweite, der den Weizen den Armen unentgeltlich überlässt, weiß ich, zu welcher Kategorie er gehört. Und schließlich, wenn der dritte kommt, der wie der dritte Bauer handelt und den Weizen an die Armen verteilt, ihnen aber noch Bildung ermöglicht, dann weiß ich: Dieser ist der wahre Schüler. Wenn der Schüler zu seinem Meister kommt, dann verstehen sie sich vollkommen. Dann ist der Himmel auch bereit, viele Dinge für den Schüler zu tun. So, ihr alle müsst im Frieden leben! Das Haupt eures vernünftigen Lebens soll die Wahrheit sein. Das Haupt eures vernünftigen Herzens soll die Liebe sein. Das Haupt eures Willens soll die Weisheit sein. Wenn der Wille von der Weisheit geleitet wird, wenn euer Herz von der Liebe geleitet wird, wenn euer Verstand von der Wahrheit geleitet wird, dann gibt es kein besseres Leben als dieses. Ich sage: Ihr alle sollt frei sein, um während des ganzen Jahres für das Reich Gottes, für die Güter Gottes und für die Realisierung des göttlichen Willens zu arbeiten. Gleichzeitig arbeitet ihr für das Kommen der göttlichen Liebe und des göttlichen Friedens in euch. Nur so werdet ihr Wissen in allen Zweigen des göttlichen Lebens erlangen. Jetzt gebe ich euch das folgende Motto: „Die Gnade Gottes möge während aller Tage unseres Lebens immerdar mit uns sein!“ „Sei immer treu, wahrhaft, rein und gütig!“ 14.07.1926 Sofia * Höchster Berg Bulgariens im Rilagebirge
  7. Das vernünftige im Menschen
  8. Musik, Arbeit und Fasten Sprechen wir jetzt unsere zweite Formel aus: Es gibt keine Wahrheit wie die göttliche Wahrheit. Nur die göttliche Wahrheit ist Wahrheit. Wenn ihr diese Formel aussprecht, dann bemüht euch, sie mit einer möglichst weichen Stimme auszusprechen; die Vibrationen sollen weich sein. Der Mensch muss in der physischen Welt zuerst essen, nicht wahr? Danach spürt er, dass er satt geworden ist. Dann ruht er sich aus; danach - als dritter Zustand -, nachdem er sich ausgeruht hat, beginnt er nachzudenken. Bei uns ist es genauso: Zuerst haben wir gegessen, nach dem Essen haben wir uns ausgeruht und jetzt denken wir nach, nicht wahr? In der Schule haben wir das folgende Thema gestellt: Was ist die beste Arbeitsmethode? Während des ganzen Jahres macht ihr persönliche Beobachtungen und Versuche: Was ist die beste Methode für eure Arbeit – für euch? Ihr seid jetzt als Schüler manchmal schlecht gelaunt. Nehmt dann die Musik als ein Mittel, um euch einzustimmen. Wir sprechen jetzt den ersten Buchstaben, das A, mit offenem Mund aus. Wenn ihr diesen Buchstaben gewöhnlich aussprecht oder ihn aber in einen Ton kleidet, dann habt ihr zwei unterschiedliche Wirkungen dieses Buchstabens. Zum Beispiel sagt man im Bulgarischen: „Aaa“ -- das bedeutet: „Du bist es?“ Die Dinge, die wir zum ersten Mal erkennen, versetzen uns in Erstaunen. Das bedeutet – das erste Erwachen des Bewusstseins oder das erste Erwachen des vernünftigen Lebens. Das ist da A. Und dann sagen wir: Aaa. Alle singen: Aaa – allmählich wird es stärker, dann schwächer, dann verklingt es. Manchmal bist du nicht gut gestimmt – sprich dann Aaa. Ihr seid jetzt wie manche Aristokraten, die sagen: „Mit kleinen Dingen beschäftigen wir uns nicht, nicht einmal mit einem Napoleon, vielmehr mit tausenden!“ Und dieses A kann vieles bringen. Wenn du schlecht gelaunt bist – dann beginne über das A wie über die erste Manifestation des Bewusstseins nachzudenken. „Woran denkst du?“ fragt man dich. „Mein Bewusstsein ist erwacht, und ich möchte wissen, wozu dieses A benutzt werden kann.“ Wir sprechen jetzt alle zusammen den Buchstaben A aus. Ihr habt gehustet. Wir sehen jetzt, inwieweit euer Bewusstsein erwacht ist. Eine ausgezeichnete Übung! Das sind allgemeine Übungen, versteht ihr? Ihr müsst sie notieren. Das A wird mit den folgenden Bewegungen gesprochen: Der linke Arm zur Seite gestreckt, beide Arme zur Seite gestreckt, die Arme auf der Brust, dann die Arme wieder geöffnet. Beide Arme nach vorne, dann die Hände auf den Kopf, dann auf die Brust, dann auf den Kopf, dann der rechte Arm zur Seite gestreckt, dann beide Hände auf den Kopf. Diese Übung soll mehrmals ausgeführt werden. Merkt euch diese Übungen; es sind okkulte Übungen. Ihr könnt sie oft machen. Also kann dieses A in vielerlei Hinsicht nützlich sein. Viele Dinge können jetzt auf musikalische Weise ausgeführt werden. Wir machen jetzt eine musikalische Übung mit den Buchstaben A, O und U. Wenn wir zum O kommen, legen wir unsere Hände auf die Augen. Wenn wir zum U kommen, legen wir unsere Hände auf die Ohren und zeigen dem physischen Menschen, dass er gerecht sein muss, nichts anderes. Wenn wir zum O kommen, ergreifen wir unsere Augenlider von oben. Wisst ihr, was das bedeutet? Den Vorhang zu lüften, nichts darf vor Gott, der alles weiß, verborgen bleiben. Wir können das O in unterschiedlicher Weise singen. Wir können unsere beiden Finger auf die Augen legen; das bedeutet, unsere Augen für die Außenwelt zu schließen, damit wir in die innere Welt, in uns selbst hineingehen. Alle singen O (mit einem nervösen Ton). Also, ihr seid nicht bereit, eure Augen zu schließen; ihr seid nicht bereit, euch selbst zu verleugnen. Man singt das O mit folgenden Bewegungen: Die Hände auf die Augen, dann die Augenbrauen von oben ergreifen. Ein Lied mit dem Buchstaben U: Beide Finger auf die Ohren, der eine unten. Die Hälfte von euch singt den Buchstaben A, die andere Hälfte O. Hört zu – jetzt singe ich. Der Lehrer singt. Alle singen das Lied auf A, O, U mit den folgenden Bewegungen: A – die Hände auf die Brust, U – die Hände auf die Ohren, O – die Hände auf die Augen bei den Augenbrauen, A – die Hände auf die Brust, U – die Hände auf die Ohren, O – die Hände auf die Augen. Das Lied, das heißt die Übung mit dem A, gelingt am besten – das bedeutet, der Anfang, der Grund, ist am schönsten. Ich habe eine Methode, die ich noch nicht überprüft habe. Es ist eine musikalische Methode. Der Lehrer singt folgende Worte: Fir-für-fen Tao Bi Aumen. Ich gebe euch dieses Liedlein, damit ihr euch einstimmen könnt. Ihr könnt euch mit diesem Lied immer einstimmen. Es gibt kein Seelenleid, bei dem die Seele nicht positiv gestimmt werden könnte. Der letzte Teil des Liedes ist der stärkste Punkt. Wenn jemand Kummer hat, wenn jemand magenkrank ist, und er geheilt werden möchte, dann kann er es mit diesem Lied machen. Diese Vibrationen werden die Ströme in euch reparieren. Jede schlechte Stimmung, jeder schlechte Zustand ist auf die verlorengegangene Harmonie im Körper zurückzuführen, und diese Musik beginnt euch positiv einzustimmen und euch ein wenig zu massieren. Frage: In welcher Sprache ist dieser Satz? Es ist eine alte Sprache; der Satz kann nicht wörtlich übersetzt werden. Ich habe ihn so übersetzt: „Ohne Angst und ohne Dunkelheit.“ Diese Übersetzung ist nicht völlig korrekt, das Original bedeutet wesentlich mehr. Es ist nur eine Teilübersetzung; das Ganze kann nicht übersetzt werden, und es ist nicht erlaubt, es zu übersetzen. Dieses Lied muss aufgeschrieben und auswendig gelernt werden. Es ist eine Melodie, die für alle Seelenstimmungen geeignet ist. Damit kannst du einen solchen Zustand des Verstandes, des Herzens und der Seele erlangen, dass du wieder harmonisiert wirst. Das Wort Aumen bedeutet alle Eigenschaften, die im Göttlichen enthalten sind. Alles, was das Göttliche in sich enthält, soll wachsen und sich in seiner Fülle manifestieren. Tao – bedeutet das Absolute, das Nicht-Manifestierte, das Grenzenlose. Bi – bedeutet dasjenige, was sich manifestiert. Aumen – enthält alles für das Leben. Das ist jedoch keine ihr Wesen betreffende Übersetzung. Es sind rhythmische Worte, ein rhythmischer Satz, dessen Vibrationen stark sind. Du musst hier nur das Bewusstsein haben, um die Vibrationen zu verstehen. Wenn du sie vernimmst, wirst du Nutzen daraus ziehen können. Alle okkulten Übungen beginnen mit Musik. Dieses Lied singt ihr nicht draußen, sondern ihr singt es nur, wenn ihr euch versammelt, für euch selbst, für euch, die ihr es versteht; sonst wird das Lied, wenn es nach draußen getragen wird, profaniert. Jetzt möchte ich, dass ihr in der Schule ein richtiges Verständnis habt, damit ihr manche Dinge nicht wörtlich auffasst. Jeder lernt nach seinen Fähigkeiten. Darin liegt die Lösung. Das Programm ist so geordnet, dass es die Bedürfnisse von allen entsprechend ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe stillt. Niemand darf es anders verstehen. Ihr sollt nicht denken, dass allen dieselben Aufgaben gegeben werden, dass jeder auf den Mussala* hinaufsteigen muss. Auf den Mussala steigt nur, wer bereit ist. In der Natur blüht nur diejenige Knospe, die an der Zeit und bereit ist. Wer bereit ist, blüht. Ihr blüht, wenn eure Zeit kommt. Ihr braucht euch nicht zu beeilen. In dieser großen göttlichen Schule muss alles zu seiner Zeit geschehen, und darum darf niemand bemüht sein, es zu korrigieren. Alles geschieht zu seinem genauen Zeitpunkt. Wenn ihr einen Versuch macht, werdet ihr durch euer Bewusstsein eine neue Erfahrung machen, die euren Verstand und euer Bewusstsein stärkt, und ihr gewinnt eine größere Zuversicht. Zunächst dürfen wir die Angst in euch nicht herausbringen, sondern sie zähmen, weil ihr die edelste und erhabenste Idee haben könnt. Wenn dann jedoch die Angst an eure Tür klopft, dann verwerft ihr diese Idee und sagt: „Her mit einer anderen Idee!“ Dann stürzt ihr euch auf eine andere Idee. Es gibt eine okkulte Erzählung: Man erzählt, dass der Hase sich mit einem Revolver und einem Messer ausgerüstet und zu sich selbst gesagt hat: „Wenn mir jemand über den Weg läuft, rede ich Tacheles mit ihm.“ Aber schon beim ersten Geräusch hatte er alles vergessen – auch das Messer! Danach sagte er zu sich: „Jetzt haben sie mich schon wieder erschreckt, doch beim nächsten Mal werd‘ ich‘s ihnen zeigen.“ Doch auch beim zweiten Mal hatte er alles wieder vergessen. Seit Tausenden von Jahren erschrickt der Hase! Warum erschrickt er? Weil es in seiner Seele keine Liebe gibt – er hat keine innere Kraft. Und jetzt entscheiden wir: Wir machen dies und das – wir nehmen das Messer, aber wir werden trotzdem gebeutelt und sagen dann: „Wir sind gescheitert, aber ein zweites Mal werden wir nicht scheitern.“ Warum sind wir gescheitert? Weil wir die Liebe, diese große Kraft, nicht haben. Darin liegt die große Wahrheit. Wir müssen also die Liebe in unser Herz legen und dann können wir alles tun. Jemand von euch könnte sagen: „Er begrenzt mich“. – Nein, in der Liebe gibt es keine Begrenzungen. Jeder, der in die Liebe hineingeht, wird sie folglich erfahren – sie ist grenzenlos. Wenn ihr alle in die Freiheit und in die Liebe hineingeht, werdet ihr eine so große Weite finden, dass ihr alle frei leben werdet. Die einzige Kraft, welche uns Freiheit und Leben geben kann, ist die Liebe. Ich möchte, dass dieser Gedanke, dass mit Liebe alles möglich ist, sich eurem Verstand einprägt. Ihr macht Versuche, und ich sage: „Das nächste Mal, wenn ihr auf den Mussala steigt, schicke ich euch Bären – und ihr sprecht das Wort Liebe aus. Ihr sagt: „Die Angst draußen und die Liebe drinnen.“ – Und der Bär wird vor euren Füßen niederknien und zu euch sagen: „Bitte schön!“ Aber wenn die Angst drinnen ist und die Liebe draußen, wird er euch bespucken. So ist es auch in der Welt. Wer wurde nicht bespuckt? Und gemäß dieser Gewohnheit bespuckt euch jemand und sagt: „Du bist ein ehrloser Mensch.“ Warum? – Weil du ehrlos bist; du möchtest die Menschen belügen. Du hast die Liebe draußen und die Angst drinnen: Pfui – dann spuckt er. So müsst ihr es deuten. Wenn du nach Hause kommst, dann sag‘ zum Herrn: „Herr, ich danke Dir, dass dieser Bruder mir die Wahrheit gesagt hat.“ Selbst wenn du wie der Hase zehn Mal am Tag davonläufst! Die Angst – das ist etwas Konkretes. Die Angst hat auch ihren Platz - jedoch nur in der physischen Welt, für die geistige Welt ist sie nicht nötig. Sie existiert als eine Notwendigkeit, als eine Begrenzung für die physische Welt; dort ist sie nötig. Aber in der geistigen Welt gibt es keinen Platz für die Angst. Die Angst aus der physischen Welt zu tilgen bedeutet, eine Anarchie zu schaffen – die geistige Welt zu zerstören. Wenn wir sie als ein Prinzip in die geistige Welt setzen, zerstören wir die Welt. Nun, wir werden die Angst in die physische Welt setzen und zu ihr sagen: „Hier ist dein Platz.“ Die Liebe werden wir in die geistige Welt setzen. Momentan haben die Menschen die Angst in die geistige Welt gesetzt und die Liebe in die physische – also genau umgekehrt. Wir werden diese Lehre nicht in der Theorie überprüfen, sondern durch Erfahrung. Für diese Versuche haben wir ein reichhaltiges Material. Ihr findet einen Hass in euch, den ihr bereits seit zwanzig Jahren habt, ein fressendes Geschwür. Wenn wir das Wort Liebe aussprechen, sehen wir, welche Ergebnisse dies zeitigt. Ich freue mich, dass ihr solche Fälle habt, damit wir die Kraft der Liebe erkennen können. Wir werden diesen Versuch in der Schule machen und uns freuen, dass es so einen Wundbrand gibt, damit wir die Ergebnisse sehen können. Ich sage euch: „Bringt mir diesen zwanzigjährigen Wundbrand, damit wir sehen, wie sie auf ihn wirken wird. Wenn wir die Worte Tao Bi Aumen aussprechen, kommt alles zu einem guten Ende. Ein solcher Bruder wird aufstehen und sagen: „Danke, einst war ich blind, aber jetzt sehe ich; ich weiß, dass der Hass aufgehoben werden kann.“ Dies ist jetzt der Wunsch derjenigen, die die Schule leiten. Ich sage euch, diese Schule ist sehr ökonomisch. Ich habe es in Sofia gesagt und hier sage ich es erneut: Ich möchte, dass ihr nur eure freie Zeit dafür nutzt. Eine Stunde – die Zeit, in der ihr einen Skandal verursachen oder ein Verbrechen begehen könnt. Diese Zeit möchte ich von euch haben, das heißt, etwas Geringes, und wenn ihr mir mehr gebt, ist es auch gut. Ich sage es zu euch allen – ich möchte die kleinsten Ausgaben haben. Ihr sollt nicht sagen: „Ich bin verheiratet, ich habe Frau und Kinder.“ Die Zeit, während der du dein Kind und deinen Mann beleidigst – diese Zeit möchte ich haben, diese Zeit müsst ihr mit Arbeit füllen. Ihr habt viel zu viele solcher Zeiten! Ich bin sehr schlau, ich bin sehr ehrlich, ich packe euch sehr schlau. Diese Zeit ist nur eine Stunde, aber manchmal streitet ihr drei Stunden lang. Deshalb kann ich manchmal einen Gewinn erzielen. Seht, wenn ihr alle gut werdet, werde ich verlieren. Ich möchte vor euch ehrlich sein, damit ihr nicht denkt, dass ich euch etwas gebe, was in euch folgenden Gedanken hervorrufen könnte: „Woher nehmen wir diese Zeit?“ Eine Stunde Zeit! Manchmal könnt ihr vier fünf Stunden streiten. Das ist viel Zeit. Ich sage euch: „Diese Zeit wird in meinen Geldbeutel fließen. Ihr sollt hinterher nicht sagen, dass ich es euch nicht gesagt habe. Ich hab’s euch gesagt; ich sage euch alles. Wenn ihr alle gut werdet, dann verliere ich. Wenn nicht, dann verliert ihr, und ich gewinne. Jetzt gewinnt ihr oder ich. Oder ich verliere oder ihr. Ich werde also immer in der anderen Partei sein, sowohl beim Verlieren als auch beim Gewinnen. Ihr seid in der Schule, ihr wendet das Gesagte an. Wenn ihr gekränkt seid, kommt zu mir und sagt: „Ich habe eine Arbeit für Euch, für das Leben in der Schule.“ Es gibt gewisse Methoden in der Schule, die nicht so leicht sind. Dann wird es keinen einzigen von euch mehr geben, der, nachdem er diese Methoden angewandt hat, seinen Zustand nicht innerhalb einer Minute transformieren kann, unabhängig davon, wie gekränkt er war. Jedes Gekränktsein wird verschwinden, und ihr werdet euch über eure Veränderungen wundern. Es ist seltsam, wenn ihr sagt: Ich kann nicht. Ich kann und ich kann nicht – das hängt von eurem Bewusstsein ab. Wenn ich einen Nagel in eure Hand schlage, leidet ihr, aber wenn ich ihn herausziehe und eure Hand mit einer Salbe behandle, verschwindet der Schmerz. Augenscheinlich gebiert eine Begrenzung eine Disharmonie, und jede Disharmonie gebiert Krankheiten. Diese befinden sich auf verschiedenen Ebenen. Oft, wenn wir das Leben vergessen haben, drücken wir auf eine Taste und verursachen ein Unglück, eine Begrenzung. Darauf reagiert das göttliche Gesetz. Wenn du dieses Gesetz kennst, wirst du sagen: „Pass auf! Du verstößt gegen das Gesetz.“ Ihr dürft euch nicht begrenzen. Jetzt stehe ich da und sage: „Heute gibt’s kein Brot. Was sollen wir tun?“ Wenn ich den ganzen Tag Angst habe, was soll ich dann tun? Du fastest, einen Tag, zwei Tage, drei Tage – der Mensch stirbt nicht wegen des Fastens. Wir denken, dass der Mensch stirbt, wenn er nicht isst. Diese falsche Vorstellung heben wir auf. In alten Zeiten hat man die Angst durch Fasten getilgt. Du fastest einen Tag, zwei Tage, drei Tage und siehst, dass der Mensch infolge des Fastens nicht stirbt, vielmehr selbstsicherer wird. Die Ursachen, die den Menschen müde machen, sind ganz andere. Der Hunger an sich ist eine Kraft, die Leben gibt und das Leben erneuert. Man sagt: „Du wirst hungern.“ Wenn der Mensch hungrig ist, so ist das ein natürlicher Zustand. Ich wünschte gerne, immer hungrig zu sein; hungrig in der Verstandeswelt, hungrig in der geistigen Welt, hungrig in der physischen Welt – es würde mir einen Ansporn geben. Jetzt sagen die anderen: „Du wirst vor Hunger sterben.“ Wie kannst du vor Hunger sterben? Die Menschen sterben nicht vor Hunger, sie sterben vor etwas anderem. Die Angst auf der physischen Ebene heilt ihr zuerst mit Fasten. Die erste Weise, die Angst zu heilen, ist fasten. Wenn dieses Fasten dich nichts gelehrt hat, dann fastest du weiter und lädst einen armen Menschen zum Essen ein: „Du holst ihn von der Straße, setzt dich mit ihm an den Tisch und gibst ihm dein Essen. Die zweite Weise des Fastens ist: Er isst, und du sprichst. Die dritte Weise des Fastens ist: Diesem Bruder von dir, den du von der Straße geholt hast, um ihm Essen zu geben, spielst du etwas vor, wenn du spielen kannst – du spielst für ihn, gibst ihm von deinem Wissen und dann merkst du, wie du dich fühlst. Ich gebe ich euch als Aufgabe, dass ihr Versuche macht. Und nun, am ersten Tag, wenn du besorgt bist, wenn du dich in einem sehr bekümmerten Zustand befindest, fastest du, ohne jemanden zum Essen einzuladen. Am zweiten Tag fastest du und lädst jemanden ein: Er isst, und du sprichst. Am dritten Tag fastest du wieder und lädst jemanden zum Essen ein – du spielst für ihn und ihr unterhaltet euch freundschaftlich miteinander. Du holst keinen beliebigen Menschen: Du lädst einen armen Menschen ein, eine Seele, die dir gefällt. Ihn bittest du als Gast zu dir und mit ihm machst du den Versuch. Nur ein Meister oder ein Adept kann diese Versuche mit einer beliebigen Person machen. Erst nach einiger Zeit macht ihr den Versuch mit Menschen, die ihr überhaupt nicht liebt, damit ihr euch einstimmen könnt und gut gelaunt seid. Das ist ein anderes Gesetz. Das ist eine Methode, das ist ein Wissen. Es ist nicht leicht, den Menschen zu erziehen. Die Erziehung der heutigen Pädagogen ist keine Erziehung, es ist eine Dressur. Die Erziehung beruht auf ganz anderen, natürlichen Gesetzen. Ich sage zu euch wieder: Die Erfahrung, die ihr habt, tragt ihr mit euch. Ihr werdet jedoch sehen, dass ihr bloß ein Prozent Ausnahmen haben werdet, wenn ihr nach den göttlichen Gesetzen arbeitet. Wir werden diese Gesetze anwenden. Nun gut, jetzt prüfen wir die Kraft eures Hellsehens. Sagt mir, wenn ich die Bibel öffne, auf welchen Vers ich stoßen werde; ob dieser Vers, auf den ich gestoßen bin, sich auf die geistige, die verstandesmäßige oder physische Welt bezieht. Antwort: auf die geistige Welt. Antwort: auf die Verstandeswelt. Antwort: auf die physische Welt. Nun gut, wir haben jetzt drei Meinungen: Die einen sagen, auf die geistige Welt, die anderen auf die Verstandeswelt, die dritten auf die physische Welt. Jetzt sehen wir, wer Recht hat. Der Lehrer öffnet die Bibel und stößt auf Hesekiel 7,4: „Mein Auge zeigt kein Mitleid mit dir, und ich übe keine Schonung, sondern deinen Wandel vergelte ich dir und deine Gräueltaten sollen sich in deiner Mitte auswirken. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.“ In welcher Welt ist das Bewusstsein – in der geistigen; das heißt, die erste Meinung ist richtig. Also, zuerst wird hier jedem vergolten. Jetzt hört, ihr Rechtschaffenen! Dies ist eine Regel. „Mein Auge zeigt kein Mitleid mit dir.“ Warum zeigt es kein Mitleid? Weil du gegen die göttlichen Regeln verstoßen hast. Der Lehrer zeigt kein Mitleid mit dir und zudem wird er alle deine Aufgaben streichen. Wenn der Schüler spielt und die Töne nicht trifft, dann sagt der Lehrer, dass der Schüler unfähig sei, und gibt ihm eine schlechte Note, eine sechs. „Ich vergelte es Dir“ – die Sechs. „Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.“ – Ich bin der Lehrer, der sich nicht täuscht, für den in jeder Hinsicht das Falsche falsch und das Richtige richtig ist. Wir sprechen jetzt vom absoluten Recht, welches ein Recht zu jeder Zeit ist. Und dies ist der große Lehrer, der in der Welt ist, der Geist, der alle Dinge verteilt. Er lässt sich nicht belügen und er spricht keine Lüge aus. Ich verstehe es so, dass dieser Vers die drei Welten betrifft. Ja, er betrifft sie. „Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.“ Jetzt öffnen wir die Bibel zum zweiten Mal. Wird dieser Vers weich sein und von der Liebe oder von der Bestrafung handeln? Antwort: Beides. Der Lehrer hat die Bibel geöffnet: 2 Petrus 3,16: „So wie auch in allen Briefen, wo er von diesen Dingen spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen, was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.“ Also, in der Schule werden keine dummen Schüler geduldet. „So wie in allen seinen Briefen“ – manche, die die Gesetze nicht verstehen, verdrehen sie. Wovon handelt der dritte Vers: von der Liebe, von der Weisheit, oder von der Wahrheit? Der Lehrer öffnet die Bibel: 2 Petrus 1,6: „In der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung aber die Geduld, in der Geduld aber die Gottesfurcht.“ Die Liebe – von ihr handelt dieser Vers. Also, die Liebe ist eine Kraft, welche alles ins Gleichgewicht bringt. Wenn ihr eure Intuition entwickeln möchtet, dann lasst nicht den Verstand arbeiten. Wenn der Verstand arbeitet, dann behindert er die Intuition. Lasst euren Verstand frei, in einem reinen Zustand, damit er die göttlichen Gedanken, die an uns gerichtet werden, empfangen kann. In diesem Zustand der Ruhe sollt ihr alles vergessen; ihr sollt die Haltung eines Kindes einnehmen, welches auf seine Mutter wartet, die ihm zu essen gibt – es wird nicht viel Zeit vergehen, und ihr bekommt die Antwort. Aber wenn ihr viel nachdenkt und grübelt, kann ein Tag, eine Woche, ein Monat und ein ganzes Jahr vergehen, und ihr erhaltet keine Antwort. Frage von den Zuhörern: Und wenn der Verstand von der einen zur anderen Seite schwankt, was sollen wir dann tun? Dann nimmst du ihn an die Kandare und sagst zu ihm: „Du hörst nur auf mich.“ Welches sind die vergänglichen Zustände? Wir durchlaufen einen vergänglichen Zustand – Leugnung des alten Lebens und Empfang des neuen Lebens. Alles das muss mit dem Bewusstsein verrichtet werden. Wir müssen daran glauben, dass das neue Leben seine Formen in sich trägt und nichts anderen bedarf. Es hat nur ein Material nötig, und wir sollen zulassen, dass das Leben seine Wohnung selbst errichtet, weil das Leben aus der Liebe hervorgegangen ist, die Liebe aus dem Geist und der Geist aus Gott. Folglich soll das Leben selbst alle Bedingungen mit sich bringen, weil das Göttliche, das in der Materie und im Leben angelegt ist, gedeiht. Ich bemerke, dass unter euch, sowohl in Sofia als auch in den anderen Städten, Schwierigkeiten entstehen. Diese Schwierigkeiten entstehen aus der Tatsache, dass wir selbst unser Leben regeln möchten. Ihr könnt euer Leben nicht selbst regeln. Wir müssen zugeben, dass dieses Leben an sich in seinem Wesen geregelt ist. Ich spreche vom Wesen des Lebens – es ist in uns geregelt. Es gibt kleine Beunruhigungen, die beseitigt werden können. Die Hautschuppen beispielsweise, welche die Poren verstopfen, können beseitigt werden. Wodurch? Durch reines Wasser. Der Hunger kann beseitigt werden. Wodurch? Durch Brot. Der Durst kann beseitigt werden. Wodurch? Durch Wasser. All das dürfen wir nicht beseitigen, sondern befriedigen. Wir haben Aufgaben. Manche sagen, dass wir unvollkommen seien. Die Unvollkommenheit sagt, dass es viel zu arbeiten gibt. Zu pflügen, zu säen, zu ernten - es gibt viel Arbeit. Unter einem vollkommenen Menschen verstehe ich denjenigen, der gepflügt, gesät und geerntet hat – in seiner Scheune ist alles bereit, und er hat seinen Hut ins Genick geschoben, er ist mit seiner Arbeit fertig. Das bedeutet, er ist ein vollkommener Mensch. Wir hingegen sagen: „Ich bin ein unvollkommener Mensch. – Ich habe meine Arbeit noch nicht beendet, nichts weiter. Ich kremple meine Ärmel hoch und verrichte meine Arbeit, wie es nötig ist. Dann werde ich vollkommen sein. Und wenn ich sie nicht beende, werde ich nicht vollkommen sein. „Aber hier gibt es viel Arbeit!“ Nein, du sollst in deinem Herzen, in deinem Verstand, in deiner Seele, in deinem Willen und in deinem Körper vollkommen sein. Vollkommenheit für den Verstand und für das Herz. Die neue Erziehungsmethode unterscheidet sich von der heutigen. Jetzt wird die Arbeit unter uns so verteilt, dass eines Tages diese Welt erneuert und vollkommen sein wird. Frage: Wie sollen unsere Beziehungen sein, wenn wir jetzt das neue Leben begreifen: Müssen wir es in unseren Seelen wahrnehmen? Wie müssen wir praktisch handeln, damit wir die Arbeit nicht zerstören? Ich antworte euch. Es gibt eine okkulte Erzählung, die ich euch in zwei Formen darlege. Eine alte Großmutter wollte heiraten, aber sie war siebzig Jahre alt, mit Falten im Gesicht. Sie hat die Entscheidung getroffen und zu sich selbst gesagt: „Ich werde jetzt einen jungen dreißigjährigen Mann heiraten.“ Sie ging zu einem bekannten Okkultisten, damit er ihr Gesicht verschönert und ihre Falten glättet. Er machte aus ihr eine junge Frau, er reparierte ihr Gesicht, ihre Zähne, und auch das Gehör. Sie wurde schöner, und ein junger dreißigjähriger Mann verliebte sich in sie. Er verliebte sich in sie, und sie heirateten. Sie lud Gäste zum Hochzeitsschmaus ein. Sie war jetzt eine junge Frau, und die Gäste um sie herum waren alle alte Großmütter: „Das ist meine Verwandtschaft.“ Der junge Mann dachte, er habe eine junge Frau gefunden. Nachdem sie geheiratet haben, begann sie allmählich, sich der künstlichen Verbesserungen zu entledigen. Sie zog die Zähne heraus – er sah den leeren Mund und dass sie taub geworden ist; sie lüftete den Schleier – er sah ihre runzlige Haut und die Falten auf ihrem Gesicht. Allmählich sah er das Ungeheuer vor sich – die alte Großmutter! Die andere Erzählung ist umgekehrt. Eine junge schöne Frau wollte sich vor dem Heiraten retten. Sie erschien bei einem Okkultisten, der aus ihr eine alte Großmutter machte. Das neue Leben kommt wie eine alte Großmutter: Es ist fürchterlich; alle fürchten sich vor dieser alten Großmutter, aber das neue Leben ist von innen jung. Das alte Leben wird uns wie eine junge Frau dargestellt, aber es gibt dafür keine Basis mehr, es ist eine alte Großmutter. Das sind die innen verborgen liegenden Formen – wer über Intuition verfügt, versteht, wo die Wahrheit liegt. Dieses neue Leben offenbart sich uns, das heißt, dieses Leben existiert unter den fortgeschrittenen Menschen und unter den fortgeschrittenen Wesen. Es gibt eine Hierarchie in den Welten, wo die fortgeschrittenen Wesen leben: Unter ihnen existiert dieses neue Leben, und wir müssen euch zu ihnen schicken, damit ihr seht, wie sie leben. Ihr sagt: „Es gibt doch wahre Menschen!“ Antwort: Wie lässt sich diese Frage lösen? Mit Sehen oder mit Tasten? Die Frage lässt sich mit Sehen lösen. Ihr alle werdet sehen. Jeder Schüler, der in die Schule kommt, wird sehen. Ihr werdet sehen; ich gebe euch die folgende Regel: Wenn die Liebe in unser Herz kommt, und die Angst hinausgeht, und wenn das Licht in unseren Verstand kommt, und die Dunkelheit hinausgeht, dann werdet ihr alle ohne Ausnahme zu sehen beginnen. Nur dies sind die Bedingungen: Liebe im Herzen und Licht im Verstand. Ihr werdet diese Dinge sehen, und man wird sie euch erzählen. Die wichtigste Bedingung ist, dass ihr die Liebe wahrnehmt und Gott als Liebe erfahrt. Wenn jetzt zu euch ein evangelischer Pastor spräche, dann sagte er zu euch: Ihr seid Sünder und dies und jenes. Ich sage euch: Nehmt den Gott der Liebe an, und alles wird geschehen. Wie? – Öffnet eure Herzen. Ihr haltet inne und sagt: „Wird Er kommen? Ich bin ein großer Sünder.“ – Glaubt absolut! Wenn sich euer Herz öffnet, wird Er kommen. Ihr ruft Gott in seiner Sprache an, ihr sprecht nicht in eurer Sprache. Ihr sprecht in seiner Sprache! Jetzt muss in der Schule die Angst vollkommen verschwinden, weil diese Angst ein großes Hindernis für mich ist. Wenn ich zu euch in den Vorträgen spreche, dann stören mich eure Gedanken und eure Angst sehr. In den Vorträgen prinzipiell erzähle ich nur von den positiven Dingen, vor denen ihr euch absolut nicht fürchten dürft. Wenn ich spreche, fürchten sich manche und sagen: „Was ist, wenn ich dies und jenes nicht erfüllen kann? Was wird mit mir geschehen, wenn ich nicht auf den Mussala hinaufsteigen kann?“ Ein anderer sagt: „Ich bin alt und verheiratet, ich habe Frau und Kinder.“ All das wird sich sofort regeln. Du wirst auf den Mussala hinaufsteigen und jung werden. Dass du Frau und Kinder hast – das sind keine Hindernisse, es ist ein Privileg. Dass du verheiratet bist, dass du Mann oder Frau bist – das ist ein Privileg, der Herr hat dich zum Arbeiten erschaffen. Bis jetzt hast du dich nur mit dir selbst beschäftigt, aber dies ist eine Arbeit, dich mit anderen, mit deiner Frau und deinen Kindern zu beschäftigen. Zu zweit lässt es sich besser leben. Am schwierigsten ist es, wenn der Mensch alleine lebt. Und mit Kindern? – Mit Kindern ist es noch besser. Sind sie zu zweit, ist eine größere Langeweile, aber mit Kindern ist es eine ganze Musik. In Zukunft werdet ihr nicht mehr so heiraten, wie ihr bis jetzt geheiratet habt. Den Schülern aus der Okkulten Schule ist es nicht mehr erlaubt, auf diese Weise zu heiraten. Es ist Gesetzlosigkeit und Verbrechen, ohne Liebe zu heiraten! Wenn du heiratest, rufst du keinen Popen mehr, um dich zu verheiraten. Das ist ein Verbrechen! Es bedeutet, dass du nicht glaubst. Heiraten ist, wenn die Liebe kommt. Wenn die Liebe kommt, dann hat sie die ganze Arbeit verrichtet. Wenn Gott spricht, das ist Liebe. Jetzt ruft man Priester, Bischöfe, man legt Priesterstolen an, man räuchert mit Weihrauch – sie verderben alles. Als Gott die ersten Menschen erschuf und beide zusammenbrachte, vermählte er sie und sagte: „Keine Priester, keine Bischöfe und keine Taufpaten: Ich gebe euch diese Welt mit all ihren Gütern. Geht, arbeitet und macht Gebrauch von diesen Gütern.“ Gott hat Adam in diese Schule eingeführt und zu ihm gesagt: „Höre, das ist eine große Schule. Ihr werdet ernsthaft arbeiten. Ich habe euch alle Bedingungen gegeben, um zu arbeiten und um die Gesetze, die Luft, das Wasser, das Feuer und alle Wesen zu beherrschen. Über all dies werdet ihr herrschen.“ Wenn ihr jetzt in die Schule kommt, dann sagen wir: Das Erste ist, euren Verstand zu beherrschen; das Zweite ist, euer Herz zu beherrschen; das Dritte ist, euren Willen zu beherrschen; das Vierte ist, eure Kräfte zu beherrschen. Das ist das Erste in der Schule. Manch einer mag euch fragen: „Heiratet man unter euch, geht man unter euch die Ehe ein, darf man Kinder haben?“ Wunderlich und seltsam sind diese Fragen! Das Leben entwickelt sich so, wie Gott es geordnet hat. Wir möchten nämlich das Leben zu seiner ursprünglichen Reinheit zurückführen, die ideelle Ordnung der Dinge wiederherstellen, das heißt jenes Leben, wie es vom Himmel vorgesehen ist. Der Himmel hat seinen Plan, und wir möchten diesen Plan verwirklichen. Alle Dinge sind vorhergesehen. Denkt ihr, dass alles in diesem Plan nicht gut geordnet ist? Wenn wir ihn umsetzen, werden wir ein ideales Leben haben, wir werden Kinder, Väter und Mütter haben, aber die Kinder werden hundert Mal besser werden als die heutigen. Wenn es jetzt Zeit zum Heiraten ist, dann kommt ein junger Mann, ein zweiter und ein dritter, und die junge Frau weiß nicht, für wen sie sich entscheiden soll. Ist das jetzt Heiraten? Man beginnt zu fragen: „Ist er reich?“ – Nein, nein, das ist nicht die richtige Art. Das Heiraten in der Welt hat einen ganz anderen Sinn. Hier wird nur die physische Seite des Heiratens verstanden. Unter Heiraten versteht man, dass die Seele mit der physischen, mit der geistigen und mit der göttlichen Welt in Berührung gekommen ist. Du sollst wissen, wie du in diesen drei Welten arbeiten sollst, du sollst wissen, wie du die Energien von der einen in die andere Welt transformieren kannst. Und wir, wenn wir es so verstehen, dass das Heiraten nur ein Wachsen bedeutet – dann sollst du zu wachsen wissen und sonst nichts … Manch einer sagt: „Heiraten wir!“ – Du wirst heiraten und wachsen, das muss so sein. Das Wachsen allein löst jedoch die Frage nicht. Wenn du gewachsen bist, aber keine Frucht getragen hast, hast du nichts getan. Wir weichen von der Frage ab. Ihr als Verheiratete habt diese Frage gelöst; ein zweites Mal werdet ihr nicht heiraten. Ihr sagt: „Was sollen wir als junge Leute machen?“ – Warum weint ihr an einem fremden Grab? Mit dem alten Leben, sage ich, haben wir Schluss gemacht und wir bringen neue Formen. Diese Liebe, welche der Mensch zu jemandem hegt, soll heilig und göttlich sein! Auf dem Grund der Seele soll der Mensch wissen, dass er vor Gott und für Gott lebt, und dass es vor Ihm keinerlei Täuschungen und Lügen gibt. Ihr sollt tief in eurem Bewusstsein und in all euren Gedanken reinen Herzens sein und euch dessen bewusst sein, was richtig und was nicht richtig ist. Seid so tapfer, dass, wenn ihr eine Sünde begeht, sie sofort vor Gott, vor euch selbst und vor den Menschen beichtet. Bei der Liebe sollt ihr genauso tapfer sein. Ihr sollt sie bekennen. Wenn du deine Liebe versteckst, bist du ein Feigling; versteckst du sie nicht, bist du ein Held. Du sollst sie nicht verstecken. Wenn etwas schlecht ist, dann lass es sich so manifestieren, wie es ist. Eines Tages wird Gott zu dir kommen, und du lässt ihn sich manifestieren und sagst: „Herr, heute stehe ich zur Verfügung und lasse Dich so manifestieren, wie du es möchtest. Ich werde Deinen Willen erfüllen.“ Das sagen wir. Das verstehe ich unter einem Schüler. Wenn ich Schüler und Lehrer sage, dann verstehe ich darunter, dass, wenn der Herr kommt, wir ihn sagen lassen, was er sagen möchte, und alle unsere Kräfte darauf verwenden, es zu erfüllen. Wir scheuen keine Mühen und Kosten. – Wir erfüllen alles. Und wenn wir nach Hause kommen, sagen wir: „Herr, wir haben Deinen Willen so erfüllt, wie Du es uns aufgetragen hast.“ Du sollst nicht sagen, dass das Wetter so oder so war und dies und jenes. Nein, du tust es und nichts weiter. Diese Lehre ist richtig, nicht wahr? Ihr müsst tiefes Wissen haben. Ihr sagt: „Wer hilft uns?“ In dieser Schule gibt es Millionen von Arbeitern, die von überall herkommen werden. Sie werden kommen, um zu helfen. Aber zunächst ist es ausreichend, dass ihr beginnt. Wir alle werden so beginnen, daran glaube ich. Ich sage nicht, dass ich daran glaube, sondern ich weiß es – es wird so sein! Zuerst kommt ihr in die Schule als Hörer. Ihr kommt mit absoluter Demut. Ihr sollt nicht sehr demütig sein, sondern vollkommen demütig. In dieser Demut werdet ihr euch verjüngen. Ich wünsche, dass in euch ein Impuls zum Lernen entsteht, wenn ihr die Schule betretet, und dass in euch jenes heilige Feuer zum Wissen brennt, jenes heilige Feuer zur Weisheit, zur Wahrheit und zur Liebe. Dieses Feuer soll so brennen, dass es in ihm nichts anderes gibt, das es beeinträchtigen könnte, und in diesem Feuer soll alles brennen und lodern, was mit euch in Berührung kommt. Solch ein Feuer soll es sein! Wir möchten Schüler, die Menschen sind, die Kerzen zum Brennen bringen können, also Schüler mit brennenden Kerzen. Schüler, die nicht brennen können, möchten wir nicht. Wir möchten Schüler, die Kerzen zum Brennen bringen können: Sie sollen das Heu und die Häuser anzünden – alles soll brennen! Wer diesem Feuer standhalten kann, soll bleiben. Wer dem nicht standhalten kann, soll gehen. Diejenigen, die von den Kommunisten sagen, dass diese das Messer ziehen, haben Recht. Sie haben Recht: Beschneidung braucht es in der Welt. Aber was wird denn gesagt? Die Weinreben dürfen nur vom Weingärtner beschnitten werden. Der Gärtner muss sie schneiden, er muss die Bäume in seinem Garten selbst pflegen, und nur der Gärtner, der davon etwas versteht. Wer darf euer Herz berühren? Nur der Herr darf es berühren. Gebt ihr es jemand anderem, dass er es berührt? Gebt ihr es jemand anderem, dann ist es zu Ende. Niemand ist in der Lage, euer Herz zu berühren. Nur der erfahrene Gärtner darf es berühren, wenn er in euer Herz kommt. Und wenn er in euren Weingarten kommt, dann weiß er, wie er ihn durch Beschneiden pflegt. Deshalb stelle ich mich hin und sage: Ihr müsst notwendig die Liebe empfangen. Es gibt keinen anderen Weg. Alles andere wird sich regeln. Was für eine andere Philosophie? – Keine andere Philosophie, kein anderes Nachdenken. Ihr habt nachgedacht und nachgedacht. Wir wenden es in diesem Jahr an und sehen die Resultate. Kann Gott unsere Herzen in Ordnung bringen und unseren Weingarten beschneiden? – Er kann. Das hat es noch nie gegeben, dass der Herr nicht in der Lage gewesen wäre, unsere Herzen in Ordnung zu bringen, unseren Weingarten zu beschneiden, und das so schön! Nur er kann unsere Herzen in Ordnung bringen. Es gibt keinen zweiten in der Welt wie Er. Er ist der Eine! Ich möchte jetzt die Herzen und den Verstand derjenigen prüfen, die am fähigsten sind, diese Arbeit zu vollbringen. Wenn ihr den Herrn auf eine alte Weise ruft, wird er euch nie empfangen. Wisst ihr, was Elisa gemacht hat, als er den Mantel von Elias genommen hat? Welche Worte er gesprochen hat? Kann jemand diesen Vers zitieren? Er hat seinen Mantel genommen, sich darauf gesetzt und gesagt: „Im Namen des Gottes von Elias.“ Und ihr, wenn ich euch diesen Mantel gebe, wie sollt ihr diese Worte aussprechen? Was sagt ihr, wenn ihr an den Jordan kommt? Antwort: Im Namen des Gottes der Liebe. Jetzt geht es um die Frage nach der Schule. Die Welt, die wir die Schule Christi nennen, ist eine Schule, eine große Schule. Und ich möchte, dass in euch dieses Bewusstsein entsteht, dass ihr euch als Schüler dieser Schule bewusst seid. Dann können jene richtigen Beziehungen entstehen. Ihr werdet euch Sorgen machen: „Werden wir sehen können, ob unser Lehrer uns etwas offenbaren wird, und ob wir etwas erreichen können?“, usw. Das sind leere Fragen. Wenn ich euch in die Schule aufnehme, dann darf sich euer Bewusstsein nicht verlieren. Eines Abends werde ich euch mitnehmen, ihr werdet euer Bewusstsein für diese Welt verlieren, und ich werde euch in die astrale Welt bringen. Dort werdet ihr viele Dinge sehen. Von diesem Moment an werdet ihr gleichzeitig in beiden Welten leben. Ihr sagt: „Wir werden sterben.“ Nichts passiert; alles wird erhalten bleiben. Manchmal streiten sich Mann und Frau; hier können wir euch nicht versöhnen. Wir nehmen euch beide mit ins Jenseits, und wir unterhalten uns mit euch. Danach wird der Mann, nachdem er am Morgen aufgestanden ist, sagen: „Frau, ich habe so einen Traum gehabt, ich vergebe dir.“ Und die Frau sagt: „Ich habe gestern Nacht auch so einen Traum gehabt, und ich vergebe dir.“ Dann ist die Sache erledigt. Ein anderer Fall. Zwei Menschen: der eine hat Schulden und möchte nicht zahlen; er gesteht es nicht zu, doch der andere besteht auf seinem Recht. Sie streiten zehn Jahre lang vor Gericht. Wir nehmen sie ins Jenseits und erzählen ihnen vom Karmagesetz. Sie wachen auf und erzählen einander: „Ich habe geträumt, dass du der Schuldner und ich der Gläubiger bin.“ Der andere: „Ich war auch dabei. Höre, ich möchte nicht, dass du zahlst; ich lasse dir die Schulden nach. Wir wollen das Geld den Armen geben!“ Sie geben das Geld den Armen. Sie reichen sich die Hände, die Frage ist erledigt. Alles geschieht leicht und magisch. Nur dann, wenn die Liebe in euch kommt, wird es keine Mühen geben, welche nicht überwunden werden könnten. Wenn ihr alle das Gesetz anwendet, werdet ihr nach einem Jahr wie junge Stiere, wie die Stiere von Baschan (Psalm 22,13) springen. Jetzt sollt ihr euch, was die Schule angeht, nicht sehr beeilen, noch besonders langsam sein: Ihr sollt euch in die allgemeinen Klassen einschreiben, und das, was in seinen Kräften steht, soll er machen; es werden euch Aufgaben gestellt werden. Und wenn ihr sie nicht vollständig erledigen könnt, könnt ihr wenigstens zuhören, und ihr werdet davon profitieren. Das ist ein Privileg. Und die fortgeschrittenen Schüler, manche von euch sind fortgeschritten, werden wir nicht anhalten – sie werden vorwärts gehen und eine Vorhut bilden. Sie bilden die Vorhut, sie bringen den Weg in Ordnung und reinigen ihn – nach ihnen kommen die Hauptkräfte, dann die Nachhut. Dort, bei einer Quelle schlagen alle ihre Zelte auf – sie essen und treffen sich alle. Dann gehen sie wieder weiter. Beim Anhalten sind sie alle zusammen, beim Gehen gibt es Gruppen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ja, das ist schön! Wie viele Menschen gibt es aus jeder Stadt? Jetzt gebe ich für die Freunde, die Schüler, weil sie Schüler auf der Schule sein werden, ein Essen. Es wird für die Schule ziemlich wenig sein. Ich habe zwei Flaschen mit ungefähr zehn Litern sechsjährigem Wein, der vom Musalla heruntergebracht wurde, von den Seen oben, vom schönsten Wein, den die Natur zubereitet hat. Ich weiß nicht, wie viel davon jedem zufallen wird. Und dann geben wir euch noch ein kleines Stück Brot als kleines Frühstück, weil ihr Hörer in der Schule seid. Dann geben die anderen Brüder für euch ein kleines Essen, ein bisschen gekocht und warm. Man erzählt von anderen Fragen und Auseinandersetzungen; dankt dafür, dass es zwischen euch Auseinandersetzungen gibt. Ich freue mich. Es gibt keine Kraft wie die göttliche Kraft. Nur die göttliche Kraft ist Kraft. Hoch preise meine Seele den Herrn. Jetzt gehen wir hinunter und bereiten diesen Empfang vor. Wie gehen hinunter in den Speisesaal. Alle ordnen sich. Und jeder soll seine Schale mitbringen! Frage: Wie sollen wir die kleinen Kinder ansprechen, und wie sollen sie sich an uns wenden? Zu ihnen sagt ihr: „Brüderchen, Schwesterchen.“ Und die Kinder sagen zu den Erwachsenen: lieber großer Bruder (бате) und liebe große Schwester (кака).“ 21. August 1922, Montag 9 Uhr, Weliko Tarnowo (Bulgarien) * Höchster Berg des Rilagebirges
  9. Ostergeschenk – Hygieneregel Was ist die beste Weise, Ostern zu feiern? Alles, was der Mensch hat, soll er in Bewegung setzen. Jetzt können die jungen Leute große Umgestaltungen bei sich durchführen. Wenn ihr euch nicht mit den Gesetzen der Natur verbindet, werdet ihr dieselben Ergebnisse haben wie die Erwachsenen. Ihr sollt mit eurem Körper beginnen. Wisst ihr zum Beispiel, was die Ansammlung von Harnsäure im menschlichen Organismus oder was die schwache Atmung bedeuten? Wisst ihr denn, was die Ursache für die innere Trägheit und Faulheit im Menschen ist? Es gibt eine „heilige“ Faulheit beim Menschen. Die Menschen nennen es heilige Erholung oder heilige Ruhe, wenn sich der Mensch in einem Zustand der Untätigkeit befindet. Zu euch jungen Leuten sage ich: Damit ihr stark und gesund seid, sollt ihr Gebrauch von der Morgenluft und den Sonnenstrahlen machen. Denn wenn der Mensch morgen krank wird, dann kann er 10, 20 Ärzte konsultieren, aber sein Zustand wird sich nicht bessern. Es vergehen ein, zwei, drei Jahre und er wird seine Lernfähigkeit und die Fähigkeit, herzlich zu sein, verlieren. Die Krankheiten zerstören den Organismus. Alle Ärzte haben die Aufgabe, den Menschen vor Krankheiten zu schützen, aber bis jetzt haben sie es nicht geschafft. Das Leben des Menschen muss sich grundlegend ändern. Ich bemerke auf euren Gesichtern und im Aufbau eurer Blutgefäße Hinweise auf eine Störung. Ihr seid junge Menschen, 22 Jahre alt, aber ihr seid vorzeitig gealtert, und dieses vorzeitige Altern wird durch eine gewisse Menge an Harnsäure und Gift im Organismus des Menschen bewirkt. Dazu kommt die Einlagerung von Kalk. Dieser Kalk verhärtet im Organismus, und so entstehen Verkalkungen. Die Arterien und die Venen verhärten, und das Gehirn kann nicht mehr richtig denken. Die Lungen verhärten; schließlich verhärtet der ganze Organismus und der Mensch geht ins Jenseits. Die alten Menschen sagen, der Mensch solle nicht so viel denken. Wenn so ein alter Mensch spricht, gibt es im Ton seiner Stimme bereits Sklerose. Und wir sollen alles, was wir finden, essen, sagen sie. In diesem Fall ist die Nahrung nur ein Beitrag zur Beschleunigung dieser Krankheitszustände. Damit der Mensch richtig isst, soll beim Essen der gesamte Organismus – der Verstand, das Herz, der Wille und jede Zelle – beteiligt sein. Die lebendige Natur hat für den Menschen ein Haus mit vielen Fenstern gemacht. Sie hat Milliarden von Fenstern gesetzt, durch die Prana und lebendige Energie hindurchdringen können, damit der Organismus des Menschen sich ständig erneuern kann. Diese Fenster müssen rein und offen und dürfen nicht verstopft sein. Die Anhäufung von Staub geschieht nicht nur auf der Haut, sondern auch in den inneren Organen durch die die Ansammlung von Säuren und Giften. Wenn ihr nicht mehr nüchtern denken könnt, dann geht eine Verstopfung der Zellen und der Poren vor sich, das sage ich euch. So, als erstes müssen wir die Poren unseres Körpers öffnen; sie lassen sich durch Wasser öffnen. Zuerst müsst ihr die magnetische Eigenschaft des Wassers kennenlernen. Ohne Wasser kann es keine Kultur geben. Junge Leute, wisst ihr, wie viel Wasser ihr erwenden dürft? Das Wasser leitet den Magnetismus durch. Wenn ihr die Temperamente studiert, stellt ihr fest, dass die Haut bei den nervösen Menschen trocken ist. Bei den trockenen Menschen geschieht ein schnelles Verdunsten, so dass die Feuchtigkeit im Organismus verschwindet. Durch das starke Verdunsten entsteht das trockene Temperament. Der Mensch wird nervös, unruhig, er kann nichtruhig schlafen und ruhig denken. Deshalb soll er Gebrauch vom Wasser machen. Zudem muss das Wasser, das in eurem Organismus bleibt, das allerreinste sein. Es gibt gewisse Muskeln, gewisse Teile des Körpers, die absolut rein sein sollen. Der Mensch soll absolut rein sein, damit er dieses Wasser filtern kann. Wenn dieses Filtern nicht richtig verläuft, dann dringen alle Unreinheiten aus der Nahrung in die Blutzellen entweder in einem wasser- oder in einem gasförmigen Zustand ein. Diese Gase durchdringen die Poren des Gewebes und verteilen sich im ganzen Organismus. Dann werden sie dichter und bilden spürbare Verhärtungen. Deshalb ist das Wasser notwendig, damit diese Unreinheiten ausgeschieden werden können. Damit ihr euch von diesen Gedanken, von den Symptomen der Krankheiten befreien könnt, denkt ihr jetzt an die wohltuende Wirkung des Wassers. Ich möchte nämlich nicht ständig von schlechten Einflüssen [auf eure Gesundheit] sprechen, damit sie sich nicht in euer Bewusstsein einprägen und ihr ständig an Krankheiten denkt. Ich sage euch jetzt, dass ihr in dieser Jahreszeit, ab Ostern, jeden Morgen in die Natur gehen und euch mindestens ein zwei Stunden dem tiefen Atmen, dem Wassertrinken und dem Empfangen der allerbesten Gedanken widmen sollt. Wenn ihr gesund und stark sein möchtet, sollt ihr es täglich tun. Wenn ihr nach Hause geht, beginnt mit der ernsten Arbeit und lernt. Ihr sollt es unbedingt so machen. Lernt, richtig zu atmen - breit und tief! Wenn ich euch manchmal betrachte, denke ich, dass ihr an einer Blume riecht, aber tatsächlich atmet ihr. Nicht jeder von euch ist in der Lage, tief zu atmen. Lernt Herr über euch zu sein und beherrscht eure Atmung. Manchmal fühlt es sich für euch so an, als ob sich euch jemand widersetzte. Damit eure Atmung vollkommen ist, müsst ihr alle eure Poren öffnen. Und dies geschieht durch Wasser. Die Atmung darf nicht nur durch die Lunge, sondern auch durch die Haut und durch jede Zelle erfolgen – das ist ein gesunder Mensch. Nach der Irisdiagnostik beginnen alle Krankheiten damit, dass die Poren im Menschen verstopft sind. Gewisse Organe erkranken. Mit diesen Unreinheiten werden alle Kanäle der Wirbelsäule verstopft. Verstopfen diese Kanäle, verliert der Mensch seine Vitalität. Die lebendige Energie, welche den Organismus erfrischen soll, kommt von der Wirbelsäule. Das Rückenmark hat die Eigenschaft, das Prana oder die vitale Energie aus der Luft aufrechtzuerhalten und sie im ganzen Organismus zu verteilen. Ihr wisst, wie das bei den Pflanzen geschieht – durch Osmose und Ansaugen. In der Natur gibt es einen Prozess, einer gibt, ein anderer empfängt. Es gibt gewisse Energien, die zum Zentrum hin streben und andere, die aus dem Zentrum heraus streben. Dort, wo sich diese Energien treffen, entsteht diese Tätigkeit des Lebens. Wenn dieser innere Fluss verstopft ist, entstehen diese krankhaften Zustände – Nervosität, Zweifel, Argwohn. Dann geschieht eine Verstopfung des Blutkreislaufes entweder im Arterien- oder im Venensystem. In den Arterien gibt es nicht genug reines Blut als Nahrung, und die Venen sind ganz verstopft. Die Unreinheiten bleiben im Blut, anstatt dass sie ausgeschieden werden und die jungen Menschen, die 25 Jahre alt sind, haben eine Ansammlung von Unreinheiten in sich. Diese Ansammlung besteht nicht aus organischer Materie, sondern es handelt sich um Fettschichten, unnötige halborganische Stoffe, die unter den geringsten Voraussetzungen unterschiedlichen Mikroben die Möglichkeit geben, ins Blut einzudringen, so dass Krankheiten entstehen können. Fasst euch deshalb an den Ohren. Diese Fettschichten müssen verschwinden. Niemand von euch darf ein Doppelkinn haben. Dieser Knochen hinter den Ohren soll sichtbar sein und sich nicht mit Fett füllen. Ihr alle müsst euch einem spartanischen Regime unterziehen. Ihr sollt an eurem Körper arbeiten, damit ihr gesund und stark werdet. Wenn ihr als okkulte Schüler der Welt nicht als Vorbild dienen könnt, was ist dann die okkulte Wissenschaft wert. Jetzt ist die günstigste Zeit, nicht zu einer anderen Zeit. Jeder Apriltag ist für euch zehn goldene Lewa wert. Was ihr im April nehmen könnt, könnt ihr nirgendwo nehmen und es in keiner Apotheke finden. Ihr lauft im Wasser und seid durstig. Jetzt könnt ihr innerhalb eines Monats soviel Energie von oben sammeln und so frisch, so vital, so fröhlich und so voller Ideen werden, dass ihr, unabhängig davon, wohin ihr geht, etwas Frisches in euch tragt. Und diese magnetische Energie steckt die Menschen an. Ihr alle möchtet frisch, munter und gesund sein. Wenn euch jemand sitzen sieht, könnte er denken, dass ihr Philosophen seid. Was für Philosophen denn? Ihr müsst gesunde Menschen sein! Im Menschen soll der Wunsch entstehen, sich anzustrengen und diese Methoden anzuwenden. Wenn ihr jetzt Ausflüge in der Natur macht, seid ihr schlapp und in einem Zustand der Passivität; und wenn ihr geht, geht ihr schlapp. Das darf nicht sein; ihr müsst lernen, mit wachem Bewusstsein zu laufen. Ihr sollt bewusst an allem beteiligt sein. Jetzt wisst ihr, dass die Natur die schwachen Menschen nicht liebt, denn sie hat eine reiche Tafel vorbereitet, und wenn ein Kind von ihrer Nahrung nicht Gebrauch machen will, so kommt sie zur Meinung, es gehöre nicht zu den sehr klugen Kindern. Wenn ihr euch jetzt versammelt, entsteht ein angespannter Zustand. Der Zustand soll aber ein Zustand der Vitalität, der Gesundheit und der guten Laune sein. Es soll eine Strömung entstehen, ein allgemeiner Impuls unter allen. Und wenn jetzt bei jemandem krankhafte Zustände in Erscheinung treten, dann bekommt er Angst. Aber wir beginnen mit der gesunden Seite. Herzrasen oder Herzflimmern ist ein Indikator für die Ansammlung von Giftgasen, Harnsäure und Milchsäure. Dann sagt die innere Natur des Menschen: „Hör‘ mal, du brauchst Wasser. Du musst diese Gifte, Säuren und Gase herausfiltern.“ Und die Menschen sagen: „Ich habe Herzrasen.“ Ihr seid unruhig und könnt nicht einschlafen. [Falls dieser Fall eintritt,] dann steht auf, macht etwas heißes Wasser und trinkt ein, zwei, drei, vier, fünf Gläser heißes Wasser; wenn ihr zu schwitzen beginnt, nehmt ihr ein trockenes Tuch und reibt mit dem Tuch den ganzen Körper ab: an den Armen nach oben, am Körper nach unten; massiert euch gut. Zieht euch dann an und trinkt noch ein Glas heißes Wasser. Ihr könnt zehn Tropfen Zitrone ins Wasser geben, damit sich die Wärme wiederherstellen kann. Macht diesen Versuch und schaut, wie euer Zustand ist. Ihr sollt es nicht nur ein oder zwei Mal, sondern täglich, mindestens aber zwei Mal in der Woche machen. In dieser Jahreszeit müsst ihr diesen Versuch machen. Ihr möchtet euch reinigen, nicht wahr? So werden sich alle Poren eures Körpers öffnen, euer Kreislauf wird sich verbessern, das Prana kommt zu euch. Setzt euch danach still und ruhig hin und beginnt zu atmen. Konzentriert euer Denken nach oben und beginnt, diese magnetischen Strömungen aus dem Raum zu empfangen. Es kann sein, dass ihr nicht sofort Erfolg habt, aber wenn ihr einen, zwei, drei Monate dabei bleibt, atmet und heißes Wasser trinkt, werdet ihr euch frisch fühlen. Der Mensch muss an die frische Luft; er muss atmen. Und immer, wenn ihr Freizeit habt, und wenn es nur eine halbe Stunde ist, nutzt sie zum Atmen. Ihr könnt von irgendwo das beste Wasser holen – ihr dürft nicht faul sein. Ihr könnt zehn Kilometer weit laufen, aber geht und holt einen Liter des besten Wassers. Ihr geht jetzt auf den Witoscha (ein Berg bei Sofia); warum nimmt nicht jeder von euch eine Wasserflasche mit? In der Welt existieren keine Krankheiten, es gibt lediglich krankhafte Zustände. Die Aufgabe der zeitgenössischen Menschen und der ganzen Menschheit besteht darin, sich von ihren Ansammlungen und Unreinheiten zu befreien. Deshalb haben die Alten Waschen und Reinigen empfohlen. Ihr sollt 4-5 Gläser heißes Wasser trinken, bis ihr schön schwitzt. Dann müsst ihr einen Schwamm und ein Tuch haben, um den Schweiß abwaschen zu können. Jeder kann in seinem Zimmer sich mindestens zwei drei Mal in der Woche mit einem Tuch abreiben, und ihr werdet eine angenehme Frische erlangen. Ihr macht es als eine Art Wache. Danach trocknet ihr die Feuchtigkeit mit einem Tuch gut ab. Das macht ihr zehn Wochen lang, vom 25. April bis zum 4. Juli. Nach zehn Wochen werdet ihr das Ergebnis sehen. Das macht ihr entweder morgens oder abends. Das Schöne mit dem heißen Wasser ist, dass keine Erkältungsgefahr besteht. Die Friktionen macht ihr, wenn ihr Zeit habt. Die Atemübungen macht ihr mindestens anderthalb Stunden lang, damit ihr Energie für den Winter sammeln könnt. Prägt euch folgendes ein: Keine Faulheit. Wenn ihr morgens aufsteht, dürft ihr nicht sagen: „Ich möchte schlafen.“ Das ist Faulheit. Wenn ihr diese Wache macht, wird ein Abnehmen stattfinden. Das ist nämlich das Schöne. Ich möchte, dass ihr schlank werdet. Das soll euch nicht ängstigen. Das ist ein Formen des Körpers. Die geistige Seite der Übung: Während dieser zweieinhalb Monate sollt ihr an keine Krankheiten denken. Ihr sollt an eine Welt denken, in der es keine Krankheiten gibt. Diese Übungen sollen euch zur Gewohnheit werden. Woran erkennt man die Gesundheit? Wenn sich zwei gesunde Menschen treffen, dann freunden sie sich miteinander an. Der Mensch, der liebt, ist gesund. Wenn er in einen Zustand kommt, dass er nicht lieben kann, dann wisst, dass es ein krankhafter Zustand ist, obwohl er organisch noch nicht krank ist. Es muss eine Erweiterung stattfinden; du sollst alles Lebendige lieben, es soll ein Austausch von Liebe gebildet werden. Das ist eine heilige Regel: Niemand darf danach trachten, geliebt zu werden, sondern jeder soll danach trachten zu lieben. Alle Menschen, die du liebst, sind in aufsteigender Lage positiv. Zu lieben, das bedeutet, wie Gott zu sein. Das Gesetz der Liebe ist: Sei wie Gott. Gott ergreift in allem die Initiative. In der Welt werden wir Gott in uns zu Fleisch und Blut werden lassen. Die Dinge werden gut laufen. Dann wendest du dieselben Eigenschaften Gottes an. Ihr sollt danach streben zu lieben und ihr werdet zufrieden sein, dass ihr nach dieser heiligen Regel handelt. Macht jetzt für diesen Vortrag ein Horoskop – 24.04.1927, Sonntag, am Abend. Ihr habt uns ein schönes Geschenk gegeben. Wir danken euch dafür! Ihr sollt es anwenden. Ihr sollt euch, wenn ihr in die Welt geht, [von den anderen] unterscheiden. Ihr sollt jedem helfen. Das wird eine [gute] Erfahrung für euch sein. Ein Vortrag, gehalten vor einer Gruppe von jungen Freunden in Weliko Tarnowo, 24.4.1927.
  10. Ordnung für die Schüler der ersten Okkultklasse der Weißen Bruderschaft Es wird das Lied „Fir für fen“ gesungen. Die Zuhörer müssen an der Schwelle der okkulten Klasse Folgendes wissen: Wer ein Mal versucht, das Absolute, das Große, das Göttliche zu verbessern, wird der Klasse verwiesen. Wer ein Mal seinen Unterricht nicht vorbereitet, wird der Klasse verwiesen. Wer zwei Mal (ohne einen wichtigen, unaufschiebbaren Grund) nicht zum Unterricht kommt, wird der Klasse verwiesen. Wenn sich Schüler gegenseitig drei Mal beleidigen, werden beide Seiten von der Schule verwiesen. Unter den Schülern sind Beleidigungen absolut nicht zulässig. Anmerkung: Tief in seiner Seele, vor seinem Gewissen kennt der Schüler die Gründe, die ihn daran gehindert haben, die Klasse zu besuchen. Die Wichtigkeit der Gründe bleibt absolut dem Gewissen des Schülers überlassen. Ein Schüler darf sich selbst nie belügen. Wenn er sich selbst belügt, dann ist er außerhalb der Klasse. Wer hierher kommt, kommt aus Liebe und ohne Zwang hierher. Der Schüler muss sich selbst treu sein. Er muss ein strenger Richter seiner Taten sein. Die Charaktergröße des Schülers liegt darin, dass er das Versprechen, das er sich selbst gegenüber gegeben hat, immer erfüllt. Der Schüler betritt die Klasse in vollem Glauben, ohne Angst und Zweifel gegenüber den Worten des Lehrers – Zweifel oder Argwohn sind nicht zulässig. Schüler ist nur derjenige, der im Unterricht ordentlich und immer anwesend ist. Er ist absolut pünktlich und verspätet sich nie. Schüler ist nur derjenige, der in Harmonie mit dem Absoluten ist. Die Schüler müssen eines wissen – das Göttliche wird nie korrigiert. Schüler ist nur derjenige, der niemals einen anderen, weder in der Klasse noch außerhalb der Klasse, beleidigt. Der Schüler lässt sich nicht beleidigen, er sucht immer das Gute in den Worten, die zu ihm gesagt werden. Er sucht in allem die Liebe. Der Schüler trägt nichts von dem, was in der Schule gesprochen wurde, nach außen, solange er es nicht verarbeitet hat, und dieses Wissen nicht zu seinem Wissen geworden ist. Der Schüler zeigt keine Neugierde. Er fragt nicht, noch lässt er sich viel von den anderen fragen. Er ist frei zu schweigen. Er gibt sich mit dem zufrieden, was ihm gesagt wird. Die Aufgaben, die dem Schüler gegeben werden, müssen ohne Zweifel und Schwanken erledigt werden. Der geringste Zweifel ist ein Hindernis. Der beste Weg des Schülers ist derjenige, auf dem seine Seele sich von denjenigen Banden befreit, die ihn in der Vergangenheit behindert haben und ihn noch heute behindern. Der Schüler muss absoluten Gehorsam und Respekt gegenüber seinem Lehrer haben. Der Gehorsam muss aus dem Bewusstsein kommen. Der Schüler muss hören und erfüllen. Er muss solche Gefühle und Fähigkeiten besitzen, mit denen er seinen Lehrer erkennen kann. Wer an seinem Lehrer zweifelt, ist kein Schüler. Zweifelt der Schüler an seinem Lehrer, ist mit ihm alles zu Ende. Übertritt der Lehrer auch das kleinste göttliche Gesetz, dann ist mit ihm [ebenfalls] alles zu Ende. Wenn der Schüler nicht mit dem Gesetz der Liebe arbeitet, dann kann er nichts erreichen. Die Hauptaufgabe des Schülers besteht darin, die Liebe zu Gott, das heißt die Liebe zu allen, zu realisieren. Vom Schüler ist ständig ein waches Bewusstsein und Pünktlichkeit erforderlich. Mit diesen beiden Eigenschaften kann er seine Fehler berichtigen. „Steh auf, mach dich auf, tue es zum richtigen Zeitpunkt!“ - das ist das Gesetz der Natur. Dem Schüler ist es nicht erlaubt, leere Worte zu sprechen. Der Schüler heiratet nicht, noch wird er Sklave. Er ist frei. Wer nicht lernen und Gott dienen möchte, soll heiraten, sooft er es will. Wer flirten möchte – raus aus der Klasse! Der Schüler ist rein, ehrlich und aufrichtig. Die Schüler helfen sich gegenseitig; sie dürfen sich gegenseitig nicht ausnutzen. Der Schüler arbeitet bewusst daran, Vollkommenheit zu erlangen; er strebt sie ständig an.
  11. mariaK

    1938_10_09 Vor der neuen Epoche

    Vor der neuen Epoche Stilles Gebet Der Weg des Lebens ist schwer. Auf diesem Weg manifestieren sich die göttliche Liebe, die göttliche Weisheit und die göttliche Wahrheit – durch sie erfüllt das Leben seine Bestimmung. Viele streben das persönliche Glück an. Das persönliche Element im Menschen führt nicht zum wahren Glück. In der Liebe liegt das Element dieses Glückes verborgen – sie ist der Stein, aus dem das Leben hervorsprießt. Besucht die Liebe den Menschen, erweitert er sich. Wenn ihr seinen Nacken und Arme ausmesst, werdet ihr eine mikroskopische Erweiterung feststellen. Es wurde gesagt, die Liebe besiege das Böse. Aus diesem Grund kann nur derjenige, der die Waffe der Liebe in sich trägt, mit dem Bösen kämpfen. Kämpfe mit dem Bösen nicht, wenn du keine Liebe hast, das Böse wird siegen. Der Liebende, das heißt der Mensch der Liebe, hat sein Herz für alle geöffnet. Wenn du einem Menschen begegnest, der sein Herz nur für einen geöffnet hat, wisse, dass er dich nicht lieben kann – wenn er dich auch liebt, wird er sich bald ändern. Nur derjenige kann dich lieben, der alle liebt. Wenn dich ein Menschen liebt, durch den sich die göttliche Liebe manifestiert, er wird dich immer lieben, diese Liebe ist unaufhörlich und ewig. Musst du diesen Menschen ständig fragen, ob er dich liebe? Die Liebe, die unterbrochen wird, die entsteht und vergeht, ist keine wahre Liebe. Was lieben wir im Menschen -- den erhabenen, göttlichen Ursprung. Er ist der ewige und unveränderliche Ursprung im Menschen. Der Mensch durchläuft drei Phasen: Kindheit, Erwachsensein und Alter. Wenn ihr den Menschen während der drei Phasen fotografiert, werdet ihr drei unterschiedliche Bilder sehen. Sosehr sie sich voneinander unterscheiden mögen, haben sie ein Wesen: den einen und unveränderlichen Ursprung -- das Göttliche. Das Übrige sind nur Schatten des menschlichen Lebens. Wir befinden uns noch im Schatten des Lebens. Der Mensch soll danach streben, seine Seele zu finden. Wenn er seine Seele findet, wird er die Seele seines Nächsten sehen. Du kannst den Menschen nicht erkennen, solange du nur sein Äußeres siehst. Damit lässt sich erklären, warum du jemanden nicht liebst, und ein anderer ihn liebt -- du siehst nur sein Äußeres und der andre erkennt ihn von innen, er erkennt seine Seele. Du sagst: Ich finde nichts Besonderes an diesem Menschen."' Warum siehst du nichts Besonderes in ihm? Weil du ihn nicht liebst. Frag denjenigen, der ihn liebt, was er in ihm sieht. Er sagt: "`Er ist ein interessanter Mensch."' Du blätterst in einem alten Buch und sagst, es sei interessant. Ein anderer sagt, es sei sehr interessant -- woher weiß er das? Der Mensch hat es gelesen. Wenn ihr die Manifestationen des Menschen in der Liebe studiert, dann seht ihr, dass sie allmählich nachlässt. Das kann augenscheinlich sein, es bezieht sich auf das äußere Bewusstsein des Menschen und nicht auf sein Wesen. Es gibt äußere Hindernisse, Wolken im Bewusstsein, die die Liebe scheinbar unterbrechen. Solange sich die Erde um ihre Achse dreht, wird es immer Tag und Nacht, Gutes und Böses, Fallen und Sich-Aufrichten geben. Wenn du eine bestimmte Höhe über die Erde hinaus erreichst, wird es keinen Tag und keine Nacht mehr geben. In je höhere Bereiche des Bewusstseins du aufsteigst, desto ununterbrochener wird deine Liebe sein. Du sitzt in deinem Zimmer, schaust durch das Fester und in diesem Moment geht dein Nachbar vorbei. Du verfolgst seine Bewegungen und siehst ihn an einem bestimmten Ort und in Kürze ist er aus der Reichweite deines Blickes verschwunden. Das geschieht, weil ihr euch auf derselben Höhe befindet. Wenn du auf eine höhere Stufe aufsteigst, wirst du ihn ständig sehen. Je höher die Stufe ist, auf der du stehst, desto ununterbrochener ist deine Liebe. Eine der Regel der Liebe lautet: "`Bewahre die Freiheit der anderen, wie du deine eigene bewahrst."' Jemand stört die Freiheit der anderen und begrenzt sie -- warum? Er befindet sich außerhalb der Liebe. Du sagst jemandem: "`Er liebt mich nicht."' Lass den Menschen frei, misch dich nicht in seine Liebe ein -- er ist frei, dich zu lieben und dich nicht zu lieben. Wenn dich alle zurückweisen, und auf dich wie auf einen Auswurf herabschauen, dann wisse, dass es den Einen gibt, der dich liebt. Neben dir geht ein Engel und sagt zu dir: "`Fürchte dich nicht, Gott liebt dich! Deine Angelegenheiten werden in Ordnung gehen. Sei nicht wie ein Kind! Ein zehnfacher Vater kaufte all seinen Kindern eine Puppe, lediglich für das letzte konnte er keine kaufen. Es begann zu weinen, weil die anderen Kinder ihm sagten, wie schlecht es sei und, dass der Vater es nicht liebe. Als der Vater es weinen sah, beruhigte er das Kind: "`Weine nicht, morgen werde ich dir auch eine Puppe kaufen."' Ich sage: Alle Menschen weinen ständig um solcher Puppen willen. Neben den physischen gibt es auch geistige Puppen, um derentwillen die Menschen weinen. Wenn sie auf diese Weise leben, werden die Menschen allmählich alt. Das Altwerden ist ein Gesetz der Entfernung. Wenn sich die Menschen voneinander entfernen, werden sie unsichtbar. Die alten Anschauungen lassen den Menschen alt werden; um sich zu verjüngen, soll sich der Mensch von ihnen lossagen. Alle sprechen über die Liebe, ohne sie zu kennen -- warum? Weil sie erstens sich selbst nicht kennen. Du sagst, du liebst jemanden und es ist dir angenehm zumute. Hörst du jedoch, dass er einen anderen liebt, wird es dir unangenehm zumute. Was sind die Merkmale der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit? In der Heiligen Schrift wurde gesagt: "`Du liebst die Wahrheit im Menschen."' Also, das, was du im Menschen liebst, ist die Wahrheit. Der Mensch, der Glauben hat, kann Geheimnisse bewahren; welches Geheimnis auch immer du ihm anvertraust, wird er es bewahren. Wenn du demjenigen, der die Wahrheit in sich trägt, eine Arbeit aufträgst, wird er sie erledigen. Die Liebe ist die Mutter, die Weisheit ist der Vater und die Wahrheit ist der Sohn. Ein anderer Vergleich: Die Liebe ist die Base, die Weisheit ist die Säure und die Wahrheit ist das Salz. Der Mensch der Liebe ist eine Feuerstelle, die alle erwärmt, der Mensch der Liebe ist ein Leuchtturm, der alles erleuchtet und Licht verbreitet und der Mensch der Wahrheit ist der Brotbäcker, der Brot gibt. Die Liebe gibt, die Weisheit stattet die Dinge aus, und die Wahrheit platziert sie. Die Gesetze sind ein Resultat der Wahrheit. Die Wahrheit bringt Freiheit und gibt dem Menschen die Möglichkeit, sich zu manifestieren. Man sagt, die Wahrheit sei bitter, aber das ist ein Nichtverstehen der Dinge. Wann fühlt der Mensch Bitterkeit -- wenn er krank ist, oder, wenn er Fehler macht. Also ist die Bitterkeit etwas Unnatürliches für den Menschen. Es ist nicht möglich, Fehler zu machen und die Wahrheit in sich zu tragen. Dem Menschen fühlt Bitterkeit, wenn er lügt -- dann verliert er seine Freiheit. Die Freiheit ist ein Transformator. Sie gibt die Richtung vor und befreit den Menschen von seinen Schwierigkeiten. Die Wahrheit söhnt die Menschen mit ihren Widersprüchen aus und sie tragen freiwillig ihre Bürde. Die Wahrheit verleiht den Dingen ihren Wert, sie möchte ihr Wesen erkennen und die Weisheit dringt tief in sie ein und erleuchtet sie. Die Liebe bringt Wärme und schmilzt alles. Nun, die Liebe setzt das Leben fort, die Weisheit umzäunt das Leben. Der Mensch der Liebe ist gleichzeitig klug, also ist er gleichzeitig weise und wahrheitsliebend. Die Liebe, die Weisheit und die Wahrheit sind unzertrennlich. Die Liebe gibt den Stoff, die Weisheit ordnet ihn und die Wahrheit arbeitet mit ihm. So wie Salomon viele Frauen hatte, so hat der Mensch viele Wünsche. Einen Hauptwunsch benötigt der Mensch: Die Liebe zu erlangen. Er darf nur einen einzigen Hauptgedanken haben: die Weisheit. Wenn er den hat, werden die andere Dinge von allein kommen. Haltet euch an die folgenden drei Regeln in eurem Leben: der Name Gottes soll in uns geheiligt werden, wir sollen nach dem Reich Gottes trachten und für sein Kommen auf Erden arbeiten; wir sollen den Willen Gottes erfüllen. Der Mensch kommt auf die Erde, um erstens seine Fehler zu berichtigen, dann um reich an Tugenden zu werden und schließlich um die Fehler der anderen zu berichtigen und für sie zu bezahlen, wie Christus es tat. So wird Christus das Leben der Menschen in Ordnung bringen und das Reich Gottes auf Erden kommen lassen. Bevor du zu den Menschen gehst, wirst du zu Gott gehen, nur so wirst du reich werden und es wird etwas geben, was du den Menschen geben kannst. Möchtest du dich vom Einfluss Gottes befreien, dann wirst du eine Sünde begehen -- darin liegt der Sündenfall, infolgedessen entstand die schwarze Rasse. Du bist aus Gott hervorgegangen und willst dich von Ihm befreien. Das ist unmöglich! Wie kann sich das Teil vom Ganzen trennen? Danach entstand die rote Rasse, in der das Selbstbewusstsein wirkt, also der Gedanke, dass es ohne Gott kein Leben gibt. Die sechste Rasse, die leuchtende Rasse kommt jetzt. Sie bringt Licht, sie bringt den absoluten Glauben. Ein Volk, das den Glauben an Gott hat, kann nicht vergehen. Der Prophet John verbrachte im Bauch des Wals drei Tage und am dritten Tag spuckte ihn der Wal aus, weil er im ständigen Gebet war. Als er sich entschied, Gott zu dienen, spuckte ihn der Wal am Ufer aus. Folglich soll der Kranke Gott dienen, um gesund zu werden. Einmal kam ein reicher Mensch zu mir, der wollte, dass ich ihn heile. Ich sagte ihm: "`Ich nehme viel für das Heilen. Ich werde dich nur dann heilen, wenn du dein ganzes Vermögen unter den Armen verteilst."' -- Ist nicht die Hälfte möglich? "`Nein, das ist nicht möglich. Du wirst alles verteilen"' Nicht nur das, sondern wenn du dein Vermögen verteilst, wirst du versprechen, Gott zu dienen. Dann werde ich nur ein Wort aussprechen und dich heilen. Durch die Krankheit bezahlst du für die Pflicht, die du jemandem gegenüber hast. Wendest du dich jedoch an Gott mit dem Wunsch, Ihm zu dienen, zahlt Gott um deinetwillen. Nur so kann der Mensch frei und gesund sein."' Wie äußert sich das Dienen? Was auch immer du tust, tue es um Gottes willen. Wer Gott dient, wer sich opfert, der hat als erster einen Nutzen. Zwei Reisende durchquerten einen Wald im Winter auf Pferden. Beide waren religiös. Auf dem Weg sahen sie einen frierenden , halbtoten Menschen. Der erste Reisende sagte sich: "`Wer wird absteigen, um sich mit ihm zu beschäftigen?"' Der andere stieg sofort vom Pferd ab und begann den Frierenden mit Schnee zu reiben. Der Mensch begann allmählich, zu sich zu kommen und der Reisende erwärmte sich durch das Reiben. Der erste, der seinen Weg fortsetzte, begann vor Kälte zu erstarren. Ich ziehe die folgende Schlussfolgerung: Das wahre Gute ist dasjenige, das die ganze Menschheit betrifft; ein Gedanke ist gerade, wenn er die ganze Menschheit betrifft. Wenn du so denkst, fühlst und handelst, segnet dich Gott. Ihr werdet sagen, dass ihr keine Zeit habt, um Gutes zu tun -- nein, alles hat seine Zeit. Es ist jedoch Geduld nötig, um den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Einer kommt, der mich fragt, wie er in einer Situation handeln soll. Ich antworte: "`Wenn jemand zu dir kommt und dich fragt, wie er handeln soll, dann versetze dich in seine Lage und sieh, wie du wollen würdest, dass dich die anderen behandeln."' Also ,du wirst die anderen so behandeln, wie du , von ihnen behandelt werden möchtest. Großartig ist es, Gutes zu tun! Wenn du jemandem eine Wohltat erweist, wie man es soll, wie klein auch das Gute sein mag, wird er es nie vergessen. Es ist wichtig, das Gute zum richtigen Zeitpunkt zu tun, wenn der Mensch dieses Gute benötigt. Du siehst, dass jemand einem Bettler ein Stück trockenes Brot gibt. Verurteile ihn nicht, dass er so handelt, sondern gibt dem Bettler frisches Brot. Die Menschen sind noch nicht zum wahren Guten gekommen, jetzt lernen sie, es zu tun. Wenn du wahres Gutes tust, gibst du mit ihm zusammen auch Licht von dir . Ich werde einen interessanten Fall aus dem Leben von Schlater, einem berühmten amerikanischer Heiler anführen. Er traf auf einen kranken Menschen, der zugleich arm war. Schlater heilte ihn und nahm ihn bei sich zuhause auf , bis er eine Arbeit finden würde. Da Schlater nur zehn Dollar in seiner Tasche hatte, gab er dem armen Menschen fünf Dollar und die anderen fünf Dollar behielt er für sich. In der Nacht stahl der Arme Schlaters Mantel und Hose mit den fünf Dollar und lief davon. Danach musste Schlater einen ganzen Monat arbeiten, um sich neue Kleidung zu kaufen. Nach ein paar Jahren traf er denselben Menschen in San Francisco, der wieder krank war und diesmal heilte er ihn. Ein Bekannter von mir aus Novi Pasar erzählte mir die folgende Eigenerfahrung: "`Einmal war ich so schlecht dran, dass ich nur ein Lev in meiner Tasche hatte, soviel wie für ein Stück Brot. "`Wie werde ich an den anderen Tagen durchkommen?"' An diesem Tag näherte sich mir ein Bettler , der um Hilfe bat. Ich überlegte: "`Wenn ich ihm den Lev gebe, werde ich hungrig bleiben."' Aber innerlich sagte mir etwas: "`Gib ihm den Lev und denke nicht an den morgigen Tag. Wenn du ihn nicht gibst, wird dich etwas Schlimmeres als der Hunger ereilen."' Ich hörte auf diese Stimme und gab dem Bettler den Lev. Von diesem Moment aus begannen sich meine Angelegenheiten zu ordnen ."' Ich sage: Die vernünftige Welt fordert von dem Menschen, dem Gesetz der Liebe gegenüber aufrichtig zu sein und sich von niemandem beeinflussen zu lassen. Viele Male wird der Mensch auf die Erde kommen und gehen, deshalb soll er bereit sein zu geben -- damit es etwas gibt, was ihn empfiehlt und ihm einen Kredit gewährt. Die Vernunftwesen aus der anderen Welt wissen alles, was der Mensch auf der Erde denkt und tut, unser Schicksal liegt in ihren Händen. Gott ist mit uns, solange wir das Gute tun. Wenn wir Fehler begehen, entfernt Er sich von uns und lässt uns frei, das zu tun, was wir wollen. Wir erkennen Gott durch die Tugenden. Wenn wir Fehler machen, erfahren wir Gott als Gnade. Er verurteilt uns nicht, sondern lehrt uns, wie wir handeln sollen. Mit den Fehlern und Verbrechen düngt Gott seine Felder. Du sagst: "`Ich habe niemanden getötet oder beraubt."' Wenn du dem Menschen nur fünf Stotinki wegnimmst, übertrittst du das göttliche Gesetz, und lässt sowohl der Natur als auch deinem Leben Disharmonie entstehen. Es ist nicht wichtig, wie groß die Sünde ist, die du begangen hast; die kleine Sünde hat solche Folgen wie die große -- warum? Weil du mit Millionen von Menschen verbunden bist, die du durch deine Sünde zu Sünden und Verbrechen anstößt. Du bist das erste Streichholz, wenn du dich anzündest, zünden sich auch die anderen an. Die Menschen benötigen eine neue Moral, die jetzige Moral führt zu keinem guten Ende. Den Gedanken so zu wenden , mit dem Ziel, ihn der Wahrheit anzupassen, das ist keine Moral. Eine arme Frau wollte während der Karwoche fasten, aber hatte keine Möglichkeit, sich Holzbutter\footnote{Holzbutter meint Olivenöl.} zu kaufen. Da sie ein wenig Schweinefett hatte, sagte sie sich: "`Sieh, was ich tun werde, ich werde sowohl ein wenig Holzbutter essen als auch mein Fasten nicht brechen."' Sie nahm ein Holzstab, fuhr mit ihm durch das Schweineschmalz und beruhigte sich; das ist ein Sich-Selbst-Belügen, nicht die Wahrheit. Jeder ungerade Gedanke über sich selbst oder über die anderen führt zu Unglück. Sprich nichts Böses über jemanden, denke nichts Böses über die Menschen. Woher weißt du, dass das, was du denkst und sprichst, wahr ist? Die Menschen fragen danach, woher die Leiden kommen -- sie sind die Folge der Abweichung der Menschen von den göttlichen Gesetzen. Wenn der Mensch leidet, begradigt er allmählich seinen Gedanken. Wird der Gedanke gerade, erwacht das Bewusstsein. Wenn der Mensch leidet, erblüht seine Seele. Dann steigen die Engel zu ihm herab, um den Duft seiner Seele wahrzunehmen. (\textit{--- "`Sagen Sie uns bitte etwas über die Demut."'}) Es ist eine dem Stolz entgegengesetzte Eigenschaft. Der Stolze nimmt immer den ersten Platz ein, der Demütige den letzten. Der Stolze möchte, dass ihn alle wertschätzen, der Demütige wertschätzt alle. Der Demütige betrachtet alle Menschen als einen Kanal, durch den sich Gott manifestiert. Du sagst über jemanden: "`Warum hörst du auf ihn? Siehst du nicht, dass er ungebildet ist? Nein, er ist ein chiffriertes Telegramm, Gott spricht durch ihn. Obwohl er nicht versteht, was man ihm sagt, ich verstehe ihn, ich entziffere dieses Telegramm. (--- \textit{Meister, sagen Sie uns bitte, warum der Mensch sich oft reinkarnieren muss? Warum ist es nötig, dass der Mensch viele Male ein und dieselbe Erfahrung machen muss?"'}) Jede Geburt auf der Erde und jedes Dahinscheiden ins Jenseits sind bei den unterschiedlichen Bedingungen unterschiedlich, folglich gibt es in ihnen keine Wiederholung der Erfahrungen. Alles wird von einer großen Vernunft geleitet, die sich mit einer großen Mannigfaltigkeit unterscheidet. Wenn ihr das wisst, dann dankt für alles! Das Geheimnis des Lebens liegt in der Dankbarkeit verborgen .In jedem Moment sollen wir für alles danken, was uns gegeben wird. Dass du leidest, danke dafür, dass du dich freust, danke auch dafür, dass du reich oder arm bist, danke auch dafür. Wenn du etwas bekommst oder etwas gibst, dann danke auch. Ich spreche nicht über die mechanische Dankbarkeit. Tut alles bewusst und nicht mechanisch. Jemand fragt, in welche Richtung er sich wenden muss, wenn er betet. Wenn du betest, dann bist du bereits nach Osten gewendet -- das ist der mystische Osten. Hütet euch vor den mechanischen Ansichten der Menschen. Auch die Wissenschaftler denken mechanisch. Solange sie nicht zugeben, dass es auch in den winzigsten Wesen und Erscheinungen Vernunft gibt, werden sie Sklaven des mechanischen Gedankens sein. Nach Tausenden von Jahren werden die heutigen Wissenschaftler in der Lage der ungebildeten sein, das zeigt an, dass ihnen viel Arbeit bevorsteht. Die Wissenschaftler der Vergangenheit sind auf einem involutionären Weg gegangen, das heißt von Großen zum Kleinen. Die heutigen Wissenschaftler gehen auf dem umgekehrten Weg -- den evolutionären Weg. An der Grenze der beiden Epochen steht Christus. Das Kommen von Christus leitet die Epoche der Evolution ein. Christus ist ein Transformator der Energien, die von Gott zu dem Menschen gelangen. Ohne Christus kann der Mensch nicht unmittelbar zu Gott kommen. -- Warum? Es wurde gesagt, dass Gott ein alles verzehrendes Feuer ist. So verhält es sich auch mit der Sonnenenergie. Wenn Luft und Wasser die Sonnenenergie nicht transformieren würden, würden wir ihr nicht standhalten können. Christus kam auf die Erde, um mit dem Bösen fertig zu werden; er nahm das Gift des Bösen auf sich und machte es weich. Deshalb vergoss Christus sein Blut, es ist der Sauerteig des Lebens. Sein Blut wurde in die Menschen geleitet, damit sie das neue Leben erlangen, das heißt, damit sie sich erneuern. Dieser Prozess ist langsam, aber sicher. Wer sagt, dass ohne Christus die Welt gerettet werden kann, der versteht das Gesetz nicht. Ohne Christus kann das nicht geschehen! Er ist das Licht, dass alle bescheint -- sowohl diejenigen, die glauben, als auch diejenigen, die nicht glauben. Der Unterschied ist nur dieser: Diejenigen, die glauben, haben freiwillig ihre Fenster für dieses Licht geöffnet; diejenigen, die nicht glauben, halten ihre Fenster bis heute geschlossen – doch nur dieses eines ist nötig, dass sie auch dieses Licht wahrnehmen. Christus sagt: "`Betet zum Herrn des Opfers, damit Er mehr Arbeiter sendet."' Es werden Arbeiter aus der unsichtbaren Welt kommen und wenn sie Seelen finden, die zum Arbeiten bereit sind, werden sie sich ihnen einverleiben und durch sie arbeiten. Es kommen die neuen Ideen in die Welt! Sie stoßen mit den alten zusammen -- warum? Weil das Alte sein Reich nicht aufgeben will. Die neuen Ideen kommen jedoch mit ganzer Kraft und setzen sich durch, sie verwandeln das Leben von Grund auf. Die alten Systeme werden durch neue ersetzt. Wer die neuen Ideen empfängt, der wird sich verwandeln -- sein Gesicht wird zu leuchten beginnen, es wird einen neuen Ausdruck gewinnen. Wir befinden uns in einer Übergangsepoche. Alle werden in die neue Epoche übergehen und beginnen, auf eine neue Weise zu leben. Die alten Formen haben ihre Zeit ausgelebt. Es ist an der Zeit, dass alle Menschen ihr Bewusstsein einen Schritt weiter erheben, damit sie die göttlichen Energien in Gang setzen. Die Zukunft bringt gute Bedingungen, in jedem Moment geht man vom Guten zum Besseren über. Alles Alte, alles Negative -- Diebstahl, Lüge -- wird verschwinden. Die sechste Rasse trägt das Positive in sich. Es wurde gesagt: "`Diejenigen, die Gott erwarten, werden sich erneuern."' Das, was mit der Kohle geschieht, damit sie sich in einen Diamanten verwandelt, wird auch mit den Menschen geschehen. Der neue Mensch wird wie ein Diamanten sein, er wird leuchten und allem standhalten. "`Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben."' Der Sanftmütige unterscheidet sich durch innere Sanftheit. Wenn ihr nach dem Göttlichen trachtet, werdet ihr das weiche Element finden -- es kommt in die Welt. Das weiche Element arbeitet bereits unter den Slawen. Mit anderen Worten: Die Liebe arbeitet, steigt unter den Slawen herab. Der göttliche Geist steigt auf die Erde, hauptsächlich unter die Slawen herab und bringt für alle Menschen das Neue. Er wird sich durch die Slawen manifestieren. Was bedeutet das Wort Slawe? Der Mensch, der Gott lobpreist. Ein Slawe ist derjenige, der einen Bezug zu der Herrlichkeit Gottes hat. Er ist mit der Herrlichkeit Gottes verbunden. 9. Oktober 1938, Musala
  12. Methode der Selbstkontrolle -- Ich würde gerne wissen, was ihr im Verlauf eines Jahres - heute beginnend - tut. -- Auf dass wir für den Herrn arbeiten, uns geistig erheben, und alle unsere Arbeiten mit Weisheit verrichtet werden. -- Das ist schön, aber ich möchte, dass ihr einen klaren Begriff von der Arbeit habt. Wenn ihr einen Schüler fragt, was er tun möchte, dann antwortet er: "`Ich möchte lernen."' Wenn ich euch frage, und ihr antwortet: "`Wir möchten für Gott arbeiten"', dann sollt ihr wie der Schüler handeln, der sagt: „Ich möchte lernen."' Nachdem in ihm dieser Wunsch entstanden ist, sucht er die Schule, um mit der Arbeit zu beginnen. Sagt der Schüler, nachdem er die Schule gefunden und in sie eingetreten ist: "`Ich bete, dass die Schule mir das Bewusstsein gibt zu lernen"'? Nein. Wenn er einmal eingetreten ist, dann soll der Schüler den Willen zu lernen haben. Die Schule kann ihm nur die Schulfächer verordnen und ihm Erklärungen dazu geben. Er aber soll in sich selbst den Willen zu lernen haben. Ich sehe, dass ihr den Wunsch habt, den Willen Gottes zu erfüllen, aber ihr fragt euch, wie. Ich möchte euch zeigen, wie ihr das tun könnt. Wir beginnen mit Geometrie -- ihr werdet zeichnen lernen. Ihr zeichnet ein gleichschenkeliges Dreieck, dessen Seiten nicht länger als 50 cm, aber auch nicht kürzer als 10 cm sind. In dieses Dreieck hinein zeichnet ihr noch zwei kleinere gleichschenkelige Dreiecke. Deren Größe soll den Seiten und der Fläche entsprechen:\\ 10 cm 5 mm 20 cm 10 mm 30 cm 15 mm 40 cm 20 mm 50 cm 25 mm Auf die Schenkel schreibt ihr, wie es hier gezeigt wird: Das Dreieck bewahrt ihr irgendwo im Zimmer auf, oder ihr legt es in euer Notizbuch. Jeden Abend vor dem Einschlafen zeichnet ihr darauf mit den entsprechenden Farben Punkte, indem ihr eure Gedanken, Gefühle und Handlungen beobachtet: Inwiefern ihr das Gleichgewicht behalten habt, wo ihr während des Tages abgewichen seid, wo ihr hinkt – ob ihr auf dem Weg der richtigen Entwicklung geht. Dieses Dreieck ist ein Schema, das zeigt, wo ihr am meisten hinkt: sei es im Verstand, im Herzen oder im Willen; sei es in der Seele, im Geiste oder im Körper; sei es in den Gefühlen, in den Gedanken oder in den Handlungen. Das Gesetz ist das folgende: Wenn ihr einen Fehler macht, dann verändert ihr das Dreieck und in euch entsteht ein Ungleichgewicht. Dann bemüht ihr euch, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Ihr sollt nicht mit einer Verstimmung des Geistes zu Bett gehen, sondern zusehen, dass ihr Harmonie in euren Geist bringt. Sonst würdet ihr zerstören, was ihr aufbaut. Was ich euch gebe, ist eine praktische Methode zur Selbsterkenntnis und Besserung. Ich gebe euch eine Anleitung, mit welchen Farben ihr die Punkte in den Dreiecken zeichnen sollt – wie ihr sie malen und schöner machen könnt. Die Punkte setzt ihr dorthin, wo die Tätigkeit und die Wirkung am stärksten ist: die schwarzen außerhalb der Dreiecke; sie bewegen sich von oben nach unten und bei der Hypotenuse von links nach rechts. \\ Die Punkte zeichnet ihr so ein: schwarz Disharmonie der Gefühle der Gedanken der Taten schwarz Schwäche des Herzens des Verstandes des Willens schwarz Verfall des Körpers rot Aufstieg der Gefühle der Gedanken der Handlungen grün Aufstieg des Herzens des Verstandes des Willens blau & Aufstieg & der Seele\\ & & des Geistes\\ & & des Körpers \\ \hline violett & Stärke & des Herzens in der Tugend\\ \hline violett & Unerschütterlichkeit in der Wahrheit und im Glauben und Tapferkeit & violett Sieg & über die Sünde Die unwillkürlichen Fehler in den Gedanken, den Gefühlen und in den Taten befinden sich im Unterbewusstsein; die willkürlichen Fehler des Herzens, des Verstandes und des Willens im Bewusstsein, und diejenigen der Seele, des Geistes und des Körpers im Selbstbewusstsein. Erklärung: Wenn eure Gefühle sich in Disharmonie befinden, zeichnet ihr auf der Seite, wo die Gefühle stehen, einen schwarzen Punkt ein. Wenn sich eure Gedanken in Disharmonie befinden, dann malt auf der Seite, wo das Denken steht, oben einen schwarzen Punkt. Wenn ihr Disharmonie in den Handlungen habt, dann malt einen schwarzen Punkt auf der Seite, wo die Handlungen stehen, indem ihr euch von links nach rechts bewegt. Wenn euer Herz verstimmt ist, und ihr eine Schwäche empfindet, dann setzt ihr einen schwarzen Punkt auf der entsprechenden Seite. Geht es euch schlecht, dann bewegen sich die Punkte von oben nach unten; geht es euch gut, dann von unten nach oben. Wenn ihr den ganzen Tag über mit eurer Arbeit zufrieden gewesen seid, setzt ihr einen roten Punkt von oben nach unten. Wenn ihr euch den ganzen Tag bemüht, gewisse Resultate erzielt und einen Aufschwung in der Entwicklung eures Herzens erlebt habt, malt ihr einen grünen Punkt. Wenn ihr euch bemüht und eure Seele im Glauben und in der Tugend weiter gebracht habt, dann malt ihr einen blauen Punkt. Wenn euer Herz stark in der Tugend war und ihr nicht der Verführung und der Sünde zum Opfer gefallen seid, dann werdet ihr in der entsprechenden Stelle einen violetten Punkt setzen. Dasselbe gilt auch für den Verstand und für die Gedanken. Wenn euer Verstand und eure Gedanken zur Stärkung eures Lebens beigetragen haben, setzt ihr in das Dreieck einen roten Punkt, um euren Verstand zu loben. Wenn der Verstand euch in eurem Leben ein Bein gestellt hat, dann malt ihr einen schwarzen Punkt. Wenn ihr seht, dass euer Verstand eurem Leben die richtige Richtung gegeben hat, dann malt ihr einen grünen Punkt. Wenn euer Verstand die Fragen der Wahrheit und des Glaubens richtig löst, dann malt ihr einen blauen Punkt -- es gibt einen Aufstieg. Wenn ihr tapfer und entschlossen in der Wahrheit wart, dann setzt ihr einen violetten Punkt ins Dreieck. Wenn euer Wille sich für das richtige und gute Leben einsetzt, dann malt ihr an der entsprechenden Stelle von links nach rechts einen roten Punkt. Wenn sich der Wille für eure Selbsterziehung einsetzt, dann malt ihr einen grünen Punkt. Wenn der Wille fest und positiv in der Wahrheit ist -- dann einen blauen Punkt. Wenn er auf dem Weg der Wahrheit unerschütterlich ist, dann einen violetten Punkt. Könnt ihr nach diesem Schema selbst entscheiden, was ihr mit dem Geist, mit der Seele und mit dem Körper machen sollt? Ja -- verfahrt also in dieser Weise. Durch die Arbeit mit diesem Dreieck erkennt ihr, wo ihr abgewichen seid, um euch zu korrigieren. Die schwarzen Punkte addiert ihr gesondert in einem Notizbuch und multipliziert sie mit der Zahl zwei -- der Zahl des Kampfes -- entsprechend der Farbe, wo die schwarzen Punkten gesetzt wurden. Die roten Punkte, mit vier bezeichnet, multipliziert ihr mit 2: 4 x 2 = 8; die grünen -- mit 3 bezeichnet: 3 x 2 = 6; die blauen -- bezeichnet mit 5: 5 x 2 = 10; die violetten -- bezeichnet mit 7: 7 x 2 = 14. Das heißt, den entsprechenden Fehler berichtigt ihr mit soviel guten Taten. Wie ihr seht, werdet ihr mit der Mathematik arbeiten. Ihr werdet die schwarzen Punkte finden, die euer Leben, eure Entwicklung, euren Glauben und eure Kraft behindern, und vor all diesen Zahlen ein Minuszeichen setzen, vor den anderen ein Pluszeichen. Jede Zahl, die ihr verloren habt, multipliziert ihr mit zwei. Habt ihr im Leben beispielsweise vier minus, dann multipliziert ihr: 4 x 2 = 8. Die Zahl 8 ist das Gesetz des Geistes; er wird euch lehren zu arbeiten. Um einen Fehler mit einer mechanischen Genauigkeit berichtigen zu können, müsst ihr notwendig multiplizieren und nicht teilen, weil wir nicht mit Brüchen arbeiten. Ihr habt einen Diener, dem ihr versprochen habt, ihm täglich 10 Leva zu zahlen, aber ihr gebt ihm nur 5 Leva. Wenn ihr diesen Fehler berichtigen wollt, dann müsst ihr ihn mit zwei multiplizieren, nämlich 2 x 5 = 10. Die Zwei zeigt, dass ihr ihm das Doppelte von dem bezahlen sollt, was ihr einbehalten habt, d. h. 10 Leva. Die fünf Leva, die ihr ihm gegeben habt, bilden die Zinsen. Der Herr sagt: "`Ich gebe ihm das Vierfache."' -- d. h. auch die Zinsen. Ihr könnt keinen Fehler berichtigen, wenn ihr ihn nicht multipliziert. Habt ihr jemandem 3 zu geben, dann multipliziert es mit 2, und alles wird seinen Abschluss finden. Durch das Multiplizieren lasst ihr euren Verstand wirken und das in Zusammenarbeit mit dem göttlichen Verstand. Das, was ich euch als Methode gebe, dient nicht der Strafe, sondern der Verbesserung, denn die Strafe bringt nicht immer eine Verbesserung mit sich. In der Schule gibt es festgelegte Strafen zur Verbesserung der Kinder. Ihr aber werdet gemäß dem göttlichen Gesetz denken und handeln - eurer Verstand arbeitet, wie ihr eure Fehler aufheben könnt. In der geistigen Welt gibt es so ein Gesetz: Die letzte Stunde des Tages und der letzte Tag des Jahres, kompensieren und berichtigen alles und umgekehrt. Sie gewähren die Bedingungen zur Beseitigung des Karmas. Dieses Gesetz ist auch im Leben wahr. Ihr könnt 364 Tage im Jahr verloren haben und am letzten Tag gewinnen; er wird alles kompensieren. Und umgekehrt: Ihr könnt 364 Tage gewonnen haben und am letzten verlieren. Der gegenwärtige Tag ist der göttliche; er kompensiert und glättet alles. Er ist der letzte Tag der Arbeit. Es gibt Tage, die nicht die letzten sind. Ihr könnt Tage, jedoch keine Ochsen und keine Werkzeuge haben. Schiebt eure Arbeit deshalb nicht auf den nächsten Tag. Sagt nicht: "`Ich werde morgen dies und jenes tun."' Nein! Ihr sollt denken, dass jeder Abend der letzte Abend eures Lebens sei. Wenn ihr schläfrig seid und eure Arbeit nicht vollendet habt, dann vermerkt ihr in eurem Notizbuch, dass ihr nachlässig wart. Bei dieser Selbstkontrolle darf es keine Selbstverurteilung geben -- ihr sollt keine Sklaven werden. Wenn ihr einen schwarzen Punkt seht, dann multipliziert ihn mit 2 und freut euch, dass euch die Möglichkeit gegeben wird zu arbeiten. Über unsere Taten zu urteilen bedeutet, danach zu streben, uns zu verbessern. Aber man darf nicht sagen: "`Mit meiner Arbeit ist es zu Ende."' Das ist keine Berichtigung, sondern eine Selbstverurteilung. Das darf der Schüler nicht tun. Diese Arbeit beginnt ihr am 9. September. Während des ganzen Jahres malt ihr eure Dreiecke und erstattet euch selbst einen Bericht über alles Gedachte, Gefühlte und Getane.
  13. Die Gemeinschaft mit Gott Das Leben hat in seinen Manifestationen eine reale und eine nichtreale Seite. Diese Manifestationen haben ihre praktischen und ihre theoretischen Bedeutungen. Dass der Mensch glaubt, ist eine der theoretischen Seiten des Lebens. Was der Mensch über den Glauben denkt, ist immer noch eine Theorie. In diesem Fall unterscheiden sich alle Menschen in ihren theoretischen Ansichten vom Glauben und vom Leben. Aber im Hinblick auf das Wirkliche im Leben, das heißt im Hinblick auf die wesentliche Seite des Lebens, haben alle Menschen und alle anderen Lebewesen die gleichen Ansichten und die gleichen Erfahrungen. In der Realität der Dinge existiert also eine Einheit. Wenn beispielsweise Freude aufkommt, ruft sie bei allen Lebewesen die gleichen Zustände und die gleichen Veränderungen hervor. Diese Veränderungen lassen sich am besten beim Menschen feststellen. Wenn sie sich freuen, dann steigt ihr Puls, die Blutzufuhr im Herzen nimmt zu, und alle Organe dehnen sich aus. Überhaupt bewirkt Freude eine Erweiterung im Menschen. Eine andere reale Seite des Lebens ist das Gebet. Wer nicht zu beten weiß, theoretisiert nur. Das Theoretisieren über das Gebet kann nicht wahres Gebet genannt werden. Die heutigen Menschen denken, dass das Gebet nur dem einfachen Menschen angemessen sei. Sie halten das Gebet für etwas Niedriges im Hinblick auf den Gelehrten, den genialen Menschen oder den Heiligen. Schauen wir allerdings das Leben eines Genies, eines Gelehrten und eines Heiligen genauer an, sehen wir, dass es vom Anfang bis zum Ende ein Gebet darstellt. Sein Leben beginnt mit dem Gebet und endet mit dem Gebet. Das Gebet des Genies zeigt zum Beispiel, dass er mit einer Idee schwanger ist, mit der er etwas für die Welt tun möchte. Solch ein Leben ist absolut uneigennützig. Deshalb sagen wir, dass sowohl das Genie als auch der Heilige nicht nach ihrem persönlichen Glück im Leben trachten. Alle Menschen, die also bereit sind, das Gebet auf eine innere, intuitive Weise zu begreifen, sind in der Lage, seine tiefe Bedeutung zu verstehen. Unter den zeitgenössischen Sprachen gibt es keine einzige Sprache, die in der Lage ist, die große Idee, die im Begriff "`Gebet"' enthalten ist, auszudrücken. Und weil heute das entsprechende Wort fehlt, benutzen wir in den unterschiedlichen Sprachen Wörter, die nur annähernd den Begriff "`Gebet"' ausdrücken. Beten heißt, deinen Verstand, dein Herz und deinen Geist zu jener Quelle des Lebens zu richten, aus der du hervorgegangen bist. Wird der Mensch grob, liegt das an der Tatsache, dass er sich selten an diese Erste Ursache, d. h. an die erste Quelle des Lebens, erinnert. Folglich hat der Fall, in welchen die heutige Menschheit gekommen ist, eine tiefe Ursache – die Nachlässigkeit gegenüber dem Ersten Prinzip, von dem sie ausgegangen ist. Der heutige Mensch ist in Bezug auf Gott nachlässig, infolgedessen ihr ihn oft sagen hört: Ich bin ein freier Mensch, ich kann auch ohne Gott leben, ich kann auch ohne Gebet leben. So denkt ein Mensch, der sich für frei hält, aber diese Überlegung ist logisch nicht richtig. Sie ist aus dem einzigen Grund nicht richtig, weil sie nicht real ist, das heißt, das Absolute in der Welt kann nicht entzweit werden. Wie Gott, der uns erschuf, uns nicht vergessen kann, so haben auch wir nicht das Recht, Ihn zu vergessen. Wenn er uns vergisst, dann sind wir verloren. Wenn Er uns vergisst, dann sterben wir; aber wenn wir Ihn vergessen, sterben wir ebenfalls. Ihr fragt: "`Warum sterben wir?"' -- Ich werde euch zeigen, warum der Tod kommt. Wenn jemand fragt, ob es sich ohne Gebet leben lasse, so ist das dasselbe wie zu fragen, ob es sich ohne zu atmen leben lasse. Wenn sich der Mensch für frei und unabhängig hält, dann soll er versuchen, seine Atmung nur für eine Stunde anzuhalten. Hält er seine Atmung für eine Stunde an, wird er deren Notwendigkeit begreifen. Wenn die Atmung eine Notwendigkeit für den Menschen darstellt, dann ist der Gedanke an Gott für den Menschen eine tausend Mal größere Notwendigkeit. Je mehr der Mensch sich an Gott erinnert und Ihn in seinem Verstand hält, desto dankbarer ist er. Der Edelmut der menschlichen Seele hängt von seinen Gedanken an Gott ab. Möchten wir also edel sein, sollen wir uns an Gott als an das Wesen, das durch uns fließt, erinnern. In allen Lagen des Lebens, in Freude und in Trauer, sollen wir uns an Gott erinnern. Außerhalb von Gott existiert kein Edelmut, keine Wissenschaft, keine Religion, keine Kunst und kein Handwerk -- es existiert nichts. Jemand sagt: "`Die Kultur kann auch ohne Gott existieren."' Ich sage: Insofern das Leben auf der Erde ohne die Sonne existieren kann, insofern kann auch die Kultur ohne Gott existieren. Insofern die Pflanzen ohne Wasser existieren können, insofern kann auch die Kultur ohne Gott existieren. Insofern die Menschen ohne Luft existieren können, insofern kann auch die Kultur ohne Gott existieren. Das sind Vergleiche, die den großen Bedarf des Gebets zeigen. Der Gedanke der Menschen kann sich ohne das Gebet nicht entwickeln. Wir sprechen nicht von den verdorbenen menschlichen Gedanken, in denen die Idee Gottes in einer karikaturhaften Weise dargestellt wird. Die Idee der zeitgenössischen Menschen von Gott ist eine Idee der gefallenen Menschheit. Das, was sie für die Realität halten, ist keine Realität. Wie oft hat der Mensch zu Gott gebetet, ohne eine Antwort zu bekommen?! Warum hat er auf sein Gebet keine Antwort bekommen? Dass der Mensch betet und keine Antwort auf sein Gebet erhält, ist eine Situation, die dem Durstigen gleicht, der träumt, dass er Wasser trinke, und nachdem er aufgewacht ist, immer noch Durst verspürt. Das Wasser, das er im Traum trinkt, stillt seinen Durst nicht. Also ist dieses Wassertrinken nicht real. Die Wirklichkeit unterscheidet sich dadurch, dass sie in der Lage ist, jedes Gefühl, das den Menschen innerlich quält, zu stillen. In der Realität wächst und gedeiht der Mensch ständig. Dieses Abendtreffen wurde im Hinblick auf die Realität des Gebets veranstaltet, damit ihr versteht, wie ihr beten sollt. Ich möchte von einigen von euch hören, wie ihr betet. Wenn ihr betet, also wenn ihr zu Gott kommt, dann fühlt ihr euch verlegen. Könnt ihr richtig beten, wenn ihr euch verlegen fühlt? Woran liegt diese Verlegenheit? Wenn der Schüler seine Lektion gelernt hat, wie es sich gehört, so steht er von seinem Platz tapfer und entschieden auf und antwortet gut auf jede Frage, die ihm vom Lehrer gestellt wird. Hat er seine Lektion nicht gelernt, gerät der Schüler in Verlegenheit und sagt: "`Der Lehrer wird mich durchfallen lassen."' Wenn ihr zu Gott betet, dann berücksichtigt die folgenden Eigenschaften von Ihm: Er ist äußerst langmütig, aber auch sehr streng. Wenn der Mensch betet, dann soll er für reale, wirkliche Dinge beten. Gott möchte es nicht, wenn wir für leere Dinge beten. Leere Dinge sind diejenigen, deren Erfüllung von uns abhängt. Für diese Dinge können wir nicht auf Gott vertrauen, dass er sie bewirkt. Es wäre beispielsweise lächerlich, zu Gott zu gehen und zu beten: "`Herr, lehre mich essen."' Oder: "`Lehre mich, wie ich Wasser trinken soll, oder wie ich den Menschen die Hand reichen soll, wie ich mich anziehen soll und so weiter."' Viele Gebete der heutigen Menschen sind von diesem Typ. Ich sage: Die heutigen Menschen brauchen das Gebet; es kann ihr Leben in Ordnung bringen und jegliche Habgier aufheben. Die Habgier ist eine Last, ein Geschwür, das die menschliche Seele zersetzt. Wie eine Wolke macht sie das Bewusstsein des Menschen dunkel und sein Herz grob. Der Habsüchtige denkt den ganzen Tag nur an sich: dass er gut gegessen habe, schön angezogen sei, dass seine Wohnung warm und gemütlich sei, dass er gesund sei und so weiter. Was die Leiden der anderen Menschen angeht, sagt er: "`Das interessiert mich nicht."' Dass er nicht an seinem Nächsten interessiert ist, ist ein eigenartiger Zustand, dem sich der Mensch aussetzt. Dieser Zustand ergreift selten den Menschen und er riecht so unangenehm, dass er sich lange Zeit reinigen muss, bis er sich von ihm befreit hat. Und nun denkt an die folgende Wahrheit: Es gibt nichts Edelmütigeres im Leben des Menschen als das Gebet. Was auch immer die Menschen euch anderes sagen, vergesst nicht die Bedeutung und die Notwendigkeit des Gebets, der Gemeinschaft mit Gott. Weder das Wissen noch die Liebe noch die Weisheit der Erde können mit der Gemeinschaft mit der Ersten Ursache verglichen werden, die im Gebet zustande kommt. Die Kraft des Gebets liegt darin, dass der Mensch alle Tugenden in die Arbeit einspannt, wenn er betet. Dasjenige Gebet, in dem der Mensch nicht alle Tugenden in die Arbeit einspannt, kann nicht als wahres Gebet gelten. Das Gebet soll die Eigenschaften der Liebe, der Weisheit, der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Tugend, der Barmherzigkeit und noch eine Reihe von Tugenden enthalten. Tretet ihr mit solch einem Gebet an Gott heran, dann ähnelt ihr einem Baum mit reifen Früchten. Sieht euch Gott so geschmückt, wird es Ihm wohlgefallen, dass vor Ihm ein vernünftiges Kind steht, das solch eine erhabene Engelssprache sprechen kann. Ihr werdet sagen: "`Nicht alle können vernünftige Kinder sein."' -- Macht nichts, Gott duldet auch die dummen Kinder, aber es gibt einen Unterschied zwischen einem vernünftigen und einem dummen Kind. Das dumme Kind kann niemals die Ergebnisse des vernünftigen Kindes haben. Das sehen wir überall im Leben: der Vernünftige lernt, der Dumme schiebt immer auf; der Vernünftige wird belohnt, der Dumme vertröstet. Ich sage: Wenn die heutigen Menschen nicht zu beten wüssten, würden sie auch noch dieses Wenige verlieren, das sie bis heute bewahrt haben. Alles Schöne und alles Große und Schöne, das sie bewahrt haben, liegt an dem Gebetsgeist, der in ihren Seelen arbeitet. Und nun, dank des Gebets, obwohl es nicht ganz richtig ist, so wie es in der heutigen Menschheit gepflegt wird, ist etwas Schönes erhalten geblieben, und etwas Neues wird dazugewonnen. Dank des Gebets können wir die erhabenen Kräfte weiterleiten und wir werden dadurch zu edlen Wesen, durch die das ganze menschliche Geschlecht gestützt wird. Die Seele hat das Bedürfnis nach innerer, geistiger Nahrung, die nur durch das Gebet gegeben werden kann. Wenn ich euch nun betrachte, stelle ich Folgendes fest: Ihr seid mit dem Wissen, das ich euch lehre, reich geworden, aber ihr habt nicht zu beten gelernt. In vieler Hinsicht denkt ihr wie ich, ihr philosophiert wie ich, ihr predigt wie ich, ihr sprecht wie ich, aber eines wisst ihr nicht; ihr wisst nicht, wie ihr wie ich beten könnt. Das einzige, was ich euch nicht lehren kann, ist beten. Ich erlaube es mir nie, jemanden beten zu lehren. Warum? -- Weil nach mir das Gebet der heiligste Akt ist, der nur der Seele bekannt ist. Jemand fragt mich: Wie und wann betest du? -- Wie ich bete, kann ich dir nicht sagen, aber ich bete immer: Ich bete, wenn ich esse und wenn ich Wasser trinke und wenn ich lese und wenn ich arbeite -- ich bete immer und überall. -- Wird es dir nicht schwer von so viel beten? -- Im Gegenteil, es wird mir leichter. Das Leben besteht im Gebet. Hört der Mensch auf zu beten, verschwindet das Leben. Etwas Großes ist das Gebet! Es drückt sich nicht durch Geschwätz, durch Flüstern von Gebeten aus. Wenn ihr zu beten gelernt habt, dann wird euer Leben eine Bedeutung haben. Die Schüler Christi wussten auch nicht, wie sie beten sollten. Deshalb wandten sie sich an Christus mit den Worten: "`Meister, lehre uns beten!"' Christus antwortete ihnen: "`Wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er es euch lehren."' Sie hatten jedoch ein Vorbild für das Wahre Gebet in der Person Christi. Ich sage: Jeder kann beten lernen. Weil das Gebet sich in Abhängigkeit von den Tugenden befindet, soll der Mensch das Gute zum Fundament seines Lebens machen. Erreicht er das, dann wird er nicht merken, wie seine Fähigkeit zu beten als eine natürliche Folge seines Lebens in Erscheinung tritt. Dann wird die Seele des Menschen wie ein Baum mit wohl duftenden Blüten erblühen. Gerät der Mensch in eine Gebetsstimmung, existiert das Böse für ihn nicht. Er ist gegenüber allen gut gelaunt. Er freut sich über alles, er dankt für alles. Wenn er einen Wurm kriechen sieht, hält er vor ihm an und will ihm helfen. Blickt er auf einen Baum, dessen Blätter der Wind schüttelt, fühlt er Zuneigung zu ihm und wünscht, ihm zu helfen. Vor diesem Menschen wird alles lebendig. Er sieht überall den Geist Gottes, der in ihm arbeitet und ihm hilft. In ihm erwacht der Impuls, und er strengt sich an, um sich von den begrenzenden Bedingungen seines Lebens zu befreien. Ihr sagt: Betet nur den Mensch? -- Jedes Lebewesen betet. Auch die Tiere und die Pflanzen beten. Der Wohlgeruch, den die Pflanzen durch die Luft verbreiten, ist ihr Gebet. Wenn die Pflanze ihren Wohlgeruch verliert, dann trocknet sie aus. Während die Pflanze duftet, dann wächst und gedeiht sie. Es gibt Pflanzen, von deren Blättern und Blüten ein Wohlgeruch entweicht. Folglich strömt der Mensch, wenn er betet, einen Wohlgeruch aus, wie es bei den Pflanzen der Fall ist. Je mehr er betet, desto mehr nimmt der Wohlgeruch zu. Hört er auf zu beten, verschwindet allmählich sein Wohlgeruch. Wer niemals gebetet hat oder vergessen hat zu beten, riecht unangenehm. Von der Eigenschaft der Pflanze hängt ihr Wohlgeruch ab. Auf dieselbe Weise werden auch die Tugenden im Menschen bestimmt. Je höher entwickelt die Tugenden im Menschen sind, desto stärker ist auch sein Wohlgeruch. Nun, das Beten ist die wichtigste Arbeit im Leben. Was das angeht, wie ihr beten sollt, das ist eine persönliche Angelegenheit; jeder muss es selbst lernen. Wenn ich euch beten lehrte, würdet ihr nur ein Echo vernehmen, das für euch später lästig werden wird, und ihr werdet auf das Gebet verzichten. Das Gebet hat nur dann einen Sinn, wenn es aus der Tiefe der Seele kommt. Möchtet ihr, dass euch jemand zeigt, wie ihr beten sollt, dann wird er euch sagen: "`Ich bete für euch, und ihr arbeitet für mich."' Das ist das Gesetz. Wenn ihr für einen Menschen arbeitet, dann soll er unbedingt für euch beten. Betet er nicht für euch, sollt ihr auch nicht für ihn arbeiten. Solcherart sind die Beziehungen zwischen den geistigen Menschen. Wenn ihr für jemanden betet, dann wird er für euch arbeiten. Heute Abend möchte ich, dass ihr betet und dass ich arbeite; oder dass ich bete und dass ihr arbeitet. Oder wir können es uns aufteilen: Die eine Hälfte betet, die andere arbeitet. Was auch immer ihr annehmt, eines ist für euch wichtig: Alle sollt ihr euch daran beteiligen, euren Verstand auf Gott auszurichten. Es gibt keinen feierlicheren Moment als diesen, euren Verstand und euer Herz nach oben zu richten, zu demjenigen, der euch alle Güter gegeben hat. Arbeitet ihr auf diese Weise ohne Unterlass im Laufe eines ganzen Jahres, dann werdet ihr die ganze Zeit hindurch fröhlich und froh sein und die Gegenwart Gottes fühlen. Dieses Gebet wird in der Lage sein, euch in allen Fällen eures Lebens zu helfen. Wissenschaft ohne Gebet langweilt den Menschen. Religion ohne Gebet langweilt den Menschen. Liebe ohne Gebet langweilt den Menschen. Essen ohne Gebet langweilt den Menschen. Alles, was ohne Gebet getan wird, ist bedrückend für den Geist. Es gibt Menschen, die in ihren Gebeten sehr streng sind. Ihr Gebet ist streng, gemessen und beherrscht. Aber es gibt Menschen, besonders unter den Armen, deren Gebet unmittelbar und frei ist, so wie die Gefühle in einem gewissen Moment fließen. Nach so einem Gebet leuchten die Gesichter solcher Menschen auf; sie lächeln, und in ihrer Seele geschieht gleichzeitig eine Veränderung. Ihr hört einen Armen beten: "`Herr, es gibt etwas in mir, das zu beten wünscht, aber ich weiß nicht, wie ich beten soll. Ich bedauere es, dass Du dich um mich kümmerst und mir Zeit opferst, aber ich habe noch nicht beten gelernt. Ich bemühe mich, Deinen Willen zu erfüllen, aber ich erreiche es nicht, ich mache ständig Fehler. Wenn du mich schlagen willst, wird mich deine Hand zerdrücken. Erbarme dich, ein zweites Mal werde ich dieselben Fehler nicht wiederholen."' Wenn Gott dieses Gebet hört, sendet er Seinen Segen über diese Seele und sagt: "`Ein kluges Kind ist dieses Kind, es wird sich leicht von alleine bessern."' Ich trage die Dinge in einer menschlichen Weise vor, wie sie unter den Menschen geschehen. Wer traf in seinem Leben nicht einen offenherzigen, aufrichtigen Menschen, der ihm aus der Tiefe seiner Seele spricht? Wenn ihr einen solchen Menschen sprechen hört, spürt ihr, dass er zu allen Gefallen und Opfern bereit ist. Dann spürt ihr Zuneigung zu ihm, und wenn er euch einen Schaden zugefügt hat, seid ihr bereit, ihm sofort zu vergeben. Ich sage: Wenn ihr die Fehler eurer Nächsten nicht vergebt, dann werden auch eure Fehler nicht vergeben werden. Oft wendet ihr euch im Gebet an Gott , dass euch einige Geheimnisse offenbart werden. Ihr werdet viele Dinge lernen, aber nur dann, wenn ihr beten lernt, wie es sich gehört. Nun, wenn ich euch an diesem Abend betrachte, sehe ich, dass es unter euch sowohl Alte als auch Junge gibt. Ihr alle sagt, dass ihr einander liebt, dass ihr brüderliche Beziehungen untereinander habt. Aber wodurch unterscheidet sich der Junge vom Alten? Der alte Bruder unterscheidet sich durch seine Bereitschaft, dem jüngeren Bruder einen Gefallen zu tun, der junge Bruder unterscheidet sich durch seine Bereitschaft zu arbeiten. Also, sowohl der junge als auch der alte Bruder sind bereit, jegliche Arbeit zu verrichten, die ihnen aufgetragen wird. Jeder Mensch soll in seiner Seele eine absolute Bereitschaft haben, Gott zu dienen, wie die Engel und die fortgeschrittenen Brüder die Bereitschaft haben, allen ohne Unterschied ihrer Lage zu helfen. Ihr fragt: In welche Richtung müssen wir uns wenden, wenn wir beten? Eines sollt ihr wissen: Das Gebet duldet keine Regeln und keine Begrenzungen. Wenn der Mensch betet, wie es sich gehört, so ist er immer zu Gott gewandt. Ihr könnt nicht beten, wenn ihr nicht zu Gott gewandt seid. Wenn ihr zu Gott gewandt seid, aber an einen Menschen denkt, sei es an euren Freund, an eure Mutter oder euren Vater, so bedeutet das, dass ihr zu ihnen betet. Betet ihr zu Gott, denkt aber dabei an euer Geld und an euer Haus, dann betet ihr zu diesen. Wenn ihr zu Gott betet, aber an einen Heiligen denkt, dann betet ihr zu diesem Heiligen, aber nicht zu Gott. Wenn ihr also möchtet, dass euer Gebet von Gott angenommen wird, dann sollen eure Gedanken ausschließlich zu Gott gerichtet sein. Während des Betens soll euer Verstand von allen nebensächlichen Gedanken frei sein. Wenn ihr betet, dann soll also das Bild Gottes in eurem Verstand sein. Kein anderes Bild! Ihr werdet sagen: Wir wissen nicht, wie das Bild Gottes aussieht. Nein, ihr kennt dieses Bild, ihr müsst es jetzt lediglich wiederherstellen. Es gibt einen Moment im Leben, wenn alle Wesen, von den großen bis zu den kleinen, ihren Verstand zu Gott richten. In diesem Fall besteht die mystische Seite des Gebets darin, dass der Mensch diesen Moment wahrnimmt und sich am allgemeinen Gebet beteiligt und sagt: "`Ich richte meinen Verstand, mein Herz, meine Seele und meinen Geist zu Demjenigen, zu dem sich in diesem Moment alle richten."' Dabei wird jeder einen Gedanken an Gott richten, der seiner Entwicklung entspricht. Gott wird auf dieses kollektive Gebet antworten, indem Er jedem so viel Licht senden wird, wie er benötigt. Nun wollen wir alle das Gute Gebet sprechen und unseren Verstand zu Demjenigen richten, zu Dem ihn alle an diesen Abend richten. Dieses Gebet ist allgemein, nicht nur für die Menschheit, sondern für das ganze Universum: für alle Engel, Erzengel, Herrschaften, Kräfte, Gewalten. Nur in dieser Weise werden wir Gottes Segen erbitten, so dass wir wachsen und uns gemäß seinem Willen entwickeln können. 23. November 1930, Izgrev
  14. DER TAG DER OFFENBARUNG GOTTES 7. August 1931, 5. Uhr "`Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel."'\footnote{1 Kor 13,1.} Also, wenn Gott nicht in dem Menschen ist, d. h. wenn der Mensch in sich keine Liebe hat, sind alle andere Dinge in seinem Leben nicht wert – sie werden ihm nichts nützen. "`Sie [die Liebe] sucht nicht das Ihre."' In der Tat, wer das Seine sucht, der ist nicht in der Liebe. Nur der Egoismus sucht nach dem Seinen. "`Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe."' (Vers 13). In der Hoffnung liegt folglich die physische Welt, im Glauben die geistige Welt und in der Liebe die göttliche Welt. Alles kommt aus der Liebe, aus der göttlichen Welt. Wenn die Menschen untereinander über die Liebe sprechen, ist das nur partiell, und was partiell ist, wird aufhören. Wenn der Wassertropfen allein gelassen wird, dann wird er leicht verschmutzt. Wenn dieser Wassertropfen in das Ganze kommt, wird dieses rein und klar. Dasselbe lässt sich über die Liebe sagen. Wenn die Liebe partiell ist, dann wird sie verschmutzt und hört auf. Deshalb soll der Mensch die göttliche Liebe erstreben, die das Ganze ist und die niemals schmutzig wird. Wenn jetzt die neue Lehre gepredigt wird, dann finden viele, sie sei schwer zu erfüllen. Warum? -- Es gibt zwei Ursachen dafür. Was auch immer der Kranke isst, es ist ihm immer unangenehm. Auch wenn ihm die schönste Nahrung gegeben wird, sagt er: "`Das ist nichts wert."' Dem gesunden Menschen gefällt jedoch alles. Solange der Mensch krank ist, versteht er weder die Nahrung, noch kann er sie selbst wählen. Wer sind die kranken Menschen? Diejenigen, die Fehler und Verbrechen begehen, sind immer kranke Menschen. Solange der Mensch sündigt, kann er die göttliche Liebe nicht verstehen. Die Liebe bringt Leben, doch der Mensch der Sünde kann das Leben nicht verstehen. Und der Kranke kann das Leben nicht verstehen, wie der Mensch der Sünde es nicht verstehen kann. Dem Kranken wird ein Essen gegeben, und er ist unzufrieden. Ihm wird ein anderes Essen gegeben, und er ist wieder unzufrieden. Er stellt fest, dass alle Menschen um ihn herum schuld sind; dass sie nicht gekocht haben, was sie kochen sollten. Andere sind ihm gegenüber unachtsam, sie haben ihn nicht so angeschaut, wie sie ihn anschauen sollten und so weiter. Groß sind die Ansprüche der Kranken! Mit einem Wort: Die Sünde ist ein krankhafter Zustand, und die Liebe ist ein gesunder Zustand. Wenn der Mensch die Liebe richtig manifestiert, versteht er den Sinn des Lebens. Das richtige Manifestieren der Liebe bedarf notwendigerweise der Reinheit. Manch einer sagt: "`Gib mir Wasser aus deiner Flasche zu trinken!"' Ich sage: Geh' lieber zu einem Trinkbrunnen oder zu einer Quelle, um dort zu trinken, als das Wasser aus meiner Flasche zu trinken. Unabhängig davon, wie frisch und rein das Wasser in meiner Flasche ist, ist es nicht so viel wert wie das Quellwasser. Ich frage euch: Dürft ihr Wasser aus euren Flaschen trinken? Ich rate euch allen: Schüttet das Wasser aus euren Flaschen weg, geht zum Wasserbrunnen oder zur Quelle und füllt eure Flaschen mit reinem, frischem Wasser. Anderen Menschen Wasser aus euren Flaschen zu geben, bedeutet, dass ihr ihnen gegenüber als ihre Lehrer auftretet. Deshalb ist es für den Menschen gut, Wasser direkt aus der Quelle zu trinken. Schützt euch vor Lehren, die den Verstand und das Herz des Menschen verderben! Wer sich bei den Menschen mit seiner Lehre durchsetzen möchte, gibt den Menschen Wasser aus seiner Flasche zu trinken. Unabhängig davon, wie rein dieses Wasser ist, ist es unzureichend; es kann den Menschen nicht vollkommen befriedigen. Jede Teilung unter den Menschen liegt nämlich am Wasser in ihren Flaschen. Diese Teilungen rufen Leiden hervor. Solche Teilungen gab es noch in den ersten Zeiten des Christentums. Viele predigen Gott, aber in diesen Lehren fehlt immer etwas. Sie beginnen gut und enden schlecht. Ein Knecht beispielsweise erfüllt den Willen seines Herrn gut. Was auch immer der Herr zu ihm sagt, er erfüllt alles, wie es sich gehört. Es vergehen allerdings keine zwei Jahre, und der Knecht bestiehlt den Herrn und nimmt seinen Platz ein. Der Knecht wird zum Herrn, und der Herr zum Knecht. Dasselbe geschieht auch in der geistigen Welt. Jemand predigt den Menschen von Gott, aber letztendlich bestiehlt er sie. Das ist geistiger Raub. Was zeigt das? Wenn der Herr arm wird, dann ist der Knecht ehrlos. Wenn der Herr reich wird, dann ist der Knecht ehrlich. Solange der Mensch nun in der Liebe wächst, und solange seine Gefühle und Handlungen rein sind, wird er reich und wächst in jeder Hinsicht. Beginnt jedoch die Liebe abzunehmen, verlieren die Gedanken, Gefühle und Wünsche des Menschen ihre Reinheit, weshalb er allmählich arm wird. Wahres Gedeihen gibt es nur in der göttlichen Liebe, Weisheit und Wahrheit, so dass der Mensch nur in diesen drei Welten wächst. Dasselbe Gesetz bezieht sich auch auf die physische Welt. Wo es Wärme, Licht und Freiheit gibt, gibt es Wachstum; außerhalb dieser Bedingungen kann es kein Wachstum geben. Aber es vergeht nicht viel Zeit, dann kommt der umgekehrte Prozess, der Prozess des Alterns. Wann altert der Mensch? -- Wenn er das Leben seiner Vorfahren und Ahnen durchläuft, in dem es viele Sünden und Verbrechen gibt. Dieses Leben befindet sich im Widerspruch zur göttlichen Liebe. Möchte der Mensch zu Gott, zu seinem einzigen Vater gehen, muss er sich vom Leben seiner Vorfahren und Ahnen lossagen und beginnen, in der Liebe zu leben. Sein Vater und sein Großvater kommen und sagen zu ihm: "`Sohn, du sollst auf mich hören, ich habe dich geboren!"' Nein, der Vater soll zu seinem Sohn sagen: "`Sohn, du sollst auf Gott hören und Seinen Willen erfüllen. Du bist aus Ihm herabgestiegen, er ist dein Vater."' Danach geht die Großmutter zur Tochter und sagt: "`Tochter, fürchte dich nicht, ich werde dir sagen, wie du glücklich werden kannst."' Ich sage: "`Die Großmutter ist selbst nicht glücklich und möchte ihre Enkelin glücklich machen.“ Heute erwarten alle Menschen das Glück von den Unglücklichen. Was kann den Menschen glücklich machen? Heute seid ihr reich, morgen arm. Heute seid ihr gesund, morgen krank. Auf die vergängliche Gesundheit zu vertrauen, bedeutet, dem Wind durch die Wälder hinterherzulaufen. Jemand sagt: "`Ich möchte frei sein!"' Dieser Mensch möchte frei sein, aber er setzt seine Meinung bei den anderen durch. Der Wolf sagt, er möchte frei sein und reißt ein Lamm aus der Herde, legt es auf seinen Rücken und läuft in den Wald. Ich frage: Aus welchem Grund nimmst du die Freiheit des Lammes und möchtest Freiheit für dich selbst? Das ist keine Freiheit! Im alten Leben gibt es keine Freiheit. Wer gemäß der alten Lehre lebt, wird immer Sklave seiner selbst und dessen Bedingungen sein. Solch ein Mensch wird mehr und mehr alt und arm, bis er schließlich stirbt, und man bringt ihn mit dem Wagen auf den Friedhof. Warum stirbt der Mensch? -- Weil er nicht an Gott glaubt. Was auch immer Gott ihm sagt, er glaubt nicht daran. Was ihm die Vorfahren und Ahnen sagen, daran glaubt er. Ihr sagt: "`Wenn wir sterben, werden unsere Verwandten für uns beten und für unsere Sünden büßen."' -- Wenn ihr es anderen überlässt, dass sie für euch beten, ist die Arbeit zu Ende. Lasst ihr eure Flasche von außen füllen, ist es mit euch zu Ende. Alles, was von außen gefüllt wird, wird von innen leer. Wenn es der Mensch dabei belässt, dass er mit dem gefüllt wird, was von den Menschen kommt, ist es mit ihm zu Ende. Wenn der Mensch dem anderen etwas gibt, nimmt er es wieder zurück. Was auch immer der Vater und die Mutter geben, nehmen sie wieder zurück. Nach dem Gesetz der Wiedergeburt gibt der Vater seinem Sohn den Körper. Doch in einem anderen Leben wird er zum Sohn oder zur Tochter seines jetzigen Sohnes, der auf diese Weise seinen Vater bezahlen wird; in der dritten Wiedergeburt wird der Sohn wieder zum Vater und so weiter. In der göttlichen Welt geschieht dies jedoch nicht, denn dort gibt es keinen Tod; für die Wesen in der göttlichen Welt gibt es keinen Tod und keine Wiedergeburt -- das göttliche Leben ist ein Leben der Vollkommenheit. Demnach werden die Menschen in schwarze und weiße eingeteilt. Sie sagen: "`Dieser ist aus der Weißen Bruderschaft, und jener ist aus der Schwarzen Bruderschaft."' Ich sage: Wer sich nicht gemäß den Gesetzen der Liebe, der Wahrheit und der Weisheit verhält, gehört zur Schwarzen Bruderschaft. Wer sich gemäß den Gesetzen der Liebe, der Wahrheit und der Weisheit verhält, gehört zur Weißen Bruderschaft. Die Wahrheit verleiht dem Menschen Freiheit, die Liebe macht ihn ebenfalls frei. Dann frage ich: Wenn ihr jemanden liebt, dürft ihr ihn dann versklaven? Wenn ihr jemanden liebt, dürft ihr ihn dann quälen? Darf der Herr seinen Knecht quälen? Er schickt ihn, um Holz zu sägen, seinen Weinberg umzugraben, den Acker zu pflügen, und im Herbst erfreut er sich an Scheunen, die mit Weizen gefüllt sind. Für den Herrn ist es gut, aber wie ist die Lage des Knechtes? Der Knecht bleibt arm, mittellos und bedürftig. Derselbe Herr hat heute die Haut eines Ochsen abgezogen, morgen wird er die Haut eines anderen Ochsen abziehen und schließlich reich werden. Er wird Häutehändler und verdient Millionen. Dem Händler geht es gut, aber wie ist die Lage der Ochsen? Und dieser Mensch spricht über das Jenseits, über Gott, über die Engel. Wenn er aber dahinscheidet, verhält es sich nicht so, wie er gedacht und gepredigt hat. Das Jenseits ist in Gott, und Gott ist überall; es gibt keinen Grund, Gott im Jenseits zu suchen. Die ganze Welt -- das Diesseits und das Jenseits -- ist immer die göttliche Welt. Aber nach ihrer Entwicklungsstufe unterscheiden die Menschen drei Welten: die physische oder sichtbare Welt, die sie um sich herum sehen, die geistige Welt oder die Welt der Gefühle und die mentale oder göttliche Welt. Wer nun der Liebe, der Wahrheit und der Weisheit nicht dient, dient dem Teufel. Der Teufel liebt es, den Menschen die Haut abzuziehen. Jeder Mensch, der einen eigennützigen Wunsch in sich hat, dient dem Teufel. Wenn der Mensch sagt, dass er der Wahrheit diene, sagt der Teufel: "`Es gibt keinen Grund, die Wahrheit zu sagen, es gibt keinen Grund, sich an die göttlichen Gesetze zu halten. Ihr sollt frei sein!"' Wenn ihr diese Ratschläge in euch oder außerhalb von euch hört, dann wisst, dass sie teuflisch sind, und sagt: "`Das ist nicht deine Angelegenheit, behalte diese Lehre für dich, ich möchte die Ratschläge eines Teufel--Lehrers nicht hören!"' Wer auf seine Ratschläge hört, wird sehen, was die Ergebnisse seines Lebens sein werden. Ein Haus, das nach den Ratschlägen und der Lehre des Teufels gebaut wurde, ist auf Sand gebaut worden. Von solch einem Haus sagt Christus, dass es den Gewittern und dem Regen nicht standhalten kann. Alles, was nicht auf den Gesetzen der Liebe, Weisheit und Wahrheit gründet, wird folglich zerstört; es ist zeitlich und vergänglich. Wenn das Schiff, das ihr gebaut habt, nicht den Gesetzen der Technik entspricht, wird es selbst von den schwächsten Wellen zerstört werden und in den Tiefen des Ozeans versinken. Wollt ihr an Bord eines solchen Schiffes gehen? Kann die Mannschaft das Leben der Passagiere sicherstellen? Wisst ihr, wie furchtbar es für den Menschen ist, sein Leben zu verlieren? Verliert er sein Leben, dann verliert er gleichzeitig die Bedingungen für seine Entwicklung. Warum beeilt ihr euch, an Bord eines solchen Schiffes zu gehen? "`Wir möchten nach Amerika fahren, um reich zu werden, weil es dort viel Gold gibt."' Wartet doch, die Mannschaft soll erst ein festes Schiff machen! Wenn ihr es eilig habt, könnt ihr schon nach kurzer Zeit in den Tiefen des Ozeans versinken, wo ihr euer Unglück und nicht euren Reichtum finden werdet. Solch ein Schicksal ereilt jeden, der die Lehre des Teufels befolgt. Wer aber die göttlichen Gesetze befolgt, wird die leise Stimme hören, die zu ihm spricht: "`Komm zu mir, Gesegneter, dir gehört das Reich Gottes. Folge diesem Weg!"' Christus sagt: "`Geht, ihr Verdammten, zum Abgrund der Hölle."' Wer sind diese Verdammten? Es sind diejenigen, die den Weg der drei großen Gesetze nicht befolgt haben. Und wenn sie auch Heilige oder Engel gewesen sein mögen, wenn sie von diesem Weg abgewichen sind, werden sie sich im Abgrund der Hölle finden. Es gibt keine größere Strafe für den Menschen als die, dass er das Leben in der Hölle erfährt! Seid also aufmerksam auf euren Weg! Verfolgt und betrachtet, wer was spricht, damit ihr den schwarzen vom weißen Bruder unterscheiden könnt. Wer das Eine spricht und das Andere tut, ist ein schwarzer Bruder. Der weiße Bruder tut das, was er spricht. Er ist innen und außen ein und derselbe. So handelt auch Gott. In ihm gibt es keine Scheinheiligkeit. Die Liebe ist immer ein und dieselbe. Wenn der weiße Bruder spricht, berücksichtigt er, dass er immer vor dem Angesicht Gottes spricht, der jedes seiner Worte nach den Gesetzen der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit abwägt. Handelt der Mensch so, wird er immer die Gunst Gottes haben. Jemand sagt: "`Gott liebt mich nicht."' Ich frage: Wie möchtet ihr, dass euch Gott liebt? Auf welche Weise soll Gott seine Liebe zum Menschen zum Ausdruck bringen? Wenn der Mensch hungrig ist, wird ihm Gott zum Essen geben. Wenn er nackt ist, wird Gott ihn kleiden. Wenn er krank ist, wird Gott ihn heilen. Und wenn der Mensch kein Zuhause hat, wird Gott ihm ein Zuhause geben. Was kann der Mensch mehr verlangen? Nur an vier Dinge kann Gott denken und sich demnach für den Menschen interessieren: Wenn er hungrig ist, wird er ihn satt machen. Wenn er nackt ist, wird er ihn kleiden. Wenn er krank ist, wird er ihn heilen. Wenn er ohne Haus ist, wird er ihm ein Haus geben. Hat der Mensch diese vier Dinge, dann bleibt ihm nichts übrig als zu lernen. Dieser Mensch ist glücklich, und es gibt keinen Grund, dass Gott an ihn denkt. Über die Lage dieses Menschen können wir uns nur freuen -- mehr nicht! Soll Gott nach alle dem extra zu diesem Menschen kommen und anfangen, ihn zu loben, weil er so gut und gelehrt ist? Nicht nur er ist gut und gelehrt. Es gibt Millionen von Menschen, die gut und gelehrt sind und auf das Lob und die Zustimmung Gottes warten. Wenn alle guten und gelehrten Menschen sich an einem Ort versammeln, wird Gott kommen und zu ihnen sagen: "`Ihr seid gut und gelehrt."' Ich frage: Welchen Nutzen bringt dieses Lob? Wenn ihr sehr gut und gelehrt seid und ihr dafür gelobt werdet, werdet ihr dadurch besser und gelehrter? Oder wenn ihr gut und gelehrt seid, und jemand sagt, dass ihr nicht gut und gelehrt seid, verliert ihr dadurch eure Güte und eure Gelehrsamkeit? Ich sage: Beim Lob gewinnt der Mensch nicht mehr als das, was er schon hat. Und wenn er getadelt wird, verliert er nichts. Aber der Mensch soll die Tatsachen feststellen, wie sie sind -- ohne Übertreibung und ohne Untertreibung. Gibt man dir eine schöne Frucht, dann sagst du: "`Diese Frucht ist schön!"' Gibt man dir eine faule Frucht, dann sagst du: "`Diese Frucht ist faul!"' Wenn du folglich jemandem beispielsweise eine Birne gibst, dann sollst du sie von allen Seiten betrachten und erst dann sagen: "`Schau, eine schöne Birne!"' Der Mensch soll überhaupt eine bestimmte Moral bezüglich aller Dinge haben und wissen, was sie sind und was sie in einem gewissen Moment darstellen. Wenn ihr jetzt hinausgeht, sagt ihr: "`Hoffentlich geht die Sonne auf!"' Ich sage: Es ist nicht nur die physische Sonne, die aufgeht. Neben ihr gibt es noch zwei weitere Sonnen, die genauso aufgehen müssen. Die physische Sonne ist die Dienerin der beiden anderen Sonnen. Letztere sind wichtiger als die physische. Wenn die physische Sonne aufgeht, gehen nach ihr auch die anderen beiden Sonnen auf. Im Aufgang dieser beiden Sonnen liegt der Sinn des Lebens. Wenn der Mensch den Aufgang dieser beiden Sonnen sehen kann, wird er demütig werden und bewusst an sich selbst arbeiten und seine Fehler bereinigen. Solch ein Mensch lässt sich weder von der Wahrheit beleidigen noch beleidigt er die anderen. Er ist frei und begrenzt die anderen nicht. Er bewahrt seine Reinheit und er bewahrt die Reinheit der anderen. Wenn ein Mensch die Reinheit eines anderen Menschen nicht wahrt, sei er Mann oder Frau, solch ein Mensch hat kein Credo, keine Moral. Es ist nicht erlaubt, dass ihr, nachdem ihr die Säfte eines Menschen ausgesaugt habt, ihn schließlich wie einen Lumpen wegwerft! Es ist nicht erlaubt, dass ihr mit dem Geist, mit der Seele und mit dem Herzen des Menschen spielt! Erinnert euch an die folgende Regel der göttlichen Lehre: Für viele Dinge könnt ihr den Menschen bestrafen. Aber es ist absolut nicht erlaubt, dass ihr mit dem menschlichen Geist, mit der menschlichen Seele, mit dem menschlichen Verstand und mit dem menschlichen Herzen spielt! Mit den Gefühlen des Menschen darf man nicht spielen! Was die Kleidung des Menschen angeht, so könnt ihr ihm seine Kleidung ausziehen und sie nehmen. Aber ihr habt absolut kein Recht, den Menschen in demjenigen, was Gott ihm gegeben hat, zu verderben. Für das erste Verbrechen werdet ihr nach den menschlichen Gesetzen verurteilt werden, für das zweite nach den menschlichen und göttlichen Gesetzen. Dasselbe Gesetz gilt auch für den Menschen selbst. Niemand hat das Recht, dein Herz, deinen Verstand, deine Seele und deinen Geist zu verderben. Ich sage: Der Mensch soll sich selbst gegenüber aufrichtig sein -- dasjenige, was er spricht, soll in seinem Herzen sein. Deshalb steht in der Heiligen Schrift geschrieben: "`Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren."' Gott braucht folglich keine falschen Lehren. Jeder Lehrer soll die göttliche Lehre predigen. Predigt er diese Lehre nicht, dann ist er nicht von Gott. Der Lehrer soll wissen, dass er sich unabhängig von seiner Predigt vor dem Angesicht Gottes befindet. Wenn das der Fall ist, dann soll er immer die Wahrheit sprechen. Was machen die heutigen Schüler? Sie sind darauf bedacht, ihrem Lehrer äußerlich die größte Aufmerksamkeit und Achtung zu schenken, während ihr Herz weit von ihm entfernt ist. Wenn sie ihn zu sich einladen, stellen sie ihm das schönste Essen und die schönsten Früchte auf den Tisch und sagen: "`Wären wir Lehrer, dann würde uns genauso aufgetischt werden."' Das ist eine Verführung. Der Teufel verführt die Schüler und betrügt den Lehrer, indem er zu ihm sagt: "`Schau, wie sehr dich deine Schüler lieben! Sie stellen dir das schönste Essen auf den Tisch."' Der wahre Lehrer antwortet auf diesen Betrug so: Er nimmt aus seiner Tasche eine schöne Birne oder einen schönen Apfel, nimmt ein Stück Brot und beginnt zu essen und schaut die Speisen vor ihm auf dem Tisch überhaupt nicht an. Er lässt sich nicht betrügen. -- "`Einen besseren Lehrer als dich gibt es nicht."' Der Lehrer weiß, dass dieses Lob teuflisch ist. Wenn ein Schüler seinen Lehrer unbedingt loben möchte, sage ich ihm, wie er es tun soll. Er soll zu einem armen Menschen gehen und ihn zu sich nach Hause einladen; er soll ihn sich wärmen lassen, ihm zum Essen geben und ihn kleiden. Dann soll er zu ihm sagen: "`Das ist die Lehre unseres Lehrers!"' Das Lob besteht also nicht im Vorlesen von Gebeten und in Lobpreisungen. Wenn dieser Schüler nun auf einen Menschen trifft und ihn schlägt, weil dieser ein Schimpfwort zu ihm gesagt hat, tadelt er durch sein Verhalten seinen Lehrer. Mit diesen Beispielen mache ich euch auf eure Beziehungen zu Gott aufmerksam. Wie die Beziehungen des Menschen zu Gott sind, so sind auch seine Beziehungen zu den Menschen. Das ist die Philosophie des Lebens. Was auch immer er anderes sagt, ist keine Wahrheit. Wenn euch jemand loben möchte, soll er euch mit seinen guten Gedanken und Taten loben. Wenn der Sohn seinen Vater loben möchte, soll er ihn auf diese Weise loben. Wenn die Tochter ihre Mutter loben möchte, soll sie sie auf diese Weise loben. Ich sage: Wenn jemand einen anderen durch seinen guten Gedanken, Gefühle und Taten heiligt, bedeutet das nicht, dass er kein Recht hat, sein Lob mit Worten auszusprechen. Er hat das Recht dazu, weil Fakten vorliegen. Der gute Schüler sagt zu seinem Lehrer: "`Mein Lehrer ist sehr gut. Er zeigt mir den wahren Weg; er lehrt mich, den Willen Gottes zu erfüllen."' Nur dieser Schüler hat folglich das Recht, seinen Lehrer zu loben, weil er seine Lehre erfüllt. Und nur dieser Lehrer hat das Recht, seinen Schüler zu loben, weil er ihm eine Reihe von Beweisen gegeben hat, dass er seine Lehre richtig versteht und anwendet. Der Lehrer gibt solch einem Schüler ein schönes Buch und sagt: "`Lies' dieses Buch und wende es an!"' Wenn er sieht, dass der Schüler im Wissen einen Fortschritt gemacht hat, schenkt er ihm ein zweites Buch, dann ein drittes und so weiter. Der Lehrer freut sich an einem solchen Schüler, und der Schüler liebt seinen Lehrer und arbeitet fleißig an der Anwendung seiner Lehre. Die unsichtbare Welt betrachtet den Erfolg und das Verhalten des Schülers. Sie fragt den Lehrer oft: "`Wie entwickeln sich deine Schüler auf der Erde?"' Wenn der Lehrer antwortet: "`Sie bemühen sich, sie arbeiten, die Dinge laufen einigermaßen."' -- So eine Antwort wird nicht akzeptiert. Die Sprache des Lehrers muss bestimmt sein. Er muss genau, bestimmt und positiv antworten. Wenn man mich über euch als Schüler fragt, werde ich mit einer bestimmten Sprache antworten, die ihr bis jetzt noch nicht gehört habt: Ich werde euch weder loben noch tadeln, sondern die Wahrheit sagen, wie sie tatsächlich ist. Ich habe alle Fotografien eurer Taten, vom ersten Tag eurer Schülerschaft bis heute. Ich werde diese Fotografien den Vernunftwesen aus der unsichtbaren Welt vorlegen und sagen: "`Schaut, das haben meine Schüler während der Zeit ihrer Schülerschaft getan."' Fragt man mich nach euch, darf ich nicht schweigen; ich werde also diese Fotografien holen und sie nebeneinander legen und sagen: "`Seht, und urteilt selbst! Fragt mich nichts mehr."' Wenn sie mich über euch nichts fragen, werde ich diese Fotografien nicht herausholen und mich nicht über euch äußern. Es wurde gesagt: "`Ihre Taten laufen ihnen hinterher."' In der Tat, unsere Taten laufen uns hinterher. Sie machen einen Abdruck vom ganzen Wesen des Menschen. Ist etwas Schlechtes daran? Sowohl meine als auch eure Taten laufen uns hinterher. Ich werde also fotografiert, und ihr werdet auch fotografiert. Es gibt nichts Verstecktes und Verdecktes in der Welt. Ich werde auch fotografiert, aber ich mache auch Fotografien. Jetzt wünsche ich, dass alle Menschen eine Einheit bilden und göttliche Freiheit erlangen. Wer in dieser Freiheit lebt, hat vor nichts Angst. Er lässt sich davon nicht beunruhigen, dass jemand seine Taten fotografiert. Warum? -- Weil seine Taten rein sind. Wenn die Taten der Menschen rein sind, sind sie immer froh und fröhlich. Haben sie diese Reinheit nicht, sind sie Mühen und Leiden ausgesetzt. Ich möchte, dass die Menschen zufrieden, fröhlich und glücklich sind. Es gibt also diese drei Wege, auf welchen der Mensch das wahre Glück erreichen kann: den Weg der Liebe, den Weg der Weisheit und den Weg der Wahrheit. Außer diesen Wegen gibt es keine anderen. Geht ihr auf diesen Wegen, wo immer ihr auch geht, im Paradies oder in der Hölle, in dieser oder in der anderen Welt, so ist die Wahrheit überall ein und dieselbe. Und die Hölle und das Paradies gründen auf die Wahrheit. Das Diesseits und das Jenseits gründen auf die Wahrheit. Der Teufel liebt die Wahrheit wie auch die Engel. Ein großer Teufel lehrte ein kleines Teufelchen, wie es die Menschen belügen kann. Einmal wandte das Teufelchen diese Lektion beim großen Teufel selbst an. Da sagte der Teufel zu ihm: "`Hör' mal zu! Das Lügen, wie ich es dir beigebracht habe, sollst du bei den Menschen anwenden und nicht bei mir. Mir sagst du gefälligst immer die Wahrheit! Ich mag es nicht, wenn ich belogen werde."' Dieser große Teufel also, ein Lehrmeister im Lügen, ist sich dessen bewusst, dass die Wahrheit im Leben unbedingt notwendig ist. Wenn also jemand verlangt, es solle zu ihm die Wahrheit gesprochen werden, zu den anderen aber die Lüge, dann denkt er eigentlich nicht gut. Ihr selbst müsst euch dessen bewusst werden und von innen und außen die Wahrheit sprechen. Ich sage euch also: Ihr müsst die Wahrheit sprechen -- zu mir und zu allen anderen Menschen. Gott ist Liebe, Weisheit und Wahrheit. Ihr sollt folglich diese Lehre mir und allen anderen kundtun und nicht nur einem. Wie ihr Menschen gegenüber die Liebe zum Ausdruck bringt, so sollt ihr sie auch den Ameisen gegenüber zum Ausdruck bringen. Es versteht sich: Die Liebe zum Menschen manifestiert sich auf eine Weise, die Liebe zu den Ameisen auf eine andere Weise. Was möchte die Ameise oder die Fliege vom Menschen? Dass ihr aufmerksam seid, sie nicht zertretet und ihnen ein paar Brosamen gebt -- mehr nicht. Ihr alle sollt jetzt wahrheitsliebend und angezündete Kerzen sein, weil ihr Prediger der göttlichen Lehre seid. Diese Lehre wird nicht jetzt geboren; sie hat schon seit Anbeginn des Seins existiert. Wenn jemand wissen möchte, warum die Welt erschaffen wurde, dann soll er wissen, dass die Welt deshalb erschaffen wurde, damit die göttliche Liebe, Weisheit und Wahrheit manifestiert werden. Wenn ihr aber unter die Menschen in der Welt geht, sollt ihr nicht erklären, warum die Welt erschaffen wurde, sondern vielmehr Träger der göttlichen Liebe, Weisheit und Wahrheit sein. Aufgrund dessen, was ihr predigt, sollen die Menschen selbst die Ursachen für die Erschaffung der Welt finden. Nur dann wird eure Predigt Früchte tragen. Soll der Engländer sich selbst loben, weil er Engländer ist? Wenn er sich manifestiert, müssen alle erkennen, dass er Engländer ist. Soll der Schüler sich loben, weil er Schüler der Universellen Weißen Bruderschaft ist? An seinen Handlungen soll erkannt werden, dass er Schüler der Weißen Bruderschaft ist. Ein Engländer betrinkt sich ein wenig und sagt zu einem Ausländer: "`Weißt du, ich bin ein Engländer! Das Gesetz Englands ist ein Naturgesetz!"' Was soll der Schüler antworten? Er soll sagen: "`Das Gesetz Gottes ist das Gesetz der Welt!"' Die Gesetze der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit sind Gesetze der Welt, Gesetze des ganzen Kosmos! Ich bin Bürger eines Staates, dessen Gesetze für die ganze Welt allgemein verbindlich sind, aber nicht umgekehrt."' Viele sagen: "`Die Gesetze der Menschen sind Gesetze Gottes."' Das ist eine absolut falsche Schlussfolgerung. Die göttlichen Gesetze sind in all ihre Formen und Manifestationen Gesetze für die ganze Welt, für alle Staaten, für alle Gesellschaften und Familien wie für alle Vernunftwesen. Darin liegt die ewige Wahrheit, die alle erstreben müssen. Wer diese Dinge so versteht und anwendet, ist auf dem richtigen Weg im Leben. In einem der vergangenen Vorträge habe ich über den Ort Gottes gesprochen und heute über die Offenbarung Gottes. Gott offenbart sich durch die Liebe, die Weisheit und die Wahrheit. Dies ist der Weg, auf dem jeder das neue Leben erreichen wird -- bis zur Auferstehung; so wird er zum Bürger des Gottesreiches werden. Außerhalb dieses Weges ist der Mensch dem Falliment ausgesetzt. Auf diesem Weg könnt ihr jedoch alle Errungenschaften erwarten. Der Geist, der alle Seelen führt, wird sie nicht fallen lassen. Ich wünsche allen eine solche Freiheit, die die Bedingungen dafür bietet, die Sehnsüchte der Seele zu stillen. Manch einer sagt: "`Sieht uns der Meister, wenn wir sündigen?"' Ich sage: Vor den Fehlern und Verbrechen der Menschen schließe ich meine Augen. Wenn es zu guten Handlungen kommt, öffne ich meine vier Augen. Ich erkenne die Menschen auf dem umgekehrten Weg: nicht an ihren Fehlern und Verbrechen, sondern am Guten in ihnen. Die Methode der Menschenerkenntnis, derer ich mich bediene, ist positiv und nicht negativ. Wenn die Menschen sündigen, so ist das auch eine Wissenschaft. Aber sie soll außer Acht gelassen werden. Für den Menschen ist es wichtig, wie die Liebe ist und wie viel sie wiegt, wenn er sie in sich hat. Wenn man mir etwas über einen Menschen sagt, dann stelle ich ihn auf die Waage und wiege seine Liebe ab und dann erkenne ich ihn. Auf diese Weise bin ich zu vielen genauen Ergebnissen gekommen. Wenn ihr auf diesem Weg gehen möchtet, dann studiert die Menschen durch diese positive Methode. Nur so werdet ihr die Reinheit eures Verstandes und eures Herzens bewahren. Dieser Weg führt zur Wahrheit. Auf diese Weise erforscht uns Gott auch. Gott erforscht uns auf dem Weg des Guten. Wenn er uns sieht, dann weiß Er schon, wie wir sind. Die Liebe, die Weisheit und die Wahrheit bestimmen den Platz des Menschen. Nach mir müssen die Menschen also nach der Liebe, der Weisheit und der Wahrheit bestimmt werden, die sie in sich haben. Alles andere, was außerhalb von ihnen ist, lasse ich beiseite, sie werden selbst damit fertig werden. So sollt ihr die Menschen bestimmen, wenn ihr frei und tapfer sein und die Unterstützung der fortgeschrittenen Wesen haben möchtet. Handelt ihr so, werdet ihr den Segen Gottes und Gottes Zustimmung haben. Gibt es etwas besseres als das, dass Gott uns sieht, uns anlächelt und seine Zustimmung gibt, dass wir auf Seinem Weg laufen? Viele möchten, dass man ihnen den besonderen Weg zeigt, auf dem sie gehen sollen. Nein, Sonderwege gibt es nicht. Der Weg ist ein und derselbe für alle. Wenn es um die Frage nach einem Sonderweg geht, kann darüber nur bei der Anwendung gesprochen werden. Es gibt eine Wissenschaft und eine Schule von den besonderen Methoden zur Anwendung der Liebe. Es gibt besondere Methoden zur Anwendung der Weisheit. Aber schließlich gibt es auch besondere Methoden zu Anwendung der Wahrheit. Aber diese Methoden können hier nicht ausgesprochen werden. Sie werden im inneren Labor des Menschen angewandt. Dazu muss er sich der Arbeit widmen. So wie ich arbeite, sollt auch ihr arbeiten. Wenn jemand besondere Methoden wünscht, dann heißt das, dass er wissen möchte, wie ein Baum schneller hervorsprießen, gedeihen und Früchte tragen kann. Das kann erreicht werden, aber nicht hier auf dem Felsen. Dazu müsst ihr in das Labor der Natur gehen, um dort die Methoden zu erforschen, mit denen ich arbeite. Ihr glaubt nicht an die Vernünftigkeit in der Natur, in den Früchten, in den Flüssen, in den Tieren, in den Pflanzen, in den Menschen, welche die vernünftige Natur erschafft und sucht nach Wegen nach schnellen Errungenschaften. Ihr glaubt nicht an die Wunder, die die vernünftige Natur vollbringt, sondern möchtet selbst Wunder wirken. Wenn jemand nach einem schnellen Weg der Entwicklung sucht, dann möchte er ein Wunder vollbringen. Ich sage: Nur derjenige kann ein Wunder vollbringen, der absoluten und unerschütterlichen Glauben an Gott und an den Möglichkeiten der vernünftigen Natur hat. Wenn ihr an Gott glaubt, werdet ihr auch an euch glauben, denn Gott lebt in der Seele eines jeden Menschen. Deshalb -- wenn der Mensch an Gott glaubt, dann wird er auch an sich selbst glauben. Unter dem Begriff "`sich selbst"' verstehe ich nicht den Menschen der Begrenzungen und Schwächen. Wenn ihr etwas erreichen möchtet, dann sagt: "`Herr, Du, der Du den ganzen Kosmos erschaffen hast, gibt mir die Möglichkeit, Deine Kraft zum Ausdruck zu bringen und etwas zu erschaffen, womit ich Dich lobpreisen kann!"' Wenn ihr folglich das Wort "`ich"' sagt, dann werdet ihr in ihm die Gegenwart Gottes sehen. Kommt der Mensch zu diesem Bewusstsein, hat er sich Gott zugewandt. Wer die Bedeutung dieses Wortes nicht versteht, hat sich Gott noch nicht zugewandt. Diejenigen Menschen, welche die Bedeutung des Wortes "`ich"' noch nicht verstanden haben, denken jedes Mal, wenn sie dieses Wort aussprechen, sie seien Werkmeister, sie hätten alles, was sie umgibt, erschaffen. Das heilige Wort "`ich"' soll richtig ausgesprochen werden. Das Wort "`ich"' ist in der bulgarischen Sprache so heilig, wie das Wort "`Aum"' für die Hindus heilig ist, aber sie können es auch nicht richtig aussprechen. Nur ihre Adepten können dieses Wort richtig aussprechen. Doch diese teilen die richtige Weise der Aussprache den Nichteingeweihten nicht mit. Die Wörter "`Om"', "`Am"', "`Aum"', "`Um"'\footnote{Um -- bulg. Verstand} haben ein und dieselbe Bedeutung. Welches von diesen Wörtern richtig ist, weiß man nicht. Es ist möglich, dass alle richtig sind, aber es ist auch möglich, dass alle unrichtig sind. Wenn ihr lernt, geradlinig zu denken und die Wahrheit zu sprechen, werdet ihr das Wort "`ich"' richtig aussprechen. Solange eurer Herz nicht schwingt, solange euer Verstand nicht zu leuchten beginnt und solange ihr die notwendige Freiheit nicht erlangt, könnt ihr dieses Wort nicht richtig aussprechen. Es muss in seiner Weite und Bedeutung ausgesprochen werden. Ihr sagt jemandem: "`Ich liebe dich."' Ihr sprecht dieses Wort aus, aber eurer Herz schwingt nicht, eurer Verstand leuchtet nicht und eurer Mund spricht die Wahrheit nicht aus. Wenn die Worte diesen Inhalt nicht haben, dann tönen sie wie aus einer Geige, die knarrt. Haben die jedoch diesen Inhalt, dann sind sie wie die reinen, kristallklaren Töne einer Geige. Rein sollen die Töne der Geige sein! Richtig soll der Bogen auf ihr bewegt werden! Freiheit muss die Hand haben, die die Geige hält! Ihr sagt: "`Wenn uns die Wahrheit in strenger Weise vorgetragen wird, ist es so, als ob mit uns gestritten wird. Das ist eine sehr alte Methode, die nichts bringt. Woran erkennt ihr, dass ein Mensch streitet? Was der Streit ist, das weiß ich nicht. In dieser Hinsicht bin ich unwissend. Ich würde es mir wünschen, dass ihr vor mir einen Vortrag über den Streit haltet, damit ich verstehe, was es bedeutet, wenn zwei Menschen streiten. Das Streiten ist eine besondere Wissenschaft. Ich höre, dass zwei Menschen sich lebhaft unterhalten: Der eine steht vor dem Zelt, der andere hinter dem Zelt. Ich höre nur: "`Bla, bla, bla."' Was ist das? Dann wird gesagt, dass diese zwei Menschen über etwas gestritten haben. Ich verstehe darunter zwei Anwälte, die in einem Prozess zwei Parteien verteidigen. Zuerst beginnt der eine: Er spricht, überzeugt die anderen und hört danach auf. Dann beginnt der andere: Er spricht, denkt nach und möchte seine Zuhörer auch überzeugen. Ich sehe diese Anwälte: Der eine ist vor dem Zelt, der andere hinter dem Zelt. Aber wo der Richter ist, sehe ich nicht. Es sieht so aus, als ob die Anwälte üben und plädieren. Wenn der Richter nicht kommt, muss die Verhandlung vertagt werden, sagen sie. Einmal habe ich gehört, wie zwei Anwältinnen plädiert haben. Das war in Varna. Die eine war Griechin, die andere Bulgarin. Die eine war vor dem Zelt, die andere hinter dem Zelt. Die Griechin war sehr sprachbegabt; sie sprach anderthalb Stunden, ohne müde zu werden, doch die Bulgarin verfügte nicht über diese Sprachbegabung. Der Richter kam auch in diesem Fall nicht. Eine Arbeit oder ein Prozess ist nur dann abgeschlossen, wenn bei der Verhandlung mindestens vier Menschen anwesend sind: die beiden Anwälte, der Richter und der Angeklagte. Nur auf diese Weise lässt sich die Wahrheit ermitteln. Wenn eine dieser Personen fehlt, dann wird die Verhandlung vertagt. Wollt ihr nun an einer Verhandlung teilnehmen, müssen notwendigerweise vier Voraussetzungen gegeben sein: Der Staatsanwalt, der die Anklagerede hält. Es ist der Teufel. Christus, der als Anwalt fungiert. Er verteidigt den Angeklagten. Die dritte Voraussetzung ist der Mensch, über den gerichtet wird. Er ist der Angeklagte. Die vierte Voraussetzung ist Gott, der am Ende des Prozesses spricht. Er fällt das Urteil. Ohne diese vier Voraussetzungen ist jedes Urteil ungültig. Wenn jemandem übel nachgeredet wird, soll dasselbe beachtet werden. Auf der einen Seite des Angeklagten wird Christus sein, auf der anderen der Teufel. Der Angeklagte wird Zuschauer und Hörer sein. Eines Tages, wenn die Menschheit weiter fortgeschritten sein wird, wird es ein solches Gericht geben. Dieses Gericht wird alle schwierigen Fragen im Leben lösen. Ich sage: Hinter der Wahrheit stehen immer diese vier Voraussetzungen. Wenn ihr folglich jemanden wegen einer Sache anklagen möchtet, dann ruft Gott als Oberrichter an, Christus als Verteidiger des Angeklagten, den Teufel als Ankläger und die Person, über die verhandelt werden soll, als Angeklagten. Der Teufel beginnt: "`Ihr haltet diesen Menschen für einen Heiligen, aber ich habe ganz andere Daten, andere Fakten -- und er reiht diese Fakten aneinander."' Der Angeklagte hört zu und hat kein Recht, sich zu verteidigen. Christus wird ihn verteidigen. Wenn Christus ihn freispricht, wird er erlöst werden. Wenn Christi Rede nicht ganz zu Gunsten des Angeklagten fällt, wird er verurteilt werden, indem man über ihn die eine oder andere Strafe verhängt. Das sollt ihr wissen: Wenn ihr möchtet, dass über euch nicht verhandelt wird, dann sollt ihr nach den Gesetzen der Liebe, Weisheit und der Wahrheit leben, die sich durch Gott offenbaren. Jetzt werden wir unsere Hände, das Gesicht und die Füße im See im Namen des großen Gesetzes waschen, das über alle Dinge auf der Erde herrscht und sie reguliert. Ein Vortrag, gehalten am 7. August 1931, 5. Uhr.
  15. Musik und Singen - Mittel zum Erreichen des Göttlichen Stilles Gebet Nun, lesen wir einige von den Themen (Es wurden einige von den Themen „Der Unterschied zwischen Willen und Eigenwillen“ vorgelesen.) Habt ihr ein anderes Thema? – Nein. Das werden wir für das nächste Mal lassen. Der Meister spielt mit der Geige und acht junge Brüder singen leise das Lied vor: „Duhat Bojii, –„Der Geist Gottes, Duhat Wechnii, – der ewige Geist, Duhat Svjatii, – der heilige Geist, Duhat Blagii, der gütige Geist, Koj pulni surza ni s Ljubov.“ Wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe, wer (er)füllt (3) Wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe, (2) mit Liebe (3 Mal) Wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe. (2) (Das zweite Mal sangen sie das Lied mit dem Meister ohne Geige. Das dritte Mal sangen sie es wieder mit dem Meister, aber sehr leise.) Jetzt werden wir alle gemeinsam „Duhat Bojii“ singen. (2 Mal) „Duhat Bojii“ ist als Berührungspunkt in der Okkulten Musik ein okkulter Übergang. Ich werde euch jetzt sagen, wo sich die okkulten Berührungspunkte befinden und wo die zeitgenössische Musik in Okkultmusik übergehen wird und warum es im Singen einen Sinn gibt. (Der Meister singt allein.) „Duhat Bojii, Duhat Wechnii, Duhat Svjatii, Duhat Blagii, Koj pulni surza ni s Ljubov.“ Diese Worte sind ein okkulter Übergang, sie sind ein Übergang im okkulten Sinne. Jetzt werdet ihr mit Bewegungen singen und dabei den Willen betätigen. Beim okkulten Singen werdet ihr aufmerksam sein. Ihr werdet jetzt all eure Traditionen verlassen. Ich möchte, dass ihr als Schüler im Singen frei seid. Damit der Wille sich daran beteiligen kann, müsst ihr die Hände bewegen. Die zeitgenössische Oper ist sich dessen bewusst. (Der Meister singt allein und vollzieht Bewegungen). „Duhat Bojii“ (Er erhebt seine Hände langsam und mächtig nach oben.) „Duhat Vechnii“ (Er senkt die Hände vor seinem Gesicht, vollzieht einen Kreis und setzt sie in eine waagerechte Lage.) „Duhat Svjati“ (Die Hände werden zum Kreis vor dem Gesicht geformt, nach oben und dann fast senkrecht.) „Duhat Svjati“ (Dasselbe, nur die Hände bleiben waagerecht.) „Koj palni“ (Die Hände sind vor der Brust.) Surza ni s Ljubov (Die Hände werden seitlich weit gestreckt. Von dort vollziehen sie leichte Bewegungen wie beim Fliegen. Sie befinden sich in der waagerechten Lage. Bei „surtsa ni“ werden die Hände nach außen gestreckt.) Das (Er)füllen ist ein Prozess der Erweiterung. „Koj palni“ (Die Hände vor der Brust.) „Surza ni s Ljubov“ (Die Arme werden nach außen gestreckt, das Herz erweitert sich. Bei den anderen Worten werden Bewegungen des Fliegens vollzogen.) Wenn ein Luftballon mit Gas gefüllt wird, dann beginnt er sich zu erweitern und sich zu erheben. Wenn ihr Bewegungen des Fliegens vollzieht, dann werdet ihr feststellen, dass es in diesen Bewegungen Harmonie gibt. (Der Meister singt allein: „Duhat Bojii… Wer (er)füllt ...“) „Wer“ hat eine zweifache Bedeutung. Es ist zugleich Frage und Antwort. Der Geist Gottes, der (er)füllt – eine Antwort. Und wer (er)füllt unsere Herzen mit Liebe? -- Der Geist Gottes, der ewige Geist und so weiter. Das sind Attribute. Nun, was ist der Unterschied zwischen dem heiligen Menschen und dem hellen/leuchtenden Menschen? Ich kann heilig und hell sagen. Als Schüler müsst ihr genau bestimmte Begriffe haben. Du wirst zum heiligen Menschen gehen und der helle Mensch wird zu dir kommen. Du wirst zu der Wasserquelle gehen. Der heilige Mensch ist eine Quelle, du wirst zu ihm gehen und er (er)füllt; und du wirst dein Herz zur Verfügung stellen. Und der helle Mensch, das ist die angezündete Kerze. Dieses Licht kommt zu dir. Du wirst nicht zu diesem Licht gehen, sondern es wird zu dir kommen. Folglich ist der Prozess zweifach: Du gehst zum Heiligen und der Helle, der kommt zu dir. Gott ist heilig und hell. Als Licht kommt Er zu uns und als Welt gehen wir zu Ihm. Folglich kann der Heilige Geist eure Herzen (er)füllen. Also geht das Herz zum Heiligen Geist. Wenn wir „heller Geist“ sagen, dann verstehen wir unser Geist. Gütig (blag), ewig, die Welt, all das sind Wörter, die verbunden sind. Wer füllt unsere Herzen? - Der Geist Gottes. Diese Übungen werden wir mit Bewegungen singen. Wenn ihr in euer Haus eintretet, werdet ihr mit Bewegungen singen. Ihr werdet euren Willen an die Arbeit einspannen. Viele dieser Übungen werden wir mit Bewegungen singen. Wenn du jetzt bei den Worten „Der Geist Gottes“ (der Meister singt „Der Geist Gottes“ und vollzieht Bewegungen mit den Händen) bei Ihm bist, dann wirst du dieselbe Erweiterung vollziehen. Lasst euch davon nicht stören, ob ihr diese Bewegung richtig vollzogen habt oder nicht. Es gibt ein inneres Gesetz der Bewegungen. Wenn diese Bewegung in Harmonie mit euren Gedanken und Gefühlen ist, dann fühlt ihr euch angenehm. Wenn es Unstimmigkeiten gibt, dann werdet ihr spüren, dass diese Bewegung nicht richtig ist. Das ist das Gesetz der Freiheit. Ihr werdet singen, euch bewegen und Gott mit eurem Verstand, mit eurem Herzen und mit eurem Willen und mit dem ganzen Körper dienen. Alles muss in Bewegung sein. All das muss an der Musik partizipieren. So wird sich unser Körper harmonisieren. Manchmal denkt ihr, dass ihr ohne Musik könnt. Nur die Toten können ohne Musik, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne das Wort und die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Brot, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Wasser, die Lebenden nie! Nur die Toten können ohne Gedanken, die Lebenden nie! Manch einer fragt: „Kann es ohne Singen?“ Es kann. Als Paganini gefragt wurde: „Kannst du auf drei Saiten spielen?“, dann antwortete er: „Ich kann.“ „Auf zwei?“ - „Ich kann.“ - „Auf eine?“ - „Ich kann.“ „Kannst du dann ohne Saiten spielen?“ - „Ich kann.“, und dann ist er nicht erschienen. Auf diese Weise werden wir uns durch das Singen harmonisieren. Durch das Singen werden wir jene Kräfte in der Natur anziehen, die sich zu uns harmonisch verhalten. Das ist das Gesetz der Anziehung. In der Tat, jetzt gibt es nichts, was ich euch lehren kann. Der junge Bursche und die junge Frau, sie wissen es. Warum singen die Vögel? Warum singen die männlichen Vögel? Sie haben seit Langem dieses Gesetz erlernt. Die Säugetiere, die Kühe, sie muhen manchmal auch. Es gibt immer ein Gesetz, dem sie unterliegen. Dieses Muhen ist eine andere Art des Gesangs. Das Singen zieht immer an. Singen wir harmonisch, dann werden die Geister der Musik immer von uns angezogen werden. Nachdem sie angezogen wurden, werden sie etwas sehr Schönes bringen – Erneuerung. Gemäß unseres Liedes und gemäß dieser Inspiration werden auch dementsprechend Veränderungen in unserer geistigen Welt geschehen. Nun, als erstes werdet ihr aus dem Herzen singen. Die okkulte Musik lässt solch ein oberflächliches Singen nicht zu. Sie möchte Inhalt, sie möchte Tiefe. Du wirst an erster Stelle mit Gefühl singen und dann wirst du am Gesang feilen. Danach feilen wir. Wir können noch nicht okkulte Lieder singen. Das sind kleine Übungen, ich nenne sie so. Wenn ich sie euch als Lied singen würde, dann werdet ihr alle einschlafen und nicht hier sein. Ihr werdet einschlafen und nachdem ihr geweckt werdet, werdet ihr sagen: „Ich war irgendwo, in einer Welt und in was für einer Welt!“ Das ist jetzt noch kein Lied, das ist eine Übung, deshalb werdet ihr hier sein und nicht einschlafen. Deshalb nenne ich sie Übungen. Ihr sagt: „Können wir nicht ein okkultes Lied singen? – Nein, das könnt ihr nicht! Unter den jetzigen Bedingungen kann kein okkultes Lied gesungen werden. Das sind okkulte Übungen. All unsere Lieder, sogar auch diese, die sonntags bei den Treffen gesungen werden, das sind Übungen. Sie werden Lieder genannt, aber es sind nach meinem Verständnis Übungen. Manche sind den Liedern näher, andere ferner. Jetzt lernen wir die Übung mit Bewegungen! (Wir sangen: „Duhat Bojii“ zwei Mal mit Bewegungen.) Singt jetzt „Blaga duma ...“! (Alle singen mit dem Meister zusammen und am Ende spielt der Meister.) Es gibt etwas, das behindert. (Der Meister singt allein „Blaga duma“, und dann singen alle zusammen.) Jetzt werden zwei Menschen das Lied singen „Blaga duma na ustata, tui e kljuchat kam sartsata“ und alle zusammen werden den Refrain singen.) Jetzt singen wir „Venir, Benir“. (Der Meister spielt – wir alle singen. Danach singen wir: „Izgrjava slunzeto“, „Sladko medeno“) Jetzt mögen die Freunde kommen, diejenigen, die Schüler. (Die acht jungen Brüder kamen zum Tisch.) Singt „das stimmlose Singen“. (Der Meister spielt mit der Geige einen schönen Marsch und die Brüder singen mit der Kehle, ohne ihren Mund zu öffnen.) (Originelles Singen) Das ist eine Übergangslage in der okkulten Musik. Es kann euch etwas komisch erscheinen, aber es war schön, nicht wahr? Wir werden die Übungen erweitern. Wir werden angenehme Dinge in der Musik erschaffen. Merkt euch, dass die Kinder, wenn sie ihre Übungen machen, immer lachen. Wenn die Menschen lachen, dann arbeiten sie. Lachen sie nicht, dann sind sie krank und der Wille beteiligt sich nicht. Der gesunde Mensch ist immer froh. Es ist ein Grundsatz: Wir sollen immer froh sein! Das ist der gesunde Zustand. Stellt fest, dass beim Lesen der Bibel wir überall Menschen sehen, die froh und fröhlich waren. Das Leben ist schön, wenn es fröhlich ist. Und die Zustände des Grams sind immer negativ, sie sind nicht biblisch, sie sind außerhalb der Bibel. Die positive Lehre, die okkulte Lehre drückt sich in Freude aus, das andere ist nur ein Schatten. Folglich in Gram, in Leiden und in Mühen – wir müssen uns immer freuen. Ich werde eine kleine Bemerkung machen, ich mache diese Bemerkung jedoch zu euch. Das ist das Gesetz. Wenn ihr einen Kranken zu einem Berg bringt, was geschieht dann mit ihm? - Er wird gesund. Denkt ihr, dass dieser, der Kranke, mit seinen Krücken laufen wird, wenn ihr ihn auf die Bergspitze bringt? Nein, er wird sie wegwerfen. Er wird die reine Luft atmen. Nun möchte ich euch auf diese Bergspitze bringen. Ihr werdet all eure Krücken wegwerfen. Wir benötigen keine Krücken! Ohne Krücken! Oben ist es weit, es gibt eine große Weite. Hier liegt der Sinn. Manche sagen, dass die Erde ein Jammertal sei, der Schatten der Erde. Dem ist nicht so. Für den Menschen, der die göttlichen Gesetze nicht kennt, für den ist die Erde ein Jammertal des Todes, ein Schatten des Todes. Aber für denjenigen, der die Gesetze versteht, für den ist die Erde ein Ort der Freude und der Wonne. Ich möchte euch von all euren Vorurteilen, die ihr habt, befreien. Denn einer der größten Irrtümer, den euch die schwarze Loge suggeriert, ist, dass ihr nicht singen und euch nicht freuen dürft. „Es bedarf des Singens nicht, du wirst schweigen.“ Das ist das eine. Dann sagen sie: „Du wirst nicht viel essen.“ „Du wirst nicht beten, du benötigst kein Gebet.“ Ohne Singen, ohne Essen, ohne Gebet! Na, was ist dann der Sinn des Lebens, wenn du das Essen, das Singen und das Gebet abziehst?“ Was bleibt dann übrig? Das ist das Fundament des Lebens! Zu essen, das ist die erste Kunst, mit dem der Mensch beginnt. Nun sagt Christus: „Wer mich isst, der hat Leben in sich.“ Das Essen im okkulten Sinne, das ist eine große Wissenschaft. Durch das Essen werden wir eine Gemeinschaft mit dieser Wissenschaft, mit uns selbst und mit Gott bilden. Diese Wissenschaft wurde heute weggeworfen. Wir werden uns bemühen, all diese göttlichen okkulten Gesetze in uns zu bringen, damit wir fröhlich werden – gemäß dem Göttlichen fröhlich zu werden. Das wird nicht sofort geschehen. Denkt nicht, dass das eine leichte Arbeit sei, dass der Mensch fröhlich werde. Es gibt Übergangszustände. Die große Freude zieht den großen Gram nach sich. Wir werden mit dem Kleinen beginnen und allmählich wird diese Freude größer werden, bis sich in euch der Wille entwickelt, damit ihr diese Freude beherrschen könnt und damit diese Freude immer in eurer Seele bleibt. Nun ist unsere Freude von etwas Materiellem bedingt. Der Gegenstand unserer Freude ist immer etwas Materielles. Wenn der Gegenstand unserer Freude zerstört wird, dann wird unsere ganze Freude auch zerstört. Der Gegenstand darf nicht materiell sein. Weil die Liebe die Substanz der göttlichen Welt ist, so sind alle Dinge in der Göttlichen Welt aus Liebe gemacht worden, dort ist sie Substanz. Dasjenige, was für uns auf der Erde das Erhabenste ist, das bildet das Feld, der Boden, auf dem alle Lebewesen aus der göttlichen Welt leben. Folglich ist die Liebe über uns und dort schreiten die göttlichen Wesen auf der Liebe. Und ich sage: Die Füße dieser Wesen denken mehr als eure Köpfe. Die Beine derjenigen, die auf der Liebe laufen, denken mehr, als unsere berühmtesten Philosophen hier auf der Erde. Wir müssen uns all diesen Dingen aus Liebe bewusst werden. Substanz muss es geben. Dann werden wir Dinge und Gegenstände haben, die nicht zerstört werden können. Die Liebe wird der Grund sein, ein ewiges Prinzip und dann werden wir nicht trauern, sondern immer fröhlich sein. Deshalb erforschen wir die Liebe als eine große Realität und nicht als etwas Abstraktes. Sie ist eine große Realität, wir erstreben sie, in ihr gibt es Musik. Unsere Instrumente werden wir aus Liebe machen. Mit ihr werden wir singen und spielen. Wenn ihr in die göttliche Welt eintretet, dort werdet ihr die erhabeneren Dinge verstehen, dort werdet ihr sie als Schüler erlernen. Deshalb nehmen wir das Singen und die Musik nur als Hilfsmittel zum Erreichen dieses göttlichen Ziels. Stilles Gebet. Siebter Vortrag der Allgemeinen Okkultklasse, zweiter Jahrgang, 12. November 1922, Sonntag, Sofia.
  16. mariaK

    1943_08_15 Das ewige Gut

    D A S E W I G E G U T Eine Feiertagsrede von Beinsa Duno, gehalten am 15. August 1943, 5 Uhr morgens, Sofia– Izgrev Betrachtungen zum Gedanken: “Gott ist die ewige Quelle des Lebens.“ Im zehnten Kapitel des Matthäus Evangeliums macht Christus die Jünger darauf aufmerksam, was sie im Leben benötigen. Damit wollte er sie von unnötigen Sorgen und Bedürfnissen befreien. Im zwölften Kapitel des Markus Evangeliums beantwortet Christus Fragen der Pharisäern und Sadduzäern. Seine Antworten hinterließen bei ihnen Verwunderung, wenngleich sie ihnen unangenehm waren. Beim Studium der heiligen Bücher, wo das Leben früherer Generationen beschrieben wird, erfahren die Leser von der menschlichen Veranlagung, Fehler und Versäumnisse zu begehen. Alle Menschen wollen Gott gefällig sein, damit sie gut leben und sich unter Engeln und Heiligen befinden werden, wenn sie ins Jenseits übergehen. Wenn du auch nur einen Blick ins Jenseits werfen könntest, um zu sehen, wie die erhabenen Wesen dort leben, wäre das ein Kinderspiel. Als würdest du ein Theater besuchen und sehen, wie die Schauspieler spielen und dann wieder nach Hause gehen. Aber damit erreichst du nichts. Ins Jenseits zu gehen hätte Sinn, würdest du wie die hohen Wesen leben und sich ihnen anschließen. Die Juden haben die Heilige Schrift wortwörtlich verstanden und leiden heute noch darunter. Bis heute tragen sie die Folgen ihres Missverständnisses über das wahre Leben. Man darf nicht am Buchstaben der Dinge klebend leben. Der Buchstabe tötet und der Geist belebt die Dinge. Die heutigen Menschen, ob Christen oder nicht, begehen die Fehler der Juden. Christliche Völker kämpfen heute gegeneinander. Im Namen Gottes begehen sie Dinge, die Gott nicht gefällig sind. Trotzdem meinen sie, es sei in Ordnung, was auf der Erde geschieht. Lassen wir die Sachen der äußeren Welt beiseite. Wir haben kein Recht über jemanden zu urteilen. Nur wer die Welt geschaffen hat, hat das Recht zu urteilen. Warum die Menschen gegeneinander kämpfen ist ihre Sache; warum sich die Erde dreht ist deren Sache; warum die Sonne scheint ist ihre Sache; warum die Bäume wachsen ist ihre Sache; warum die Flüsse fließen ist ihre Sache; warum der Mensch so und nicht anders lebt ist seine Sache. Wir dürfen uns nicht in Sachen einmischen, die uns nichts angehen. Die Aufgabe des Menschen ist, das Wesentliche im Leben zu finden. – Was aber ist das Wesentliche? – Das, was der Mensch an den Tag legt, seine Gefühle und Gedanken. Über den Menschen ist gesagt worden, dass Gott ihm das Leben in die Nase einhauchte, wodurch er ein lebendiges Wesen wurde und zu fühlen begann. Also sind zuerst die Gefühle im Menschen erschienen und erst danach seine Gedanken. Als Resultat der Gefühle und Gedanken erscheinen dann die menschlichen Taten. Wenn die Gefühle und die Gedanken richtig sind, sind es auch seine Taten. Dazu werdet ihr sagen, dass man, um richtig zu handeln, ein gelehrter Mensch sein muss. Das stimmt aber nicht. Nicht jeder gelehrter Mensch handelt richtig. Wichtig ist richtig zu fühlen und zu denken. Christus führt das Beispiel über den schlechten und nicht gewissenhaften Hausmeister an, der gegessen und getrunken hat, ohne dem Willen seines Herrn zu willfahren. Dieser Hausverwalter hatte seine Gedanken und Gefühle nicht richtig unter Kontrolle. Er lebte auf großem Fuße, weswegen sein Herr mit ihm unzufrieden war. Jedem Menschen ist die Aufgabe gegeben Herr seiner Gedanken und Gefühle zu sein und sie in die richtige Bahn zu lenken. Er aber isst und trinkt zu gleicher Zeit und verrichtet somit seine Arbeit nicht gut. Dadurch quält er seine Vernunft, sein Herz und seine Seele. Und dann fragt er sich. – Was erwartet mich im Jenseits?– Zähne knirschen! Was sollte man tun, um ein gutes, reines Leben zu bekommen? Jeder will gut leben; trotzdem vernachlässigt er sein eigenes Leben und interessiert sich für das der anderen. Ihr hört ständig, dass jemand nicht gut lebt, nicht gut denkt und fühlt, nicht rhythmisch geht. So darf nur jener handeln, der sein eigenes Leben geordnet hat. Aber gerade so jemand hilft den Menschen und urteilt nicht über sie. – Wie soll man sich bewegen? – Das ist eine Frage von großer Bedeutung. Es ist nicht egal wie du gehst und dich bewegst. Die vernünftige Welt zieht jede falsch verbrauchte Energie in Erwägung. Jede verbrauchte Energie sollte einen Gewinn bringen. Entsprechend hat der Mensch das Recht eine bestimmte Menge Energie zu verbrauchen, aber dafür soll er etwas gewonnen haben. Du kannst ins Theater oder Konzert gehen, aber dafür sollst du unbedingt etwas gewinnen. Somit wird die verbrauchte Energie gerechtfertigt. Wenn du nichts dazugewinnst, wird man dich dafür verantwortlich machen. Man muss im Leben für alles bezahlen. Wer dieses Gesetz nicht versteht, fragt sich, warum seine Arbeit ins Stocken gerät. Ganz einfach – du machst Fehler. Was wird von dem Geiger verlangt, der in einem Simphonieorchester spielt? Rein und exakt zu spielen. Wenn er Fehler macht und falsch spielt wird man ihn entlassen. Wer in der weiten Welt lebt darf Fehler machen. Aber wer sich auf das Reich Gottes vorbereitet darf keine Fehler machen, denn dann wird er dort nicht reingelassen. Ins Reich Gottes werden Menschen aufgenommen, die keine Fehler begehen und denen die Schwächen des einfachen Menschen nicht eigen sind. Jemand kritisiert seine Nächsten und bereitet sich darauf vor ins Gottes Reich einzutreten. Das ist unmöglich, denn dort ist Kritik völlig ausgeschlossen. Er kritisiert seinen Nächsten, aber er selber weiss nicht, wie er handeln soll. Würde er den Platz seines Nächsten einnehmen, so würde er vielleicht denselben Fehler, oder sogar einen größeren begehen. Zwei Freunde unterhalten sich und der eine fragt den anderen: Warum bist du ausgerutscht und hingefallen? – Ich konnte keinen Halt finden. – Warum konntest du das nicht? – Der Abhang war zu steil. Der Steilhang riss mich mit und ich konnte mich nicht festhalten. – Du bist willensschwach, deswegen konntest du dich nicht halten. – Zeig mir dann, wie ich mich verhalten soll. Was passiert letztendlich? Jener, der seinen Freund moralisiert, betritt den Steilhang, rutscht aber sofort aus und fällt sogar schlimmer als sein Freund. Und das ist natürlich. Welcher normale Mensch hat sich nicht verbrannt, nachdem man ihn ins heiße Wasser geworfen hat? Ihr werdet darauf erwidern, man solle aufpassen. Egal wie sehr man aufpasst, das heiße Wasser wird dich verbrennen. Einige Menschen passen extrem viel auf und trotzdem verbrennen sie sich den Fuß oder die Hand mit heißem Wasser. Wichtig ist, was man mit dem Verbrannten macht. Zuerst sollte man die Stelle mit Joghurt einreiben. Kehren wir zum Wesentlichen zurück. Was ist das Wichtigste im Leben? – Gott dienen. Gott zu dienen bedeutet, bereit zu sein sich gänzlich für die Liebe aufzuopfern. Welcher Mensch würde mitten in der Nacht aus seinem warmen Bett schlüpfen um einem Leidenden zu helfen? Er wälzt sich in seinem Bett hin und her und wird sein Rausgehen auf morgen verschieben unter dem Vorwand, das Wetter sei nicht gut und er wäre gerade nicht gut drauf. Er spricht über „Gott dienen“ und „Nächstenliebe“, ist aber nicht bereit das kleinste Opfer dafür aufzubringen. Das kann man nicht gerade Dienen nennen, das ist keine Liebe. Wenn man den Willen Gottes nicht erfüllen will, dann sagt man: Diese Arbeit ist nicht für mich. – Welche Arbeit ist denn für dich? Der Mann weigert sich seine Bestimmung zu erfüllen; die Frau will die ihre nicht erfüllen und die Kinder auch nicht. Letztendlich sind alle mit ihrem Leben unzufrieden. Ein Mann, der seine Frau mit seinem Verstand nicht beeinflussen kann, ist nicht an seinem Platz. Eine Frau, die auf ihren Mann mit ihrem Herzen nicht einwirken kann, ist fehl am Platz. Und schließlich, wenn die Eltern mit ihrem Herzen und Verstand keinen Einfluss auf ihre Kinder haben, sind sie als solche ungeeignet. Wer nur Kinder zur Welt bringt ist noch lange nicht Mutter und Vater. So eine Geburt gleicht der Geburt von Kücken im Brutkasten. Die Kücken werden dort ausgebrütet, haben aber keine Mutter. Es ist also nicht leicht ein Kind zur Welt zu bringen; es ist nicht leicht auf einen lichten Gedanken zu kommen, ein edles Gefühl wachzurufen, oder eine erhabene Tat zu vollbringen. Geburt bedeutet große Schmerzen und Leiden ertragen zu müssen. Viele fragen sich, warum man leiden muss. Auf diese Frage wird mit einer Gegenfrage geantwortet: Warum denn nicht? Solche Fragen zu stellen, würde bedeuten auch zu fragen, warum man atmen, essen und Wasser trinken muss. Kann man ohne Luft, Wasser und Essen leben? Wer ohne Luft, Wasser und Essen leben will, sollte ins Jenseits gehen, wo das Atmen und das Essen aufhören. Solange jedoch der Mensch auf der Erde ist, muss er atmen, essen und Wasser trinken. Das höchste Gut für den Menschen besteht darin, dass er Luft, Wasser und Essen aufnehmen kann. Das Erdenleben ohne Essen ist die reinste Hölle. Das Paradies der Erde steckt also im Essen. Will ein erhabenes Wesen das Paradies auf Erden sehen, so geht es unter die Menschen, während sie essen. Will man sich das Paradies im Himmel ansehen, dann steigt man in den Himmel, wenn die dortigen Einwohner speisen. Also sollte man eine klare Vorstellung vom Essen haben. Es ist großartig das zu essen, was Gott für den Menschen vor tausend Jahren vorgesehen hat. Schon bei der Erschaffung des Menschen enstand in Gott die Idee über seine Ernährung. Sich zu ernähren bedeutet das göttliche Leben in sich aufzunehmen. Und das bedeutet wiederum Licht, Luft, Wasser und Brot zu sich zu nehmen. Man sollte eine heilige Einstellung gegenüber dem Licht, der Luft, dem Wasser und dem Brot haben und sie verstehen. Es reicht nicht aus nur die Augen aufzumachen und dann zu behaupten – es sei ringsum hell; es genügt nicht die Lungen auszudehnen um Luft einzuatmen; es genügt nicht Wasser zu trinken und Brot zu essen und sich dabei zu denken, dass man den Hunger und den Durst gestillt hat. Auf diese Weise gehst du mit den Dingen mechanisch um. Du sollst die Lebensgüter mit Vernunft benutzen und sie nur bewusst und mit Liebe zu dir nehmen. Sonst wirst du das Licht um dich herum sehen, aber doch in Dunkelheit leben. Du wirst atmen, aber ersticken und nach Luft ringen. Du wirst Wasser trinken aber ständig durstig bleiben. Du wirst köstlich speisen und doch altern. Nehmt alles mit Liebe zu euch und nur auf diese Weise werdet ihr den Gottessegen genießen. Tut alles mit Liebe. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Tat sollen mit Liebe erfüllt sein. Unter der Liebe reifen die Früchte und werden süß; ohne Liebe bleiben die Früchte unreif und bitter. Unter der Liebe fließt das Wasser und tut seine Arbeit; ohne Liebe hört das Wasser auf zu fließen, wird zur Jauche und stinkt. Wo die Liebe waltet, herrscht Harmonie und Schönheit. Außerhalb der Liebe kritisieren sich die Menschen, werden böse, weinen, leiden und ihr Leben verliert den Sinn. Wo die Liebe ist, dort ist das Paradies. In der Lieblosigkeit ist die Hölle. Im Paradies herrscht das Gesetz der Freiheit und der Liebe. In der Hölle waltet das Gesetz der Einschränkung, Gewalt und Lieblosigkeit. An der Tür der Hölle steht geschrieben: Hier regieren die Starken. Folgerichtig: Wenn du denkst, die Kraft wird dir helfen, sollst du wissen, dass sich immer jemand findet, der stärker als du ist. Im Paradies dient der Starke dem Schwachen aus Liebe. In der Hölle dient der Schwache dem Starken unter Zwang. Was bedeutet zu dienen? – Es bedeutet das Gesetz der Liebe vernünftig anzuwenden. Es ist leicht darüber zu reden; man muss auch wissen, wie man dienen soll. Wie kann die Mutter das Neugeborene stillen, wenn sie keine Milch hat? Also soll der Diener Milch und Nahrung für diejenigen haben, für die er sorgt, um ihnen das Leben zu erhalten. Das beinhaltet der folgende Vers: “Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ (Joh. 6:53)* Ihr werdet sagen, es gäbe etwas Widersprüchliches in diesem Vers. Wieso kann sich das Kind mit Muttermilch ernähren und der Erwachsene schafft das nicht mit dem Fleisch und dem Blut Christi? Das, was die Milch für das Kind darstellt, ist das Fleisch und das Blut Christi für seine Anhänger. Das Fleisch und das Blut Christi verkörpern das Wort Gottes. Deswegen sagt Christus: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“(Matth. 4:4) Im Evangelium steht noch geschrieben: “Alles, um was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden.“(Markus 11:24) „Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.“ (Matth. 18:18) „Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein Taten wie die mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berg sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer, so wird’s geschehen.“ (Matth. 21:21) All das ist möglich, wenn es im Namen Gottes geschieht, wenn ihr das Wort Gottes anwendet. – Können sich Berge versetzen?– Der Berg steht hier für gewisse Schwierigkeiten. Warum solltest du nicht im Namen Gottes die Schwierigkeit aus deinem Weg räumen und dann dich frei weiter fortbewegen? Es ist eine große Kunst Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und Prüfungen zu bestehen. Um das zu bewerkstelligen benutzt der Gläubige seinen Glauben und der Gelehrte sein Wissen. Dafür benötigt man aber einen starken Glauben und ein großes Wissen. Ein armer, religiöser Mensch hat Gott ständig um Hilfe gebeten, damit sich sein Leben auf irgendeine Weise verbessert. Obwohl er arm war, ist er mit seiner Situation zufrieden gewesen. Seine Frau aber hat ihn ständig beschimpft und ihm seinen Glauben und seine Zuversicht in Gott vorgeworfen. Sie hielt ihm diese Tugend vor die Nase und sagte: Was nützt dir dein Glaube an Gott? Sieh deine Nachbarn, sie glauben nicht an Gott, erweisen niemandem Wohltaten, aber ihr Leben bessert sich mit jedem Tag. Ihre Getreidespeicher sind voll, die Zahl der Rinder steigt, ihr Geld vermehrt sich. Der arme Mensch war den Vorwürfen seiner Frau überdrüssig geworden, doch er murrte nicht. Es geschah, dass sein reicher Nachbar krank wurde, auf dem Sterbebett lag und keiner konnte ihm helfen. Gott gab dem Armen ein, er solle zwanzig Weidenblätter nehmen und sie kochen lassen. Dann sollte er den Auszug dem Kranken zu trinken geben, unter der Bedingung, dass dieser ihn reich belohne. Wenn er ihn gut bezahle, würde der Kranke genesen; ansonsten würde er ins Jenseits übergehen. Der arme Nachbar folgte dem Rat Gottes und erschien vor dem Kranken mit der vorbereiteten Medizin. Er hat ihm auch die Worte Gottes ausgerichtet, wie es ihm eingeflüstert wurde. Der Reiche, zufrieden über diesen Glücksfall, sagte zu seinem Nachbarn: Mein Freund, ich gebe dir zweihunderttausend Leva. Falls nötig, gebe ich dir das Doppelte. – Zweihunderttausend Leva sind genug, – antwortete der arme und bescheidene Nachbar. Der Kranke trank die Medizin und sein Zustand besserte sich nach einigen Tagen. Ihr werdet sagen, der Arme habe ihn erpresst. Das ist keine Erpressung, sondern eine Methode, mit deren Hilfe der Reiche sein Herz zu öffnen lernt. Reden wir von Erpressung, so bedienen sich alle gegenwärtigen Menschen der Gewalt und verschließen bewusst ihre Augen damit sie nicht sehen und verstehen. Wem gehört das Gold der Welt? Wem gehört der Weizen? Wem gehören alle Lebensgüter? Alles gehört den erhabenen, vernünftigen Wesen, die im Namen Gottes arbeiten. Trotzdem benutzen die Menschen diese Güter und verfügen über sie, wie sie es für richtig halten. Mit ihrem Gold werden große Verbrechen begangen. Die Amerikaner, ein Volk, dass als klug gilt, hatten vor Jahren Weizen im Überfluss und beschlossen Weizen statt Kohle zu benutzen. Sie fanden heraus, dass man bei diesem großen Ernteertrag die Kohle durch Weizen für Industriezwecke ersetzten könnte. Aber hätte es sich dabei nicht um Gewalt gehandelt? Denn der Weizen wurde den Menschen für Ernährungszwecke gegeben und nicht als Brennstoff. Jedes Volk missversteht teilweise das Gesetz Gottes, wofür es bestimmte Folgen trägt. Viele treiben Missbrauch mit dem Weizen. Die Hersteller wollen ihn teuer verkaufen, um einen Gewinn zu erzielen und die Käufer wollen ihn billiger kaufen mit demselben Wunsch. Es ist nicht erlaubt Missbrauch mit dem Weizen zu treiben. Verkaufe ihn zu einem Preis, der deine Kosten und Arbeit deckt. Kaufe ihn zu einem Preis, welcher den Hersteller nicht benachteiligt. Der große Ernteertrag geschieht nicht nur dank der äußeren Bedingungen, sondern vielmehr wegen der inneren. Sind sowohl die äußeren, als auch die inneren Umstände günstig, so wird der Ertrag noch höher. Heute beklagt sich der Landwirt über das schlechte Jahr und den schlechten Ernteertrag, usw. – Warum? – Weil er ohne Liebe arbeitet. Er pflügt seine Äcker ohne Liebe; er schlägt die Rinder, streitet mit seinen Arbeitern, seiner Frau, seinen Kindern. Er mäht das Feld und mahlt das Getreide ohne Liebe. Der Bäcker knetet und backt das Brot ohne Liebe. Wozu kann ein solches Brot gut sein? Macht den Versuch und sät ein Dekar mit Getreide und arbeitet die ganze Zeit über mit Liebe erfüllt; pflügt den Boden, säet und mäht den Weizen mit Liebe. Dann mahlt das Korn liebevoll in der Wassermühle, knetet und backt das Brot voller Liebe. Esst danach davon und ihr werdet das Ergebnis feststellen. Während der ganzen Arbeit sollt ihr niemandem ein böses Wort sagen oder ein schlechtes Gefühl zulassen. Das bedeutet alles mit Liebe tun. Welche ist die Eigenschaft, die den guten Menschen auszeichnet? Woran erkennt man wer ein gutes und wer ein schlechtes Leben führt? Darauf sollt ihr eine Antwort finden. Wichtig ist, dass Gott jeden, der Gutes tut, segnet. So haben die Bulgaren etwas Gutes dieses Jahr getan und dafür bekamen sie einen hohen Ernteertrag. Wofür aber, das werde ich geheimhalten, damit sie nicht in Versuchung kommen. Wenn sie weiter so machen, erwartet sie in der Zukunft ein noch größerer Erfolg. Leben sie aber nicht in Güte, so wird man ihnen alle Lebensgüter wegnehmen. Gott ist streng, er ist kein Heuchler. Jeder Mensch, egal ob religiös oder nicht, soll mindestens eine gute Eigenschaft besitzen. Der weltliche Mensch ist offen und bereit seine Fehler zu gestehen. Wenn er nüchtern ist, verschließt er sich. Wenn er betrunken ist, wird er aufrichtig. Ich begegnete einem Betrunkenen, der auf der Straße torkelte, er hielt mich für einen Augenblick an und sagte: Mein Herr, seht wie ich mich wie ein Esel betrunken habe. – Das stimmt nicht, der Esel betrinkt sich nicht, da er nur reines, gutes Wasser trinkt. Gehst du ihm nach, so wirst du erfahren, wo sich das beste Wasser befindet. Du aber trinkst aus den Weinfässern der Kneipenwirte und deshalb betrinkst du dich. – Schau Herr, Gott hat mich als Mensch geschaffen, mit Würde, ich jedoch treibe mich herum, falle auf die Straßen und erhebe mich dann wieder. Wie kann ich mich von dieser Schwäche befreien? Ganze zwanzig Jahre diene ich dem Wein. Ich will mich von diesem Herrn befreien, doch er hält mich fest und reitet mich. Er zwingt mich zu trinken und danach lacht er mich aus. Ich falle auf den Boden, schlage mir den Kopf auf und er steht teilnahmslos daneben und grinst. – Es hängt von dir ab diesen Herrn zu verlassen. Wenn du den aufrichtigen Wunsch hast, dich von ihm zu befreien, so werde ich dir helfen und dir beibringen reines Wasser statt Wein zu trinken. Oft werden die Menschen zornig und lassen ihrer Wut freien Lauf. Damit verderben sie sich die gute Laune. Gerade erst ist ein erhabener Geist zu Besuch gekommen, hat gute Laune, gute Arbeitsbedingungen geschaffen und da wird man zornig, fängt an zu schimpfen und sich zu ärgern und verliert das erworbene Gut. Warum hält man sich nicht zurück? Kommt die Liebe zu dir zu Besuch, so gehe mit ihr vorsichtig um, um sie nicht zu verlieren. Ein junger Bulgare heiratete, aber seine Geschäfte liefen nicht gut. Sein Lohn war niedrig und reichte kaum für den Lebensunterhalt. Seine Frau bekam ein Kind und er war ratlos und wußte nicht wie er das Geld für die Taufe beschaffen sollte. Am nächsten Tag, auf dem Weg zur Arbeit, fand er auf dem Boden hundert Lewa. Er hob sie auf und freute sich über die Gelegenheit das Kind taufen zu lassen. Damals waren hundert Lewa viel Geld. Kurze Zeit darauf beförderte ihn sein Direktor. Von Tag zu Tag liefen seine Geschäfte immer besser und seine Lage verbesserte sich. So ging es sechs Jahre lang bis zu dem Tag, an dem er sich eines Vergehens schuldig machte und einen Fehler zuließ. Bald darauf erkrankte sein Kind und starb. Danach wurde er entlassen und seine Geschäfte liefen immer schlechter. – Warum? – Er machte einen Fehler in Hinsicht auf die Liebe. Folglich: geht behutsam mit der Liebe um. Wenn sie euch eine Visite abstattet, bringt sie viele Lebensgüter und den Gottessegen mit sich. Begeht ihr irgendeinen Fehler ihr gegenüber, wird sie euch sofort verlassen. Verliert ihr die Liebe, so verliert ihr alle Lebensgüter, die sie mibringt. Nachdem ihr das wisst, verzichtet nicht auf sie. Es wird an der Zeit, dass die Menschen die Liebe annehmen und damit ins neue Leben übergehen. Die Erde verlässt schon die dreizehnte Sphäre, in der sie sich bis jetzt befand – ein Bereich voller Leiden und Prüfungen, Schwierigkeiten und Unglück. In Zukunft sollten keine schlechten Menschen mehr auf die Erde kommen, denn die Lebensbedingungen werden sich ändern. Sie werden so verschwinden wie die großen vorsintflutlichen Tiere verschwunden sind. In der Bibel steht: “Die Sanftmütigen werden das Erdreich besitzen.“ (Matth.5:5) Wieviele Menschen wollen sich heute um dieses Erbe bewerben? Nur wenige sind bereit das Erdenreich zu besitzen. Es gibt heutzutage viele Geiger, aber nur wenige können in einem Sinfonieorchester spielen. Auf der Erde gibt es viele Christen, aber nur wenige von ihnen spielen im Sinfonieorchester des Lebens. Es ist nicht leicht nach allen Regeln der neuen Musik zu spielen. Die Zeit ist reif, dass ein jeder versucht, seine Kunst, Kraft und Fertigkeiten beim Spielen und bei Wohltaten zu zeigen. Vor Jahren fuhr ich bei meiner Rückreise nach Bulgarien auf einem Schiff. Neben mir saßen ein junges, gut angezogenes Mädchen und ein Dieb, der nur darauf wartete es zu berauben. Gerade wollte er in ihre Tasche greifen, da sah ich ihn an und drohte ihm. Er verstand mich und gab es auf. Dann schaute ich in eine andere Richtung und da dachte der Dieb, ich hätte ihn vergessen und versuchte erneut, in die Tasche des Mädchens zu greifen. Ich sah ihm in die Augen und drohte ihm. Er hörte auf und tat so, als hätte er keine bösen Absichten. Als er merkte, dass ich ihn ständig beobachte, dachte er, ich sei ein größerer Meister als er und gab den Gedanken auf, das Mädchen zu berauben. Ich sah ihn wieder an und sagte ihm in Gedanken: Wenn du die Menschen berauben willst, dann solltest du wenigstens zu einem Reichen gehen. Dann wird es genug für dich und für ihn geben. Was könntest du von dem Mädchen stehlen, es hat kaum genug für sich. Folglich, wenn du ein Dieb bist, solltest du wissen wohin du zu gehen hast und wen du bestehlen kannst. Wenn du ein Prophet oder Wahrsager bist, sag dem Menschen, was ihm fehlt. Jemand geht zu einem Wahrsager um zu erfahren, wann er heiraten soll, ob er glücklich sein wird usw. Das sind menschliche Dinge. Sag dem Menschen was ihm fehlt, damit er weiß (ss nach kurzen Selbstlauten, ß – nach langen Selbstlauten und Umlauten, und immer nach ei, au, ie usw!), wie und woran er arbeiten soll. Wenn ich ein Wahrsager wäre, so würde ich den heutigen Menschen Folgendes sagen: Eure Herzen sind kalt und euer Verstand befindet sich in Dunkelheit. – Warum?– Weil eure Herzen für die Liebe Gottes, euer Verstand für die Weisheit Gottes und für sein Licht verschlossen sind. Was ist das für eine Liebe, die heute den Menschen wärmt und ihn morgen erfrieren lässt? Ein junger Mann kommt in euer Haus, ihr heißt ihn willkommen, er aber entführt eure Tochter. Sie verlässt das Zuhause und läuft mit dem jungen Mann weg, der von Liebe redet. Nach einem Jahr verlässt eure Tochter das Haus ihres Liebsten und kehrt zu euch zurück. Das ist doch keine Liebe! Man fragt mich oft, ob ich von Gott geschickt worden bin oder nicht. Ja, ich und nicht nur ich, sondern alle Menschen sind von Gott geschickt worden. Darin besteht kein Zweifel. Wichtig ist aber, ob wir den Willen Gottes erfüllen. Zum Beispiel schickt Bulgarien einen Botschafter in ein Land um es dort zu vertreten. Zweifellos ist er ein Botschafter, wichtig aber ist, ob er das Nötige tut, um seinem Land zu dienen. Jemand gilt als guter Mensch, wichtig aber ist, ob er als Lehrer gut ist. Ein begabter Lehrer wird von seinen Schülern mehr und mehr geachtet. Die Menschen haben noch keine klare Vorstellung von Gott und ihrer Beziehung zu Gott, deswegen denken sie so leben zu können, wie sie es verstehen. So ist es aber nicht. Wenn die Pflanze, der Fisch, der Vogel, das Säugetier so leben, wie sie es für richtig halten, ist das ihr gutes Recht. Dem Menschen jedoch ist das nicht erlaubt. Wenn dein Großvater ein Säufer war und auch du seinen Weg gehst, da kannst du dich nicht herausreden, dass du nur so ein Leben kennst. Vor allem ist das nicht deine Auffassung vom Leben. Nur der freie Mensch begreift die Sachen richtig. Frei ist jener, dessen Verstand, Herz, Seele und Geist frei sind. Die Freiheit des Menschen hängt davon ab, wie man die Liebe, die Weisheit und die Wahrheit anwendet. Bist du ein Bulgare, dann sollst du frei sein und die großen Gesetze Gottes und Tugenden anwenden. Bulgarien braucht gute, kluge und gerechte Mütter und Väter, Lehrer und Pfarrer, Beamte, Regierende. Woher werden diese Bulgaren kommen? Etwa aus dem Ausland? Sie kommen wiederum aus Bulgarien, nur sollten sie sich darauf vorbereiten. Das bulgarische Volk sollte bewusst damit beginnen, echte Musikanten, Schriftsteller, Wissenschaftler, Maler und Poeten vorzubereiten. Die Bulgaren sollen Träger der Liebe Gottes (често обръщаш тези свързани думи. По-нормално е да пишеш в генитив след определението думата “Бог”, недей и много да ги свързваш в една дума – н.пр. Gottesliebe, Gottesgesetze usw.) sein. Es gibt auf der Erde zwei Arten von Menschen: die einen sind Träger der Liebe und die anderen – der Lieblosigkeit; des Lichts und der Dunkelheit, der Gerechtigkeit und der Ungerechtigkeit. Das Ergebnis hängt davon ab, ob man das eine, oder das andere anwendet. Die heutigen Kriege, Unruhen und Chaos sind auf die Lieblosigkeit, Dunkelheit und Ungerechtigkeit zurückzuführen. Und das wiederum ist eine Folge der Vergangenheit der Menschen. Das Ende des Jahrhunderts naht und laut den Hindus ist die Zeit herangereift um mit dem menschlichen Karma abzurechnen. Es ist die Zeit gekommen, wo alle Schulden bezahlt werden müssen. Ein Aufschub ist absolut ausgeschlossen. Sobald die Schulden bezahlt sind, erneuern sich die menschlichen Herzen und ihr Verstand. – Wir sind schon alt geworden und können nicht weiterarbeiten. – Gerade jetzt taugt ihr für die Arbeit. Ihr sollt jetzt das neue Licht und die Wärme in euch aufnehmen und damit das Niveau eurer Herzen und eures Verstandes anheben. – Ich kann das nicht alleine schaffen, dazu brauche ich eine gute Frau und gute Kinder. – Ich glaube die gute Frau und die guten Freunde behindern in gewissem Sinne den Menschen. Die gute Frau befriedigt alle Bedürfnisse ihres Mannes und die guten Freunde essen und trinken mit ihm tagelang, bis sie ihn zugrunde richten. Deswegen ist es manchmal gut eine schlechte Frau und schlechte Freunde zu haben, damit man ständig auf der Hut ist. Somit lernt man zu arbeiten, seinen Verstand, seinen Willen, und sein Herz in Aktion zu setzen. Viele reden über neue Ideen und neue Menschen. – Wodurch zeichnet sich der neue Mensch aus? – Durch die inneren Möglichkeiten, die in ihm verborgen sind. Es ist unwichtig, ob man viel Wissen besitzt; wichtig ist, dass man es anzuwenden weiss. Eine Oma erzählte mir Folgendes: Mein Sohn, ich weiss nicht, was mit mir los ist. Ich bin kein gebildeter Mensch, aber wenn ich die Hände auf einen Kranken lege, ist er in wenigen Stunden gesund. Egal, was ihm weh tut– ob Kopf, Brust, Bauch, Bein oder Arm, es reicht, dass ich ihn an der kranken Stelle anfasse und da vergehen seine Schmerzen. Ich weiss selber nicht, wie ich die Menschen heile. Geld nehme ich nicht. Falls mir jemand etwas freiwillig gibt, aus Liebe heraus, nehme ich es dankbar an. Ich bin auch dankbar, wenn er mir nichts gibt. Falls man an diese Heilungsmethode nicht glaubt, sucht man nach einem Arzt. Auch gut, aber falls es keinen Arzt gibt, wäre es besser sich von einem gelehrten Bruder oder Schwester behandeln zu lassen und dabei sollten sie ihre Hände auf den Kranken legen, um ihm zu helfen. Also bedenkt: Ohne Liebe ist das Leben eine Qual; mit Liebe ist das Leben Paradies und Seligkeit. Wo die Liebe ist, da ist alles angenehm. Bulgaren, wenn ihr die Liebe besitzt, warum geratet ihr dann in Verwirrung und macht euch Sorgen? Seht, wie schön der heutige Tag ist! Ihr schaut die Sonne an, freut euch darüber und fragt euch gleichzeitig: Werden Flugzeuge von oben kommen und uns bombardieren? (тук е добре да добавиш футнот – че die Rede wurde während des 2. Weltkrieges gehalten. Sofia wurde von den Engländern bombardiert) – Das hängt von euch ab. Falls ihr der Liebe in euch Platz macht, wird keiner euch angreifen; nehmt ihr aber die Liebe nicht auf, so wird man euch im Krieg schlagen. Also werden normalerweise die Menschen der Lieblosigkeit geschlagen. Heute kämpfen christliche Völker gegeneinander, weil sie untereinander keine Liebe haben. Warum können sie sich denn nicht an Gott wenden und die Liebe anwenden? Dabei handelt es sich um kluge Menschen, die miteinander kämpfen. – Warum kämpfen die heutigen Völker? – Das ist ihre Sache, sie tragen die Verantwortung dafür, was sie tun. Jemand denkt, er hätte sich zu Gott gewandt, dabei bekriegt er sich weiter mit seinen Nächsten. Wer von den Menschen hat den Willen Gottes so erfüllt wie es sich gehört? Wer hat für die Menschen uneigennützig Musik gemacht, ohne dabei an eine Bezahlung zu denken? Jeder, der die Bühne betritt um zu spielen, denkt daran, wieviel man ihm bezahlen wird. Jemand liebt jemanden, hat aber im Sinn, was dieser für ihn bereits getan hat. – Das ist unwichtig. Zuerst sollte man lernen zu lieben und erst danach soll dich die Liebe der anderen interessieren. Ein junger Mann erzählte, dass er, bevor er sich verliebt hatte, ein Rowdy war, denn er hat seine jüngeren Geschwister geschlagen. Nachdem er sich verliebt hatte, hat er damit aufgehört. – Ob das möglich ist? – Für einen Musikanten ist alles möglich. Ein Bulgare predigte gern von Gott. Wohin er auch ging, immer predigte er. Da man ihn nur reden hörte, sagte man zu ihm: Das kann ja jeder. Mache etwas, damit wir sehen, wie du arbeitest. Da nahm er die Geige heraus und begann zu singen und zu spielen. – Alle waren von seinem Spiel gefesselt. Als er mit dem Spielen aufhörte, sagten die Leute: Dieser Mensch hat sich das Essen verdient. Sie haben ihn gut bewirtet und luden ihn wieder zum Spielen ein. Das ist Liebe. Wer nicht singen und spielen kann, hat keine Liebe in sich. Was macht das junge Mädchen, wenn es verliebt ist? Es beginnt zu singen. Verliert es die Liebe, dann verstummt es. Also ist das erste Merkmal der Liebe das Singen. Deswegen sagt man auch: “Wer singt, denkt nichts Böses.“ Der Liebende hat besondere Merkmale. Wenn du seine Hand anfasst, wirst du eine gewisse angenehme Wärme spüren. Gleichzeitig dehnt er sich sowohl physisch, als auch psychisch aus. Messt ihr seine Hand oder seinen Hals bevor er seine Liebe zum Ausdruck bringt und danach, werdet ihr eine bestimmte Ausdehnung feststellen können. Das Gesicht eines Liebenden strahlt Licht aus, denn er steht in Verbindung mit der vernünftigen Natur. Lieben bedeutet über das Kapital der ganzen Natur zu verfügen. Der Liebende nutzt die Lebensenergie aller Menschen. Deshalb wird er leicht mit seinen Aufgaben und seinen Schwierigkeiten fertig. Was wird von den heutigen Menschen verlangt? – Sie sollen die Liebe mit Rücksicht auf alle Lebewesen anwenden – von den kleinsten bis zu den größten. Wer liebt, verhält sich gleichermaßen zu Pflanzen und zu Menschen. Er kennt die Bedürfnisse aller Wesen und leistet ihnen Hilfe zur rechten Zeit. Die Pflanze braucht guten Boden und gutes Wasser. Wenn du sie nicht gießt, vertrocknet sie bald. Aus demselben Grund sage ich: Leben, das nicht mit Liebe begossen wird, ist Leiden ausgesetzt. Verstand, der nicht mit Liebe begossen wird, ist Einschränkungen und Irrtümern ausgesetzt. Eine lieblose Seele wird zu Tod und Leiden verurteilt. Das Einzige, was den Menschen unsterblich macht, ist die Liebe. Aus diesem Grund ist der Mensch auf die Erde gekommen. Folglich: Studiert alle Auswirkungen der Liebe, angefangen mit den materiellen bis hin zu den göttlichen. Jede Tat, bei der die Liebe mitwirkt, ruft Dankbarkeit und Zufriedenheit in den Menschen hervor. Wird der Kranke nicht demjenigen danken, der ihn auskuriert hat? Wer wird dem Arzt nicht danken, der ihm das gebrochene Bein eingerenkt hat? Wie wird der Zustand eines Menschen sein, den man aufhängen will und dann kommt ihr und befreit ihn von dem Seil und schenkt ihm das Leben? Er wird ein neues Leben anfangen und bleibt euch auf ewig dankbar. Wenn ihr ein Haus betretet und Frieden und Einigkeit unter den Bewohnern schafft, denkt ihr etwa, man wir euch dafür nicht dankbar sein? Wenn sich die Menschen gegenseitig brauchen und sich helfen, warum soll es Steit, Zwietracht und Erbitterung geben? Haben etwa die Menschen die Erde geschaffen, um sie jetzt untereinander teilen zu wollen? Gott schuf den Himmel und die Erde. Folglich sollen die Menschen die Gesetze Gottes befolgen, die in ihrem Verstand, ihren Herzen und Seelen geschrieben stehen. Wer sie einhält, dem wird es ein Leichtes sein auch die menschlichen einzuhalten. Wer aber die Gesetze Gottes nicht achtet, der stößt selbst auf Widersprüche und Hindernisse. Was will der heutige Mensch? Will er Land, so gibt es genug davon. Hat er nicht genug auf der Erde, so soll er auf den Mond, Jupiter oder Venus gehen, wo die Dimensionen größer sind. Warum sollen wir Gott nicht vertrauen, der uns auf die Erde geschickt hat? Solange wir in Gott leben und uns bewegen, berücksichtigt er unsere Bedürfnisse und befriedigt sie. Warum sollten wir Gott nicht voll Liebe und Vertrauen dienen? Warum sollten wir nicht bereit sein wenigstens soviel für Gott zu opfern, wie der Mann für die Frau, die Frau für den Mann und die Eltern für die Kinder opfern? Wenn sich alle Menschen für Gott opfern und für die große Liebe, würden sich die schwierigen Fragen leicht lösen. Das Menschenleben ist von kurzer Dauer. Das bedeutet, dass auch die Güter, nach denen die Menschen streben, vergänglich sind. Es gibt ewige Güter, die im Menschen selbst vorhanden sind. Trotzdem strebt jeder nach dem, was heute erhältlich ist. Nur wenige denken an die Zukunft, die ewige Güter mit sich bringt. In welchem Zustand befindet sich der Soldat, der zum Schlachtfeld geht? In welcher Lage befindet sich die Mutter, deren Kinder eins nach dem anderen sterben? Auf welche Güter darf sie denn hoffen? Alle Menschen leiden und suchen den Grund dafür, aber selbst wenn sie ihn finden sollten, könnten sie sich nur sehr schwer ändern. Alles hat seinen Grund. Oft sterben Kinder wegen Hass. Der Vater verliebt sich in eine andere Frau, welche in Konflikt mit seiner ersten Frau gerät. Falls sich die zwei Frauen nicht versöhnen, beginnen die Kinder der ersten Frau eins nach dem anderen zu sterben. Ihr werdet sagen, dieser Mann hat richtig gehandelt, denn er hatte sich scheiden lassen von seiner ersten Frau und heiratete nun die zweite. Aber diese Tatsache führt nicht zur Versöhnung beider Frauen. Nach einiger Zeit kann sich der Mann in eine dritte Frau verlieben und die zweite betrügen. Dann werden sich die zweite und die dritte hassen und infolgedessen werden die Kinder der zweiten Frau sterben. Man darf die Liebe nicht missbrauchen. Man soll vor allem Gott lieben, um nicht die Liebe zu entstellen. Und dann wird die Liebe zu Gott zugleich Liebe zu allen sein. Und die Liebe zu allen wird Liebe zu dem Einzigen sein. Ist die Liebe zu Gott nicht der Ausgangspunkt, so wird der Mensch mit seiner Liebe verschwenderisch umgehen. Und letztendlich wird er vor den Menschen Angst bekommen und sich von der öffentlichen Meinung beeinflussen lassen. Er will nicht wissen, was Gott über ihn denkt, berücksichtigt aber die öffentliche Meinung und die der Menschen. Jeder möchte sich ausleben, wie es ihm beliebt und danach komme, was wolle. Muss er sterben, so soll es geschehen, aber wichtig ist, dass er das Leben vorher wenigstens genossen hat. Was ist der Tod? Wisst ihr was es bedeutet zu sterben? Du wirst sagen, wenn du stirbst, dann wird man dich begraben und damit endet alles, was dich betrifft. Aber so ist das nicht. Dein Körper wird verwesen, du wirst wirklich aufhören zu atmen, doch dein Bewusstsein wirst du behalten. Du wirst alles hören, was in deiner Nähe geschieht, wirst dich quälen und das Grab umkreisen, ohne es verlassen zu können. Merkt euch: Der Mensch ist nicht auf die Erde gekommen, um sich nur zu vergnügen, sondern auch um zu lernen und schöpferisch tätig zu sein, um die Liebe Gottes zu empfangen und sie weiterzugeben. Wenn jemand meint, er könne nicht lieben, dann sagt er nicht die Wahrheit. Ein echter Mensch ist, welcher die Liebe empfängt und sie weitergibt. Hütet euch davor das Vertauen dessen zu verlieren, der uns auf die Erde geschickt hat. Gott behandelt alle Lebewesen gleich. Er gibt allen die Freiheit sich so zu äußern, wie sie es für richtig halten. Gott lässt jeden die Folgen seines Lebens tragen. Wenn er gut gelebt hat, dann trägt er die Folgen des Guten; falls er aber schlecht gelebt hat, dann wird er die Folgen des Bösen tragen müssen. Was man gesät hat, das wird man auch ernten. Gott sagt dem schlechten Menschen: Ändere dein Leben! Dem Guten sagt er: Folge diesem Weg weiter und gehe vorwärts. Christus sagt:“Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.“(Joh. 17:3) Christus kam auf die Erde in einem Moment, wo die Welt voll heidnischer Ideen war. Trotzdem predigte er das Wort Gottes, predigte Liebe mit dem einzigen Wunsch, den Verstand der Menschen vom Irrglauben zu befreien. Er wollte ihnen Licht bringen und sie erleuchten. Die heutigen Christen haben verhältnismäßig mehr Freiheit als die Heiden, denen Christus gepredigt hat. Die heutige Freiheit der Menschen ist dem Christentum zu verdanken und den christlichen Müttern und Vätern. Soll die Menschheit hier halt machen? Warum arbeiten die Menschen nicht an ihren Herzen, um die echte Liebe zu erwerben und so eine totale Befreiung von dem Heidentum zu erreichen? Die Liebe ist imstande die Welt umzugestalten. Denkt über die Liebe nach, arbeitet damit um euer Leben zu verbessern. Viele beschweren sich über ihre Leiden, die Armut und suchen einen Weg sich davon zu befreien und besser zu leben. Nur die Liebe kann den Menschen von seinen Leiden und der Armut befreien. Wenn du arm und arbeitslos bist, so sammle Pfirsich-, Pflaumen- und Aprikosenkerne und pflanze sie ein. Nach einigen Jahren werden tausende Obstbäume gewachsen sein, die dich reich machen werden. Pflanze Samen und Kerne von Früchten, aber mit Liebe. Falls du dies nicht tun kannst, so fülle einen Tonkrug mit frischem, reinem Wasser und gehe auf die Straßen, wo die Reichen spazierengehen. Bekommen sie Durst, dann werden sie um Wasser bitten und ihren Durst stillen wollen. Biete allen Durstigen Wasser an, ohne von ihnen etwas zu erwarten. Wenn sie zufrieden sind, werden sie dich von allein belohnen. Tu alles mit Liebe und denk nicht an die Belohnung. Die Liebe wird dir den Weg bahnen. Sie verfügt über viele Methoden mit deren Hilfe der Mensch sein Leben verbessern kann. Die Schwiegertochter beschwert sich über ihre Schwiegermutter. – Warum? – Weil ihre Schwiegermutter sie nicht liebevoll behandelt. Die Schwiegertochter soll die Liebe über die Schwiegermutter walten lassen. Wie soll ihre Liebe zur Geltung kommen? – Indem sie für ihre Schwiegermutter kocht, ihre Kleider wäscht und das mit Liebe tut. Statt ihre Kleider zu zerknittern und sie „Blutsäugerin“ zu nennen, sollte die Schwiegertochter sie einfach nur waschen und währendessen nur Gutes über sie denken. Warum sollte die Schwiegertochter ihre Schwiegermutter nicht als ihre Mutter betrachten? Wenn sie ihren Sohn liebt, warum sollte sie nicht auch diejenige lieben, die ihn geboren hat? Es ist merkwürdig wie du Äpfel und Birnen mögen kannst, aber nicht den Baum, auf dem sie gewachsen sind. Ihr werdet sagen, die Schwiegereltern seien schlecht. So ist es aber nicht. Jeder Baum, der gute Früchte trägt ist auch gut. Sorgt liebevoll für den Baum damit die Früchte gut werden. Christus sagt an einer Stelle Folgendes:“ Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt ist ein Dieb und ein Räuber.“(Joh.10:2) Wer auf die Erde gekommen ist und Gott nicht dient ist ein Räuber und Dieb. Wer ein Diener Gottes ist, ist ein guter Mensch. Ich wünsche euch, Diener der Liebe zu sein. Wendet die Liebe bei den geringsten Taten an. Falls ihr ein eigenes Stück Land habt, pflanzt dort verschiedene Obstbäume an. Wenn das nicht der Fall ist, dann könnt ihr in fremden Gärten und auf Ackern Bäume pflanzen. Wichtig ist sich mit Obstbäumen zu beschäftigen. Singt ein Lied beim Sonnenaufgang oder spielt etwas auf der Geige, oder am Klavier. Gut ist es auch nach dem Sonnenuntergang eine reine Wasserquelle zu besuchen und sich frisches Wasser zu holen. Bereut nicht das bisschen verlorene Zeit, eure Mühe wird sich auszahlen. Das Wasserholen erneuert und stärkt den menschlichen Organismus. Ihr werdet sagen, das Alter naht und ihr müsst auf eure Kräfte achten. Wo die Liebe ist, dort existiert kein Altern. Altern bedeutet Lieblosigkeit. Es steht in der Bibel:“Wer die Liebe erwartet, der wird sich erneuern.“ Die Erneuerung hat etwas mit der Auferstehung zu tun. Auferstehen heißt – das Reich Gottes betreten zu dürfen. Wer im Reich Gottes lebt ist bereit, alles, was Gott ihm gegeben hat, zu realisieren. Falls das Gefühl für Musik eines Menschen gut entwickelt ist, wird er auf dem Gebiet der Musik arbeiten und sich so als Musiker behaupten. Der Musiker wird also durch die Musik Gott dienen, der Maler – durch seine Kunst und der Landwirt – durch seine Äcker. Solange er auf der Erde ist, wird der Mensch mit allen Mitteln und Methoden, die ihm das Erdenleben ermöglicht, Gott dienen. Neue Zeiten kommen, neue Bedingungen, neues Leben. – Für wen?– Für die guten Menschen. Nur die guten und liebenden Menschen haben eine Zukunft. Nur sie haben gute Bedingungen. Für die schlechten Menschen und für jene, die in Lieblosigkeit leben, gibt es keine Zukunft, keine guten Bedingungen. Das ist ein Gesetz, das ihr selber ausprobieren werdet. Wer sein Schicksal mildern und dem Karma ausweichen will, soll freiwillig die Liebe anwenden und nicht gezwungenermaßen. Die Liebe befreit den Menschen von allen Schwierigkeiten und Leiden, von allen Gegensätzen und Irrtümern. Es genügt, wenn sich die Raupe in einen Schmetterling verwandelt, um sich von ihren Schwierigkeiten zu befreien. Der Schmetterling ernährt sich mit reinem und gutem Essen. Darum wendet die Liebe an und geht vorwärts. Was beinhaltet die Liebe? Für einige ist die Liebe eine verlorene Sache, die nichts gibt. Das stimmt nicht. Die Liebe ist eine mächtige Kraft. Wenn ein Mensch der Liebe an einen Kranken vorbeikommt und seinen Blick auf ihn richtet, wird ihn die Krankheit sofort verlassen. Wenn der Liebende an einem Bettler vorbeikommt, dessen Becher leer ist, reicht es, wenn er sich gedanklich bückt und ihm eine Münze hinwirft, damit alle Passanten dasselbe tun. Wer an den Bettler vorbeigeht, legt in sein Tellerchen eine gewisse Summe und so wird in ein, zwei Stunden das Tellerchen voll sein. Bewusst oder unbewusst folgen die Menschen den Liebenden auf dem Fuße und machen es ihm nach. Und wenn ihr das schon wisst, wendet die Liebe an – mutig und ständig. Wer die Liebe anwendet, dem wird kein Haar gekrümmt ohne Gottes Willen. So sagte einmal Christus. An diesem Vers erkennt man, dass das Haar etwas Wertvolles ist. Ein russischer Fürst hatte eine junge und schöne Gräfin geheiratet. Er trug nur den Fürstentitel, hatte aber sonst kein Geld; er war ein verarmter Fürst. Seine Frau war dagegen sehr eitel und anspruchsvoll. Sie wollte reich und im Luxus leben, zufriedengestellt in allen ihren Wünschen. Weil er sie liebte, wollte der Fürst ihre Wünsche befriedigen. Als Okkultist stand er in Verbindung mit einer Gesellschaft von Gnomen und bat sie um Rat, wie er an mehr Geld kommen könnte um die Wünsche seiner Frau zu erfüllen. Darauf antworteten sie, sie würden ihm für je zehn Haare von seinem Kopf einen Sack voll Gold liefern. Der Fürst freute sich darüber, nahm die Verpflichtung an und unterschrieb den Vertrag. Fast jede Woche bekam er einen Beutel Gold und gab den Gnomen dafür zehn seiner Haare. Eine nach der anderen vergingen die Wochen und damit wurde auch der Kopf des Fürsten allmählich kahl. Eines Tages gingen die Gnomen dem Fürsten entgegen mit den Worten: Der Vertrag ist schon außer Kraft. – Warum? – fragte der Fürst. – Weil du schon einen Kahlkopf und kein einziges Haar mehr hast. Entmutigt und verzweifelt kehrte er mit einer Glatze und ohne einen Groschen in der Tasche zu seiner Frau zurück. Was stellen die Haare dar? – Es sind Antennen, mit deren Hilfe man Kontakt mit der göttlichen Welt aufnehmen kann. Solange dein Kopf mit Haaren bedeckt ist, bist du glücklich, weil du in Verbindung mit den hohen Wesen stehst. Wird dein Kopf kahl, Unglück und Leiden brechen über dich herein und deine Verbindung zu den hohen Wesen wird unterbrochen. Der Mensch ist zufrieden und froh, solange sein Radio arbeitet. Geht sein Radio kaputt, so wird er unzufrieden und traurig. Ich wünsche euch, dass ihr dieses Jahr die Liebe freiwillig anwendet. Egal unter welchen Bedingungen ihr euch befindet, egal wie euch die Menschen aufnehmen – wendet die Liebe an. Als die Jünger Christi in die Städte gingen und predigten, da hat man sie in vielen Orten nicht aufnehmen wollen. Sie sagten Christus:“Meister, schick Feuer vom Himmel herab um diejenigen zu bestrafen, die uns abgelehnt haben.“ Darauf antwortete Christus: „Der Menschensohn kam im Namen der Liebe um den Menschen zu helfen und nicht, sie ums Leben zu bringen.“ Auch euch sage ich jetzt: Wendet die Liebe an, ohne etwas von Gott und den Menschen zu erwarten. Jeder hat mindestens ein Talent, auf das er sich verlassen kann. Verlasst euch auf das Gute, dass Gott in euch gesteckt hat und es wird seine Früchte tragen. Trotzdem sind die Menschen mit ihrem Leben unzufrieden und leben im ständigen Konflikt mit Gott. Doch Gott hat beschlossen sich mit ihnen zu versöhnen und die Welt auf eine Art und Weise ins Lot zu bringen, wie keiner auch nur ahnt. Momentan bringen die Menschen die Welt auf ihre alte Art und Weise in Ordnung. Gott hat sich vorgenommen sie auf eine neue Art und Weise zu richten – durch die Liebe. Deswegen wurde in der Bibel Folgendes geschrieben:“Wer die Stimme Gottes erhört, wird sich erheben und auferstehen.“ Wenn die Liebe in die Welt kommt, wird Gott eine neue Ordnung unter den Menschen schaffen; die Missverständnisse und das Blutvergießen werden aufhören. Überall wird es dann Weizen, Früchte, Essen in Hülle und Fülle geben. Die Mütter werden höchstens zwei Kinder zur Welt bringen: einen Jungen und ein Mädchen. Die Lehrer werden höchstens zwei Schüler haben– einen Schüler und eine Schülerin. Bedenkt Folgendes – die einzige Kraft, die die Welt in Ordnung bringen kann, ist die Liebe. Sie ist schon auf dem Weg. Ob ihr daran glaubt oder nicht, ist unwichtig. Wer die Welt geschaffen hat, wird sie auch ins Lot bringen. Er hat versprochen die Liebe unter die Menschen zu schicken und er wird sein Versprechen auch halten. Was er gesagt hat, wird er auch tun. Seine Versprechen werden nicht gebrochen. Die Zukunft gehört Gott. Er wird die guten Menschen aufsuchen indem er ihre Seelen und Herzen mit seiner Liebe erfüllt. Seit jeher hat Gott die Menschen mit seiner Liebe aufgesucht, aber sie haben sie nicht aufgenommen. Ein jeder soll offen eingestehen: Mein Gott, ich habe meinen Fehler erkannt. Deine Liebe kam zu mir, aber ich habe sie nicht aufgenommen und bin deswegen auf meinem Weg in Verzug geraten. Ich habe bereits beschlossen die Liebe aufzunehmen und anzuwenden. Lieber Gott, such mich wieder auf. Ich bin bereit deinen Willen zu erfüllen und die Liebe anzuwenden. ------------------------------------------------------------------------- Der Lew (Plural: Lewa) ist die seit 1881 verwendete Währung in Bulgarien. Ein Lew ist in 100 Stotinki unterteilt. Der Name Lew stammt von einer veralteten Form des Wortes Löwe ab. Diesen Namen bekam das bulgarische Geld, weil auf den Münzen das bulgarische Wappen mit dem Löwen aufgeprägt war. *Alle Zitate stammen aus der Bibel, Einheitsübersetzung, Katholische Bibelanstalt GmbH, 1890, Stuttgart Aus dem Bulgarischen übersetzt von Stanislava Stefanova Lektorat: Angelika Todorov
  17. Die vernünftige Milch Und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch - damit ihr durch sie wachset zur Rettung -, wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist! Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar. Ein Gebot des Gesetzes Mose besagt: "Wünsche nicht" und in diesem Brief sagt Petrus: Begehre nicht. Wer von ihnen hat Recht? Beide haben Recht und ihre Stellung. Aber wenn Mose an der Stelle von Petrus wäre, dann wird er kein Recht behalten und wenn Petrus an der Stelle von Mose wäre, wird er auch kein Recht behalten. Mose sagt, dass du nicht begehren sollst - was? Macht, Reichtum, Frauen und Petrus sagt, begehre - was? - die vernünftige Milch. Warum? Weil es des geistigen Wachstums bedarf. Das erste, was das Kind, wenn es die Gebärmutter verlässt, ist die Milchbrust, denn wenn es saugt, dann wächst und entwickelt es sich. Und Petrus sagt dasselbe - wir müssen die Brust finden, die uns geistig nähern wird, denn wenn wir sie nicht finden, werden wir gemäß desselben Gesetzes wie das Kind nicht leben. Nach drei vier Jahren, wenn das Kind ein bisschen gewachsen ist, wachsen ihm die Zähne, d. h. sein Organismus wird an der festen Nahrung angepasst. Dasselbe ist auch mit dem geistigen Leben: zu Beginn dürfen keine festen Lehren vernommen werden, die den Tod verursachen können.
  18. Erkennt die Wahrheit und die Wahrheit wird euch frei machen Das Streben eines jeden ist die Freiheit in der Welt. Unter dem Wort Freiheit verstehen wir die Weite unserer Taten, Gedanken, Gefühle, die in uns verborgen liegen und das Aufgeben aller sie begrenzenden Bedingungen. Die Freiheit ist eine Eigenschaft des Geistes. Jemandem die Freiheit zu berauben, das ist der Fall. Beim Verlust der Bedingungen für die Entwicklung wird die Freiheit begrenzt. Der Verlust eines Körperteils – Hand oder das Bein – das ist ein Verringern der Freiheit. Der Verlust des Verstandes, des Denkens, des Sehvermögens und aller anderen Gefühle überhaupt ist die völlige Begrenzung der Freiheit. Die Wahrheit ist die Bedingung zur Wiederherstellung der Freiheit des Geistes. Die Freiheit begreift drei Bedingungen in sich. Erstens, Freiheit des Körpers. Zweitens, Freiheit des Willens und drittens Freiheit des Herzens zur Manifestieren der Gefühle und des Denkens. Christus sagt: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Die Wahrheit wird uns den Weg zur Freiheit zeigen. Nicht jeder Gedanke, Wunsch und Wille machen uns frei. Jedes Wort ist eine geworfene Granate. Jedes Wort ist eine Zusammensetzung von Gedanken. Ein schlechtes Wort oder einen schlechten Gedanken können uns die Freiheit rauben. Das ausgesprochene beleidigende Wort ruft seinen Effekt hervor. Wir sollen immer das Maß haben, damit wir unsere Gedanken und Wünsche messen können. Dieses Maß, dieser Prüfstein ist Christus. Er soll immer vor uns und in unserem Verstand sein. Wenn wir immer mit Christus sind, entstehen in uns in Fülle Gedanken, Wünsche und ein Streben zu arbeiten und das ist ein gutes Merkmal. Nur haben nicht alle ein und dieselbe Eigenschaft, wir sollten wissen, welche von ihnen wir wählen sollen. Die Gedanken und die Wünsche sind die Steine aus einem Steinbruch, aus dem der künftige menschliche Körper errichtet werden wird, und dieser ist geistig. Diese Wünsche und Gedanken sind aus verschiedenen Richtungen. Wir sollen die Kunst beherrschen, die nötigen Steine für den Bau zu wählen. Für den Bau des Hauses benötigen wir außer Steine auch Eisen, Holz und andere Materialien. Es gibt Geister, die uns alle Materialien teuer oder billig verkaufen; wenn sie sie uns teuer verkaufen, dann haben sie uns betrogen, was sie kosten. Christus möchte uns frei machen. Wir sind an vielen Pflichten gebunden – die ersten von ihnen sind zu unseren Eltern, dann zu unseren Brüdern und Schwestern, danach, nachdem wir die Ehe eingegangen sind, zu unserer Frau und unseren Kinder und schließlich zu unserer Gesellschaft usw. Es ist eine Kunst zu wissen, wie wir zu jedem von ihnen verhalten sollen. Die Freiheit hat sowohl Rechte als auch Pflichten. Die Gesellschaft kann nicht nur mit Rechten oder nur mit Pflichten existieren, sondern es bedarf der beiden Prozesse, die zusammen laufen sollen. Die Rechte werden gemäß der Ansprüche unserer Bedürfnisse begrenzt. Wenn wir mehr wollen, dann wird die umgekehrte Reaktion in Erscheinung treten. Wo es mehr Honig gibt, dort werden sich auch mehr Bienen sammeln, um ihn zu fressen. Wo es mehr Reichtum gibt, dort werden alle bösen Geister zu uns kommen. Der Reichtum ist für die Freiheit nötig, es gibt sowohl Güter als auch Unglücke, der Mensch kann faul, stolz usw. werden In der Lehre Christi hängt der Wert der menschlichen Seele von den inneren Eigenschaften, d. h. mit dem Herrn verbunden und in Wahrheit gekleidet zu sein, und das ist, in Liebe gekleidet zu sein. Die Sonne erkennen wir nach seinem Licht und nach seiner Wärme. Gott erkennen wir gemäß der Wahrheit und der Liebe. Wenn die Wahrheit in unserem Verstand kommt, dann denken wir und wenn die Liebe in uns kommt, dann handeln wir. Die Wahrheit ist der innere Keim der Seele. Wenn wir sie haben, dann werden wir immer ein Stärkerwerden fühlen – es wird kein Alter geben, sondern nur Jügend, wir werden uns ständig munter fühlen. Die Schwierigkeiten im Leben sind ein Segen – sie sind eine Bedingung, damit wir uns erheben können, denn wir werden uns darum bemühen, sie zu beseitigen, um die Güter zu erlangen. Alle unsere Organe, Teile unseres Körpers begrenzen uns, indem sie uns helfen, weshalb wir ihre Funktionen kennen müssen, damit sie richtig arbeiten. Jetzt wird die Erschaffung des mentalen Körpers uns unterworfen sein. Es verlässt uns und wir trennen uns von ihm. Wir müssen uns verschwägern mit allen Geistern, die unseren Körper bilden und in ihm wohnen und uns helfen. Und das ist, sagt Christus, dass wir uns mit dem Himmel verschwägern sollen und dieses Verschwägern ist unsere Pflicht.Christus verschwägerte sich mit allen Geistern. Er opferte sich nicht nur am Kreuz auf. Die Existenz von allem, aufgrund dessen wir jetzt leben, ist von Christus; deshalb lieben wir ihn. Er hierlies uns den Reichtum, damit wir Gebrauch von ihm machen, und nicht, um ihn zu nehmen und zu teilen. Das ist das Reichtum, um derentwillen Christus sich aufgeopfert hat. Wenn wir ihn nicht nutzen, dann wird er ihn wegnehmen. Er gab ihm uns, damit wir uns entwickeln können und damit er uns für das Engel-Leben, nach dieser Welt werden wir in eine andere Welt übergehen müssen – die Welt der Engel. Christus möchte, dass wir Gebrauch vom Prüfstein machen und das ist unsere göttliche Seele und wenn wir sie finden, dann werden wir frei sein. Christus lehrte die Menschen in der Welt, wie sie ihre vergrabene Seele finden können, der verborgen liegende Reichtum. Viele unserer Seelen wurden gepfändet und wir müssen sie finden. Als der Mensch vom Himmel auf die Erde herabstieg, dann verpfändete er seine Seele, deshalb müssen wir sie zurückkaufen. Alle Menschen, die vor uns lebten, arbeiteten auf der Erde, häuften Erde an und wir müssen mit unserer Seele auf dieser Erde arbeiten. Deshalb haben wir die Bedingungen des Maßes – der Prüfstein. Die Umkehr, die Reue usw und hier geschieht der Prozess der Neugeburt. Um den Prüfstein zu erlangen, sollen wir frei sein; um frei zu sein, sollen wir für alles dankbar sein, was uns ereilt – gut und schlecht – das ist, dass Christus in uns lebt. Dann sind alle Dienste für uns gleich wichtig. Uns wird keinen größeren Dienst gegeben, wenn wir den kleineren nicht gut ausgeführt haben. Gott sendet sogar die Engel, damit sie einer sündhaften Seele für ihre Berichtigung dienen. Immer müssen wir mit den kleinen Dingen beginnen und zu den größeren Fortschreiten und nicht zu sagen, dass wir nicht die Pflicht haben, eine gewisse Arbeit zu verrichten, wenn wir frei sind. Der Herr erschuff die Erde und wenn sie ihre Missionen erfüllt, dann werden ihre Teilchen breiter werden und mit der Erde wird es zu Ende gehen. Jeder unser Akt in der Welt ist kollektiv, denn wir sind mit vielen anderen Geister verbunden. Jeder unser Gedanke ist eine Pflicht – eine Tratte und der Geist, der sie hat, führt uns und wir befinden uns in seinen Händen. Deshalb sollen wir keine großen Dinge wünschen, denn sie werden uns gegeben werden, wenn wir sie wünschen, aber danach wird der Geist sagen: „Zahle jetzt!“, und wenn wir unsere Verpflichtung nicht zahlen können, dann können die Leiden, die Entbehrungen die Krankheiten et cetera. Jeder Zornige wurde beraubt, denn ist außerhalb seines Körpers gegangen und die Geister berauben ihn. Deshalb soll jeder auf sein Haus „den Körper“ achten - das ist die Freiheit. Wir sind in fremden Häusern, sind nicht frei, denn immer können sie uns vertreiben. Das erst wichtigste Ding ist jetzt unsere Wünsche und Gedanken zu unterscheiden: welche unserem Nutzen dienen, für diese werden wir wollen, dass sie in Erfüllung gehen. Und dann wird gesagt, Gott hat sie für uns bestimmt.
  19. BESTÄNDIGE BEZIEHUNGEN \begin{flushright} \textit{Nachdenken} \end{flushright} Wenn den heutigen Menschen die Frage gestellt wird, ob sie mit ihrem Leben zufrieden sind, was würden sie antworten? Alle Menschen möchten gesund, fröhlich, schön und gut angezogen sein und schöne Häuser haben. Denkt ihr, dass das Leben besser wäre, wenn ihr diese Dinge habt? Viele denken nicht über diese Frage nach, sie wollen alles besitzen und sind an nichts anderem interessiert. Was werdet ihr dann über die kleinen Käfer und Grillen sagen, die sich in ihren Löchern verstecken und sich damit zufrieden geben? Was werdet ihr über die Bäume sagen, die jahrelang festgewurzelt so im Boden stehen? Nicht nur das, sondern eines Tages kommt ein Mensch, er holt mit der Axt zum Schlag aus und fällt die Bäume nacheinander. Nach all dem werft ihr sie ins Feuer, damit sie brennen. Ihr werdet sagen, das sei eine göttliche Angelegenheit. Die Bäume zu fällen, die Blumen zu pflücken ist keine Angelegenheit Gottes. Lässt Gott Unzufriedenheit, Zweifel und Argwohn zu? Zwingt Er den Menschen dazu, dass er zornig wird, nicht arbeitet und dass er nicht lernen will? Wenige Menschen tragen ihrem Leben und ihren Äußerungen Rechnung und denken ständig, dass es ihnen zumindest im Jenseits gut gehen wird, wenn es ihnen im Diesseits schon nicht gut geht. Sie stellen sich das Jenseits wie das Diesseits vor. Die alten Bulgaren hatten eine besondere Vorstellung über das Jenseits. Sie dachten: Wenn einer von ihren Verwandten ins Jenseits geht, dann wird er von all seinen Bekannten von der Erde willkommen geheißen. Wenn nun einer von ihren Verwandten, Dorf- oder Stadtmitbewohnern stirbt, werden deshalb alle ihre Bekannten, die verstorbene Verwandte haben -- einer nach dem anderen -- ihrem Verstorbenen viele Grüße ausrichten lassen. Wie er ihre Grüße hinüber tragen wird, das bedenken sie nicht. Vor allem weiß der Verstorbene nicht, wo das Paradies und wo die Hölle ist, er kennt die Sprache jener Welt nicht und soll die Grüße von der Erde tragen. Wie der Mensch auf der Erde geht, sieht, hört, versteht, denkt und fühlt, so soll er auch im Jenseits über diese Fähigkeiten verfügen. Wenn der Mensch nicht gehen kann, in welcher Welt würde er sich dann befinden? Wenn er nicht sehen, hören, denken und fühlen kann, in welcher Welt würde er sich befinden? Ihr werdet sagen, dass das Kleinigkeiten sind. Nein, das sind keine winzigen Dinge. Dabei sollt ihr wissen, Gott beschäftigt sich mit den winzigen Dingen. An das, woran der Mensch nie denkt, daran denkt Gott. Die meisten Menschen denken, dass das Geld das Leben bewegt. Ist das eigentlich so? Könnt ihr das Leben mit Geld kaufen? Keine Millionen sind in der Lage, ein Leben zu kaufen. Kommt der Tod, ist das Geld machtlos. Die Nahrung, das Wasser, die Luft und das Licht geben dem Menschen mehr als das Geld. Sie erheben, erneuern und verjüngen ihn. Das kann mit Geld nicht erreicht werden. Der Wert des Geldes hängt vom Licht ab. Wenn es kein Licht gibt, kann das Geld nicht gesehen werden. Wenn das Geld nicht gesehen werden kann, hat es keinen Wert. Aber wenn das Licht kommt, wird das Geld sichtbar; wenn es sichtbar ist, ist es wertvoll. Das Wertvolle ist dasjenige, das den Menschen äußerlich und innerlich zufrieden macht. Ihr werdet sagen, dass man ohne Geld nicht auskommen kann. Ich bin damit einverstanden: Ohne Geld und Brot kann man nicht existieren, aber was ist dasjenige, ohne das wir keinen einzigen Moment existieren können? Können wir ohne Luft, Licht und Wasser auskommen? Wenn es kein Licht gibt, kann der Mensch sich nicht frei bewegen. Was sagt ihr, wenn der Mensch etwas schlecht sieht oder gar nicht sehen kann? Manche denken, die Augen seien nur auf der Erde nötig und seien nicht für das Jenseits. Dort soll der Mensch auch sehen. Welcher Augen er sich bedienen wird, ist eine andere Frage. Wichtig ist, dass auch dort Licht nötig ist, um sehen zu können, wohin er geht. Und wenn er ins Jenseits geht, ist die erste Angelegenheit zu sehen, wie sich der Mensch bewegt, auf einer geraden oder krummen Linie. Solange der Mensch auf der Erde ist, strebt er danach, auf einer geraden Linie zu gehen. Dennoch veranlasst ihn eine andere Kraft, schief zu gehen, sich auf einer krummen Linie zu bewegen. Nicht nur das, es ist wichtig, wie der Mensch tritt. Richtig ist es auf den Fußspitzen aufzutreten und dann mit der Ferse. Wer sich an dieses Gesetz nicht hält, tritt zuerst mit der Ferse auf und dann mit der Fußspitze. So verursacht er großen Lärm, erschüttert den Boden, überall wo er geht und verbrennt viel Energie. Die Natur liebt keine Menschen, die viel Lärm um sich herum machen und ihre Energie vergeuden. Das Leben besteht nicht nur aus Gewittern und Donnerschlägen. Wenn es nur Donnerschläge gäbe, würden die Menschen erschrecken und sich in Mauselöchern verstecken. Viele Menschen haben Angst vor Donnerschlägen, zünden Kerzen an und beten, ohne zu ahnen, dass Donnerschläge erneuernd wirken. Wenn die Natur weint und böse wird, das erneuert nämlich die Dinge. Der Regen ist das Weinen der Natur, die Gewitter und der Donner ihr Zorn. Warum weint die Natur? -- Weil ihre Kinder sie nicht verstehen. Wenn sie böse wird und sieht, dass sie sie wieder nicht verstehen, weint sie ein bisschen und entfernt sich von ihnen, indem sie zu ihnen sagt: "`Ich werde euch wieder besuchen."' Wenn sie sich entfernt, beginnen die Menschen sie nachzuahmen: "`Sie schreien und kreischen, werden böse und zweifeln aneinander. Aber die Dinge werden nicht durch Kreischen, Unzufriedenheit, Zweifel, Argwohn und Weinen in Ordnung kommen. Vor Jahren haben die Zeitungen über einen interessanten Fall geschrieben, der sich auf dem Markt in Sofia ereignete. Ein Bauer aus den nahen Dörfern brachte ein Gefäß mit frischer Kuhbutter, um sie zu verkaufen. Es näherten sich zwei gut angezogene Bürger und fragten ihn, was er für die Butter verlange. "`So viel"', sagte der Bauer, sie gaben ihm fünfzig Leva und fügten hinzu: "`Wir sind drei Menschen -- Geschäftsleute. Der dritte ist Priester im Dorf. Er ist ein guter Mensch und wird die restliche Summe zahlen. Nimm nun bitte den Briefumschlag, auf dem die Adresse des Priesters steht und du wirst dein Geld bekommen."' Sie legten fünfzig Leva in den Briefumschlag und schrieben dem Priester, er solle den Bauer willkommen heißen, ihm ein Gebet vorlesen, weil er geistig etwas verwirrt sei. Als der Priester den Brief erhalten und gelesen hatte, nahm er das Geld und brachte den Bauern in die Kirche, um zu lesen. Er legte ihm das Epitrachelion\footnote{Das Epitrachelion ist ein liturgisches Kleidungsstück der Priester und Bischöfe Orthodoxer und Unierter Ostkirchen. Es ist das Symbol der Priesterschaft und entspricht der westlichen Stola.} auf dem Kopf und begann zu lesen. Der Bauer beugte seinen Kopf, kniete nieder und hörte, was der Priester las. Das Gebet dauerte zwischen fünfzehn und zwanzig Minuten, bis der Bauer unter dem Epitrachelion sagte: "`Vater, diese Angelegenheit wird durch das Lesen nicht geregelt."' Als der Priester hörte, dass der Bauer zusammenhanglose Dinge sagte, fuhr er fort, Gebete zu lesen. Der Bauer sagte wieder: "`Vater, hier helfen keine Gebete, Geld sollst du mir geben."' Manche Menschen wollen wichtige Fragen mit Gebeten auflösen. Was geschieht dann? -- Sie lesen ein Gebet nach dem anderen, aber letztendlich bleiben die Fragen ungelöst. Das Leben benötigt gute und vernünftige Menschen. Es gibt keinen Grund, ein Gebet für fünfzig oder hundert Leva zu lesen. Das ist Verführung. Gäbe es kein Geld im Briefumschlag, hätte der Priester keine Gebete lesen müssen und hätte sich nicht blamiert. Viele Menschen lesen wie der Priester Gebete über dem Kopf eines Menschen, in der Hoffnung, dass Ordnung in seine Angelegenheiten kommt. Zum Beispiel kauft sich jemand einen Lottoschein und falls er nicht gläubig ist, verlässt er sich auf das Glück, um etwas zu gewinnen; falls er gläubig ist, betet er zu Gott, um zu gewinnen, indem er verspricht, den Armen einen Teil seines Gewinns zu geben. Vor Jahren kam ein Bekannter zu mir, um mich darum zu bitten, ihm zu sagen, welcher Lottoschein ein Gewinnschein sei, um mindestens fünfhunderttausend Leva zu gewinnen. Würde er gewinnen, würde er der Bruderschaft fünfzigtausend Leva spenden. Ich sagte ihm, dass die Bruderschaft, wenn sie Geld benötigen würde, den Gewinnschein nehmen und nicht auf ihn warten würde. "`Ich bin ein armer Mann, ich will meine Lage verbessern."' "`Du bist ein armer Mensch, aber heute geht es dir besser, als wenn du ein reicher Mensch geworden wärest. Der Reichtum wird dich blind machen und du würdest davon ablassen, Gott zu dienen."' Die heutigen Menschen sind seltsam. Sie verfügen über große Reichtümer, aber schätzen sie nicht. Das Gehirn, das Herz, der Körper, die ihnen gegeben worden sind, können mit keinem Geld gekauft werden. Sie kosten Milliarden. Nach all dem sagt jemand: "`Was kostet der Mensch? Er wurde aus Erde gemacht und wird sich in Erde umwandeln."' Dem ist nicht so. Ihr wisst nicht, aus welcher Erde der Mensch gemacht wurde, ihr wisst nicht, welche Elemente in dieser Erde enthalten und wie sie zusammengesetzt sind. Der Mensch hat einen hohen Wert. Sein Organismus ist kompliziert. Manche Menschen sind unzufrieden und möchten schön sein. Es ist gut, dass der Mensch schön ist, aber die Schönheit ist auch gefährlich. Nur der Kluge, der Gütige und der Liebende können schön sein. Wer lernt, wer die Wahrheit liebt, nur der kann schön sein. Verfügt er nicht über diese Eigenschaften, kann der Mensch nicht schön sein. Interessant ist, dass der Mensch mit der Hässlichkeit unzufrieden ist, aber gleichzeitig tut er ihre Arbeit. Er liebt die Wahrheit und die Liebe, aber handelt nicht nach ihren Gesetzen. Jeder möchte geliebt werden und wenn er jemanden findet, der ihn liebt, missbraucht er ihn. Die Liebe ist das Licht. Was nehmt ihr von ihr? Ihr öffnet euch für das Licht und lasst es frei in euch eindringen. Was es euch auch zu geben vermag, seid mit dem Licht zufrieden. Müsst ihr euch dann von demjenigen, der euch liebt, wünschen, dass er euch alles gibt, was er hat? Durch die leuchtenden Sonnenstrahlen besuchen euch vernünftige Wesen, die euch etwas Wertvolles bringen. Jedes Wesen drückt eine besondere Farbe aus: blau, rot, gelb, grün, orange und so weiter. Nehmt ihre Farben auf und dankt dafür. Erwartet nicht, dass die Engel zu euch kommen, um euch die Güter des Lebens zu bringen. Was sie euch auch immer zu bringen vermögen, ob große oder kleine Güter, seid damit zufrieden. Die Engel sind Wesen des Gedankens. Sie können nicht stundenlang bei euch verweilen und euch beschäftigen. Sie kommen und gehen weiter wie das Licht. Sie bewegen sich mit der Geschwindigkeit des Lichts, niemand kann sie erreichen, noch können sie für gewöhnliche Unterhaltungen verweilen. Wer leuchtende und erhabene Gedanken hat, kann die Engel mit seinem Denken verfolgen. Hat jemand von euch die Erfahrung, einen leuchtenden Gedanken in die Welt der Engel geschickt zu haben, der nach einiger Zeit zu ihm zurückgekehrt ist? Viele Gedanken, Gefühle und Handlungen verstümmeln den Menschen. Wer sich von ihnen befreien möchte, soll sich im Spiegel anschauen. Alles steht im Gesicht geschrieben. Nehmt wie der Maler den Pinsel und löscht alles, was euch behindert. Malt danach solche Linien, die euch diejenige Schönheit und Liebe verleihen, nach denen eure Seele strebt. Der wahre Mensch ist Maler, Bildhauer und Musiker. Er arbeitet an sich selbst, um dasjenige ursprüngliche Bild wiederzugeben, über das in der Genesis steht: "`Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn."' Der Mensch hat Augen. Warum? Um den erhabenen Gedanken Gottes auszudrücken. Durch sie soll er diesen Gedanken wahrnehmen und von ihnen lernen. Wer diesen Gedanken nicht wahrnehmen kann, stößt ständig auf bittere Dinge und verzweifelt. Die bitteren und die süßen Dinge haben ihren Platz. Die Natur bedient sich auch ihrer. Wenn sie den Menschen heilt, gibt sie ihm bittere Pillen. Die bitteren Pillen regeln seine Angelegenheiten. Wenn jemand die bittere Pille nicht nehmen kann, überzieht die Natur die Pille mit etwas Süßem. So gehen auch die Ärzte mit den Kindern um. Es gibt zwei Arten von Leben: das eine ist von außen süß, von innen allerdings bitter; das andere ist von innen süß und von außen bitter. Ob von innen oder von außen, die Bitterkeit ist notwendig. Das irdische Leben ist von innen süß und von außen bitter. Die Geburt des Kindes stellt die süße Hülle des Lebens dar, der Tod die bittere Hülle des Lebens. Es gibt ein Leben, das sowohl von außen als auch von innen süß ist. Das ist das göttliche Leben, in dem die Liebe herrscht. Was sind die Bedingungen dieses Lebens? -- Die erste Bedingung ist das Licht. Wer im Licht lebt, dessen Leben ist sowohl außen als auch innen süß. Der Mensch ist vom Licht geschaffen worden. Warum sollte der Mensch nicht in der eigenen Umgebung leben? Das Licht führt zum Guten, die Finsternis zum Bösen. Was kam früher in die Welt -- das Gute oder das Böse? Das Gute ist die Manifestation der Realität der Dinge, das Böse ist der Schatten dieser Realität. Also kam das Gute früher. Das Gute stellt die Äste des Baumes, das Böse die Wurzel dar. Sie saugen Nahrungssäfte aus der Erde und schicken sie zum Stamm und zu den Ästen. Die süßen und köstlichen Früchte werden in den Ästen geboren. Zwischen dem Bösen und dem Guten besteht eine ebensolche Verbindung, wie zwischen den Wurzeln und den Ästen. Sie unterstützen sich gegenseitig. Oft verbinden die Menschen die schlechten Handlungen mit dem Bösen. Allerdings sind die schlechten Handlungen und das Böse nicht identisch. Das Böse dringt in die schlechten Handlungen und Verbrechen der Menschen ein, um sie zu manifestieren, aber es unterscheidet sich von den schlechten Handlungen. Das Gute dringt auch in die bösen Handlungen der Menschen ein, um sie zu berichtigen, aber es ist nur eine Bedingung für die bösen Handlungen. Das Böse ist der Sauerstoff der bösen Handlungen und Fehler, es stärkt ihre Manifestationen. Wenn das Gute sie durchdringt, hört das Verbrennen auf. Das Gute widersetzt sich dem Bösen, so wie der Stickstoff die unbändige Wirkung des Sauerstoffs in der Luft reguliert, damit der Mensch frei atmen kann. Was ist besser: mit Feuer oder ohne Feuer zu leben? Das Feuer an sich brennt, verbrennt und zerstört, aber seine Ergebnisse sind gut. Eines wird vom Menschen gefordert -- gerade zu denken. Spannt euren Verstand in die Arbeit ein und geht vorwärts. Ihr werdet sagen, ihr wollt Gott sehen. Wer helle Gedanken, Gefühle und Handlungen hat, kann Ihn immer sehen. Das Leben gründet auf das Gute. Also ist das Gute der Grund des Lebens. Gott sieht das Gute, das getan wird und schreibt ständig. Das künftige Leben des Menschen wird dadurch bestimmt, was in seinem Buch geschrieben steht. Nach dem Geschriebenen wird der Kredit des Menschen bestimmt. Wenn nichts im Buch geschrieben steht, oder wenn das Geschriebene nicht leuchtend ist, wird dem Menschen der Kredit weggenommen. Es kann wenig geschrieben worden sein, aber es ist Licht darin. Dieses Licht bestimmt das menschliche Leben. Du wirst wenig wissen, aber es gut und richtig anwenden. Wie wirst du handeln, wenn du siehst, dass zwei Ameisen um einen Krümel kämpfen? Die eine sagt, sie habe den Krümel als erste gesehen, die andere sagt es auch. Du bist ein Richter. Wie wirst du den Streit auflösen? Welcher der zwei Ameisen wirst du Recht geben? Derjenigen, die als erste den Krümel gesehen hat? -- Nein, die Taschen des Richters sollten voll von Krümeln sein und wo es einen Mangel gibt, dorthin sollte er sie werfen. Sollten die Menschen um einen Krümel streiten und Gott verleumden, Er verteile die Güter ungerecht? Wer ist ein guter Mensch? Kann man denjenigen Menschen einen guten Menschen nennen, nach dessen Besuch eure Rinder eins nach dem anderen zu sterben beginnen? Ist derjenige Mensch gut, nach dessen Ankunft in eurem Haus alle Obstbäume zu vertrocknen beginnen? Dieser Mensch trägt etwas Eigennütziges in sich. Er ist nicht ehrlich zu den Gastgebern, deren Haus er besucht. In dieser Hinsicht ähnelt er dieser jungen Frau, die den Anschein erweckt, nicht heiraten zu wollen und die gleichzeitig heimlich zu dem jungen Mann blickt, der sie interessiert. Was wird ihr dieser Mann geben, wenn er sich selbst nicht nützen kann? Wer sich selbst nicht nützen kann, nützt auch den anderen nicht. Sich selbst und seinen Nächsten nützen zu können, das bedeutet, mit dem Leben zufrieden zu sein. Wenn er mit seinem Leben zufrieden ist, ist er bereit, Gott zu dienen. Gott hat als erster ein Beispiel für das Dienen gegeben. Er dient den Menschen, Er hat sie erhoben, damit sie wachsen und so hat er sie das Dienen gelehrt. Dennoch, wenn man den Menschen zum Dienen zwingt, ist er unzufrieden, hält sich selbst für einen Herrn. Der Unwille des Menschen zu dienen, ist die Ursache seines Leidens. Er will glücklich und reich sein, Gebrauch von der Fülle des Lebens machen, aber andere sollen für ihn arbeiten. Das Schaf hat seine Wolle selbst gemacht, andere haben sie gewaschen, gesponnen, gewoben und er zieht die fertigen Kleider an und putzt sich vor den Menschen heraus. Ihr seht jemanden, der neue Kleider trägt, mit einem Seidenhemd, mit einem weißen Band, mit goldenen und silbernen Knöpfen. Er schreitet dahin und sieht niemanden. Warum trägt er das Band? -- Das Band hat eine Bedeutung, die der Mensch nicht kennt. Auch der Ring an dem Finger der jungen Frau oder des jungen Mannes hat irgendeine Bedeutung. Er ist das Symbol des Verbindens. Es ist gut, dass der Mensch die Bedeutung der Dinge als Symbole versteht, die etwas in sich bergen. Was ist für den Menschen wichtiger, gut angezogen oder gesund zu sein? -- Die Gesundheit steht über allem. Die Gesundheit hängt vom Licht des göttlichen Gedankens ab. Wo Licht ist, dort sind Güter; verschwindet das Licht, verschwinden auch die Güter. Wo die Wärme ist, dort ist Leben; verschwindet die Wärme, kommt der Tod. Wo Kraft ist, dort ist Gesundheit; verschwindet die Kraft, kommt Krankheit. Wenn der Mensch gesund ist, nutzt er alle Güter des Lebens. Licht, Wärme und Kraft sind Mittel und Wege, durch die die höheren Wesen sich manifestieren und den Menschen Geschenke schicken. Manchem geben sie Geld, einem anderen ein Weizenkorn. Der Vernünftige freut sich mehr über das Weizenkorn, als über das Geld. Das Weizenkorn vervielfältigt sich und ernährt die ganze Welt. Ist Weizen da, kannst du mit dem Geld alles kaufen, was du willst; wenn es keinen Weizen gibt, ist das Geld nichts wert. Der Weizen wird gegessen, das Geld wird nicht gegessen. Das Geld gibt nichts von sich, der Weizen gibt alles, deshalb ist das Weizenkorn so klein geworden. Der Weizen weiß, wo seine Kraft liegt. Würde man ihn über zehn Jahre kultivieren, würde man ein reicher Mensch werden können. Das Weizenkorn ist klein, aber es ernährt die ganze Welt. Jeder leuchtende Gedanke, jedes leuchtende Gefühl und jede leuchtende Handlung ist wie die Weizenkörner. Sie sind klein, aber allmächtig. Sie bringen das Wohl für die ganze Welt. Wenn ihr ins Jenseits geht, dann wird man euch fragen: "`Bringt ihr mindestens eine der Früchte des Verstandes, des Herzens und des Willens mit?"' Dort werden auch die kleinsten Früchte geschätzt. Bringt man ihnen große Dinge, werden sie das nicht berücksichtigen: Für sie sind die großen Dinge nicht wichtig. Jemand wird sagen, er möchte ein großer, großartiger Mensch werden. Wer ist groß? -- Wer über große Möglichkeiten verfügt, Gutes zu tun. Es ist bestimmt, wie groß der Mensch sein kann. Als Kind wächst der Mensch allmählich, erreicht ein gewisses Alter und das Wachstum hört auf; danach wird er wieder kleiner. Also beginnt der Mensch mit dem Kleinen, und in der Mitte des Lebens ist er groß und ausgewachsen und am Ende wird er wieder klein. Das sind Phasen ein und desselben Lebens. Worin besteht der Wert des Lebens? -- In dem Vermögen, die Güter an sich zu ziehen. Das ist das wertvolle und nützliche Leben. Was ist der nützliche Verstand? -- Derjenige, der die göttlichen Gedanken anzieht. Was ist das nützliche Herz? -- Dasjenige, das die göttlichen Gefühle anzieht. Was ist der nützliche Wille? -- Derjenige, der die göttlichen Taten anzieht. Würde keine Anziehung im Leben existieren, könnte der Mensch weder etwas erreichen noch könnte er etwas Nützliches tun. Tut das, was die vernünftigen Wesen tun. Ihr möchtet immer fröhlich sein. Das ist nicht nötig. Die Freude beinhaltet in sich den klaren Himmel, den klaren Horizont. Würdet ihr jeden Tag fröhlich und munter sein, würde der Himmel immer klar und hell sein und es würde eine Dürre kommen. Würdet ihr jeden Tag traurig sei, würde der Himmel immer trüb sein und es würde ständig regnen. Der Mensch muss immer wissen, wann sein Himmel klar und wann er trüb sein soll. Strebt nach leuchtenden Gedanken, Gefühlen und Handlungen, um selbst mit dem Leben zufrieden zu sein. Erwartet nicht, dass die Menschen an euch Gefallen finden und mit euch zufrieden sind. Ihr selbst sollt mit euch zufrieden sein. Nur derjenige ist mit sich selbst zufrieden, der Musik in seiner Seele trägt. Er ist mit seinem Singen zufrieden, versteht, welche Töne rein sind und welche nicht. Wenn er die eigenen und die fremden Fehler versteht, dann ist er ein wahrer Musiker. Für ihn ist nicht nur das Singen Musik, sondern auch der Gedanke, das Gefühl und die Sprache. Strebt danach, überall Musik zu sehen und sie anzuwenden. Solange ihr euer Leben nicht in Musik umwandelt, könnt ihr euch nicht mit der Natur verbinden und Gebrauch von ihren Gütern machen. Bevor sich der Mensch mit der Natur verbindet, soll er sich mit seinem Schöpfer verbunden haben und Ihn kennen. Jemand lebt Jahrzehnte auf der Erde und kennt Ihn noch nicht. Als Ausrede sagt er, er habe Ihn nicht gesehen. Das ist unmöglich. Wie kannst du die Luft, das Licht nicht erkennen, in die du eingetaucht bist? Gott ist Geist, Gott ist Licht. Folglich ist Er überall und in allem, es kann nicht sein, dass du Ihn nicht kennst. Die Wissenschaftler suchen nach Ihm im Himmel, bei den Sternen, in den großen Dingen. Sie vermuten nicht, dass Er in den kleinen mikroskopischen Dingen versteckt ist. Und in den großen werdet ihr Ihn finden, aber ihr solltet auch in den kleinen Dingen zu suchen wissen. Manche suchen Ihn in den Schatten der Dinge, aber Er ist nicht dort. Er ist in den realen Dingen und nicht in ihren Schatten. Real ist dasjenige, das für die Bildung eures Verstandes, eures Herzens und eurer Seele arbeitet. Real ist dasjenige, das euren Verstand, euer Herz und eure Seele erweitert. Das Reale macht den Menschen zufrieden und glücklich. Nimm nun immer die göttlichen Gedanken mit guter Laune wahr, um zufrieden zu sein. Sie sind das Wesentliche im Leben des Menschen, weil sie ewig sind. Meide die zeitlichen Dinge und strebe die ewigen an. Zum Beispiel ist das Geld zeitlich, das Licht ewig. Der Mensch benötigt hauptsächlich Brot, Wasser, Luft und Licht und nicht Geld. Das Geld kommt später als Resultat von etwas. Das Geld ist ein Diener der ewigen Dinge. Folglich soll man keine Rücksicht nehmen auf das Geld als Resultat des menschlichen Lebens. Der Mensch benötigt Liebe. Habt ihr Liebe, wird das Geld von alleine kommen. Wer kein Geld hat, bei dem ist seine Liebe klein. Wer Liebe hat, wird immer einen Napoleon in seiner Tasche finden. Die Liebe bringt das Leben und das Leben ist mit dem Gold verbunden. Deshalb ist das Gold wichtig. Strebt nach dem göttlichen Leben, dass es durch euch hindurchgeht und euch das Wertvolle hinterlässt, was es in sich trägt. Arbeitet an euch selbst, um die Eigenschaften des Goldes zu erlangen. Gottes Jauchzen ist das manifestierte Licht. Die Freude der menschlichen Seele ist auch manifestiertes Licht. "`Gott erfreut sich, der Mensch freut sich"', steht in der Heiligen Schrift. \begin{center} \textit{Das ist das ewige Leben, dich zu erkennen, der eine und wahre Gott und Christus, den du gesandt hast.} \end{center} \begin{center} 26. August 1942, 5.00 Uhr -- Sofia-Izgrev\footnote{Aus dem Bulgarischen Mariya Kireva.} \end{center}
  20. mariaK

    1942_08_19 Stille Kammer

    DIE STILLE KAMMER Was ist der Unterschied zwischen dem Gesunden und dem Kranken, zwischen dem Klugen und dem Dummen, zwischen dem Starken und dem Schwachen? Es gibt etwas, worin sie sich unterscheiden. Was ist das Unterscheidungsmerkmal des fähigen und begabten Schülers? -- Er lernt gut und wiederholt die Klasse nicht. Es genügt nicht, dass der Schüler von der einen Klasse in die nächste versetzt wird und wenn er die Schule beendet, alles vergisst. Was ist das für ein Schüler, der während des Schuljahres Kenntnisse erwirbt, sie in den Ferien aber vergisst? Was ist das für ein Schüler, der das Wissen und seine Erfahrung, die er in seinen vergangenen Existenzen erworben hat, vergisst? Das ist dasselbe, als würde der Mensch in seinem Verstand den Gedanken tragen, irgendwann gelehrt oder reich gewesen zu sein. Nicht nur der Gedanke nährt den Menschen. Sein Streben nach Reichtum hat einen bestimmten Ort im Gehirn über der Schläfe. Je mehr der Mensch danach strebt, reich zu werden, umso mehr entwickelt sich dieses Zentrum. Die Menschen erkranken oft an Krebs aufgrund ihrer großen Gier nach Geld und nach Bereicherung. Die Zellen in einigen der Organe individualisieren sich, werden größer, selbstständig und hören nicht auf ihren Herrn. Wenn die Menschen erkranken, wenden sie sich an Ärzte, die ihnen helfen. Die Ärzte führen eine Operation durch, schneiden den Krebs weg, schneiden auch den Tumor weg, aber danach geht der Kranke trotzdem ins Jenseits. Warum? Weil sich die Zellen ihrem Herrn nicht unterordnen wollen. Der Mensch benötigt einige wesentliche Dinge: Augen, Ohren, Mund, Hände und Füße, durch die er mit der äußeren Welt in Kontakt treten kann. Um das zu erreichen, muss er sich in einem besonderen Zustand befinden. Andernfalls wird er sehen, hören, riechen, sprechen, essen und sich bewegen, aber mechanisch. Es ist an der Zeit, dass er sich vom mechanischen Leben befreit. Das mechanische Leben beinhaltet eine Bewegung aus Trägheit, an der das Bewusstsein nicht beteiligt ist. Der Zorn, die Unruhe über den Verlust von etwas Wertvollem bringen im Menschen einen Zustand der Trägheit hervor, aus dem er, einmal hineingeraten, schwer in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren kann. Verliert der Mensch etwas Wertvolles, verliert er auch seine Fassung und übergibt sich der Sorge und der Unruhe. Wird er aber zornig, verliert er seinen inneren Frieden, den er lange Zeit nicht wiederherstellen kann. Der Zorn ist als Energie sehr nützlich, wenn er unter dem Einfluss des Verstandes, des Herzens und des Willens steht. Können diese den Zorn nicht regeln, dann wirkt er zerstörerisch. Er ist ein Wasserstrahl, der großes Unheil bringt. Was er auch auf seinem Weg trifft, er reißt es mit sich fort. Wenn jemand diesen Guss kontrollieren kann, dann kann er auch nützliche Dinge tun -- Gärten, Bäume und Blumen bewässern. Eines wird vom Menschen gefordert: wagemutig und entschieden im Guten zu sein. Sowohl dann, wenn er zornig wird als auch dann, wenn er leise und ruhig wird, soll er wagemutig sein. Im ersten Fall soll er so wagemutig sein, den Zorn zu bändigen, im zweiten Fall soll er so wagemutig sein, um das Gute zu äußern. Entwickeln sich die Angelegenheiten des Menschen gut, so ist er wagemutig. Wenn er auf seinem Weg jedoch auf Widersprüche stößt, erschrickt er und weicht zurück. Warum tritt er zurück? -- Gott befindet sich auch in den Widersprüchen. Durch sie prüft er die Menschen. Warum sollen sie nicht wagemutig sein, um die Aufgabe zu lösen, die sich hinter dem Widerspruch verbirgt und warum müssen sie zurückweichen? Angst beinhaltet eine gewisse Schwäche. Wenn der Mensch eine Angst in sich bemerkt, soll er arbeiten, um mit ihr fertig zu werden, sie zu überwinden. Befreit er sich nicht von der Angst, wendet er die Lüge an, die schwarze oder die weiße. Gewöhnlich lügen die Kinder. Wenn sie einen Schaden verursachen, der zu einer Strafe führt, greifen sie auf die Lüge zurück, um die Strafe zu vermeiden. Das Leben von vielen ist auf die weiße Lüge aufgebaut. Wenn sie ihr Versprechen nicht halten können, greifen sie auf die weiße Lüge zurück. Sie erschrecken vor etwas und bedienen sich wieder der weißen Lüge. Wollen sie etwas vorzeitig erreichen, ist die weiße Lüge auch da. Warum sollte der junge Mann der jungen Frau sagen, dass er für sie sterben würde? Würde er tatsächlich für sie sterben? -- Er wird nicht sterben. Ist er vorher gestorben, um zu wissen, was der Tod ist? Warum spricht er dann über Dinge, die nicht geschehen werden? Vermeidet die Lüge, sei sie schwarz oder weiß. Die Japaner haben den Brauch, gegen Neujahr alle Menschen zu besuchen, denen gegenüber sie Pflichten haben, um ihre Schulden zu begleichen. Das neue Jahr soll sie ohne Schulden vorfinden. Ein junger Mann, ein brüderlicher Sohn, hatte große Schulden, die er begleichen musste. Als er zu einem seiner Gläubiger, einem bekannten Bankier, ging, um seine Schulden zu begleichen, sagte er zu ihm: "`Ich schulde Ihnen eine große Summe, aber da ich sie nicht begleichen kann, werde ich nach dem Brauch Harakiri machen, ich werde mich vor Ihnen umbringen. Ich kann nicht in dieser Ehrlosigkeit bleiben, eine so große Summe zu schulden."' Der Bankier reagierte besorgt und sagte zu dem jungen Mann: "`Mache kein Harakiri, ich bin bereit, alle deine Schulden zu erlassen. Bringe dich nicht um."' Als der junge Mann diese Worte hörte, dankte er und wollte nach Hause gehen. "`Halt, warte kurz, dass wir einen Kaffee trinken"', fügte der Bankier hinzu. "`Ich kann nicht, ich habe es eilig: Ich muss noch zu einigen Orten gehen, um Harakiri zu machen."' Der Japaner suchte alle Bankiers auf, um Harakiri zu machen. Oft benutzen die Menschen einen Volksbrauch, um ihre persönlichen Angelegenheiten zu regeln. Sie wenden wieder die weiße Lüge an. Manche bedienen sich ihrer aus Angst, andere aus Schwäche. Der Mächtige erschreckt den Schwachen. Der erste tritt, der zweite tritt zurück. Wenn du dir bewusst bist, stark zu sein, tritt; wenn du dir aber dessen bewusst bist, schwach zu sein, tritt zurück. Mit anderen Worten gesagt: Wenn du mächtig bist, löst du deine Aufgaben selbst; wenn du schwach bist, mache keine Fehler, die schwer zu lösen sind, aber lass die anderen deine Aufgabe lösen. Wer nicht selbst seine Aufgaben lösen kann, soll Hilfe bei einem, zwei oder drei anderen suchen, bis er sie schließlich lösen kann. Eine der großen Aufgaben, die zur Lösung gegeben wurde, ist die Aufgabe Gott zu dienen. Sie ist so einfach, wie sie auch schwer ist. Wenige haben sie richtig gelöst. Der Mensch kann Gott mit Liebe und ohne Liebe dienen, die Ergebnisse sind allerdings unterschiedlich. So dient er sowohl dem Guten als auch dem Bösen -- Kräften, die sich gegenseitig zuarbeiten. Der Mensch ist insofern stark, als er dem Guten und dem Bösen Bedingungen schafft, sich in ihm zu äußern. Will er seine Kraft behalten, soll er sich niemals weigern, Gutes zu tun. Schiebt niemals den Zeitpunkt auf, Gutes zu tun. Wenn ihr entschieden habt, Gutes zu tun, schiebt es nicht auf. Räuber laufen euch hinterher und Wächter verfolgen euch, dann könnt ihr euch zur Seite wenden, um ein wenig Gutes zu tun. Stellt euch vor, dass euch jemand verfolgt, um euch zu töten. Im gleichen Moment seht ihr ein sterbendes Pferd, das vor Schwäche und Durst äußerst erschöpft, gefallen ist. Wenn ihr für einen Augenblick verweilen könnt, um Wasser zu finden und es dem sterbenden Pferd zu reichen, dann seid ihr in jedem Moment bereit, Gutes zu tun, ihr liebt das Gute und seid mit ihm verbunden. Tut Gutes mit Liebe und habt keine Angst. Der Reiche fürchtet sich Gutes zu tun, um nicht zu verarmen. Es gibt keinen Fall im Leben, in dem jemand Gutes tut und verarmt. Es ist nicht möglich, ohne Liebe Gutes zu tun. Jedes Ding, das ohne Liebe getan wurde, ist das Böse. Und umgekehrt: Jedes Ding, das mit Liebe getan wurde, ist gut. Wer in den Bereich des Bösen gerät, soll danach streben, das geringste Böse zu tun. Kommt er in den Bereich des Guten und der Liebe, soll er danach streben, das größtmögliche Gute zu tun. Was ist das größtmögliche Gute, das der Mensch tun kann? -- Wenn er dem Sterbenden ein Stück Brot und ein Glas Wasser geben und ihn zu Kräften kommen lassen kann, ist das das größtmögliche Gute im gegebenen Moment. Dieser Sterbende verbrachte vierzig Tage hungernd; wenn er einen Tag länger hungern würde, würde er sterben. Würdest du ihm in diesem Moment ein bisschen Brot und Wasser geben, dann hättest du ihm das größtmögliche Gute getan. Ihr werdet sagen, das Geld sei das Wichtigste, ohne es könne man nicht leben. Vor dem Tod ist Geld nichts wert. In diesem Fall sind Brot und Wasser zu bevorzugen. Für den Verzweifelten ist das süße Wort mehr wert als jegliches Geld. Für den Entmutigten, für den Kranken, für den Sterbenden und für den barmherzigen Menschen ist das ein Seil, mit dem sie sich retten. Der gute, barmherzige Mensch gibt ihnen etwas von sich. Der Mensch kann den anderen nichts von sich weitergeben, wenn er es nicht in seinem Herzen, in seinem Verstand und in seiner Seele trägt. Der Gläubige kann zum Beispiel den anderen von seinem Glauben geben, ohne über ihn zu sprechen. Aber der Ungläubige, soviel er auch über den Glauben zu predigen vermag, wird nichts erreichen. Seine Worte werden an den Ohren der Menschen vorübereilen, ohne sie zu berühren. Der Glaube nimmt einen besonderen Platz im menschlichen Kopf ein. Es reicht, den Kopf des Menschen anzuschauen, um zu erkennen, ob er gläubig oder ungläubig ist. Der Glaube hat unterschiedliche Manifestationen. Es ist nicht ein und dasselbe, ob der Mensch an Gott glaubt, an seinen Nächsten oder an sich selbst. An was oder an wen er glaubt, das hinterlässt Abdrücke auf seinem Gesicht. Es ist in der Heiligen Schrift gesagt worden: "`Ich habe euch mit meiner Liebe zu mir gezogen."'\footnote{Vgl. Hos 11,4 Mit menschlichen Tauen zog ich sie, mit Seilen der Liebe.} Also hat die Liebe Fäden, mit denen sie den Menschen anzieht oder verbindet. Die Kraft der Liebe bestimmt den Glauben des Menschen. Äußert sich die Liebe in ihrer Fülle, ist der Glaube beständig und ununterbrochen. Sie wirkt in ruhigen und unruhigen Zeiten und begleitet den Menschen überall hin, das heißt im Diesseits und im Jenseits. Mit dem Glauben und mit der Liebe ist der Mensch sowohl im Diesseits als auch im Jenseits aufgenommen. Er hat überall gute Freunde, die ihn mit Freude willkommen heißen werden. Ohne Glauben und Liebe fühlt sich der Mensch überall einsam, als Fremder, außerhalb seiner Heimat. Er hat Augen mit denen er nicht sieht, er hat Ohren mit denen er nicht hört; er trägt nur ein Bewusstsein in sich, nämlich, dass er allein und von allen verlassen ist. Wenn ihr das wisst, fragt nicht, warum ihr lieben sollt. Ihr werdet die Menschen der Erde lieben, um die äußere Welt zu sehen. Ihr werdet die vernünftigen Wesen in der unsichtbaren Welt lieben, um durch sie die Welt zu sehen, in der sie leben. Wenn jetzt über die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} zwischen den Menschen gesprochen wird, fragen sie sich, ob man den bösen Menschen lieben kann. Können der gute und der böse Mensch befreundet sein? Wie kann man den bösen Menschen besser machen? -- Indem man ihn zwischen zwei Gute stellt. Wird er nicht zwischen zwei Gute gestellt, kann er nie zu einem besseren Menschen werden. Betrachtet man den Buchstaben \foreignlanguage{bulgarian}{Ж}, wird man sehen, dass er nichts anderes, als die Freundschaft zwischen zwei bösen und einem guten, gerechten Menschen ist. So wird die Kraft des Gerechten und des Guten geprüft. Also unterdrücken die bösen Menschen den Guten. Wie wird man sich von ihnen befreien? -- Indem man beginnt, sie zu lieben. Sie haben dem guten Menschen den Rücken gekehrt und schauen nach draußen, nach der äußeren Welt. Deshalb sagt Christus, man solle seinen Feind lieben. Der Buchstabe \foreignlanguage{bulgarian}{Ж} zeigt auch den Zustand des bösen Menschen zwischen zwei Guten. In dem einen Fall zeigt die gerade Linie im Buchstaben \foreignlanguage{bulgarian}{Ж} die Lage des guten Menschen zwischen zwei Bösen. Im anderen Fall zeigt die gerade Linie die Lage des Bösen zwischen zwei Guten. Derart helfen und beeinflussen sie sich gegenseitig. Indem ihr das wisst, lasst die bösen Menschen, sich nicht untereinander verbinden. Stellt zwischen sie auch gute Menschen, um die Kraft des Bösen zu verringern. Söhnt deshalb das Böse nicht mit dem Guten aus, sondern durch das Gute soll die Kraft des Bösen verringert werden. Wird das erreicht, dann werden das Gute und das Böse parallel zueinander verlaufen und den göttlichen Willen tun. Denkt nicht, dass der gute Mensch alles, was er wünscht, allein tun kann. Kann er einem Verstorbenen Leben schenken? Kann er die Menschen reich und glücklich machen? Also, die Aufgabe des guten Menschen besteht darin, seine Pflichten zu erfüllen, in nichts anderem. Würde er das tun, hätte er seine Aufgabe erfüllt, die Schläge des Bösen abzumildern. Kannst du ein fremdes Kind so lieben, wie seine Mutter und sein Vater es lieben? "`Ich will ihm helfen, es erheben."' Wenn du ihm helfen willst, sollst du es mehr als seine Eltern lieben. Würdest du es lieben, wie seine Eltern es lieben, dann bist du ihm nicht von Nutzen. Dabei musst du auch seine Eltern lieben. Liebst du sie nicht, ist deine Liebe eigensüchtig. So liebst du auch das Huhn: Du fütterst es, kümmerst dich um es, um seine Eier zu nehmen. Es ist heute schwierig, dass der Mensch absolut selbstlose Liebe äußert. Wenn das unmöglich ist, kann er zumindest gerecht werden. Um gerecht, gut und liebend zu werden, soll der Mensch ein hohes Bewusstsein davon haben, dass er sich über die gewöhnlichen Bedingungen des Lebens erhoben hat. Hütet euch vor dem gewöhnlichen Bewusstsein, das Sorgen, Unruhen und Widersprüche schafft. Solange der Mensch in diesem Bewusstsein lebt, gerät er oft in Irrtürmer. In einem armen, amerikanischen Dorf stellte man einen Priester ein, über den es sich sofort herumsprach, er trüge in seinem Haar einen Scheitel. Die Bauern mochten es nicht, sich einen Scheitel im Haar zu ziehen und wandten sich sofort gegen den Priester. Sie sagten, dass sie einen solchen Priester nicht wollten. Bis sie ihren Protest schriftlich dargelegt hatten, war der Priester bereits im Dorf angekommen. Wie groß war die Überraschung der Dorfbewohner, als sie sahen, dass der Kopf des Priesters vollkommen kahl war. Er hatte keine Haare, aber sie hatten sich beirren lassen, indem sie falschen Gerüchten glaubten. Was ist das Schlechte daran, wenn jemand einen Scheitel in seinen Haaren zieht? -- Es ist besser mit Scheitel als ohne. So wie in den Haaren Scheitel gezogen werden, so sollen auch die Gedanken einen Scheitel haben. Wie malt man Christus, wie hat er sein Haar gekämmt, mit oder ohne Scheitel? Der Buchstabe \foreignlanguage{bulgarian}{Ж} stellt das Haar des Menschen dar, in dem ein Scheitel gezogen wurde. Auf der linken Seite des Kopfes ist das Böse, auf der rechten das Gute, in der Mitte der Mensch selbst, der von den Kräften des Guten und des Bösen Gebrauch macht. Nun erinnert euch, dass sich der gute, gerechte Mensch zwischen zwei bösen Menschen wie in einem Gefängnis befindet. Was soll er tun? -- Beten. So haben auch die guten Menschen gebetet, als man Apostel Petrus ins Gefängnis steckte. Als Antwort auf ihr Gebet kam ein Engel vom Himmel herab, stieß die Tür des Gefängnisses auf und kam zu Petrus herein. Er berührte die Ketten und sie fielen von seinen Beinen. Dann sagte er zu ihm: "`Komm heraus und kehre nie mehr ins Gefängnis zurück."' Ist das aufrichtig? -- Für den Schwachen ist das aufrichtig: Wenn jemand von außen kommt und ihn befreit, muss er nicht ins Gefängnis zurückkehren. Derjenige, der unter dem Einfluss des Bösen steht, befindet sich in seinem Gefängnis; wer unter dem Einfluss des Guten steht, befindet sich im Gefängnis des Guten. Welches von den beiden Gefängnissen ist besser? -- Im Gefängnis des Bösen wird man dich mehrmals am Tag schlagen und im Gefängnis des Guten wird man dich regelmäßig mit reiner, gesunder Nahrung ernähren, man wird dich zum Spaziergang ausführen und abends wirst du ins Gefängnis zum Ausruhen zurückkehren. Wenn manche das Leben nicht verstehen, machen sie sich viele Sorgen umsonst. Die Mutter macht sich Sorgen um ihre Kinder und um ihren Mann, der Mann um seine Frau und um die Kinder, die Kinder um ihre Eltern. Die Gelehrten machen sich Sorgen darum, dass die Sonne irgendwann erlischt und das Leben aufhört. Seltsam ist das! Warum solltest du Angst haben, dass die Sonne erlischt? Um zu leuchten und zu scheinen, hat sie jemand angezündet. Wer sie angezündet hat, hat die Sorge um sie; er weiß, warum er sie angezündet hat. Wer sie angezündet hat, steht höher als die Sonne. Es ist Gott, der das Licht (\foreignlanguage{bulgarian}{виделина}, videlina) ist, das niemals erlischt und dunkel wird. Wenn ihr das wisst, strebt danach, mit den Sorgen fertig zu werden. "`Wie sollten wir nicht beunruhigt sein, wenn wir einige Tage nichts gegessen haben?"' Was sollte der hungrige und müde Reisende tun? Stellt euch vor, dass ein Reisender ein Dorf durchquert: Er hungert drei, vier Tage, hat kein Brot und kein Geld in seiner Tasche. Wenn er vernünftig ist, wird er leicht mit seiner Lage fertig werden. Es gibt zwei Wege -- einen inneren und einen äußeren. Wenn er nach dem äußeren Weg arbeitet, kommt er in das Haus von jemandem, um sich auszuruhen. Er beginnt, irgendetwas von seinem Leben zu erzählen, womit er den Gastgeber in Laune bringt, damit dieser ihm etwas zu Essen gibt. Wenn er gemäß des inneren Weges arbeitet, wird er eine gute Charaktereigenschaft der Gastgeber suchen, mit denen er ihre Herzen öffnet. Er soll in die stille Kammer ihrer Seelen eindringen, wo Gott lebt, um sich mit ihnen zu verbinden. Denkt er Gutes über sie, werden sie ihn notwendigerweise willkommen heißen und ihn bewirten. Wenn er etwas Böses über sie denkt, wird er das Böse hervorrufen und anstatt, dass sie ihn willkommen heißen, werden sie ihn berauben. In jedem Menschen wohnt sowohl das Böse als auch das Gute -- von euch hängt es ab, welches ihr in ihm erwecken werdet. Das Böse und das Gute sollen geprüft werden, damit ihr wisst, welches in euch stärker ist. Wenn das Böse stärker ist, dann werdet ihr über das Gute arbeiten, damit beide zumindest ins Gleichgewicht kommen. Im Anfang ist das Gute schwach, das Böse allerdings stark; am Ende ist das Böse schwach und das Gute stark. Die Liebe ist jedoch sowohl am Anfang als auch am Ende stark. Je stärker das Gute wird, desto besser sind die Bedingungen zur Manifestierung der Liebe. Wenn das Gute nicht mit seiner schwachen Seite beginnt und nicht allmählich stärker wird, wird sich die Liebe nie äußern. Eines der Hauptgesetze der Liebe ist, dass sie alles gibt und alles nimmt. Das bedeutet weder, dass ihr wünschen sollt, dass die ganze Welt euch gehört, noch dass ihr danach streben sollt, dass alle Güter euch gehören. Gebt euren Nächsten die Möglichkeit, an euren Gütern teilzuhaben, damit sie eure Freunde werden. Gebt euren Nächsten von eurer Liebe, damit ihr geliebt und von ihnen geehrt werden könnt. Wenn ihr euren Nächsten nicht die Möglichkeit gebt, an eurem Wissen, an eurem Wohl, an euren Gütern und an der Liebe, die ihr habt, teilzuhaben, könnt ihr nichts erreichen. Wenn du ein Sänger wärest, singe nicht nur für dich, sondern auch für den Kranken, den Entmutigten, den Verzweifelten. Singe ihnen ein Lied, sage ihnen ein süßes, ermutigendes Wort. Sage dem Kranken und dem Verzweifelten: "`So wie die Sonne aufgeht, so werden sich auch deine Dinge regeln."' Heute fragen alle danach, wer im jetzigen Krieg siegen wird. Eine solche Frage zu stellen, das bedeutet zu fragen, wer siegen wird: der Fluss oder der Fels. Der Fluss muss seinem Weg folgen, um ins Meer zu münden. Der Fels kann den Fluss umleiten, um ihn jedoch dahin zu lenken, wo er benötigt wird. Wenn der Fluss auf keine Hindernisse stößt, soll er seinem Weg folgen und dorthin fließen, wo man ihn benötigt. Würde der Fluss von seinem Weg abweichen, dann würde er sich eine Abbiegung suchen und wieder dorthin fließen, wo man es erwarten würde. Der Mensch kam auf die Erde, um den Willen Gottes zu erfüllen. Die junge Frau und der junge Mann heiraten, um zu lernen, zusammen Gott zu lieben. Wenn sie nicht lernen, Gott zu lieben, ist ihre Heirat gegenstandslos. Hättest du einen Freund, würde deine Aufgabe darin bestehen, ihn zu lehren, Gott zu lieben. Er hat auch dir gegenüber dieselbe Aufgabe. Alle Menschen sollen Gott lieben und wissen, dass er Liebe ist. Wenn die Liebe in den Verstand des Menschen, in sein Herz und seine Seele eindringt, wird die Welt in Ordnung kommen. Wo Liebe ist, dort ist auch Ordnung; dort ist Musik, dort ist die Kunst. Wer mit Liebe spielen kann, der kann die Welt in Ordnung bringen: Herrscht Dürre, wird er Regen bringen; tobt ein Gewitter, wird er das Gewitter bändigen. Wenn er dem Kranken vorspielt, wird er ihn aus dem Bett heben. "`Wie geschieht das?"' Das ist nicht meine Angelegenheit. Das ist eine Kunst aus der göttlichen Welt. Wer diese Kunst erlangt, wird sofort musikalisch -- sein Musikgefühl wird sich manifestieren. Niemand hat das Recht, diese Kunst zu missbrauchen. Die gewöhnliche Liebe gibt nur gewöhnliche Errungenschaften, die göttliche Liebe gibt ungewöhnliche Errungenschaften. Wendet die göttliche Liebe an, lernt von ihr, um ungewöhnliche Ergebnisse zu haben. Wenn alle Menschen gut, schön, stark und liebend werden, wird Ordnung in der Welt herrschen. Es ist an der Zeit, dass die Menschen aus der menschlichen Liebe heraustreten und in die göttliche Liebe eintreten. Manch einer sagt, er könne die Menschen nicht ertragen. Warum kann er sie nicht ertragen? -- Weil seine Liebe begrenzt ist: Diesem gibt er, jenem gibt er nicht; diesem lächelt er zu und heißt ihn willkommen, dem anderen gegenüber ist er streng, empfängt ihn nicht in seinem Haus. Weitet euch, öffnet eure Herzen für die göttliche Liebe, um alle Menschen ertragen und lieben zu können. Lehrt euch gegenseitig, Gott zu lieben, damit Er auch euch liebt. Eine der Eigenschaften der großen Liebe ist ihre Fähigkeit, bittere Früchte in süße Früchte, kranke Menschen in Gesunde, Böse in Gute umzuwandeln. Wer gelernt hat, Gott zu lieben, wird auch sein Umfeld lehren, wie sie lieben sollen. Wenn er selbst diese Kunst nicht gelernt hat, kann er sie auch den anderen nicht weitergeben. Moses gab den Juden einige Gebote, zeigte ihnen, wie sie Gott lieben sollen, aber sie lernten diese Kunst nicht. Gott sandte Seinen Sohn, der sie lehren sollte, aber sie wollten ihm nicht folgen und kreuzigten ihn. Jetzt wird euch auch gesagt: Nehmt die göttliche Liebe als Gerechtigkeit, als Schönheit, als Wissen an, um euch und euren Nächsten nützlich zu sein. Alle Menschen sind als Arbeiter auf dem göttlichen Feld aufgerufen. Indem der Mensch mit Liebe arbeitet, erfüllt er den göttlichen Willen. Er hilft, ohne zu sprechen. Das Feuer zeigt von weitem an, dass es brennt. Das Brot spricht selbst für sich. Wenn es in den Magen kommt, zeigt es sofort seine Kraft. So verhält es sich auch mit der Liebe. Sie benötigt keine Predigten. Es reicht, dass ihr sie wahrnehmt, um zu verstehen, dass sie das Leben mit sich bringt. Sie erneuert, verjüngt und erhebt den Menschen. Strebt nach der Liebe, damit ihr euch verjüngt und aufersteht. Das ist das ewige Leben, dich zu erkennen, den einen und wahren Gott und Christus, den du gesandt hast. 19. August 1942, 5.00 Uhr -- Sofia-Izgrev
  21. mariaK

    1942_08_16 BEI TAGESANBRUCH

    BEI TAGESANBRUCH In der Bibel steht geschrieben, dass das Leben des Gerechten der Morgendämmerung gleicht.\footnote{Vgl. Spr 4,18 Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag.} Oft werden folgende Fragen gestellt: Was ist der Grund des Lebens; was ist der Grund der Welt? Bevor man diese Fragen beantwortet, ist die Frage nach dem Leben des Menschen wichtig. Worauf gründet das menschliche Leben? -- Das menschliche Leben lässt sich von drei wichtigen Ursprüngen leiten -- vom Verstand, vom Herzen und vom Willen. Wenn der Mensch zu diesen Ursprüngen gelangt, dann schreitet er fort, er will wissen, was die Seele ist, ob sie existiert oder nicht. Die Seele ist überall; sie ist gleichzeitig so klein und so groß, dass sie mit nichts gemessen werden kann. Was stellt das Leben dar? -- Auch auf diese Frage kann man nicht so leicht antworten. Nur wer die höhere geistige Mathematik kennt, kann das Leben verstehen. Dasselbe gilt auch für die Welt. Sie wurde aus der Gesamtheit einer Menge von Zahlen erschaffen, die harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Ihr werdet vielleicht fragen: "`Aus welchen Zahlen wurde die Welt erschaffen -- aus geraden oder ungeraden Zahlen?"' Die Antwort auf diese Frage ist ein Wahrsagen. Was stellt das jetzige Leben der Menschen dar? -- Ein Wahrsagen. Die meisten Menschen leben so, als würden sie auf jemanden warten, der ihnen die Zukunft voraussagt. Sie leben Tag für Tag, stehen morgens aus dem Bett auf und denken sich dabei: "`Mal sehen, was uns heute geschieht."' Auf diese Weise handeln auch die junge Frau und der junge Mann. Sie suchen eine alte Frau -- eine Wahrsagerin -- auf, ihnen Bohnen zu werfen, ihnen Karten zu legen oder aus dem Kaffeesatz zu lesen, was sie in naher oder ferner Zukunft ereilen wird. Wenn man die Wahrsagerinnen fragt, was sie aus den Bohnen und dem Kaffeesatz herauslesen und verstehen, dann wissen sie es nicht einmal selbst; manchmal aber erraten sie etwas. Es gibt Wahrsagerinnen, die den Menschen wahrsagen, aber sich selbst können sie nicht wahrsagen. Wenn zwei Wahrsagerinnen zusammen kommen, so können sie sich zwar gegenseitig wahrsagen, aber nicht für sich selbst. In der Gegend von Varna gab es eine Wahrsagerin, die die Zukunft der Menschen wahrsagen konnte. Zu ihr strömten Menschen aus der ganzen Umgebung und waren mit ihrem Wahrsagen zufrieden. Sie verdiente viel Geld. Das Interessante dabei war, dass sie allen wahrsagen konnte, was mit ihnen geschehen wird. Nur sich selbst konnte sie nichts wahrsagen. Eines Abends wurde sie von Räubern überfallen und ausgeraubt. Alles, was sie verdient hatte, fiel in deren Hände. Nun wurde sie wieder so arm, wie sie vorher war, bevor sie als Wahrsagerin berühmt wurde. Während die Menschen leben, wollen sie sich selbst erziehen, ihren Verstand aufklären und das Herz veredeln. Allerdings wissen sie nicht, was der Gegenstand ihres Begehrens ist. Die erste Aufgabe des Menschen besteht darin, die Möglichkeiten und die Bedingungen zur Äußerung seines Verstandes und Herzens zu nutzen und sich erst danach um die Aufklärung des Verstandes und die Veredelung des Herzens zu kümmern. Wenn diese sich äußern, dann ist es ganz natürlich, dass der Verstand nach Bedingungen für seine Aufklärung und das Herz nach Bedingungen für seine Veredelung suchen werden. Die Aufgabe des Menschen besteht zunächst darin, seinen Bezug zum Göttlichen in sich selbst und zu seiner Seele zu bestimmen und sich auf diesen Bezug zu verlassen. Über was für ein Kapital die Menschen verfügen, wie sie denken -- wie gut und stark sie sind -- darauf sollst du dich nicht verlassen. Verlasse dich nur darauf, worüber du selbst verfügst und was du in deinem Verstand und in deinem Herzen hast. Ihr werdet sagen, man solle sich nur auf Gott verlassen. Das ist eine andere Frage. Um sich auf Gott verlassen zu können, müsst ihr Ihn kennen und Ihn als eine in euch und außerhalb von euch existierende Realität verstehen. Gott ist sowohl im Kleinen als auch im Großen des Menschen. Gott ist gleichzeitig im Kleinen und im Großen außerhalb des Menschen. Folglich, wenn wir sagen, dass wir uns auf das Göttliche in uns verlassen müssen, meinen wir Gott als Realität, die sich niemals verändert. Erst danach kann man sich teilweise auch auf die Menschen verlassen. Das Leben der Menschen braucht einen festen Grund, auf dem alles seinen Platz hat. Nur in diesem Fall wird der Mensch eine klare Vorstellung vom Tod und vom Leben, von der Geburt und von der Wiedergeburt haben. Heutzutage äußern sich viele oberflächlich über den Tod und plötzlich hört ihr jemanden sagen: "`Ich werde bald sterben."' Wie kam dieser Gedanke in seinen Kopf? Warum denkt der junge Mensch nicht an den Tod und spricht nicht darüber? Wenn die Zeit reif ist, dass ein Kind zur Welt kommt, sagen alle: "`Ein Kind wird in diesem Haus geboren werden."' Was bedeutet die Geburt? Im weitesten Sinne hat die Geburt viele Manifestationen. Allein dass der Mensch nur auf die Welt kommt, ist noch keine Geburt. Wenn euch jemand besucht, ist das auch eine Art Geburt. Solange er euer Gast ist und sich unter euren Bedingungen befindet, ist er eingeschränkt. Sobald er euer Haus verlassen hat, ist er für euch tot, für sich selbst erlebt er eine Geburt, er ist aus den Einschränkungen eures Hauses herausgekommen. Daher sind die Begriffe "`Geburt"' und "`Tod"' relativ. Der Mensch wird geboren, wenn er die Einschränkungen verlässt, in denen er ganze neun Monate gelebt hat. Danach tritt er unter andere beschränkende Lebensbedingungen. Nach einiger Zeit verlässt er die Erde -- er stirbt, kommt ins Jenseits, wo er wiedergeboren wird. Also wird der Mensch ständig für bestimmte Bedingungen neu geboren und für andere stirbt er. Das zeigt, dass Tod und Geburt im Leben vielfältige Prozesse sind. Wenn die Rede von freien und von begrenzten Menschen ist, so nennen wir diejenigen frei, die keine Häuser haben, das heißt diejenigen, die außerhalb ihres Körpers leben. Ihr würdet sagen, das seien Tote. Wir nennen die Toten freie Menschen. Dagegen sind diejenigen nicht frei, die in kleinen, verschlossenen Häusern wohnen. Der menschliche Körper ist ein kleines Haus, in dem sich der Geist und die Seele nur zeitweilig aufhalten. Ihr werdet erwidern, dass das einzig Reale im Leben der Menschen in der Gründung einer Familie bestehe -- man solle heiraten, eine Frau und Kinder haben. Wie lange könnt ihr eine Frau oder einen Mann haben? Gibt es so etwas im Leben, dass Mann und Frau ein Leben von hundert Jahren zusammen verbracht haben? Wenn sie mit zwanzig geheiratet und hundert Jahre miteinander gelebt hätten, so würden sie beide mit hundertzwanzig Jahren ins Jenseits kommen müssen. Ein solcher Fall ist mir bis jetzt noch nie im Leben begegnet. Wenn also ein Mann und eine Frau heiraten, leben sie insgesamt höchstens vierzig bis fünfzig Jahre zusammen und dann scheiden sie dahin -- der eine früher als der andere. Ist das, was nur vierzig bis fünfzig Jahre dauert, real? Irgendwo lebten der Mann und die Frau nur ein, zwei Jahre zusammen und trennten sich danach. Die wirklich realen Dinge dagegen sind ewig. Wer den Sinn des Heiratens nicht versteht, möchte so schnell wie möglich heiraten und in ein neues Leben treten. Das lässt sich leicht machen, aber man sollte dabei wissen, dass das Heiraten ein Dienen ist. Jeder kann ein Diener werden. Wenn du irgendwo einen Dienst ausgehandelt hast, ist es jedoch wichtig, dass man dich nicht vorzeitig vertreibt, ohne dich bezahlt zu haben. Wenn dein Lohn gekürzt wird, zeigt das an, dass es etwas gibt, das nicht in der natürlichen Ordnung der Dinge ist. Wenn man dagegen deinen Lohn erhöht, ist das in der Ordnung der Dinge. Wenn ein junger Mann und eine junge Frau heiraten, bezahlen sie einander teuer. Sie geben sich hundert Küsse am Tag. Jeder Kuss ist pures Gold, ein Vermögen. Je länger sie zusammenleben, desto seltener werden auch die Küsse. Im zweiten oder dritten Jahr ihres Zusammenlebens geben sie sich kaum einen Kuss am Tag und im zehnten Jahr nur einen Kuss im Jahr. Das bedeutet, dass ihr Lohn bis auf das Minimum gesunken ist. Wenn der Lohn zwischen den Eheleuten sinkt, verschlechtert sich ihr Leben allmählich; es verliert jegliche Poesie. Viele der heutigen Menschen wissen nicht, wie man sich richtig küsst. Das ist nichts anderes als ein Betrug. Viele Menschen geben sich nicht richtig die Hand. Sie reichen nur einen, zwei oder drei Finger. Du sollst aber die ganze Hand reichen, damit man weiß -- auf dich ist Verlass. Die jetzigen Menschen leugnen die Existenz der Seele, aber ihr Streben, sich zu manifestieren ist eigentlich nichts anderes, als ein Streben der Seele nach Ausdruck. Sie manifestiert sich mit Hilfe des Verstandes, des Herzens und des Willens. Der Verstand manifestiert sich durch die Augen, das Herz durch die Nase und der Wille durch den Mund. Schaut, was ein Löwe tut, wenn er ein Opfer fängt. Er packt es mit den Pranken und steckt es in sein Maul, um es zu zerreißen. Folglich ist der Mund eine Manifestation des Willens. Manche wollen wissen, ob sie einen Willen besitzen oder nicht. Das ist aber unwichtig. Wichtig ist, einen starken Willen zu haben. Je größer der Mund des Menschen, desto stärker der Wille; aber wie groß der Mund sein soll, ist eine Frage, die ihr selbst studieren sollt. Jeder Mensch hat einen Mund, eine Nase, Augen, Augenbrauen und Ohren, aber nur wenige wissen, wie viele Zentimeter diese Körperteile messen. Keiner hat sie genau gemessen, um die Länge seiner Körperteile zu kennen. Wenn man einen Landwirt nach der Größe seines Ackers fragt, sagt er das ganz genau. Fragt man ihn nach der Größe seines Hauses, so weiß er auch das. Fragt man ihn aber nach seinem Kopf, so weiß er es nicht, weder wie lang noch wie breit er ist. Das Leiden der Menschen lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass die Dinge, derer sie sich bedienen, nicht richtig geschaffen wurden; sie entsprechen nicht den genauen Maßen, die die Natur für sie vorgesehen hat. Die gegenwärtigen Häuser sind sehr schön. Schönere und bequemere Häuser kennt die Menschheit nicht und trotzdem sind sie unhygienisch. Das Licht fällt nicht richtig in die Räume, weshalb die meisten Menschen nervös und leicht reizbar sind. Die Lichtstrahlen werden von den Wänden und der Decke nicht harmonisch gebrochen. Nicht nur das, sondern auch die Betten sowie die Decken sind unhygienisch. Dasselbe trifft auch auf die Kleidung zu, mit der sich die Menschen kleiden. Sie ist unhygienisch, weshalb die Menschen Kleider schaffen sollen, die den Anforderungen der Natur entsprechen. Wenn man auf das Essen zu sprechen kommt, gibt es dort auch etwas Unharmonisches. Das Hauptelement der Ernährung -- der Weizen -- wird mit Steinen gemahlen. Das bedeutet, ihm die Nährwerte, die ätherischen Öle, zu entziehen und nur die Kleie zu behalten. In Zukunft wird der Weizen nicht trocken gemahlen werden. Das Überwiegen gerader Linien und spitzer Winkel im Leben der Menschen ist eine der Ursachen für ihre Leiden überhaupt. Wegen der Entstellung seines Lebens entstellte der Mensch seine Körperteile. Selten werdet ihr auf einen wohlgeformten Kopf treffen. Aus diesem Grund wird das Licht von den Menschen nicht gleichermaßen wahrgenommen. Das Licht fällt nicht unter den gleichen Winkeln ein, weshalb die Menschen unterschiedliche Ansichten sowohl über die religiösen als auch über die sozialen Fragen haben. Ihr könnt nicht zwei Menschen treffen, die dasselbe Verständnis von der Liebe haben. Wenn zwei gute Künstler sich vornehmen, ein und denselben Menschen zu malen und seine Hauptzüge wiederzugeben, so werden sie sich in ihren Auffassungen voneinander unterscheiden: Beide werden seine Züge unterschiedlich darstellen. Jeder von den beiden Künstlern wird in seinem Bild das hervorheben, was ihn beeindruckt hat. Schließlich werden wir zwei verschiedene Abbilder ein und desselben Menschen haben. Um genau malen zu können, muss der Künstler dem Weg der Natur folgen: die Charakterzüge des Menschen so wiedergeben, wie die Natur sie geschaffen hat, ohne jegliche Minderung oder Verstärkung. Keiner ist in der Lage, die Natur zu übertreffen. Die Aufgabe des Menschen besteht darin, die Natur nachzuahmen und nicht, mit ihr in Konkurrenz zu treten. Was ist der Mensch an sich? -- Die Summe von Milliarden kleiner Seelchen oder Wesen, die sich im Namen der göttlichen Liebe einverstanden erklärt haben, in den Menschen einzudringen und für ihn zu arbeiten, ihm den Ausdruck eines Menschen zu verleihen. Sie haben ihr Leben für ihn geopfert, sind seine Diener geworden und, weil der Mensch sie nicht versteht, sagt er: "`Was stellt eigentlich der menschliche Körper dar?"' -- Nichts weiter als eine Maschine. Einige Gläubige betrachten den Körper sogar als ein Hindernis für das geistige Leben und sagen: "`Wir brauchen keinen Körper und können uns von ihm befreien. Für uns ist nur die Seele wichtig, die flexibel, beweglich und allgegenwärtig ist."' Wie groß auch immer die Seele sein mag, sie ist gleichzeitig in allen Zellen des menschlichen Körpers anwesend. Je nach Bedarf kann sich die Seele verkleinern und vergrößern. Die kleinen Zellen bauen den großen Körper. Wenn jemand seinen Körper betrachtet, so fragt er sich, mit welchem Körper er in Zukunft auf die Erde kommen wird. Es ist unwichtig, mit welchem Körper der Mensch auf die Erde kommt; wichtig ist es vielmehr, mit wie vielen Seelen er kommen wird, das heißt mit welcher Anzahl. Wenn er mit weniger Seelen kommt, als jenen, die zurzeit Teil seines Körpers sind, so wird er nie ins Paradies kommen. Es ist bewiesen worden, dass den schlechten Menschen und den Kriminellen etwas fehlt. Das bedeutet, dass in jedem weiteren Leben die kleinen Seelen, eine nach der anderen, diese Art von Menschen verlassen. Sie werden dann einem leeren Bienenstock gleichen. Die Bienen sind weg, die Körbe bleiben. Sobald die kleinen Seelchen erfahren, dass jemand den Willen Gottes nicht befolgt hatte, sagen sie: "`Dieser Mensch wird nicht zur Vernunft kommen; verlassen wir ihn, bis er seine Lektion gelernt hat."' Dieser Mensch merkt, dass etwas von ihm verschwindet und er allein bleibt. Dieser Zustand der Einsamkeit beängstigt ihn und er fühlt sich innerlich verlassen und arm. Solange sich die kleinen Seelchen im Menschen befinden, ist er froh und munter. Verlassen sie ihn, überkommt ihn Trauer, er beginnt, über sein Leben zu klagen, bis er eines Tages dahinscheidet. Wenn der Mensch im Leben allein bleibt, beginnt er nach Gott zu suchen und zu beten. Er fragt, wo Gott sei und möchte Ihn außerhalb von sich finden. Ohne Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} kann man nicht in Kontakt mit Gott kommen. Zu denken, dass der Mensch ohne Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} im Leben auskommen kann, bedeutet, ein materialistisches Verständnis vom Leben zu haben. Wenn alle Zellen, alle Körperteile eines Menschen nicht einzeln lieben können, so kann auch der ganze Mensch nicht lieben. Die Liebe ist eine Eigenschaft der Seele. Also liebt der Mensch mittels der Zellen seines Verstandes und seines Herzens; der Mensch liebt mittels der Seele und des Geistes. Je mehr Tugenden der Mensch besitzt, desto stärker ist seine Liebe. Je größer sein Verstand, sein Herz, seine Seele und sein Geist sind, desto stärker ist seine Liebe. Ein Haus, in dem die Menschen nicht streiten, ist ein Haus der Liebe. Über dieses Haus kann man sagen, es sei hygienisch. Was sagt ihr über ein Haus, in dem die Menschen ständig streiten? Ihr werdet sagen, dass sie täglich dreimal zu Gott beten. Ich lese die Überschriften und sehe, dass sie sich dreimal täglich streiten und über ihr Leben klagen. Sie beten für Brot, Kleider, Häuser, Geld. Selten sehe ich Überschriften, die mir zu verstehen geben, dass das Haus den Willen Gottes erfüllt und die Menschen in diesem Gott dienen. Es gibt nichts Großartigeres im Leben der Menschen als das Dienen. Wem kann man dienen? -- Dem Vollkommenen. Wem kann der Schüler gehorchen? -- Seinem Lehrer. Damit der Schüler absolut gehorsam ist, muss der Lehrer genial sein. Ein genialer Lehrer zeichnet sich durch seine große Standhaftigkeit und Entschlossenheit aus. Als Mohammed seine Lehre predigte, überkam ihn letztendlich ein großer Zweifel und er beschloss, vor den Menschen die Flucht zu ergreifen. Er konnte den Verleumdungen und Verfolgungen, denen er ausgesetzt war, nicht standhalten. Er kam an einen Ort, um zu rasten und versank in tiefes Nachdenken. Da sah er eine Ameise, die eine für sie viel zu schwere Last trug, sie wollte sie in den Ameisenhaufen bringen. Mohammed zählte, wie viele Male die Ameise ihre Last fallen ließ und wieder vom Boden aufhob. Endlich hob die Ameise die Last auf und schaffte es, sie in den Ameisenhaufen zu bringen. Als Mohammed ihre Beharrlichkeit sah, dachte er: "`Welch seltsame Sache, dass eine Ameise eine solche Hartnäckigkeit und einen solchen Mut ausdrücken kann! Sie konnte ihre Last neunundneunzig Mal fallen lassen und wieder aufheben in der Hoffnung, dass sie es beim hundertsten Mal schafft und ich bin schon bei meinen ersten Versuchen verzweifelt. Ich gehe wieder zu den Menschen zurück und werde die Beharrlichkeit der Ameise anwenden. Beim hundertsten Mal werde auch ich Erfolg haben."' Die Ameise ist klein, aber auch von ihr könnt ihr lernen. Der Mensch will nur eines -- sich absichern. Wenn er diesen Wunsch nicht verwirklicht, überkommt ihn die Verzweiflung. An welche Absicherung kann der Mensch denken, wenn er schon bei seiner Ankunft auf die Erde abgesichert ist? Derjenige, der ihn auf die Erde geschickt hat, hat ihn abgesichert. Glaubt an Denjenigen, der in eurem Verstand und in eurem Herzen lebt. Er bringt eure Angelegenheiten in Ordnung, so wie es sich gehört. Solange ihr Gott liebt, solange sorgt Er auch für euch. Hört ihr auf, Gott zu lieben, so verlässt Er euch auch. Wer auf die Liebe verzichtet, hält sich selbst für eine Gottheit. Er will im Leben eine große Rolle spielen. Um richtig groß zu sein, müsst ihr auch eine große Last tragen. Ein großer Mensch löst große Fragen. Er muss dabei das Wohl der ganzen Menschheit im Sinn haben. Jeder Mensch soll nicht nur für sich, sondern auch für seine Nächsten einen Beitrag leisten. Die Welt braucht lebendiges Brot. Wer auch an seine Mitmenschen denkt, ist ein guter Mensch. Auf diese Weise gibt man dem Göttlichen in sich einen freien Weg und zieht dadurch die Menschen an. Wer nur an sich denkt, stößt die Menschen ab, auf ihn ist kein Verlass. Derjenige, der das Licht Gottes nicht aufnehmen kann, kann auch nichts erreichen. Der Mensch ist auf die Erde gekommen, um sich selbst zu erziehen und drei Dinge zu erreichen: erstens die Kunst zu erlangen, richtig zu gehen und sich zu bewegen; zweitens zu lernen, Wissen und Erfahrung zu sammeln und drittens, arbeiten zu lernen. Arbeiten heißt, alles anzuwenden, was der Mensch bisher gelernt hat. Es reicht, sich im Spiegel zu betrachten, um nachzusehen, ob die Augen klar oder trübe sind. Klare Augen zeigen, dass der Mensch in sich gerade Gedanken, gerade Gefühle und gerade Handlungen hervorgebracht hat. Denkt, fühlt und handelt der Mensch nicht gerade, sind seine Augen trüb und voller Nässe. Einst war die Erde auch feucht, aber als Gott nur ein Wort sagte, verteilte sich die Feuchtigkeit, das heißt das Wasser, in Meere und Ozeane und der Himmel wurde klar. Unsere Gedankenwelt muss sich aufklären, die Wolken müssen wegziehen und der Horizont muss sich klar und rein ausbreiten. Die Sterne am Himmel symbolisieren die Menschen. Sonne und Mond stellen die zwei Systeme dar, derer sich die Menschen bedienen. Die Sonne ist der Vertreter der gelehrten und der Mond der Vertreter der religiösen Menschen. In der Heiligen Schrift steht geschrieben, dass sich Sonne und Mond verfinstern werden. Darunter ist zu verstehen, dass Religion und Wissenschaft von ihrem derzeitigen Stand absteigen werden. Ein neues Leben, neue Wege, neue Bedingungen kommen in die Welt. Heutzutage kämpft die ganze Welt, kämpfen alle Völker, für eine Idee. Ist diese Idee an der richtigen Stelle? Wenn ein Steinhauer Steine bricht, um sie für den Bau eines Hauses zu verwenden, ist das Steinebrechen an seinem Platze. Wenn ein Holzfäller Bäume fällt, um damit ein Haus zu bauen, ist das Holzfällen an seinem Platze. Aber wenn ein Steinhauer und ein Holzfäller eine Arbeit verrichten, ohne ein Wohl im Sinn zu haben, ist ihre Tat nicht an ihrem Platze. Die Wälder wahllos abzuholzen, das bedeutet, großes Unglück zu schaffen. Bearbeitet den Boden und stärkt die Vegetation, um nicht zu leiden. Die Ursache für viele Krankheiten des Menschen ist die schwache Vegetation in seinem Organismus. Die Vegetation in seinem Gehirn, in seinen Lungen und in seinem Magen lässt nach, weshalb diese Organe erkranken und es kommt zu Gehirnstörungen, Magenverstimmungen und Lungenschwächen. Ist die Vegetation des Menschen stark genug, so erfreut er sich eines langen Lebens. Die Pflanzen kennen das Gesetz des langen Lebens besser als der Mensch. Es gibt Bäume, die Jahrhunderte und Jahrtausende leben; dagegen hat kein Mensch jemals tausend Jahre erreicht. Im Alten Testament haben wir das Beispiel nur eines Menschen, der am längsten gelebt haben soll und selbst das nur neunhundert Jahre. "`Das Leben eines Gerechten gleicht dem Tagesanbruch."'\footnote{Vgl. Spr 4,18 Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen.} Verkehrt mit guten und gerechten Menschen, damit auch in euch die Morgendämmerung des neuen Lebens anbricht. Ein bulgarisches Sprichwort besagt: "`Dem, mit wem du verkehrst, dem ähnelst du."'\footnote{Deutsch: Sage mir, mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist.} Wenn du mit einem Kranken verkehrst, so wirst du selber krank; verkehrst du mit Gesunden, wirst auch du gesund sein; wenn du mit dem Klugen verkehrst, so wirst auch du klug; verkehrst du mit starken Menschen, so wirst du selber stark. Folglich, damit sich die Welt in einem Tag verbessert, sollen die Menschen mit der Liebe, das heißt mit Gott, verkehren. Das Leben auf der Erde ist vergänglich. Der Mensch gleicht einem Mieter -- von ihm hängt es ab, für längere oder kürzere Zeit in dem Haus zu bleiben, das er gemietet hat. Wenn seine Beziehung zum Vermieter gut ist, wird er länger im Haus leben. Verschlechtert sich die Beziehung zu ihm, wird ihn der Letztere rauswerfen. Wenn man sein Leben verlängern will, soll man Liebe zu sich selbst und zu seinen Nächsten haben. Was für eine Liebe? -- Die Liebe, die den Menschen auferstehen lässt. Wenn ein junger Mann leuchtenden Verstandes und guten Herzens einer jungen auf dem Sterbebett liegenden Frau sagt, er liebe sie, so wird sie zu sich kommen, genesen und das Bett verlassen. Sie war bereit zu sterben, weil sie dachte: "`Niemand liebt mich."' Im gleichen Moment, wo die junge Frau sich vergewissert hat, dass jemand sie liebt, erwacht sie für ein neues Leben und wird gesund. Die heutigen Menschen sterben an Lieblosigkeit und erwachen zum Leben, wenn sie geliebt werden. Daraus folgt: Der Mensch lebt, solange es jemanden gibt, der ihn liebt und stirbt, wenn er von niemandem geliebt wird. Ihr müsst davon überzeugt sein, dass es den Einen gibt, der euch liebt. Wer ist Er? Er ist der Eine, der Ewige, der sich von niemandem lossagt, niemanden verurteilt, auf niemanden einen bösen Blick zu werfen vermag, niemandem ein bitteres Wort sagt. Wenn er jemandem, der einen Fehler begangen hat, begegnet, sagt er zu ihm: "`Du bist ein gutes Kind, aus dir wird ein Mensch werden."' Es mag sein, dass die Engel an diesem Menschen keinen Gefallen finden, Gott aber liebt alle. Gott wird lächeln und ihn segnen. Dank des Blickes und des Lächelns, mit denen sich Gott an euch richtet, seid ihr froh und munter. Zweifelt ihr an Gott, so verlässt euch die Freude. Fasst ihr Mut in eurem Leben, besucht euch die Freude wieder. Jeder Mensch soll an sich selbst arbeiten, um das Bild des wahren Menschen zu erschaffen. Als Vorbild des wahren Menschen dient uns Christus. Er sagte: "`Ich bin gekommen, nicht dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat."'\footnote{Joh. 6,38.} Mit seinem Leben hat er bewiesen, dass er nicht kam, um seinen Willen zu erfüllen. Wenn Christus seinem eigenen Willen gefolgt wäre, so hätte er bitten können und ihm wären zwölf Legionen Engel zu Hilfe gekommen. Ein Engel ist imstande, mit 150000 Seelen zurechtzukommen. In nur einer Nacht hätten sie es geschafft, mit der ganzen Menschheit zurechtzukommen. Dies war aber nicht das Ziel Christi. Christus kam, um die Liebe der Menschen zu prüfen und die Liebe Gottes anzuwenden. Wie die Liebe der Menschen war, spürt Christus bis heute auf seinem Rücken. In der Heiligen Schrift steht, dass Christus Saulus auf einem Pferd traf und ihn mit seinem Licht blendete. Christus fragte ihn: "`Saul, Saul, was verfolgst du mich?"' "`Wer bist du, Herr?"' "`Ich bin Jesus, den man gekreuzigt hat. Es ist hart für dich, wider den Stachel auszuschlagen."'\footnote{App. 26,14.} Ab diesem Moment bekannte sich Saulus zu Christus und wurde zu seinem eifrigsten Anhänger. Saulus hatte begriffen: Auf das Opfer, das Christus für die ganze Menschheit erbracht hatte, soll man wieder mit einem Opfer antworten. Die heutigen Menschen denken, dass sie ihre Frau, Kinder und Haus verlassen müssen, wenn sie sich für Christus opfern sollen, aber das stimmt nicht. Wenn der Mann Christus erkennt und ihn zu lieben beginnt, dann wird er auch seine Frau und seine Kinder lieben. Wenn die Frau Christus zu lieben beginnt, wird sie ihren Mann und ihre Kinder lieben. Dasselbe gilt auch für die Kinder. Wenn sie Christus lieben, so werden sie auch ihre Eltern lieben. Wenn die Menschen Christus erkennen und lieben, werden sie auch ihre Heimat lieben und wahre Patrioten werden. Das bedeutet Christus zu erkennen! Wenn die Menschen Christus erkennen und ihn lieben, werden sie bereit sein, von ihren Gütern etwas an diejenigen abzugeben, die nichts haben, genauso wie der Briefträger die Briefe an diejenigen verteilt, für die sie bestimmt sind. Ich will, dass ihr heute folgenden Versuch macht: Bleibt fünf bis sechs Stunden in absoluter innerer Ruhe, nachdem ihr den Saal verlassen habt. Was euch tagsüber auch immer geschehen mag, seht keinen Widerspruch, keinerlei Disharmonie darin. Stellt euch vor, ihr würdet in der Welt der Engel leben. Wer auch immer zu euch spricht, hört ihm gut zu und stellt euch vor, ihr würdet irgendeine Musik hören. Wenn euer Mann und eure Kinder zornig und böse sind, hört ihnen zu und sagt euch: "`Wie schön sie reden!"' Seid blind und taub für die Fehler der Menschen. Nur so werdet ihr die Liebe Christi verstehen. Christus lebt in den Seelen der Menschen. In der Bibel steht: "`Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen."'\footnote{Hesekiel 33,11; s.o. 18,23.} Warum? -- Weil Gott auch in der Seele des Gottlosen lebt. Gott interessiert sich für das Leben und nicht für den Tod. Folglich hat der Tod einen Sinn, wenn der Mensch stirbt, um zu leben; aber wenn der Mensch lebt, um zu sterben, dann haben weder Leben noch Tod einen Sinn. Das Erste, was vom Menschen verlangt wird, ist Gott für seinen Kopf zu danken, der ihm gegeben wurde. Nachdem er erkannt hat, wer ihm den Kopf gab, muss er ihn aufrecht und nicht gesenkt halten. Wenn der Mensch sich dessen bewusst geworden ist, welches Gut ihm damit gegeben wurde, soll er zu sich selbst sagen: "`Ich danke für das göttliche Licht, das ich mit meinem Kopf wahrnehmen kann. Ich danke für die Liebe, die ich mit meinem Herzen wahrnehmen kann. Ich bin bereit, das Licht und die Liebe, die ich wahrnehme, anzuwenden, nicht nur den Menschen gegenüber, sondern auch gegenüber den kleinsten Wesen. Ich bin bereit, der Ameise den Weg frei zu machen und ihr schnell Hilfe zu leisten."' Eines Tages beobachtete ich, wie sich zwei Ameisen um ein Brotkrümelchen stritten. "`Warum streitet ihr?"' fragte ich. Die eine Ameise antwortete: "`Ich habe als erste das Krümelchen gefunden. Sie will mir die Hälfte davon nehmen, aber ich gebe sie nicht her."' In diesem Moment nahm ich viele Krümelchen aus der Tasche und gab sie ihnen. Der Streit wurde sofort beigelegt. Für beide Ameisen gab es jetzt reichlich zu fressen. Folglich löst die Fülle die Fragen. Ein Liter Wasser kann einen Streit nicht beenden, denn alle Menschen haben Durst, aber eine ausreichende Wassermenge kann jeden Streit beilegen und jeden Widerspruch lösen. Geringe Liebe reicht nicht aus, um Fragen zu lösen, aber große Liebe löst sie. Große Liebe in sich zu tragen, bedeutet, abends, nachdem du den ganzen Tag fleißig gearbeitet hast, trotzdem munter, voller Lebenskraft nach Hause zurückzukehren. Der Bulgare, der seine Wasserkrüge töpfert, macht zwei Öffnungen: Durch die große wird der Krug gefüllt und durch die kleine, etwas abseits liegende, wird das Wasser getrunken. Das heißt, dass der Bulgare viel nimmt und wenig gibt. Die Linie der seitlichen Öffnung ist schön, aber sie müsste doppelt so groß wie die jetzige sein. Bedenkt folgendes Gesetz: Wenn du viel gibst, wirst du auch viel nehmen; wenn du wenig gibst, wirst du wenig nehmen. Wenn du viel denkst, erlangst du viel Wissen; wenn du wenig denkst, erwirbst du wenig Wissen. Arbeitest du viel, verdienst du auch viel; arbeitest du wenig, verdienst du wenig. Das sind Prozesse der Liebe. Du kannst nicht handeln, wie du willst und dennoch einen Gebrauch von der Liebe machen. Junge Männer und junge Frauen, die mit ihrem Vater, ihrer Mutter, ihren Geschwistern streiten, können auch miteinander nicht gut auskommen. Was für Versprechen der junge Mann der jungen Frau auch gibt, er wird sie nicht halten. Es ist unmöglich, böse, streitlustig und zornig mit den Eltern umzugehen und gleichzeitig gut mit seinem Geliebten zu leben. Solche jungen Männer und Frauen können dem Dienst eines Aufsehers nachgehen, aber nicht dem eines Mannes oder einer Frau in der Familie. Wenn Gott heute sieht, was wir tun, wundert er sich über unseren Verstand. Die heutigen Christen denken, das Reich Gottes leichten Weges betreten zu können. Es gibt keinen leichten Weg, der ins Reich Gottes führt. Wer dorthin will, muss bereit sein, den Weg Christi zu gehen. Er ist in die Welt gekommen, brachte die Liebe Gottes mit sich, opferte sich für die Menschheit und wurde dafür gekreuzigt. Eine ganze Nacht verhöhnten ihn die römischen Soldaten, aber er ertrug alles voller Liebe und bewahrte großartige Fassung. Christus wusste, dass die Schläge eines Tages auf ihre Rücken hageln würden. Die römischen Soldaten bestimmten genau die Anzahl der Schläge, die die zukünftige Menschheit erdulden muss. Heutzutage interessieren sich alle dafür, wer den Sieg im jetzigen Krieg erringen wird. Sobald der Krieg zu Ende ist, werdet ihr sehen, wer siegen wird. Ich sage: Selig ist das Volk, welches zuerst die Liebe, die Gerechtigkeit, die Weisheit und die Wahrheit Gottes anwenden wird. Das Alte muss getilgt werden, damit das Neue kommen kann, das die Bedingungen für den Sieg bringen wird. Der wahre Sieg kommt durch die Liebe, die jede Rechtlosigkeit ausschließt. Die Welt braucht eine neue Ordnung, sie braucht Vernunft und Recht. Die Rechtlosigkeit muss aus jedem Haus und jedem Staat verschwinden und durch die Ordnung der Gerechtigkeit und Liebe ersetzt werden. "`Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen."'\footnote{Spr 4,18.} In der Bibel steht: "`Gott ist Liebe."'\footnote{1.Joh 4,16.} Sucht deshalb die Lösung aller Fragen in der Liebe und nicht außerhalb von ihr. Wenn die Liebe unter die Menschen kommt, wird sie alle ungeordneten Dinge in Ordnung bringen. Sie bringt das neue Leben mit sich, das sich durch den Verstand, das Herz und die Seele der Menschen offenbart. Öffnet euren Verstand, eure Herzen und eure Seelen für Denjenigen, der durch alle Lebewesen ununterbrochen zu euch spricht. Hört darauf, was Er euch sagt und folgt Seinem Willen. Öffnet euch für die Liebe. Ihr werdet sagen, die Liebe sei nur für die jungen Menschen. Das stimmt nicht. Alle brauchen sie -- Alte und Junge, Verheiratete und Ledige. Nur wer die Liebe in sich trägt, darf heiraten. Ein Liebender ist gesund, klug und gutmütig. Wenn dem so ist, heiratet keine kranken, schlechten und ungebildeten Menschen. Eine liebende Frau setzt ihre Liebe bei jeder Tätigkeit ein. Wenn sie kocht, überträgt sie ihre Liebe in das Essen und wer davon isst, wird genesen, wenn er krank ist; wenn er unzufrieden war, wird er zufrieden sein. Wenn euch jemand sagt, er habe Liebe im Herzen, dann sollte er euch etwas kochen. An dem Essen werdet ihr erkennen, wie seine Liebe ist. Solange der Mensch der Liebe den Weg in sich bereitet, verfügt er über alle ihre Möglichkeiten. Verliert er die Liebe, so verliert er auch die Möglichkeiten, über die sie verfügt. Das Leben ist hauptsächlich der Liebe wegen wertvoll, die es mit sich bringt. Sie ist imstande, alle Ermordeten und Toten auferstehen zu lassen. Sie werden auferstehen, werden wieder auf die Erde kommen als schöne, große und starke Männer und Frauen. Und sie werden dann einstimmig ausrufen: "`Vorwärts mit der Liebe!"' Selig ist, wer in Liebe geboren wurde. Josef wurde von einer liebenden Mutter zur Welt gebracht und wurde von der Liebe gesegnet. Davor musste er aber zwei große Prüfungen bestehen. Er hatte einen Traum, von dem er seinen Brüdern erzählte. Sie lehnten sich gegen ihn auf und beschlossen, ihn zu töten, aber dann änderten sie ihre Entscheidung. Letztendlich verkauften sie Josef an reiche, nach Ägypten reisende Händler. Er wurde von Potifar dem Vorgesetzten der Leibwächter abgekauft. Seine Frau verliebte sich in Josef. Um sich von ihr zu befreien, lief Josef davon, aber hinterließ bei ihr seine Kleidung. Josef wurde von der Frau verleumdet und ins Gefängnis geworfen. Josef nahm Vorlieb mit dem Gefängnis, statt seinem Herrn gegenüber einen Fehler zu begehen. Nachdem er den Traum des Pharao gedeutet hatte, wurde er aus dem Gefängnis freigelassen und nahm einen hohen Posten an der Seite des Pharao ein. Als in Kanaan großer Hunger ausbrach, kamen seine Brüder des Weizens wegen zu Josef und verbeugten sich vor ihm. Damit hatte sich Josefs Traum verwirklicht. Er offenbarte sich ihnen als ihr Bruder und verzieh ihnen ihre Fehler. Das Leben Josefs zeigt den Weg, den alle Menschen gehen. Um den Segen Gottes zu bekommen, muss der Mensch den Weg der Schwierigkeiten und Prüfungen gehen. Er muss die Schwierigkeiten überwinden und mit ihnen zurechtkommen. Dann wird die Liebe kommen. Eine Liebe ohne Prüfungen und Schwierigkeiten ist keine wahre Liebe. Die Liebe Gottes kommt erst nach großen Prüfungen und schweren Leiden. Den Menschen werden große Güter, Möglichkeiten und Bedingungen gegeben, aber sie können sie nicht nutzen. Gott wartet geduldig, bis alle Menschen zu sich finden und sich zu Ihm bekennen. Mühevolle Zeiten stehen bevor. Wer möchte, kann in Liebe leben. Ihr alle habt Erfahrungen, die angewandt werden müssen. Die Natur mag keine Wiederholung der Dinge. Sie erlaubt nicht, dass man einen Fehler zweimal begeht. Wenn man einen Fehler macht, ist das in Ordnung, daraus kann der Mensch etwas lernen. Es ist aber nicht erlaubt, den gleichen Fehler noch einmal zu machen. 16. August 1942, 10.00 Uhr -- Sofia-Izgrev Aus dem Bulgarischen Stanislava Stefanova.
  22. mariaK

    1942_08_12 Die Starken

    DIE STARKEN \begin{flushright} Nachdenken \end{flushright} Stellt euch vor, dass ihr an die Tafel einen Kreis mit einem bestimmten Durchmesser gemalt habt. Das Zentrum dieses Kreises, das mit einer Eins gekennzeichnet ist, bestimmt die Kraft, mit der die Welt geschaffen wurde. Mit der Zwei kennzeichnen wir den Kreis selbst, der die Grenze der Welt ist. Die drei ist aber der Durchmesser, das heißt die Kraft, die Inhalt in die Welt brachte. Der Mensch durchläuft dieselben Zahlen: die Eins, die seine Welt geschaffen hat; die Zwei, die seine Welt begrenzt hat und die Drei, die in seine Welt Inhalt und Bedeutung gebracht hat. Als Schüler des Lebens wollt ihr lernen, aber gleichzeitig wollt ihr Lehrer werden. Heute lässt es sich nicht leicht Lehrer werden. Früher musste man, um Lehrer zu werden, mindestens vier, fünf Klassen beenden. Mit der erstklassigen Bildung wurde man Lehrer. Jetzt muss man, um Lehrer in der Grundschule zu werden, das Gymnasium abgeschlossen haben. Um Gymnasiallehrer zu werden, muss man die Universität beenden. Jemand will Professor werden. Dafür ist es nicht nur nötig, das Gymnasium und die Universität beendet zu haben, sondern man muss sich in einem Wissenschaftszweig spezialisieren. Jemand möchte ein mächtiger, gelehrter Mann werden, oder sich in einer geistigen Hinsicht ausdrücken. Wie kann man das erreichen? Man muss viel auf einem gewissen Gebiet gearbeitet haben und dann kann man seinen Wunsch realisieren. Um einen gewissen Zustand zu erreichen, muss der Mensch Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} zu dem empfinden, was er erlangen möchte. Was ist der Unterschied zwischen den Begriffen Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch)? Unter Liebe (ljubov) verstehen wir das, was ständig gibt und niemals nimmt. Unter \textit{Liebe} (obitsch) verstehen wir das, was immer nimmt und niemals gibt. Gott manifestiert sich im Menschen durch Seine Attribute: Er gibt und nimmt ständig. Für manche ist das unklar. Sie können sich nicht vorstellen, wie Gott ständig gibt und ständig nimmt. Dass manche gewisse Dinge nicht verstehen, das bedeutet nicht, dass diese nicht existieren. Viele Dinge versteht der Mensch nicht, aber dennoch geschehen sie. Wie werdet ihr den Prozess des menschlichen Denkens erklären? Auch die Gelehrtesten können den Prozess des Denkens nicht genau erklären, aber das Denken fließt, legt einen gewissen Weg zurück. Das Verstehen oder Nichtverstehen dieses Prozesses unterbricht den Gedankenfluss nicht. Um zu erklären, wie die Gedanken kommen und vor allem nach welchen Gesetzen sie sich bewegen, muss der Mensch Herr seiner Gedanken werden. Wenn wir zum Gedanken kommen, der aus den Zahlen eins, zwei und drei besteht, sagen wir, dass er dynamisch sei. Jeder Gedanke, der ein Objekt um sich herum erschafft und ihm einen gewissen Inhalt beifügt, ist dynamisch. Jeder Gedanke, der nichts erschafft, nichts begrenzt und dem Menschen keinen Inhalt und keine Bedeutung gibt, ist schwach. Ihr werdet widersprechen und sagen, dass ihr gut denkt. Wer gut denkt, singt gut. Und umgekehrt: Wer nicht gut singt, kann nicht denken. Der Schwache denkt nicht gut. Wer nicht stark und vernünftig ist, kann ebenfalls nicht gut denken. Der Starke hat gute Gedanken, gute Gefühle und gute Taten. Jemand wird sagen, dass er seit Jahren die Lehre Gottes befolgt, aber immer noch nicht stark und gut geworden sei. Woher weiß er das? Seit Jahren wird der Weizen in die Erde gesät und offensichtlich ist er derselbe geblieben; er hat sich nicht verändert, aber verrichtete und verrichtet bis heute seine Arbeit. Der Mensch lebt und existiert dank des Wassers, der Luft und des Lichtes. Wenn der Mensch seinen Mund auf- und zumacht, strömt die Luft in ihn hinein und heraus. So nimmt er auch das Wasser zu sich. Wenn er seine Augen öffnet, empfängt er das Licht und macht Gebrauch von ihm. Folglich, seit der Erschaffung des Menschen bis heute, empfängt er ein und dieselben Elemente zur Erhaltung seines Lebens und offensichtlich ist er derselbe geblieben, aber der Unterschied zwischen dem Urmenschen und dem heutigen Menschen ist groß. Heute suchen alle Menschen nach der richtigen Lösung der sozialen Fragen. Eine der sozialen Fragen ist die des Heiratens. Jeder möchte wissen, welche die richtige Weise zur Lösung dieser Frage ist. Wer soll heiraten? -- Nur derjenige, der klug, gut und gesund ist. Er wird gesunde und gute Nachkommen hervorbringen. Wenn du nicht klug, gut und gesund bist, heirate lieber nicht. Es gibt keinen Grund zu heiraten und schwache Nachkommen in die Welt zu setzen. Die Welt benötigt kluge, gute und gesunde Menschen. Jede junge Frau und jeder junge Mann, die heiraten möchten, sollen diesen Anforderungen entsprechen. In diesem Fall sollen sie heiraten. Was ist der Wille Gottes? -- Der Wille Gottes ist bestimmt: Nur der kluge, der gute und der gesunde Mensch soll heiraten. Gott schuf die ersten Menschen klug, gut und gesund und erlaubte ihnen zu heiraten. Denjenigen, die nicht klug, gesund und gut sind, verbot Er zu heiraten. Der Mensch heiratet in jedem Moment, ohne die Bedeutung des Heiratens zu verstehen. Jeder Bissen Brot, den man in den Mund legt, ist nichts anderes als das Heiraten. Kaut der Mensch das Brot richtig und der Magen verdaut es gut, entwickelt der Mensch Kraft. In diesem Sinne stellt die Kraft, die der Mensch erlangt, das Kind dar, das aus der Heirat zwischen dem Menschen und dem Brot geboren wird. Mit dem Brot heiratet nur der, der klug, gut und gesund ist. Das zeigt, dass das mentale System, das Atmungssystem und das Verdauungssystem in ihm gut entwickelt sind. Wenn eines der Systeme nicht gut arbeitet, wird der Mensch essen, aber das Brot wird nicht richtig verwertet werden und der Mensch kann nicht die nötige Kraft entwickeln. Er wird essen, aber die Verdauung wird nicht richtig funktionieren. Was für einen Sinn hat diese Ernährung? Es liegt ein Sinn darin, dass der Mensch heiratet, das heißt sich mit dem Brot verbindet, aber er soll es gut benutzen. Haltet Folgendes fest: Alles ist dann wertvoll, wenn es zum richtigen Zeitpunkt geschieht. Dann wird es vernünftig benutzt und führt zu guten Resultaten. Wenn ihr heiratet, heiratet zum rechten Zeitpunkt. Wenn ihr gebärt, gebärt zum rechten Zeitpunkt. Was wird aus einem Kind, das nach dem ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten, siebten und achten Monat nach seiner Empfängnis geboren wird? Was zeichnet eine Frau aus, die der Mutter bei der Geburt beisteht, die das Kind nur einen oder zwei Monate nach seiner Empfängnis trägt? Werdet nicht die Mutter eines solchen Kindes. Steht der Geburt eines solchen Kindes nicht bei. Habt Geduld, bis zum neunten Monat zu warten. Es ist nicht leicht, einer solchen Mutter bei der Geburt beizustehen. Noch schwieriger ist es, ein solches Kind zu gebären. Eine solche Geburt ist die Folge des alten Lebens, wo es Krankheiten, Missverständnisse und Widersprüche gab. Das alte Leben ist ein trüber Niederschlag, der zerfließen soll. Das neue Leben bringt reines, kristallklares Wasser. Das Leben fließt aus der göttlichen Liebe heraus, die ständig gibt. Das Leben fließt auch aus der \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} heraus, die alles nimmt. Über Gott wurde gesagt, dass Er alles gibt und alles nimmt, aber nicht über den Menschen. Der Mensch kann weder alles geben noch alles nehmen. Kann der Mensch alles von demjenigen wollen, der ihn liebt? Was gab er ihm, um alles von ihm zu verlangen? Gab er ihm einen Verstand? Gab er ihm ein Herz? Gab er ihm einen Körper? Wenn du ihm nichts gegeben hast, hast du dann das Recht, von ihm alles zu verlangen? Die Mutter und der Vater gebären das Kind, gaben etwas von sich, haben also folglich das Recht, etwas von ihm zu verlangen. Aber welches Recht haben die anderen Menschen in Bezug auf das Kind? Jemand sät ein Weizenkorn und denkt, dass er das Recht auf alles hat, was das Weizenkorn gebiert. Die Erde ist die Mutter und er hält sich für seinen Vater. Wer ist jedoch sein Vater? Auch der Vogel kann das Weizenkorn in die Erde graben, ohne sich für seinen Vater zu halten, ohne ein Recht auf ihn zu beanspruchen. Der Vogel gräbt Weizenkörner in die Erde, ohne sich für ihren Vater zu halten, ohne das Recht auf sie zu haben. Das Schwein, wenn es wühlt, kann ein Korn in die Erde graben, ohne sein Vater zu sein. Es vergräbt auch die Weizenkörner, die Maiskörner und die Kiefernsamen, ohne sich Vater zu nennen. Was versteht man unter den Worten \textit{Vater, Mutter, Sohn}? Der Vater gibt, die Mutter nimmt und bearbeitet die Dinge und der Sohn erfüllt sie. Der Sohn bringt seinem Vater und seiner Mutter Freude. Dieselbe Beziehung sollen wir zu Gott haben. Er ist unser Vater und wir Seine Kinder. Gott freut sich und wir sollen uns auch freuen. Die Fröhlichkeit ist das Recht Gottes, die Freude das Recht des Menschen. Wir sollen uns über die Werke Gottes, über den Verstand und das Herz und über die Freude freuen; uns freuen, dass der Verstand die Dinge studiert und das Herz sie wahrnimmt; uns über alles freuen, was uns gegeben und in uns hineingelegt wurde. "`Sollten wir lieben?"' Ihr werdet lieben, natürlich; dabei ist es umso besser für euch, je mehr Wesen ihr liebt. Wer liebte bis jetzt alle Menschen, die ganze Menschheit? -- Nur Christus. Er kam auf die Erde, liebte alle Menschen und mit seiner Liebe bezahlte er all ihre Schulden. Ihr werdet sagen, dass ihr auch alle Menschen lieben sollt. Um sie zu lieben, sollt ihr für sie sterben und danach für sie auferstehen. Um zu lieben, sollst du von Gott geboren sein, danach für die Menschen sterben und für sie auferstehen. Jeder ist geboren, aber nicht jeder ist bereit, für sie zu sterben. Warum? -- Weil er nicht von Gott geboren wurde. Er ist nicht bereit zu sterben, deshalb kann er nicht auferstehen. Viele Menschen sterben notwendigerweise, deshalb können sie nicht auferstehen, das heißt wachsen. Sie warten auf das neue Licht und die neue Wärme in der Welt, um erst dann aufzuerstehen. Kehren wir zu den Zahlen eins, zwei, drei zurück. Was bedeuten sie? In ihnen verbirgt sich vieles, aber nur für denjenigen, der ihre innere Bedeutung versteht. Für ihn bringen diese Zahlen Vernünftigkeit, Güte und Kraft. Wann wird der Krieg enden? -- Wenn ihr die Zahlen eins, zwei und drei in eurem Leben anwendet. Sie lösen alle Probleme auf. Wenn die Liebe (ljubov) und die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} beginnen, gemeinsam zu arbeiten, wird sich die Welt verbessern. Wann werden wir uns von den Leiden und den Krankheiten befreien? -- Wenn sowohl ihr Gott liebt als auch eure Leiden und eure Krankheiten Gott lieben. Die Liebe birgt den Glauben und die Hoffnung in sich. Lasst die Krankheiten in euch nicht zu, bevor ihr Gott nicht liebt. Ihr erlaubt ihnen, sich in euch zu verlieben und euch zu quälen. Jede Krankheit ist ein nicht eingeladener Gast. Wie werdet ihr den nicht eingeladenen Gast lieben und wie wird er euch lieben? Seid dem Leiden und den Krankheiten gegenüber wachsam und lasst sie nicht in euer Haus, bis sie ihre Beziehung zu der Ersten Ursache nicht geregelt haben. Dasselbe wird vom Menschen gefordert. Niemand hat das Recht zu lieben, solange er nicht Gott liebt. Die Liebe beinhaltet ein inneres Begreifen der Dinge. Wie wirst du eine Frucht essen, wenn dir nicht zuerst dazu das Recht gegeben ist? Wenn ihr keine Liebe in euch habt, habt ihr kein Recht, die Früchte der Bäume zu essen. Die ersten Menschen aßen von der verbotenen Frucht und brachten Unglück über sich und über die ganze Menschheit. Von der verbotenen Frucht zu essen, das bedeutet, ohne Liebe zu essen. Folglich, wenn ihr Gottes Liebe wahrnehmen und anwenden wollt, folgt dem Weg Christi. Er kam auf die Erde und machte den Versuch, alle Menschen zu lieben. Er zahlte teuer für diesen Versuch, aber sein Versuch erwies sich als erfolgreich. Das bedeutet, dass Christus ein zweites Mal auf die Erde kommen wird, um denselben Versuch zu machen. Wenn er ein zweites Mal kommt, erwartet ihn dasselbe Schicksal. Sollt ihr euch das wünschen? Heute soll sich die ganze Menschheit für Christus aufopfern, der sich als Erster opferte und bewies, dass er alle Menschen liebt. Der Mensch kann sich nur für denjenigen opfern, der sich für ihn geopfert hat. Die Mutter, die sich für ihr Kind geopfert hat, hat das Recht, etwas von ihm zu verlangen. Aber sie hat kein Recht, etwas von fremden Kindern zu verlangen. Aus demselben Grund kann der Mensch nur etwas von den Gedanken fordern, die er geboren hat. Aber was wird er von den Gedanken verlangen, die nicht aus seinem Kopf stammen? Sie haben nichts mit ihm gemein. Viele fragen sich, ob Gott existiert oder nicht. Manche glauben an Seine Existenz, andere glauben daran nicht, aber sowohl die einen als auch die anderen haben keine Angst vor Gott. Sie fürchten sich vor den Menschen, vor den Tieren, aber nie vor Gott. Es ist nicht nötig, sich zu fürchten, aber die Menschen sollen Gott achten und mit Seinem Willen in Einklang sein. Hütet euch davor, in den Zustand des Frevlers Teufel zu geraten, der ständig gegen den Namen Gottes frevelte, weshalb man ihn aus dem Paradies vertrieben hat. Wer sich anmaßt, seinem Schöpfer gegenüber einen Frevel zu begehen, der folgt dem Weg jenes Frevlers und unterschreibt selbst sein Urteil. Sprecht nichts Schlimmes über die Menschen, um die sich Gott als Seine eigenen Kinder kümmert. Überhaupt, lasst euch nicht von Frevel, von Kritik und Schmähungen verleiten, um den Platz, der für euch im Himmel bestimmt wurde, nicht zu verlieren. Heute wird von allen Menschen ein waches Bewusstsein gefordert, um zu wissen, wie sie sprechen und was sie tun. Kommt ihr zu den göttlichen Angelegenheiten, lasst sie nicht andere für euch tun. Jeder soll seine Arbeit selbst tun, die ihm zuteilwurde. Führt er sie nicht aus, wird er teuer zahlen. Die göttlichen Arbeiten sollen in die Hände desjenigen gelegt werden, der sie als die seinigen annehmen kann. Mit ihnen treibt man keinen Handel; mit ihnen kann man seinen materiellen Wohlstand nicht sichern. Sie werden freiwillig und mit Liebe getan. Was für eine Arbeit ihr auch immer macht, wendet euch an Gott, um zu sehen, ob Er sie billigt oder nicht. Ob der Mensch auf die Welt kommt, heiratet oder stirbt, er soll zuerst die Billigung Gottes suchen. Hat er nicht Seine Billigung, wird sich sein Leben in eine Hölle verwandeln. Was für einem Dienst ihr auch immer nachgeht, verlangt nach der Billigung Gottes. Nur dann könnt ihr euch auf Erfolg verlassen. Ohne Ihn wird sich das Gute in das Böse verwandeln. Mit Ihm wird sich das Böse in das Gute verwandeln. Beachtet die folgenden Regeln im Leben: Esst reine Nahrung, trinkt reines Wasser, atmet reine Luft, lebt in einem gesunden Haus. Wascht euch die Füße und die Hände, bevor ihr ins Bett geht. Geht nie mit ungewaschenen Händen und Füssen ins Bett. Wenn ihr schlecht gelaunt seid, sucht die Ursache nicht außerhalb von euch, aber tut etwas, um euch zu entlasten. Wascht euer Gesicht, eure Hände und Füße mit warmem Wasser. Wenn eure schlechte Laune nicht verschwindet, badet, geht in der frischen Luft spazieren. Kritisiert euch nicht gegenseitig, dass dieser oder jener nicht gut sei. Unter denjenigen, die nach Gott suchen, gibt es keine bösen Menschen, aber es gibt solche, die sich in einem Reifungsprozess befinden. Bis die Frucht reif wird, durchläuft sie viele Phasen: als Knospe, als Blüte und als angesetzte, noch grüne, saure oder herbe Frucht. Es muss eine gewisse Zeit vergehen, bis sie reif, süß und genießbar wird. Wenn das der Fall ist, freut euch, dass es Bedingungen gibt, dass ihr von der Frucht Gebrauch machen könnt. Freut euch, dass es Bedingungen gibt, klug, gut und stark zu werden. Wer macht den Menschen klug? -- Gott. Wartet dann darauf, dass Gott euch Bedingungen bereitstellt, das zu erlangen, was ihr nötig habt. Öffnet eure Herzen für Gott ohne Angst. "`Wir sind noch nicht bereit."' Von euch hängt es ab, bereit zu sein. Reinigt euer Haus, lüftet es. Er wird kommen und euch Seinen Segen geben. Empfange die Liebe Gottes in deinem Haus, um ihre Güter zu nutzen. Sie bringt die kostbaren Dinge -- Nahrung, Licht, Wärme und Luft. Sie macht den Menschen klug, gut und stark. Sie verleiht dem Leben einen Sinn und nähert die Menschen einander an. Sie hebt die Hindernisse und die Widersprüche zwischen ihnen auf. Ohne Liebe kann nichts erreicht werden. Wie sehr ihr euch auch anzustrengen vermögt, euer Leben wird sich in eine Hölle verwandeln, wenn die Liebe weit weg von euch ist. Öffnet euch für die Liebe, um ins Paradies und in den Bereich der Unsterblichkeit zu kommen. Viele möchten gut sein, ohne den geraden Gedanken erlangt zu haben. Das ist unmöglich. Der Mensch soll an erster Stelle denken. Sein Gedanke soll durch das Gehirn gehen, dann durch das Herz und schließlich durch den Körper. Wenn er den Körper als Kraft erfasst, dann sagen wir, dass der Mensch in seinem Verstand Licht trägt. Empfange die Liebe (ljubov) in deinem Verstand, die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} in deinem Herzen und die Kraft in deiner Seele, um klug, gut und stark zu sein. Wendet die Vernunft, die Güte und die Kraft an, um euch und euren Nächsten zu helfen. Wisst ihr, dass ein Verwandter von euch krank ist, heilt ihn nicht mit Arzneimitteln, sondern zehn Menschen sollen ihn besuchen und jeder von ihnen soll seinen Gedanken auf ihn richten, dass er gesunden wird. Wenn er den Gedanken annimmt und an ihn glaubt, wird er von seinem Bett aufstehen. Der Gedanke ist eine mächtige Kraft, die den Menschen heilt und erhebt. Der Mensch benötigt mehrere Dinge: Schönheit, Güte, Barmherzigkeit; Brot, Wasser, Luft und Licht. Um diese Eigenschaften zu erlangen, soll er denken. Ob er will oder nicht will, soll er denken. Wenn er gerade denkt, wird er gut und stark werden. Das wird von allen Menschen gefordert. Wer nicht klug, gut und stark wird, dessen Kopf wird leiden. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir alle klug, gut und stark sind. Bessere Zeiten als die heutigen gibt es nicht. Jeder wird für sich arbeiten, um klug, gut und stark zu werden. Jeder soll seine Arbeit tun, die für ihn bestimmt wurde. Jedem wurde ein Teil des göttlichen Feldes gegeben und jeder wird arbeiten und denken, um seine Arbeit gut zu beenden. Keine Kraft in der Welt ist im Stande, eure Arbeit zu behindern. Wenn ihr bis jetzt auf Hindernisse gestoßen seid, verbirgt sich die Ursache in eurer Schwäche. Keiner kann den Starken behindern. Eines Tages hörten die Spinnen, dass der Elefant durch ihr Reich gehen würde und entschieden sich, ihn aufzuhalten, ihn nicht zu sich hereinzulassen, um sie zu stören. Sie begannen, Netze auf seinen Weg zu spinnen, um ihn zu behindern. Alle Spinnen im Reich sammelten sich und begannen ihre Netze zu spinnen. Sie sponnen ganze Tage und Nächte und als ihre Barrikade fertig war, kam der Elefant. Er lief hürdenlos durch die Spinnenfestung. Als sie ihn fragten, was er dabei spürte, wedelte er ruhig mit dem Schwanz und sagte: "`Ich spürte nichts."' Der Elefant kommt auch in die Welt: Er wird das Reich der Spinnen durchqueren und nichts wird von ihren Netzen übrig bleiben. Alle Spinnen werden ihn fragen, was er gespürt habe, aber er wird ruhig antworten: "`Ich habe nichts gespürt."' Der Elefant stellt die Liebe dar. Die Liebe kommt in die Welt. Sie wird alle Hürden durchlaufen, aber wird nichts spüren. Lege die Liebe (ljubov) in deinen Verstand, die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} in dein Herz und die Kraft in deinen Körper, um Gebrauch von den Gütern des Lebens zu machen. Strebe danach, die Kraft, das Gute und die Vernünftigkeit zu äußern, die Gott in dich gelegt hat. Das bezieht sich auf denjenigen, der bereit ist, der Liebe (ljubov) zu dienen. Wer nicht bereit ist, der Liebe (ljubov) zu dienen, soll sich an das alte Leben halten. Wer die Liebe, die \textit{Liebe} (obitsch) und die Kraft wahrgenommen hat, soll noch jetzt mit der Arbeit beginnen. Niemand darf fragen, wie er arbeiten sollte. Sollt ihr dem Maler sagen, wie er arbeiten soll? Wenn er eine Leinwand, Farben und Pinsel hat, dann weiß er, wie er zu arbeiten hat. Beginne zu malen, ohne zu fragen, wie du malen sollst. Die Zeiten sind verschärft, sie warten nicht, dass man lange theoretisiert. Alle sollen versuchen, eine Melodie mit den folgenden Worten zu bilden: "`Liebe, sei gut! Liebe, sei stark!"' Die Liebe (ljubov) und die \textit{Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} geben einen Impuls im Leben des Menschen. Singt die Worte: Ich kann lieben, gut werden. Ich kann lieben, stark werden.\footnote{Daraus entstand das Lied "`Az moga da ljubja"'.} Wer die Liebe annehmen will, sollte versuchen, irgendeine Melodie mit dem gegebenen Text zu komponieren, das alte Notizbuch seines Lebens zu schließen und ein neues zu öffnen. Er sollte in das neue Notizbuch die Worte schreiben: "`Ich kann lieben, gut werden. Ich kann lieben, stark werden."' Danach wird jeder zu sich selbst sagen: "`Herr, ich bin bereit, alles um Deinetwillen zu machen, weil Du mich geliebt hast."' \begin{center} \textit{Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.} \end{center} \begin{center} 12. August 1942, 5.00 Uhr -- Sofia-Izgrev \end{center}
  23. mariaK

    1942_08_02 Die Selbsterziehung

    DIE SELBSTERZIEHUNG Mt 2 Im zweiten Kapitel des Evangeliums von Matthäus ist das Wort Geburt wichtig. Als Prozess stellt die Geburt einen großen Akt in der Natur dar, weil er große Folgen mit sich bringt. Die Geburt des Menschen, der Gedanken, der Gefühle und der Taten ist mit gewissen Ereignissen verbunden. Denn die Geburt hat nur dann einen Sinn, wenn sie gewisse Folgen mit sich bringt und wenn sie mit gewissen Ereignissen verbunden ist. Außerhalb dessen stellt sie einen gewöhnlichen Prozess dar, wir beschäftigen uns jedoch nicht mit gewöhnlichen Dingen. Die gewöhnlichen Dinge sind die Kleie im Leben. Folglich ist es unwichtig, ob der Mensch in das Paradies oder in die Hölle gehen wird, ob er reich oder arm war. Wichtig ist es, dass er ein guter, kluger und gerechter Mensch ist. Wenn er diese Eigenschaften besitzt, kann der Mensch auch die Hölle auch in ein Paradies umwandeln. Was ist das Ziel der Selbsterziehung? -- Den Menschen äußerlich und innerlich darauf vorzubereiten, ein Paradies in sich zu schaffen. Wer die äußeren und die inneren Bedingungen seines Leben verbessert hat, der hat sich von der Hölle befreit, oder wie man sagt, von der unterirdischen Welt. Die Hölle ist nicht so, wie die Menschen sie sich vorstellen. Dort leben die unterschiedlichsten Menschen: gelehrte und einfache Menschen, Professoren, Doktoren, Musiker und andere. Auch dort wird geheiratet und werden Kinder geboren und so weiter. Und ihr werdet sagen, dass die Hölle ein Ort des ewigen Feuers ist. Das Feuer ist nichts Böses. Das Feuer spielte eine wichtige Rolle bei der Erschaffung der Welt. Und bis heute hat es seine Bedeutung nicht verloren. Beängstigend ist es, wenn die Menschen nicht wissen, wie sie das Feuer nutzen können und sich selbst durch das Feuer ins Unglück bringen. Furchtbar ist es, wenn die Menschen nicht wissen, wie sie die Nahrung, das Wasser, die Luft und das Licht anwenden sollen, die ihnen die Natur in Fülle gibt. Arbeitet der Mensch bewusst an seiner Selbsterziehung, kommt er in den Zustand, mit allen Gütern, die ihm gegeben wurden, zurechtzukommen. Alle Menschen sprechen über die Selbsterziehung, aber erst jetzt beginnen sie zu verstehen, was Selbsterziehung ist. Was bedeutet das Wort Selbsterziehung? -- Es ist aus den Worten "`selbst"' und "`hegen"', bzw. "`ernähren"'\footnote{samo (selbst) vazpitanie = Erziehung (pitaja = hegen und ernähren; pitam = fragen)} gebildet. Also soll der Mensch den Zustand erlangen, sich selbst zu ernähren, einen Gedanken, ein Gefühl oder eine Tat zu ernähren. Der Mensch kann sich nicht richtig ernähren, wenn er keine Liebe (obitsch) zur Nahrung hat, die er in der physischen, geistigen oder in der Verstandeswelt verwendet. Mit dem Verb "`hegen"', "`ernähren"' (pitaja) ist auch das Verb "`fragen"' (pitam) verbunden. Wenn sich der Mensch ernährt, soll er fragen, was für eine Nahrung er verwendet und in welcher Menge. So sollt ihr wissen, dass die Liebe (ljubov) und \textit{die Liebe} (obitsch)\footnote{Im Bulgarischen existieren zwei Begriffe für Liebe: \foreignlanguage{bulgarian}{любов}, lubov und \foreignlanguage{bulgarian}{обич} obitsch. In diesem Vortrag und in anderen wird der Unterschied der zwei Begriffe erklärt. Das Wort \foreignlanguage{bulgarian}{обич}, obitsch hat keinen slawischen Ursprung, sondern stammt aus der Sprache der alten Bulgaren. Der Begriff \foreignlanguage{bulgarian}{любов}, lubov ist allgemein und bezeichnet die Liebe überhaupt. \foreignlanguage{bulgarian}{Oбич}, obitsch bezeichnet sehr oft die Mutterliebe als Verb ist das \foreignlanguage{bulgarian}{обичам}, obitscham und nicht \foreignlanguage{bulgarian}{любя}, lubja gebräuchlicher. Um die zwei Begriffe auseinanderzuhalten, wird der Begriff \foreignlanguage{bulgarian}{обич}, obitsch kursiv gesetzt.} das Band der Dinge in sich beinhaltet. Die richtigen Bande sind Bande mit den Vernunftwesen. In diesem Sinne existieren die Liebe (ljubov) und \textit{die Liebe} (obitsch)\footnote{Vgl. Anmerkung 49.} nur in der vernünftigen Welt. Außerhalb dieser Welt äußern sie sich nicht. Dort wirken mechanische Gesetze. Wenn die Menschen nicht erzogen sind, leben sie in der unvernünftigen Welt. Es ist nicht leicht, den Menschen zu erziehen. Er lebt gleichzeitig in den drei Welten: Er lebt in der physischen Welt, wo die Taten geboren werden; er lebt in der Verstandeswelt, wo die Gedanken und die Ideen geboren werden und auch in der geistigen Welt, wo die Gefühle geboren werden. Wenn der Mensch das weiß, soll er sich gleichzeitig in den drei Welten selbst erziehen. Ihr werdet sagen, dass Hellsichtigkeit bei der Selbsterziehung hilft. Wer ist hellsichtig? -- Wer in der Weite klar sieht. Wie erkennen wir, dass ein Mensch hellsichtig ist? -- Wenn wir ihn einer Prüfung unterziehen, um zu sehen, wie und wie weit er sieht. Jeder Mensch soll eine Autorität für sich selbst sein und die Dinge selbst prüfen. Für mich ist nicht derjenige ein Musiker, den mir die Menschen empfehlen, sondern derjenige, den ich selbst gehört habe. Höre ich, wie er spielt, äußere ich mich sofort darüber, ob er ein guter Musiker ist. Wenn er spielt, werde ich ihn sofort einer Kategorie zuordnen -- der der guten oder schwachen Musiker. Wer selbst die Dinge prüft, hat seine eigene Meinung. Er benötigt den Beweis der anderen Menschen nicht. Warum sieht der Hellsichtige die Dinge klar und von der Weite? -- Weil er ein größeres Licht hat. Beim starken Licht sieht der Mensch die Dinge klar. Beim schwachen Licht sieht er sie unklar. Beim Mondlicht sieht der Mensch die Dinge undeutlich. Aber wenn die Sonne aufgeht, sieht er die Dinge deutlich. Wer ein starkes Licht in seinem Verstand hat, sieht in die Weite; wer ein schwaches Licht hat, sieht all das Nahe. Man sagt, dass der Mensch hellsichtig geboren wurde. Wenn du Augen hast, kannst du ein Hellseher sein; wenn du Ohren hast, dann kannst du gut hören; wenn du eine Nase hast, dann kannst du alle Gerüche wahrnehmen. Und der Mensch, so wie die Blumen, verbreitet seinen Geruch von Weitem -- einen angenehmen und einen unangenehmen. Von einem Menschen wird ein Duft freigesetzt, der angenehmer ist als der der Nelke oder der Rose. Manch einer riecht aber unangenehm. Aus den boshaften Menschen kommt ein schlechter, unangenehmer Geruch. Aus dem Materialisten entweicht ein materialistischer Geruch, aus dem geistigen Menschen entweicht ein geistiger Hauch und aus dem intelligenten ein intelligenter und so weiter. Wie wird das bewiesen? -- Durch die Sinne. Entwickelt gut das Seh-, das Hör- und das Geruchsvermögen, um selbst die Dinge prüfen zu können. Die Dinge werden klar, wenn sie gesehen, gehört, gerochen, getastet und geschmeckt werden. Wendet ihr die Sinne nicht als Methoden bei der wissenschaftlichen Erforschung der Fakten an, könnt ihr nichts verstehen. So sehr ihr auch zu dem Blinden über das Licht zu sprechen vermögt, so sehr ihr es ihm auch erklärt, er wird euch letztendlich sagen, dass diese Angelegenheit dunkel sei, dass er sie nicht verstehe. Viele lehnen die Selbsterziehung als Arbeit an sich selbst ab und verlassen sich nur auf diejenigen Eigenschaften und Fähigkeiten, die sie geerbt haben. Sie wissen nicht, dass die vererbten Dinge aus der Selbsterziehung hervorgehen. Das, was die Mutter und der Vater durch Selbsterziehung gewonnen haben, geben sie ihren Kindern weiter. Das, was die Tochter und der Sohn durch die Selbsterziehung gewonnen haben, geben sie der nächsten Generation weiter und so fort. Die Menschen beeinflussen sich gegenseitig und geben etwas von sich weiter. Der Geistige gibt seiner Umgebung etwas von seiner Geistigkeit weiter, der Gelehrte von seinem Wissen. Befreundest du dich mit einem gelehrten Menschen, wird er dich dazu veranlassen, Wissen zu erwerben. Deshalb ist gesagt worden, dass du so werden wirst, wie der, mit dem du auch befreundet bist. Einer ist Kaufmann und strebt an, ein Heiliger zu werden. Das ist unmöglich. So unmöglich es ist, dass ein Kaufmann ein Heiliger ist, so unmöglich ist es auch, dass aus dem Heiligen ein Kaufmann wird. Es ist unmöglich für den Heiligen, seinen Reichtum zu verlassen und grasen zu gehen. Es ist an der Zeit, dass sich das Leben der Menschen wandelt. Das kann durch keine andere Methode erreicht werden, als durch Selbsterziehung. Wenn sich das Leben der Menschen nicht wandelt, kann der Mensch nicht die Liebe erlangen. Wie erkennt ihr, dass ein Mensch sich wandelt und die Liebe erlangt hat? -- Wenn man ihn Prüfungen unterzieht. Solange ihr das Weizenkorn nicht in die Erde sät, manifestiert es sich nicht. Wie werdet ihr erkennen, was für eine Birne, was für ein Apfel oder was für eine Pflaume aus ihren Kernen hervorgehen wird, wenn ihr sie nicht sät?~--~Wenn ihr sie sät, wird aus ihnen ein Baum wachsen -- ein Apfelbaum, ein Birnbaum oder ein Pflaumenbaum, die nach gewisser Zeit Früchte tragen werden und die ihr an ihren Früchten erkennt. Um die Frucht zu erkennen, sollt ihr sie lieben. Deshalb spielen bei der Erziehung und der Selbsterziehung die Liebe (ljubov) und \textit{die Liebe} (obitsch) eine wichtige Rolle. Wenn du nicht lieben und \textit{lieben} kannst, kannst du dich nicht selbst erziehen. Die Liebe (ljubov) hat einen Bezug zu den Gedanken und \textit{die Liebe} (obitsch) zu den Gefühlen. Der Mensch liebt (ljubi) mit dem Verstand und \textit{liebt} (obitscha) mit dem Herzen. Alle Menschen liebten (ljubili) und \textit{liebten} (obitschali), aber ihre Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch) ist schwächer geworden, sie haben etwas von ihr verloren. Aus ihrer Liebe (ljubov) sind nur einige Gedanken und aus \textit{der Liebe} (obitsch) nur einige Gefühle zurückgeblieben. Ihre Rudimente kann man als trockene Knochen bezeichnen, die von den Verstorbenen übrig geblieben sind. Ihr legt die Knochen in einen Stoffsack und sagt, das seien die heiligen Knochen eurer Nächsten. Jeder, der nicht mit Liebe (ljubov) und \textit{Liebe} (obitsch) erzogen wurde, dessen Knochen liegen in einem Stoffsack. Über ihn wird gesagt, dass er gestorben ist. Über jeden, der in der \textit{Liebe} (obitsch) und in der Liebe (ljubov) erzogen wird, sagen wir, dass er vom Tod in die Liebe übergegangen ist, dass er in den Bereich der Unsterblichkeit eingetreten ist. Jeder will glücklich sein, aber er soll wissen, dass dort, wo es den Tod gibt, es kein Glück gibt. Folglich, um glücklich zu sein, vermeidet alles, was zum Tode führt. Manchmal behindern die kleinen Wünsche den Menschen und führen ihn in den Bereich des Todes. Eines Tages spazierte ich in die Stadt und sah, dass einige Jungen auf einer Wiese einen Erpel herumtanzen ließen. Sie sprangen und spielten und er drehte sich um sie herum. Ich wollte verstehen, warum der Erpel nicht floh, sondern sich da rumtrieb. Ich näherte mich an und was sah ich: Die Jungen hatten an einem dünnen Bindfaden Maiskörner aufgefädelt, die der Erpel gierig schluckte, aber das Ende des Bindfadens blieb in den Händen eines der Jungen. Sie hielten den Erpel dadurch fest. Dieser Scherz erschien mir grausam und ich wünschte, den Erpel aus den Händen der ungestümen Jungen zu befreien. Ich fragte sie: "`Was verlangt ihr für diesen Erpel? Ich will ihn euch abkaufen."' "`Wenn du uns Zucker kaufst, werden wir ihn dir geben."' Ich dachte, sie verkaufen ihn sehr billig. Ich gab ihnen das Geld, sich Zucker zu kaufen und schnitt den Bindfaden ab, an dem die Jungen den Erpel gebunden hielten. Als er sich von den Jungen befreit hatte, schluckte der Erpel das Ende des Bindfadens und lief weg. Ich leitete ihm den Gedanken weiter: "`Pass auf, dass du kein zweites Mal einen mit Maiskörnern aufgefädelten Bindfaden schluckst, damit dich die Jungen nicht herumtanzen lassen"' So berichtigte ich ihren Fehler und befreite den Erpel. Wie kann der Mensch das Gute vom Bösen in der Welt unterscheiden? Das wesentlich Gute und das wesentlich Böse sind unsichtbar. Sichtbar sind nur die Schatten des Guten und des Bösen. Man merkt, dass die Schatten des Bösen positiv sind, wenn das Böse negativ ist. Wenn der Mensch sich beispielsweise vor einem Tresor befindet, denkt er: "`Warum sollte ich nicht ein paar tausend Leva aus diesem Tresor nehmen? Ich werde ins Ausland gehen, werde die Sprache lernen und werde meine Familie absichern, ich werde sogar den Armen helfen. Allerdings gehört das Geld Gott, es ist das Eigentum desjenigen, dem der Tresor gehört."' Denkt der Mensch so, gerät er in die Schatten des Bösen, die positiv sind. Begeht er einen Diebstahl, begibt er sich in das Böse selbst hinein, was negativ ist. Er wird sofort gefasst, man steckt ihn ins Gefängnis und man verurteilt ihn zu zehn bis fünfzehn Jahren Zuchthaus. Die Schatten des Guten sind allerdings negativ, das Gute an sich ist positiv. Wenn der Mensch darüber nachdenkt, aus einem Tresor etwas zu stehlen, kommen sofort die Schatten des Guten, die positiv sind und beginnen ihn zu erschrecken: "`Stehle nicht, sie werden dich fassen, und ins Gefängnis stecken, wo du krank werden und den Segen Gottes verlieren kannst"', und so weiter. Wer sich an diese Warnung hält, der wird sich retten und in den Bereich des Guten kommen, wo alles positiv ist. Schützt euch vor denjenigen, die euch große Versprechen machen. Dort verbirgt sich das Böse. In den kleinen Versprechungen birgt sich das Gute. Es sagt dem Menschen: "`Ziehe die Armut und den Tod dem Reichtum und dem üppigen Leben vor; so wirst du von dem Segen Gottes Gebrauch machen."' Das Böse sagt: "`Der Ruhm, der Reichtum und die Größe sind der Armut und der Ruhmlosigkeit vorzuziehen. Warum sollte der Mensch sein ganzes Leben in Armut und in Qualen verbringen?"' Im vorigen Jahrhundert hielt einer der berühmten amerikanischen Priester, Dwight Lyman Moody, belebende Versammlungen im Freien ab. Eines Tages fuhr eine vornehme, reiche Dame mit der Kutsche an der Versammlung vorbei und entschied sich, für einen Moment anzuhalten und zuzuhören, was dieser hohlköpfige Priester sagte. Als Moody sie sah, unterbrach er seine Predigt und wandte sich an die Versammlung mit den folgenden Worten: "`In diesem Moment verkaufe ich die Seele dieser Dame. Was für einen Preis möchte die Welt für sie zahlen? Und was gab Christus für sie?"' Nachdem er aufzuzählen begann, was die Welt und was Christus für ihre Seele geben würden, stieg sie sofort aus der Kutsche, näherte sich dem Priester und sagte: "`Von heute an werde ich eine Christin sein."' Heute verkaufen alle Menschen ihre Seelen und jeder will wissen, wer für seine Seele mehr bezahlen wird -- die Welt oder Christus. Warum sollt ihr mit geneigten Köpfen gehen? -- Ihr werdet sagen, das Böse tritt euch. Womit? -- Mit Krankheiten, Armut. Was ist das Böse in der Krankheit und was in der Armut? -- Erhebt euer Haupt und freut euch, wenn ihr krank oder arm seid. Was fehlt dem Menschen? -- Jeder trägt in sich unzählige Reichtümer. Er hat Augen, Ohren, eine Nase, ein Herz, eine Lunge, einen Magen und so weiter. All diese Dinge kosten Milliarden und er gilt als arm. Er hat einen Geist und eine Seele, die Milliarden kosten. Sollte der Mensch bei diesem Reichtum als arm gelten? Sollte der Mensch bei den Heilmethoden, die in ihm angelegt sind, denken, er sei krank und könne nicht gesund werden? Vor Jahren kam ein reicher Sofioter zu mir und bat mich, ihn zu heilen, da er an einer unheilbaren Krankheit litt. "`Wenn du mich heilen könntest"', sagte er, "`würde ich dir viel Geld geben."' "`Wie viel Geld wirst du mir geben? Wenn du denkst, dass du mir fünftausend bis zehntausend Leva geben kannst, ist das nichts."' Wenn jemand geheilt wird, soll er seinen ganzen Reichtum loswerden, nichts soll er für sich übrig lassen. Wenn er sich dabei davon überzeugt, dass er vollkommen geheilt ist, soll er sein Leben Gott weihen. Wenn er mit diesen Bedingungen einverstanden ist, bin ich einverstanden, ihn zu heilen. Warum sollte der Mensch Demjenigen nicht alles geben, der ihm alles gegeben hat? Aber dieser Herr überlegte es sich damals und bis heute überlegt er es sich, er ist nicht erschienen, um mir zu antworten. Wenn er einen anderen Arzt als Gott findet, der ihn physisch und geistig heilen kann, soll er zu ihm gehen. Gott heilt alle Krankheiten und Gebrechen der Menschen. Mit anderen Worten: Die Liebe heilt alle äußeren und inneren Krankheiten und Gebrechen. Sie heilt, erhebt und lässt den Menschen zum Leben erwachen. Wenn die Menschen die Kraft der Liebe nicht verstehen, fragen sich manche, warum sie lieben sollen oder warum sie an die Liebe denken sollen. Du wirst an die Liebe denken, die Menschen lieben, weil man ohne die Menschen nicht leben kann. Die Liebe (ljubov) und die \textit{Liebe} (obitsch) wecken einen Impuls, einen Antrieb im Menschen. Du interessierst dich für jemanden, weil du ihn liebst. Du interessierst dich für ein Buch, liest es und machst Gebrauch von seinem Inhalt, weil du es liebst. Du interessierst dich für das Brot, für die Obstbäume, weil du sie liebst. Verschwindet die Liebe, verschwindet auch euer Interesse an all dem und damit auch die Bedingungen für euer Wachstum und euer Sich-Erheben. Ihr werdet sagen, dass ihr keinen Bezug zu den Pflanzen hättet. Dem ist nicht so. Die Pflanzen und die Obstbäume stellen die Energien von hohen Vernunftwesen dar, zu denen ihr eine natürliche Verbindung habt. Ihr könnt nicht ohne sie sein. Sie erwecken in euch den Impuls zum Guten; sie erwecken in eurem Verstand schöne und erhabene Gedanken und in eurem Herzen edelmütige Gefühle und Wünsche. Als Eva von der verbotenen Frucht aß, die in sich die niederen Energien birgt, erwachten in ihr die entsprechenden Triebe -- Eitelkeit und Stolz. Sie dachte, sie könne das Leben umwandeln und wie Gott werden. Als sie von der verbotenen Frucht aß, bildete sie sich ein, sie würde auf der ganzen Welt berühmt, alle Generationen würden über sie sprechen. Dem war nicht so. Sie wurde zur Ursache für den Fall der Menschheit und von da an für die Kreuzigung Christi. In der Zeit Christi war sie auf der Erde und weinte bitterlich. Sie begriff ihren Fehler und bereute es, so gehandelt zu haben. Eva begriff, dass sie sich in ihren Wünschen und Gedanken bitter getäuscht hatte. Ihr Fehler lag in ihrer Lieblosigkeit. Sie aß von der verbotenen Frucht ohne Liebe. Sie liebte zwei Dinge und dies mit unterschiedlicher Kraft. Die Liebe ist die Eine und die Unteilbare. Wenn eure Liebe zu zwei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich ist, seid ihr auf dem falschen Weg. In der Liebe gibt es keinen Unterschied. Sowohl zum Menschen als auch zum Tier ist die Liebe dieselbe. Der Unterschied besteht darin, dass der Mensch die Liebe mehr zu schätzen weiß, das Tier weniger oder gar nicht. Die Nahrung ist für den Menschen eine, für das Tier eine andere. Wenn man den Menschen mit einer guten Nahrung nährt, beginnt er Poet, Maler, Musiker, Philosoph oder Wissenschaftler zu werden. Welche Nahrung man dem Tier auch geben mag, gute oder schlechte, es wird ein Tier bleiben; es wird dir für die gute Nahrung danken, aber dir sagen: "`Verzeih, dass ich die Nahrung, die du mir gibst, nicht so verwenden kann, wie ich sollte."' Nun denkt nicht, dass die Pflanzen und die Tiere Unwissende sind, dass sie nichts verstehen und nichts wissen, sondern dankt, dass sie ihre Energien nutzen. In der göttlichen Welt sind sie Vernunftwesen, so wie die Menschen, aber auf der Erde erfüllen sie eine niedere Aufgabe. Sie leben hier kollektiv. Auf der Erde sind die Lebewesen der Schatten einer Wirklichkeit, die in einer anderen Welt existiert. Auch der Mensch ist der Schatten des wahren Menschen, der sich noch nicht auf der Erde manifestiert hat. Bis der Schatten des Menschen Wirklichkeit wird, wird sich seine Form ständig verändern. Wenn sein Schatten klein wird, zeigt das an, dass er der Realität am nächsten ist. Je größer der Schatten des Menschen ist, desto ferner ist er der Realität. Wenn die Leiden des Menschen sich vergrößern, vergrößern sich auch seine Güter. Wenn sich seine Leiden und seine Güter vergrößern, befindet er sich nah an der Realität. Wenn ihr das wisst, nutzt euer Leiden und die Güter im selben Moment, wenn sie kommen. Was macht der Schüler in der Schule? -- Er lernt, arbeitet, löst Aufgaben. Vier, fünf Stunden pro Tag beschäftigt er sich, lernt seine Lektionen; die Mühen, die Anstrengungen, die Arbeit werden mit Erfolg gekrönt. Also kommen die Güter nach dem Leiden, nach den Mühen, nach den Anstrengungen, nach der Arbeit. Es ist nicht leicht, dass der Mensch Gelehrter, Musiker, Maler oder Bildhauer wird. Viele Jahre muss er in den Bibliotheken stöbern, den Bogen über die Saiten bewegen, die Pinsel auf der Leinwand oder mit dem Hammer auf den Stein hämmern. Nur der kann ein guter Geiger werden, der neben der sichtbaren Geige eine unsichtbare schafft, die die sichtbare durchdringt. Und dann, wenn er seine Finger auf der Geige platziert, werden sie den richtigen Platz treffen. Folglich, solange der Mensch nicht den göttlichen Ursprung in sich in Gang setzt, sodass dieser seinen physischen Körper durchdringt, kann er nicht gut leben. Außerhalb von Gott gibt es kein gutes Leben. Solange manche das nicht verstehen, betrachten sie Gott als ein Ungeheuer, sie fürchten sich vor Ihm. Einer der hebräischen Propheten, sagte: "`Herr, warum hast du dich auf meinen Weg wie ein Bär gestellt?"' Das ist ein Nichtverstehen der Dinge. Derjenige, der dich geschaffen hat, kann sich nicht wie ein Bär auf deinen Weg stellen und dich verfolgen. So dachte nämlich der Prophet Jeremias, der ein großer Patriot war und sein Volk liebte. Er stellte fest, dass das jüdische Volk großes Leiden ereilte. Viele Fehler beging das jüdische Volk, für die gebüßt werden muss. Gehorsam wird von diesem Volk verlangt. Die vernünftige Welt wünscht, ihm zu helfen und richtet ihre Aufmerksamkeit auf die Vernünftigkeit, auf das Gute und auf die Gerechtigkeit. So sollen die Juden, wie alle Menschen, gut, vernünftig und gerecht sein. Einer der alten Meister der Weisheit schickte einen seiner Schüler in die Welt, damit er lerne. Der Schüler wollte in kürzester Zeit berühmt werden und entschied sich nun, Kranke zu heilen. Den Blinden öffnete er die Augen, den Tauben die Ohren, die Behinderten begannen zu gehen. Und wahrlich, in kürzester Zeit wurde er berühmt, stieß aber auf große Überraschungen. All diejenigen, die er heilte, begannen ihn zu schlagen, zu verfolgen, damit er ihr Königreich verlasse. Sie sagten: "`Dieser Mensch will Geld dafür, dass er uns heilt. Um uns von ihm zu befreien, müssen wir ihn vertreiben."' Der Schüler musste fliehen und kehrte zu seinem Meister zurück, um sich darüber zu beschweren, dass ihm alle statt mit Dankbarkeit mit einer schwarzen Undankbarkeit begegneten. Was ist die Ursache für den Widerspruch, auf den er gestoßen war? -- Der Meister hörte ihn an und antwortete ihm: "`Der Fehler war in dir. Bevor du den Blinden die Augen öffnest, sollst du sie lehren, das Licht zu lieben. Bevor du die Ohren der Tauben öffnest, sollst du sie lehren, den Klang zu lieben; bevor du die Füße der Menschen heilst, sollst du sie lehren, die Bewegung zu lieben und zu wissen, wie man geht."' Sollt ihr demjenigen Licht und Wissen geben, der seine Verbrechen noch nicht aufgegeben hat? Sollt ihr den Menschen, der nicht für eine höhere Kultur bereit ist, aufklären? Was tun die heutigen Menschen mit ihren technischen Erfindungen? Heute dienen die Luftschiffe, die Schiffe, die U-Boote mehr der Zerstörung, statt etwas Gutes in die Kultur einzubringen. Ist das eine Kultur? Heute streben die meisten Menschen große Dinge, große Errungenschaften an. Jeder möchte große Häuser, Schlösser und Paläste. Warum braucht ihr solch große Häuser? Irgendwann werden die Häuser klein und einfach sein und dünne Wände wie Spinnennetze haben. Wenn es um die Frage nach großen Häusern geht, so ist die Erde das größte Haus, mit dem größten Dach -- dem Firmament. Was möchtet ihr mehr als das? Ist es nicht besser, dir da, wo du dich niederlässt, ein magnetisches Haus zu errichten, das nur hundert Gramm wiegt? Stehst du auf, wirst du dein Haus abbauen und mit dir mitnehmen. Möchtest du zwei Zimmer, wirst du sie irgendwo aufstellen und sofort Unterkunft haben. Ein Zimmer wird hundert Gramm wiegen, zwei Zimmer werden zweihundert Gramm wiegen und so weiter. Wichtig ist es, die Kunst zu beherrschen, magnetische Zimmer zu erbauen. Beherrscht du diese Kunst, kannst du Zimmer vermieten. Arbeitet ihr an der Selbsterziehung, so berücksichtigt die erste Hauptaufgabe, die Liebe zu Gott zu entwickeln. Solange ihr die Liebe zu Gott nicht entwickelt habt, werdet ihr großen Leiden und Prüfungen ausgesetzt sein. Warum sollte der Mensch, während er das Brot isst, nicht an die Quelle denken, aus der das Brot stammt? Wenn der Mensch darüber nachdenkt, verbindet er sich mit der Kategorie von Lichtwesen, die ihre Energie für die Zubereitung des Brotes schicken. Unterschiedliche Wesen schicken ein unterschiedliches Licht von der Sonne an unterschiedliche Orte. Es gibt Wesen auf der Sonne, die sich speziell für Bulgarien interessieren. Sie planen für es ein spezielles Budget: wie viel Weizen, wie viele Früchte sie schicken sollen. Sie bestimmen, wie viele Kinder pro Jahr geboren werden, wie viele Menschen heiraten und wie viele sterben sollen. Gleichzeitig interessieren sie sich für die Art und Weise, wie die Menschen die Güter, die sie von ihnen erhalten haben, benutzen. Ihr werdet sagen, dass die Sonne ein Feuerkörper ist und nichts mehr. Außer einem Feuerkörper ist die Sonne die Summe von leuchtenden Vernunftwesen. Woher wissen die Menschen, dass die Sonne ein Feuerkörper ist? -- Von den Wissenschaftlern, die sie als Autoritäten betrachten. Die Religiösen betrachten Moses, Buddha, Mohammed und Christus als Autoritäten. Wenn man über die Erschaffung der Welt spricht, sagt man, Moses habe über diese Frage geschrieben. Nach Mose schuf Gott die Welt in sechs Tagen. Die Theologen streiten über diese Frage, wie es möglich ist, die Welt in sechs Tagen zu erschaffen. Manche sagen, das seien göttliche Tage, andere sagen, es seien vierundzwanzig Stunden wie unsere Tage und Nächte. Wenn der Mensch in Zukunft Herr seines Verstandes, seines Herzens und seines Willens wird, wird er eine klare Vorstellung von der Erschaffung der Welt haben. Bis dahin wird er die Dinge als Hypothesen annehmen. Eines Tages, wenn der Mensch gelernt hat, seinem Verstand, seinem Herzen und seiner Seele zu dienen, dann wird er selbst zur Sonne fahren und wird selbst prüfen, wie die Erschaffung der Welt geschah. Heute bewohnt der Mensch einen relativ kleinen Planeten, die Erde, und kann sie nicht erfassen; in welcher Lage wäre er dann, wenn er auf der Sonne hätte wohnen können, die eine Million und fünfhundert Tausend Mal größer als die Erde ist? -- Es wird die Zeit kommen, dass die Sonne wie die Erde bewohnt sein wird und von einer anderen Sonne, die größer als diese ist, beschienen werden wird. Wie die Ameisen die Idee, was die Erde, die sie bewohnen, ist, nicht begreifen können, so können wir uns auch nicht vorstellen, was die Sonne ist und wie man auf ihr leben kann. Für die Ameisen ist die Erde der größte Planet auf der Welt. Für sie ist die Erde etwas Göttliches. In den Sprüchen wurde gesagt: "`Ich kam ins gelobte Land; und trat dort mit den Söhnen Gottes hinein."' Unter dem "`gelobten Land"' versteht man die Erde, auf der es keinen Mangel gibt. Wenn der Mensch da eintritt, wird er sich von der Angst und allen Leiden befreien. Das "`gelobte Land"' gilt als günstigste Bedingung im Leben. Wovor fürchtet sich der Mensch? -- Vor der Finsternis. Es gibt eine dunkle Zone um die Erde herum, in der alle negativen Gedanken, Gefühle und Taten der Menschen schweben. Berührt der Mensch sie, schaudert er. Wenn die erhabenen Wesen durch diese Zone gehen, erheben sie wie Moses ihren Stock und die Zone wird geteilt; die erhabenen Wesen legen den Weg frei. Wer Wissen hat, kommt leicht durch diese Zone hindurch; wer kein Wissen hat, ertrinkt in ihr. Die Brücke, die diese dunkle Zone mit dem Licht verbindet, ist so schmal wie ein Faden. Der Gerechte durchdringt sie leicht. In dieser Hinsicht gleicht er einem Akrobaten. Der Sünder aber zweifelt, wenn er sich ihr annähert, es wird ihm schwindlig und er stürzt in den Abgrund. Deshalb ist gesagt worden, dass der Mensch sich von allem Irdischen, von allem Menschlichen lossagen muss, nichts darf er mit sich tragen, wenn er in die andere Welt hinübergeht. Nur so kann er erfolgreich die dunkle Zone durchlaufen. Als Gott die menschliche Natur erkannt hatte, setzte Er die dunkle Zone als Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits, damit keine Diebstähle passieren. Auf der Erde kann man stehlen, wie man will, aber im Gelobten Land sind keine Diebstähle und Verbrechen erlaubt. Dorthin kannst du nur deine leuchtenden Gedanken und Gefühle bringen. Dort ist alles unsterblich. Denkst du an deine sterblichen Gedanken und Gefühlen, wirst du sie auf der Erde lassen müssen. Der Mensch muss neu geboren werden. Das bedeutet, den Gedanken Christi vernehmen, in sich dem Göttlichen Platz machen. Christus ist das göttliche Prinzip, das alle Seelen verbindet. Er kann kein zweites Mal auf die Erde kommen. Warum? -- Weil er eine Erfahrung mit der Liebe der Menschen gemacht hat. Christus manifestiert sich überall in der Welt. Ihr werdet ihn in jedem reinen Herzen, in jedem reinen Verstand und in jeder erhabenen Seele treffen. Ist das möglich? -- Wie die Sonne sich in Tausenden Spiegeln widerspiegelt, so manifestiert sich Christus in Tausenden von Seelen. Er manifestiert sich durch die Gedanken, Gefühle und Taten der Menschen. Wie das Sonnenlicht durch die Augen dringt, so dringt auch das göttliche Licht in die menschlichen Seelen. Manche religiösen Menschen zitieren die Bibelverse, sie zitieren, was Moses und was die Propheten und die Apostel sagten. Richtig ist, dass wir von ihnen lernen, aber sie lernen heute auch von den heutigen Christen. Wir lernen das, was Gott ihnen offenbarte, aber sie lernen auch das, was Gott uns offenbarte. Christus brachte die Liebe in die Welt, dennoch wurde ihm Leid zugefügt. So lernte er, was göttliche Liebe ist. Er begriff, dass es in der göttlichen Liebe keine Veränderung gibt -- sie ist ewig und unendlich. Christus vertraute auf Gott, deshalb ist er am dritten Tag auferstanden. Wenn er etwas hatte, was ihn mächtig machen konnte, dann war das seine Liebe zu Gott. Er zweifelte nicht einen einzigen Moment an ihr. Folglich wird der, der auf die göttliche Liebe vertraut, auferstehen. Wer nicht auf sie vertraut, wird in den Abgrund fallen. Lebt auf der Erde, nutzt die Güter des Lebens, aber macht euch nicht zum Ziel, diese Güter ins Jenseits zu bringen. Bis die Zeit eures Hinscheidens von dieser Welt kommt, sollt ihr euch von allem Irdischen losgesagt haben. Im Jenseits gibt es mehr und wertvollere Güter als die irdischen. Bringt auch nicht Dinge mit euch, die faul werden und verdorren, sondern bringt eure guten, leuchtenden und erhabenen Gedanken, Gefühle und Taten und dankt Gott dafür. Dankt allen für alles, was Er gegeben hat. Dankt auch für die Leiden und für die Freuden, die ihr auf der Erde hattet. Alles wird sich in das Gute umwandeln. Kommen wir auf die Frage nach der Selbsterziehung zurück. Damit der Mensch erzogen wird, soll er von überall Wissen schöpfen. In was für eine Umgebung ihr auch immer kommen werdet, ihr werdet etwas lernen. Wenn ihr unter die Armen, die Leidenden kommt, werdet ihr eine Sache lernen. Wenn ihr unter gesunde und frohe Menschen kommt, werdet ihr etwas anderes lernen. Wenn ihr unter die Musiker, Wissenschaftler und Philosophen kommt, werdet ihr auch von ihnen etwas lernen. Der Mensch lernt sowohl von den Freuden als auch von den Leiden. Das Leiden ist eine Methode zur Reinigung des menschlichen Herzens. Wenn das Wasser in der Natur mittels Aussieben und Verdampfen gereinigt wird, so unterstellt auch das Leiden das menschliche Herz einem Aussieben und Verdampfen, bis es gereinigt ist. Das Herz wird durch die Freude und durch das Leiden gereinigt. Freust du dich, wirst du deine Freude mit deinem Nächsten teilen. Wenn du leidest, wirst du das Leiden nur für dich behalten. Handelst du so, wirst du in beiden Fällen gewinnen. Handelst du anders, die Freude nur für dich zu behalten und das Leiden und die Trauer mit deinem Nächsten zu teilen, wirst du in beiden Fällen verlieren. Wer dieses Gesetz nicht versteht, sucht nach einer Möglichkeit, sein Leiden den Anderen aufzubürden. Das ist nicht richtig. Das Leiden gibst du Gott, die Freude deinem Nächsten. Deshalb steht in der Heiligen Schrift: "`Wirf auf den Herrn deine Last."'\footnote{Ps 55,23.} Gott ist in der Lage, das Leiden des Menschen wertzuschätzen und ihm das Seine zu geben. Dein Leiden mit Gott zu teilen und die Freude mit den Menschen, bedeutet dich auf eine neue Weise zu erziehen. Nun, solange ihr auf der Erde seid, nutzt die Bedingungen, die sie euch gibt. Wenn ihr zum Himmel hinaufsteigt, werdet ihr die himmlischen Bedingungen nützen. Nützt ihr die irdischen Bedingungen nicht vernünftig, könnt ihr auch die himmlischen nicht nützen. Seid zufrieden mit dem, was ihr jetzt habt. Alle Menschen leiden aufgrund von Fülle und nicht aufgrund von Mangel. Verteilt alles Überflüssige, um euch zu erleichtern. Ihr seid Passagiere, Wanderer auf der Erde. Jeder trägt einen schwereren Rucksack, als seine Kräfte erlauben. Entledigt euch der überflüssigen Last auf eurem Rücken und belasst dort nur so viel, wie ihr mit Freude und in guter Stimmung tragen könnt. \begin{center} 2. August 1942, 10.00 Uhr -- Sofia-Izgrev\footnote{Aus dem Bulgarischen Mariya Kireva.} \end{center}
  24. DIE SCHÖNHEIT DES LEBENS Mt 12 Nachdenken "`Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter." Mt 12,50. Im guten und vernünftigen Leben ist die Liebe das Schöne. Im guten und reinen Leben ist die Weisheit das Schöne. Im guten und lichtvollen Leben ist die Wahrheit das Schöne. Erhalte die Schönheit der Liebe aufrecht. Erhalte die Reinheit der Weisheit aufrecht. Erhalte das Licht der Wahrheit aufrecht und du wirst immer froh und selig sein, denn Gott ist in ihnen auf ewig. Die Liebe erfüllt mit ihrer Schönheit die ganze göttliche Welt. Die Weisheit durchdringt mit ihrer Reinheit das ganze Sein. Die Wahrheit lässt mit ihrem Licht alle Wesen in der göttlichen Welt in Freiheit sein. Liebe die Liebe, liebe die Weisheit, liebe die Wahrheit! Lasse sie Leuchter deiner Seele sein, denn durch sie äußert sich Gott in denjenigen, die Ihn suchen. Ruft Gott in der Liebe an, ruft Ihn in der Weisheit an. Ruft Ihn in der Wahrheit an! Nur so werdet ihr die leise Stimme Seines Geistes zu eurem Geist, eurer Seele, eurem Verstand, zu eurem Herzen sprechen hören. Die Sanftmütigkeit Gottes ist auf immer in Seiner Liebe, in Seiner Weisheit, in Seiner Wahrheit. Durch sie äußert sich Seine grenzenlose Sanftmütigkeit. Dient Gott mit Liebe, dient Ihm mit Weisheit, dient Ihm mit Wahrheit und ihr werdet Leben, Licht und Freiheit haben. Mögen die Schönheit der Liebe, die Reinheit der Weisheit und das Licht der Wahrheit auf ewig in euch sein! Seid in ihnen auf ewig, damit sie auch in euch auf ewig sind. Sie sind das neue Leben, das Gott in die Welt sendet. Der Geist Gottes will Barmherzigkeit und nicht Opfer. 02. Juli 1942, 5.00 Uhr -- Die Sieben Rila-Seen Aus dem Bulgarischen Lidia Lindrova.
  25. mariaK

    1942_06_28 Die neue Welt

    DIE NEUE WELT \begin{flushright} \textit{Joh 17} \textit{Nachdenken} \end{flushright} Die Seele ist der Tempel der Wahrheit, der Verstand ist der Tempel der Weisheit, das Herz ist der Altar der Liebe. Gott schuf die Welt des Lichts für die Augen, die Welt des Gehörs für die Ohren, die Welt des Geruchs für die Nase, die Welt des Wortes für den Mund, die Arbeit für die Hände, die Bewegung für die Füße, den Körper als Haus der Seele. Der alte Mensch wurde für das Leben und für die Bewegung geschaffen. Der neue Mensch für die Liebe und das Wissen. Folglich, vom Leben zu der Liebe! Von der Liebe zu Gott! Nur so erkennt der Mensch, dass Gott alles in der Welt ist. Wir sprechen nicht über die Welt der Finsternis, in der die Menschen herumtappen, sondern über die Welt des Lichts, das die Augen der Menschen für die neue Erkenntnis Gottes öffnet. Wir sprechen über die Welt des Lichts, in dem die Menschen auferstehen. Gott ist die ewige Schönheit des Lebens. Gott ist das ewige Erreichen der Liebe. Gott ist das ewige Erscheinen der Schönheit -- der Grund des Guten. In der neuen Welt, in der Gott erschafft, vereinigen sich alle Menschen in einem Ganzen, um in der Liebe zu leben. Wahrhaftig sind die Worte des Apostels Paulus, der sagt: "`Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben."'\footnote{1 Kor 2,9.} Gott schuf das Universum für die Seelen, damit sie in ihm leben und sich über die Herrlichkeit Gottes freuen, in die Er sie gekleidet hat. Christus sagt: "`Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind."' \footnote{Joh 17,22.} Indem manche religiösen Menschen das Evangelium lesen, wollen sie, dass ihnen die großen Wahrheiten des Lebens eröffnet werden. Wie werdet ihr dem Menschen etwas eröffnen, wenn er seine Augen geschlossen hält? -- Solange seine Augen geschlossen sind, sieht er nichts. Wenn sich ihm die Augen öffnen, wird er all das sehen, was ihm eröffnet wird. Was wird derjenige über das Licht erfahren, dessen Augen geschlossen waren? -- Was man auch zu ihm spricht, er wird nichts verstehen. Um zu lernen und Wissen zu erlangen, soll der Mensch seine Ohren und Augen für das Licht öffnen. Das Licht hat auch einen Klang, der durch die Ohren wahrgenommen werden kann. Der Klang, die Klangwellen bringen das Wort. Was könnt ihr zu dem Menschen sprechen, dessen Ohren geschlossen sind? -- Wer Augen und Ohren hat und sie nicht öffnet, ist zum Leiden verurteilt. Was sind die Leiden für die menschliche Seele? -- Eine Wachstums- und Entwicklungsbedingung. Leidet der Mensch, wächst und entwickelt sich die Seele. Ihre Gedanken, Gefühle und Fähigkeiten blühen. Sie verwandelt sich in eine Blüte, die ihren Duft weit verbreitet, die Frucht vorbereitet, die bald reif wird. Die Seele, die nicht leidet, bleibt für immer eine geschlossene Knospe. Nähre deine Seele mit den reifen Früchten deines Lebens, damit sie wächst, sich entwickelt und sich ständig befreit. Die Früchte der Seele sind paradiesische Früchte, die jeder anstrebt. Erst jetzt werden die Menschen darauf vorbereitet, in das neue Leben einzutreten, das mit Schönheit und innerer Süße erfüllt ist. Das wirkliche Leben nennen wir auch das göttliche Leben. Ein Leben ohne Süße ist Bitterkeit. Das Leben ohne Duft ist Gestank. Das Leben ohne Schönheit ist Hässlichkeit. Heute wird die neue Welt erschaffen, die neue Bedingungen, neue Zustände benötigt, die dem Menschen in Fleisch und Blut übergehen werden. Das nennen wir die Wirklichkeit im Leben. In dieser Wirklichkeit wird sich die menschliche Seele in ihrer Schönheit und Herrlichkeit äußern. Dürfen wir weinen, wenn wir ein schmutziges Hemd waschen? Darf man weinen, wenn man das Weizenkorn in die Erde pflanzt? Darf man weinen, wenn man den Weizen erntet? Darf der Stein weinen, wenn man ihn meißelt, um aus ihm eine schöne Statue zu machen? -- "`Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen."'\footnote{Joh 17,26.} Der alte Mensch studiert das Leben, der neue die Liebe. Seid also auch ihr neue Menschen, um die Liebe zu studieren. 28. Juni 1942, 5.00 Uhr -- Die Sieben Rila-Seen Aus dem Bulgarischen Angela Angelova
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